Migros-Magazin-52-2020-d-BL

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Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

migros.ch/magazin | MM52, 21.12.2020

Als Christ verfolgt: Ein Teenager auf der Flucht aus seinem arabischen Vaterland Seite 22

WIRTSCHAFT

Was ist dran an den rosigen Prognosen für 2021?

Einsam wacht

Seite 44

Fondue chinoise: So greifen beim Klassiker auch Vegetarier gerne zu

Hirtin Sarah Müri zieht mit 400 Schafen durchs Land

Seite 36

Bild: Daniel Winkler

Seite 14

Ein Fest fürs Auge: Die besten Serien auf Netflix und Co. Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44, Mitglieder.reg@migrosbasel.ch

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4 | 21.12.2020 | MEINE MIGROS

?

Menschen aus ­Risikogruppen können auf ­amigos.ch ­Lebensmittel ­bestellen. Was ist aber, wenn ich keine Kreditkarte und keinen Internetzugang habe? Sie können unter 0800 585 887 auch telefonisch bestellen. Die AmigosHotline ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 sowie von 13.30 bis 17 Uhr erreichbar. Nur am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar ist die Hotline nicht besetzt.

Haben Sie eine Frage? Kontaktieren Sie uns! M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder ­migros.ch/­kundendienst

Blickfang

Unsere jüngste Leserin Die fünf Monate alte ­Xenya beschäftigt sich eingehend mit dem ­Migros-Magazin. Wir hoffen, dass die Eltern die ­Zeitung vorher schon durchgelesen haben. Der Schnappschuss stammt von der Mutter der ­Kleinen, Denise Blanco aus Büsserach SO. Schicken auch Sie Ihr ­Migros-­Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt, ge­ winnen Sie einen Einkaufs­gutschein im Wert von 50 Franken. Teilnahme: www.migmag.ch/­ blickfang

Das Beste aus dem Migros-Magazin Jeden Montag liegt das neue Migros-Magazin in über zwei Millionen Schweizer Briefkästen. Neu wird auch der Newsletter, der die besten und spannendsten Highlights aus der aktuellen Ausgabe zusammenfasst, montags erscheinen. Anmeldungen auf www.migmag.ch/newsletter


MEINE MIGROS | 21.12.2020 | 5

Sackstarke Taschen

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Bunt, praktisch und gut für die Umwelt: Die Migros-Mehrwegtaschen gibts an den Kassen jeder Filiale. Sie sind stabil, wasserdicht und bestehen zu 100 Prozent aus Recycling-PET. Wenn man sie einige Male zum Einkaufen verwendet, sind sie klimafreundlicher als eine Papiertüte. An dieser Stelle bringen wir ­wöchentlich Bei­spiele dafür, wie die Migros das Leben der ­Menschen in der Schweiz ein­facher macht.

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Behörden mit guten Ideen

Die Migros-Tochter Interhome vermietet in der Schweiz 3333 Ferienwohnungen und -häuser. Die Auswahl reicht vom rustikalen Chalet bis zur mondänen Villa.

Wie können öffentliche Verwal­tungen innovativer werden? ­Darum geht es beim Wettbewerb ­«civicChallenge». Vier ­Projekte werden nun mit je 30 000 Franken ­unterstützt. Eins davon ist eine ­Website des Kantons Aargau, die Fragen von Asyl­suchenden mit ­Videos beantwortet und so Sprach­ barrieren abbaut. Der ­Förderfonds ­Engagement Migros ­ermöglicht den Wettbewerb.

interhome.ch

civicchallenge.ch

Bilder: Getty Images, zVg

Logistik-Oscar Die Schweizer Logistikbranche zeichnet die Migros aus. Die Detailhändlerin hat sich den Preis mit einer ­raffinierten D ­ atenplattform verdient. ­Informationen zum Transport und zur Lagerung von Lebensmitteln ­lassen sich darauf einfach einspeisen. Alle beteiligten Firmen haben Zugriff und sind so immer auf dem neuesten Stand. Das o ­ ffene System ist auch auf a­ ndere Branchen übertragbar.


6 | 21.12.2020 | AUGENBLICK

Bild: Paolo Dutto


Migros-Moment in Zürich

Über die Fassade des Migros-Hochhauses am Limmatplatz fliesst silberner Glanz. Die Weihnachtsdekoration aus 180 beleuch­teten Röhren sorgt für den magischen Effekt. Noch schöner ist das Spiegelbild des Gebäudes auf der Wasseroberfläche der Limmat. Das Bild ist am 10. Dezember entstanden.

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AUGENBLICK | 21.12.2020 | 7


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INHALT | 21.12.2020 | 9

INHALT

41

11  Der Chef sagt Danke Grussbotschaft von Migros-­ Chef Fabrice Zumbrunnen

Schlankweg köstlich: Unsere fruchtigen Dessertkreationen sind definitiv nicht schuld, wenn Sie nach Weihnachten den ­Gürtel weiter schnallen müssen.

55

22  Teenager auf der Flucht Alfred wuchs als Christ in einem arabischen Land auf. Mit 17 flüchtete er in die Schweiz 27 Wissensbissen 28  Die Reise des Kaffees Aus 13 Ländern importiert die Delica Kaffeebohnen – wie ­gelangen diese nach Birsfelden? 35  Xbox oder Playstation? Die neuesten Gamekonsolen im Vergleich

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

49

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

Bilder: Netflix, Mali Lazell, Claudia Linsi/Migusto

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner

Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00

14  Bei Wind und Wetter Mit 400 Schafen zieht Hirtin ­Sarah Müri von November bis März durchs Baselbiet 21  1, 2 oder 3?

Stille Nacht, TV-Schlacht: An Weihnachten hat man ganz viel Zeit, vor dem Fernseher zu sitzen. ­Welche Serien sind aktuell angesagt? Eine A ­ uswahl der Redaktion.

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2)

12  Keine Berührungsängste Eine Reisespezialistin hilft beim Onlinehändler aus

36  One Pot Happiness Sind es die Saucen? Die kräftige Bouillon? Fest steht: Fondue chinoise macht glücklich 41  Leichte Desserts 43  Stadt, Land, Stutz 44  Migros Bank Fast schon euphorisch: Die Wirtschaftsprognosen für 2021 49  Der Modepfarrer 55  Unsere Serientipps

Vom Pfarrer im Bernbiet zum Boutiquenbesitzer in Zürich: Johnson Eliezer glaubt, dass das Schöne uns Hoffnung schenkt.

60  Ihre Region Aktionen, Reportagen, News

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67  Rätsel und Spiele 70 Migros-Lovestory Anita und Günter Mangold

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GRUSSWORT | 21.12.2020 | 11

Danke! Liebe Kundin, lieber Kunde Das Jahr 2020 war in jeder Hinsicht aussergewöhnlich: Innerhalb weniger Wochen hat das Coronavirus unseren Alltag und unsere Sicht auf die Welt völlig verändert. Auch die Migros wurde von dieser Krise stark getroffen und hatte eine enorme Nachfrage zu bewältigen – sowohl in den Supermärkten als auch in den Onlineshops. Gleichzeitig mussten wir Geschäfte und Restaurants schliessen, viele kulturelle Veranstaltungen absagen und Tausende von Reisen annullieren. Trotz allem hat die Migros das Jahr gut gemeistert – insbesondere dank des ausserordentlichen Einsatzes ­unserer Mitarbeitenden. Gemeinsam haben sie alle unermüdlich auf ein einziges Ziel hingearbeitet: für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein. Das ist unsere Aufgabe.

Bild: Keystone-sda-ats

Viele von Ihnen haben uns Dankesbotschaften geschickt und liebevolle Gesten sowie ermutigende Worte an unser Verkaufspersonal gerichtet. Das hat uns tief berührt. Es beweist mir, dass die Verbindung mit I­ hnen in diesem Jahr noch stärker ge­worden ist. Umso wichtiger war es für uns, alles zu tun, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Wir haben intensiv daran gearbeitet, innovative Projekte zu lancieren – sei es die Eröffnung e­ iner nachhaltigen Zuchtanlage für Eglifische in Basel, die Weltpremiere eines Joghurts aus Kichererbsen, die persönliche Beratung per Live-Video bei Micasa und Melectronics oder die ­Reaktivierung unserer Nachbarschaftshilfe Amigos. Dank dieser Plattform können ältere, ­kranke oder Menschen in Quarantäne Lebensmittel bestellen und sich diese von Freiwilligen nach

«Gerne versichere ich Ihnen, dass wir unser Engagement auch im neuen Jahr fortsetzen werden.»

Hause liefern lassen. Zudem haben wir unsere Abläufe ­optimiert, um unsere Preise weiter senken zu können. Gleichzeitig haben wir auch weiter an der Qualität unserer Produkte gearbeitet, damit Sie als Kunde noch mehr für Ihr Geld bekommen. Gerne versichere ich Ihnen, dass wir unser Engagement auch im neuen Jahr fortsetzen werden, um Ihnen noch mehr preiswerte, regionale, nachhaltige und qualitativ hochstehende Produkte anbieten zu können. Im Namen der gesamten Migros-­ Gemeinschaft wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein von Solidarität geprägtes Weihnachtsfest und ein wundervolles Jahr 2021. Möge es viel Gutes und Neues bringen. Fabrice Zumbrunnen, Präsident der Generaldirektion des Migros-­Genossenschafts-Bundes


12 | 21.12.2020 | JOBWECHSEL

«Hier gibt es viel zu tun»

Bei Hotelplan Suisse sorgt die Pandemie für zu wenig Arbeit, während Digitec Galaxus darin versinkt. Deshalb spannen die ­beiden Migros-Unternehmen zusammen. Für Reisespezialistin Lorena Reinhart bedeutet das einen ganz neuen Arbeitsalltag. Text: Lisa Stutz  Bild: Michael Sieber

Lorena Reinhart, was ist normalerweise Ihr Job? Ich leite ein kleines Team, das die Destina­ tionen Kanada und Ozeanien betreut. Wir stellen individuelle Reisen für Reisebüros und Privatkunden zusammen. Und was tun Sie momentan? Im Kundendienst von Digitec Galaxus be­ antworte ich Anfragen, am Telefon und per E-Mail. Diese betreffen etwa die Produkte, Liefertermine oder Rücksendungen. Wie ist es dazu gekommen? Bei Hotelplan Suisse sind wir wegen der ­Corona-Pandemie seit April in Kurzarbeit. Anfangs hatte ich mit all den annullierten Reisen noch einiges zu tun, doch dann wurde es weniger. Unsere Geschäftsleitung hat ge­ sehen, dass Digitec Galaxus Mitarbeitende sucht – durch öffentlich ausgeschriebene Stellen. Kurzerhand stellte Hotelplan Suisse den Kontakt mit Digitec Galaxus her und ­erkundigte sich nach einer Zwischenver­ dienstmöglichkeit für die Mitarbeitenden. Als ich im Intranet von der Möglichkeit er­ fahren habe, habe ich mich sofort beworben. Seit Anfang Oktober bin ich nun im Einsatz. Ist es schwergefallen, sich in ein völlig ­anderes Themenfeld einzudenken? Wir, die rund 40 Mitarbeitenden von Hotel­ plan Suisse, wurden von Digitec-Galaxus-­ Coaches sehr gut eingearbeitet. Auch jetzt

stehen uns die Coaches bei Fragen immer noch zur Seite. Daher weiss ich immer, was ich in welchen Fällen machen muss. Vor ­ Kurzem hatte ich sogar einen Kunden am Telefon, der bei mir mal als Privatkunde eine Reise gebucht hatte – und jetzt hatte er eine Frage zu einem Stuhl. Merken Sie, dass Ihre Hilfe gebraucht wird? Definitiv, hier gibt es viel zu tun. Seit dem Black Friday Ende November hat es noch mehr angezogen, die Leute bestellen auf Weihnachten hin. Aber auch ich selbst bin froh, etwas zu tun zu haben. Ich finde es cool, mal etwas ganz anderes zu machen und Ein­ blick in eine andere Firma zu bekommen – ich bin seit der Lehre bei Hotelplan Suisse. Aber ich freue mich auch, wenn ich wieder meinem «normalen» Beruf nachgehen kann. Wann ist es so weit? Ab Januar bin ich wieder zurück. Ich hoffe, dass die Grenzen so schnell wie möglich auf­ gehen, damit Reisen wieder vermehrt mög­ lich ist, und dass wir die Reisepläne für un­ sere Kunden wieder verwirklichen können. Und welches ist die erste Reise, die Sie selbst unternehmen möchten? Ich wollte eigentlich schon in diesem Jahr nach Südkorea reisen. Leider ist daraus nichts geworden. Aber vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr? MM

Statt Reiseangebote planen im Vor­weihnachtsstress bei ­Digitec ­Galaxus: Lorena R ­ einhart (26) leitet bei der H ­ otelplan-Marke ­Travelhouse die Abteilung Oceania & ­Canada Specialists.


JOBWECHSEL | 21.12.2020 | 13

Nanny oder Contact-Tracer: Neue Jobs für Reiseprofis Hotelplan

Das Reisebüro der Migros verzeichnet derzeit Buchungen für Weihnachts- und Neujahrstage an der Wärme. «Verglichen zum Vorjahr aber auf tiefem Niveau», so Mediensprecherin Bianca Gähweiler. Die Kundinnen und Kunden reisen zum Beispiel nach Ägypten, auf die Male­ diven oder nach Dubai. Ferien würden aktuell sehr kurzfristig gebucht, das rate man der Kundschaft sowieso. Alle Mit­ arbeitenden befinden sich seit April in Kurzarbeit. Die Situa­tion hat Hotelplan Suisse zur temporären Schliessung mehrerer Filialen veranlasst – voraussichtlich bis Ende ­Dezember. Damit will man ­Kosten einsparen und längerfristig Arbeitsplätze sichern. Doch insgesamt ist man bei ­Hotelplan Suisse zuversichtlich: «Der Wunsch, neue Länder und Kulturen zu entdecken, wird auch nach der Krise da sein.»

Tourasia

Seit vergangenem März habe man Annullierungen für über 20 Millionen Franken getätigt, sagt Tourasia-Chef Stephan Roemer. Von seinen 34 Mitarbeitenden sind momentan zwei im Bürodienst, gemeinsam mit drei Lernenden. Alle anderen sind zu 100 Prozent in Kurz­ arbeit. «Wir haben Mitarbeitende schon sehr früh motiviert, Zwischenverdienste oder Überbrückungsjobs ­anzunehmen.» Seit September arbeiten sechs Angestellte temporär bei einer Firma, die Gasventile produziert, und zwölf Mitarbeitende sind im Covid-Tracing-Team des Kantons Zürich tätig. Eine Frau ­arbeitet als Nanny bei einer ­Familie, eine weitere als Kas­ siererin in einem Warenhaus. «Im Herbst haben wir auch als Team Arbeiten ausgeführt», so Roemer. «Wir waren zum ­Beispiel bei der Traubenlese im Zürcher Weinland engagiert.» Zudem habe man in den ­Tourasia-Büros eine Kunst­ ausstellung mit bekannten

a­ siatischen Künstlern initiiert. «Und wir unterhalten ein Hilfein-der-Not-Projekt, bei dem wir Gelder für notleidende asiatische Mitarbeiter der Tourismusbranche sammeln, die ohne Arbeit dastehen.» Es kamen schon über 35 000 Franken zusammen.

Thurgau Travel

Beim Flussreiseanbieter sind die Mitarbeitenden wechselweise im Homeoffice oder in Kurzarbeit. Zurzeit wird an der Saisonvorbereitung 2021 ge­arbeitet. «Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die durch Covid-19 schwer getroffen wurden», sagt CEO Daniel Pauli. Bereits dieses Jahr habe man unter Einhaltung eines Schutzkonzepts von Juli bis ­August Reisen durchführen können. «Daher wissen wir, dass unser Schutzkonzept in der Praxis funktioniert.» Punkto Zahlen werde 2020 das schlechteste Jahr, so Pauli. Bisher konnte man Jahr für Jahr ein Wachstum verzeichnen. «Wir sind aber weiterhin gut aufgestellt und verfügen über eine hervorragende und ­motivierte Crew.»

Globetrotter Group

Da die Reisebestimmungen ­immer wieder ändern, ist ein Teil der Mitarbeitenden der Globetrotter Group damit beschäftigt, bestehende Kundendossiers umzubuchen. «Zum Teil nehmen sie das gleiche Dossier bereits zum vierten Mal in die Hand, um es auf neue Daten umzubuchen», sagt CEO André Lüthi. «Eine sehr aufwendige Arbeit.» Ein anderer Teil der Mitarbeitenden befinde sich in Kurzarbeit oder in unbezahltem Urlaub. Lüthi hält fest, dass die Globetrotter Group in diesem Jahr rund 80 Prozent weniger Umsatz ­erwirtschaften wird als im Jahr 2019. Das bedeute: praktisch kein Umsatz und trotzdem viel Arbeit mit Umbuchen und Annullationen. «Und für diese Arbeit gibt es keine Entschädigung – unverständlich.»


14 | 21.12.2020 | SCHAFHIRTIN

Eine Frau, vier Hunde, 400 Schafe

In der Weihnachtsgeschichte spielen Hirten eine wichtige Rolle. Schweizweit ziehen heute noch etwa 20 Hirtinnen und Hirten mit ihren Schafen umher. Eine von ihnen ist Sarah Müri. Text: Lisa Stutz Bilder: Daniel Winkler

Kein Job für Gfrörli: Von November bis März zieht ­Sarah Müri mit rund 400 Schafen durchs Baselbiet.


SCHAFHIRTIN | 21.12.2020 | 15

O

b ihr schon einmal ein Engel erschienen sei? Sarah Müri lacht nicht über die Frage, die ­eigentlich mehr als Spass gemeint war. «Es gibt schon Momente, in denen ich eine schützende Hand gespürt habe», sagt die Hirtin ernst. Vergangenes Jahr zum Beispiel, als ein Wintersturm aufzog, während sie mit der Herde auf den ­Feldern unterwegs war. Äste flogen von den Bäumen, es hagelte und stürmte, blitzte. Die Schafe waren unruhig. «Wir waren dem Wetter voll ausgesetzt. Ich bin täglich ­verantwortlich, dass wir so sicher wie möglich sind. Aber alles kann ich nicht steuern, da braucht es ein gewisses Urvertrauen.» Akira und Alfonso hatten zu tun

Es ist nun der zweite Winter, in dem die 37-jährige Schafhirtin in Baselland mit einer Herde von Weide zu Weide zieht. An diesem Dezembermorgen stapft sie mit ­ihren beiden Hunden Wamiro und Cayu durch den frischen Schnee. Bis sie an der Stelle auf dem Murenberg oberhalb von Bubendorf BL ankommt, wo die knapp 400 Schafe mit den zwei Herdenschutzhunden Akira und Alfonso die Nacht verbracht haben. Nur wenige Meter neben dem provisorischen Zaun – er wird Nachtpferch genannt – ­fallen ihr Spuren im Schnee auf. «Die sind wohl von einem wilden Tier, da hatten die Schutzhunde zu tun», erklärt Sarah Müri. Die Hunde erwarten sie schon mit wedelndem Schwanz. Es ist acht Uhr, und auch die Schafe scheinen zu merken, dass der Tag für sie jetzt beginnt. Sie kommen ganz nah zum Zaun. Als die Hirtin ihn öffnet, strömen die Schafe hinaus. Einige hüpfen vergnügt in die Höhe. Die Hütehunde Wamiro und Cayu sorgen bellend dafür, dass keines ausschert oder zurückbleibt. 400 Schafe, 4 Hunde, 1 Frau: Sie ziehen los. Sarah Müri hat genau im Kopf, welche Flächen ihre Schäfchen


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SCHAFHIRTIN | 21.12.2020 | 17

«In der Landwirtschaft habe ich meinen Platz in der Welt gefunden.» Sarah Müri Hirtin

heute abgrasen sollen. Etwa drei Stunden ist sie jeden Morgen mit der Herde unterwegs, bevor die Schafe in den vorher aufgebauten Mittagspferch kommen. Die Gruppe bietet eine beruhigende Geräusch­ kulisse: Die Glocken der Schafe klingeln, ein Blöken hier und da, «lauf, lauf, lauf!», leitet Müri die beiden Hütehunde an. Sie selber verbringt die Nächte in einem Wohnwagen, der auf dem Betrieb des Landwirts steht, dem der Grossteil der Schafe gehört. Vom 15. November bis 15. März ist sie in seinem Auftrag mit der Herde unterwegs. Der Sinn und Zweck des Ganzen ist, dass die Schafe nicht den ganzen Winter drinnen im Stall verbringen müssen. Unter­ wegs finden sie genug zum Fressen, sodass sie schön zunehmen. Zudem werden durch die «Schafbewegung», wie Müri es nennt, die Felder ­gepflegt. Zu den Schafen hat sie eine liebevolle Beziehung, es ist ihr wichtig, dass es ihnen gut geht – auch wenn sie nicht jedes einzelne unterscheiden kann. Weg von dem Druck und Stress

Doch wie kommt die junge Frau dazu, tagein, tagaus, bei Wind und Wetter, mit Schafen durch die Ge­ gend zu ziehen? Sarah Müri ist in Bülach ZH aufgewachsen. Nach der Schule absolvierte sie eine Lehre als Geomatikerin in der Stadt ­Zürich. Dabei merkte sie: Sie hat Mühe mit Stress und Druck. Ein Jahr arbeitete sie noch im Beruf, dann wurde sie Snowboardlehrerin im Kanton Wallis. Nach einer Zeit im Pistenrettungsdienst half sie auf einem Landwirtschaftsbetrieb aus. «Erst hier ist mein Herz auf­ gegangen», sagt sie. «In der Land­ wirtschaft habe ich meinen Platz in der Welt gefunden.» Sie mag es, draussen zu sein und die Arbeit selber einteilen zu kön­ nen. Sie kaufte sich Ziegen und tat sich den ersten Hütehund zu. Doch als sie zum ersten Mal mit Schafen unterwegs war, merkte sie: Das ist


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SCHAFHIRTIN | 21.12.2020 | 19

«Schafe, die Führung haben, sind ruhiger. Das ist wie bei den Menschen.» Sarah Müri Hirtin

es! Mit Wamiro und Cayu hat sie entsprechende Ausbildungen absolviert und Prüfungen bestanden. Nachdem sie mehrere Sommer lang mit einer Schwarznasenschafherde auf der Alp war, ist sie seit letztem Jahr nun auch in den Wintermonaten als Hirtin unterwegs. «Es ist kein Luxusleben», sagt sie, während die Schafe hinter ihr her traben. «Ich lebe sehr einfach. Aber ich kann am Ende des Monats meine Rechnungen bezahlen.» Ein Sozialleben hingegen liegt – zumindest in den Wintermonaten – nicht drin. Sarah Müri ist auch am Wochenende unterwegs. «Mein Alltag ist geprägt von den Schafen. Ich kann mich nicht regelmässig verabreden.» Trotzdem ist sie nicht einsam. Sie hat Freundschaften, und mittlerweile kennt man sie in der Region. Immer wieder halten Spaziergängerinnen und Spaziergänger bei ihr an und halten einen Schwatz. Die Menschen treten ihr mit viel Interesse entgegen, erzählt sie. «Hirten werden mit etwas ­Positivem verbunden.» Die Hunde weisen Ausreisser zurecht

Mittlerweile ist die Herde beim Mittagspferch angekommen. Sarah Müri lässt die Schafe noch ein bisschen auf der Wiese nebenan grasen. Ihren Hirtenstab hat sie in den feuchten Boden gesteckt. Die beiden Hütehunde dienen als lebendiger Zaun. Sobald sich ein Schaf entfernen will, weisen sie es rennend und bellend in die Schranken. Die Hirtin hat ihre Herde dabei immer im Auge. «Ich beobachte, ob alle fressen und ob es ihnen gut geht.» Langweilig sei dieses Beobachten überhaupt nicht. Natürlich gebe es Momente, in denen es ­ruhig sei, da habe sie viel Zeit für sich. Aber in Gedanken so richtig ­abschweifen kann sie nicht. Eine ­Herde ist dynamisch, die Hirtin muss aufmerksam sein und schnell ­reagieren können. «Schafe, die Führung haben, sind ruhiger. Das ist wie bei den Menschen.» MM


20 | 21.12.2020 | MEINE MIGROS

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KOLUMNE | 21.12.2020 | 21

Weihnachtstenue

1, 2 ODER 3 ? Der Grosse (10) war schon immer ein Modemuffel, der Kleine (5) ein Fashionista. Sein Stil ist eigenwillig und bunt: So trägt er gern seine Leggings mit Hai-Aufdruck, dazu ein Brasilien-­ Shirt, einen leuchtgelben Dinosaurier-­ Pulli und grüne Lego-Ninjago-Socken. Was für Aussenstehende beliebig wirken mag, ist für den Kleinen durchdacht. ­Jedes andere Sockenpaar wäre falsch. Der Grosse hingegen zieht an, was rumliegt und bequem ist. Die vergangenen Wochen hat er mit einem einzigen übergrossen dunklen Hoodie bestritten. Kürzlich ging ich mit dem Grossen shoppen. Mein Ziel: ein zweiter Hoodie und ein Hemd für Weihnachten. Einen riesigen Kapuzenpulli hat er schnell ­gefunden, bei den Hemden aber abgewunken: «Sorry, Mami. Das bin nicht ich.» Dafür weiss der Kleine schon, was er an Weihnachten anzieht: den zu engen Dino-Pailletten-Weihnachtspulli vom vergangenen Jahr, kombiniert mit ­seinen Hawaii-Shorts. – Und jetzt? MM 1 Ich besorge einen kuscheligen Hoodie

mit Rentier-Aufdruck für den Grossen.

2 Beide dürfen sich so anziehen, dass es Illustration: Lisa Rock

ihnen wohl ist. Das mache ich ja auch. Wir ziehen zu dritt los, mit der Mission: 3 identische schicke Hemden für beide.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 1: Dieser Christmas-Jumper hat mich angelacht. Will der Grosse ihn partout nicht tragen, ziehe ich ihn an. Beim Kleinen aber ist jeder modische Beeinflussungsversuch zwecklos. Persönlichkeitsschutz: Name und Bild geändert

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22 | 21.12.2020 | IM ASYL

«Ich fühle mich in der Schweiz sicher» Wegen einer harmlosen Alberei drohten Alfred in seiner Heimat fünf Jahre Gefängnis. Die Schweiz gewährte dem heute 21-jährigen Christen Asyl. Hier erzählt er seine Geschichte. Text: Kian Ramezani  Bild: Raffael Waldner

M

ein Name ist Alfred (Anm. d. Red.: geändert), ich bin 21 Jahre alt und als Teil e­ iner christ­lichen Minderheit in einem arabischen Land aufgewachsen. Wie es mich in die Schweiz ver­ schlug, darüber könnte ich irgend­ wann einen Abenteuerroman schreiben. Hier kann ich das nur in groben Zügen erzählen. Denn wenn ich Details verrate, gefähr­ det das nicht nur mich, sondern vor ­allem meine Angehörigen und Fluchthelfer, die noch immer in meiner alten Heimat leben. Mit 15 machte ich mit meinen Freunden einen Witz, der eini­ gen Muslimen in den falschen Hals geriet. Vor meinem Haus bildeten sich Lynchmobs, und ich wurde deswegen sogar zwei Monate ins Gefängnis gesteckt. Dann kam ich gegen Kaution frei. Als mich das Gericht schliesslich zu fünf Jahren Haft verurteilte, flüchtete ich in die Türkei. Ein Hilfswerk unterstützte mich, ­damit ich in die Schweiz kommen und Asyl beantragen konnte. Ehrlich gesagt, ich hatte auf ein englischsprachiges Land ­gehofft. Als ich zum ersten Mal «Schweiz» hörte, dachte ich, was soll ich denn da? So ein kleines Land mit mehreren Sprachen. Die Leute sagten mir, ich spinne. Du kannst in die Schweiz! Aber

ich war noch ein Kind und hatte keine Ahnung. Dann kam der Putschversuch in der Türkei, es wurde zu gefährlich. Also willigte ich ein. Nun lebe ich seit vier Jahren in der Schweiz, irgendwo zwischen Genf und St. Gallen. Mir geht es nicht schlecht. Im Grossen und Ganzen bin ich zu­ frieden. Ein neues Leben halt. Ich habe eine Riesenchance erhalten und versuche, sie nicht zu ver­geu­ den. Angst habe ich keine mehr, ich fühle mich in der Schweiz si­ cher. Dennoch halte ich mich an den Grundsatz «Vorsicht ist bes­ ser als Nachsicht». Auf den sozia­ len Medien bin ich zum Beispiel sehr zurückhaltend. Ich würde nie ein Bild von einem Ausflug posten. Die Leute in meiner Heimat könn­ ten denken, ich mache Ferien. Und dass auf den Bäumen Banknoten statt Blätter wachsen. Das will ich nicht. Höre ich, dass Ter­ro­risten in Frankreich einen Lehrer ermor­ den, weil er Mohammed-Karika­ turen im U ­ nterricht gezeigt hat, versuche ich, dies zu ignorieren. Bei der Einreise bekam ich Angst

Mein erster Eindruck der Schweiz war kein guter. Nach der Landung am Flughafen Zürich fragte mich die Polizei, was ich hier will. Mein Englisch war nicht so gut, und ich sagte, ich werde hier wohnen. Da­ raufhin wollten sie weitere Unter­

lagen sehen, die ich aber nicht hatte. Ich wurde in einen anderen Raum geführt, und ein ziemlich unfreundlicher Beamter drohte: Wenn ich nicht sage, weshalb ich hier bin, würde ich abgeschoben. Ich hatte den Eindruck, er hielt mich für einen Ter­roris­ten. Da bekam ich wirklich Angst. Schliesslich kontaktierte er das christliche Hilfswerk, kam nach zehn Minuten zurück und ­bat um Entschuldigung: «We apologize, welcome to Switzerland!» Als ich den Flughafen verlas­ sen konnte, sah ich die richtige Schweiz. Es ist schon sehr anders hier. Sehr ordentlich, das habe ich schnell gemerkt. Es gibt hier Regeln. Okay, auch anderswo gibt es Regeln, aber hier halten sich die Menschen daran. Fussgänger und Autofahrer halten sich daran. Und die Natur fasziniert mich. Als ich zum ersten Mal mei­nen neuen Wohnort sah, dachte ich, das sei Disneyland. So schön ist es dort. Natürlich gab es auch schwierige Momente. In meiner Heimat ging ich aufs Gymnasium, hier musste ich noch einmal in der 10. Klasse beginnen. Und die Men­ talität der Menschen ist anders. Zum Glück hatte ich eine Gastfa­ milie, die mir mit allem geholfen hat. Ihr verdanke ich alles. Klar, ich war offen und bereit für das neue Leben. Aber ohne sie hätte

ich es nicht geschafft. Ich weiss, sie werden mir immer helfen – egal was passiert. Ich bin gerade erst ausgezogen und wohne nun in einer WG. Doch ich feiere mit der Familie Weihnachten, Ostern und den 1. August. Der Kontakt bleibt eng. Eben wie in einer Familie. Möchte im Flugzeugbau arbeiten

Ich denke, ich bin gut integriert. Ich spreche gut Deutsch, mache eine Lehre als Polymechaniker. Später möchte ich die Berufsma­ tur anhängen und im Flugzeug­ bau arbeiten. Nächstes Jahr kann ich den C-Ausweis beantragen. Dennoch komme ich mir manch­ mal vor wie ein Elefant im Porzel­ lanladen. Man sieht mir eben an, dass ich nicht in Adelboden ge­ boren bin. Fragt mich jemand, woher ich komme, dann sage ich es: Ich bin Flüchtling. Wenn ich meine arabische Hei­ mat erwähne, folgt unweigerlich die Frage, ob ich Christ bin. Die­ ses Gespräch führe ich oft, bei der Arbeit, im Ausgang, beim Fussball oder Snowboarden. Ebenso: Was machst du? Das ist sehr wichtig hier: Bist du produktiv in unserem Land? Also sage ich, dass ich in Ausbildung bin. Macht man etwas, geht das Gespräch weiter. Wenn man nichts macht, ist es vorbei. Aus meiner Heimat habe ich nur sehr wenige Dinge mitgenom­


IM ASYL | 21.12.2020 | 23

«Manchmal komme ich mir vor wie ein Elefant im Porzellanladen.» Alfred (21) Flüchtling

Die Bibel auf Arabisch zählt zu den wenigen ­Dingen, die Alfred aus seiner Heimat ­mitnehmen konnte.


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IM ASYL | 21.12.2020 | 25

men. Im Prinzip, was im Rucksack Platz hatte. Darunter meine Bibel und meine Lieblingshose. Meine Mutter wollte sie zuerst verbrennen, weil ich sie auch im Gefängnis getragen hatte. Ich vermisse den Lärm

Vieles vermisse ich. Den Lärm zum Beispiel. Der tut manchmal gut. Hier ist ab 22 Uhr Nachtruhe, auch schön, aber da fängt es in meiner Heimat erst richtig an. Manchmal ist es mir in der Schweiz zu still. Wenn meine Landsleute ins Auto steigen, geht der Fuss aufs Gas und die Hand auf die Hupe, und dort bleiben sie, bis sie wieder aussteigen. Ich vermisse die Witze. Und das Essen natürlich. Klar gibt es auch hier Falafel, aber niemals so gute wie zu Hause. Ich bin in einer christlichen

­ amilie aufgewachsen. Meine F Eltern sind Christen, und auch ihre Vorfahren waren Christen. Meine Eltern sind aktiv in der Kirche. Meine eigene Beziehung zur Religion war eher zurückhaltend, bis ich ins Gefängnis kam. Dort merkte ich, dass niemand mehr mir helfen kann, ausser Gott. Für meine Eltern war das eine sehr schlimme Sache, eine Schande. Es war eine grosse Prüfung, auch die Zeit in der Türkei. Die Leute fragen mich, wie ich das ausgehalten habe, mit meinen erst 17 Jahren. Heute weiss ich: nur mit Gottes Hilfe. Sonst hätte ich es nicht geschafft. Er hat all diese Widrigkeiten umgekehrt und mir das Privileg eines Neuanfangs in der Schweiz gegeben. Mein Glaube ist mir sehr wichtig, denn die Prüfungen sind ja noch nicht vorbei. Mein

Alltag, meine Arbeit, die Schule, Stress – ich bin kein Superheld. Ich brauche jeden Tag Gottes Unterstützung. Manchmal bin ich überfordert, auch wenn ich hier in Sicherheit bin. Aber am meisten vermisse ich natürlich meine Eltern und meine Geschwister. Wir skypen einmal pro Woche. Vielleicht kann ich 2031 zurück, dann wäre mein Vergehen verjährt. Aber eigentlich vertraue ich der Justiz dort nicht. Ein Schweizer Pass könnte eventuell helfen, aber den kann ich frühestens in zehn Jahren beantragen. Allzu viele Gedanken über eine Rückkehr mache ich mir deshalb nicht. Es ist schön in der Schweiz, und ich möchte gern hierbleiben. Diese Festtage werden meine fünften Weihnachten sein. In meiner Heimat feiern wir am

6. und 7. Januar. Am Abend gehen wir in die Kirche, am Morgen danach machen wir Besuche in der Familie und bei Freunden. Und am Abend trifft man sich zu Hause zu einem feinen Essen. Es gibt s­ pezielle Süssigkeiten. Bäume ­haben wir nicht, mit Ausnahme ­von einem künstlichen in der Kirche. Geschenkt wird vor allem Bargeld. Mit beiden Familien feiern

Hier feiern wir am 24. Dezember, kein Problem. Wichtig ist, dass man zusammen ist. Am 7. Januar ist in der Schweiz ein normaler ­Arbeitstag, aber irgendwann am Nachmittag werde ich meine ­Eltern anrufen. Mein grösster Wunsch ist, dass sie mich hier ­besuchen kommen und wir die nächsten Weihnachten mit beiden Familien feiern. Zwei Kulturen zusammen: Das wird super. MM

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GENUSS | 21.12.2020 | 27

Wissensbissen

5520 Tonnen Weihnachtsbäume und Tannenzweige importierte die Schweiz im Jahr 2018. ­Statistiker errechnen daraus 1,5 Kilogramm pro Haushalt.

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Wie rette ich eine zu salzige Suppe?

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Litschi, Mangostane und Rambutan Während die Litschi schon lange ein Star in weihnächtlichen Fruchtsalaten ist, s­ tehen ihre Verwandten Mangostane und Rambutan in ihrem Schatten. Dabei ist das Fruchtfleisch der beiden «Exoten» ebenso fein. Um sie zu schälen, muss man ­jedoch ein Messer ­parat haben; damit gelangt man bequem durch die Schale und bis zum Kern. Die Litschi ist im reifen Zustand leicht mit den Fingern zu schälen. Die Kerne muss man bei allen dreien entfernen.

Foodtrend: Mochi-Mania Mochi sind süsse japanische Reiskuchen aus Klebereis. Ursprünglich ass man sie zu Silvester. Inzwischen haben die kleinen Küchlein das ganze Jahr und die Welt erobert. Es gibt sie in verschiedenen Farben und mit Reis-, Bohnenoder Glacefüllung. Besonders letztere Variante erlebt gerade einen Hype: Auf Social Media wetteifern Jugendliche, wer wo die neuesten Glace-Mochi entdeckt. Zum Beispiel in der Migros: Hier sind sie als Sélection-Mochi erhältlich.

Das kommt zunächst einmal auf die Art der Suppe an. Gemüsecremesuppen können gut mit Milch, Saucenhalbrahm oder Crème fraîche ein wenig gemildert werden. Auch eine vegane Alternative wie Kokosmilch eignet sich gut. Bei einer Bouillon empfiehlt sich Wasser – eine oft vergessene Zutat. In beiden Fällen funktioniert zudem der alte Grossmuttertrick: Man gibt eine geschälte Kartoffel in die Suppe und lässt sie einige Minuten mitkochen. Anschliessend wird sie ­wieder herausgefischt.


28 | 21.12.2020 | MIGROS-INDUSTRIE

Kolumbien – Antwerpen – Birsfelden Die Bohnen für den Migros-Kaffee kommen per Frachtschiff über den Atlantik, durchqueren halb Europa auf dem Rhein und landen schliesslich in der Rösterei in Birsfelden. Wir haben sie auf den letzten Kilometern begleitet. Text: Rahel Schmucki  Bilder: Basile Bornand

L

angsam tuckert das 183 Meter lange Rheinschiff rückwärts aus dem Hafen. Die Ladeflächen sind fast leer, denn vom letzten Zwischenstopp am Dreiländereck in Basel bis nach Birsfelden fahren nur noch wenige Container mit. An diesem Tag sind es gerade mal 18 Stück. Einer davon ist mit einem blauen Stern ge­ kennzeichnet. Er ist gefüllt mit Kaffee­ bohnen aus Südamerika, die bereits seit einem Monat unterwegs sind: von Buenaventura in Kolumbien auf einem

grossen Frachtschiff über den Atlantik nach Antwerpen in Belgien und von dort mit dem Rheinschiff über die Schweizer Grenze. Heute soll sein ­Inhalt in die Rösterei der Migros, zur Delica, gebracht werden. Endstation Birsfelden. Kalt und nass ist es an diesem ­Wintermorgen, Schneeregen fällt vom Himmel. Im warmen Steuerhaus auf dem Motorschiff sitzen die beiden holländischen Kapitäne Johan Ele­ weld und Piet Putter. Sie steuern das

Schiff durch den Strom. Das klingt einfacher, als es ist, denn auf ihrer Fahrt von Antwerpen bis Birsfelden gibt es 18 Schleusen, die sie in vier ­Tagen passieren. Ihr Schiff ist immer­ hin 11,45 Meter breit, die Schleusen ­jeweils 12. Das erfordert Präzisions­ arbeit. Heute ist Putter der Steuer­ mann. Er sitzt auf einem ledernen Sitz, umgeben von Knöpfen und Schaltern. Eleweld assistiert, indem er die Fahrt auf einem Bildschirm ­verfolgt und per Funk die Arbeit der


MIGROS-INDUSTRIE | 21.12.2020 | 29

Sesam schliesse dich: Blick zurück vom Heck des Frachtschiffs in der Schleuse bei Birsfelden

Präzisionsarbeit: Ohne die Anweisungen seines Matrosen am Bug hätte Kapitän Piet ­Putter auf seiner Brücke am Heck vermutlich Mühe, den Frachter in die enge Schleuse zu steuern.

vier Matrosen koordiniert. Einer von ihnen hält am Bug im Schneeregen Ausschau nach Booten, die in der Fahrrille unterwegs sein könnten. Kollisionsgefahr! Zwölf Höhenmeter in zehn Minuten

Eine Stunde, nachdem es die Grenze passiert hat, erreicht das Schiff die letzte Schleuse bei Birsfelden. Seit Basel ist vorschriftsmässig ein Lotse der Schweizerischen Rheinhäfen mit an Bord, der den Weg in die enge Ein-

Check-out Rheinhafen Birsfelden: 22 Tonnen bringt ein Container mit Kaffeebohnen für die Migros auf die Waage. Für den mächtigen ­Hafenkran der Birs­ terminal AG sind das ­natürlich Peanuts.

fahrt weist. Das Tor schliesst sich, die ­Matrosen machen das Schiff an den Schleusenwänden fest. Mit Tauen, die so dick sind, dass sie sie nicht umfassen können. Das Wasser beginnt zu sprudeln, und innert knapp zehn M ­ inuten spült das Flusswasser den Frachtkahn zwölf Meter in die Höhe. «Schau, da vorne», sagt Eleweld, als das Schiff aus der Schleuse fährt. Er zeigt mit dem Finger auf den Kran und die gestapelten Container, die


30 | 21.12.2020 | MIGROS-INDUSTRIE

hinter der Flussbiegung erscheinen. Mit ­einem gekonnten Manöver legt der Kahn beim «Birs Terminal» an. Die Kapitäne ­haben ihr Ziel erreicht – der Container mit den Kaffeebohnen noch nicht ganz. Mit einem leisen Surren schieben sich die mächtigen Ausleger des Hafenkrans nach unten und klicken sich im grauen Klotz ein. Die Maschine zieht ihre über 20 Tonnen schwere Beute in die Höhe, als wäre sie federleicht. Schon gleitet der ­Container auf der Kranschiene ins Innere des ­Terminallagers. Über unzählige gestapelte Container hinweg. Genau an den Platz, der ihm zugewiesen wurde. Hier wartet er auf den Lastwagen, der ihn in die Rösterei der Delica bringen wird. Die liegt knapp einen Kilometer flussabwärts. Gesteigerte Lust auf Kaffee im Homeoffice?

In der Lagerhalle des Birsterminals wissen die Arbeiter genau ,wo welche Container stehen und was drin ist. Hier werden Waren wie Schokolade, Käse oder Medikamente für den Export verladen und Importwaren wie Christbaumschmuck aus China oder Kaffee aus Kolumbien für den Weitertransport gelagert. «Am Anfang der Coronakrise ging die Containerzahl zurück, denn viele Industriegüter und Handelswaren stammen aus China, und dort wurden im Frühjahr ja viele Fabriken vorübergehend geschlossen», sagt eine Mitarbeiterin. Die Zahl sei aber bald wieder auf den üblichen Stand zurückgegangen, da auch viele Lebensmittel verschifft werden. «Die waren nie rückläufig.» Genauso beim Kaffee. «Es scheint, als hätten die Menschen in der Schweiz während des Lockdowns und im Homeoffice mehr Kaffee getrunken als sonst», bemerkt Andreas Kuklinski, der für die Delica den Kaffee-Import koordiniert. Bedächtig rollt der LKW in die Lagerhalle und stoppt auf einer gelben Markierung. Ein kleiner Kran zieht den Container ein weiteres Mal in die Höhe und setzt ihn vorsichtig auf der Ladefläche des LKW ab. Fünf

Minuten später sind die Kaffeebohnen bereits in der Einfahrt der Rösterei. Die kalte Luft ist erfüllt von Kaffeeduft, der Schneeregen hat sich verzogen. Ein Mitarbeiter kappt die Plomben und öffnet den Container. Die Zollstelle hat die Frachtpapiere geprüft und ein Mitarbeiter den Container nach möglichen Schäden kontrolliert. Nach dem Öffnen kommt eine weisse Kunststoffhülle zum Vorschein – so voluminös wie der Container selbst. Sie ist prall gefüllt. «Wir transportieren die Bohnen nicht mehr in kleinen Säcken wie früher», sagt Kuklinski. Sind die Bohnen direkt in den ausgekleideten Container gefüllt, kann man sie schneller in die Anlage schütten. Mit einem hohlen, knapp zwei Meter langen Spezialstab aus Metall sticht der Mitarbeiter in die Auskleidung ­hinein, um eine Probe der Bohnen zu n ­ ehmen. Er prüft die Temperatur und die Feuchtigkeit. Die Bohnen sind olivgrün und riechen nach frisch geschnittenem Gras. «Deshalb nennt man die rohen Bohnen im Englischen auch Greencoffee», erklärt Andreas Kuklinski. Die Werte stimmen, der Transporter kann mit seiner L ­ adung rückwärts zur Schüttanlage rollen und den Container langsam kippen. Die Bohnen purzeln in die Anlage, es steigt ein feiner Kaffeestaub auf. Über hundert Tonnen pro Tag Die Delica AG bezieht Kaffeebohnen aus 13 Ländern, pro Tag kommen hier fünf Container zu je 22 Tonnen Kaffeebohnen

an. Für den Handel, aber auch für den Export, der stark wächst. In der Schüttanlage werden die Fremdkörper aussortiert, die nicht in den Kaffee gehören. «Da können sich auch mal Steine oder Holzsplitter in der Ladung befinden», weiss Kuklinski. Sind die Bohnen gereinigt, werden sie ins Silo befördert, später geröstet und ­gemahlen oder als ganze Bohnen verpackt. Und schliesslich, nach fast zweimonatiger Reise, finden sie den Weg in die Regale der Migros-Filialen. MM

Mit einem speziellen Metallstab nimmt ein Mitarbeiter eine Probe der gelieferten Kaffeebohnen. Das Gerät ist hohl und so konzipiert, dass sein Inhalt begutachtet werden kann. Temperatur und Feuchtigkeit werden kontrolliert. Zudem stellt der Delica-Mitarbeiter sicher, dass sich keine Fremdkörper in der Ladung befinden. Erst wenn die Qualität der Lieferung bestätigt ist, wird abgeladen.

DIE PERFEKTE MISCHUNG Der Kaffee, der aus Schweizer Maschinen kommt, besteht meistens aus einer Mischung ­verschiedener Sorten. Die genaue Komposition ist ein Geschäftsgeheimnis. «Wir verwenden hochwertige Kaffeebohnen aus mehreren Ländern wie Kolumbien, Kenia, Guatemala, Indien, Äthiopien, Brasilien und Honduras», erklärt Andreas Kuklinski von der Delica.


«Im Lockdown wurde in der Schweiz mehr Kaffee getrunken als sonst.»

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MIGROS-INDUSTRIE | 21.12.2020 | 31

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Freunde und Familie

MOBILISIEREN

FACTS & FIGURES

16 500

Tonnen Rohkaffee verarbeitet die Delica pro Jahr.

5500

Tonnen Rohkaffee kann die ­Delica in ihren Silos lagern, bevor die Bohnen zur V ­ erarbeitung in die Fabrik gelangen.

66

Jahre gibt es die Delica bereits. Damals gehörte sie zur Migros Lagerhaus Genossenschaft AG.

200

verschiedene Kaffeerezepturen und -sorten hat die Delica, die sie auch der Migros liefert. Dazu zählen u. a. Delizio, Café Royal, Cremosso-­Kapseln, diverse Bohnen und gemahlener Kaffee.

95

Prozent des importierten Rohkaffees transportiert die Delica per Rheinschiff. Nur die letzten Meter vom Terminal bis zur ­Fabrik übernimmt ein LKW.

Persönliche Seite

BELEBEN

Beleben Sie Ihre Seite, indem Sie Fotos und persönliche Nachrichten posten.

14

Länder beliefert die Delica mit Kaffee und anderen Produkten wie Mandeln und Nüssen.

13

Länder aus Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien liefern den Rohkaffee für die Delica.

300

Kaffeebauern unterstützt die Delica AG mit dem Projekt «La Laguna» beim nachhaltigen Kaffeeanbau.

Ich möchte mitmachen!


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DIGITAL | 21.12.2020 | 35

Das Konsolen-Duell Die Marktführer Sony und Microsoft buhlen mit Neuheiten um die Aufmerksamkeit der Gameszene. Die Playstation 5 und die Xbox Series S / X bringen höhere Bildqualität und einen magischen Controller. Text: Phillipp Rüegg

B

ei aller Begeisterung gibts auch etwas Frust für Gamer: Zwei brandneue Konsolen sind auf dem Markt, aber noch harzt es mit der Verfügbarkeit. Nicht alle Interessierten werden gleich eine erhalten. Mit der folgenden Gegenüberstellung kann man sich aber zumindest für ein ­Modell entscheiden, bis die Lager wieder besser gefüllt sind.

Die beide neuen Konsolen lassen sich mit einem PC-Upgrade vergleichen. An der Bedienung und dem verfügbaren Inhalt ändert sich wenig. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen PS4 respektive Xbox One schaffen die neuen Spielkisten jedoch Auflösungen von bis zu 4K UHD, und das bei bis zu 120 Bildern pro Sekunde. So laufen die Spiele flüssiger und sehen besser aus. Um vom Plus

an Auflösung und Frequenz profitieren zu können, sollte allerdings auch ein UHD-fähiger Fernseher vorhanden sein. Aber: 120 Bilder pro Sekunde respek­ tive 120 Hz werden erst von ­einzelnen Spielen und wenigen Fernsehgeräten unterstützt. Fazit: beide ein Level weiter Sowohl bei der PS5 wie auch der

Xbox Series S / X bekommt man

Xbox Series S oder X

Playstation 5

Modelle: Xbox wartet mit zwei neuen Versionen auf. Die ­Series X mit Laufwerk und die Series S. Letztere verfügt über kein Laufwerk, die Spiele werden direkt auf die Konsole geladen. Die Version S liefert ausserdem etwas weniger Leistung als das X-Modell und passt besser zu Fernsehern mit Full-HD-Auflösung.

Modelle: Die erste Version läuft mit Bluray-Laufwerk, die zweite digital, ohne Laufwerk.

Controller: Die neue Xbox ist vollumfänglich mit den Controllern der alten Xbox One kompatibel. Spiele: Die Xbox Series sind kompatibel mit Spielen aller drei vorherigen Konsolen­ generationen. Somit ist die Game-Auswahl insgesamt grösser als für die PS5 (rechts). Preis und Leistung: Die leistungsfähigere Xbox Series X

schlägt mit 500 Franken zu Buche, während die Series S mit 300 Franken das günstigste der neuen Geräte ist. Allerdings weist Series S im Gegensatz zur X-Version statt eines Terabytes auch nur 500 Gigabyte Speicherplatz auf. Diese sind bald auf­ gebraucht, denn ohne Disc-­ Laufwerk müssen alle Spiele installiert werden. Abo: Für Gamen online muss bezahlt werden. Microsoft hat einen Game-Pass im Angebot. Dabei handelt es sich um eine Spiele-Flatrate im Stile von Netflix. Inbe­ griffen sind unter anderem alle für die Xbox exklusiven ­Spiele, und dies gleich nach Erscheinen. Für die Abo­ge­ bühr erhält man jeden ­Monat ein paar Spiele g­ eschenkt. An­ gebote: www.migmag.ch/xbox

Controller: Der sogenannte Dual Sense bietet eine noch nie ­da gewesene Haptik: Der Controller vibriert an unterschiedlichen Stellen mehr oder weniger stark. Das macht etwa unterschiedliche Bodenbeläge spürbar. Auf der Rückseite lassen sich die Tasten situativ mal leichter, mal strenger drücken. ­Das simuliert das Ziehen eines Pfeilbogens oder einen Pistolenabzug viel realitätsnäher. Achtung: Die PS4-Controller funktionieren auf der PS5 nur mit Spielen der PS4-Genera­ tion. Möchte man PS5-Spiele mit anderen zusammen ­spielen, ist die Anschaffung von weiteren Dual-SenseCon­trollern unumgänglich.

Hier schreiben die Experten von Digitec über alles, was die digitale Welt bewegt.

viel fürs Geld. Die meisten neuen Spiele erscheinen auf beiden Konsolen gleichzeitig. Exklusive Titel sind noch rar gesät, bereits erschienene laufen dafür besser als auf den Vorgängermodellen – und die Ladezeiten sind drastisch gesunken. Die PS5 punktet mit einem einzigartigen Controller, der vibriert. Dafür liefert die Xbox insgesamt das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. MM

Spiele: Für die PS5 gibt es ­bereits exklusive Titel, unter anderem «Spider-Man: Miles Morales» und «Demon’s Souls». Mit «Astros Playroom», «Sackboy A Big Adventure» oder «Bugsax» bietet die PS5 gleich drei neue Titel an, die speziell Kindern gefallen. Allgemein kommt die Game-­Auswahl bei Sony attraktiver daher als jene der Xbox. Dafür kann die PS5 nur PS4-Games, aber keine von älteren Modellen spielen. Preis und Leistung: Die ­Ver­sion mit UHD-Bluray-­ Laufwerk kostet 500, diejenige ohne 400 Franken. ­Beide Varianten verfügen über 825 Gigabyte Speicherplatz. Abo: Die Onlinespiele kosten. Flatrate gibts keine, Abos beinhalten auch Gratisspiele. Zum Angebot: www.migmag.ch/ps5


36 | 21.12.2020 | GENUSS

Im Tauchparadies

Beim Fondue chinoise freuen sich die einen am meisten auf die Saucen, andere auf die kräftige Bouillon am Ende. Mit Gemüse und weiteren F ­ leischalternativen wird das Eintauchen nachhaltiger – und macht ebenso viel Spass.

Bilder: Migusto

Rezepte: Claudia Schmidt


GENUSS | 21.12.2020 | 37

Grundrezept für die Mayonnaise

Gemüsebouillon 500 g Suppengemüse 4 l Wasser Salz Gewürze (Pfeffer, Lorbeerblatt) Kräuter (z. B. Petersilie oder Thymian) Zubereitung

Suppengemüse in kaltes Was­ ser geben, sodass alles bedeckt ist (ca. 500 Gramm auf 4 Liter Wasser). Langsam zum Kochen bringen. Rund eine Stunde ­köcheln lassen. Kurz vor Ende der ­Garzeit etwas Salz dazu­ geben. Das zieht Aromen aus dem Suppengemüse und inten­ siviert den Geschmack der Bouillon. Bouillon durch ein Passiertuch absieben. Gekühlt hält sie sich etwa zehn Tage.

Sitzen Fleischtiger und Vegetarier ­ gemeinsam am ­Fondue-Tisch, sollte man zwei Töpfe bereithalten.

EdamameSalat mit Grapefruits Ein erfrischender ­­ Begleiter zum Fondue: Salat mit Edamame, Grapefruit, Avocado und Minze. ­Rezept auf migusto.ch

½ Zitrone ½ Schalotte 2 Lorbeerblätter 1 EL weisse Pfefferkörner 1 dl Weissweinessig 4 frische Eigelb 5 dl Sonnenblumenöl Salz weisser Pfeffer aus der Mühle Zubereitung

Zitrone und Schalotte in ­Scheiben schneiden. Mit ­Lorbeerblättern und Pfeffer­ körnern zum Essig geben. Bis auf ca. 3 EL Flüssigkeit ein­ kochen lassen. Absieben und Flüssigkeit auskühlen lassen. Eigelbe dazugeben und mit ­einem Handrührgerät ver­ mischen. Unter ständigem Rühren das Öl zunächst tröpf­ chenweise beigeben. Sobald die Sauce gebunden hat, das restliche Öl unter ständigem Rühren langsam im Fadenlauf zugeben, sodass eine dickflüs­ sige Mayonnaise entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

TIPP

Aus der Mayonnaisen-Basis lassen sich schnell vier Saucen zaubern. ­Rezept auf migusto.ch/ vier-saucen


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GENUSS | 21.12.2020 | 39

Salsa Verde Für 4 Personen 1 Bund Basilikum 1 Bund Schnittlauch ½ Bund Petersilie ½ Bund Pfefferminze 1 Knoblauchzehe 30 g Sardellenfilets in Öl 1 EL milder Senf 1,5 dl Olivenöl 3 EL Kräuteressig Pfeffer Zubereitung

Die Kräuter grob hacken, mit Knoblauch, Sardellen und Senf in ein hohes Gefäss geben. Olivenöl beigeben. Mit dem Stabmixer pürieren. Essig beigeben und mit Pfeffer würzen. Etwa 30 Minuten an einem kühlen Ort ziehen lassen. Vor dem Servieren mit Pfeffer abschmecken.

Bilder: Migusto, Getty Images

Süsskartoffeln mit Mandeln-KapernSauce

Champignons, Rüebli, Lauch, Broccoli und Tofu haben einen niedrigeren CO2-Fussabdruck als Fleisch. Selbst wer nur die Hälfte der ursprünglich geplanten Fleischmenge verwendet und die andere Hälfte mit Gemüse oder Tofu ersetzt, gestaltet sein Fondue chinoise ein ­wenig nachhaltiger.

Für 4 Personen 1 kg Süsskartoffel 2 EL Olivenöl Salz, Pfeffer, Muskatnuss 30 g in Salz eingelegte Kapern 1 Bund Schnittlauch 100 g Mandelmus 2 EL Sojasauce 3 EL Limettensaft 3 EL Wasser 1 Msp. scharfer Paprika Zubereitung

Backofen auf 180 °C vorheizen. Süsskartoffeln längs in Schnitze schneiden. Mit Olivenöl mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. In der Ofenmitte ca. 30 Minuten backen. ­Inzwischen das Salz der Kapern etwas abwaschen. Kapern grob hacken. Schnittlauch fein schneiden. Mandelmus mit Kapern, Schnittlauch, Sojasauce, Limettensaft und Wasser zu einer ­cremigen Sauce verrühren. Die Süsskartoffeln mit Paprika bestreuen, mit der Mandel-­ Kapern-Sauce servieren.


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GENUSS | 21.12.2020 | 41

So viel Sünde darf sein

Egal, wie gross die Weihnachtsschlemmerei ist, ein Dessert muss sein. Unsere fruchtig-frischen Kreationen schlagen nicht auf den Magen – und auch nicht auf die gute Linie. Text: Pia Teichmann

Fruchtköpfli mit Joghurt Ergibt 4 Silikon-EasyMuffinsformen 250 g blaue tiefgekühlte Früchtemischung 3,3 dl Apfelsaft 1 Beutel Agar-Agar 100 g griechisches Joghurt nature 1 Zweig Pfefferminze

Bilder: Claudia Linsi/Migusto

Mango-Tofu-cotta

Dieses Dessert enthält nur 130 Kalorien und ist eine «schlanke» Alternative zur herkömmlichen Panna cotta.

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

TIPP

Ganz nach Ihrem Geschmack: Sie können die Beeren verwenden, die Sie am liebsten mögen. Zum Beispiel eine rote Mischung oder nur eine Beerensorte.

Von der Fruchtmischung ­einige schöne Beeren für die Garnitur in den Tiefkühlschrank legen. Rest der Fruchtmischung mit Apfelsaft und Agar-Agar mischen. Unter ständigem Rühren mit dem Schwingbesen auf­ kochen, 2–3 Minuten köcheln lassen. Alles durch ein feines Sieb streichen. In Silikon- oder Puddingförmchen verteilen und im Kühlschrank während mindestens 30 Minuten fest werden lassen. Gelees vorsichtig aus den Formen lösen. Mit Joghurt und restlichen, gefrorenen Beeren anrichten. Mit Pfefferminz­ blättern dekorieren.

Noch mehr leichter Genuss Sorbet, Mango-Tofu-­cotta, Rüeblischnitten und Quarkcreme: Die Rezepte für vier weitere leichte Desserts finden Sie hier: migros-impuls.ch/weihnachtsdesserts


Ich streame die Schweiz. Schweizer Filme, Serien und Dokumentationen, so viel Sie sehen mรถchten.

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KOLUMNE | 21.12.2020 | 43

Illustration: Rinah Lang

Ach, du heilige Kerze!

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Heiligabend vergan­ genes Jahr. Während der Mitternachtsmesse kommt mir die Erleuchtung: Ich habe die ­Adventskranzkerzen nicht ausgelöscht. Mir wird sofort heiss. Ich gucke zu meinem Freund rüber, mit dessen Familie wir auf den Kirchenbänken sitzen. Er scheint in einem Zwiegespräch mit einer höheren Macht zu sein, vielleicht ist er aber auch einfach im Fondue-chinoise-Koma. Ersteres wäre eigent­ lich eine gute Gelegenheit, Gott um Unter­ stützung in der «Bei-uns-soll-es-lieber-nichtbrennen»-Sache zu unterstützen. Nach der Messe fahren wir ziemlich schnell nach Hause. Ich puste die Kerzen, von denen doch noch ein paar Zentimeter vorhanden sind, erleichtert aus. Mein Freund guckt mich böse an. Ich habe eine Vorgeschichte mit ­Kerzen. Zuerst ist da mal eine grosse Liebe. Wenn es draussen dunkler wird, soll es drinnen ­flackern, das ist meine Devise. Ich liebe die

Stimmung, den Look, den Duft. Je mehr Ker­ zen, desto besser. Doch auf dem Dachboden meiner Eltern zeugt ein grosser schwarzer Fleck von meiner brennenden Leidenschaft. Als Jugendliche habe ich unter den schrägen Decken gehaust, und unter einer stand ­etwas gar lang eine Kerze – etwas gar dicht. Mittlerweile weiss ich, wie gefährlich so was sein kann. Deshalb überlege ich nun bei jedem Verlassen der Wohnung, ob noch ­irgendwo eine Kerze brennt. Das überlege ich so intensiv, dass es schon fast als Zwangs­ störung durchgeht. Nun guckt mich mein Freund böse an, weil ich so lange zum Verlas­ sen der Wohnung brauche. Männer, oder?! Jedenfalls bin ich froh, dass 2020 viele Weihnachtsfeste draussen stattfinden. Häuser und Wohnungen sind weniger in Gefahr. Hoch lebe die Waldweihnacht bei Kerzenschein! Aber bitte nicht gleich den ganzen Wald ab­ fackeln, das wäre kontraproduktiv. MM

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44 | 21.12.2020 | FINANZEN

C

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«Es dreht sich alles um den Impfstoff»

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Die Börsianer sind euphorisch, die Wirtschaftsauguren verbreiten Optimismus. 2021 soll das Jahr der Erholung werden. Christoph Sax, Chefökonom der Migros Bank, erklärt, wieso. Interview: Benita Vogel

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hristoph Sax, die Wirtschaft hat Anfang Jahr einen beispiellosen Schock erlitten. Heute stehen wir besser da als erwartet. Wie kommt das? Der private Konsum war eine grosse Stütze. Die Sparquote ist wegen der Jobunsicherheit zwar gestiegen, die Leute haben aber weiterhin Geld ausgegeben für Computerzubehör, Möbel, Fahrräder oder Umbauten. Die Kurzarbeit und die Kreditbürgschaften des Bundes brachten Entlastung. Nach dem Lockdown gab es eine Aufholjagd. Auch die Struktur der Schweizer Wirtschaft hilft. Inwiefern? Die Pharmaindustrie macht einen ­bedeutenden Anteil in der Schweizer Wirtschaft aus. Sie war von der Pandemie kaum betroffen. Gleichzeitig

hat der Tourismus, der besonders ­unter den Schutzmassnahmen litt, weniger Gewicht als in den Nachbarländern. Zudem läuft die Wirtschaft in China und anderen asiatischen Ländern bereits wieder gut. Das stützt die Weltkonjunktur, wovon die ­exportorientierte Schweiz profitiert. Das Hin und Her bei den Schutzmassnahmen verursacht Unsicherheit. Welche Auswirkungen haben die Restriktionen des Bundesrats? Wir gehen von einem schwierigen Winter aus, vor allem weil der Tourismus und die Gastronomie stark ­leiden werden. Der im Herbst eingeschlagene liberale Kurs des Bundes­ rats ist wirtschaftlich gesehen aber gut aufgegangen. Die Industrie be­ findet sich in einem Aufschwung und verzeichnet mehr Bestellungen. Für

die Spitäler bedeutet dieser Kurs ­einen grossen Kraftakt. Im Frühling wird sich die Situation aber generell verbessern. Worauf beruht der Optimismus? Es dreht sich alles um den CoronaImpfstoff. Der Beginn der Impf­ kampagne und die milderen Temperaturen werden im Frühling zu einer Lockerung der Schutzmassnahmen führen. Bis im Herbst sollten die Restriktionen so weit gelockert werden können, dass man auch freier reisen kann. Wir rechnen mit einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts um drei Prozentpunkte im neuen Jahr. Ist das nicht zu euphorisch? Über die Wirkungsdauer und Nebenwirkungen weiss man so gut wie nichts.

Christoph Sax (44) Chefökonom der Migros Bank


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FINANZEN | 21.12.2020 | 45

N

Rückschläge kann es immer geben. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass es gut kommt. Die Impfstoff­ studien zeigten vielversprechende Resultate. Drei Anbieter – Moderna, AstraZeneca und Pfizer/Biontech – haben die Entwicklung ihrer Impf­ stoffe beendet. Sie werden im kom­ menden Jahr bis zu fünf Milliarden ­Dosen produzieren. Damit lassen sich zirka 2,5 Milliarden Menschen imp­ fen. Sechs weitere Hersteller schlies­ sen die Entwicklung ihrer Impfstoffe im kommenden Jahr ab, sodass wohl deutlich mehr Impfdosen zur ­Ver­fügung stehen werden. Das hilft, ­allfällige Rückschläge bei anderen Präparaten abzufangen. Und wenn sich die Leute nicht ­impfen lassen wollen? Ich verstehe die Vorbehalte, zumal die Impfstoffe sehr schnell entwickelt worden sind. Ich gehe aber davon aus, dass das Vertrauen im Jahresverlauf zunehmen wird. Wenn sich jeder Zweite impfen lässt, kann das schon reichen, um das Virus stark einzu­ dämmen. Wichtig ist vor allem, dass Risikogruppen geschützt und die Spitäler entlastet werden. Was geschieht, wenn die Impf­ strategie versagt? Dann werden weitere Wellen folgen. Die Wirtschaft fällt in eine Rezession zurück. Konkurse und Arbeitslosig­ keit werden steigen. Wir schätzen die

a

Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios auf 40 Prozent. Die Börsen rechnen offenbar auch mit einem vollen Impferfolg. Die Kurse sind schon wieder stark ­gestiegen. Gibt es eine Korrektur? Das muss nicht sein. Die Unterneh­ mensgewinne werden sich im nächs­ ten Jahr stark erholen. Das rechtfertigt die Kursanstiege. Wir erleben zudem in mehreren Bereichen einen Technologieschub. Die Digitalisie­ rung eröffnet grosse Chancen. Es gibt viele neue Geschäftsmodelle, etwa die vielen Tools zur internetbasierten Zusammenarbeit, die den Kunden­ nutzen steigern. Auch die Medizin ­erlebt eine Innovationsoffensive. ­Solche Technologieschübe bringen Produktivitätssprünge, die Wachs­ tum und Wohlstand schaffen. Wenn die Kurse steigen und die Wirtschaft gut läuft, ziehen norma­ lerweise die Zinsen an. 2021 auch? Einen Zinsanstieg werden wir nicht so schnell sehen. Die Notenbanken pumpen weiterhin viel Geld in das ­Finanzsystem, um eine Wirtschaftsund Finanzkrise zu verhindern. In Europa wird die expansive Geldpoli­ tik weit über 2021 hinaus anhalten. Es wird zudem ein bis zwei Jahre dau­ ern, bis die Wirtschaft nach dieser Pandemie wieder in allen Sektoren ausgelastet ist. Deshalb ist vorläufig keine Teuerung zu erwarten, die oft

eine Zinserhöhung nach sich zieht. Folglich werden auch die Hypozinsen in den nächsten Jahren auf sehr nied­ rigem Niveau stabil bleiben. Neben den Notenbanken geben auch die Staaten viel Geld aus, um gegen die Folgen der Pandemie zu kämpfen. Übernehmen sie sich nicht? Die globalen Schulden nehmen sehr stark zu. Aufgrund der niedrigen ­Zinsen bleiben die Schulden aber gut tragbar. Steigen die langfristigen ­Zinsen in ein oder zwei Jahren, wird der höhere Schuldendienst den finan­ ziellen Spielraum der Staaten und das Wachstumspotenzial einschränken. Wenn die EZB dereinst nicht mehr im grossen Stil Staatsanleihen hochver­ schuldeter und ­finanziell schwächerer Staaten wie Italien, Griechenland oder Portugal kaufen sollte, wird die Ner­ vosität in den Finanzministerien und unter den Anlegern wieder zunehmen. Wie verhält es sich mit den hiesigen Staatsschulden? In der Schweiz werden die Staatshil­ fen die Verschuldung weniger stark belasten, sofern der Bund mit seinen Bürgschaften nicht für allzu viele Kreditausfälle geradestehen muss. Die Massnahmen des Bundes haben Insolvenzen und einen grösseren ­Abbau von Arbeitsplätzen bisher ver­ hindert. Wenn 2021 weitere Pande­ miewellen folgen, würden sie jedoch kaum mehr reichen. In der Schweiz ist der Anstieg der Staatsschulden für künftige Generationen aber so oder so tragbar. Die Schweiz hat dank der Schuldenbremse gut für solche ausserordentlichen Jahre vorgesorgt. Wo wird man die Folgen der Krise am stärksten spüren? Die Finanzierung der Vorsorge wird in den Industriestaaten noch stärker in den Fokus rücken. Höhere Schul­ den, kleinerer finanzieller Spielraum in Kombination mit einer alternden Bevölkerung ist eine schwierige Kon­ stellation. Wie sieht es mit dem Wohlstand aus? Die Krise hat viel Wohlstand vernich­ tet. Es ist zu befürchten, dass sich in vielen Ländern die Schere öffnet und die soziale Ungleichheit weiter zu­ nimmt. Diese Gefahr steigt, wenn es weitere Wellen gibt und die Arbeitslosigkeit zunimmt. MM

?

«Wenn weitere Wellen folgen, würden die Staatshilfen kaum mehr reichen.»


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GLAUBEN | 21.12.2020 | 49

«Ich wusste, wenn ich Pfarrer bleibe, ersticke ich»

Vom Pfarrer zum Modeverkäufer: Johnson Eliezer hat in seinem Leben einige ­Irrungen und Wirrungen erlebt. Dass er nicht unterging, verdankt er Gott – und seiner Frau. Ein Gespräch über Glauben, schöne Kleider und Krisen. Text: Dinah Leuenberger und Monica Müller Bilder: Mali Lazell

J Obwohl er häufiger in der Boutique steht als auf der Kanzel, hat Johnson Eliezer noch einiges zu sagen.

ohnson Eliezer, Sie haben jahrelang den Menschen das Wort Gottes gepredigt. Nun verkaufen Sie Kleidung. Was haben ­Kirche und Mode gemeinsam? Das Thema Mode ist kein Thema der Kirche. Wenn ich es aber mit dem Wort «Schönheit» tauschen darf, dann geht es bei beiden um eine Frage der Ästhetik. Schönheit ermöglicht uns als Gesellschaft, die nicht mehr besonders religiös ist, zu erkennen, dass das Leben mehr ist als eine Sammlung von Fakten. Der Mensch hat ein Verlangen nach etwas, das die Materie übersteigt. Kleider sind aber materiell. Das ist der Mensch auch: Er besteht aus Fleisch und Blut. Und doch geht es um mehr. Betrachten wir einen Sonnenuntergang, sind wir fasziniert von seiner Grandiosität. Eigentlich ist es nur ein physikalischer Vorgang, aber darin erleben wir etwas Sinnstiftendes. Auch ein schönes Kleid hat diesen Effekt. Und wir brauchen Sinn in unserem Leben. Die Schönheit ist dafür eine Art Katalysator. Vielleicht erklärt


50 | 21.12.2020 | GLAUBEN

dies weshalb ich meine Arbeit in der Modebranche so spannend finde. War der Schritt von der Kanzel in die Modeboutique trotzdem gross? Ich habe die Welt nie unterteilt, in spirituell und materiell, Geist und Körper, Seele und Leib. Der Glaube ist ja nicht nur das Sonntagsgebet in der Kirche und sonst im Alltag nicht spürbar. Im 1. Buch Mose steht: «Und Gott sah, dass es gut war.» Ich sehe mich selbst und die Menschen im Licht dieser Worte. Etwas später heisst es, dass Gott selbst Adam und Eva einkleidete. Sinnlicher und greifbarer geht es nicht. Sie galten als Superpfarrer. Menschen haben mir gern zugehört, und ich habe gern und gut gepredigt. Aber Worte sind Lärm, wenn sie nicht gelebt werden. Ich musste meine ­Worte auch in Taten übersetzen. Menschen, die das nicht tun, sind Heuchler. Ich wusste, wenn ich bleibe, ersticke ich. Der Gott, den ich predige, ist der wilde Gott. Also musste ich gehen, um nicht ans Ende meines Lebens zu kommen und zu entdecken, dass ich es

verfehlt hatte. Mein Leben ist eine Geschichte. Die entscheidende Frage aber ist: Ist es auch eine gute Geschichte? Wie ging die Geschichte weiter? Ich hatte genug vom theoretisch-dogmatischen Glauben. Ich musste das Pfarrhaus, meine sichere ‹Heimat›, verlassen und mich dorthin begeben, wo ich angewiesen und verletzlich lebte. Eine kolossale Überwindung des inneren Schweinehunds. Wussten Sie denn bereits, was Sie als Nächstes tun wollten? Ja, denn es kam ja eine Dimension hinzu, die ganz entscheidend war: Meine dänische Frau Mette hat eine Weisheit, die ich nicht habe. Also habe ich sie gefragt: Was machen wir? Gehst du mit? Trägst du mit? Sie hatte also die Idee, ein Mode­ geschäft zu eröffnen? Meine Frau ist Modedesignerin von Beruf und besass bereits eine Boutique in Bern. Und ich machte schon als Kind meine Eltern ganz verrückt mit meinen Kleidern und dem Sich-Anziehen. Wir beide schienen prädestiniert für diesen Dienst am Menschen. ­Zudem ist der Marktplatz der Ort des ­Risikos schlechthin. Also eröffnete ich in Zürich eine zweite Boutique. Haben Sie den Schritt je bereut? Es gab viele Tage ohne einen einzigen Kunden. Tage, an denen mir die Tränen kamen. Es war eine Ernüchterung zu erleben, dass niemand auf mich und mein Angebot gewartet hat. Doch irgendwie habe ich mich Tag für Tag einfach nach vorne getastet, in der Wüste Zürich. Rück­blickend erkenne ich die Treue Gottes und bereue nichts. Sie haben das totale Risiko gesucht. Ich habe nicht das Risiko gesucht, ich habe Gott gesucht und irgendwann begriffen, dass er mir sagte: Der Weg mit mir ist ein Abenteuer. Darauf wirst du nicht mehr derselbe bleiben. Willst du dich darauf einlassen? Ich folgte ihm, ohne ihn zu sehen.

Vor 30 Jahren taufte Pfarrer Eliezer in Sumiswald seinen ­«Täufling» Dinah Leuenberger, die ihn jetzt interviewt hat.

Wann ist jemand gut gekleidet? Wenn man erstens die eigenen Plusund Minuspunkte kennt, sich zweitens dem Alter entsprechend und drittens wertig kleidet. Ich weiss, das können sich nicht alle leisten.

Besitzen Sie viele Kleidungsstücke? Ein Mann hat es in Sachen Mode einfacher. Mein Schrank ist nicht über­ laden, dominierend sind Schwarz, Blau, Grau und Weiss. Aber ich mag ­einen gewissen Wechsel, auch entsprechend meinen Stimmungen. Wie beschreiben Sie Ihren Stil? Ich mag Kleider, die roh und unfertig wirken. Wie vom japanischen Designer Yohji Yamamoto. Und ich bin ein Fan des 1920er-Jahre-Stils: Achtkan­ tige Mütze, Hemd, Krawatte, Gilet, weite Hosen mit Umschlag. Beides kombiniere ich. Verändert sich Ihr Stil? In der Mode darf man sich nie fest­ legen. Die Körperform gibt bestimmte Koordinaten vor, innerhalb derer du dich bewegst. In der Mode und überhaupt bin ich nicht gern festgefahren. Tätigen Sie manchmal Frust- oder Impulskäufe? Das war mein Niedergang in jungen Jahren. Dann besteht noch Hoffnung für uns? Es besteht immer Hoffnung ( lacht). Wenn es die für einen wie mich gibt, dann für alle. Sie wurden im vergangenen Jahr als einer der stilvollsten Zürcher be­ zeichnet. Wie hat sich das angefühlt? Es ist eine Freude zu erleben, dass ­jemand mich sieht und meine Erscheinung als ansprechend bezeichnet. Aber: Schönheit liegt im Auge des Betrachters, ist letztlich subjektiv. Welche Bedeutung haben Kleider für Sie? Sie sind ein Ausdruck meiner Lebensfreude, mein Ja zum Leben. Und auch eine Wertschätzung des anderen: Ich mache mich für dich schön. Also ist es wichtig, sich schön ­an­zuziehen? Sich kleiden ist ja nicht nur das Ver­ decken der nackten Haut. Ich kenne niemanden, der Kleider darauf reduziert. Unsere Lebensumstände mögen bedrückend sein, aber indem wir Schönheit in etwas erkennen, einer Schneeflocke, einer Blume oder einem Kleidungsstück, erkennen wir Hoffnung.


GLAUBEN | 21.12.2020 | 51

Von Indien über Sumiswald nach Zürich Johnson Eliezer kam mit 20 Jahren aus Indien in die Schweiz, studierte Theologie an der Uni Bern und war in Langnau BE, in Sumiswald BE und im Seeland Pfarrer. Auf dem Zenit seiner Karriere, inzwischen Vater von drei Töchtern und zum zweiten Mal verheiratet, eröffnete er mit seiner Frau eine Modeboutique in Zürich. Seelsorge betreibt er immer noch – ob am Ladentresen, als Referent oder auch als Pfarrer. Ausserdem schreibt er auf c-p-h.ch einen Blog. Der Kirche wünscht er, dass sie wieder an ihre Botschaft glaubt und so wieder stärker zu begeistern weiss. Und, dass sie in Zeiten der Polarisierung eine verbindende Kraft für alle ist. Eliezer lebt in Spiegel bei Bern.

«Ich erkenne die Treue­ Gottes und bereue nichts»: Johnson Eliezer im Gespräch mit Monica Müller und Dinah Leuenberger (r.)

«Warum der eine glaubt und der andere nicht, ist eines der grössten Geheimnisse.»

Bilder: Mali Lazell; zVg

Wenn Schönheit subjektiv ist – sind alle Kleider schön? Kleider, die jemand mit weniger als einem Franken Lohn am Tag in einem Sweatshop produziert hat, können nicht schön sein. Auch der Weg des Kleidungsstücks muss stimmen. Exakt. Damit sind wir vor unse­ rer Verantwortung für die Schöp­ fung. Ich glaube nicht, dass wir nur produzieren und konsumie­ ren können und dürfen. Schön ist, was ein gutes Leben ermöglicht.

Möchten Sie mit den Kleidern, die Sie verkaufen auch etwas über Konsum predigen? Für uns als Boutiquenbesitzer ist es natürlich eine Gratwande­ rung: auf der einen Seite möch­ ten wir verkaufen, um zu leben. Auf der anderen Seite keine Kaufen-bis-­zum-UmfallenMentalität unterstützen. Darum ist Qualität zum besten Preis un­ ser Leitsatz. Un­sere Kollektion, die von Mette entworfen wird, produzieren wir in kleinen Serien in der Schweiz.

Wir Interviewerinnen sind nicht ganz zufällig hier. Die eine trägt heute eine Ihrer Blusen, die andere haben Sie vor 30 Jahren getauft. Glauben Sie an Schicksal? Ich glaube nicht an Zufälle, son­ dern an das Zugefallene und an ­einen Gott, der sich um die Details des Lebens kümmert, der Men­ schen führt und zusammenbringt. Ihr seid mir ­zugefallen. Gott hat mir Dinah, meinen Täufling, auf den Weg ­geschickt. Und wer hätte gedacht, dass ich Sie, Monica, die ich vor wenigen Wochen beraten habe, auf diese Weise wieder tref­ fen würde? Gewiss, Ihr seid mir zu­ gefallen, eben richtig Weihnachten. Wann hat Gott Sie besonders schön geführt? Es war im Herbst 1995, eine voll besetzte Boing 737 wartete 20 ­Minuten in Kloten auf ihren letz­ ten Passagier: Ich hatte meinen Pass in Sumiswald vergessen, ein Freund wollte ihn mir bringen. Im letzten Moment riss ich ihm meinen Pass aus der Hand und rannte durch den Flughafen. Aus­ ser Atem stieg ich ein und setzte mich auf den letzten freien Platz. Daneben entdeckte ich das Ge­ sicht einer Frau. Drei Jahre später haben wir geheiratet. Das ist ­Gottes Geschenk: dass er uns auf Wege und Abenteuer schickt, die wir selbst nie gefunden hätten. In Ihrem Leben gab es einige Brüche. Braucht es die, um glücklich zu sein? Das Leben ist kein Sonntags­ spaziergang. Aber ich habe zu­ friedene Menschen erlebt. Ich ­erinnere mich an die Beerdigung

eines 90-Jährigen, der im selben Haus geboren wurde, in dem er später heiratete und Zeit s­ eines ­Lebens glücklich war. Einige ­Meter entfernt arbeitete er. Das sind die Gesegneten unter uns. Andere müssen Irrungen und Wirrungen auf sich nehmen. Kommen alle irgendwann an? Eben nicht, auch solche Beerdi­ gungen habe ich erlebt, als schwere Last. Ankommen hängt auch vom eigenen Lebensziel ab. Was raten Sie denen, die sich noch auf dem Weg befinden? Ich glaube, dass wir alle, ob gläu­ big oder nicht, einen Wunsch nach Veränderung in uns tragen. Hört man diese Stimme und nimmt sie ernst, kommt man wei­ ter. Wer ein «Wofür» hat im Leben, der erträgt fast jedes «Wie». Tun Ihnen Leute leid, die in schwierigen Situationen nicht an Gott glauben? Nein, dann wäre ich ein überheb­ licher Frömmler. Warum der eine glaubt und der andere nicht, ist ­eins der grössten Geheim­nisse. Wer kann das erklären? Ich jeden­ falls nicht. Was ist für Sie die bessere Rolle? Pfarrer oder Modeberater? Ich bin und bleibe Pfarrer. Ich bin dankbar, dass ich heute als Unter­ nehmer und Modeberater mit den grossen Fragen unserer Gesell­ schaft in Berührung komme und nach Antworten suche. Ist Ihr Glaube heute ein anderer als zu Ihrer Zeit als Pfarrer?


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GLAUBEN | 21.12.2020 | 53

Der Marktplatz hat mich geläutert. Ich bin in meiner Identität gestärkt, ehrlicher, kraftvoller. Dieses Jahr war schwierig für alle. Wie haben Sie das erlebt? Als enorm belastend. Wir waren ja mit unseren Shops schon immer Wellen ausgesetzt. Aber die Schliessung der Läden hat uns tief getroffen. Wir erleben das­ gleiche Leiden, die gleiche Angst mit Millionen anderen weltweit. Können Sie Corona auch etwas Positives abgewinnen? Wir haben gelernt, wieder neu zu beten. Das ist immer gut. Nach der Bibel sind Fasten und Beten die Grundsteine für Veränderung. In meinem Fall kommt vielleicht noch ein Glas Rotwein dazu. Wenn es dann eine Flasche wird, lernen wir, unseren Tod klarer zu sehen und zu bejahen.

Macht Sie unsere Vergänglich­ keit wütend? Nein. Ich weiss, dass ich nicht ewig so weitermachen kann mit meinen Fehlern, meiner Angst, meinem Kummer. Will ich noch in 700 Jahren ein gieriger Lustmolch sein? Und in 1000 Jahren eine giftige Plaudertasche? Nein danke. Der Tod ist auch Gnade. Ich bin dankbar für die Lebenszeit, die mir noch geschenkt ist. Fällt es leichter, mit Krisen wie einer Pandemie umzugehen, wenn man gläubig ist? Natürlich, das ist sogar wissenschaftlich belegt. Jede und jeder von uns muss mit dem Gedanken Frieden schliessen, dass wir vergänglich sind. Wichtig ist, dass wir unsere Zeit nutzen.

«Will ich noch in 700 Jahren ein gieriger Lustmolch sein? Nein danke!» Johnson Eliezer, Pfarrer, Referent und Modeverkäufer

Warum sind Sie eigentlich in die Schweiz gekommen?

Damals habe ich eine ganz tolle Schweizerin kennengelernt. Sie hiess Esther, die Mutter meiner drei wunderbaren Töchter. Ein guter Grund. Die Liebe. Immer. Wir haben darüber gesprochen, den eigenen Weg zu finden. Ha­ ben Sie Ihren Frieden gefunden? Ja. Ich lebe in einer tiefen Dankbarkeit, dass ich so weit kommen durfte. Ohne meine Frau wäre es nicht dazu gekommen. Also sind Sie damals ins rich­ tige Flugzeug gestiegen? Ja. Unser Leben ist von kleinen Wundern durchzogen. Wie schön, wenn wir darüber staunen können. Das ist auch wichtig in dieser Pandemie-Zeit: dankbar zu sein. Denn wir sind ja noch da. MM

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STREAMING | 21.12.2020 | 55

Lassen Sie sich verführen – jetzt oder nie In den Weihnachtsferien ist viel Zeit, um es sich vor dem TV gemütlich zu machen. Wir stellen neue Serien und Staffeln vor, die fesseln, unterhalten und uns in andere Zeiten und Welten entführen.

Frieden

Text: Ralf Kaminski, Yvette Hettinger, Benita Vogel, Dinah Leuenberger, Rahel Schmucki

The Queen’s Gambit (Netflix), Mini-Serie

Bilder: SRF/Sava Hlavacek, Apple, Netflix

Dass Beth Harmon ein Schach­ genie ist, beweist sie schon im Kindesalter. Sie schlägt lokale und nationale Schachgrössen der USA gleich reihenweise und oft simultan. Doch mit jedem Tur­ nier entgleitet der jungen Frau das bisschen Leben, das neben dem Schach noch bleibt. In sub­ optimaler Verfassung setzt sie zum ultimativen Siegeszug an – bei den Grossmeistern in Russland. Angesiedelt in den 1960er-Jahren, macht die Serie Lust auf Schach – und auf die schicken Kleidchen, Frisuren und Accessoires der Swinging Sixties. Frieden (Play Suisse), Mini-Serie Es ist das Frühjahr 1945 in der

Schweiz. Klara und Johann sind frisch verheiratet, er übernimmt die Fabrik ihres Vaters, sie ­arbeitet in einem Flüchtlings­ heim für jüdische Konzentra­ tions­lager­überlebende. Die sechs­teilige Dramaserie wirft

e­ inen kritischen Blick auf die Schweiz nach dem Zweiten ­Weltkrieg und bietet beste ­Unterhaltung. Tehran (Apple TV+), 1. Staffel

Eine israelische Agentin mit ­familiären Wurzeln in Iran will sich in Teheran in ein Computer­ system hacken, um den Israelis einen Luftangriff auf eine mili­ tärische Anlage zu ermöglichen. Doch die Dinge laufen nicht wie geplant, und plötzlich ist sie auf die Hilfe von lokalen Oppositio­ nellen angewiesen. Ein spannen­ der, hochaktueller Agenten- und Politthriller. Star Trek Discovery (Netflix), 3. Staffel

Die Serie erzählt die Abenteuer der Crew des Raumschiffs Disco­ very, das fast zur gleichen Zeit unterwegs ist wie die «Enterprise» mit Captain Kirk und Mr. Spock. Doch nun ist die Discovery nach einer Zeitreise fast 1000 Jahre in der Zukunft gestrandet und muss dort feststellen, dass die Galaxis

Tehran

Utopia (Amazon), 1. Staffel

ein sehr viel gefährlicherer Ort geworden ist. Spannung, Spass und fremde Welten. The Great (Amazon), 1. Staffel

Auch Katharina die Grosse hat mal klein angefangen. Als die junge Deutsche am Zarenhof ­ankommt, um Peter III. zu heira­ ten, stösst sie dort auf chaotische Zustände und einen unberechen­ baren Zaren, der ihre Träume von der grossen, romantischen Liebe abrupt platzen lässt. ­Satirisch-witziges Historien­ drama mit realem Hintergrund.

Eine Gruppe von Comic-Nerds gerät aus Versehen in einen Stru­ del abenteuerlicher Ereignisse bei dem Versuch, ein legendäres Comicbuch zu finden, das an­ geblich katastrophale Ereignisse ­voraussagt. Schon bald kommen sie dabei einer echten Verschwö­ rung auf die Spur, die global ­massive Auswirkungen hätte. Schräg, witzig, ein wenig brutal und hochgradig unterhaltsam. The Undoing (Sky), Mini-Serie

Das Ehepaar Fraser gehört zu den Reichen und Schönen in New York. Grace (Nicole Kidman) ist eine brillante Psychologin, Jona­ than (Hugh Grant) ein gefragter Kinderarzt, Sohn Henry geht auf


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Emily in Paris

The Mandalorian

Utopia

eine teure Privatschule. Doch dann erschüttert ein Mord das Idyll: Die Mutter eines Schulkol­ legen von Henry wird mit einge­ schlagenem Schädel aufgefunden. Und plötzlich kann Grace ihren Mann, den sie auf Geschäftsreise wähnt, nicht mehr erreichen. Hochkarätig besetzter Psycho­ thriller, der bis zur letzten Minute spannend bleibt.

Return of the Jedi») angesiedelt ist. Im Zentrum steht ein Kopf­ geldjäger, der in der ersten Staf­ fel ein Kind vor den Schergen des noch immer nicht ganz besiegten Imperiums gerettet hat. Ein Kind, das der gleichen Spezies ange­ hört wie der grosse Jedi-Meister Yoda. Nun versucht er, einen der wenigen überlebenden Jedi zu finden, um ihm den Kleinen anzuvertrauen – auf dem Weg ­er­leben die beiden aufregende Abenteuer. Braucht keine «Star Wars»-Vorkenntnisse und ist Lichtjahre besser als die letzte Kinotrilogie.

The Crown (Netflix), 4. Staffel

Prinz Charles ist ein zögerlicher Schöngeist, die Queen eine knall­ harte Regentin und ihr Gemahl Philip viel schlauer, als man bis­ lang dachte: Diese und weitere interessante Fakten legt die preisgekrönte Serie über das ­britische Königshaus nahe. Der Wahrheitsgehalt ist umstritten, die Inszenierung grandios, der Suchtfaktor hoch. Die Erzählung beginnt bei der jungen Elizabeth und fokussiert nun in der vierten Staffel auf Diana Spencer und Margaret Thatcher. Zwei weitere

Staffeln sollen folgen. Die junge Palastgeneration ist scheints not amused. The Mandalorian (Disney+), 2. Staffel

Eine Geschichte aus dem «Star Wars»-Universum, die nach dem Ende von Episode VI («The

Sweet Magnolias (Netflix), 1. Staffel

Die Freundinnen Maddie, Helen und Dana Sue wuchsen gemein­ sam in einem Südstaatenstädt­ chen in den USA auf. Inzwischen ­erwachsen, bauen sie zusammen eine Wellness-Firma auf und ­haben mit den Höhen und Tiefen des Lebens zu kämpfen, mit

Herz­schmerz und Intrigen. Wer «Desperate Housewives», Kitsch und Klischees mag, wird auch diese Wohlfühlserie gerne ­anschauen. Im Frühling folgt die zweite Staffel. Defending Jacob (Apple TV+), Mini-Serie

Andy Barber (Chris Evans) ist ein hochangesehener Staatsanwalt. Doch als ein Schulkollege seines Sohns Jacob ermordet aufge­ funden wird, stellt er bei ersten Ermittlungen rasch fest, dass ­Jacob zu den Verdächtigen ge­ hört. D ­ ieser beteuert zwar seine Unschuld, doch seiner Mutter (Michelle Dockery) kommen zu­ nehmend Zweifel, derweil sein Vater alles versucht, seine Un­ schuld zu beweisen. Spannendes Krimipsychodrama mit immer neuen Wendungen. Emily in Paris (Netflix), 1. Staffel

Paris ähnelt einem Disneyland voller Hundehaufen. Die Franzo­


Bilder: Disney+/ddp images, Elizabeth Morris/Amazon Prime Video, Apple, Netflix (4), Sky/2020 Showtime Networks Inc. All rights Reserved.

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sen und Französinnen sind faul, arrogant, gehen fremd und ­rauchen, anstatt zu essen. Auch die Protagonistin Emily (Lily Collins) erfüllt einige Klischees. Ohne ein Wort Französisch zu sprechen, kommt die überheb­ liche Amerikanerin in die fran­ zösische Hauptstadt, um für eine Werbeagentur zu arbeiten. Trashig und seicht – ideal, um der grauen Corona-Welt zu ent­ fliehen. The Comey Rule (Sky), Mini-Serie

Hochkarätig besetzter Zweitei­ ler um den US-Präsidentschafts­ wahlkampf 2016 und die ersten Amtsmonate von Donald Trump (Brendan Gleeson). Geschildert aus der Perspektive des dama­ ligen FBI-Chefs James Comey (Jeff Daniels), der die Wünsche und das Verhalten des neuen Präsidenten immer alarmieren­ der findet – und schliesslich ­entlassen wird. Die Geschichte basiert auf realen Ereignissen und passt zum grossen Finale der Trump-Präsidentschaft. Prodigal Son (Amazon), 2. Staffel

Malcom Bright ist Profiler bei der New Yorker Polizei. Das

­ eheimnis seines Erfolgs: Sein G Vater ist ein (äusserst charman­ ter) Serienmörder – und Vater und Sohn denken identisch. So droht Malcom immer mal wie­ der, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Das jedoch will seine wohlhabende Mutter mit allen Mitteln verhindern und versucht darum, die Beziehung zwischen Sohn und Vater (der in einer gemütlich eingerichteten Hochsicherheitszelle einquar­ tiert ist) zu kappen. Spannende Krimiserie mit viel Humor. Virgin River (Netflix), 2. Staffel

Nach einem Schicksalsschlag flüchtet die schöne junge Arzt­ gehilfin Mel aus Los Angeles in das verschlafene Städchen Virgin River. Sogleich mischt sie dort die etwas verknöcherte ­Gesellschaft auf und lacht sich den begehrtesten Mann des Orts an. Ob die beiden zusammen­ kommen, ist eine staffelfüllende Frage. Vor der traumhaft schö­ nen Kulisse nordkalifornischer ­Natur plätschern die Alltags­ dramen in Virgin River so fried­ lich dahin wie der gleich­namige Fluss. Eine jugendfreie, unter­ haltsame Serie, die zum Mit­ schmachten einlädt. MM

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WEISS IST HEISS Schöne weisse Zähne sind eine wichtige Visitenkarte. Welche aufhellende Zahnpasta für wen? Zwei Expertinnen der Mibelle Group geben Auskunft. Übrigens: Candida-Zahnpasten werden in der Schweiz produziert und sind vegan. Candida White Micro Crystal, 75 ml Fr. 3.30

Wofür steht Candida? Candida ist seit 70 Jahren die schonende und innovative Zahnpflegelinie der Migros, die der Zahnarzt nur empfehlen kann. Die qualitativ hochstehenden Produkte helfen dabei, Zahnund Mundproblemen vorzubeugen, und bieten für fast jedes Bedürfnis und die ganze Familie die passende Zahnpasta. Die spezifisch entwickelten Produkte und ihre Wirksamkeit wurden durch klinische oder wissenschaftliche Studien bestätigt. Warum bietet Candida vier verschiedene Whitening-Zahnpasten an? Wir möchten es unseren Konsumenten ermöglichen, bei unterschiedlichen Bedürfnissen eine passende White­ningZahnpasta zu finden. Ob für sensible Zähne, einen gewünschten Sofort-­ effekt, mit Aktivkohle oder Power Whitening – wir haben die passende Zahnpasta, selbst für ein spontanes, strahlendes Lächeln unterwegs, mit unserem Candida White Optic InstaShine Pen. Was sind die Unterschiede zwischen den Whitening-Zahnpasten? Das Candida-Sortiment umfasst vier zahnaufhellende Zahnpasten. Diese wurden speziell entwickelt, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Bild: Christian Schnur

Die Candida White Diamond ist besonders für sensible Zähne und Zahnhälse geeignet, da sie einen tiefen RDA-Wert hat. Der RDA-Wert beschreibt, wie stark der Peelingeffekt am Zahn ist. Durch den tiefen RDAWert des Diamantpulvers werden die empfindlichen Zähne geschont, und die Zahnpasta hat dennoch eine aufhellende Wirkung. Die Candida White Optic hat einen ­Soforteffekt und lässt die Zähne schon nach der ersten Anwendung weisser erscheinen, wobei das Zahnweiss bei regelmässiger Anwendung auch lang anhaltend gefördert wird. Die Candida White Micro Crystals entfernt Zahnbeläge mithilfe der Mikro­

Candida White Diamond, 75 ml Fr. 4.50

Olivia Arnold, Leiterin Forschung & Entwicklung für Naturkosmetik, Körperund Zahnpflege bei der Mibelle Group, und Florence Fässler, Product Manager/Key Account Manager Schweiz Candida

kristalle schonend, aber dennoch effektiv, und gibt den Zähnen so ihr strahlen­des Weiss zurück. Die Candida White Black Pearls wurde mit Aktivkohle-Kapseln formuliert, die während des Zähneputzens aufplatzen und dadurch ihre Reinigungswirkung aktivieren. So werden Zahnverfärbungen schonend entfernt. Wie kann es sein, dass die Zahnpasta Candida White Diamond trotz tiefem RDA-Wert Zahnbeläge entfernt und hilft, die Zähne ­weisser zu machen? Die Candida White Diamond enthält Diamantpulver als Abrasivstoff. Dia-

mantpulver kann in der Korngrösse so fein eingestellt werden, dass es die Zähne sanft poliert und gut reinigt. Dieser Wirkmechanismus sorgt dafür, dass die Zahnoberfläche schonend gereinigt wird und die Zähne messbar aufgehellt werden. Diese Wirkung wurde klinisch geprüft und bestätigt. Sind die Candida-Whitening-Zahnpasten für die tägliche Anwendung morgens und abends geeignet? Ja, alle Candida-Zahnpasten können ohne Bedenken zweimal täglich angewendet werden. Sind die Zähne aber grundsätzlich eher sensibel, sollten sie bevorzugt mit der Candida White D ­ iamond geputzt werden.

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21.12.2020 | 61

s ro

ig el M s Ba

Eingespieltes Team: Psychotherapeutin ­Milena Petignat und Tinker-Wallach Dewey

Gemeinsam Hürden überwinden Mithilfe von Tieren setzt sich der Verein Compas für die psychische und physische Gesundheit seiner Patienten ein. Das Migros-Kulturprozent unterstützt ihn dabei. Text: Moritz Weisskopf

D

as Migros-Kulturprozent unterstützt diverse kulturelle und soziale Projekte und Institutionen. Eine der Institutionen ist Compas, ein gemeinnütziger Verein für natur- und tier­ gestützte Psychotherapie. Vor drei Jahren gegründet, beschäftigt er auf dem Bäumli­hof-Gelände in Riehen heute über ein Dutzend Mitarbeitende ­sowie mehrere Hühner, Hasen, Ziegen und Pferde. «Wir bauen die positiven Effekte, die aus einer Beziehung zwischen Tier und Mensch entstehen, professionell in die Therapie ein», ­erklärt Milena Petignat, die Compas zusammen mit Karin Hediger leitet. Der Bauernhof und die Tiere sorgen für eine lockere Umgebung, in der sich

die Patientinnen und Patienten schnell wohlfühlen. Anders als in herkömmlichen Therapiestunden stehe nicht das Gespräch unter vier Augen im Zen­ trum, sondern die gemeinsame Tätigkeit mit den Tieren. «Tiere spiegeln das Verhalten der Patienten und helfen ihnen dadurch, sich selbst besser wahrzunehmen, ihre Gefühle zu erkennen und so gemeinsam Hürden zu überwinden», so die Therapeutin. Die neugierige Malinka

Doch die Tiere sind nicht einfach nur Mittel zum Zweck oder Eisbrecher, um zu den Patienten durchzudringen: Das Tierwohl wird bei Compas grossgeschrieben. «Alle Tiere haben genügend Platz und können sich auch mal

zurückziehen, wenn es ihnen zu viel wird. Wie die Patienten haben auch sie unterschiedliche Charakterzüge. Manche sind scheu, andere zutraulich oder auch mal nervös», erzählt Petignat, während die Hühner Asca, Ophelia und Fuchur ihr auf Schritt und Tritt folgen. Derweil nimmt die neugierige Ziege Malinka den Journalisten unter die Lupe und knabbert kurz am Tragegurt seiner Kamera. Die meisten Compas-Patienten sind Kinder und Jugendliche, doch auch für Erwachsene sei tiergestützte Therapie eine hilfreiche Methode. Für Petignat ist sie «oft gerade für Menschen, die keine klassische Therapie möchten, speziell geeignet». MM Weitere Infos: compas.ch


62 | 21.12.2020 | MIGROS BASEL

Egli und Felchen aus Birsfelden Dank einer neuen Aquakultur bietet die Migros Basel ihrer Kundschaft künftig einheimische frische Fische aus nachhaltiger Zucht an. Felchen und Egli im Label «Aus der Region. Für die Region.» sind das ganze Jahr über in ihren Filialen erhältlich. Text: Moritz Weisskopf

G

erade um die Festtage ist Fisch eine beliebte Speise. Die Tradition geht auf die christliche Lehre zurück, die den Advent zur Fastenzeit erklärt hat: Es durfte kein Fleisch gegessen werden, also wandte man sich dem zweitedelsten Mahl nach Fleisch zu: Fisch. Noch heute lebt die Tradition, und die Nachfrage nach Fisch ist speziell in der Adventszeit sehr hoch. Der Bedarf an Fisch aus Schweizer Gewäs­ sern ist ohnehin schon deutlich höher als die Fangmenge. Insgesamt konsumiert man in der Schweiz pro Kopf und Jahr neun Kilo Fisch. Um der Nachfrage gerecht zu werden,

müssen etwa Egli teilweise aus dem Ausland importiert werden. Doch damit ist jetzt Schluss. Vergangenen September eröffnete die Migros in Birsfelden BL eine Aquakultur­ anlage, um Egli und Felchen wieder vermehrt aus einheimischer Zucht anzubieten und ­ so die nationalen und internationalen Wildbestände zu schützen. Rund 240 Tonnen ­frische Egli und Felchen sollen jährlich ­nachhaltig aufgezogen werden. Warm und dunkel muss es sein

In der unterirdischen Anlage in Birsfelden ist es dunkel, warm und laut. In 36 Becken, die je

27,5 Kubikmeter Wasser fassen, schwimmen unzählige Fische. An der Entwicklung des ­Pionierprojekts wurde insgesamt fünf Jahre getüftelt mit dem Ziel, den Tieren bestmög­ liche Lebensbedingungen zu bieten und eine nachhaltige Zucht zu gewährleisten. «Wie in der freien Natur sind die Fische auch hier in Schwärmen unterwegs. So ­fühlen sie sich wohl. Und nur wenn sie sich wohlfühlen, wachsen sie auch», erklärt ­Peter Luft, Fachspezialist Nachhaltigkeit ­Seafood bei der Micarna, und fügt an: «Da die Fische aus unserer eigenen Zucht stammen, können wir auch ihre Gesundheit


21.12.2020 | 63

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ig el M s Ba

Peter Luft kontrolliert die Lebensbedin­ gungen in der Aquakultur.

Die Fischstäbchen aus MSC-Seelachsfilet

Frische Fischstäbchen Im Vereinten Königreich landeten 1955 zum ersten Mal Fischstäbchen im ­Ladenregal – kurze Zeit später auch im restlichen Europa und auf der an­ deren Seite des Atlantiks. Ihre Beliebtheit ist bis heute ungebrochen. Kein Wunder, sind die knus­ prigen Fischstäbchen doch lecker und vielseitig einsetzbar.

Attraktiver Standort: Die Aquakultur liegt am Rheinufer in B ­ irsfelden.

­ esser ­sicherstellen.» Beim Besuch befinb den sich rund 200 000 Egli und Felchen in der Aquakulturanlage in Birsfelden. Im ­Frühling, wenn alle Becken besetzt sind, ­werden es gar bis zu 300 000 Fische sein. Felchen wiegen 300 Gramm

Die Anlage ist so konzipiert, dass keine Spuren in der Natur hinterlassen werden. Das Wasser in den Becken wird ständig ­ge­reinigt. Der ­Biofilter wandelt das von den Fischen ausgeschiedene Ammonium in einem zwei­stufigen Prozess in unge­fähr­liches Nitrat um.

«Das saubere Wasser wird in den Rhein geleitet, die Fischgülle kommt in die ­Biogas­anlage», erklärt Peter Luft. Nach drei bis vier Monaten erreichen die Fische ihr Zielgewicht: Ein Egli bringt rund 200 Gramm, ein Felchen gar gut 300 Gramm auf die Waage. Die frischen «Aus der Region. Für die Region.»-Felchen und -Egli sind ­ganz­jährig und unabhängig von den Jahreszeiten in den Filialen der ­Migros Basel ­erhältlich. MM

Nur wenn sie sich im Schwarm wohlfühlen, entwickeln sich die Fische in der Aquakultur nach Wunsch.

Normalerweise findet man sie einzig im ­Tiefkühlregal, doch die M ­ igros Basel bietet der Kundschaft neu auch f­ rische Fischstäbchen an. Diese bestehen aus ­grätenfreiem MSCSeelachsfilet aus dem Nordatlantik und werden in den F ­ ilialen vor Ort von den Fisch­ meistern paniert.


Heiligabend bis 16 Uhr geöffnet Geschätzte Kundinnen und Kunden Damit unsere Mitarbeitenden rechtzeitig im Kreis ihrer Lieben Weihnachten feiern können, schliessen wir am Donnerstag, 24. Dezember unsere Filialen um 16 Uhr. Die Migros Basel wünscht schöne Weihnachten. MParc Dreispitz inkl. OBI bereits ab 8 Uhr geöffnet.

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6 – 1 Do, 24.12., chlossen ges Fr, 25.12., schlossen e g ., 2 .1 6 2 Sa, en geschloss ., 2 .1 7 2 , o S


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RÄTSEL | 21.12.2020 | 67

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts. So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 27.12.2020, 24 Uhr


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RÄTSEL | 21.12.2020 | 69

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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort. Wenn man unangenehm überrascht wird, wird man … erwischt. W warm

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Welche Figuren können in der Adventszeit vorkommen? A Wichtel

I

U Monster

Riesen

Woher stammt das Singspiel «D Zäller Wiehnacht»? N Glarnerland

M Zürcher Oberland D Rheintal

R Luft

1 1

E Wasser

I

Zu was gehört der Lebkuchen? N Brot

T Dauerbackwaren S Kleingebäck

1

2

E Thirteen Days 3

4

5

7

Lösungswort

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2 2

3 3

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Bimaru

Welcher Film ist eine Weihnachtskomödie? A The Grinch

S

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4 3

Lösung: Lösung:

Wo wird die Sportart SUP durchgeführt? H Land

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70 | 21.12.2020 | MILOVE

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«Ich konnte ihr nicht mal meine Nummer geben» Das Ehepaar Mangold überwand mehrere Startschwierigkeiten. Erst ein verpasster Bus ­bescherte Günter das erste Date mit Anita.

Er über sie «Nachdem ich mit Anita am Mitarbeiterfest gesprochen hatte, schwärmte ich meiner Mutter von ihr vor. Diese meinte, das klinge nach einer tollen Frau – und ich ­solle unbedingt dranbleiben.»

Text: Manuela Enggist

A

nita Wälti wundert sich im Jahr 2000 ein wenig, weil Günter Mangold «auffallend häufig» bei ihr einkauft: «Mir gefiel dieser nette Herr gut. Wir haben stets ein paar Worte gewechselt.» Sie arbeitet im «Halbe-Pris-Lädeli» in der Betriebszentrale der ­Migros Aare in Schönbühl BE.

Mitarbeitende konnten hier beschädigte Ware zu reduzierten Preisen erwerben. «Ich bin öfters hin als nötig. Einmal kaufte ich nur Teigwaren und am nächsten Tag nochmals was, einfach um Anita zu sehen», erzählt Günter, in der Betriebszentrale bei der Entsorgung angestellt. «Mir fehlte aber der Mut, sie an-

zusprechen.» Anita und Günter, beide frisch geschieden, laufen sich an einem Mitarbeiterfest auf dem Brienzer Rothorn wieder über den Weg. Günter fragt, ob Anita mit ihm ein Glas Wein ­trinke. Doch sie will ihre Kolleginnen nicht stehen lassen. Später treffen sie sich per ­Zufall in der Betriebszentrale wieder. Anita spürt, dass Günter

noch immer Interesse hat, jedoch zu scheu ist, um nochmals aktiv zu werden: «Also habe ich ihn nach seiner Telefonnummer gefragt.» Doch der Berner besitzt zu diesem Zeitpunkt kein Handy: «Das ärgerte mich, ich konnte ihr nicht mal meine Nummer geben.» Vielleicht wäre alles im Sand verlaufen, hätte Günter nicht ­wenige Wochen später auf dem

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MILOVE | 21.12.2020 | 71

Sie über ihn «Da wir beide frisch geschieden waren, als wir uns kennenlernten, verband uns das gleiche Schicksal. ­Günter hat mir gutgetan. Und das ist bis heute so geblieben.»

Bilder: zVg

Nachhauseweg seinen Bus verpasst und wäre im Gasthof Bären eingekehrt, um eine Stange zu trinken. «Ich war wie vom Blitz getroffen, als plötzlich Anita vor mir stand.» Sie arbeitet dort als Aushilfe: «Ich sagte ihm, wir sollten so ein Treffen in einem Restaurant wiederholen, wenn ich mal nicht arbeiten muss.» Und das taten die beiden kurz ­darauf dann auch … MM

Anita (58) und ­Günter (52) ­Mangold leben in Moosseedorf BE. Sie heirateten 2015, nachdem Günter in den ­Ferien in Spanien um ihre Hand ­angehalten hatte.

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