Swiss Volley Magazine 2/2011

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Erfrischender Auftritt

Packende Finalspiele

Spannende Qualifikation

Die Coop Beachtour pr채sentiert sich im neuen Kleid

R체ckblick auf die Entscheidungen der Saison 2010/2011

F체nf Beachteams wollen an die Olympischen Spiele 2012


Für Überflieger.

Für Aufsteiger.

Beachvolleyball begeistert. Beachvolleyball setzt Trends und sorgt für Hochspannung. Deshalb engagiert sich Coop auch in diesem Jahr als Beachvolleyball-Sponsor. Und wünscht Spielern und Zuschauern viel Spass. www.coop.ch/beachvolleyball


Inhalt 4 Meisterlich

Editorial

gespielt

Rückblick auf die Highlights der IndoorSaison 2010/2011

Liebe Leserinnen und Leser

9 Comeback in

Alles neu macht der Mai, heisst eine alte Redewendung. In der Tat berichten wir in dieser Frühlingsausgabe unter anderem über drei ganz wichtige Neuerungen:

Montreux

Das Nationalteam der Frauen auf dem Weg zur EM 2013

1. Die Coop Beachtour erlebte einen mächtigen «Frühlingsputz». Neu arbeitet Turnierdirektor Christian Wandeler mit der IMS Sport AG zusammen. Während des Winters wurde fleissig analysiert, geändert, geschliffen. Das Ergebnis lässt sich sehen. Die Tour hat nicht nur ihr Kleid beeindruckend verändert, sondern auch interessante «ProduktInnovationen» ins Leben gerufen – nachzulesen auf den Seiten 36-37 und erstmals zu erleben im Hauptbahnhof Zürich vom 26.-29. Mai.

13 Kinder spielen

2. Die Frauen Nationalmannschaft spielt wieder in Montreux. Zwar ist das Team unter der Führung von Svetlana Ilic noch nicht voll ins Turnier integriert, aber nach einem Unterbruch von 15 Jahren tritt das Team in Freundschaftsspielen im Rahmen des Turniers gegen die USA, Italien und Deutschland an. Wann diese Matches in Montreux über die Bühne gehen und weiter Infos zur Frauen Nationalmannschaft findet ihr auf den Seiten 9-11.

«Kids Volley»

Trainings, Spielformen und Spieltage für die Allerjüngsten

30 Olympia im

3. Das Projekt «Kids Volley» wird konkret. Eine Expertengruppe hat Spielformen für die 5-10-Jährigen erarbeitet. Bereits sind Nationale Spieltage für die Saison 2011/12 in Planung. Volleyball für das Kindergarten- und Primarschulalter? Die vom Bundesamt für Sport lancierte Ausweitung des J+S-Alters auf die 5-10-Jährigen und die damit verbundene polysportive Förderung machen es möglich. Mit «J+S Kids» und «Kids Volley» können nun auch Volleyballclubs sinnvolle Kurse für die ganz Kleinen anbieten. Mehr dazu auf den Seiten 13-15.

Visier

Die Topteams starten in die schwierige Qualifikationsphase

37 Schweizer

Viel Spass beim Lesen!

Beachsommer

Vorschau auf die nationalen und internationalen Turniere in der Schweiz

Christian Bigler Direktor Swiss Volley

Titelbild: IMS Sport AG

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Dominanz bei den Frauen, Spektakel bei den Männern Kaum ein Meistertitel in den letzten Jahren war so vorhersehbar wie derjenige von Voléro Zürich. Finalgegner SAGRES NUC hat aus seiner Aussenseiterrolle das Beste gemacht, blieb aber dennoch chancenlos. Bei den Männern lieferten sich Näfels und Chênois ein dramaturgisch spektakuläres Duell, das im 5. Satz des 5. Spiels mit dem fulminanten Schlussbouqet von 19:17 endete.

Andreas Eisenring Meisterschaft mit der nötigen Einstellung antraten, so dass es während der ganzen Saison einzig Köniz vergönnt war, den Zürcherinnen eine Niederlage beizubringen. Das sechste Double in den letzten sieben Jahren – auch der Swiss Volley Cup ging an die Limmatstädterinnen – war die logische Folge der beeindruckenden Dominanz von Voléro Zürich.

Keine Starallüren Nachdem SAGRES NUC die Zürcherinnen zu Beginn der Qualifikation noch an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, gelang den Neuenburgerinnen in den fünf Finalspielen (inklusive Cupfinal) nur noch gerade ein Satzgewinn. Im dritten Finalspiel konnte sich Voléro gar den (umstrittenen) Luxus leisten, vier Stamm-

Fotos: Markus Foerster

Mit einem internationalen Steigerungslauf sondergleichen hat die junge Voléro-Team die vergangene Saison geprägt: Turniersieg beim Top Volley International in Basel, Sieg über den Russischen Meister und nur knapp verpasster Einzug in das Final Four der Champions League. Es ist das Verdienst von Trainerin Svetlana Ilic, dass ihre Spielerinnen auch in der

Voléro Zürich war für SAGRES NUC eine zu hohe Hürde. NUC-Trainer Philipp Schütz freute sich trotzdem über die tolle Saison seines Teams.

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Fotos: Franz Feldmann

Nach dem Sieg im fünften Satz der Finalissima brachen bei Näfels alle Dämme. Chênois‘ Spielertrainer Cuko blieb nur die Enttäuschung.

spielerinnen in die zweite Mannschaft abzudelegieren, um gegen Giubiasco den Aufstieg in die NLB zu sichern. Reglementarisch war das korrekt, aber natürlich stiess das bei den Betroffenen nicht auf Gegenliebe. Die jungen Voléro-Stars traten, im Gegensatz zu früheren Jahren, ganz ohne Starallüren an und zeigten positive Emotionen. Trainerin Svetlana verstand es vorzüglich, ihrem Team auch gegen Aussenseiter das Siegesgen einzuimpfen. Nachdem ihr Team zu Saisonbeginn noch grösseren Leistungsschwankungen unterworfen war, vermochten es im Final in kritischen Phasen immer einen Gang höher zu schalten – das Zeichen für einen Champion. Neuenburger Traumsaison Angesichts der (europäischen) VoléroWelle ging der starke Auftritt von NUC im Europacup fast ein bisschen unter. Auch wenn sie im Playoff-Final letztlich chancenlos blieben und mit den Ausfällen der Leistungsträgerinnen Sabine Frey, Anna Protasenia und Diva Boketsu in der Endphase der Meisterschaft auch noch Pech dazu kam: Das Team von Philipp Schütz

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spielte ebenfalls eine herausragenden Saison. Mit Cupfinal, Playoff-Final und dem grandiosen Viertelfinal-Einzug im CEVCup etablierten sich die Neuenburgerinnen als nationale Nummer 2. Neunter Titel für Näfels Viel spannender verlief die Finalserie der Männer zwischen SEAT Volley Näfels und CS Chênois, nachdem schon der Cupfinal (Lausanne UC gegen Volley Amriswil) ein aussergewöhnliches Spektakel geboten hatte. Im ersten Heimspiel wurden die Glarner von den diszipliniert aufspielenden Gästen kalt erwischt, doch Näfels konterte und ging mit 2:1-Siegen in Führung. Die Partien vier und fünf boten den Zuschauern (850 in Genf, 1000 in Näfels) ein Höchstmass an Nervenkitzel: Näfels vergab auswärts im vierten Satz einen Match- und damit Meisterball. Und im Entscheidungsspiel in Näfels hatten die Genfer ihrerseits drei Matchbälle, ehe es dem Wechselspieler und Geburtstagskind Fabian Brander (24) vorbehalten war, die gegen Schluss hochstehende Finalissima mit einem Blockpunkt zum 19:17 zu beenden.

Glarner Tiebreak-Könige Natürlich war Chênois’ herausragender Spielertrainer Dritan Cuko, der seinem Näfelser Pendant Dalibor Polak ein grosses Duell geliefert hatte, nach Spielschluss untröstlich. Mit etwas Abstand betrachtet fällt die Gesamtbilanz bei den Genfern dennoch zufriedenstellend aus: «Wir hätten den Final auch verpassen können», meinte Manager Michel Georgiou angesichts der ausgeglichenen Spitze. So wie Titelverteidiger Volley Amriswil, das am Ende gar die Medaillen verpasste. Am Schluss der Finalserie hatte Chênois sogar fünf Spielpünktchen mehr auf dem Konto. Aber eben, der entscheidende Satz ging an die Glarner Tiebreak-Könige (12 Satzgewinne in 15 Entscheidungssätzen). Der bereits 9. Meistertitel – der erste nach 2007 – war wohl das schönste Abschiedsgeschenk für den scheidenden Präsidenten Klaus Görauch, der nach 20 Jahren seinen Rückzug angekündigt hat.


Michel Georgiou 50 Jahre Genfer Volleyball Michel Georgiou, der Macher bei CS Chênois Volleyball, wird im August 65 Jahre alt. Sagenhafte 50 Jahre davon hat er dem Volleyball gewidmet. Doch der Blick zurück ist ihm fast weniger wichtig als der – eher sorgenvolle – in die nahe Zukunft.

Andreas Eisenring Georgiou kämpft um «seine» Volleyballhochburg Jetzt wäre es eigentlich soweit, doch «Monsieur Chênois» kann noch nicht loslassen und nennt dafür gute Gründe: «Ich wollte tatsächlich aufhören nach dieser Saison, aber es geht noch nicht ohne mich. Momentan hängt noch zuviel von mir ab.» Georgiou leitet, zusammen mit

seiner Frau und dem ehemaligen Spieler Jean-Baptiste Blazy, das (stark reduzierte) Sekretariat, kümmert sich um alle Trainer, die Hallen, die Trainingspläne, die Transfers, die Unterkünfte – und natürlich ums Geld. Nach wie vor ist die finanzielle Situation sehr angespannt. In den besten Jahren standen Georgiou allein für die 1. Mannschaft Fr. 500’000.- zur Verfügung. Aktuell

Foto: Andreas Eisenring

Vor drei Jahren, 2008, feierte der Schweizer Volleyballverband sein 50-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsbuch definierte Michel Georgiou seinen persönlichen Horizont für das Ende der Mission Volleyball: «Ich habe versprochen, dass ich mich Chênois noch bis 2011 zur Verfügung stelle. Dann habe ich mich auch 50 Jahre lang für den Volleyball eingesetzt.»

Mittendrin statt nur dabei: «Monsieur Chênois» Michel Georgiou ist dem Volleyball seit 50 Jahren treu verbunden.

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kämpft er um jeden Franken, um ein NLABudget von noch Fr. 300‘000.- hinzukriegen. Schon letztes Jahr spielten die Genfer während Wochen ohne Lohn und am Rande des Konkurses. «Volleyball ist nach wie vor zu wenig präsent in den Medien», meint der ehemalige Biologie- und Chemielehrer, «ein Sponsor im Volleyball kann halt nicht Geld verdienen – er gibt einfach Geld. So ist unser Produkt natürlich schwer zu verkaufen.» In Genf die Nummer 3 Woraus er neue Hoffnung schöpft, ist das neue Sportkonzept des Kantons Genf. Das

sieht eine Priorisierung dreier Vereine vor, von denen einer der CS Chênois sein soll. «Dieses neue Konzept ist für uns eine grosse Chance, und da möchte ich meine Erfahrung mit in die Gespräche einbringen», erklärt Georgiou, der nochmals hinsteht, um das Erbe der Volleyballhochburg Genf zu verteidigen. Noch immer sprudelt es nur so aus ihm heraus, wenn man mit ihm über Volleyball spricht. Noch immer ist grosses Engagement zu spüren. Allerdings ist die Euphorie früherer Tage durchsetzt mit Dämpfern der steinigen Wirklichkeit. Der administrative Aufwand, der immer mehr zunehme, ermü-

det ihn: «Für den Europacup zum Beispiel ist immer mehr vorgeschrieben. Und nur schon die Spielertransfers kosten uns bezüglich Administration drei volle Arbeitswochen.» Noch immer ist der bald 65-Jährige sehr nahe bei der 1. Mannschaft, von der er in dieser Saison kein einziges Spiel verpasst hat und als Statistiker fungierte. Seinen neuen Horizont, ins zweite Glied zurück zu treten, steckt er neu mit 3-5 Jahren ab. Wenn es ihm hoffentlich gelungen sei, das finanzielle Überleben des Klubs zu sichern.

Michel Georgiou – im Notfall immer bereit So wie Georges-André Carrel mit dem Namen Lausanne UC verbunden ist, so ist es Michel Georgiou mit CS Chênois Volleyball. Der in Alexandria geborene Grieche mit dem mediterranen Temperament absolvierte im Mai 1960 beim VBC Musica, aus dem 1972 Chênois entstanden ist, als 14-jähriger sein erstes Spiel, zuerst als Angreifer, später dann als Passeur. Zwischen 1961 und 1986 (die letzten zehn Jahre als Captain) hat er es - mit Junioren- und Freundschaftsspielen - auf über 1000 Partien gebracht. Dazu kommen über 100 Einsätze im Nationalteam. Seinen Klub führte er 1979 zum ersten Cupsieg und 1984 zum letzten Mal als Spieler zum ersten Titel. Danach folgten über zehn Jahre als Trainer. Insgesamt hat Georgiou aktiv zu fünf Meistertiteln und acht Cupsiegen beigetragen. Die Identifikation mit seinem Klub ist total: Noch in der Saison 91/92 sass Passeur Georgiou – als 45-jähriger – im Leibchen mit der Nummer 1 auf der Bank. Zwar nur als Hilfstrainer, aber jederzeit bereit, im äussersten Notfall selber wieder ein paar Pässe zu spielen. Und weil auch heute – 20 Jahre später - noch immer eine Art Notfallsituation herrscht, macht Georgiou eben weiter.

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Mit drei Brüdern in die NLA

Swiss Volley Indoor Awards 2011

Antonin, Mathieu und Clément Jaton (v.l.n.r.) Ein Bild mit absolutem Seltenheitswert: Gleich mit drei Brüdern im Team gewann der VBC Lutry-Lavaux die NLB-Finalrunde und feierte somit nach 1996 und 1999 den dritten NLA-Aufstieg der Klubgeschichte. Die Brüder Mathieu, Antonin und Clément Jaton haben massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Ob das Familientrio auch in der NLA gemeinsam aufschlagen wird, ist allerdings fraglich: Clément, mit 22 Jahren der Jüngste, wird im Herbst sein Studium an der Universität Zürich aufnehmen. Mathieu (31) und Antonin (27) werden dem Team dagegen auch in der höchsten Spielklasse erhalten bleiben. Dies ist insofern ein wichtiger Faktor für den Klub aus dem Lausanner Vorort Lutry, weil beide bereits über NLA-Erfahrung verfügen. Mit (mindestens) doppeltem JatonPower hoffen die Waadtländer auf eine ähnlich erfolgreiche Zeit wie nach dem letzten Aufstieg. Zwischen 1999 und 2006 spielte der VBC Lutry-Lavaux sieben Jahre ununterbrochen in der höchsten Spielklasse. Erstmals in die NLA aufgestiegen ist dagegen der VBC Züri Unterland. Kein Wunder, entstand doch der grösste Volleyballklub im Zürcher Unterland erst vor wenigen Jahren aus dem Zusammenschluss der Traditionsvereine VC Kloten und VBC Kanti Bülach. Der VBC Züri Unterland soll auch in der NLA ein regional verankerter Klub mit Spielern aus der Region bleiben, erklärt Patrick Eugster, der für das Sportmanagement zuständig ist. «Das Gros des NLB-Teams bleibt zusammen. Momentan suchen wir noch zwei bis drei Verstärkungen mit dem Ziel, den Ligaerhalt zu schaffen.» Frauen Nach dem sofortigen Wiederaufstieg strebt auch Volley Toggenburg primär den Ligaerhalt an. Der Schweizermeister von 1999 (damals noch als KSV Wattwil) profitierte als Zweiter der NLB-Finalrunde vom Aufstiegsverzicht des NLB-Meisters VBC Schaffhausen. An den Rahmenbedingungen ändert sich durch den Aufstieg nichts Wesentliches. Der langjährige Trainer Marcel Erni rechnet sich trotzdem gute Chancen aus, Volley Toggenburg wieder in der NLA zu verankern: «Durch den neuen Modus mit einer Auf-/Abstiegsrunde und ohne direkten Absteiger wird es sicherlich einfacher, den Ligaerhalt zu realisieren.»

Am Swiss Volley Cup Final 2011 wurden die besten Indoorspieler der vergangenen Saison in den Kategorien «MVP», «Best Swiss Player» und «Youngster of the year» mit einem der begehrten Swiss Volley Indoor Awards (sponsored by Mikasa, SEAT und SUVA) ausgezeichnet. MVP Frauen

MVP Männer

Brankica Mihajlovic (VBC Voléro Zürich)

Dritan Cuko (CS Chênois VB)

Best Swiss Player Frauen

Best Swiss Player Männer

Mandy Wigger (VBC Voléro Zürich)

Marco Bär (Volley Amriswil)

Youngster of the year Frauen

Youngster of the year Männer

Anouk Vergé-Dépré (Sm‘Aesch Pfeffingen)

Leandro Gerber (TV Schönenwerd)

Swiss Volley Nachwuchs-Förderpreis 2011 Zwei verdiente Trainer durften - stellvertretend für die vielen engagierten Nachwuchstrainer - den Swiss Volley Nachwuchs-Förderpreis 2011 für ihr langjähriges Wirken im Nachwuchsbereich entgegennehmen.

Mireille Granvorka (VBC Cossonay)

Max Werner (VBC Züri Unterland)

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Der EM-Puls steigt Zwei Jahre im Voraus von einem eigentlichen EM-Fieber zu sprechen, wäre übertrieben. Erhöhter Puls aber ist allemal zu spüren, denn dies ist die erste von nur noch zehn Ausgaben des «Swiss Volley Magazine» vor der EM. Bis zum EM-Start in Zürich am 6. September 2013 berichten wir regelmässig über den Aufbau unserer Nati zu einem schlagkräftigen EM-Team.

Andreas Eisenring Nach einer kurzen Pause hat der dreiköpfige Trainerstab von Voléro Zürich (siehe Kasten) das Klubteam gegen die Nationalmannschaft eingetauscht und macht sich an die reizvolle, aber anspruchsvolle Aufgabe, die Schweiz EM-tauglich zu machen. Fordern und fördern Wer der Serbin Svetlana Ilic (38) zum ersten Mal in einer Trainingseinheit begegnet, ist beeindruckt: Ihre fordernden Anweisungen, gepaart mit ihrer tiefen Stimme, haben etwas Respekteinflössendes. Aber man stellt auch

schnell die andere Seite fest und spürt viel Menschlichkeit. Diese Mischung macht aus ihr eine Person, die viel natürliche Autorität ausstrahlt und dennoch sehr nahe beim Team ist. Der Einstieg in den Volleyballsport war für Ilic steil: Mit 14 Jahren wurde sie entdeckt, und weil sie damals schon 185cm gross war, bekam sie bei Rijeka (ehem. Jugoslawien) sofort einen Profivertrag. Das bedeutete damals noch nicht Geld, sondern ein gutes Umfeld mit Schulbesuch und Profitraining. Bis ins 36. Lebensjahr sollte ihre Spielerkarriere dauern. Selber hat Ilic an zwei Europameister-

schaften teilgenommen: 1993 mit Kroatien (5.) und 2003 mit Serbien (9.). Ihre multikulturelle Volleyballausbildung liess sie mannigfache Erfahrungen bei 11 Teams in 6 verschiedenen Ländern sammeln. «Diese 20 Jahre als Spielerin helfen mir natürlich enorm und sind ein grosser Vorteil für meinen Trainerjob», meint Ilic. Das Team ist alles Auch wenn ihre Gesamtphilosophie vielschichtig und jeder Mosaikstein wichtig ist, so kann man ihre Grundhaltung doch auf eine >>

Trainerstab Svetlana Ilic Geburtsdatum: 12.08.1972, Bijeljina (Bosnien und Herzegowina) Frühere Stationen: u.a. Dauphines Charleroi, Assistenztrainerin Nationalteam Belgien, Tongeren (BEL), Kieldrecht (BEL), Odintsovo (RUS), Jedintsvo (SRB), Bari (ITA) Rolle im Nationalteam: Head Coach

Fotos: Balz Murer

Foto: Andreas Eisenring

Timo Lippuner Geburtsdatum: 11.11.1980 Stationen: Trainer Swiss Volley Talent School Zürich, HeadCoach 1. Liga Frauen VBC Münchenbuchsee, Trainer VBR Kaufleute Solothurn Rolle im Nationalteam: Assistenztrainer

Svetlana Ilic instruiert Kristel Marbach

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Jürgen Schreier Geburtsdatum: 18.07.1964, Deutschland Stationen: Eupen (BEL), Berlin/Marzahn (GER) Rolle im Nationalteam: Athletiktrainer


Harte Arbeit – hohe Qualität Harte Arbeit ist ein anderes Schlüsselwort. Aber propagieren das nicht alle Trainer? «Vielleicht schon. Aber es gibt schon Unterschiede», stellt Ilic klar. «Harte Arbeit ist nicht einfach harte Arbeit. Es geht vor allem um die Qualität der Arbeit. Und man muss auch spüren, wenn es zu viel ist, damit man Fehler vermeidet. Grundsätzlich versuche ich, die Spielerinnen zu überzeugen von meinen Ideen.»

Formel verkürzen: Das Team ist alles. Ein Team zu bilden, heisse nicht einfach nur, gute Spielerinnen zusammen zu setzen, erklärt die Volleyballlehrerin. Da gehe es um gegenseitigen Respekt und dass auch jede fürs Team denke. Allerdings müsse sie auch darauf achten, dass die individuellen Fähigkeiten nicht abgewürgt würden, denn «Individualität ist nicht gleichzusetzen mit Egoismus. Im Volleyball kann das Individuum ohne das Team nie das Maximum aus sich herausholen.»

Inzwischen hat in Zürich die zweite Intensivperiode zur Vorbereitung der EM 2013 begonnen. Die Basis wurde letztes Jahr gelegt, jetzt soll der nächste Qualitätsschub folgen. Jammern über mangelnde physische Voraussetzungen beispielsweise mag Svetlana Ilic nicht: «Die Spielerinnen haben ihre Qualitäten und es liegt an mir, diese so gut wie möglich hervorzubringen. Wie weit wir dabei kommen werden, weiss ich allerdings noch nicht.»

Die Schweiz spielt (wieder) in Montreux! Erstmals seit 1996 wird die Schweiz wieder am Volley Masters von Montreux aufspielen. Zwar nicht im Hauptprogramm der acht Weltklassenationen, sondern in einem Freundschaftsvergleich. Vom 8.–10. Juni trifft die Schweiz auf die USA, Italien und Deutschland.

Fotos: Peter Lauth

Sensation gegen Russland In diesem weltweit prestigeträchtigsten Nationenturnier hat die Schweiz früher eine Hauptrolle gespielt. Bei der Erstausgabe 1984 wurde sie Zweite, 1987 konnte gar der Turniersieg gefeiert werden. Der 16. April 1993 geht dann als der Tag der grössten Sensation in die bisher 53-jährige Geschichte des Schweizer Volleyballs ein: Die Schweizerinnen bezwangen Russland (Olympiasilber in Barcelona 1992) mit 3:1 und scheitern erst im Halbfinal knapp an Olympiasieger Kuba. Weil der Graben zur Weltelite in der Folge dennoch immer grösser wurde, wurde die Schweiz in den letzten 14 Jahren nicht mehr eingeladen. Weitere Infos und Anspielzeiten: www.volleyball.ch

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Noch 835 Tage bis zur EM 2013

EM-Countdown mit... Mandy Wigger, Captain Vor zwei Jahren kam Frohnatur Mandy Wigger nach Zürich, um ihr Glück als Profi-Volleyballerin zu versuchen. Als Captain der Nationalmannschaft ist ihr für die EM 2013 eine Schlüsselrolle zugedacht. Andreas Eisenring Die 24-Jährige, welche die ersten drei Lebensjahre in Zurzach und ihre Kindheit im Berner Jura (Reconvillier) verbrachte, hat für die abgelaufene Saison den Indoor Award als beste Schweizer Spielerin erhalten – zum dritten Mal nach 2005 und 2006. Über den Traum «EM 2013»... «Die EM ist schon noch etwas weit weg, aber ein bisschen Feuer ist bereits in meinem Kopf. Und das wird jetzt schnell gehen, wir müssen jetzt die Mannschaft bauen. Seit dem Trainingslager in Kroatien merke ich, dass einige Mitspielerinnen jetzt stärker auf Volleyball setzen und die Motivation viel höher ist.»

sein muss. Natürlich bin ich nicht gerne auf der Bank, ich will immer zeigen, was ich kann. Aber auf der Bank kann man auch viel lernen. Ich muss auch immer bereit sein für einen Einsatz, wenn ich zum Beispiel merke, dass es der Spielerin auf meiner Position nicht so läuft. In der Champions League zum Beispiel, da habe ich zwar nicht so oft gespielt, aber das war der Hammer, das Niveau war so hoch.» Über Brasilien... «Vor fünf Jahren habe ich während acht Monaten in Brasilien trainiert, in Sao Paulo. Weil ich erst 19 war, habe ich mit den Juniorinnen und auch im ersten Team trainieren können, bis zu acht Stunden pro Tag. Das war absolut

super. Die Leute dort waren so herzlich und offen, das hat mir sehr zugesagt. Leider konnte ich nicht spielen, weil das an den Formalitäten gescheitert ist.» Über sich selbst... «Ich bin ein offener Mensch. Freunde und vor allem die Familie sind mir sehr wichtig. Wenn immer es möglich ist, fahre ich nach Reconvilier zu meiner Mutter und meinen zwei Schwestern. Ich gehe auf andere zu und lerne gerne neue Leute kennen, auch wenn das hier in Zürich noch nicht allzu oft vorgekommen ist. Ich bin da vorwiegend mit meinen Mitspielerinnen zusammen, mit denen ich es sehr gut habe.»

Über Trainerin Svetlana Ilic... «Ich war ein bisschen skeptisch, als ich das erste Mal gehört habe, dass eine Frau als Trainerin zu Voléro kommt. Aber schon nach dem ersten Tag habe ich gemerkt, dass das gut sein wird. Manchmal verlangt Svetlana schon sehr viel, aber sie muss halt hart sein. Ich finde es gut, dass sie Gas gibt. Wir haben grossen Respekt vor ihr. Sie ist die beste Trainerin, die ich je hatte.»

Über die Rolle als Ersatzspielerin... «Dieses Jahr habe ich in der Meisterschaft einiges mehr gespielt als letzte Saison, natürlich auch, weil ja eine Schweizerin auf dem Feld

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Foto: Andreas Eisenring

Über Gewichtskontrollen bei Voléro... «Das mit den Gewichtskontrollen ist nicht neu für mich, das machten wir auch bei Schaffhausen. Ich habe kein Problem damit, denn das gehört auf diesem Niveau dazu.»

Hoch hinaus: Mandy Wigger über den Dächern von Neu-Oerlikon, ihrer sportlichen Heimat.


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Kids Volley – Ein Herantasten ans Volleyball Ein fünfjähriger Knirps, der smasht? Ein sechsjähriges Mädchen, das blockt? Schwer vorstellbar – Volleyball scheint für kleine Kinder zu komplex. Aber es gibt ein System, sie sanft an den technisch schwierigen Sport heranzuführen. Sie überhaupt zu animieren, Sport zu treiben, wie es das Bundesamt für Sport mit der Lancierung von J+S Kids versucht. In Biel stossen die J+S-Kids-Lektionen auf reges Interesse und dienen anderen Volleyballclubs als Vorbild.

Von den Eltern verabschiedet und die Turnschuhe geschnürt – es kann losgehen. Das J+S-Kids-Training in Biel beginnt. Auf dem Plan steht heute Handball. Die vierzig Kinder trainieren nacheinander in drei Gruppen aufgeteilt. Beim Einwärmen prellen die fünfbis zehnjährigen Mädchen und Buben verschiedene Bälle durch die Halle. Zur Schulung der Geschicklichkeit steht dann eine Stafette auf dem Plan. Später schiessen die Kids aufs Handballgoal. Nicole Schnyder-Benoit, die mit anderen Sportlehrern und Trainern das J+S-KidsProgramm in Biel leitet, sagt: «Für die, die treffen, ist der Abend natürlich gerettet.» Die ehemalige Olympiateilnehmerin im Beachvolleyball weiss auch: «Solche Erfolgserlebnisse sind im Volleyball bei Kindern schwierig zu erzeugen.» Mit der Umsetzung von J+S-Kids versucht die 38-Jährige aber, die Jüngsten an die komplexe Sportart heranzuführen. Hineinschnuppern in verschiedene Sportarten Das Bundesamt für Sport lancierte das Projekt «Jugend und Sport Kids» im Sommer 2007: Kinder sollen in Vereinen und an Schulen eine vielseitige sportliche Grundausbildung geniessen und ein Leben lang Sport treiben. An Schulen werden vorwiegend Allround-Kurse angeboten, die auf keine spezielle Sportart ausgerichtet sind. In

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Foto: Markus Foerster

Melanie Gamma

Spiel und Spass: Nicole Schnyder-Benoit erklärt «ihren» Kids eine Volleyball-Spielform.

Biel läuft das Modell mit den Hauptsportarten Volley- und Handball plus Schnuppersportarten, da dort der Handballclub Biel, der VBC Biel und andere Vereine gemeinsam das Programm durchführen. Die Ältesten gehen auch mal Klettern oder testen Judo. Meist ist eine Sportart mehrere Wochen Schwerpunkt. «Egal, welche Disziplin angesagt ist», sagt Nicole Schnyder-Benoit, «die J+S-Kids-Lektionen sind nicht als Talentschmiede gedacht.» Auch nicht in einem

erfolgsorientierten Verein wie dem VBC Biel, der acht Schweizer-Meister-Titel feierte. «Wenn einige aus den Kids-Lektionen den Weg in den Verein finden, ist das schön, aber das ist nicht das primäre Ziel», sagt die Sportlehrerin. Volleyball kennenlernen Bei Swiss Volley will man mit J+S-Kids in erster Linie Mädchen und Buben auf Volleyball aufmerksam machen, ehe sie sich >>


«Circulation Volleyball» als Vorbild Klar wurde ihr und Nicole Schyder-Benoit, dass das Bedürfnis für J+S-Kids im Volleyball besteht. Sie recherchierten und stiessen auf ein holländisches Modell namens «Circulation Volleyball», das sie sich vom Erfinder, dem Profitrainer Adrie Noij, in zwei Treffen erläutern liessen. Kurz erklärt: Die Kinder werfen den Ball zuerst direkt übers Netz. Später rotieren sie nach jedem Wurf um eine Position, womit nebst vielen Ballkontakten Dynamik und Bewegung entstehen. «Fünfjährige sind noch nicht so weit, im Team zu spielen, aber sie können lernen, auf dem Feld aufeinander

zu achten», sagt Nicole Schnyder-Benoit. Langsam herantasten sollen sich die Kleinen auch an Wettkämpfe. «Ranglisten interessieren meist nur die Eltern», sagt die Mutter von Leo (6) und Noah (3). Eine Art U10-Meisterschaft will Swiss Volley trotzdem diese Saison erstmals anbieten. Geplant sind Turniertage, an denen die Kids in vier Niveaugruppen Matches auf Circulation-Volleyball-Basis austragen. Dazwischen beweisen sie an Posten zum Beispiel ihre Fähigkeiten im Prellen, was wichtiger ist als eine Turnierrangliste. Die neue U10-Kategorie heisst «Kids Volley».

Fotos: Markus Foerster

für Fussball und Co. entschieden haben. «So hoffen wir auch auf mehr Mitglieder», sagt Anne-Sylvie Monnet, Projektverantwortliche des Verbandes. Während einer J+S-Tagung wurden Anne-Sylvie Monnet und Nicole Schnyder-Benoit erstmals über J+S-Kids informiert. Letztere erinnert sich: «Zuerst dachte ich, das ist nichts fürs Volleyball, dieser Sport ist zu schwierig für so kleine Mädchen und Buben.» Doch ein Blick in die Statistik verriet, dass es bei Swiss Volley in der Saison 2007/08 gegen tausend Lizenzierte unter zehn Jahren gab. «Die trainierten alle mit älteren Kindern und waren dabei wohl überfordert», glaubt Anne-Sylvie Monnet.

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Spezialausbildung für Kids-Leitende Gefestigter als die Turniervariante ist das Kurswesen. «Wir wollten sicherstellen, dass die Ausbildung von J+S-Kids-Trainern funktioniert, ehe wir die U10-Kategorie lancierten», sagt Anne-Sylvie Monnet. Um Kids-Lektionen anbieten zu können, braucht ein Verein einen J+S-Leiter Kids. «Geeignet sind Leute, die gerne verspieltkreativ mit Kindern arbeiten», sagt Nicole Schnyder-Benoit, die als J+S-Fachleiterin Volleyball mit den Ausbildungsstrukturen bestens vertraut ist. Volleyball-Grundfertigkeiten wären toll, «aber einen perfekten Smash muss man den Kids nicht lehren können.» Bereits ausgebildete J+S-Leiterinnen und -leiter Volleyball können in einem zweitägigen Kurs die Kids-Leiteranerkennung erwerben, für die anderen fallen sechs Kurstage an. Finanzieller Anreiz für Vereine «Wir wünschen uns, dass bald viele Clubs Lektionen für unter Zehnjährige anbieten», sagt Anne-Sylvie Monnet, die über-

zeugt ist, dass sich der Aufwand mehrfach auszahlt. Vereine, die das Kids-Programm anbieten, erhalten einen J+S Beitrag von rund 40 Franken pro Trainingsstunde, mehr als für «normale» J+S Kurse. Die Aufwendungen sind aber kleiner. Zudem kann man Kids-Trainings am Mittwochnachmittag oder Samstagmorgen anbieten, wo man leichter eine Turnhalle bekommt. «Und die Begeisterung der Kleinen gibt dir

enorm viel zurück», sagt Nicole SchnyderBenoit. Eine Chance sei für die Vereine auch, dass die Eltern die Kids ins Training bringen und auch mal als Betreuer einspringen. «So schafft man Beziehungen. Mich fragte eine Mutter, ob ich für sie und ihre Kolleginnen auch Lektionen anbieten könne.» Auf einmal finden durch J+S-Kids vielleicht nebst den Jüngsten auch ihre Eltern zum Volleyball.

Neue Kategorien und Kurse Wie sich Interessierte ab 16 Jahren zu J+S-Kids-Leitenden ausbilden lassen können, ist auf www.jugendundsport.ch nachlesbar. Mit der Einführung von J+S-Kids für 5- bis 10-Jährige schafft Swiss Volley im Nachwuchsbereich ein neues Altersstufenkonzept inklusive Kategorie U10. Die Regeln und Beschreibungen der U10-Spielformen sind ab sofort auf www.volleyball.ch verfügbar. Kids Volley wird unterstützt von: «Freunde von Swiss Volley»

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Jugendliche Medaillenträume die Grossen, blieb mit Sicherheit weder den zahlreich erschienenen Zuschauern noch den Blicken der Talentspäher verborgen.

Foto: Olivier Zeller

Hervorragende Organisation Die organisierende Vereine lösten die Herausforderungen eines zweitägigen Finalturniers allesamt mit Bravour und boten

den teilnehmenden Teams auch in diesem Jahr hervorragenden Rahmenbedingungen. Swiss Volley dankt an dieser Stelle allen Turnierorganisatoren und ihren unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, aber auch den Schiedsrichtern, Betreuern und Eltern für ihren Einsatz zu Gunsten des Nachwuchssports.

Foto: Olivier Zeller

Foto: Yannick Durussel

Die Finalturniere der Nachwuchskategorien beschliessen traditionell die Indoor-Saison. In den Alterskategorien U12 bis U22 und an den SAR-Finalturnieren smashten, blockten und kämpften die besten Nachwuchsspielerinnen und -spieler um die begehrten Medaillen. Dass sie dabei mit genauso viel Engagement und Begeisterung agierten wie

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Foto: Yannick Durussel

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U12 vom 7./8.5.2011 in Sarnen Mädchen 1. SFG Locarno 2. VBC Steinhausen 3. SC Gym Leonhard

Knaben 1. SC Gym Leonhard 2. Volley Amriswil 3. Moesa Volley

U14 vom 7./8.5.2011 in Sarnen Mädchen 1. VBC Köniz 2. SAG Volley Gordola 3. VBC Frauenfeld

Knaben 1. SC Gym Leonhard 2. BTV Aarau 3. TSV Frick

Foto: Olivier Zeller

Nachwuchs-Schweizermeisterschaften 2011

U16 vom 30.4./1.5.2011 in Cheseaux und Lausanne Mädchen Knaben 1. VBC Cheseaux 1. SC Gym Leonhard 2. GSGV Giubiasco 2. CS Chênois VB 3. Genève Volley 3. VBC Peps

SAR C vom 9./10.4.2011 in Laufen und Gelterkinden Mädchen Knaben 1. SAR Tessin 1. SAR Basel 2. SAR Wallis 2. SAR Genf 3. SAR Waadt 3. SAR RVNO

U18/U19 vom 16./17.4.2011 in St. Gallen Mädchen Knaben 1. VBC Cheseaux 1. TSV Jona 2. Volley Smash 05 2. VBC Aeschi (SO) 3. VBC Aeschi (SO) 3. Volley Smash 05

SAR B vom 9./10.4.2011 in Langenthal Mädchen Knaben 1. SAR Innerschweiz 1. SAR RVNO 2. SAR Solothurn 2. SAR Aargau 3. SAR Waadt 3. SAR Genf

Interliga U22 vom 19./20.2.2011 in Bellinzona Mädchen Knaben 1. VBC Volleya Obwalden 1. VBC Münsingen 2. VBC Voléro Zürich 2. VBC Züri Unterland 3. VBC Köniz 3. TSV Jona

Vollständige Ranglisten www.volleyball.ch > Nachwuchs > Indoor

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Augenblick Swiss Volley Cup Final der Superlative!

Fotos: Markus Foerster

Was für ein Volleyball-Spektakel! Der Swiss Volley Cup Final 2011 in der Berner Wankdorfhalle wird definitiv in die Geschichtsbücher von Swiss Volley eingehen. Mehr als 3000 Fans pro Spiel sorgten für eine phantastische Stimmung und trieben die Akteure auf dem Feld zu Höchstleistungen. Die Jüngsten liessen sich ebenfalls anstecken und bescherten dem Kids-Training mit Sascha Heyer und Sebastien Chevallier einen neuen Teilnehmerrekord. Dramaturgisch hätte der Swiss Volley Cup Final nicht besser inszeniert werden können. Im abschliessenden Männerfinal boten Lausanne UC und Volley Amriswil den begeisterten Zuschauern einen epischen, mehr als zweistündigen Schlagabtausch, den die Waadtländer erst in der Verlängerung des Tiebreaks zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Auch FIVB-Präsident Jizhong Wei, der das Finalspiel der Frauen vor Ort mitverfolgte und anschliessend die Medaillen und den Pokal übergab, zeigte sich vom Gebotenen restlos begeistert.

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Praxisbeilage 2|11 präsentiert von

Verteidigungskünstler Antizipation, Fussarbeit, Koordination und eine ausgezeichnete Ballkontrolle sind Schlüsselelemente im Beachvolleyball. In der Feldverteidigung zeigt sich, wer sie wirklich beherrscht. Sebastian Beck Betrachtet man die Feldgrösse von 8 x 8m gepaart mit der Anzahl der beteiligten Spieler im Vergleich zum Indoorvolleyball, dann lässt sich schnell feststellen, dass die Grösse des abzudeckenden Spielfeldes pro Spieler im Beachvolleyball wesentlich höher ist. Um hier also erfolgreich in der Feldverteidigung agieren zu können, benötigt es ein gutes «Lesen» des gegnerischen Spiels, gezielte Vielfältigkeit im koordinativen Bereich

und eine gute Ballkontrolle. Während sich ein «gutes Lesen» des Spiels im Laufe einer Volleyballlaufbahn stetig weiterentwickelt (grosser Erfahrungsanteil), verhält es sich bei den Aspekten Ballkontrolle und koordinative Fähigkeiten etwas anders. Hier bedarf es einer systematischen und konsequenten Fokussierung im Kinder- und Jugendbereich. Umso stärker die koordinativen Fähigkeiten ausgebildet sind, desto grösser ist das Potential in der Erlernung sauberer Technik und Ballkontrolle.

In dieser Ausgabe Liebe Leserinnen, liebe Leser Wirblige Verteidigungsspieler, die jeden Ball ausgraben, sorgen im Beachvolleyball immer wieder für spektakuläre Szenen. Hervorragende Fussarbeit und koordinative Vielseitigkeit sind zwei wichtige Voraussetzungen, um den Ball in jeder Verteidigungssituation perfekt zu kontrollieren und zu steuern. Beach-Nationaltrainer Sebastian Beck zeigt, wie im Sand gezielt an den Bewegungsgrundlagen gearbeitet werden kann. Ich wünsche euch eine kurzweilige Lektüre und hoffe, dass ihr einige Ideen für den Trainingsalltag mitnehmen könnt. Markus Foerster training@volleyball.ch

Foto: FIVB

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Impressum Redaktionsleitung Beiträge Layout, Grafiken, Fotos E-Mail

Markus Foerster Sebastian Beck Markus Foerster, FIVB training@volleyball.ch

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Verteidigungskünstler

Koordination als Basis Sowohl beim Spielen mit Block als auch im Spielsystem ohne Block (Blocklösen, ganz ohne Block ) wird man in der Feldverteidigung der 64m2 vor grosse Aufgaben gestellt, wenn man den Ball kontrolliert an den gewünschten Zielort spielen möchte. Die Basis liegt zu einem beträchtlichen Teil an den koordinativen Fähigkeiten – von der Verschiebung der Beine, über den Rumpf bis hin zur Ausrichtung des Spielbrettes und der Schultern. Somit widmet sich der erste Teil dieses Artikels der Bedeutung und Wichtigkeit der koordinativen Ausbildung, um dann genauer in eine Erhöhung der Verschiebungs- und Bewegungsqualität zur Gewährleistung von «Balanced Based Actions» auf sandigem Untergrund überzugehen. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns dann mit dem Training von kontrolliert koordinierten Bewegungen des Spielbrettes auf den Ball in der Feldverteidigung.

Koordinative Grundlagen schaffen

Volleyball und Spielen zwar ab, muss aber trotzdem stets parallel angeboten und darf somit nicht vernachlässigt werden. Die Übungsformen für diesen grundlegenden Bereich sind nahezu grenzenlos. Neben der allgemeinen koordinativen Ausbildung ist jedoch auch das spezifische Koordinationstraining von enormer Bedeutung. Ziel ist es, eine sportartspezifische Bewegung in den Mittelpunkt zu stellen. Zum optimalen Erlernen werden Methoden aus dem Koordinationstraining genutzt. Da dieser Artikel ganz im Zentrum der Feldabwehr steht, zeige ich im Folgenden, wie dieser koordinative Ansatz im Training umgesetzt werden kann zur Verbesserung der für die Defense (K2) relevanten Situationen.

Seit 1995 gibt es eine differenzierte Ansicht im Vergleich zur klassischen Auffassung von Hirtz, wenn es um den Erwerb koordinativer Fähigkeiten geht. Diese haben Neumeier und Mechling formuliert. Nicht die Aufschlüsselung in die fünf einzelnen koordinativen Fähigkeiten (Rhythmisierungs-, Gleichgewichts-, Reaktions-, Orientierungsund Differenzierungsfähigkeit) halten sie für entscheidend, sondern die Methodik, die sich anwenden lässt, um den gesamten Pool an koordinativen Grundlagen zu trainieren (siehe Grafik). Das allgemeine Koordinationstraining wird sportartübergreifend dem sportartspezifischen Training vorgeschaltet. So soll gewährleistet werden, dass zunächst die Grundlagen geschaffen werden, welche die sportartspezifischen Bewegungen erst ermöglichen. Im Laufe der Ausbildungsdauer nimmt der Anteil der koordinativen Ausbildung gegenüber den Hauptkomponenten

In den fünf Praxisbeilagen 2008-1 bis 2009-1 wurden die einzelnen koordinativen Fähigkeiten ausführlich vorgestellt und viele volleyballorientierte Übungsformen gezeigt.

Koordinative Anforderungen von Bewegungsaufgaben Umfang der einzubeziehenden Muskelgruppen feinmotorisch

grobmotorisch

Einsatz der Sinnesorgane optisch 1) akustisch 2) taktil 3) kinästhetisch 4) vestibulär 5)

Zeitdruck a) Präzisionsdruck b) Komplexitätsdruck c) Organisationsdruck d) Belastungsdruck e) Variabilitätsdruck f) geringer Druck a)

b) c) d) e) f)

hoher Druck

Aufgabenstellungen, bei denen es auf Zeitminimierung bzw. Geschwindigkeitsmaximierung ankommt. Aufgabenstellungen, bei denen es auf höchstmögliche Genauigkeit ankommt. Aufgabenstellungen mit Bewältigung vieler hintereinander geschalteter Anforderungen. Aufgabenstellungen mit Bewältigung vieler gleichzeitiger Anforderungen. Aufgabenstellungen unter physisch-konditionellen Belastungsbedingungen. Aufgabenstellungen mit Bewältigung von Anforderungen unter wechselnden Umgebungsbzw. Situationsbedingungen.

Auge/Wahrnehmung Ohr/Hören 3) Haut/Fühlen 4) Körpergefühl (z.B. Position der Gliedmassen zueinander und zum Körper) 5) Gleichgewichtssinn 1)

2)

Methodik für das Training der koordinativen Fähigkeiten nach Neumeier/Mechling

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Laufen – stehen – spielen Was ich persönlich als eine der grössten Auffälligkeiten – vor allem im unteren Leistungsbereich, aber auch oft genug im absoluten Leistungssektor – empfinde, ist die Tatsache, dass der Grundsatz «laufen – stehen – spielen» nicht gelebt wird. Wer nicht bereit ist, jeden Ball aus einer stabilen Körperposition zu spielen, nimmt sich selbst ein hohes Mass an Qualität aus dem Spiel. Denn nicht nur die Bewegungsqualität und Verschiebungsgeschwindigkeit entwickelt sich enorm unter dem Vorsatz eines Spielens aus einer stabilen Position, sondern macht alle weiteren Schritte zu einem erfolgreichen Agieren in der Verteidigung erst möglich. Erst eine gute Körperposition ermöglicht es einem Spieler, die technischen Faktoren, welche zu einer kontrollierten Feldabwehr gehören, konsequent zu erlernen und anzuwenden. In einem Grossteil der Fälle im Breitenbeachvolleyball liegt die mangelnde Ausführung für das Prinzip «Balanced Based Actions» in einer eingeschränkten Agilität der Beine, welche durch den sandigen Untergrund zusätzlich forciert wird. Diese gilt es also zu verbessern.

Beinarbeit trainieren Achte auch bei einfachen Übungen darauf, dass die Qualität der Schrittfolgen gewährleistet wird. Zuerst sollte jeder Spieler versuchen, den Zielort der Aktion möglichst schnell und effizient zu erreichen, um dann aus einem sauberen Gleichgewicht heraus eine technisch korrekte Aktion ausführen

Bewegungsqualität

+

Schrittfolgen

Antizipation des Ballweges

Schritte richtig

Schritte ungenügend

Schritte richtig

+

+

+

Ball falsch eingeschätzt

Ball falsch eingeschätzt

Ball richtig eingeschätzt

Fortschritte in Qualität, Koordination und Technik. Wer sich genaue Zielvorstellungen zu einem perfekten Zielort schafft und nur sehr wenig Abweichung akzeptiert, wird sehr schnell merken, dass Technik und Koordination die Schlüssel zum Erfolg sind, und durch konzentrierte Arbeit in diesen Bereichen schnell Fortschritte erzielen. Somit gilt: Im Moment des Ballkontaktes bin ich in einer stabilen Position. Mein ganzer Körper, vor allem aber meine Schultern versuchen zum Zielpunkt ausgerichtet zu sein. Mit einer konsequenten Umsetzung ermöglicht man seinem Partner oder seiner Partnerin ein schnelles Antizipieren der Ballflugkurve, und sich selbst eine höhere Chance auf ein gutes Zuspiel und damit eine höhere Punktchance.

zu können, die anschliessend eine saubere Überführung in die Folgeaktion zulässt. Limitieren sich Spieler durch mangelnde Beinarbeit selbst, respektive erkennen deren Wichtigkeit nicht, wird das qualitative Potential der gespielten sowie der Folgeaktion nicht ausgeschöpft werden können. Konsequenz ist gefragt. Laufen – stehen – spielen.

Genaue Zielorte definieren Ein weiteres Problemfeld erachte ich in der zu wenig konsequent ausgeführten Vorstellung von einem Zielort der zu spielenden Aktion. Wo genau soll der Ball hin? Wo genau liegt der perfekte Zielort? Wer hier konsequent an sich arbeitet, erzielt schnell

Übungsblock 1: Fussarbeit Übung 1: Fussarbeit S = Shuffle (Nachstellschritte) K = Kreuzschritte (für grössere Distanzen) R = Umkreisen eines Gegenstandes durch schnelle Fussgelenksarbeit

S

K

K

S

S R

Der Kreativität sind beim Setzen eines solchen Parcours keine Grenzen gesetzt. Wichtig: Achte auf die Qualität! Lieber ein kurzer Parcours, dafür mit hoher Qualität. Bei regelmässiger Wiederholung lässt sich der Umfang schnell steigern.

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Verteidigungskünstler

Übung 2: Fussarbeit Akzent: laufen – stehen – spielen

• •

Startposition von A: zentral auf ca. 5m T wirft 6 Gratisbälle abwechselnd auf Pos. 2 und 4  A verschiebt sich mit maximaler Geschwindigkeit zum Ball und spielt ihn perfekt zurück

2

T

A

1

Wichtig: Aktion zuerst ganz zu Ende spielen (Spielbrett!), danach maximal schnell zurück zur Ausgangsposition.

Übung 3: Fussarbeit Akzent: laufen – stehen – spielen

• • •

Startposition von A: zentral auf ca. 5m A verschiebt sich auf eine diagonale Verteidigungsposition A' T wirft einen Cutshot (leicht oder als Lowball)  A'' verteidigt den Ball  Anlauf von A'' (Folgehandlung!)

T

A 1

Wichtig: • Aktion zuerst ganz zu Ende spielen (Spielbrett!), danach maximal schnell zurück zur Ausgangsposition für den Anlauf. • Beide Seiten berücksichtigen!

2

A'

4

3 A''

5

Übung 4: Fussarbeit Akzent: laufen – stehen – spielen mit Folgehandlung

• • • •

4 1

B steht auf einer zentralen, neutralen Basisposition A wirft 6–10 Bälle frei verteilt in die gegnerische Feldhälfte B spielt den Ball an den perfekten Zielort (zu T)  Vorbereitung für den Angriff (Ausgangsposition des Anlaufs) mit Kreuzschritten zurück auf die neutrale Basisposition

5 2

T

A

3

B

Variante: Netz mit einer undurchsichtigen Plane abdecken  erschwerte Antizipation und dadurch weniger Zeit für die Aktion.

Übung 5: Fussarbeit Akzent: laufen – stehen – spielen

• •

Startposition von A: zentral auf ca. 5–6m A verschiebt sich mit Nachstellschritten auf eine diagonale Verteidigungsposition A'  T greift an  Verteidigung von A' für sich selbst (frontal nach vorne)  A'' spielt den Ball zurück zu T

Wichtig: Bei jeder Aktion das Prinzip «laufen – stehen – spielen» konsequent ausführen.

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3

A' 1 A

4 5

A'' 2

T

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Übung 6: 1 mit 1 Akzent: laufen – stehen – spielen

• • • •

A spielt mit B (1 mit 1) 1. Ballkontakt: Manchette (sehen – laufen – stehen – spielen) 2. Ballkontakt: Zuspiel 3. Ballkontakt: oberes Zuspiel kurz/lang übers Netz, so dass B gute Chancen zu einem sauberen 1. Ballkontakt hat

B

A

Wichtig: 3 Ballkontakte sind Pflicht! Varianten: 1 gegen 1 (im Stand, ohne Sprung) Spiel über die Diagonale (diagonale Halbfelder)

• •

A

B

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Verteidigungskünstler

Der Zeitdruck, unter dem viele Handlungen in der Feldabwehr ausgeführt werden müssen, ist niveauabhängig, jedoch in der Regel relativ hoch. Oft haben die abzuwehrenden Bälle einen Eigenimpuls mit starker Rotation oder einer Flatterbewegung. Nur durch eine optimale Ausrichtung des Spielbrettes (oder der Spielfläche, z.B. der Handfläche bei einer Aktion mit Blocklösen, Arm/Hand bei einhändiger Verteidigung usw.) kann der Ball genau in die gewünschte Richtung umgeleitet werden. Bei der unteren Verteidigung steht dabei die Ausrichtung der Arme im Mittelpunkt. Bei der oberen Verteidigung liegt der Fokus in einer Ausrichtung des Körpers und der Handflächen. Oft bleiben einem nur Bruchteile einer Sekunde, um den Körper

Foto: FIVB

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umlenken) zu wenig stabil ist. Es kommt zu Rotationen im Oberkörper als auch im Schultergelenk. Die elementare Wichtigkeit einer wohlkoordinierten Ausrichtung

des Spielbrettes gepaart mit einem stabilen Rumpfsystem und schnellen, koordinierten Schrittfolgen wird somit deutlich sichtbar.

Foto: FIVB

in eine Position zu bringen, welche dem Spielbrett die richtige Stellung und zugleich optimale Stabilität gewährleistet. Hierbei gilt, dass jeder Ball dem Prinzip «Einfallwinkel gleich Ausfallwinkel» folgen wird und somit einzig die Ausrichtung des Spielbretts die Ballflugbahn bestimmt. Folglich besteht die grösste Gefahr darin, dass sich das Spielbrett im Zeitpunkt des Auftreffens des Balles noch in Bewegung befindet und den Impuls auf den Ball unter- oder übersteuert. Zudem droht bei mangelnder Fixierung des Schultergelenks und des ganzen Köpers (primär Rumpf und Ausrichtung der Beine) eine ungewollte Bewegung des Spielbrettes. Somit kristallisiert sich heraus, dass neben einer sehr gut ausgeprägten Koordination ein stabiler und gleichzeitig flexibler Rumpf die Basis für gute Verteidigungsarbeit legt. Vor allem im Anfänger- und Breitensportbereich lässt sich zudem häufig feststellen, dass sowohl der Rumpf als auch die Schulter bei einer nötigen Impulsgebung auf den Ball (bremsen, beschleunigen,

Zielpunkt vor Augen: Maria Antonelli schützt den Court mit ihrer Aussenhand, um ein besseres Zuspiel zu ermöglichen.

Übungsblock 2: Koordinative Fähigkeiten, Spielbrett Übung 7 Akzent: Stabilität des Spielbrettes

• •

A kniet auf einem Swissball und bereitet sich auf eine Verteidigung vor (Manchette) B wirft den Ball aus einer Distanz von 3–4m auf das Spielbrett von A  A stabilisiert sich und seine Arme und spielt den Ball ohne Impulsveränderung zurück zu B

Wichtig: Alle Varianten können auch mit einer oberen Verteidigung (Zuspiel) ausgeführt werden. Varianten: • B wirft den Ball leicht seitlich • B greift präzise auf A an • A steht auf 2 Balance Pads (= definitive Spielposition, Kniewinkel)

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Verteidigungskünstler

Übung 8 Akzent: Stabilität des Spielbrettes Durch ein Zusatzgewicht wird die Stabilität des Spielbrettes erschwert. Es muss also bewusst mehr Kraft in die Stabilisierung investiert werden. Dadurch entsteht ein verbessertes Bewusstsein für die zuständige Muskulatur. • A wirft oder greift an • B spielt den Ball ohne Impulsveränderung mit einer unteren Verteidigung (Manchette) zurück zu A Wichtig: nur leichte Gewichte verwenden die Hände müssen normal geschlossen werden können (Spielbrett!)

• •

Varianten für obere Verteidigung: Theraband statt Hantel verwenden • die Zugkraft des Therabands wird verändert • nur die Aussenhand wird vom Theraband beeinflusst • unterschiedliche Zugkraft oder unterschiedliche Therabänder für jede Hand

Übung 9 Akzent: Ausrichtung des Spielbrettes

• •

C in einer neutralen Ausgangsposition A und B greifen abwechselnd auf C an (Standsmash)  C richtet sein Spielbrett zum Angreifer aus  Verteidigung zurück zum Angreifer

Wichtig: Die Ausrichtung erfolgt erst im Moment des Ballwurfs! Varianten: A und B wechseln nicht regelmässig ab Die Verteidigung muss zentral zu T (zentral zwischen A und B) gespielt werden • dito, aber C startet mit geschlossenen Augen (Start auf ein akustisches Signal) • obere Verteidigung (mit allen Varianten möglich)

• •

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«Sport Basics» – Verletzungsprävention für Ballsportler Jedes Jahr verletzen sich in der Schweiz mehr als 60 000 Personen beim Spiel mit dem Ball. Deshalb hat die Suva zusammen mit der Sportmedizinerin Kerstin Warnke und den fünf grossen Ballsportverbänden das Trainingsprogramm «Sport Basics» entwickelt.

Markus Foerster Ballsportarten wie Volleyball, Fussball, Handball, Basketball und Unihockey sind attraktiv, schnell, dynamisch und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Es gibt aber auch eine Kehrseite der Medaille: Jährlich ereignen sich in den Ballportarten rund 60 000 Unfälle, die Kosten von 180 Millionen Franken verursachen. Das neue Präventionsprogramm «Sport Basics» soll dazu beitragen, die Anzahl dieser Unfälle bis 2014 deutlich zu verringern.

Trainer als Multiplikatoren Die «Sport Basics» werden ab sofort als fester Bestandteil in die Trainerausbildung integriert. Die J+S-Experten «Volleyball» wurden bereits am Zentralkurses im vergangenen Dezember von Kerstin Warnke

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58 603 Unfälle bei den fünf grossen Ballsportarten

Volleyball 8% (4700) Basketball 4% (2520) Handball 7% (2660) Fussball 76% (44 700)

Quelle: Suva (2008)

Foto: Suva

Mehr Leistung und weniger Verletzungen Das Programm ist in erster Linie auf Ballsportler ausgerichtet, da die Übungen den häufigsten ihrer spezifischen Verletzungen vorbeugen: Verletzungen der Sprunggelenke und der Bänder im Knie, gefolgt von Rücken- und Schulterverletzungen. Diese Schwachstellen werden mit den sechs Basisübungen trainiert. Der Schwerpunkt wird auf das Kräftigen und Stabilisieren der betroffenen Körperteile gelegt. Die Übungen dienen nicht nur der Prävention, sondern tragen auch zur Verbesserung oder Erhaltung der persönlichen Fitness bei. «Die Übungen eignen sich sowohl für Breiten- als auch für Leistungssportler. Grundsätzlich sind sie für alle geeignet, die etwas für ihre Fitness tun möchten», präzisiert Kerstin Warnke.

Unihockey 7% (4020)

«Sport Basics»: Weniger Unfälle dank einfachen, aber wirkungsvollen Aufwärmübungen..

und ihrem Team instruiert und geschult. «Ab sofort werden alle Trainer in Grundund Fortbildungskursen damit ausgebildet», erklärt Heinz Wyss, Kampagnenleiter Ballsport der Suva. Auf diese Weise können in den Sportarten Volleyball, Fussball, Handball, Basketball und Unihockey über 400 000 lizenzierte Sportlerinnen und Sportler erreicht werden, mit dem Ziel, das Unfallrisiko bis ins Jahr 2014 um rund 10 Prozent zu senken. Das heisst, in den nächsten vier Jahren werden ca. 6000 Unfälle verhindert.

Kostenlose DVD Die DVD «Sport Basics» sowie die dazugehörige Begleitbroschüre können kostenlos bestellt werden. Mehr Informationen sowie das Bestellformular für die «Sport Basics»Unterlagen unter: www.volleyball.ch > Trainer/Ausbildung

www.suva.ch/sportbasics

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«Verletzte Spieler sind keine guten Spieler» Heinz Wyss ist als Kampagnenleiter Ballsport bei der SUVA die treibende Kraft hinter der neuen Präventionskampagne «Sport Basics».

Interview: Markus Foerster

SVM: Heinz Wyss, welche Ziele verfolgen Sie mit «Sport Basics»? Heinz Wyss: Natürlich müssen wir mit jeder Kampagne eine Senkung der Versicherungskosten anstreben. Fast noch wichtiger ist aber, dass unsere Informationen möglichst viele Trainer und Athleten erreichen und diese erkennen, dass man gegen Verletzungen präventiv etwas unternehmen kann. Die «Sport Basics» sollen über die Trainerbildung verbreitet werden. Weshalb dieses Vorgehen? Jeder Trainer wirkt als Multiplikator, wenn er die «Sport Basics» an seine Spieler weitergibt. Voraussetzung dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit den Sportverbänden, damit alle vom

Gleichen sprechen. Dann braucht es aber vor allem auch gut ausgebildete Trainerausbildner, die die Trainer von der Wichtigkeit einer guten Präventionsarbeit überzeugen können. Denn letztlich profitieren ja auch die Trainer, wenn die Spieler gesund bleiben. Schliesslich sind verletzte Spieler keine guten Spieler, da sie nicht eingesetzt werden können.

Gibt es Aspekte, die ein Trainer bei der Umsetzung der «Sport Basics» besonders beachten muss? Er braucht zunächst einmal die Erkenntnis, dass er Trainingszeit aufwenden muss für ein richtiges Aufwärmen. Ausserdem muss er darauf achten, dass die Übungen korrekt ausgeführt werden, damit sie die gewünschte Wirkung er-

zielen. Diese beiden Punkte sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Prävention.

Welche Unterstützung bietet die SUVA den Trainerinnen und Trainern? Wenn ein Trainer Fragen oder Anregungen hat, kann er sich selbstverständlich an uns wenden. Wir versuchen wenn immer möglich zu helfen. Aber natürlich braucht es - wie immer im Sport - auch Eigenverantwortung seitens der Trainer und Athleten. Deshalb stellen wir ihnen gratis diverse Info- und Unterstützungsmaterialien zur Verfügung. Nebst DVD und Broschüre nutzen wir dazu auch neueste Technologien wie beispielsweise Smartphone-Apps.

Partnerschaft erneuert

Foto: Markus Foerster

Swiss Volley und die SUVA haben ihre langjährige Partnerschaft im Präventionsbereich verlängert. Das gemeinsame Ziel ist klar: Unfälle beim Volleyball sollen durch gezielte Prävention auf ein Minimum reduziert werden. Ausserdem ist Swiss Volley überzeugt, dass die «Sport Basics», regelmässig praktiziert, vor chronischen Beschwerden in Rücken, Knien und Schultern schützen. Christian Bigler (Swiss Volley) und Heinz Wyss (Suva) besiegeln die weitere Zusammenarbeit.

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Vier Teams, ein Ziel: London 2012 Drei der vier Beachvolleyball-Männerteams starten in neuer Zusammensetzung in die schwierige Qualifikationsphase für die Olympischen Sommerspiele 2012. Trotz Neuanfang herrscht Zuversicht, dass am Ende zwei Schweizer Teams in London am Start sein werden.

Markus Foerster Heikler Zeitpunkt Der Zeitpunkt für einen Partnerwechsel war sicher nicht ideal, da den Teams nur sehr wenig Zeit bleibt, um sich im Hinblick auf die seit Anfang 2011 laufende Olympiaqualifikation aufeinander einzustellen. Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem neuen Modus (wir berichteten) die Qualifikationshürde eher höher geworden ist, da sich nur die besten 16 Teams der bereinig-

ten Weltrangliste direkt für die Sommerspiele qualifizieren. Am Ende des letzten Jahres wäre der Cut bei Rang 21 erfolgt, was der Schweiz dank Laciga/Bellaguarda (Rang 11) einen Startplatz beschert hätte. Nach den Partnerwechseln verfügte jedoch zu Beginn des Jahres kein Team mehr über genügend Punkte für eine Direktqualifikation.

Foto: FIVB

Im letzten Spätherbst blieb (fast) kein Stein auf dem anderen bei den Schweizer Beachvolleyballern. Patrick Heuscher trennte sich nach vier gemeinsamen Jahren von seinem Partner Sascha Heyer und löste damit einen wahren Wechselreigen aus, der gleich drei neue Teams hervorbrachte. Von den Topspielern werden einzig Philip Gabathuler und Jan Schnider auch weiterhin gemeinsam an den Start gehen.

Philip Gabathuler (links) blockte in Shanghai erfolgreich: Rang 17. Sébastien Chevallier verteigt neu hinter Blockspieler Sascha Heyer.

Foto: Georgios Kefalas

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Heuscher/Bellaguarda (oben) konnten in Shanghai bereits ihren ersten Top-Ten-Rang verbuchen. Jonas Weingart spielt neu an der Seite von Martin Laciga.

Entsprechend intensiv waren die Trainingsund Vorbereitungsphasen für die neuen Paare. Alle Teams stiegen bereits im November wieder ins Training ein und nutzten die vielen Trainingsstunden in der Schweiz, in Brasilien und auf Teneriffa, um möglichst schnell die spielerische Feinabstimmung zu finden. Gabathuler/Schnider setzen auf Kontinuität Philip Gabathuler und Jan Schnider waren als einziges Topteam nicht in die Wechselspiele involviert und nehmen bereits ihre dritte gemeinsame Saison in Angriff. Ein Vorteil gegenüber der nationalen Konkurrenz im Rennen um ein Olympiaticket? Blockspieler Gabathuler winkt ab. «Wir schauen nur auf uns. Wenn wir es schaffen, uns im schwierigen Qualimodus einen Quotenplatz zu sichern, dann gehören wir mit Bestimmtheit auch zu den Top 2 der Schweiz.» Trotz Kontinuität beschreiten auch Gabathuler/Schnider teilweise neue Wege. So absolvierten sie erstmals ein Trainingslager in Kalifornien und verzichteten dafür auf ein Camp in Brasilien. Mit Rang 17 in Shanghai Anfang Mai legten Gabathuler/Schnider einen vielversprechenden Saisonstart hin und unterstrichen ihre Ambitionen.

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Foto: FIVB

Heuscher/Bellaguarda wollen durchstarten Der neue Partner an der Seite von Patrick Heuscher ist Jefferson Bellaguarda. Mit dem gebürtigen Brasilianer, der die letzten beiden Saisons mit Martin Laciga bestritten hatte, kehrt Heuscher zurück zum konventionellen Spielmodell mit einem Blocker und einem Verteidigungsspezialisten. Aufgrund ihrer in die Partnerschaft mitgebrachten Weltranglistenpunkten geniessen die beiden 35-Jährigen den nicht zu verachtenden Vorteil, dass sie im Hauptfeld vorerst gesetzt sind und somit nicht gleich zu Turnierbeginn auf die stärksten Teams im Tableau treffen. Nach einem 17. Rang beim Saisonstart in Brasilia brillierte das vom ehemaligen Spitzenspieler Markus Egger trainierte Team bereits beim zweiten gemeinsamen Auftritt in Shanghai mit dem ersten Top-Ten-Ergebnis (Rang 9). Heyer, Laciga und die jungen Wilden Die beiden anderen verbliebenen Spieler der «goldenen Generation», Sascha Heyer und Martin Laciga, wählten dagegen einen anderen Weg und bestreiten die wohl letzte Etappe ihrer langen Karriere mit starken Nachwuchskräften aus dem Pool des Nationalen Leistungszentrums. Martin Laciga hat

mit dem elf Jahre jüngeren Jonas Weingart einen neuen Partner an seiner Seite, der bisher erst wenig Erfahrung auf der World Tour sammeln konnte. Trotzdem zeigte sich Laciga vor der Saison sehr angetan von den Qualitäten seines neuen Verteidigers: «Jonas ist jung, ehrzeizig und gibt im Training unglaublich Gas. Das ist auch für mich enorm motivierend.» Dass der Weg allerdings weit und steinig ist, mussten Laciga/Weingart bereits beim Auftakt zur World Tour in Brasilia erkennen. Trotz hervorragender Trainingsresultate und dem Startplatz direkt im Main Draw verloren sie beide Spiele und belegten nur Rang 25. Gleiches widerfuhr Sascha Heyer und seinem neuen Partner Sébastien Chevallier, die unter praktisch identischen Voraussetzungen wie Laciga/Weingart in die Olympiaqualifikation starten. Beim ersten gemeinsamen Auftritt auf der World Tour in Shanghai resultierten zwei 0:2-Niederlagen und Rang 25, obwohl auch sie für einmal direkt im Hauptfeld starten konnten. Heyer, den 15 Jahre Altersunterschied vom Romand Chevallier trennen, bleibt trotzdem zuversichtlich und hält am Ziel «Olympia 2012» fest. «Ich habe mich gegen den Rücktritt und für dieses Projekt entschieden, also will ich noch einmal alles geben.»


Road to London 2012

Die Reise nach London 2012 hat begonnen Für Simone Kuhn und Nadine Zumkehr hat der Kampf um die Olympiatickets begonnen. Nach einer schwierigen Vorbereitung ist der Optimismus zurückgekehrt. Nun wollen sie die Leistungen der letzten Saison bestätigen.

Dominic Wuillemin Trainer Sebastian Beck über das Netz. Der Coach motiviert und korrigiert. Ein Virus im Zentrum Es sind die finalen Tage in der Vorbereitung auf die neue Saison. Kuhn/Zumkehr arbeiten im Nationalen Leistungszentrum in Bern an

kleinen Details. In den Monaten zuvor stand ihre Zusammenarbeit auf dem Prüfstand. Zumkehr erkrankte im Oktober des vergangenen Jahres am Pfeifferschen Drüsenfieber. Bereits die letzten Turniere der Saison in Sanya (China) und auf Phuket (Thailand) mussten die Schweizerinnen auslassen. Da-

Foto: Markus Foerster

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Es ist ein vorweggenommener Sommertag im April. Auch am späten Nachmittag noch wärmt die Sonne den Sand. Simone Kuhn und Nadine Zumkehr, welche das beste Damentandem der Schweiz bilden, mühen sich ab. Sie baggern, sie hechten, sie springen. Einen Ball nach dem anderen schlägt ihr

Voller Einsatz für ein Olympiaticket: Kuhn/Zumkehr streben die direkte Qualifikation für London 2012 an.

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Sebastian Beck wurde am 15.10.1982 in Lörrach (D) geboren. Aufgewachsen ist er in Rheinfelden, momentan lebt der gebürtige Deutsche in Bern. Früher galt Beck als aussichtsreiches Talent im Beachvolleyball. Mit seinem Partner Michael Bleiker nahm er an FIVB- und CEV-Turnieren teil, jedoch ohne sich aus dem Schatten der Topteams spielen zu können. Deshalb beschloss er, seine Karriere als Aktiver zu beenden. Seit 2007 engagiert sich der 28-Jährige für das nationale Leistungszentrum in Bern, wo er als Head Coach bei den Damen mehrere Teams betreute, unter anderem auch Simone Kuhn und Nadine Zumkehr. Im Zuge der Olympiaqualifikation konzentriert er sich momentan voll und ganz auf die Zusammenarbeit mit Kuhn/Zumkehr und begleitet diese an die nationalen und die Mehrzahl der internationalen Turniere.

bereits an den Spielen 2004 in Athen und 2008 in Peking dabei war. «Der Fokus liegt aber voll und ganz auf der Saison 2011.» Die beiden möchten auf den Leistungen des letzten Jahres aufbauen, als sie sich sieben Mal in den Top Ten eines World-TourTurniers platzieren konnten. «Wir spielten konstant auf einem hohen Niveau, ohne ein Tief verzeichnen zu müssen. Jedoch fehlte auch der Ausreisser nach oben», sagt Zumkehr. Ein Ausreisser, der ihnen ein Jahr zuvor mit dem Sieg beim Turnier in Sanya gelungen war. Doch weitere Turniersiege auf der World Tour zu erwarten, wäre ver-

Foto: Merlin Photography

Die Konstanz bestätigen Die Olympischen Spiele 2012 in London sind das grosse Ziel von Kuhn/Zumkehr. Ab und zu würden sie sich darüber unterhalten, sagt die 30-jährige Toggenburgerin Kuhn, die

Sebastian Beck - Head Coach

Foto: Merlin Photography

nach lies die Erkrankung bei der 26-Jährigen lange nur ein reduziertes Training zu. Erst Mitte Januar konnte sie wieder das ganze Pensum absolvieren. «Es war für uns beide schwierig. Nadine wollte, konnte aber nicht trainieren. Währenddessen musste ich alleine arbeiten. Da kommen auch Zweifel auf, wie lange das wohl noch geht und welche Auswirkungen es hat», beschreibt Kuhn die heikle Phase. «Uns hat sicher geholfen, dass wir nun bereits in der dritten Saison zusammenspielen. Noch vor zwei Jahren hätten wir diese Situation wohl nicht gleich gut gemeistert», fügt Zumkehr an. Nun fühlt sich die Berner Oberländerin wieder topfit. Der dreiwöchige Aufenthalt in Los Angeles von Mitte März bis Anfang April hat ihr das Vertrauen wieder zurückgegeben. Am Hermosa Beach konnten sich die beiden besten helvetischen Beachvolleyballerinnen mit den europäischen Spitzenteams Tsiartsiani/Arvaniti (GRE), Holtwick/Semmler (GER) und Schwaiger/Schwaiger (AUT) messen. Dabei hätten sie registriert, dass sie voll konkurrenzfähig seien, sagt Trainer Sebastian Beck. «Obwohl wir zuvor nur 50 bis 60 Prozent der geplanten Vorbereitung absolvieren konnten.»

Ein starkes Team: Nadine Zumkehr (links), Simone Kuhn und Trainer Sebastian Beck.

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messen. «Das Niveau entwickelt sich rasant weiter», sagt Trainer Beck. Gelingt es Kuhn/ Zumkehr aber, mindestens die Performance des letzten Jahrs zu wiederholen, dürften sie ihr zweites grosses Saisonziel erreichen können. Nämlich die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele. Road to London 2012 Kuhn/Zumkehr überwinterten als Nummer 13 der Welt. Die ersten sechzehn Teams der bereinigten Weltrangliste - pro Geschlecht und Nation können maximal zwei Tandems teilnehmen - qualifizieren sich direkt für das Olympische Turnier in London. Dabei werden die zwölf besten Ergebnisse im Qualifikationszeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 17. Juni 2012 berücksichtigt. Sollte es Kuhn/Zumkehr nicht gelingen, direkt auf den Olympia-Zug aufzuspringen, bleibt ihnen noch der Weg über den Continental Cup. Dabei treten – ähnlich dem Davis-Cup im Tennis – Nationalmannschaften mit je zwei Teams gegeneinander an. Nach einer Qualifikation mit drei Turnieren, die zwischen Juni 2010 und Juni 2012 stattfinden, kämpfen die besten europäischen Nationen beim Kontinentalfinale um einen einzigen Quotenplatz. Den zweit- und drittplatzierten Nationen aller fünf Kontinentalfinals bleibt als letzte Chance noch der World Cup, an dem die letzten zwei der insgesamt 24 Startplätze vergeben werden.


Frischer Wind im NLZ Das Nationale Leistungszentrum ist die optimale Voraussetzung dafür, dass die Schweiz weiterhin zu den Top-Nationen im Beachvolleyball gehört. Mit neuen Strukturen im NLZ starten die SEAT Nationalteams gut vorbereitet in die Saison.

Daniela Senn Im April feierte das Nationale Leistungszentrum (NLZ) sein zweijähriges Jubiläum. Der Ganzjahresbetrieb hat sich bewährt. Dank der Möglichkeit, im Winter in der Beachhalle zu trainieren, können sich die Spieler gezielt auf die Saison vorbereiten. Seit der Inbetriebnahme 2009 hat sich das NLZ laufend weiterentwickelt. Im Unterschied zur Anfangsphase trainieren jetzt nicht nur die SEAT Nationalteams im Beachcenter in Bern, sondern auch die Olympic Nationalteams.

Von der Erfahrung profitieren Für die Umstrukturierungen sind vor allem die neuen Teamkonstellationen verantwortlich. Die meisten Duos setzen sich nun aus einem jungen und einem erfahrenen Spieler zusammen. So kommen auch die erfahrenen Athleten in den Genuss des strukturierten NLZ-Trainingsbetriebs. Dies betrifft zum Beispiel die 29-jährige Isabelle Forrer, welche neu mit der zehn Jahre jüngeren Anouk Vergé-Dépré spielt. Das Nach-

wuchstalent setzt jetzt voll auf die Karte Beachvolleyball, zuvor spielte Vergé-Dépré auch noch in der Halle. «Ich bin ganz am Anfang meiner Beachvolleyball-Karriere und kann an der Seite von Isa schnell Fortschritte machen. Doch der Weg ist noch lang.» Das NLZ bietet ihr dabei eine optimale Voraussetzung, um ihre Ziele erreichen zu können.

Dank an die Partner und Sponsoren Titelsponsor SEAT ist ein langjähriger Partner von Swiss Volley, der mit seiner sportlichen, dynamischen Marke perfekt zum Volleyballsport passt. SEAT unterstützt nebst den Athletinnen und Athleten des SEAT Nationalteams auch die Olympic Nationalteams. www.seat.ch

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Partner

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Swiss Olympic will in Zukunft die Übergangskategorie stärker unterstützen. Darum stiess das NLZ-Projekt beim Dachverband auf offene Ohren. Ohne die finanzielle Unterstützung von Swiss Olympic hätte das Zentrum nicht umgesetzt werden können.

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Asics ist nicht nur Hauptsponsor des Olympiateams Heyer/Heuscher, sondern auch der Ausrüster des SEAT Nationalteams. Die Schulthess Klinik unterstützt das Leistungszentrum im medizinischen Bereich. Im Profivolleyball, wo in der Woche bis zu 25 Stunden trainiert wird, ist eine physiotherapeutische Betreuung unerlässlich. City-Fit ist der Fitnesspartner des Nationalen Leistungszentrums.

Foto: Olivier Zeller

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w Probelauf bestanden: Anouk Vergé-Dépré spielte bereits an der Schweizer Meisterschaft 2010 an der Seite von Isabelle Forrer.

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Seite an Seite mit dem Bruder Ein weiteres neues Duo bilden Andy und Roman Sutter. Die Sutter-Brothers, wie sie sich nennen, wollen hart dafür trainieren, dass die Schweiz wieder ein starkes Brüderpaar hat. «In dieser Saison wollen wir uns finden und so oft wie möglich die vier vor uns liegenden Schweizer Teams schlagen. Unser Fernziel sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio», so Andy Sutter. Er freut sich sehr auf die neue Herausforderung. «An der Seite meines Bruders kann ich nun endlich auf der Defenseposition wirbeln.»

Neue Nachwuchstrainerin Mit der Neuverpflichtung von Claudia Laciga ist es Swiss Volley gelungen, eine erfahrene und kompetente Trainerin für den Juniorinnenbereich zu gewinnen. «Wir sind glücklich,

mit ihr die optimale Trainerin für den Nachwuchsbereich gefunden zu haben. Wir sind überzeugt, dass die jungen Spielerinnen unter der Leitung der ehemaligen Profispielerin grosse Fortschritte erzielen werden», meint Philippe Saxer, Leiter Sport von Swiss Volley. Den Ansporn, hart an sich zu arbeiten, gibt den jungen Nachwuchsspielerinnen und – spielern das Beispiel von Sébastien Chevallier und Jonas Weingart. Beide haben in dieser Saison den Sprung ins Olympic Nationalteam geschafft. Ohne das NLZ wäre dieser Karrieresprung wohl nicht möglich gewesen.

Foto: Markus Foerster

Früh Prioritäten setzen Das NLZ ist nicht nur für Teams mit Profistatus eine optimale Trainingsplattform. Es bietet den neu integrierten Nachwuchsteams die Chance, sich dem Schweizer Topniveau anzunähern. Seit dieser Saison trainiert das junge Männer-Team Mirco Gerson/Gabriel Kissling im Nationalen Leistungszentrum. Das SEAT Nachwuchs-Nationalteam der Frauen wird durch Nina Betschart und Nicole Eiholzer, welche beide Jahrgang 1995

haben, ergänzt. Der frühe Einstieg in den Beachvolleyballsport wird durch die neue Strategie über die Spezialisierung der Spielerinnen ermöglicht. Die Mädchen können sich nun bereits im Alter von 16 Jahren für eine Richtung – Beach oder Indoor – entscheiden.

Endlich vereint: Roman (links) und Andy Sutter gehen neu gemeinsam auf Punktejagd.

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ims-sport.ch / GUWA

freier eintritt Zürich, railcity 26. – 29. Mai 2011 locarno, largo ZorZi 10 – 13 giugno 2011 genève, rotonde du Mont-Blanc 23 – 26 Juin 2011 Zug, vorstadtquai 14. – 17. Juli 2011 Winterthur, neuMarkt 21. – 24. Juli 2011 Basel, BarfüsserplatZ 6. – 9. august 2011 schWeiZerMeisterschaft Bern, BundesplatZ 31. august – 2. septeMBer 2011

Titelsponsor

Hauptsponsor

WWW.coopBeachtour.ch Co-Sponsoren

Medienpartner schweizer

SPORT

fernsehen

Charity Partner


Together @ the Beach! Am 26. Mai 2011 startet die Coop Beachtour in der RailCity Zürich im neuen Gewand in die Saison 2011. Zusammen mit den Schweizer Topteams, langjährigen und neuen Sponsoren sowie weiteren Neuerungen werden die coolen Sandspiele noch attraktiver gestaltet.

Die Hig hlig mittwo hts der CBT chs im SSF

Turnier-Highlights im SSF Medienpartner ist wie 2010 das Schweizer Sportfernsehen. SSF bringt die Coop Beachtour mehrmals heim in die Schweizer Stuben: Erstmals am 1. Juni um 20 Uhr mit einer zweistündigen Übertragung der Zürcher Finals. Es folgen Magazine am 16. und 23. Juni sowie am 18. August und am 9. September (jeweils 20.45 Uhr) mit Berichten über die Turniere in Zürich, Winterthur, Basel und Bern. Actionbilder wechseln sich mit Hintergrundberichten über Lifestyle, Parties, Musik und People ab. Ein Muss für jeden Fan! Frischer Auftritt, viele Neuerungen Die Website www.coopbeachtour.ch präsentiert sich in einem neuen Kleid. Hier gibt es alle News und wichtigen Informationen. Zudem ist die Coop Beachtour mit einer Facebook-Seite präsent. Werde Mitglied dieser Community und erfahre, was die Athleten auf ihrer Tour rund um die Welt erleben.

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Foto: Markus Foerster

Die Coop Beachtour – das Produkt von GUWA & IMS – Sport Marketing Media in Zusammenarbeit mit Swiss Volley – ist dank vielen bestehenden und neuen Sponsoren auch 2011 breit abgestützt. Titelsponsor Coop hält seit Jahren die Treue. Hauptsponsor SEAT stiess nach einjähriger Pause wieder neu dazu und sorgt mit den SEAT Girls und der clubSEAT Bar für zusätzliche Attraktionen – erstmals beim Tourstart in Zürich. Auch bei den Co-Sponsoren gibt es Kontinuität und Neuerungen: Bschüssig, Sportmint, Speedo und Holiday Check sind erneut dabei, Henniez, Mavi und Swiss Milk neu dazugekommen. Und mit World Vision kann die Coop Beachtour einen Charity Partner begrüssen – die Coop Beachtour unterstützt World Vision beim Bau eines Wasserbrunnens in Mosambik.

Das Finale der Coop Beachtour wird auch 2011 auf dem Bundesplatz in Bern ausgetragen.

Neuerungen gibt es auch bei den Hospitality-Angeboten. Der neue VIP-Bereich mit Lounge und Buffet lockt die Geniesser, die kulinarische und sportliche Topleistungen kombiniert erleben wollen. Mit einem Brunch, Lunch oder Dinner sowie Aussicht auf die Spiele – hier wird man verwöhnt! Auch Firmen, Vereine und Gruppen können an der Coop Beachtour Einzigartiges erleben: Mit einem Beachvolleyball-Anlass auf dem Centre Court inklusive Coaching durch einen Tourspieler sowie Brunch, Lunch oder Dinner im VIP-Bereich. Weitere Infos und Anmelde-Möglichkeiten: www.coopbeachtour.ch

Stars unterrichten Schüler Ein brandneues Angebot gibt es ausserdem für Kinder und Jugendliche: School @ the beach. Dieses Projekt wird anlässlich der Coop Beachtour 2011 lanciert und soll rund 1000 Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 9. Klasse auf den Centre Court locken, wo sie von den Stars unterrichtet werden. Zudem erfahren die Lehrpersonen, wie Beachvolleyball stufengerecht unterrichtet wird. Weitere Infos und Anmelde-Möglichkeiten: www.schoolatthebeach.ch


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27.04.11 08:13


Sonne, Sand und Schmetterbälle – Wenn Gstaad zur Copacabana wird Vom 4. bis 10. Juli herrscht in Gstaad Ausnahmezustand. Dann scheint die Copacabana nicht mehr weit. In dem Bergdorf im Berner Oberland wird eine Woche lang Beachvolleyball-Feeling gelebt. Die internationalen Stars der Szene sind am Start, die Schweizer Topteams wollen die Olympiatickets lösen. Für Stimmung auf der Tribüne ist gesorgt und am Abend wird gefeiert.

Auch in diesem Jahr wird Gstaad wieder für eine Woche zum Beachvolleyball-Mekka. Der 1to1 energy Grand Slam 2011 in Gstaad findet vom 4. bis 10. Juli statt und zählt als einer von sechs Grand Slams zu den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Das Turnier ist ein Muss für die Schweizer Beachvolleyball-Fans. Die Topstars der Szene sind am Start, auch das «Dreamteam» Kerry Walsh/Misty May-Treanor ist nach doppelter Baby- und Verletzungspause wieder mit dabei. Für die Schweizer Teams geht es um die Olympia-Qualifikation. Sie zählen auf die Fans und das rot-weisse Fahnenmeer in den Bergen. Tickets gibt es auf www.beachworldtour.ch.

Mit dem Velo zum Volleyball Besonderer Service für die Fans: Mit dem Beach-Zeltplatz in unmittelbarer Nähe der Side Courts stellt der Veranstalter in diesem Jahr allen Fans eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Dank der neuen Partnerschaft mit FLYER haben die Zuschauer die Möglichkeit, mit Elektro-Bikes zwischen Center Court und Side Courts zu pendeln. Unterhaltung auf, neben und abseits der Courts Die SEAT-Girls heizen den Fans auf dem Center Court kräftig ein, und nach Spielschluss finden täglich Beachpartys im Turniervillage statt. Die grosse SEAT Beach Party wartet am Finalwochenende auf die Turnierbesu-

cher. Auch der langjährige Titelsponsor 1to1 energy sorgt mit einem DJ in der 1to1 energy Alphütte ab Donnerstag und einem Auftritt von «Gustav & les frères M. (Trio)» am Finalsonntag an seinem Stand für Unterhaltung. «Gustav» eroberte bereits beim «Kampf der Chöre» die Herzen der Zuschauer mit Witz und Charme. Wir brauchen Euch! Die Organisatoren sind noch auf der Suche nach einsatzfreudigen Helferinnen und Helfern. Die Freiwilligen erhalten Kost und Logis, die offizielle Helfer-Bekleidung, eine Einladung an das exklusive Helferweekend im Winter 2012 und unvergessliche Erlebnisse in einer einmaligen Atmosphäre.

Fotos: FIVB

Alle Informationen unter

www.beachworldtour.ch

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CEV Satellite Lausanne, 16.–19. Juni 2011 Nach dem fantastischen Erfolg der Ausgabe 2010 wird das CEV Satellite in Lausanne vom 16. bis 19. Juni 2011 wiederum auf der Place de la Navigation durchgeführt. Dank des traditionell grossen Zuschauerzuspruchs wird das Turnier in diesem Jahr in einem Stadion mit zusätzlichen Tribünen ausgetragen, damit eine noch bessere Atmosphäre entsteht. Im Jahr 2010 wurde das Lausanner Publikum Zeuge eines traumhaften Endspiels, das Jakub Szalankiewciz und Michal Kadziola, die polnischen Juniorenweltmeister von 2007,

gegen den brasilianischen Vize-Olympiasieger von 2008, Fabio Luiz, und seinen Partner Bruno de Paula gewannen. In diesem Jahr hoffen die Zuschauerinnen und Zuschauer wiederum auf gute Leistungen der Schweizer Teams, die in Lausanne normalerweise mit brillanten Vorstellungen aufwarten. Sie werden allerdings gegen die starken jungen Duos aus verschiedenen europäischen Ländern kein leichtes Spiel haben. Das populäre Park Volley Turnier auf Gras für Jedermann findet am Samstag, 18. Juni statt. Auf dem Internetportal des Turniers werden bereits Anmeldungen entgegengenommen. www.beachvolleylausanne.ch www.facebook.com/BeachVolleyLausanne

BEACH VOLLEY

Foto: Vanessa Cardoso

Lausanne eröffnet die Sommersaison

CEV SATELLITE

Einmaliges Ambiente im Vaduzer Städtle Ein fixer Platz im Kalender des Vaduzer Sommers hat das zur Tradition gewordene CEV Satellite Beachvolleyballturnier in Liechtenstein. Seit sechs Jahren kämpfen Topspieler aus der ganzen Welt inmitten von Restaurants und Shops und mit exklusiver Sicht auf das Schloss um den Sieg im Vaduzer Städtle. Dem Organisationskomitee des wohl kleinsten CEV-Beachturniers gelingt es jedes Jahr von neuem, sowohl die Zuschauer wie auch die Spieler in ihren Bann zu ziehen und mit dem Charme Liechtensteins zu glänzen. Die Top-Beachvolleyballer pilgern nicht

ohne Grund jedes Jahr zum Turnier nach Liechtenstein, um im mit 800 Sitzplätzen gebauten Stadion und vor dem jubelnden Publikum mit vollem Elan um den Sieg zu kämpfen. Neben spannendem Volleyballsport wird jedes Jahr auch ein internationaler Schiedsrichterkurs durchgeführt. Dieser bringt angehende Top-Schiris aus allen Teilen der Erde nach Liechtenstein. Dank 150 freiwilligen Helfern und mindestens ebenso vielen Tonnen Sand steht einem spannenden Turnier also auch in diesem Jahr nichts mehr im Weg und man darf sich auf die Tage vom 2.-7. August 2011 freuen!

Foto: Florian Brandl

CEV Satellite Vaduz, 2.–7. August 2011

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Startschuss für die zweite Saison Für die Sinalco Beachtour A2 ist es Zeit, ihren Winterschlaf zu beenden. Nach der Premierenausgabe im letzten Jahr startet die Tour in die neue Saison. Sechs Frauen- und fünf Männerturniere stehen auf dem Programm.

Daniela Senn Im vergangenen Beachsommer hat die Sinalco Beachtour A2 grossen Anklang gefunden. Sie lockte viele Zuschauer an und liess diese in den Genuss von hochstehendem Beachvolleyball kommen. Für die Organisatoren ist dies aber kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil: Die Sinalco Beachtour soll weiter verbessert werden.

Plattform für den Nachwuchs Die Sinalco Beachtour A2 lockt viele Jungtalente an. Jonas Kissling, NachwuchsNationalspieler: «Die Sinalco-Tour ist für uns das Einstiegstor zur Coop Beachtour. Diese Turniere bieten uns Jungen die erste Möglichkeit, unser Können auf der grossen

Bühne zu zeigen.» Die Turnierreihe ist für Nachwuchsspieler eine ideale Plattform, um sich dem Schweizer Spitzenniveau anzunähern. «Hier holen wir Spielerfahrung und die notwendigen Punkte für die Coop Beachtour», so Kissling. Anders als auf der Coop Beachtour A1 gehört das Nachwuchs-Nationalteam Kovatsch/Kissling bei der Sinalco Beachtour A2 zu den Favoriten. Es nehmen zwar schweizerische und auch ausländische Topteams an der Tour teil, die besten Duos des Nationalkaders sind auf der Sinalco Beachtour A2 aber nicht vertreten. So standen im letzten Jahr fast immer verschiedene Teams zuoberst auf dem Podest. Unter anderem sorgt genau diese Leistungsdichte für Spannung auf der Tour. Man darf sich also auch in diesem Jahr auf zahlreiche hart umkämpfte Turniere freuen.

Foto: Katja Stuppia

Foto: Michaela Locatelli

Zwei neue Turnierorte Thun und Biel kommen neu als Austragungsorte der Sinalco Beachtour dazu. Für die Spieler und das Publikum stellen die beiden Tourstädte zwei weitere Leckerbissen dar, ist doch die Atmosphäre in der Bieler Altstadt und am Thunersee kaum zu überbieten. «Ich bin überzeugt, dass sich die neuen Austragungsorte gut auf der Tour etablieren. Dabei hoffe ich auf schönes Wetter,

um möglichst viele Zuschauer anzulocken», meint Petra Studer vom Toursponsor Sinalco. Aber nicht nur die Organisatoren dieser beiden Turniere leisten tolle Arbeit, sondern auch die Veranstalter rund um die anderen vier Austragungsorte. Dabei können sie auf die Unterstützung von Sinalco zählen, so Studer: «Die Zusammenarbeit zwischen uns und den Organisatoren funktioniert super. Zusammen setzen wir alles daran, dem Publikum nebst packendem Volleyball ein tolles Fest mit Beachfeeling zu bieten.»

Die Sinalco Beachtour A2 kombiniert spannenden Volleyballsport mit viel Beachfeeling in einem lockeren Ambiente.

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Übrigens… Anmeldung Swiss Volley Cup 2011/12 Schon angemeldet? Der Swiss Volley Cup bietet jedem Team die Chance, vielleicht einmal als David den höherklassierten Goliath zu schlagen und so lange wie möglich von der Teilnahme am Cupfinal 2012 in der Berner Wankdorfhalle zu träumen. Anmeldeschluss ist der 7. Juni 2011. www.volleyball.ch > Indoorvolley > Swiss Volley Cup

Foto: Merlin Photography

terstütitere zwei Jahre auf die Un Swiss Volley kann für we ernde bereits über 10 Jahre dau zung von SEAT zählen. Die iss Sw ist T 2012 verlänger t. SEA Par tnerschaf t wurde bis ltet nha bei s Verbands-Sponsoring Volley Leading Par tner. Da er ie die Olympiakader. Darüb das SEAT Nationalteam sow nd Slam Coop Beachtour, den Gra hinaus sponsert SEAT die fels. Nä ley rteam von SEAT Vol in Gstaad und das Männe

Foto: Markus Foerster

Mit SEAT bis 2012

Neue Plattform für den Sportunterricht

t r die Nationalmannschaf Neue Assistenztrainer füonalteams ist komplett. Swiss Volley ist es ge-

nner-Nati ene Der Betreuerstab des Mä ei renommierte und erfahr n und Michel Dufaux zw ppe sta Ver an Joh mit , lungen verpflichten. ner von Carl McGown zu den Coaches als Assistenztrai von Volley Amriswil. Mit seit 2008 als Cheftrainer nFin von Johan Verstappen amtet gen fili in den Pro Holländer, der zuvor auch l che Mi el. rtit Ostschweizern gewann der zwei Meiste gearbeitet hatte, seither and chl uts De und als n gie UC Bel ne land, 2007/2008 bei Lausan wn bereits in der Saison Dufaux stand Carl McGo alten geblieben. bis heute als Co-Trainer erh ein Ver dem ist und te und Assistent zur Sei ab Ende Mai übernehmen d die Nationalmannschaft d 50 run d sin nt Das neuformierte Trio wir bereiten. Gepla e in Shenzhen (China) vor iad ers niv r-U me Som die auf Juni und August. Aktivitätstage zwischen > Elite Männer Nationalmannschaften > lley rvo oo Ind > ch www.volleyball.

Der Bund lanciert mit der Onlineplattform «mobilesport.ch» ein neues Instrument im Rahmen der Spor t- und Bewegungsförderung in der Schweiz. Die Plattform löst die frühere Zeitschrift «mobile» ab, die auf Ende 2010 eingestellt wurde. Sie bietet Gratisinformationen jeder Art rund um den Spor tunterricht und das Training in jeder Alters- und Leistungsklasse. mobilesport.ch ist ein praxisnahes Instrument, das Übungsanleitungen präsentiert, neue Spielformen aufzeigt, Lektionsplanungen vorschlägt oder Hintergrundinformationen rund um den Spor t liefert. mobilesport.ch ist auch auf Facebook und Twitter präsent. www.mobilesport.ch

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Foto: Adrian Knecht

gestalten. Mehr Informationen und Anmeldung: www.schoolatthebeach.ch

Länderspiele der El ite-

Neu bei Swiss Volley

Foto: Swiss Volley

School@the Beach bietet Schulklassen der 5. bis 9. Stufe die Möglichkeit, auf dem Center Court der Coop Beachtour mit den BeachvolleyballStars zu trainieren. Ein Profispieler unterrichtet die Kids während einer Stunde und ermöglicht ihnen so einen Einblick in den sandigen Trendsport. Zudem ist online die Musterlektion erhältlich, um auch im Schulunterricht eine interessante und professionelle Beachvolleyball-Lektion zu

Foto: zvg

Beachvolleyball für Schüler

Trauer um Mitglied Nr. 1 Am 3. April 2011 verstarb der Schweizer Volleyballpionier Lucien Stalder. Er war lange Jahre Inhaber der Lizenz Nr. 1, der allerersten Spielerlizenz also, die von Swiss Volley bzw. dem damaligen SVBV jemals ausgestellt wurde. Lucien Stalder war Gründer und Ehrenpräsident der Swiss Volley Region Genf ebenso wie Gründungs- und Ehrenmitglied von Swiss Volley. Wir entbieten den Angehörigen unser tief empfundenes Beileid.

Foto: Peter Lauth

Nationalteams Die Elite-Nationalt eams werden auch in diesem Sommer bestreiten. Die Frau Länderspiele in der en treffen - neben Schweiz ihrem Comeback im Masters in Montre Rahmen des Volley ux (siehe Seite 10) - noch auf Kroatien. Vorbereitungsphas Die Männer spielen e auf die Universiad in der e in Shenzhen (CHN Spieldaten und -orte ) gegen Dänemark. waren bei Redaktion Di e sschluss noch nicht Informationen zu de definitiv fixier t. n Spielen: www.vo lleyball.ch

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Ab Mitte Juli verstärkt Béatrice Brülhart die Geschäftsstelle von Swiss Volley. Als Projektleiterin Events wird sie diverse Indoorevents wie z.B. das Top Volley International in Basel, das Montreux Volley Masters, die Länderspiele oder die Login Volley Games betreuen. Ausserdem fallen die Beachlizenzen sowie die Beach Cup Turniere in ihren Zuständigkeitsbereich. www.volleyball.ch > Verband > Geschäftsstelle

Einführung der 3-Punkte-Regel Ab der Saison 2011/2012 werden in allen nationalen Ligen (NLA, NLB und 1. Liga) pro Spiel drei Punkte vergeben. Der Sieger erhält bei einem 3:0 oder 3:1 alle drei Punkte. Bei einem 3:2 werden dem Sieger zwei Punkte gutgeschrieben, der Verlierer erhält 1 Punkt. Auf internationalem Parkett ist diese Regelung bereits seit einiger Zeit üblich. Die Regionalverbände können autonom entscheiden, ob sie die 3-Punkte-Regel in den regionalen Ligen ebenfalls einführen wollen. www.volleyball.ch > Statuten/Reglemente


Die Stars von morgen – Elena Steinemann

Express in die NLA Als 13-Jährige sass Elena Steinemann noch beim 3.-Liga-Team des VBC Frauenfeld auf der Bank. Mit 16 Jahren ist sie Stammspielerin in der NLA-Mannschaft von Kanti Schaffhausen und träumt vom Ausland, vom Profivolleyball und der Europameisterschaft im eigenen Land.

Thomas Ammann

Unbeschreibliche Emotionen Elena Steinemann hat trotz ihrer jungen 16 Jahre bereits einiges erlebt im Volleyball. Ihr persönliches Highlight war das Europacup-Spiel gegen das zypriotische Team aus Famagusta. «Die Emotionen vor und während diesem Spiel waren unbeschreiblich», sagt Steinemann. «Dem ganzen Team lief es enorm gut, darum war es besonders speziell.» Bei diesen Beschreibungen strahlt und lacht Elena. Auf die verkorkste Saison von Kanti Schaffhausen in der nationalen Meisterschaft angesprochen, wird sie aber wieder ernst. Kanti schloss die Qualifikation

Foto: Thomas Ammann

Es sind Frühlingsferien. Womit bereits klar ist, warum Elena Steinemann für einmal tagsüber in ihrem Elternhaus anzutreffen ist. Unter der Woche wohnt sie normalerweise bei einer Gastfamilie in Schaffhausen. Das erleichtert den Weg ins Training. Denn Elena spielt seit 2 Jahren beim VC Kanti Schaffhausen – letzte Saison war sie Stammspielerin im NLA-Team. «Durch die Verletzung einer Ausländerin war ich plötzlich 1. Aussenangreiferin», erzählt Elena Steinemann. Dadurch habe sie immer mehr Spielerfahrung gewonnen – «gegen Ende der Saison fühlte ich mich richtig sicher».

Zu Hause geniesst Elena die gemeinsamen Zeit mit ihrem Bruder Kevin.

überraschend nur auf Rang fünf ab und scheiterte bereits im Viertelfinal an Köniz. «Zu Beginn der Saison haben wir ausser Voléro alle vor uns klassierten Teams besiegt. In der Rückrunde lief dann nicht mehr viel zusammen», analysiert Elena Steinemann.

Eine 16-Jährige fasst ihre NLA-Saison als Stammspielerin zusammen – eine aussergewöhnliche Geschichte. Angefangen hat alles in Neuseeland, wo die Familie Steinemann fünf Jahre lebte. Elena spielte dort Netball, ein basketballähnliches Spiel. «Es war schnell

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Fotos: Markus Foerster

Mit 16 Jahren gehört Elena Steinemann bereits zu den Leistungsträgerinnen im NLA-Team von Kanti Schaffhausen.

ersichtlich, dass sich Elena gut bewegt und motiviert ist», sagt ihr Vater Andi. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz nahm Andi seine Tochter mit ins Volleyballtraining beim VBC Frauenfeld. Andi Steinemann war damals Trainer der jüngsten Juniorinnen und – wie auch seine Frau Hanna – sehr engagiert im Verein. Elena probierte vieles: Tennis, Basketball, Schwimmen. Beim Volleyball blieb sie schliesslich hängen. NLA-Debüt mit 14 Nach zwei Jahren kam Elena an die Talent School nach Amriswil. Bereits mit knapp 13 Jahren musste sie selbständig werden und täglich ins Training pendeln. Für die Frauenfelderin kein Problem. «Das einzig schwierige war das frühe Aufstehen zu Beginn. Aber da wir jeweils eine kleine Gruppe waren, die nach Amriswil fuhr, war es immer witzig.» Elena spielte in ihrem dritten Jahr in Frauenfeld Juniorinnen und 3. Liga, wobei sie in der 3. Liga vornehmlich auf der Bank sass. Doch an einem Turnier wurde sie von Andi Vollmer angesprochen, dem NLA-Trainer von Kanti Schaffhausen. Er lud sie ins Training ein. «An mein erstes Training kann ich mich noch genau erinnern. Alle waren so gross. Ich war extrem nervös.» Eine Saison später trainier-

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te sie bereits voll in Schaffhausen, pendelte zwischen Schule und Talent School in Amriswil, Familie in Frauenfeld und Training in Schaffhausen hin und her. «Es war viel, aber ich hatte viele Leute um mich herum, die auf meine Belastung achteten.» Als 14-Jährige debütierte Elena schliesslich in der Nationalliga A. Und mit 16 Jahren gehört sie bereits zum Stamm. Innert zwei Jahren vom 3.-Liga-Bänkliwärmer zum NLAStammspieler, ging das nicht zu schnell? «Für mich nicht», so Elena. «Es war schnell, aber nicht zu schnell», sagt ihre Mutter Hanna. «Sie ist zwar mit 16 schon weitgehend losgelöst, aber das ist für uns kein Problem.» Die Eltern haben Elena stets unterstützt. «Das einzig Unangenehme war, dass wir mit Elena das grösste Talent des Vereins verloren», sagt Andi mit einem Schmunzeln. Motiviert und ehrgeizig Zehn bis elf Mal wöchentlich trainiert Elena Steinemann mittlerweile. Daneben besucht sie die Pädagogische Maturitätsschule (PMS) in Kreuzlingen. «Bis jetzt hatte ich noch nie die Schnauze voll vom Volleyball.» Gegen Ende Saison sei sie psychisch zwar etwas müde. «Aber nach einer kleinen Pause

bin ich wieder voll motiviert.» Ihr Charakter macht Elena wohl auch erfolgreich. «Sie war nicht nur motiviert, sondern auch ehrgeizig. Der Wille war da», sagt Andi Steinemann. Einen grossen Anteil an Elenas Erfolg gebührt auch Andi Vollmer, ihrem Entdecker. Er ist für die 16-Jährige die wichtigste Bezugsperson. «Andi hat zweimal in der Woche Einzeltraining mit mir gemacht, damit ich weiterkomme.» Nun wechselt Vollmer nach Deutschland – für Elena eine grosse Enttäuschung. «Wir werden sicher auch in Zukunft viel Kontakt haben. Aber ich muss nun schauen, wie es weitergeht.» Vielleicht Profivolleyball? Die Ziele werden Elena Steinemann sicher nicht ausgehen. «Die Ausländerinnen im Team erzählen immer von der grossen Volleyballwelt. Das will ich auch erleben.» Sie sagt es mit Überzeugung, der Ehrgeiz ist spürbar. Im Sommer wird sie zudem das erste Mal bei der Elite-Nationalmannschaft dabei sein. Mit diesem Team möchte sie 2013 die Europameisterschaft im eigenen Land bestreiten. Und an der PMS in Kreuzlingen arbeitet sie an ihrer Matura. Wie es beruflich weitergehen soll, weiss Elena noch nicht. «Vielleicht Profivolleyball?»


Chapeau! Stille Stars im Blitzlicht «Der Sport ist eine Lebensschule»

Mireille Granvorka hat am Swiss Volley Cup Final mit grosser Freude und Erstaunen den Preis als Nachwuchstrainerin des Jahres entgegengenommen. «Der Preis war eine angenehme Überraschung. Er zeigt, dass die Arbeit, die wir leisten, und unser Engagement anerkannt werden.» Nach einer langen, erfolgreichen Karriere als Spielerin in der Nationalliga A, vor allem in Lausanne und Genf, engagierte sich die ehemalige Angreiferin in der Ausbildung, als sich ihre damals achtjährige Tochter Inès für das Ballspiel zu interessieren begann. «Das war in Cossonay und wir haben gemeinsam einen langen Weg zurückgelegt.» Dieser Weg führte Inès Granvorka (20 Jahre) bis ins Schweizer Nationalteam, und soeben hat sie mit Voléro Zürich den Meistertitel 2011 in der Nationalliga A erobert. Fragt man Mireille, was für sie eine gute Trainerin ausmacht, erwähnt sie Fähigkeiten, die weit über den Volleyball hinausgehen: «Man muss Menschen gern haben und anderen etwas weitergeben wollen.» Das tut Mireille Granvorka auch im Alltag bei ihrer Arbeit im Gymnasium Nyon, wo sie neben ihrer Tätigkeit als Sportlehrerin auch als Mediatorin wirkt und Praktikanten betreut. «Für mich ist der Sport eine Lebensschule. Und was mich am Volleyball motiviert, ist die Entwicklung der Persönlichkeit.» Während sich ihr Sohn Yoan (14 Jahre) noch nicht zwischen Basket- und Volleyball entschieden hat und ihr Mann Séverin diese Saison in Frankreich als Trainer im Einsatz ist, hat sich Mireille entschlossen, bei ihren zahlreichen Aufgaben in Cossonay etwas kürzerzutreten. «Ich werde meine Aktivitäten auf das Coaching der 1. Liga und auf die Junioren beschränken.» Die ehemalige Spie-

Foto: Markus Foerster

Marie-Laure Sanchez

Mireille Granvorka wurde für ihr langjähriges Wirken im Nachwuchsbereich ausgezeichnet.

lerin, die rund 200 Mal für das Schweizer Nationalteam aufgeboten wurde, geht ihre Aufgabe in der Ausbildung mit der gleichen Begeisterung an wie zu den Zeiten, als sie noch als Aktive im Einsatz war. «Wenn ich ein Team coache, fühle ich wirklich dasselbe wie damals als Spielerin. Der Unterschied ist bloss, dass ich nun von aussen zusehe und das Spiel nur noch indirekt beeinflussen kann.» All dies lebt und teilt sie auch mit

der Familie, in der sich die Gespräche häufig um Volleyball drehen. «Das Thema kommt zu Hause immer wieder zur Sprache und kann zu stundenlangen Diskussionen führen! Doch dank Séverin lerne ich enorm viel. Er hat einen sehr ausgeklügelten technischen Ansatz und eine Beobachtungsgabe, die mir viel bringt.» Eine wunderbare Familiengeschichte, deren letzte Seite noch nicht geschrieben ist...

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Vorschau Ausgabe 3|2011 Standortbestimmung 1 Leading-Supplier

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Wo stehen die Beachvolleyballer auf dem Weg an die Olympischen Spiele 2012?

Standortbestimmung 2 Wo steht das Frauen-Nationalteam auf dem Weg zur EM 2013?

Standortbestimmung 3 Wo steht das Männer-Nationalteam nach dem ersten Sommer unter Carl McGown?

Impressum

Swiss Volley Magazine • Verbandsorgan von Swiss Volley • www.volleyball.ch Auflage: Deutsch 22 600 Exemplare, Französisch 7 250 Exemplare • Herausgeber/Redaktion/Anzeigenverwaltung: Swiss Volley, Zieglerstr. 29, Postfach 318, 3000 Bern 14, Telefon 031 387 37 57, Telefax 031 387 37 58, E-Mail: info@volleyball.ch • Adressänderung: Wende dich bitte an den Lizenzverantwortlichen deines Clubs • Chefredaktor: Markus Foerster • Redaktoren: Thomas Ammann, Sebastian Beck, Andreas Eisenring, Melanie Gamma, Marie-Laure Sanchez, Daniela Senn, Dominic Wuillemin • Übersetzung: Renaud Moeschler • PrePress: Marti-Media AG, Dorfstrasse 2, 3032 Hinterkappelen, Telefon 031 909 28 28, E-Mail: marti-media@marti-media.ch • Druck: Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, CH-4552 Derendingen • Nächste Ausgabe Nr. 3/2011: 23. September 2011 • Redaktionsschluss Nr. 3/2011: 15. August 2011

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