Swiss Volley Magazine 2/2011

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Chapeau! Stille Stars im Blitzlicht «Der Sport ist eine Lebensschule»

Mireille Granvorka hat am Swiss Volley Cup Final mit grosser Freude und Erstaunen den Preis als Nachwuchstrainerin des Jahres entgegengenommen. «Der Preis war eine angenehme Überraschung. Er zeigt, dass die Arbeit, die wir leisten, und unser Engagement anerkannt werden.» Nach einer langen, erfolgreichen Karriere als Spielerin in der Nationalliga A, vor allem in Lausanne und Genf, engagierte sich die ehemalige Angreiferin in der Ausbildung, als sich ihre damals achtjährige Tochter Inès für das Ballspiel zu interessieren begann. «Das war in Cossonay und wir haben gemeinsam einen langen Weg zurückgelegt.» Dieser Weg führte Inès Granvorka (20 Jahre) bis ins Schweizer Nationalteam, und soeben hat sie mit Voléro Zürich den Meistertitel 2011 in der Nationalliga A erobert. Fragt man Mireille, was für sie eine gute Trainerin ausmacht, erwähnt sie Fähigkeiten, die weit über den Volleyball hinausgehen: «Man muss Menschen gern haben und anderen etwas weitergeben wollen.» Das tut Mireille Granvorka auch im Alltag bei ihrer Arbeit im Gymnasium Nyon, wo sie neben ihrer Tätigkeit als Sportlehrerin auch als Mediatorin wirkt und Praktikanten betreut. «Für mich ist der Sport eine Lebensschule. Und was mich am Volleyball motiviert, ist die Entwicklung der Persönlichkeit.» Während sich ihr Sohn Yoan (14 Jahre) noch nicht zwischen Basket- und Volleyball entschieden hat und ihr Mann Séverin diese Saison in Frankreich als Trainer im Einsatz ist, hat sich Mireille entschlossen, bei ihren zahlreichen Aufgaben in Cossonay etwas kürzerzutreten. «Ich werde meine Aktivitäten auf das Coaching der 1. Liga und auf die Junioren beschränken.» Die ehemalige Spie-

Foto: Markus Foerster

Marie-Laure Sanchez

Mireille Granvorka wurde für ihr langjähriges Wirken im Nachwuchsbereich ausgezeichnet.

lerin, die rund 200 Mal für das Schweizer Nationalteam aufgeboten wurde, geht ihre Aufgabe in der Ausbildung mit der gleichen Begeisterung an wie zu den Zeiten, als sie noch als Aktive im Einsatz war. «Wenn ich ein Team coache, fühle ich wirklich dasselbe wie damals als Spielerin. Der Unterschied ist bloss, dass ich nun von aussen zusehe und das Spiel nur noch indirekt beeinflussen kann.» All dies lebt und teilt sie auch mit

der Familie, in der sich die Gespräche häufig um Volleyball drehen. «Das Thema kommt zu Hause immer wieder zur Sprache und kann zu stundenlangen Diskussionen führen! Doch dank Séverin lerne ich enorm viel. Er hat einen sehr ausgeklügelten technischen Ansatz und eine Beobachtungsgabe, die mir viel bringt.» Eine wunderbare Familiengeschichte, deren letzte Seite noch nicht geschrieben ist...

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