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migros.ch/magazin | MM48, 23.11.2020

Kein Sonntag ohne «Tatort» Der Kult-Krimi wird 50

Seite 24

BEI ANRUF ISOLATION Ein Tag im Leben eines Contact Tracers Seite 18

Frisch gepresst: Zu Besuch bei einem Tessiner OlivenölProduzenten Seite 12

TikTok: Warum die Video-App bei Teenagern so beliebt ist Seite 49 A DV ENTS-G V ERLOSUN

Bild: Getty Images

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dekorieren: Kinder lieben es zu guetzlen Seite 32

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6 | 23.11.2020 | MEINE MIGROS

Fleischlos geniessen Ob pflanzenbasierte Schnitzel, ­Nuggets oder Grillwürste – die Migros bietet unter der Eigenmarke V-Love immer mehr vegetarische und vegane Spezialitäten an. Nun werden hundert Kundinnen und Kunden ­gesucht, die Neuheiten aus diesem Sortiment testen. Auf migipedia.ch können sich Interessierte melden.

Zu Hause schlau werden Eine Fremdsprache kann man auch daheim auf dem Sofa erlernen, und das eigene Wohnzimmer lässt sich zum Fitnessstudio umwandeln: Die Klubschule Migros bietet vielfältige Onlinekurse an. Im virtuellen Klassenzimmer treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Lehrperson. Oder Sie profitieren von zeitunabhängigen E-Learnings: klubschule.ch

Blickfang

Supermarkt auf dem Berggipfel?

Eine Migros-Filiale auf über 2000 Metern Höhe? Leserin Gabrielle Haas aus Obereng­ stringen ZH hat beim Skifahren im Wallis ­dieses M entdeckt. Es steht allerdings nicht für Migros, sondern für Montana.

Schicken auch Sie Ihr Migros-­Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt,­­gewinnen Sie einen Einkaufs­gutschein im Wert von 50 Franken.

Teilnahme: www.migmag.ch/blickfang

MEINE MIGROS | 23.11.2020 | 7

ACH EINFU G TN LEBE

Einkaufen ohne Warteschlange Mit Subito, dem Self-­ Service-System der ­Migros, lässt sich die Zeit im Supermarkt abkürzen: Die Kundinnen und Kunden scannen die Waren selber ein, zahlen ohne Bargeld und müssen nicht mehr vor der Kasse Schlange stehen. Schon seit 2011 gibt es dieses praktische Angebot.

Klima nicht vergessen

Immer mehr Kundinnen und Kunden von Digitec ­Galaxus denken an die Umwelt: Bei ihren Online-Einkäufen leisten sie freiwillig eine Klimakompensation.

Ein Klick genügt, um einem Aufpreis zuzustimmen. Das Geld fliesst in ausgewählte Projekte zum Klimaschutz.

An dieser Stelle bringen wir ­ öchentlich Bei­spiele dafür, w wie die Migros das Leben der ­Menschen in der Schweiz ein­facher macht.

Bilder: Keystone, Getty Images, zVg

Kino für daheim

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Der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf hat ein Gebäudevolumen von 3,2 Millionen Kubikmetern – das entspricht etwa 5300 Einfamilienhäusern. Der Betrieb ist das wichtigste Logistikzentrum der Migros.

Mittlerweile 69 alte und neue Schweizer Filmperlen bietet die Onlineplattform «filmo». Zur Auswahl ­gehören Werke wie «Anna Göldin – letzte Hexe» (im Bild), «Züri brännt» oder «Little Girl Blue». Mithilfe verschiedener Streamingdienste lassen sich die Werke auf den heimischen Bildschirm holen. Der ­Förderfonds Engagement Migros unterstützt das ­Projekt: filmo.ch

8 | 23.11.2020 | AUGENBLICK

17. 11. 1970 Bild: Genossenschaft Migros Ostschweiz

Migros-Moment in Mels SG Vor 50 Jahren öffnete der erste MMM

der Schweiz im Pizolpark seine Tore. Seine 18 435 Quadratmeter entsprachen «etwa der Verkehrsfläche im grössten Warenhaus der Stadt Zürich», wie die damalige Genossenschaft Migros St. Gallen nicht ohne Stolz mitteilte. Die historische Aufnahme zeigt die damals noch ungewöhnliche Fleischabteilung mit Selbstbedienung.

AUGENBLICK | 23.11.2020 | 9

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INHALT | 23.11.2020 | 11

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Wir öffnen unser erstes Adventsfenster ganz weit und schauen … bis auf die Philippinen. Dort wird der Advent ganze vier Monate lang gefeiert.

Und wir feiern mit: Es gibt 24 Gutscheine von Denner im Wert von je 100 Franken zu gewinnen.

INHALT 12 Amici dell’ Olivo In viel Handarbeit stellt eine Gruppe von Enthusiasten ­Tessiner Olivenöl her

Bilder: Shutterstock, Matthieu Rod,SRF/Sava Hlavacek

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Tattoo statt Aufkleber: Die ­Migros kennzeichnet die Bio-Mangos neu und spart dabei Kunststoff ein.

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Immer wieder sonntags: Der ­«Tatort» wird 50.

Was macht die ­Faszination des Kult-Krimis aus?

Die Fans erzählen.

17 1, 2 oder 3?

18 Die Drähte laufen heiss Nonstop am Telefon: ein Besuch im Contact Tracing in Freiburg 20 Jenseits von Whatsapp Warum Menschen heute noch Briefe von Hand schreiben

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24 Der «Tatort» wird 50 Die Fans feiern ihren Kult-Krimi 31 Hähne im Glück Für die Demeter- und ­Respeggt-Eier werden keine männlichen Küken getötet 32 Backe, backe Kekse So gelingt der grosse Guetzli-­ Plausch mit Kindern

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2)

36 Wissensbissen 38 Tattoo für Bio-Mangos 40 Adventsverlosung 43 Windlichter basteln 47 Stadt, Land, Stutz 49 TikTok für Dummies 50 Aus für das 2G-Netz Jetzt müssen die zähen alten Nokia-­«Knochen» in Rente 52 Schlag auf Schlag Fast im Stundentakt erlebt ­irgendwo in der Schweiz eine Frau häusliche Gewalt 60 Daddy Cool David Zbinden hat zur Geburt seiner Tochter abgespeckt 63 Der andere Blick

Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00

66 Ihre Region

Aktionen, Reportagen, News

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73 Rätsel und Spiele 76 Meine Welt Moderatorin Anna Zöllig

12 | 23.11.2020 | OLIVEN

Die Olive ist zurück im Tessin

Dank des milderen Klimas gedeihen in der Südschweiz ­wieder über 6000 Olivenbäume. Im Herbst ist Erntezeit.

Auf ­Besuch bei den Olivenpflückern in Sonvico.

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ie Olivenpresse im klei­ nen Rustico brummt ­ohrenbetäubend, und es riecht wunderbar nach Olivenöl. Ennio Bianchi geht in die Hocke und fixiert das metallene Rohr unten an der Maschine. Seine Stirn ist in Falten gelegt. Langsam tröpfelt goldgrünes Öl durch ein Sieb in ein Litergefäss. Kurz erhellt ein leises Lächeln das wetterge­ gerbte Gesicht des 69-Jährigen.

Dann muss er los, weiter nach dem Rechten sehen.

Es gibt noch einiges zu tun an seinem lauschigen Olivenhain in ­Sonvico TI, nur einen kurzen Spa­ ziergang entfernt von der Bergkette mit dem charmanten Namen «Den­ ti ­della Vecchia» – Zähne der Alten.

Und mit Blick auf den Luganersee.

Zwischen Reben und Gemüsegärten wachsen 130 knorrige Olivenbäume auf dem Gelände, das seit Genera­ tionen der Familie gehört. Ennio Bianchi hatte die 4000 Quadrat­ meter terrassiert, um nach seiner Pensionierung Tee anzubauen.

Doch bald schon hatte der ehemalige Bodeninstallateur genug von Melisse, Verveine und Kamille.

Alte Sorten von Pro Specie Rara

Auf der Suche nach einem neuen Anbau dachte er zuerst an Safran oder Erdnüsse, als ihm eine Anzeige von Pro Specie Rara ins Auge stach.

Die Stiftung war auf der Suche nach einem passenden Terrain, um einen Olivenhain mit alten Sorten zu ­bepflanzen. Die Idee gefiel Bianchi, auch wenn er Zweifel hegte, ob die

Lage auf 620 Metern über Meer auch geeignet dafür wäre.

Das Experiment wird zur Passion Mit vorerst 40 Bäumen startete er 2002 das Experiment – erfolgreich.

Wenig später pflanzte B ­ ianchi weite­ re 90 Olivenbäume und produziert seit 2011 eigenes Öl. Zunächst brach­ te er die Ernte zu einer Olivenpresse in Manno TI. Als die Betreiber sich entschlossen, keine fremden Früchte mehr zu verarbeiten, hätte er nach Italien an den Comersee fahren müssen. Deshalb schaffte er sich eine eigene Mühle an. Bianchi hatte keine Lust, mit O ­ liven im Kofferraum die Grenze zu passieren und auf der Heimfahrt am Zoll erklären zu müssen, weshalb er Olivenöl «Made in Ticino» mitführte. Mit seiner

Bild: Getty Images

Text: Monica Müller Bilder: Claudio Bader

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1 Mit dem Olivenschüttler gelangt Gabriele Polli auch an die Früchte in den Baumkronen.

2 Christian Bianchi schleppt die Ernte zur Mühle.

3 In der Ferne glitzert der Luganersee.

4 Ennio Bianchi (links) und Claudio Premoli sind wahre Olivenfreunde.

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«Je mehr man über Oliven weiss, desto spannender wird es.»

Claudio Premoli Sekretär und Präsident des Vereins «Amici dell’ Olivo»

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Presse und seinem Wissen ist Ennio Bianchi im Südtessin inzwischen eine Autorität in Sachen Oliven.

Bis morgens um fünf an der Mühle

Ende Oktober hat der Verein «Amici dell’ Olivo» die Ernte von Oliven­ baumbesitzern an drei Standorten im Kanton gesammelt. Die meisten Oliven hat Ennio Bianchi anschlies­ send in Sonvico zu Öl verarbeitet.

Ziel der Olivenfreunde ist es, dass keine Früchte in den Gärten von Pri­ vaten verderben. Eine mehrjährige Pflanze trägt etwa drei Kilo Oliven.

Um die Mühle in Fahrt zu bringen, benötigt sie 50 Kilogramm Früchte.

451 Kilogramm verarbeitete Ennio Bianchi heuer nach der kollektiven Ernte. Bis fünf Uhr morgens stand er an diesem Sonntag im Rustico, eins mit seiner Maschine. «50 Liter haben wir gepresst», sagt er stolz.

Wir, das ist eine Handvoll Leute, die immer anpacken. Bianchis Part­ nerin Ombretta, sein Sohn Christian, dessen Freundin Francesca, sein Kindheitsfreund Gabriele Polli und Claudio Premoli, der Präsident und ­Sekretär des Verbands. Wie Bianchi

14 | 23.11.2020 | OLIVEN

1 Die Oliven kullern in den Trichter.

2 Das frisch gepresste Öl schimmert goldgrün.

3 Aus diesem Rohr tröpfelt das Öl ins Litergefäss.

4 Der Chef gönnt sich eine Pause.

5 Olivenernte ist Handarbeit.

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ist auch Premoli eher zufällig auf die Oliven gekommen. Als er in ein altes Haus mit zwei 100-jäh­ rigen Oliven­bäumen im Garten zog, begann der 62-Jährige zu ­recherchieren, welche Pflege ­diese brauchten. Beim Verband fand er die Informationen und Gleichgesinnte. Seit sich der ehemalige Banker im vergangenen Jahr hat frühpensionieren lassen, setzt er sich für die Olivenbäume und ihre Besitzer ein, ­organisiert Weiterbildungen, ­Öldegustationen, Ausflüge und Importe von Olivenbäumchen.

«Je mehr man über Oliven weiss, desto spannender wird es.»

Schutz gegen Fliegen und Wild

Am Granittisch unter der Laube inmitten des Olivenhains erzählt Claudio Premoli, was Olivenbäume brauchen: genug Platz für die Wurzeln, die etwa so viel Raum einnehmen wie die Baumkrone;

einen Schnitt im Frühling und im Herbst; einen Zaun, der­Rot­wild fernhält; Fallen, die­ Oli­ven­ fliegen, die Feinde Nummer eins, in Schach halten.

Am aufwendigsten ist die ­Ernte. Das Timing muss genau stimmen. Zeigen die Oliven eine grünviolettschwarze Färbung, ­gelingt das Endprodukt am ­besten. Sind sie zu grün oder zu schwarz, gibt es nur wenig Öl.

Vier Tage dauert die Ernte im lauschigen Hain, und sie besteht mehrheitlich aus Handarbeit.

Während Ombretta die Oliven in Griffnähe direkt von den Ästen abpflückt, kommt bei Früchten ausser Reichweite ein Olivenrüttler zum Einsatz. Das Gerät ähnelt einem Rechen, dessen Zinken sich bewegen und so die Oliven aus den Kronen purzeln lassen. Gabriele Polli steht auf ­einer Leiter und streckt den ­Olivenrüttler in die Baumkrone.

Ein Kollege vom Jagdverein bückt sich, löst die Früchte von Blättern und Ästchen und wirft sie in bereitgestellte Eimer. Diese schleppt Christian Bianchi zur Mühle.

Schuften und plaudern

Man merkt, dass die Gruppe ein eingespieltes Team ist. Alle sind konzentriert bei der Sache, plaudern aber auch immer wieder. Über die Preise des Olivenöls von Gandria TI, das es nur an einem Tag im Jahr zu kaufen gibt, beispielsweise. «60 Franken der ­Liter! Kein Wunder, spricht man vom flüssigen Gold.» Oder über die Gemeinde Ascona, das in ihren Augen fest in der Hand von «züchin» – Deutschschweizern – ist. «Da musst du deinen Caffè jetzt auf Deutsch bestellen!»

Innerhalb von 24 Stunden müssen die geernteten Oliven in der Mühle landen, sonst beginnen sie zu fermentieren. Ennio

«Wenn ich mit den Oliven fertig bin, gönne ich mir eine Flasche guten Wein. Und trinke sie ganz.»

Ennio Bianchi Besitzer des Olivenhains in Sonvico

OLIVEN | 23.11.2020 | 15

Woran erkennt man gutes Olivenöl?

Die Farbe sagt nichts über die Qualität aus Ein grün schimmerndes Oli­ venöl mag für den Laien wer­ tiger scheinen. Da man das Aussehen einfach ändern kann, ist die Optik aber nicht aussagekräftig. Mit Chloro­ phyll lässt sich ein Öl grünlich färben, mit Betacarotin gol­ den. Kenner degustieren Oli­ venöl deshalb in farbigen Glä­ sern, um sich nicht von der Farbe beeinflussen zu lassen.

Bild: Getty Images

Geschmack und Geruch sind entscheidend Bevor man ein Olivenöl ver­ kostet, sollte man das Glas in der Hand wärmen. Nun ist die Nase dran. Einmal gut daran riechen und versuchen, sich den Geruch einzuprägen.

Dann das Öl einen Moment im Mund zirkulieren lassen, schlürfen und schliesslich schlucken – oder ausspucken.

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Bianchi lässt seine Mühle nur kurz aus den Augen. Bei jeder La­ dung stellt er sicher, dass die Oli­ ven gut gesäubert wurden. Dann lässt er sie in den Trichter kullern.

Am Lärm der Maschine erkennt er, ob sie reibungslos läuft oder ob er nachjustieren muss. Der Oli­ venhainbesitzer wischt sich den Schweiss von der Stirn und sagt: «Wenn ich mit den Oliven fertig bin, gönne ich mir eine Flasche guten Wein. Und trinke sie ganz.»

Wegen Corona mussten die «Amici dell’ Olivo» ihre Weiter­

bildungen dieses Jahr absagen. Da Claudio Premoli nicht auf der fau­ len Haut liegen mochte, hat er eine Zählung der Olivenbäume im Tessin angestossen. Mit über 1000 Briefen an Gemeinden, Private und Aufrufen im Radio und Zei­ tungen. Bis anhin weiss er von 6000 Olivenbäumen. Und es wer­ den täglich mehr.

Olivenhaine waren am Luga­ nersee und in der Umgebung von Locarno lange verbreitet, wie Schriften aus den Jahren 769 und 1300 belegen. Ein besonders har­

ter Winter im Jahr 1709 zerstörte sie fast vollständig. Danach setzte man auf Maulbeerbäume, um Seidenraupen zu züchten. Dank der milden Winter erlebt der ­Olivenanbau im Tessin nun eine Renaissance.

Ennio Bianchis Olivenöl ist üb­ rigens unverkäuflich. Er wird den Helfern davon schenken und es mit Familie und Freunden genies­ sen. Am liebsten pinselt er etwas von seinem Öl auf ein Steak. ­Kochen würde er mit seinem Olio nie – dafür ist es zu wertvoll. MM

Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe sind wichtig Idealerweise schmeckt ein ­Olivenöl fruchtig, hat einen Hauch von Bitterstoff und ­entwickelt beim Abgang eine ­dezente Schärfe. Profis beur­ teilen, ob die Geschmackskom­ ponenten ausbalanciert sind.

Laien brauchen viel Übung, um den Geschmack eines Oliven­ öls in Worte zu fassen. Wichtig für die Qualität eines Öls ist auch dessen Alter. Es sollte ­innerhalb von 18 Monaten ab Presse konsumiert werden.

Mario Piazzini, Vizepräsident «Amici dell’ Olivo»

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KOLUMNE | 23.11.2020 | 17

Der Fremde

1, 2 ODER 3 ? Der Kleine (5) liebt es, sein Revier zu erweitern. Hat er im Sommer mit seinem Kindergartenfreund noch gut sichtbar im Innenhof gespielt, zieht es sie nun aus unserem Blickfeld.

Ich finde das gut und schön. Wäre da nicht das leise Unbehagen, dass es auch ­Fremde mit bösen Absichten gibt.

Also knöpfe ich mir den Kleinen zum ernsten Gespräch vor. Ich möchte Regeln mit ihm vereinbaren, ohne ihm Angst einzujagen. «Du darfst nie mit ­einem Fremden mitgehen oder zu ihm ins Auto steigen», erkläre ich. «Auch nicht, wenn er dir ein Hundebaby zeigen will. Oder dir Lego Ninjago schenken will. Oder dir Pokemon-Karten oder Süssigkeiten verspricht. Der Kleine hört aufmerksam zu. Dann sagt er: «Der Fremde könnte doch all diese Geschenke für mich vor unsere Haustür stellen.

Wäre das okay?» – Und jetzt? MM 1 Ziel erreicht: Er hat keine Angst und hat

Illustration: Lisa Rock

meine Regeln verstanden.

2 Das nette Bild des Unbekannten irritiert mich. Wir müssen nochmals reden.

3 Bis auf Weiteres muss der Kleine wieder gut sichtbar im Innenhof spielen.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 2: Auch wenn der Kleine mich in groben Zügen verstanden hat, muss ich wohl am Thema dranbleiben.

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ellule 4 – Singine-Lac» steht auf dem orangen Schild an der Tür. Im Büro sitzen drei Frauen und ein Mann an ­Tischen hinter Bildschirmen. Sie ­tragen Maske und Headset. «Welche Symptome haben Sie?», fragt Patricia Schütz ins Mikrofon. – «Können Sie gut atmen?» – «Wohnen Sie alleine?»

– «Ah gut, dann maile ich Ihnen jetzt ein Isolations-Zeugnis für zehn Tage.» – «Gute Besserung.»

Patricia Schütz arbeitet seit Ende Oktober für das Contact Tracing im Kanton Freiburg. Die gelernte Kauffrau hat heute Morgenschicht in ­Zelle 4, die für den Deutschschweizer Teil des Kantons zuständig ist. «Das RAV hat mir den Job vermittelt. Ich mache ihn sehr gerne, weil ich Leuten helfen kann und nicht untätig zu Hause sitzen muss», sagt die 44-Jährige, die zuvor ihren Job in einer Gastrofirma verloren hatte.

Bis zu 70 Telefonate am Tag Von 8 bis 14 Uhr ruft Patricia Schütz Personen an, die positiv auf Covid-19

Haben hektische Wochen hinter sich: Alexia Migy, Gabriel Cortes (oben Mitte) und Patricia Schütz (oben rechts).

getestet worden sind und in Isolation müssen. Sie geht eine Liste mit Fragen durch, darunter auch, ob andere Personen im Haushalt leben, die in Quarantäne müssen. Danach schickt sie den Betroffenen Informationen und eine Bestätigung, die als Arztzeugnis gilt. Bis zu 70 Anrufe am Tag tätigt Schütz und trägt alles in ein Computerprogramm ein, das von der Weltgesundheitsorganisation ent­ wickelt wurde, ursprünglich für ­Ebola-Epidemien. «So ruhig wie ­heute war es in den letzten Wochen nie», sagt die Tracerin.

Die Angestellten des Freiburger Contract Tracing, das in sechs Zellen beziehungsweise Regionen aufgeteilt ist, haben hektische Wochen hinter sich. Der Kanton verzeichnet mit

CONTACT TRACING | 23.11.2020 | 19

collectives» steht handgeschrieben auf einem Blatt. Darunter steht eine lange L ­ iste von Institutionen mit Zahlen, wie viele Personen bis wann in Quarantäne müssen.

Cortes ist einer von sechs Zivis, die hier Dienst leisten. «Ich wollte einen nützlichen Zivildiensteinsatz machen, der der Gesellschaft etwas bringt», sagt er. Seit September ist der Betriebswirtschafter im Tracing beschäftigt.

«Drei Wochen hier zu arbeiten, fühlt sich an wie ein halbes Jahr.» Die ­zweite Welle sei sehr intensiv, und die Schulung von Kollegen enorm aufwendig. «Den ganzen Tag zu sprechen, kann anstrengend sein.» Dafür lerne man in kurzer Zeit viel.

Bei Anruf Isolation

Eine Flasche Wein als Dankespost

Sie telefonieren sich die Ohren heiss: Patricia Schütz und Gabriel Cortes arbeiten als Contact Tracer. Infizierte kontaktieren, Fragen stellen, gute Besserung wünschen: ein Besuch im Contact Tracing des Kantons Freiburg.

Text: Benita Vogel Bilder: Nicolas Brodard

über 2700 pro 100 000 Einwohner am meisten Covid-Fälle in der Schweiz.

Zeitweise kamen über 800 Fälle pro Tag hinzu. Das Contact Tracing schaffte es bald nicht mehr, die Infektionsketten vollständig aufzuzeichnen.

Heute werden nur noch Personen in Quarantäne gesetzt, die mit einem Infizierten im gleichen Haushalt wohnen. Weitere Kontakte werden lediglich in Spezialfällen angerufen.

Etwa bei Ansteckungen in Risiko-­ Institutionen wie Altersheimen. «Am 5. Oktober zählten wir 11 positive ­Fälle, am 10. Oktober waren es bereits 144», sagt Pierre Magnin, Stabschef der kantonalen Task Force. «Auf eine Verdreizehnfachung der Fälle innerhalb von fünf Tagen kann kein System reagieren, sei es auch noch so gut.»

Wenn jeder Infizierte mit zehn Per­ sonen Kontakt hatte, müssten täglich Tausende Personen angerufen werden. Das sei kaum machbar.

Die kantonale Task Force hat ­rea­giert und kontinuierlich Tracer ­rekrutiert sowie zusätzliche Räumlichkeiten gemietet. Inzwischen

­arbeiten 120 Personen, vor allem ­Telefonistinnen und Telefonisten, in ­einem Gebäude in der Freiburger ­Agglomeration, wo einst die Polizei ihre Büros hatte. Neben Arbeitslosen sind dies Zivildienst-Leistende oder Studentinnen und Studenten. Sie ­verdienen um die 3900 Franken ­brutto pro Monat für ihre Arbeit.

«Die Aufstockung ist keine Frage des Personals», sagt Magnin. «Die Infrastruktur und die Ausbildung der Leute ­setzen Grenzen.» Die Tracer erhalten eine Einführung zu den Abläufen und werden einzeln von Kolleginnen geschult, die schon länger dabei sind.

Sinnvoller Zivildienst

Gabriel Cortes ist einer von den Leuten mit Erfahrung. Der 24-Jährige hat heute Hotline-­Dienst. Sein Büro befindet sich auf der anderen Seite des Gebäudes. Im Flur stehen Telefonapparate auf dem Boden, Kartonkisten mit Monitoren und mehrere Knäuel Netzwerkkabel, bereit zur Installation.

Die Wände sind mit BAG-Plakaten und Flipcharts beklebt. «Quarantaines

«Drei Wochen hier zu arbeiten, fühlt sich an wie ein halbes Jahr.»

Gabriel Cortes Contact Tracer

Eben hatte Gabriel Cortes einen ungeduldigen Anrufer in der Hotline, der länger auf Informationen des ­Tracings warten musste als gewünscht.

Cortes war nichts anzumerken. Mit ruhiger Stimme gab er Auskunft und beschwichtigte mit Sätzen wie «ja, ich verstehe Sie». Dass Leute am Telefon schrien oder drohten, komme sehr selten vor. «Oft sind die Menschen in dem Moment von der Situation überfordert.» Die Tracer können in solchen Fällen medizinisches Personal zu ­Hilfe holen. Dies auch, wenn Patienten spezifische Gesundheitsfragen haben oder über Symptome wie Atemnot klagen.

Ab und zu komme es auch vor, dass Erkrankte, nach ihren Kontakten gefragt, vorgeben, sich nicht erinnern zu können. «Die meisten Leute sind aber sehr kooperativ und reagieren verständnisvoll,wenn wir anrufen», sagt Cortes. Im Flur hängt neben den Flipcharts auch Dankespost. Ein älterer Herr habe sich nach der Quarantäne sogar persönlich mit einer Flasche Wein bei einem der Tracer bedankt.

Gabriel Cortes’ Zivildiensteinsatz dauert bis Ende Jahr. Der Vertrag seiner Kollegin Patricia Schütz und der meisten anderen Tracer läuft bis Ende April. Was danach folgt, sei Kaffeesatz lesen, so Pierre Magnin. Die Freiburger Task Force wappnet sich für viele Szenarien. Sie entwickelt mit einer Schweizer Software-Firma Konzepte, um das Tracing effizienter abzu­ wickeln. Die Leute sollen beispielsweise häufiger per SMS anstatt Anruf in Quarantäne geschickt werden und Arztzeugnisse automatisch versendet werden. Man hofft, damit die Infek­ tionsketten auch in hektischen Zeiten besser im Griff zu haben. MM

20 | 23.11.2020 | BRIEFE SCHREIBEN

PS: Ich Handgeschriebene Briefe haben auch

in Zeiten von WhatsApp und SMS eine treue Anhängerschaft. Acht Schreibende berichten von ihrer Liebe zu Schrift und Papier – und von Freundschaften der besonderen Art. Text: Anne-Sophie Keller

M

anchmal schreibe ich, bis mir die Hand einschläft», erzählt Bettina Aebi (29).

Doch um keinen Preis würde die Bernerin das Briefeschreiben aufgeben: «Ständig schreiben wir Mails oder SMS. Aber das Hand­ geschriebene braucht Zeit und Hingabe.» In ihrem Alltag als Anwältin ist die Korrespondenz eher sachlicher Natur: «Umso schöner ist es, privat Dinge zu schreiben, die von Herzen kom­ men.» Als Kind hat Aebi immer geduldig auf die Post gewartet.

Findet sie heute unter Werbung und Rechnungen im Briefkasten einen Brief, sei das immer eine schöne Überraschung: «Dieses schöne Gefühl möchte ich auch anderen bereiten.»

Für Nora Zukker (34) ist es «eine Ansage, einen Brief zu schreiben». «Man setzt sich hin, gibt sich Mühe, schickt ihn ab und sitzt dann in der Erwartung

da, ob und wann etwas zurück­ kommt.» Die Zeit des Wartens empfindet sie als aufregend: «Bei WhatsApp kommen ja manchmal bloss zwei Häkchen und nichts mehr.» Nicht alles, was Zukker schreibt, schickt sie auch ab. Sie schreibt, um Dinge zu klären – auch mit sich selbst.

2018 verlor sie bei einem Unfall einen Zeh. Sogar diesem hat sie schon Briefe gewidmet: «Ihm zu schreiben, wie es mir ohne ihn geht, ist etwas Schönes und auch Erheiterndes.»

Mit Füller für Wahrhaftiges

Für Nora Zukker ist das Briefe­ schreiben nicht nur Beziehungs­ pflege oder Selbstreflexion, ­sondern auch ein Lifestyle. Die Journalistin und Moderatorin schreibt bei einem Glas Wein, ­guter Musik und einer Kerze mit Tinte und ihrem Lieblingsfüller: «Den Lamy 2000 habe ich nach zwei Stunden Probeschreiben

im Laden ausgesucht.» Für eine lebenslange Investition seien die 300 Fran­ken völlig gerecht­ fertigt. «Dazu kommt das hand­ geschöpfte japanische Papier, das man zuerst völlig überflüssig findet. Bis man mal darauf schreibt und merkt, dass es sich wie Butter anfühlt», schwärmt sie. Das Briefeschreiben bedeutet für sie Nostalgie. «Schreiben mit Füller hat für mich etwas ­Wahrhaftiges. Auch wenn es ­unpraktisch ist: Ein Tropfen Tee, und es gibt eine Riesensauerei.»

Ist Briefeschreiben ein neuer Trend? Analoge Rückbesinnung statt digitaler Massenware?

Die Zahlen der Post sprechen gegen diese These: Im Gegensatz zu den Paketen ist das Brief­ geschäft seit Jahren rückläufig.

2019 wurden rund 1,8 Milliarden Briefe verschickt; rund fünf Pro­ zent weniger als im Vorjahr. Und 18 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Die Briefgemeinde

ist also klein, aber fein. Der briti­ sche Postservice, die Royal Mail, hat jüngst eine Umfrage zum Thema gemacht: Fast drei Viertel der Befragten glauben, dass das Schreiben von Briefen positive Auswirkungen auf die psy­ chische Gesundheit hat. Zu den Vorteilen gehören die Steige­ rung des Wohlbefindens, die Verringerung von Stress und die Förderung der Achtsamkeit.

Brieffreundschaft fürs Leben Chiara Herold (25) pflegt mit Noemi Somalvico (27) seit zehn

Jahren eine Brieffreundschaft.

«Es ist wie Tagebuchschreiben – mit einer besten Freundin. Ich finde dabei Ruhe und Klarheit», sagt Herold. Wenn sie von Hand schreibt, ist sie näher bei sich selbst: «Am Computer hacke ich oft unbedacht irgendetwas in die Tastatur.» Herold studiert Eng­ lische Literatur; ihre Brieffreun­ din ist Schriftstellerin; die Worte

BRIEFE SCHREIBEN | 23.11.2020 | 21

liebe dich «Es ist wie Tagebuchschreiben – mit meiner besten Freundin.»

«Meinem Zeh zu schreiben, wie es mir ohne ihn geht, ist etwas Schönes.»

Nora Zukker (34)

Chiara Herold (25)

«Ich möchte auch anderen das schöne Gefühl der Überraschung bereiten.»

«Man lernt, dass die Gefangenen Menschen sind, die etwas Monströses getan haben, aber keine Monster.»

Ines Aubert (59)

Bilder: Getty Images, zVg

Bettina Aebi (29)

sind die gemeinsame Leiden­ schaft. Telefoniert wird nur, wenn etwas sehr dringend ist.

Und WhatsApp ist bei beiden eher tief im Kurs: «Dort muss immer gleich geantwortet wer­ den. Aber manchmal wollen wir ja gar keine Reaktion, sondern nur Dinge loswerden, irgendwo ein Gefäss für die Gedanken ­haben.» Die zwei Frauen über­ geben sich jeden Monat ein «Brieftäschli», in dem die Briefe stecken. «Früher haben wir ­sogar ein Brieffest gemacht und unsere eigenen Briefe gelesen.»

Ines Aubert (59) pflegt Brief­ freundschaften der besonderen Art. Die Heilpädagogin aus ­Wermatswil ZH schreibt seit 20 Jahren mit Häftlingen, die in den USA auf die Todesstrafe warten. Ihr erster Brieffreund: Mariano Rosales (82), ein ehe­ maliger Baumwollpflücker aus Houston. Als er seine Frau mit einem Liebhaber erwischte, er­

schoss er den Mann und tötete dabei noch zwei im Weg stehende Menschen. «Mariano war ein un­ geübter Schreiber, der vor allem Bibelstellen abgeschrieben hat.

Erst im Laufe der Jahre wurden seine Briefe persönlich. Später habe ich sogar seine Familie ken­ nengelernt», erzählt Aubert.

Aktuell pflegt sie sieben Brief­ freundschaften – und erntet ­einiges an Kritik. Verharmlost sie die Taten? Hat sie ein Helfer­ syndrom? Nichts davon. «Wenn man über Jahre mit jemandem schreibt, lernt man ihn und ­seine ganze Lebenssituation kennen. Das ist lehrreich.» Aubert hat mit «connectdeathrow» ein Projekt lanciert, in dem ­Jugendliche und andere Interes­ sierte an Gefangene schreiben können. Die Gefangenen werden dabei von Aubert ausgewählt, und die Briefe bleiben anonym.

«Die Schreibenden lernen durch den Austausch, dass es zwar

Menschen sind, die etwas Mons­ tröses gemacht haben – aber ­keine Monster.»

Briefe für die Beziehung

Die Wirkung von Briefen kennt auch Felizitas Ambauen (39).

Die Psychotherapeutin aus Nid­ walden begleitet zusammen mit ihrem Mann, Amel Rizvanovic, Paare in herausfordernden ­Lebenssituationen. «Wir emp­ fehlen ihnen oft, schwierige ­Themen in einem Brief zu for­ mulieren. Zum Beispiel Ängste oder Wünsche.» Briefe seien oft einfacher als eine persönliche Konfrontation, da sie dem Gegen­ über Raum für eine Reaktion im eigenen Tempo lassen. Ein wich­ tiger Tipp: «Ich empfehle, zuerst eine Version zu schreiben, die man niemals abschicken w ­ ürde.

Wenn man will auch mit Schimpf­wör­tern, Beleidigungen, Vorwürfen. Einfach mal alles ­deponieren. Schon das hat eine

Wirkung. Ein paar Tage später schreibt man eine zweite oder dritte Version, die man dann auch abschickt.»

«Klein, aber fein», lautet die ­Devise bei Max (72) und Liliane Zimmermann (68) aus Gräni­ chen AG: Wenn die pensionierte Heilpädagogin jeweils vom Aus­ gang nach Hause kommt, findet sie jedes Mal eine handgeschrie­ bene Botschaft ihres Mannes vor: Der ehemalige Hochbau­ zeichner hinterlässt ihr kleine Post-its mit Illustrationen und einem Gutenachtgruss. «Auch wenn ich es mittlerweile weiss, ist es immer noch eine Überra­ schung», sagt sie. Kennengelernt haben sich die beiden vor 53 Jah­ ren als Teenager bei einem Kon­ zert. «Der erste Brief kam zum Vier-Monate-Jubiläum», erinnert sich Liliane Zimmermann. Da­ nach folgten die Briefe aus dem Militär. Und heute gibts zu jedem Hochzeitstag eine ganz besonde­

re Karte. «Er näht mir zum Bei­ spiel etwas auf ein Blatt aus dem Garten.» Sie erwidert die Liebes­ briefe klassisch auf Papier. «Sich ab und zu zu schreiben, schafft Verbundenheit.»

Kleine Geste mit grosser Wirkung

«Der erste Brief kam zu unserem Vier-MonateJubiläum.»

Liliane Zimmermann (68)

Petra Lehr hat das Schreiben von Briefen auch im beruflichen Kon­ text wiederentdeckt. Die 51-Jäh­ rige arbeitet als Laborsekretärin im Kinderspital Zürich. Dort schreiben ihr Vorgesetzter und sie die ganze Weihnachtspost von Hand. «So nehmen wir uns einen Moment Zeit, jemandem die Wertschätzung entgegenzu­ bringen.» 80 Briefe sind es jähr­ lich. Und auch privat bevorzugt sie das Handgeschriebene. «Ich glaube, das geht heutzutage ver­ loren: Man schreibt gerne mal 50 Menschen auf WhatsApp, aber das macht keine Freude.

«Was Handys betrifft, bin ich Pfahlbauer.»

Heinrich Etzensperger (91)

Mir gefällt es, die Karten auszu­ suchen und allen etwas anderes zu schreiben. Das ist eine kleine Geste mit grosser Wirkung. Und es kommt zurück.»

Bei Heinrich Etzensperger (91) kam etwas zurück: dieser Artikel.

Der pensionierte Buchhalter aus Glis VS hat dem Migros-Magazin nämlich im Sommer einen Leser­ brief geschrieben. Darin erzählte

er, wie er Gottlieb Duttweiler an der Landesausstellung getroffen hatte: «Die Landi 1939 war sehr volksnah. Ich komme aus einer Familie, die nicht viel Geld hatte.

Wir waren wahnsinnig stolz, dass wir ihn sehen durften», sagt er im Gespräch. Die Begegnung sei ihm bis heute geblieben. Also hat er sie aufgeschrieben und der Redaktion geschickt. «Dass jetzt jemand geantwortet hat, freut mich sehr.»

Etzens­perger war Redaktor der Firmen­zei­tung «Lonza Ak­ tuell» und verfasste in der Freizeit Reiseberichte. Er sei ein «Pfahl­ bauer, was Handys betrifft», und den Computer, den er kurz vor der Pensionierung erhielt, habe er nie benutzt: «Wenn ich etwas wissen wollte, habe ich mir die Informationen bei den Leuten besorgt. Heute wäre das nicht mehr möglich.» MM

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22 | 23.11.2020 | BRIEFE SCHREIBEN

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24 | 23.11.2020 | FERNSEHEN

Happy Birthday, «Tatort»!

Die erfolgreichste Krimiserie im deutschsprachigen Raum wird diese Woche 50 Jahre alt. Wir haben Schweizer Fans gefragt, weshalb sie dem «Tatort» schon so lange die Treue halten.

A

ls der erste «Tatort» («Taxi nach Leipzig») am 29. November 1970 über die Schwarzweissbild­ schirme im deutschsprachigen Raum flimmerte, war die Auswahl an TV-­Sendern noch beschränkt. Das ist heute anders. Trotzdem finden sich noch immer an jedem Sonntagabend so viele Menschen zuverlässig für die Krimiserie vor den UHD-Flachbild­ schirmen ein, dass der «Tatort» auch schon als «das letzte TV-Lagerfeuer»

der Nation bezeichnet wurde – das einsame Überbleibsel jener «Stras­sen­ feger», die einst zuverlässig über alle Generationen hinweg die ganze Familie vor den Fernseher zu locken vermochten.

Sogar mal ein Ex-Bond als Gaststar

Wichtiger Bestandteil des Serienkon­ zepts ist die geografische Verteilung der Ermittlerteams: Fast 50 Städte und Regionen waren schon Schau­ platz – besonders oft Frankfurt am

Main, Hamburg und Berlin. Und im Laufe der Jahrzehnte hatten zahl­ reiche Stars Gastauftritte, darunter Dieter Bohlen, Anke Engelke, Udo Lindenberg (der in der Erstfassung der Titelmelodie das Schlagzeug spielte) und sogar Ex-Bond Roger Moore (2002 in der Episode «Schatten»).

Der blutigste «Tatort» spielte 2014 in Hessen: Ganze 51 Menschen starben in der Episode «Im Schmerz geboren».

Und wohl kein Kommissar sagte so oft «Scheisse» wie das Ruhrpott-­

Bilder: SRF, zVg

Text: Ralf Kaminski

FERNSEHEN | 23.11.2020 | 25

Was macht den «Tatort» so unwider­stehlich?

Die Schweizer «Tatort»-Teams Seit 2020 (1 Folge aus Zürich) Anna Pieri Zuercher (41, links) als Kommissarin Isabelle Grandjean und ­Carol Schuler (33) als Profilerin Tessa Ott

2011–19 (17 Folgen aus Luzern) Stefan Gubser (63) als Kommissar Reto Flückiger mit Delia Mayer (53) als Kom­ mis­sarin Liz Richard

Barbara Fuhrer (61), Kommunikations-­ Coach, Rorschach SG «Es ist eine der wenigen Sendungen, die ich nicht im Replay schaue sondern immer live – und das fast jeden Sonntag, seit etwa 20 Jahren. Mir gefällt, dass die Schau­ plätze immer wechseln, und ich lasse mich gerne überraschen, welches Team denn diesmal dran ist. Die Story des neuesten Schweizer ‹Tatort› fand ich ­allerdings langweilig, obwohl ich die zwei Frauen an sich gut finde.»

Dieses Team mag ich sehr (kein leichter Entscheid!): Odenthal & Stern (Ludwigshafen) Dieses finde ich nicht so toll: Gorniak, Winkler & Schnabel (Dresden)

Simon Sigg (30), Seelsorger, Gossau SG «Der ‹Tatort› ist mir heilig – er gehört seit Kindertagen zum Sonntagabend, früher zusammen mit der Familie, heute alleine mit einem guten Glas Wein. Ich kenne alle Kommissare mit Namen und tausche mich danach oft mit Bekannten aus. Be­ sonders spricht mich an, dass sich darin aktuelle Themen aus Alltag, Gesellschaft und Politik widerspiegeln. Es geht auch immer wieder um spirituelle und religiöse Fragen, etwa zu Schuld, richtigem Han­ deln oder Selbstjustiz. Ich habe sogar mal eine Vortragsreihe angeboten, bei der ich Folgen mit der Bibel verglichen habe.»

Dieses Team mag ich sehr: Thiel & Boerne (Münster) Dieses finde ich nicht so toll: Tschiller & Gümer (Hamburg)

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FERNSEHEN | 23.11.2020 | 27

Ruth (59) und Thomas Furrer (60), medizinische Praxisassistentin und Allgemeinpraktiker, Sarmens­ torf AG «Nur ein Sonntag mit ‹Tatort› ist ein richtiger Sonntag, es ist ein ­Ritual, das einfach dazugehört. Wir schauen seit 13 Jahren gemeinsam, meistens live oder sonst nachträglich eine Aufnahme davon. Wir mögen Krimis auch sonst, aber das Beson­ dere hier ist die Vielfalt der Ermittler, Themen und Schauplätze. Sie haben auch oft einen gewissen Tiefgang und sind nicht so actionfokussiert wie ­andere Krimiserien.»

Dieses Team mögen wir sehr: Thiel & Boerne (Münster) Dieses finden wir nicht so toll: Borowski & Brandt (Kiel) 1993–2002 (9 Folgen aus Bern) László I. Kish (63, rechts) als Detektiv­ wachtmeister Philipp von Burg mit Ernst C. Sigrist (64) als Kommissar Markus Gertsch

Rauhbein Horst Schimanski (Götz George). Solche Informationen und noch vieles mehr gibt es auf diversen Fan-Websites, derweil auf ­Twitter jede neue Folge vom Pub­ likum live mitkommentiert wird.

In Zürich trifft man sich seit über zehn Jahren sogar zum ­gemeinsamen Schauen im Restaurant Piccolo Giardino. «Schon meine Vorgänger haben damit begonnen», sagt Nikolaus Suter (43), ­Betreiber des Lokals seit 2013. Er selbst hatte die Serie zuvor nicht geschaut, wurde dann aber angesteckt und guckt nun auch privat. «Es ist zu einem Sonntagabendritual mit meiner Frau geworden – ich tausche mich aber auch regelmässig mit meinem Vater darüber aus, der ein echter Fan ist.»

Ursprünglich wollte das «Piccolo Giardino» damit den Sonntagabend beleben, mittlerweile hat sich der «Tatort» als schöne Tradition

1990–92 (3 Folgen aus Bern) Mathias Gnädinger (1941–2015, rechts) als Wacht­ meister Walter Howald mit Andrea Zogg (62, links), als Kommissar Reto Carlucci

Lilo (77) und Hanspeter Schmid (81), frühere kaufmännische Angestellte und früherer Versicherungs­experte, Schocherswil TG «Wir sind absolute Fans der Münster-‹Tatorte› mit Kom­ missar Thiel und Professor Boerne.

Da verpassen wir keinen, auch die Wiederholungen nicht! Manche haben wir schon drei Mal gesehen, aber das ist egal – wir lieben dieses Team mit seinem feinen Humor und den Gifteleien. Die anderen Teams schauen wir kaum, die sind uns oft zu brutal.

So richtig angefangen haben wir damit, als wir 2012 nach langen Jahren aus Spanien zurückgekehrt sind – da hatten wir natürlich schon viele MünsterFolgen verpasst, die wir noch immer nachholen.»

Dieses Team mögen wir sehr: Thiel & Boerne (Münster) Dieses finden wir nicht so toll: alle anderen

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FERNSEHEN | 23.11.2020 | 29

etabliert. Wer aus dem Publikum als Erstes den Täter errät, ­bekommt einen Burger und ein Bier gratis.

Für die Schweiz hat im Oktober mit der Zürcher Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und der Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler) bereits das vierte Ermittler­ team übernommen. Das Land hat von den 50 Jahren aber nur gut 20 so richtig mitgemacht. Der erste ­Schweizer «Tatort», damals mit ­Mathias Gnädinger und Andrea Zogg, kam 1990 aus Bern, zwischen 2003 und 2010 pausierte die Eid­genossen­ schaft. Von den über 1100 Folgen kamen bisher nur gerade 30 aus der Schweiz. MM Alles über «Tatort»: tatort-fundus.de Public Viewing in Zürich: piccologiardino.ch

Ursla Maria Dichtl (59), Künstlerin (lebensmeisterei.ch), Altdorf UR «Eigentlich bin ich ja Fernsehver­ weigerin. Aber für den ‹Tatort› lasse ich fast jeden Sonntagabend alles ­stehen und liegen. Es ist eine Art ­Ritual für mich – noch mehr, seit ich in der Schweiz lebe. Das verbindet mich auch mit Freunden in ganz ­Europa, von denen ich weiss, dass sie zur ­selben Zeit schauen. Ausser­ dem kann man beim ‹Tatort› vor­ trefflich über Tod und Leben, über Gut und Böse meditieren.»

Dieses Team mag ich sehr: Faber & Co. (Dortmund) Dieses finde ich nicht so toll: Ich ­finde jedes auf seine Art cool.

Marjolaine Nyffeler (49), kaufmännische Angestellte, Zürich «Ich schaue etwa jeden zweiten ‹Tatort› – es begann schon in der Jugend, aber regelmässig mache ich das vielleicht seit zehn Jahren.

Damals wurde dies zum Trend im Freun­ deskreis, als Wochenendabschluss, ­quasi ein Ritual, über das wir uns dann austauschten. Ich mag die Diversität der Geschichten und Schauplätze, habe aber auch schon mal gelangweilt einen abgestellt. Den neuen Schweizer ‹Tatort› fand ich überraschend gut – ich freue mich schon auf den nächsten.»

Dieses Team mag ich sehr: Eisner & Fellner (Wien) Dieses finde ich nicht so toll: Lindholm & Schmitz (Göttingen)

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EIER | 23.11.2020 | 31

Respeggt Dank der Geschlechtsbestimmung zwischen dem 9. und 11. Tag werden männliche Embryonen gar nicht mehr ­ausgebrütet. Dem Brutei wird bei dieser Methode ein winziger Tropfen Flüssigkeit entzogen.

Die männlichen Eier werden zu Tierfutter verarbeitet. Aus den Eiern mit weiblichen ­Embryonen entwickeln sich ­Legehennen, die dann Respeggt-Eier legen.

Demeter Auf Höfen, die nach Demeter-Richtlinien produzieren, leben keine Hochleistungshühner.

Die eingesetzten Rassen ermöglichen die Haltung von Legehennen und die Pouletmast zugleich. Die Tiere werden biologisch-­ dynamisch gehalten.

Die ­Hähne leben einige ­Monate, bevor sie schlachtreif sind.

Gegen das Kükentöten In der Eierproduktion sind Hähne nicht gefragt. Das kostet jährlich Millionen männlicher Küken das Leben. Die Migros setzt sich mit den neuen Respeggt- und den Demeter-Eiern im Label «Hahn im Glück» dafür ein, diese Praxis zu beenden.

Text: Claudia Schmidt

Bild: iStock

Ü

ber drei Millionen männ­ liche Küken werden in der Schweiz jährlich nach dem Schlüpfen ­getötet, weil man für sie keine Ver­ wendung hat. Sie können keine Eier legen und eignen sich auch nicht für die Geflügelmast. In der Eierproduktion haben sich Hühnerrassen durchgesetzt, die verlässlich viele Eier legen. Für die Mast eignen sie sich hingegen nicht, weil sie zu langsam und zu wenig Brustfleisch ansetzen.

Nicht nur in der Schweiz ist das ­Kükentöten ein Thema, sondern auch in Deutschland und Frank­ reich. In beiden Ländern werden jährlich je rund 45 Millionen männ­ liche Küken getötet. Man schätzt, dass es sich europaweit insgesamt

um eine halbe Milliarde Küken handelt. Ein ethisch nicht zu ver­ tretendes Problem der intensiven Eierproduktion. Deutschland und Frankreich setzen sich auf ­EU-­Ebene dafür ein, diese Praxis bis Ende 2021 zu beenden.

Männliche Eier nicht ausbrüten

Bereits heute setzt sich die Migros in Zusammenarbeit mit den Pro­ duzenten für ein Ende des Küken­ tötens in der Schweiz ein. Sie geht dabei zwei Wege: Seit November gibt es in den Genossenschaften Zürich und Genf Schweizer Frei­ landeier im «Respeggt»-Label. Bei der Methode werden die Brut­eier zwischen Tag neun und elf einem Verfahren zur Geschlechtsbestim­ mung unter­zogen. Männliche

­ üken werden dann nicht mehr K ausgebrütet. Ab Juni 2021 werden Respeggt-Eier in der ­Migros schweizweit verfügbar sein.

Bereits ab Januar 2021 wird die Migros schweizweit Poulets und Eier verkaufen, die nach den Vor­ gaben des Biolabels Demeter pro­ duziert werden. 2019 lancierten Demeter-Produzenten die Initia­ tive «Hahn im Glück». Seither ­halten sie auf ihren Höfen Hühner­ rassen, die sowohl Eier als auch Fleisch produzieren. Jede Lege­ henne ermöglicht so einem Hahn ein Leben unter biodynamischen Bedingungen. Dabei verlängert sich allerdings die Aufzuchtzeit der Hähne erheblich – das spiegelt sich am Ende im Preis des Poulet­ fleisches wider. MM

32 | 23.11.2020 | GENUSS

TIPP

Mit einer Schürze macht «Guetzle» den kleinen Bäckern noch mehr Spass.

Notfalls sorgt ein Küchentuch für den Profi-Look.

Rein in die gute Backstube

Für Kinder gehört das «Guetzle» zu den Höhepunkten der Vorweihnachtszeit.

Bei unseren Rezepten sorgt etwa Zimt für Adventsstimmung.

Text: Claudia Schmidt

GENUSS | 23.11.2020 | 33

Candy-Canes lassen sich auch mit ChocHerzli- und Marroniteig ­ zubereiten. Dazu den Teig 5 mm dick auswallen und in ­Quadrate schneiden.

Nuss-ZimtMakronen Ergibt ca. 15 Stück 3 Eier 50 g Butter oder M ­ argarine 60 g Rohrzucker 1 EL gemahlener Zimt 200 g gemahlene H ­ aselnüsse 1 EL Mehl 15 Haselnüsse Zubereitung (20 Minuten) Backofen auf 180 °C Ober- und

Bilder: Migusto, iStock

Candy-Cane-Guetzli

Süsses einmal anders: den fertigen Himbeer-Guetzli­teig in zwei Farben in eine Zuckerstangenform drehen und backen. Das mögen nicht nur Kids. ­Rezept auf migusto.ch

Zimt-Nuss-Ecken

Unterhitze vorheizen. Eier trennen. Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen. ­Eigelb, ­Zucker, Zimt, ­gemahlene Haselnüsse, Mehl und Butter verrühren.

Eiweiss steif schlagen, dann unter die Masse heben. Mit einem Esslöffel etwa 15 Makronen formen und auf ein mit Back­papier belegtes Blech legen. Mit je 1 Haselnuss dekorieren. In die Ofenmitte einschieben, ca. 15 Minuten backen, bis die Makronen leicht Farbe annehmen. Blech mit Ofenhand­ schuhen aus dem Ofen nehmen, Makronen auf einem Kuchengitter ­auskühlen lassen.

Zimt-Nuss-Ecken, die teils mit Schokoladenglasur überzogen sind, gehören zu den beliebten Guetzli-Klassikern und sind einfach herzustellen. R ­ ezept auf migusto.ch

34 | 23.11.2020 | GENUSS

TIPP

TIPP

Nehmen Sie sich Zeit, um mit Kindern zu ­backen.

Geduld zahlt sich aus, denn schliesslich ist noch kein Meisterbäcker vom Himmel gefallen.

Und wenn der ­lästige Blick auf die Uhr e­ ntfällt, kommt das auch den Guetzli zugute.

Orangen-ZimtLeckerli Ergibt ca. 80 Stück 100 g Baumnusskerne ½ Orange 170 g gemahlene Mandeln 120 g gemahlener Rohzucker 1 EL Zimt 2 kleine Eiweiss 50 g gehacktes Orangeat 2 EL flüssiger Honig 80 g Puderzucker Zubereitung (30 Minuten)

1. Baumnusskerne von Hand oder im Cutter fein hacken. Orangenschale fein abreiben. Orange auspressen, Saft für die Glasur beiseitestellen. Orangenschale mit Nüssen, Mandeln, Zucker und Zimt mischen. Eiweiss verquirlen.

Mit Oran­geat und Honig beigeben.

Alles zu einem weichen, klebrigen Teig verkneten.

2. Backofen auf 160 °C vorheizen.

Teig zwischen zwei Backpapieren 5 mm dick rechteckig auswallen.

Oberes Papier abziehen, Teigplatte aufs Blech ziehen. Auf unterster Ofenrille 15–20 Minuten backen.

3. Für die Glasur den Puderzucker und 2–3 EL vom beiseitegestellten Orangensaft zur durchscheinenden Glasur verrühren, die noch heisse Teigplatte damit bestreichen. Abkühlen lassen. Noch warm in Rauten schneiden. Auf einem Kuchengitter auskühlen und trocknen lassen.

Nicht nur dann, wenn es schnell gehen soll, sind die fixfertigen Guetzliteige perfekt. Sie sind auch im Nu wieder aus dem Kühlschrank geholt, falls man mal noch mehr Teig benötigt.

GENUSS | 23.11.2020 | 35

Mailänderli-Stängeli Ergibt ca. 28 Stück 125 g Butter, weich 125 g feinster Zucker 1 Prise Salz ½ Zitrone 1 Ei 250 g Mehl ½ TL Backpulver 1 Eigelb zum Bestreichen 1 EL Milch 1 Prise Zucker Zubereitung (30 Minuten)

1. Butter, Zucker und Salz mit dem Handrührgerät ca. 10 Minuten rühren, bis eine luftige, helle ­Masse entsteht. Zitronenschale fein abreiben, mit Ei dazugeben.

Weiterrühren, bis die Masse ­homogen ist. Mehl und Backpulver mischen, dazusieben. Alles rasch zu einem Teig vermengen, nicht kneten. Zugedeckt ca. 1 Stunde kühl stellen.

2. Teig portionenweise zwischen Backpapier ca. 5 mm dick auswallen. Mit dem Messer 10 × 1,5 cm grosse Rechtecke zuschneiden.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Ca. 30 Minuten kühl stellen.

3. Backofen auf 175 °C vorheizen.

Eigelb mit Milch und Zucker verrühren. Guetzli damit bestreichen, damit sie schön gelb werden. In der Ofenmitte 12–15 Minuten ­backen. Herausnehmen. Auf dem Blech ab-, dann auf dem Kuchengitter auskühlen lassen.

Express-MiniGuetzli mit Glasur Ergibt ca. 40 Stück 500 g Guetzliteig, z. B. Choc-Herzli

oder Mailänderli 40 g weisse Schokolade 40 g dunkle Schokolade 10 g Nonpareilles Utensilien 2 Schokoladen-Schmelz-/ Spritzbeutel

Weisse Schokoladen-­C ookies

Zubereitung (10 Minuten)

1. Teig in ca. 3 cm dicke Rollen ­formen. Kühl stellen, bis er wieder fest ist. Back­ofen auf 200 °C vor­ heizen. Teigrollen in ca. 5 mm ­dicke Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier belegtes Blech ­legen. In der Ofenmitte 5 Minuten backen. Auskühlen lassen.

2. Schokoladensorten getrennt in zwei Schmelzbeutel geben. In heissem Wasserbad schmelzen.

Schokolade in den Beuteln ­zwischendurch etwas kneten, bis die Masse geschmolzen ist.

Spitzen der Beutel ganz wenig abschneiden. Schokolade im Fadenlauf mit schnellen Bewegungen über die Guetzli verteilen. Mit Nonpareilles dekorieren. An kühlem Ort fest werden lassen.

Diese Cookies sind eine prima Alternative zu den gewohnten Schokoladen-Guetzli.

Rezept auf migusto.ch

TIPP

Kinder lieben bunte Streusel und Glasuren. Wenn Sie selbst kein Fan des bunten Zuckers sind: Teilen Sie die Guetzli auf und machen klar, dass Ihre Hälfte keine Streusel bekommt.

36 | 23.11.2020 | GENUSS

Wissensbissen Grill-mi-Tischgrill-Mix

GARTEN

Christrosen Bei gezielter Sortenwahl können Christrosen von November bis ins Frühjahr hinein für Blütenpracht sorgen. Die Pflanzen sind bis minus 10 Grad Celsius frostfest, können aber zusätzlich durch ­Tannenzweige vor zu grossen Temperaturunterschieden ­geschützt werden. Wichtig: die Töpfe an eine Hauswand s­ tellen oder in strengen Nächten frostsicher unterbringen.

Weihnachtszeit ist Tischgrillzeit – und was wäre der Tischgrill ohne Mini-­ Würstchen? Neu gibt es jetzt in einer ­Packung eine Auswahl unterschiedlicher Varianten ohne Schweinefleisch: Kalbs-­ Cipollata, Käse-Cipollata aus 100 Prozent Käse sowie Merguez und Rindfleisch­ würstchen. Jede Packung enthält zwei Spiessli, die optimal auf einen Tischgrill passen. Natürlich spricht aber auch nichts dagegen, beide auf einen Grill im Freien zu legen – oder in der ­Bratpfanne zuzubereiten.

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hl

GENUSS | 23.11.2020 | 37

Illustration: Felice Bruno; Bilder: iStock, zVg

Im Winter haben Gärten einen besonderen Charme: Raureif legt sich auf die übrig gebliebenen, vertrockneten Samenstände. Blütenpflanzen trotzen der Kälte und blühen bis ins Frühjahr, Sträucher ­setzen mit Beeren und Zweigen leuchtende ­Farbakzente in einer sonst dunklen Jahreszeit. Brunhilde Bross-Burkhardt beschreibt im Buch «Mein Garten im Winter», wie man rund ums Haus fürs Auge und die Tiere ein Winterparadies schafft.

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Kilogramm wog der bislang grösste Lebkuchen der Welt. Das zehn Meter lange Exemplar wurde 2003 unter anderem aus 350 Kilogramm Mehl und 8 Kilogramm Lebkuchengewürz in Esslingen ZH gebacken.

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Kann ich Trockenhefe durch frische Hefe ersetzen?

Ja, das ist möglich. Ein Päckchen Trockenhefe entspricht einem halben Würfel frischer Hefe. Kann man die Trockenhefe direkt zum Mehl geben, empfiehlt es sich bei frischer Hefe, sie vorab zu zerbröckeln und in ein wenig lauwarmer Flüssigkeit aufzulösen. Wenn Sie zum Kneten des Hefeteigs eine Küchenmaschine ­verwenden, können Sie die zerbröckelte Hefe aber auch ­direkt mit der Flüssigkeit zu den anderen Zutaten geben.

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38 | 23.11.2020 | NATURAL BRANDING

Satori-Mitarbeiter Valon Morina füttert die Tätowiermaschine mit Kisten, die jeweils mit acht Mangos bestückt sind. Unmittelbar nach dem Durchlauf ist das Migros-Bio-Logo zwar schon erkennbar, im bekannten Design deutlich sichtbar wird es allerdings erst zwei bis drei Stunden später.

und Lagerung und ­betreut den maschinellen Prozess, der auf Lasertechnik basiert.

Nach ihrer Anlieferung – per Schiff aus Brasilien und Peru sowie per Lkw aus Spanien – werden die Früchte nach Grösse sortiert, in einem speziellen Raum gelagert und täglich auf ihren Reifegrad kontrolliert. «Zu reif dürfen sie nicht sein, da sie sonst bei der Tätowierung Schaden nehmen könnten», erklärt Morina.

Zwei Laserstrahlen erledigen den Job

Bio geht durch die Haut Bio-Mangos werden neu mittels Laser­gekennzeichnet. Die Migros spart damit Millionen von Etiketten aus Kunststoff ein. Wir haben uns bei der Firma Satori in Aclens VD das Tätowieren der Früchte erklären lassen.

Text: Pierre Wuthrich Bilder: Matthieu Rod

W

enn ab sofort in allen Migros-Supermärkten tätowierte Mangos in Bioqualität angeboten werden, so handelt es sich dabei weder um eine optische Aufhübschung noch um einen Marketing-Gag. Es steckt ein ökologisches Ziel dahinter, denn indem man das Migros-Bio-­Logo in die Oberfläche der Früchte eingraviert, werden die umweltschädlichen und bei der Kundschaft un­beliebten Kunststoffaufkleber überflüssig. So lassen sich die Mangos aus biologischem ­Anbau auch weiterhin klar von kon-

ventionell kultivierten Exemplaren unterscheiden, wie es das Gesetz ­verlangt.

Die Tätowierung ­erfolgt bei der Firma Satori, einer ­Lieferantin der Migros für exotische Früchte und ­Gemüse, die im Industriegebiet von A ­ clens, zwischen Lausanne und ­Yverdon-les-Bains, beheimatet ist.

«Wir sind das erste Unternehmen im Land, das Natural Branding, also die Lasergravierung der Schale von Früchten und Gemüse, durchführt», sagt Valon Morina. Der 35-Jährige ist verantwortlich für die Reifung

Nach der Auswahl geht es sehr schnell.

Die Mangos kommen in Achtergruppen in eine Kiste und wandern auf ­einem Förderband durch die Tätowiermaschine. Um den Laser exakt einzustellen, werden die Früchte mittels ­einer Spezialkamera nach Höhe beziehungsweise Durchmesser gescannt.

Anschliessend t­ ätowieren ihnen zwei Laserstrahlen das Migros-Bio-­Logo in die Schale.

Am Ausgang der Maschine wird jede einzelne Frucht begutachtet.

«Es kann sein, dass man die Markierung zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gut sieht, aber aus Erfahrung wissen wir, dass sie nach zwei oder drei Stunden intensiver wird», erläutert Teamleiterin Vjolca Hoxha (42). Vier Tage später, nach weiterer Reifung wird eine letzte Kontrolle durchgeführt.

So wird sichergestellt, dass das Fruchtfleisch nicht beschädigt wurde.

Testlauf auch mit Avocados

Neben den Mangos graviert Satori derzeit auch Avocados im Rahmen ­eines weiteren Tests, der noch bis im Frühjahr läuft. Verläuft auch dieser erfolgreich, könnte die Migros künftig bei den Bio-Mangos und -Avocados mehr als 5,5 Millionen Plastikbanderolen pro Jahr einsparen.

So funktioniert das Natural Branding: Video auf migros.ch/laserbranding

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NATURAL BRANDING | 23.11.2020 | 39

01

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Vit

20 t i e s

«Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen» Mirco Passarelli, Category Field Manager Früchte bei der Migros, über das Lasern der Früchte und die ­Akzeptanz bei den Kunden Mirco Passarelli, warum hat die Migros für die ersten Versuche mit Natural Branding Mangos und Avocados ausgesucht? Beide Früchte sind ja nur geringfügig verpackt.

Es war uns wichtig, die e­ rsten Schritte mit Früchten zu ­unternehmen, die eine relativ dicke und somit weniger empfindliche Haut haben. Das ist bei Mangos und Avocados der Fall. Grundsätzlich wollten wir die Machbarkeit sowie die Kundenreaktionen prüfen.

Wird die Migros nach diesen ersten positiven Erfahrungen ihr Angebot an lasergravierten Produkten erweitern?

Wir prüfen laufend weitere Produkte. Aus technischer Sicht kann man verschiedene Früchte und Gemüse gravieren.

Es gilt jedoch, auch andere Aspekte wie Sichtbarkeit und Kundenakzeptanz zu berücksichtigen. Biologisch angebauten Ingwer könnte man zum Beispiel auch gravieren, aber dann muss man sicherstellen, dass die Markierung gut sichtbar ist. Das ist aber keinesfalls einfach, da die Wurzel meist etwas eigenwillige Formen aufweist. Bei der Markierung von essbarer Schale wie bei ­einem Pfirsich muss man vorher die Akzeptanz der Konsumenten in Erfahrung bringen.

Baden

leicht gemacht

Hat die Testphase es ermöglicht, Verbesserungen am Natural Branding vorzunehmen?

Ja, wir haben festgestellt, dass die Haut teilweise schneller schrumpeln kann, wenn das Bio-Logo der Migros zur Gänze eingraviert wurde. Dementsprechend erfolgen Optimierungen hinsichtlich des ­Zeitpunkts und des Orts des ­Brandings, aber auch bei der Gestaltung des Logos selbst.

Dabei sind immer die opti­ male Sichtbarkeit und die ­optische Qualität der Gravur zu berücksichtigen.

Die Tests an den Avocados haben gleichzeitig mit jenen an den Mangos begonnen.

Warum wurde diese Testphase um mehrere Monate verlängert?

Wir haben festgestellt, dass die Bio-Avocados sensibler auf die Tätowierung reagieren und eher dazu neigen zu verderben. Da wir jedoch vom Natural Branding überzeugt sind, werden wir Anpassungen im Prozess sowie beim Logo vornehmen. Im Erfolgsfall können wir im Frühjahr ebenfalls auf die gesamte Schweiz ausrollen. MM

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Weil Sie gerade von den Kunden sprechen: Was waren ­deren erste Reaktionen?

Die Bemühungen, auf Verpa-

ckung zu verzichten, kommen bei der Kundschaft sehr gut an. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, sowohl intern als auch über die sozialen Medien und die M-Infoline.

14/08/2020 12:34

40 | 23.11.2020 | VERLOSUNG

Adventsfenster

Wo der Advent vier Monate dauert In den nächsten Wochen blicken wir durch unser Adventsfenster auf vorweihnachtliche Bräuche aus aller Welt. Heute sind die Philippinen an der Reihe.

Zusätzlich verschenken wir 24 Denner-Gutscheine im Wert von 100 Franken..

K

ommt Ende Oktober bereits ein Teil des Weihnachtssorti ments in die Läden, wird in den ­sozialen Medien auch mal geschimpft: «Viel zu früh!», heisst es dann. Die Kommentierenden sollten besser nicht auf die Philippinen reisen oder die Reisezeit gut planen. Denn im tropischen Inselstaat dauert die besinn­liche Jahreszeit gleich vier Monate – vom 1. September bis am 9. Januar.

Das Land wird zu 90 Prozent von mehrheitlich katholischen Christen bewohnt. Sie feiern die Adventszeit mit allem Drum und Dran: Lightshows, laute Musik in Läden und auf öffentlichen Plätzen und geschmückte Palmen.

Natürlich fehlen weder Weihnachtsmann, Rudolf noch die berühmten ­Elfen. Laut CNN sind die Weihnachtsfeierlichkeiten auf den Philippinen die längsten und aufwendigsten der Welt.

Während der langen Vorweihnachtszeit sollte man im Übrigen immer Kleingeld für die «Carolers» bereit­ halten, die vor jedem Haus Weihnachtslieder singen. Die Kinder oder auch Erwachsenen ziehen mit selbstgemachten Instrumenten aus Latten, Dosen, Flaschen und anderem Mate­ rial durch die Strassen. Sie sammeln dabei Geld für gemeinnützige Zwecke.

Man tut den Filipinas und Filipinos also Unrecht, wenn man ­behauptet, dass sie vier Monate lang feiern.

Auch Kirchgänge spielen im Advent natürlich eine wichtige Rolle: «Simbang Gabi» nennt man eine Reihe von neun Frühgottesdiensten vom 16. bis 24. Dezember. Die Katholiken gehen morgens um 4 Uhr in die Kirche – in der Hoffnung, dass für sie ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn sie alle neun Frühmessen besucht haben. MM

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Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, ­sollen die Adventszeit mit Speis und Trank ausgiebig feiern können. Wir verschenken 24 Denner-Gut­ scheine im Wert von je 100 Franken.

SO MACHEN SIE MIT Per Telefon: Wählen Sie 0901 000 860 (1 Fr. / Anruf) und nennen Sie Ihren Namen und Ihre Adresse.

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Bilder: iStockphoto, Keystone, Getty Images

Text: Lisa Stutz

VERLOSUNG | 23.11.2020 | 41

42 | 23.11.2020 | MEINE MIGROS

Süsse Vorboten Die weihnächtlichen Spezialitäten von Chocolat Frey sorgen für ­Genussmomente – ob man sie verschenkt oder sich selbst verwöhnt.

Im neuen Adventskalender nur für Erwachsene verbergen sich Liqueur- und andere beliebte Truffes, ein Stück süsses Glück für jeden Tag. Die Coaties, mit Schokolade umhüllte Mandeln, gibt es jetzt neu als Caramel-­Mandel-Kreation. Lust auf Weihnachten machen auch die Clouds, knusprige Vollkornweizencrispies in Milch­schokolade mit festlichem Orangen-Zimt-Aroma, oder die festliche Mischung «Santa Moments» mit ­verschiedenen Köstlichkeiten aus Schokolade.

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Schon gewusst? Adventskalender wurden von Eltern erdacht, um Kindern die festliche Adventszeit greifbar zu machen. Der erste Adventskalender etablierte sich 1851. Nach und nach hängten christliche Familien 24 Bilder mit Weihnachtsmotiven an die Wand oder ans Fenster. Eine andere Variante war es, 24 Kreidestriche an Schranktüren oder Türstöcke zu malen. Die Kinder durften jeden Tag einen Strich wegwischen.

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BASTELN | 23.11.2020 | 43

Licht an!

Kerzenlicht schafft eine ganz besondere Stimmung, und ein Windlicht-Häuschen verbreitet sie raffiniert in der Stube.

Aus Ton hat man ohne viel Aufwand bald eins gebaut.

Jetzt mitbasteln und gewinnen Weitere Bastelinspira­ tionen finden Sie bei Do it + Garden Migros.

Daneben gibts dort auch einen Bastelwettbewerb.

Zu gewinnen gibt es dabei 45 Geschenk­karten von Do it + Garden im Gesamtwert von 10 000 Franken.

Bilder: Do it + Garden

Mehr Infos: doitgarden.ch/kreativ

So gehts Schritt für Schritt Dazu brauchts: Töpfer-Ton, Modellier-Werkzeug, Mattlack, Teelichter

Mit Tonwürsten innen die Kanten stabilisieren.

Zwei Tage trocknen lassen, dann im Ofen bei 250 Grad etwa eine Stunde brennen. Zum Schluss das Häuschen mit Mattlack ­bestreichen.

4

Vier Seitenwände und den Boden mit dem ­Modellierwerkzeug aus dem Ton schneiden. Im Internet findet man mit den Suchbegriffen «Vorlage Lebkuchenhaus» mehrere Vorlagen zum Ausdrucken. Dann eine Stunde trocknen lassen.

2

Den Ton dünn ausrollen und 30 Minuten trocknen lassen. Auf beiden Seiten g­ e­währleistet ein dünner Stab die ­gleichmässige Dicke des Tons.

1

Mit Ton und Wasser einen Brei anmischen. D ­ ie Kanten anrauen, mit dem G ­ emisch bestreichen und die E ­ lemente ­zusammensetzen.

3

Anleitung aus dem Blog von Do it + Garden Weitere Basteltipps: blog.doitgarden.ch

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11.

– 7.

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Wettbewerbsfrage: Was macht man mit Käse im Keller?

Friert die Kuh im Winter?

Mit Swissmilk auf dem Tossa-Hof im Avers Wenn im Winter die Weiden unter einer dicken Schneedecke liegen, verbringen die Kühe ihre Zeit auf dem Bauernhof. Doch was fressen sie dann? Und frieren sie, wenn es kalt wird? Um das herauszufinden, besuchen wir die Familie Höllrigl auf ihrem Hof. Im Avers, auf fast 2000 Metern Höhe, sind die Winter lang. In der Regel von Oktober bis Ende Mai. Die Kühe von Simon und Sandra Höllrigl kehren im September von der Alp heim auf den Tossa-Hof. Hier ist schon alles für sie vorbereitet. Die meiste Zeit des Sommers hat die Familie, zu der auch die vier Töchter Tessa (9), Melina (6), Giulia (5) und Chiara (1) gehören, beim Heuen auf der Wiese verbracht. Damit die 17 Milchkühe und ihre Kälber auch im Winter genug Gesundes zu fressen haben.

Auf dem Tossa-Hof leben sie in einem Freilaufstall. Sie dürfen selbst entscheiden, ob sie nach draussen gehen oder drinnen bleiben wollen. «Eigentlich stört die Kälte die Kühe überhaupt nicht», erklärt Papa Simon. «Im Gegenteil: Sie geniessen die frische Luft und die Sonne. Nur bei starkem Wind bleiben sie lieber im gemütlichen Stall.»

Auch die Familie verbringt viel Zeit bei den Kühen. Es wird gemistet, gefüttert, gemolken. Und gekuschelt. Denn im Winter kommen die neuen Kälber zur Welt. Sie bleiben die ersten Tage bei der Mutter, dann werden sie langsam an Menschen und den Schoppen gewöhnt. «Dafür nehmen wir uns viel Zeit», sagt Simon. Doch auch jenseits des Stalls haben die Höllrigls jede Menge zu tun. Mit ihrem Hoflädeli, dem Schneeräumen, dem Wenden der Käse im Keller. Nein, langweilig wird es ihnen sicher nicht.

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KOLUMNE | 23.11.2020 | 47

Illustration: Rinah Lang

Der schiefe Stuhl von Lisa

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Mein Stuhl ist am ­ skalieren. Sie wissen schon: der Stuhl.

E Ein meist im Schlafzimmer stehender Stuhl, auf den man alle Kleider hängt, legt, stapelt, die zu dreckig für den Schrank und zu sauber für die Wäsche sind. Vom Stuhl ist meist nicht mehr viel zu erkennen. Höchstens die Beine.

Aber die Rückenlehne sicher nicht – da sind Blazer, Mom-Jeans und Wickeltops geschichtet wie bei der Lasagne für eine Grossfamilie.

Wobei: Ich habe schon sehr ordentliche Versionen von dem Stuhl gesehen. Bei meinem Vater zum Beispiel sieht man die Rückenlehne immer. Eine einsame, sorgfältig gefaltete Anzugshose liegt auf der Sitzfläche, ein glatt gestrichenes Hemd über der Lehne.

Ich stelle mir vor, dass es auch im Kopf ­meines Vaters so aufgeräumt zu und her geht.

Auf der anderen Seite des Zimmers steht das Gegenteil: der Stuhl meiner Mutter.

Chaos-­Alarm! Ich wundere mich heute noch,

wie diese beiden Stühle seit über dreissig Jahren so glücklich nebeneinander stehen können. Das ist wahre Liebe, Leute.

Jedenfalls ist mein Stuhl am Explodieren.

Er erinnert mich sehr an den Schiefen Turm von Pisa. Jeden Abend, wenn ich mein OOTD (Outfit of the day) darauf platziere, habe ich Angst, dass er zusammenstürzt. Und dann müsste ich aufräumen. Und dafür habe ich keine Zeit. Es ist nämlich so: Am Zustand des Stuhls kann man bei mir eins zu eins ablesen, wie fest ich mein Leben gerade im Griff habe.

Schiefer Turm von Pisa bedeutet: rennt gerade sieben Deadlines hinterher, ernährt sich von Fertigsuppen und schuldet mindestens einem Familienmitglied eine Whatsapp-Nach­richt.

Stuhl aufgeräumt bedeutet: Meine Work-Life-­ Balance ist toll, ein frischer Zopf geht im Backofen auf, und die Yogastunde hat gutgetan.

Man merke sich: Wer etwas von mir will, sollte mich zuerst nach dem Stuhl fragen. MM

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SOZIALE MEDIEN | 23.11.2020 | 49

5 Fakten

Bild: Getty Images

zu TikTok

T

ikTok gibt es erst seit 2018, als die App die Nachfolge von m ­ usical. ly antrat. Inzwischen hat sich das soziale Netzwerk aus China wie ein Lauffeuer verbreitet. Bekannt wurde es vor allem für Lippensynchronisationen von Musikvideos. Doch auch Clips mit ganz ­anderer Funktion ­können aufgenommen, mit der Community geteilt, mit unzähligen Filtern und visuellen Effekten ausgestattet und mit Audiospuren unterlegt werden.

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Wer tummelt sich dort?

Heute nutzen über eine Milliarde Menschen die Videoplattform, gut 500 000 davon in der Schweiz. Allein im ersten Quartal 2020 verzeichnete die App laut dem Branchendienst Sensor Tower 45 Millionen ­Neu­installationen in Europa.

Vor ­allem bei Jugendlichen ist ­TikTok sehr beliebt. Rund 60 Prozent der User sind nach 1996 geboren. Offiziell darf man sie ab 13 Jahren nutzen.

Junge lieben diese App heisser als alle anderen, Musiker profitieren davon.

Nur viele Eltern misstrauen TikTok, oft weil der Jugendschutz fehlt.

Text: Carolin Teufelberger

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Was macht den Reiz aus?

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Warum spricht TikTok ­gerade Jugendliche an?

Im Gegensatz zu Instagram spielen Unternehmen (noch) eine untergeordnete Rolle auf TikTok, sodass unter Teenagern ein Wirgefühl aufkommt. Die meist etwa 15-sekündigen Clips sind oft weniger herausgeputzt als solche auf Instagram. Spass und Unterhaltung sind wichtiger als Perfektion.

Laut einer Studie von McKinsey & Company sind Jugendliche heute mehr als vorherige Genera­ tionen darauf bedacht, ihre indi­ viduelle Wahrheit nach a­ ussen zu tragen. Sie haben ein hohes soziales und kulturelles Bewusst-

sein, lehnen Stereotypen ab, sind Veränderungen gegenüber offen und vernetzen sich gern mit anderen Gruppen, die ähnliche Inte­ ressen haben. Vor allem letzteres zu ermöglichen, ist die Kernkompetenz von TikTok. Kein Wunder also, dass die App bei der jungen Generation einschlägt und Insta­ gram, Snapchat und Youtube in den Schatten stellt.

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Warum finden es denn nicht alle toll?

Die Popularität der App hat ­Musikern zum Durchbruch ­verholfen, virale Trends hervorgebracht und etliche Internet-­ Challenges lanciert. Sie steht aber in der Kritik, weil sie beispielsweise schwullesbische

Hier schreiben die Experten von Digitec über alles, was die digitale Welt bewegt.

I­ nhalte blockiert, politische und religiöse Zensur betreibt und zu wenig für den Jugendschutz tut.

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Was müssen Eltern wissen?

Vor allem wegen des mangelnden Jugendschutzes ist die App vielen Eltern ein Dorn im Auge. Sie befürchten, dass sich ihre Kinder in der digitalen Welt zu stark exponieren. Oder dass deren Daten vom chinesischen Mutterunternehmen gesammelt werden. Wahrscheinlich nicht zu Unrecht, da sich unter anderem auch der Datenschutzausschuss der EU mit dem Thema beschäftigt. Ein elterliches Verbot dürfte es aber angesichts eines gewissen Gruppendrucks schwer haben.

Die erste Generation von ausschliesslich «Digital Natives» ­befeuert das Wachstum von ­TikTok so, wie es Millennials für Facebook und Instagram getan haben. Letztere sind auf der App weit weniger aktiv, da die Offenheit gegenüber Neuem schon ab Mitte 20 weit geringer zu sein scheint als bei Teenagern. MM

50 | 23.11.2020 | MOBILFUNK

Goodbye, Natel!

Anfang 2021 wird in der Schweiz das 2G-Netz abgeschaltet – ganz alte Handys müssen also ersetzt werden. Wie haben die Mobilfunknetze im Laufe der Zeit die Kommunikation verändert?

Text: Ralf Kaminski

ab 1978 Nokia und Motorola eine Fülle kompakter, erschwinglicher ­Geräte auf den Markt, was die Handys ab 1998 endgültig ­massentauglich macht. Ab 1999 hat die Kundschaft drei Abo-­ Anbieter zur Auswahl: Swiss­ com, Diax und Orange. Ebenfalls 1999 gibt es erste Handys mit ­integrierten Fotokameras sowie ­Internetzugang. Datenrate: 0,01–0,2 MBit/Sekunde.

ab 1987 Natel B und C Natel A ab 1939 Die Anfänge Bereits 1939 wird in der Schweiz eine drahtlose Telefontechnik zur Erschliessung von Berg­ hütten eingesetzt. 1952 entsteht im Grossraum Zürich die erste vollautomatische Autotelefon­ anlage. Bis 1977 werden entlang der ­Autobahn 62 Zentralen ein­ gerichtet, um die mobile Kom­ munikation im Auto sicher­ zustellen. Gespräche sind aller­ dings nur in einem Umkreis von 25 Kilometern möglich. So ent­ steht die Abkürzung Natel (Na­ tionales Autotelefon), die in der Schweiz noch lange als Bezeich­ nung für Handys verwendet wird.

Das neue Netz soll es Autofah­ rern ermöglichen, innerhalb der ganzen Schweiz nationale und internationale Telefongespräche zu führen, ist jedoch auf 10 000 Teilnehmende beschränkt.

Ein Gespräch darf zudem nicht länger als drei Minuten dauern.

Bei den verwendeten Geräten handelt es sich entweder um eine im Auto fest installierte Station, die über die Autobatte­ rie betrieben wird, oder um ­einen rund zwölf Kilo schweren Koffer, der auch Gespräche aus­ serhalb des Autos ermöglicht.

Ein Natel-A-Koffer kostet rund 11 000 Franken, dazu kommen monatliche Anschlussgebühren von 90 bis 180 Franken. Das ­Interesse ist dennoch gross und das Netz oft überlastet.

Diese Erweiterungen werden nötig, weil das Netz zu oft über­ lastet ist. 1992 gibt es bereits rund 200 000 Nutzer.

seit 2004 UMTS (3G) ab 1999 Natel D/GSM (2G) Die Mobiltelefonie wird digital.

Neben dem Telefonieren kann man nun auch SMS verschicken.

Zudem bringen Anbieter wie

Das neue Netz ermöglicht eine deutlich höhere Datenübertra­ gung, was die Nutzung des Inter­ nets auf dem Handy erleichtert.

2007 bringt Apple mit dem iPhone das erste Smartphone auf den Markt, wobei erst die zweite Generation 2008 3G nut­ zen kann. Datenrate: 0,4–150 MBit/Sekunde.

MOBILFUNK | 23.11.2020 | 51

2G

wird abgeschaltet

Wenn das 2G-Netz Anfang 2021 nach und nach a­ bgeschaltet wird, können Handys mit älterem Herstellungsdatum nicht mehr für grundlegende Funktionen wie Telefonieren, SMS, MMS und Internet genutzt werden. Die Einschränkung hat nichts mit dem Abo zu tun, sondern mit den limitierten technischen Möglichkeiten dieser Handymodelle.

Heute sind noch Zehntausende davon im Einsatz.

seit 2019

LTE (4G)

5G

Die Smartphones mit ihren vielen Anwendungsmöglichkeiten setzen sich mehr und mehr durch – das neue Netz verschnellert die Datenübertragung erneut. Instant-Messenger-Apps wie WhatsApp ermöglichen ab 2009 den unkomplizierten, nahezu kostenlosen globalen Austausch von Handyfotos und anderen Dateien, später auch ­Videotelefonie. Datenrate: 500–700 MBit/Sekunde.

5G soll die Netzkapazität weiter erhöhen, die Datenübertragung nochmals verschnellern und ­nahezu in Echtzeit ermöglichen.

Das soll etwa das autonome ­Fahren von Autos ermöglichen.

Die Swisscom sagt, ihr 5G-Netz decke 90 Prozent der Schweiz ab. 5G-fähige Handys sind allerdings noch rar, die neue Technologie ist zudem wegen Strahlungsängsten umstritten. Datenrate: bis zu 10 GBit/Sekunde.

Bilder: Wikipedia/Pakeha, Keystone

seit 2009

Handywechsel bei M-Budget Mobile

Für M-Budget-Mobile-Kunden mit solchen Handys soll der Wechsel auf ein neues Gerät möglichst einfach sein. Sie wurden schon im Sommer per Brief oder SMS informiert, dass sie sich bei Melectronics ein neues Handy ihrer Wahl (3G/4G) mit einem Rabatt von 20 Franken (Prepaid-­ Kunden) oder 50 Franken (Postpaid-Kunden) ­kaufen können. Wer dieses Angebot nutzen will, sollte dies möglichst noch vor Jahresende tun – und bei Melectronics den Originalbrief oder die SMS vorzeigen. MM Weitere Infos: m-budget-mobile.ch/2G

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52 | 23.11.2020 | HÄUSLICHE GEWALT

«Jede fünfte Frau erlebt häusliche Gewalt»

HÄUSLICHE GEWALT | 23.11.2020 | 53

Pia Allemann berät seit 13 Jahren gewaltbetroffene ­Frauen. Sie fordert einen bewussteren Umgang mit dem Thema: in der Gesellschaft, in den Schulen und in den Medien.

Interview: Anne-Sophie Keller Illustration: Thomas Ott

P

ia Allemann, alle zwei Wochen tötet ein Mann in der Schweiz seine ­aktuelle oder frühere Partnerin. Was macht diese Zahl mit Ihnen?

Einerseits macht mich das immer wieder fassungslos, wenn jemand sich das Recht herausnahm, über ein Leben zu entscheiden. Ande­ rerseits ist es auch immer wieder ein Ansporn für meine Arbeit. Wie können wir diese Frauen besser erreichen? Wie können wir sie ­besser unterstützen? Und ich frage mich: War das vielleicht eine unse­ rer Klientinnen? Haben wir alles gemacht? Ich bin auch nach vielen Jahren nicht abgebrüht oder zy­ nisch, sondern immer noch tief ­betroffen. Diese Traumata, die die Opfer erleben, kriegt man zu ei­ nem gewissen Grad auch ab.

Frauen wollen in einem neu ­lancierten Projekt Morde an Frauen, sogenannte Femizide, zählen. Ist denn die Dunkel­ ziffer so hoch?

Femizide meistens nicht, da ­Morde genau untersucht werden.

Aber die Dunkelziffer der Frauen, die häusliche Gewalt erleben und sich keine Hilfe holen, ist riesig.

Nur etwa 15 Prozent der Betroffe­ nen machen eine Anzeige, die zu einem Strafverfahren führt. Bei Sexualdelikten ist die Zahl noch kleiner, da Beweise schwieriger zu erbringen sind. Verschiedene Studien belegen, dass weltweit jede fünfte Frau irgendwann in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt.

Es ist also auch eine Pandemie.

Warum ermorden Männer die ­Frauen, die sie einst liebten?

Aus ­Eifersucht? Besitzanspruch?

Gewisse Männer suchen sich Frauen, die sich in ein Abhängig­ keitsverhältnis begeben. Wenn die Frau sich daraus lösen will, wird das für den Mann proble­ matisch. Denn die Abhängigkeit ­besteht auch gegenseitig: Die Männer können bei den Frauen zum Beispiel ihre Aggressionen ablassen. Diesen Verlust wollen sie nicht ertragen.

Oft werden auch kulturelle ­Motive genannt.

Die Zahl derer, die häusliche ­Gewalt ausüben, ist bei Männern mit Migrationshintergrund ­potenziell tatsächlich höher.

Dazu kommen aber Faktoren, die häusliche ­Gewalt begünstigen.

Etwa enge Wohnverhältnisse oder finanzielle Probleme. Oder diese Männer sind damit auf­ gewachsen, dass Gewalt gegen Frauen nicht geahndet wurde.

Amnesty International warnt in einem Bericht, dass etwa ­Gewalt gegen Frauen in der ­albanischen Gesellschaft auch von Frauen selbst akzeptiert wird. Können Sie das einordnen?

Wenn man in diesen Strukturen lebt, ist es schwierig, sich davon zu lösen. Und viele Mütter stellen sich auch gegen ihre Töchter, ­damit die Familie nicht ganz ­aus­einanderbricht. Aber das ist keine Rechtfertigung.

Tritt Gewalt gegen Frauen in ­allen Gesellschaftsschichten auf?

Ja. Eine geschlagene Professorin hat einfach andere Ressourcen und kommt daher seltener zu ­einer ­Beratungsstelle. Sie kann in eine Ferienwohnung oder in ein Hotel flüchten, anstatt ins

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HÄUSLICHE GEWALT | 23.11.2020 | 55

Die Zahlen Frauenhaus. Und sie kann sich Anwälte holen, weil sie finan­ ziell unabhängiger ist.

Inwiefern unterscheiden sich männliche und weibliche Gewalt voneinander?

Von der Forschung her kann man sagen: Frauen töten, um sich aus einer Beziehung zu ­befreien. Männer töten, um das Ende der Beziehung zu ver­ hindern. Im Sinne von: Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie niemand anderes haben. Weib­ liche Gewalt ist psychischer ­Natur und führt seltener zu ­körperlichen Verletzungen.

Diesen Herbst machten drei aktuelle Frauenmorde Schlag­ zeilen. Beobachten Sie in den kalten Monaten eine Häufung der Fälle?

Natürlich kann das Wetter mit­ spielen. Aber jemand, der häus­ liche Gewalt ausübt, ist un­ berechenbar. Viele Frauen sehen es ihren Männern an, wenn sie ­«geladen» sind und es nur eine Kleinigkeit braucht, damit sie ausrasten. Es gibt jedoch eine These, dass unsensible Medien­ berichterstattung Sympathien auf der Täterseite fördert. Zum Beispiel, wenn man schreibt, dass die Frau einem Mann die Kinder wegnehmen wollte. Das kann zu Nachahmungstaten führen.

Bild: zVg

Was muss bei der medialen ­Berichterstattung verbessert werden?

Die Medien gehen zunehmend bewusster mit dem Thema um und erarbeiten etwa Sprach­ leitfäden. Nichtsdestotrotz ­arbeiten auch heute viele Publi­ kationen noch mit problema­ tischen Formulierungen. Zudem werden die Ursachen oder Hin­ tergründe nicht thematisiert.

Oder keine Informationen zu Hilfestellungen gegeben.

Was ist daran problematisch, Morde an Frauen als Bezie­ hungsdrama oder Familien­ tragödie zu bezeichnen?

Es ist extrem verharmlosend.

Man benennt nicht, dass es ein Mord war. Ein Mord aufgrund der Tatsache, dass das Opfer eine Frau war. Und es trivia­li­ siert die Sache: Tragödie klingt

2019 wurden schweizweit 19 669 Straftaten im Bereich häusliche Gewalt registriert, darunter 79 versuchte oder vollendete Tötungsdelikte.

Jeweils rund die Hälfte der polizeilich registrierten Straftaten im häuslichen Bereich ereignet sich in bestehenden Partnerschaften.

Frauen sind dabei in rund 72 Prozent der Fälle Opfer, Männer in 75 Prozent der Fälle Täter.

Quelle: Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann.

Aktionstage Zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember engagieren sich diverse Organisationen in der internationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen».

In der Schweiz wird sie u.a. von Amnesty International gestützt. Die diesjährige Kampagne widmet sich dem Thema Mutterschaft und Gewalt. Infos: 16tage.ch

Angebote für Hilfe Gewaltbetroffene Frauen bekommen hier Rat und Unterstützung: Opferhilfe.ch oder opferhilfe-schweiz.ch

Pia Allemann (53) leitet zusammen mit ­Justyna Gospodinov die «BIF Beratungsstelle für Frauen gegen ­Gewalt in Ehe und Partnerschaft» in Zürich. Sie hat Sozialpädagogik studiert und ein Nachdiplomstudium in Gender ­Management absolviert.

aufregend und unterhaltsam.

Das trägt dazu bei, dass die Emo­ tionen oder die Empathie eher beim Täter als beim Opfer ist.

Welche Rolle spielt Corona in Bezug auf häusliche Gewalt?

Der Stresspegel steigt während einer Pandemie definitiv. Man sitzt aufeinander, fürchtet um den Job, die Kinder lärmen ­vielleicht noch, das ist belastend.

Während des Lockdowns war ­unser Telefon ruhiger. Mit den Lockerungen haben sich viele Frauen gemeldet. Sie konnten uns vorher nicht anrufen, da ihre Partner ja immer zu Hause waren.

Die Polizeiverbandspräsiden­ tin Johanna Bundi Ryser nimmt die Polizei nach den jüngsten Frauenmorden in Schutz. Es fehle an Mitteln und am Datenaustausch zwischen Ämtern. Was muss geschehen?

Mittlerweile hat fast jeder Kan­ ton ein sogenanntes Gefährdungs­ management. Dort gibt es einen Austausch mit den grös­seren Verwaltungen und der Kesb.

Aber die Polizei hat oft nicht ausreichend Ressourcen für ihre vielen Aufgaben.

Was halten Sie davon, Hoch­ risikotäter mit GPS-Sendern überwachen zu lassen?

Ich bin zwiegespalten. Auch im Zivilrecht gibt es ab 2022 die Fussfessel für Stalker. Aber die Polizei sagt, so kann keine einzige Gewalttat verhindert werden.

Vielleicht hält die Fessel gewisse Täter davon ab, das Opfer aufzu­ suchen. Aber man kann die Fes­ sel auch beschädigen. Sie bietet also nur eine Scheinsicherheit.

Im Sommer stand der Netflix-­ Erfolg «365 Days» in der Kritik.

Der unter Jugendlichen belieb­ te Film verherrliche sexuelle Gewalt gegen Frauen. Hätte man ihn verbieten sollen?

Mit Verboten erreicht man oft nicht viel. Viel wichtiger ist es, solc he Filme zu thematisieren.

Was passiert genau? Warum wird die Frau hier degradiert?

Warum lässt sie sich das gefallen?

Warum finden viele es span­ nend, wenn jemand erniedrigt wird? Jugendliche sind am ­Ausloten von Grenzen, und es

braucht ein Gegenüber, das ­klarstellt, dass solche Filme nicht die Realität darstellen.

Auch Märchen sind nicht un­ problematisch. Dornröschen wird bewusstlos von einem Fremden geküsst.

Ja. In dieser Geschichte gibt es keinen Konsens und die Rollen­ bilder sind klar: Er rettet, und sie ist passiv. Aber auch das wür­ de ich nicht verbieten. Besser, man redet mit den Mädchen ­darüber. Würden sie von einem Fremden geküsst werden wol­ len? Möchten sie denn immer gerettet ­werden? Glücklicher­ weise gibt es auch viele Erzäh­ lungen über starke Mädchen und Frauen.

Was müsste in der Sensibili­ sierung oder auch Aufklärung geschehen?

Das Thema Gewalt gegen Frauen müsste auch in Schulen präsent sein. Mädchen sollten wissen, welche Rechte sie haben und wo sie Hilfe holen können. Aber auch in verschiedenen Berufen, zum Beispiel im medizinischen Be­ reich, müssten Übergriffe Pflicht­ stoff in der Ausbildung sein.

Sie leiten eine Beratungsstelle für Frauen gegen Gewalt in Ehe und Partnerschaft. Wie viele Frauen melden sich pro Woche bei Ihnen?

Wir machen täglich bis zu 15 Be­ ratungen vor Ort und haben bis zu 30 Anrufe. Dazu melden sich noch bis zu sechs Opfer in unse­ rem Online-Chat. Pro Jahr bera­ ten wir über 2500 Klientinnen.

Wie können Sie diese Frauen unterstützen?

Unser oberstes Ziel ist der Schutz vor weiterer Gewalt.

Wie wir das erreichen, bestimmt die Frau selber. Wir fragen sie, ob sie bereit ist für eine Tren­ nung. Oder ob sie sich in der ­Beziehung besser schützen kann. Wir beraten sie strafrechtlich und leiten sie an An­ wältinnen weiter. Manchmal ­endet es in einer ­Anzeige.

Manchmal einfach, dass sie ­einen Schlüssel für ein Zimmer haben, in dem sie sich ein­ schliessen können. Wichtig ist, die Frau zu stärken, damit sie

Warten V3 – Format falsch

HÄUSLICHE GEWALT | 23.11.2020 | 57

Schritte unternehmen kann zu einem gewaltfreien Leben.

Was sind erste Warnsignale?

Oft beginnt es mit Beschimpfun­ gen oder Abwertungen – oder die Frauen werden isoliert. Danach werden Gegenstände beschädigt, z. B. Kleider oder Handys. Es fol­ gen erste Schubser, dann Schläge.

Das kann sich über Jahre weiter­ drehen. Die Gewalt wird dabei immer heftiger, die ruhigen Pha­ sen dazwischen werden kürzer.

Laut der polizeilichen Kriminalstatistik 2019 erlebt hierzulande fast im Stundentakt eine Frau häusliche Gewalt. Warum holen sich nur wenige Hilfe?

Scham ist ein grosses Thema. Sie ist bei gut ausgebildeten Frauen noch höher. Sie schämen sich, dass sie sich das gefallen lassen,

«Sich aus ­einer Abhängigkeit zu lösen, ist ein längerer Prozess.»

Pia Allemann Leiterin der Beratungsstelle BIF

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den falschen Mann ausgesucht zu haben, sie es doch hätten merken sollen. Andere finden den Zugang zu einer Beratungsstelle nicht.

Oder sie sind von ihrer gewaltbe­ lasteten Kindheit so geprägt, dass sie ohnmächtig sind. Migrantin­ nen kennen indes das Angebot oft nicht. Oder sie befürchten, die Schweiz verlassen zu müssen, wenn sie sich trennen.

Einige Frauen erleben mehrere gewalttätige Beziehungen.

Können sie dieses Muster durchbrechen?

Wir haben tatsächlich Klientin­ nen, die mit dem zweiten gewalt­ tätigen Mann bei uns in Beratung sind. Sie sagen, dass sie hätten stutzig werden sollen, als die ­ersten Warnzeichen kamen. Es sind oft Frauen, die nicht lernen konnten, auf ihre Grenzen zu

achten. Sich aus einer Abhängig­ keit zu lösen, ist ein längerer ­Prozess. Wir sind eine Krisen­ interventionsstelle und stabili­ sieren in der ersten Phase. Da­ nach empfehlen wir eine thera­ peutische Begleitung, in der die Klientin Strategien für e­ inen nächsten Fall erarbeiten kann.

Sie erleben jeden Tag traumatische Geschichten. Wie gehen Sie damit um?

Wir Beraterinnen brauchen ­Erholungsphasen und arbeiten alle Teilzeit. Und wir haben ­offene Bürotüren, um jederzeit miteinander reden können. ­Unsere Klientinnen sind zudem äusserst dankbar. Viele berich­ ten, dass unsere Arbeit eine ­positive Wendung in ihr Leben gebracht hat. Das ist ein wahn­ sinnig starker Antrieb. MM

58 | 23.11.2020 | MEINE MIGROS

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MEINE MIGROS | 23.11.2020 | 59

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60 | 23.11.2020 | ABNEHMEN

Der Bauch ist weg Im Sommer wollte Finanzplaner David Zbinden seinem Bauchfett an den Kragen. Heute wiegt er acht Kilo weniger und hat viel Zuversicht und Motivation hinzugewonnen.

Text: Thomas Wyss Bilder: Siggi Bucher

D

avid Zbinden ist erleichtert.

Sein Bauch ist weg. Vier ­Monate hat sich der Finanzplaner aus Flamatt FR für das Ziel unter der Anleitung von Trainingscoach Selina Schättin von MySidekick abgerackert. Beim Blick auf die Waage

stellt der Freiburger zufrieden fest: «Ich habe wieder eine Acht vorne dran, das tut gut.» Rund 89 Kilo leuchten auf, vor der Challenge waren es noch 97. ­Dazwischen liegt ein langer, teilweise beschwerlicher Weg. Ende September etwa sah es nicht so aus, als könne Zbin-

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ABNEHMEN | 23.11.2020 | 61 vorher

den sein Ziel noch erreichen. Der ­vorletzte Monat war ein Knorz, da es beim Vorkochen, dem «Meal preppen», gewaltig harzte. «Das hat mich richtig genervt – und zugleich angestachelt», so der 34-Jährige. «Deshalb gab ich beim Schlussspurt noch mal alles.»

Erste Erfolge wiegen in Sicherheit

Es hat sich gelohnt, auch wenn David sein eigentlich angestrebtes Ziel von 85 Kilo verpasst hat. Woran liegts? «Die vorüber­gehende Stagnation ist nichts Ausser­gewöhnliches, wir konnten sie ganz klar einem Grund zuordnen: der Ernährung», erklärt Coach Schättin.

Die Expertin von MySidekick kennt die genaue Ursache: «Um Gewohnheiten zu etablieren, braucht es zwei bis drei Monate, erst dann fühlen sie sich nicht mehr mühsam an.» Zudem drohe nach ersten Erfolgen das Gefühl, etwas weniger tue es ja auch. «Schnell ist hier etwas gekauft und da etwas genascht, das nicht genau passt. Ich glaube, David

hat sich diesen Teil der Challenge einfacher vorgestellt. Beim Sport klappte es bei ihm ja stets prima.»

Zbinden ist dennoch zufrieden.

Das Wichtigste sei für ihn, dass ihm wieder wohl sei in seiner Haut, so der Freiburger. «Mit 89 Kilo fühlt es sich normal an, ich fühle mich auch ohne Sixpack fit. Fit genug für alles, was ich machen will – auch für den Fussball.

Kürzlich konnte ich erstmals seit Längerem wieder 90 Minuten durchspielen.»

Im Rückblick gefällt ihm am besten, dass die Grundidee seines Projekts zum Abspecken perfekt aufgegangen sei: dass sein Bauch während der Zeit, in der derjenige seiner schwangeren Frau wuchs, schrumpfte. «Sie nahm acht Kilo zu – und ich in den letzten vier Monaten acht Kilo ab. Ich finde, das ist perfekt.»

Seine neueste Herausforderung ist denn auch eine andere: Am 25. September kam Tochter Ava Alexandra zur Welt. «Sie ist derzeit meine grösste und schönste Challenge.» MM

nachher

Die besten Abnehmtipps für Männer um die 40

Tipps von Trainingscoach Selina Schättin

Nehmen Sie Freunde und Familie mit ins Boot – sie sollen Sie unterstützen und «kontrollieren».

Planen Sie anstelle eines Feierabendbiers eine ­Feierabendspazierrunde.

Auch da lässt es sich gut quatschen, und zu Corona-­ Zeiten passt sie sowieso.

Setzen Sie sich Etappen­ ziele, beim Gewicht und in Be­­zug auf veränderte

­Gewohnheiten. Versuchen Sie, die tägliche Bewegung als R ­ outine in Ihren Alltag zu integrieren, sodass es ­Ihnen kaum mehr auffällt.

Keine Zeit? Schon 10 bis 15 Minuten sind besser als gar nichts. Halten Sie sich besser an kleine Be­wegungseinheiten als an grosse – auf letztere verzichten die meisten öfters.

Die Suppenzeit kommt ­gerade recht. Denn Suppen eignen sich sehr gut für ­einen leichten Znacht.

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KOLUMNE | 23.11.2020 | 63

Dick trägt weit DER ANDERE BLICK Übergrössenmode. Das keck zusammengewürfelte Potpourri aus «Wir wissen ja auch nicht, wie» und «Kaschiert so schön». Fröhlich. Modern. Jung geblieben.

Kaschierend. So steht es zumindest auf den ­Etiketten. Geht es um Mode für übergewichtige Frauen, entgleisen in den Designerstuben ­regelmässig die Geschmäcker und Nähkünste.

Getrieben von dem Irrglauben, alle dicken ­Menschen mögen sich am liebsten hinter weit fallenden Bahnen verstecken, entstehen immer neue Kreationen des Grauens in den Labora­torien der Stoffdealer. Aber wer will es ihnen verübeln, schliesslich wachsen wir alle mit ­Mutters Mantra auf, die sagte: Figurbetont, das ginge nur, wenn man eine Figur betont. Als ­dicker Mensch möge man dies doch bitte vermeiden, denn sonst wäre, o Schreck, die eigene Figur zu sehr betont.

Nicole Jäger (38) ist Comedian und A ­ utorin aus H ­ amburg. ­In ihrem ersten Buch hat sie ihr Leben mit 340 Kilo und den Weg des Abnehmens beschrieben.

190 Kilo leichter, will sie auch in 2021 mit ihrem Stand-up-­ Programm auf Tour gehen.

Also lernt man, Tarnkappen zu tragen. «Sehen und übersehen werden», das scheint das Motto.

«Nicht mehr auffallen, als man eh schon auffällt.»

Dick trägt weit. So ist das nun einmal. Kaschieren heisst das Zauberwort. –Bullshit heisst meine Antwort darauf! Dick bin ich in allen Kleidungsstücken, ganz gleich, ob weit fallend oder eng anliegend. Die Annahme, man sehe in engen Kleidern dicker aus, ist Blödsinn. Ich sehe in ­einem Badeanzug nicht dicker aus als in einem Zelt. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Denn weit fallende Kleider fallen über die dickste Stelle weit und beziehen den Rest des Körpers mit ein.

Bedeutet: Man sieht plötzlich aus wie eine Litfasssäule. So hübsch mit Blumen oder Punkten oder diesem verdammten Animalprint. Leopardenmuster, Tiger oder Zebra. Die Geschmacksverirrung in XXXL. Warum genau glaubt man ­eigentlich, ausgerechnet der übergewichtige Mensch wolle dringend aussehen, wie ein vierhundert Kilo schweres Säugetier? Welch Farce!

Als würde es das Auge irritieren und mich schlank schummeln, wenn ich plötzlich aussähe wie ein schwangeres Zebra auf zwei Hufen.

Diesem ganzen Modezirkus geht die falsche ­Annahme voraus, dass der dicke Mensch sich schon grundsätzlich schämt für seine Figur – oder dies zumindest tun solle – und diese ­deswegen nicht zeigen möchte. Und hier ein klein wenig Feenstaub für uns alle: Schön ist, was sich schön anfühlt. Nicht für jenen, der ­urteilt, sondern denjenigen, der trägt. Gefallen musst du nur einem: dir selbst! Klingt banal?

Ist es ja auch! Ich trage jedes Kleid eng und Strumpfhosen sowieso. Sehe ich darin dick aus?

Selbstverständlich! Weil die Kleidung mich dick macht? Nein, weil ich eine dicke Frau bin!

Und das ist übrigens okay. Zugegeben, für mein Gegenüber eventuell nicht. Aber das ist das ­Problem des Gegenübers. Scham ist kein Kleidungsstück, also zieh sie dir nicht an! Dein Körper darf gesehen werden. Es gibt keinerlei Grund, ihn und damit vor allem dich zu verstecken. Denn die Geschmäcker anderer Menschen sollten niemals dein Mass der Dinge sein. Niemals! MM

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Aktive Massnahmen gegen chronische Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems Sie möchten Ihre Gesundheit stärken und bis ins hohe Alter erhalten? Mit gezielter Ernährungs- und Stoffwechseltherapie gewinnen Sie spürbar mehr Vitalität und Wohlbefinden. Gleichzeitig unterstützen Sie mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel ein gesundes Immunsystem. Wir zeigen Ihnen neue Wege.

Aktive Massnahmen gegen chronische Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems sind wichtige Bestandteile. Dazu hilft unsere erfolgreiche, über 25-jährige Erfahrung.

Wir machen keine Diät, sondern eine Stoffwechseltherapie Dr. med.

Padia Rasch Leitende Ärztin Fachkurhaus Seeblick

Ein gut funktionierender Stoffwechsel ist die Grundlage für körperliches und seelisches Wohlbefinden. Umgekehrt gilt: Jede Krankheit hat ihre Ursache in einer Störung des Stoffwechsels. Im Problemfall werden Substanzen nicht mehr abgebaut und ausgeschieden.

Wenn sie sich anreichern, können sie den Körper sogar vergiften. Die Symptome sind vielfältig: ein nicht funktionierendes Immunsystem, Schlafstörungen, zu hohe Zucker-, Fett- und Leberwerte, Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Erschöpfung oder rheumatische Beschwerden. Im Fachkurhaus Seeblick nehmen wir uns daher viel Zeit für Sie und Ihre offenen Fragen.

Sie lernen bei unseren Fachvorträgen, wie Sie Ihre Ernährung soweit optimieren, dass Sie langfristige Erfolge erzielen.

Tiefgreifend entgiften – Immunsystem stärken Um Ihre Gesundheit zu erhalten, hilft es sehr, Ihrem Körper eine Auszeit zu gönnen. Mit unserem EPD®-Ernährungsprogramm regen Sie Ihren Stoffwechsel an und entgiften tiefgreifend.

Dazu ermitteln wir Ihren individuellen Bedarf an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Ballast- und Aufbaustoffen. Parallel gleichen wir Defizite mit unseren massgeschneiderten HCK®-Mikronährstoffrezepturen gezielt aus. So bekommt Ihr Körper exakt, was er braucht. Schon nach kurzer Zeit spüren Sie die positive Wirkung und stärken sukzessive Ihr Immunsystem.

Eine starke Immunabwehr ist der beste Schutz Unsere Immunabwehr ist ein fein abgestimmtes, hoch leistungsfähiges biologisches System mit einer unvorstellbar grossen Zahl von Zellen.

Alle Zellen patrouillieren ständig im Körper, werden erneuert, lernen dazu und stellen sich täglich neuen Herausforderungen. Ohne das körpereigene Abwehrsystem hätte der Mensch keine Überlebenschance. Immunsystem und Ernährung stehen miteinander in enger Wechselbeziehung. Deshalb sind eine gesunde Ernährung und ausreichende Mikronährstoffzufuhr nicht nur Voraussetzung für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, sondern auch für ein funktions- und leistungsfähiges Immunsystem.

Ziele des Aufenthaltes im Fachkurhaus Seeblick • Tiefgreifend entgiften • Rasch und gesund Depotfett abbauen • Cholesterinwerte und Blutdruck reduzieren • Körperfunktionen regenerieren und vitalisieren • Immunsystem gezielt stärken

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MM 23.11.2020

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Das Fachkurhaus in Berlingen ist ein spezialisierter Erholungsort für komplementäre Medizin. Als Schwerpunkte wirken Ernährungs- und Stoffwechseltherapie. Die ganzheitliche Philosophie, moderne Behandlungs- und Schulungsmethoden sowie die idyllische Lage am Bodensee bieten perfekte Voraussetzungen für einen nachhaltigen Therapieerfolg. Ob bei Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, hohem Cholesterin, Darmproblemen, Stress oder einem angeschlagenen Immunsystem – seit mehr als 25 Jahren profitieren Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen von Intensiv-Kur(s)wochen im «Seeblick».

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MEINE MIGROS | 23.11.2020 | 65

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Doch ich bin auch ein Fan von ­umweltfreundlichen Verpackungen.

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68 | 23.11.2020 | RUBRIK

Schöne Weihnachten Egal ob man sich für Blumen oder einen Weihnachtsbaum entscheidet – die Vorbereitungen für das Fest sind in vollem Gang. Das Migros-Magazin hat einen Weihnachtsbaumproduzenten besucht.

Text: Julie Mégevand

D

er Weihnachtsendspurt hat bereits begonnen. 2020 war in vielerlei Hinsicht ein spezielles Jahr. Umso bedeutungsvoller ist da die Freude am Schmücken der eigenen vier Wände.

Heimische Tannenbäume

Allen, die sich für einen natürlichen Weih­ nachtsbaum entscheiden, bietet die Migros ­unter dem Label «Aus der Region. Für die ­Region.» Nordmanntannen aus dem freibur­ gischen Sommentier an. Dort führt ­Alexandre Castella seit den 80er-Jahren eine 40 Hektar

grosse Baumschule für Tannen. In­zwischen ar­ beitet auch sein Sohn Max im Familienbetrieb.

Gemeinsam mit einem Partner wird er eines Tages die Nachfolge seines Vaters antreten.

«Die Nordmanntanne kommt ursprünglich aus der Kaukasus-Region und ist besonders robust. Mit ihren dichten Ästen wirkt sie sehr majestätisch. Es sind wirklich herr­liche Bäu­ me», beteuert Alexandre Castella lächelnd. ­ Damit der Weihnachtsbaum garantiert frisch bleibt, sollte er nach dem Kauf an einem küh­ len Ort gelagert werden. Es empfiehlt sich, den Stamm in ein Gefäss mit Wasser zu stellen, so-

dass der Baum innerhalb von vier bis zehn ­Tagen seine Wasserspeicher auffüllen kann.

Damit er im Weihnachtszimmer nicht aus­ trocknet und seine Nadeln verliert, sollte man den Baum in einen Ständer, der mit Wasser ­gefüllt werden kann, stellen und ihn nicht in der Nähe eines Heizkörpers platzieren.

Sentimentale Produktion

Neben dem Verkauf von Weihnachtsbäumen als saisonales Produkt «kümmern wir uns das ganze Jahr um unsere Bäume. Wir pflanzen sie, lichten sie aus, sorgen dafür, dass sie nicht

23.11.2020 | 69

Alexandre Castella (links) und sein Mitarbeiter Max, e­ iner seiner beiden Söhne

von Blattläusen oder Krankheiten befallen werden, und versuchen, das Wachsen jedes Baumes so zu lenken, dass er am Ende eine harmonische Form erhält. Keiner möchte einen Weihnachtsbaum, der unten mit üppigen Ästen ausgestattet und oben nackt ist», sagt Castella. Und dann gibt es natürlich Wetterkapriolen. «Bei Frost im Frühjahr, wenn die ersten Knospen kommen, braucht die Tanne viel Zeit, um sich zu erholen.»

Die Bäume werden Anfang November gefällt. «Dieses Jahr waren es 60 000 Stück. Wir fällen T ­ annen, die sieben bis zehn Jahre lang bei uns g­ ewachsen sind. Beim Fällen werden wir i­ mmer ein wenig sentimental hier!

Wegen der Corona-­Pandemie rechnen ­einige unserer Kollegen aus Nordeuropa mit einer Umsatzzunahme von zehn Prozent.

Wir können keine Tendenz vorhersagen», meint Castella und fügt hinzu: «Die Hälfte der hierzulande verkauften Weihnachts­ bäume stammt aus der Schweiz.» MM

s ro rg ig u M nb urg e eu ib N Fre

Zwei dekorative Blütenpflanzen Es gibt zwei typische Blüten­ pflanzen, die für ein weih­ nächtliches Ambiente in den Wohnräumen und manchmal auch in den Aussenbereichen sorgen. Da denkt man gleich an Weihnachtssterne, Poin­ settien, die mit ihrer s­ chönen roten Farbe jeden Kaminsims schmücken. Aber die rein­ weisse Christrose ist min­ destens genauso schön.

sen. Interessanterweise sind es die Blätter, die ihn in leuchtendem Rot e ­ rstrahlen lassen, und nicht die kleinen gelb-orangenen Blüten in der Mitte der Pflanze.» Das Phäno­ men der Verfärbung der Blät­ ter erfolgt u ­ nter dem Einfluss von Licht. Damit sich die Farbe ändert, müssen Weihnachts­ sterne mehrere Wochen lang im Dunkeln kultiviert werden.

Bei Gerber Fleurs im waadtländischen Trey werden die Blumen gehegt und gepflegt, bevor sie bei der Migros in den Verkauf gelangen. So werden beispielsweise die Blätter der Weihnachtssterne Jahr für Jahr kontrolliert, um auszuschlies­ sen, dass die U ­ nterseite der Blätter von weissen Fliegen befallen sind. «Der Weih­ nachtsstern sollte nach dem Kauf schnell nach Hause ge­ bracht und für fünf Minuten in handwarmes Leitungswasser gestellt werden. Danach plat­ ziert man ihn am besten an ­einen nicht zu k­ ühlen Ort ohne Zugluft, denn er ist recht anfäl­ lig», rät Victor Gerber, der Lei­ ter des Unternehmens, das die Migros Neuenburg-Freiburg schon seit vielen Jahren be­ liefert. Damit die Pflanze l­ ange hält, darf die Erde nie trocken sein. «Man muss den Weih­ nachtsstern alle drei Tage gies­

Bei den Christrosen verhält es sich ein wenig anders, denn diese Pflanze mag eher kühlere Temperaturen.

«Selbstverständlich können Christrosen während der Festtage in der Wohnung aufgestellt werden, aber ­eigentlich handelt es sich um eine ziemlich robuste Pflanze für den Aussen­ bereich. Am besten gedeiht sie auf dem Fenstersims oder windgeschützt auf dem Balkon. Dort blüht sie auch länger», so Victor Gerber ­weiter. Wenn man die dürren Blätter von Hand entfernt, kommen die neuen Blüten besser zur Geltung. Bei den «Gold Collection»-Töpfen, die bei der Migros unter dem Label «Aus der Region.

Für die Region.» verkauft ­werden, kann man bei einer Pflanze auf 15 bis 20 Blüten hoffen.

Rot, Weiss und Grün sind die klassischen Farben, mit denen zu Hause eine weihnächtliche Atmosphäre entsteht.

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RÄTSEL | 23.11.2020 | 73

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So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 29.11.2020, 24 Uhr

Neues Coronavirus

Aktualisiert am 28.10.2020

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RÄTSEL | 23.11.2020 | 75

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Quiz

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Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Wie nennt man einen durchtriebenen Kerl?

G Luziferschnitzel

P Teufelsfilet

D Satansbraten

Ein williger und oft bescheidener Hilfsarbeiter ist ein …

R Wasserträger

A Wasserstosser

I

Wasserheber

Wie heisst die Kapitänin der Fussballnationalmannschaft der Schweiz?

P Fabienne Humm E Ramona Bachmann T Marisa Wunderli Wie nennt man mittelalterliche Remakes von Popsongs?

N Middelsongs

S Bardcore

S Bern

1 1

O Thurgau

Wo kommt die Merkel-Zelle vor?

G Blut

N Knochenmark

U Haut

1

2

R Südamerika 3

4

5

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

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3 3

4 4

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Bimaru Lösung Nr. 47

Sudoku Lösung Nr. 47

Was

koche ich heute? migusto.ch

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Kreuzworträtsel Lösung Nr. 47

E 1 2

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

E Ostafrika 6

2 4 3

Bimaru

Wo befindet sich das sogenannte Lithium-Dreieck?

T Westeuropa

4 5

Lösung: Lösung:

Z Poetrys

Welcher Kanton hat die grösste Nord-Süd-Ausdehnung?

E Waadt

ALLERLE I BES I NGEN ANF L EHEN BLUECH I P BORUSS I A E R EM I T I N BOTSUANA CER I N GLY D E Z I MA L E RTGELD HAS E I KANAL BEN HA M UI ET M LANG R P I RANHAS SENFGLAS L I TER R EE A T ENAGER SCHERRER URKANTON Z I V I LEHE

H A E S M I L C H B A D E R Paroli

E H E G A Lösung Nr. 47T T E S E GEN

D A M E N R A D

K A B A F E N R E I S E T T Z K Y Quiz

H E R S E H Lösung Nr. 47 E N VIADUKT

Sudoku Gewinner Nr. 46

Paroli Gewinner Nr. 46

Quiz Gewinner Nr. 46

Alfred Huber, Gais AR; Léon Stauffer, Saint-Aubin-Sauges NE

Walter Rudin, Niederdorf BL; Beat Bieri, Thun BE

Barbara Hadorn, Kriens LU; Ernst Sigrist, Othmarsingen AG

76 | 23.11.2020 | MEINE WELT 1

«Beim Jöggele schlage ich jeden» Moderatorin Anna Zöllig erfüllt in ihrer TV-Sendung Kinderwünsche. Privat kuschelt sie gerne mit Teddybären, mag Saures und spielt fürs Leben gerne Tischfussball.

Text: Benita Vogel Bilder: Jorma Müller

Mein Lieblingsprodukt aus der Migros «Äpfel dürfen nie fehlen.

Am liebsten mag ich die Sorten mit säuerlichem Geschmack.»

4

MEINE WELT | 23.11.2020 | 77

1 Mein Velo «Ich habe zwei Fahrräder.

Das weisse ist mein Sonntagsvelo.

Umweltschutz ist mir sehr wichtig, deshalb fahre ich nicht Auto. Zur Arbeit pendle ich im Zug.» 2 Meine Pflanzen «Ich habe es gerne grün und farbig um mich herum. Die Monstera hat meine Mutter für mich ­gezüchtet.»

2

3 Meine Teddy-Familie «… besteht aus fünf Teddies. Meinen Liebling, ­Bärnard, habe ich zum Geburtstag ­geschenkt bekommen. Er ist fast immer dabei, wenn ich auswärts schlafe.»

3

Name: Anna Zöllig (29) Wohnort : Winterthur ZH Das läuft bei mir: «Erst vor ­Kurzem habe ich die vierte Staffel von ‹Anna erfüllt Wünsche› fürs SRF ­abgedreht. In der TV-Sendung überrasche ich Kinder und lasse ­deren Träume Wirklichkeit werden.

Das ist jeweils sehr ­berührend. ­Daneben arbeite ich für die Kinder­ sendung ‹Zambo› und ­moderiere auf SRF3. Seit ich mit zwölf Jahren an einem Mädchentreff durch ­einen Nachmittag führen durfte, wollte ich Moderatorin werden – obwohl ich als Kind nie Radio ­hörte. ­Während des Gymis habe ich beim Winterthurer Lokalsender Radio Stadtfilter Radioluft ­geschnuppert. Während des ­Journalismusstudiums bin ich beim SRF eingestiegen.»

4 Meine Genossenschaft «Ich bin erst vor zwei Monaten in meine ­Wohnung in einer selbstverwalteten ­Genossenschaft eingezogen. Wir ­entscheiden über alles gemeinsam.

Ich bin so ähnlich aufgewachsen und geprägt von dieser Kultur.»

Bild: zVg

5 Mein Jöggeli «Beim Tischfussball schlage ich jeden! Als Teenager habe ich Stunden, wenn nicht Tage mit ‹Jöggele›, wie wir in Winterthur sagen, verbracht. Heute spiele ich in einer Liga.»

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6 Meine Pfeffermühlen «Sie sind ein schönes Andenken an meinen ­ verstorbenen Grossvater. Er war von Beruf Metzger, arbeitete später aber als Schreiner und stellte die Mühlen selber her. Sie passen gut in meine ­Küche, wo ich gerne mit lautem Sound im ­Hintergrund koche. Das hilft mir ­abzuschalten.» MM

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Damen 1 Leki Skistock Comp 14, Länge 110–120 cm, 79.90 4939.258 2 On-Piste-Ski E S/Max W8 inkl. Bindung M11 GW, Länge 150–165 cm, 549.– 4643.140 3 Visierhelm Mirage Visor,

Gr. 53–59 cm, 299.– 4618.246 4 Skijacke Snow Rebel, Gr. S–XL, 319.– 4625.502 5 Areco Halstuch, 22.90 4605.305 6 Trevolution Mütze, 11.90 4605.405 7 Midlayer Radiant,

Gr. S–XL, 109.– 4625.505

8 Ziener Handschuh, 49.90 4964.774

11 Winterboot Breccia 2 GTX, Gr. 36–42, 229.– 4751.069

9 Skihose Edge, Gr. XS–XL, 179.– 4625.508 10 Skischuh S/Pro 90, MP 23.5–27.5, 399.– 4954.688