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Gegen emotionale Gewalt

Violence» gegründet und das Onlinetool #withyou lanciert, das sich auf toxisches Verhalten fokussiert. Opfer und deren Umfeld können sich hier per interaktiven Fragebögen und einfachen Definitionen umfassend informieren – und somit Hilfe holen, bevor Gewalt eskaliert. Neben körperlicher und sexualisierter Gewalt gibt es auch subtilere, psychische Gewalt. Dies sind fünf Warnsignale für eine toxische Beziehung:

1. Starke Eifersucht und ständige Kontrolle

Dein Partner/deine Partnerin will ständig wissen, wo du bist und was du tust? Dazu gehören häufige Nachrichten oder Anrufe, das permanente Verfolgen in den sozialen Medien oder Stalking. Doch Kontrollwahn hat nichts mit Liebe zu tun. Es geht dabei um das Bedürfnis nach Macht und Abhängigkeit. Ein weiteres Warnzeichen: Wenn er/ sie versucht, dich von Freunden/ Freundinnen und/oder der Familie zu isolieren. Falls du etwas allein oder mit Freunden unternehmen willst, wird an deiner Liebe gezweifelt oder dir ein schlechtes Gewissen gemacht.

2. Verdrehen von Tatsachen (Gaslighting)

Sein/ihr Verhalten lässt dich an deiner Wahrnehmung zweifeln? («Das habe ich nie so gesagt, das bildest du dir nur ein!», «Deine Freunde denken auch, dass du oft schlecht gelaunt bist.») Diese Art von Manipulation und emotionalem Mobbing wird als Gaslighting bezeichnet. Dabei soll dir das Gefühl vermittelt werden, dass deine Wahrnehmungen und Gedanken falsch oder unwichtig sind. Du beginnst, an dir selbst zu zweifeln. Bei Gaslighting handelt es sich klar um emotionale Gewalt. Besonders perfide: Betroffene brauchen oft lange, bis sie die Systematik dahinter erkennen.

3. Krasse Stimmungsschwankungen

Toxische Beziehungen sind häufig eine emotionale Achterbahnfahrt. Mal ist er/sie liebevoll und fürsorglich, dann wieder abweisend und gefühlskalt – er/sie bestraft dich beispielsweise mit Schweigen oder Liebesentzug. Solche Stimmungsschwankungen können wie aus dem Nichts auftreten. Du fühlst dich in deiner Beziehung nie wirklich sicher. Nach Ausbrüchen kommt es zu einer HoneymoonPhase, man versöhnt sich, doch nach einer gewissen Zeit wird es wieder schlimmer. Er/sie tobt, brüllt oder beschimpft dich vielleicht. Verbale Wut kann zu Kontrollverlust und körperlicher Gewalt führen.

4. Finanzielle Kontrolle

Überprüft er/sie deine Finanzen? In einer ungesunden Beziehung wird oft auch die finanzielle Situation genau kontrolliert. Vielleicht nutzt dein Partner/deine Partnerin deine Kreditkarte und macht Zahlungen für dich? Was fürsorglich erscheinen mag, muss nicht so gemeint sein. Finanzielle Kontrolle ist eine wirksame Methode, um starke Abhängigkeit zu schaffen.

5. Drohungen

Drohungen und Nötigungen können sich gegen dich und dein Umfeld richten («Ich tu dir/ deinen Angehörigen etwas an!», aber auch: «Ich bringe mich um, wenn du mich verlässt!»). Nimm jede Drohung, jedes Angstmachen ernst und hole dir Hilfe.

Hilfe holen

Hilfe und Beratung gibt es in den Opferberatungsstellen der einzelnen Kantone – kostenlos, vertraulich und anonym. opferhilfe-schweiz.ch

Es gibt Angebote von freiwilligen Personen, solltest du ausserhalb der Bürozeiten Rat benötigen:

Die Dargebotene Hand Tel. 143

AppElle! 031 533 03 03

Telefon gegen Gewalt 076 516 26 76

With-you.ch

#withyou wurde lanciert von «Tech against Violence», einem Spinoff des schweizerischen Frauendachverbands Alliance F. Das schweizweit neuartige Onlinetool wird vom MigrosPionierfonds ermöglicht.

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