Migros-Magazin-45-2023-d-LU

Ausgabe Luzern, AZA 1953 Response Zentral

migros.ch/magazin | MM45, 6.11.2023

So geht nachhaltig reisen Seite 13

Die besten KartoffelstockRezepte Seite 35

SOLL ICH JETZT SCHON HEIZEN? Seite 10

UNSERE NUMMER 1 Alles über die Banane

Bild: Getty Images

Seite 19

7 HERZ-FAKTEN, DIE DU KENNEN MUSST Seite 24 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 041 - 455 70 38, E-mail: genossenschaftsregister@migrosluzern.ch

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An diesem Wochenende profitieren Familien

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Für Familien lohnt es sich dieses ­Wochenende also besonders, in der Migros einzukaufen.

INTEGRATION FÖRDERN

Die Migros tut viel, um Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen zu fördern. Ein Beispiel: das Förderprogramm «ici. gemeinsam hier.» vom Migros-Engagement, bei dem allein 2023 knapp 730 000 Franken in 83 Integrationsprojekte fliessen. Dazu zählt etwa ein Projekt in Genf, bei dem Menschen aus verschiedenen Nationen gemeinsam alte Möbel restaurieren. ici-gemeinsam-hier.ch

MIGROS MACHT MEH FÜR D’SCHWIIZ

Bilder. zVg, Migusto

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4 | 6.11.2023 | MEINE MIGROS

MEINE MIGROS | 6.11.2023 | 5

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Ein feiner Kindersnack aus Biozutaten

–

Die Beutel sind aus Plastik. Doch der Hersteller unterstützt eine Organisation, die Plastikmüll aus den Weltmeeren entfernt.

BÜNDNER KÄSESCHNITTEN

Backofen auf 220 °C Unter-/Oberhitze vorheizen. 200 g Rahmkäse in Scheiben schneiden. 50 g Bündnerfleisch in dünne Streifen schneiden. Etwas für die Garnitur beiseitestellen. 8 Scheiben Steinofen Twister Rustico à 15 g auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. ½ Knoblauchzehe daraufpressen und verstreichen. Bündnerfleisch ebenfalls darauf verteilen. Käsescheiben darauflegen. In der Ofen­ mitte ca. 5 Minuten über­backen. Schnittlauch fein schneiden. Zum ­Servieren mit beiseitegestellten Bündnerfleischstreifen, Schnittlauch und Pfeffer bestreuen. Rezept auf migusto.ch

6 | 6.11.2023 | AUGENBLICK

10:55 Uhr

Die Idylle täuscht: Vor dem imposanten Wetterhorn warten schaurige Krimis von Schweizer Autorinnen und Autoren darauf, gelesen zu werden. Ex Libris hat an 61 Orten in der Deutschschweiz Plakate und Bücherregale aufgestellt, um mehr Leselust zu wecken. Die Aufnahme ist am 1. November 2023 entstanden.

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MONTAG, 6. NOVEMBER 2023 IN AKTION INHALT 10 Zum Start der Heizsaison Soll ich die Radiatoren jetzt schon voll aufdrehen? Ein Profi antwortet 13 Bewusst reisen liegt im Trend Wie man selbst in der Ferne ­nachhaltig unterwegs sein kann

33 %

17 Kolumne: 1, 2 oder 3?

19 Bananen aus fairem Anbau

BONCAMPO CLASSICO KAFFEE-BOHNEN, UTZ 3 × 1 kg Fr. 21.10 statt 31.50

24 Macht Liebeskummer krank?

Das Herz im Faktencheck 27 Family Business Das bringt ein Gemeinschaftskonto

Gültig vom 7. bis 13. November

29 Alles über Rotkraut

Weitere Aktionen und Neuheiten in der Beilage

31 Der Hahn im Topf Herzhafte Rezepte mit Coq au vin 35 Stock, Püree oder Stampf?

Was man mit Härdopfelstock sonst noch alles zaubern kann

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44 Scheitern als Chance Ihr Start-up ist bereits Geschichte, doch Tanja Koch gibt nicht auf

Baum als letzte Ruhestätte

48 Kolumne: Der andere Blick

Bild: Jeremy Bierer

51 Wenn Milch sauer aufstösst Was tun bei Laktoseintoleranz?

57 Hallo, neuer Papi!

Wann ist der beste Zeitpunkt, ­seinen Kindern den neuen Partner vorzustellen?

MADAME COOL Magaly Gisclon sorgt auf den Strassen von Lausanne für Recht und Ordnung.

Mit Beschimpfungen und verärgerten ­Autofahrern geht die polizeiliche Sicherheitsassistentin gelassen um. Seite 78

85 Anlagen in der Schweiz (kostenlosen Unterlagen)

IMPRESSUM

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt

des sozialen K ­ apitals, Organ des­Migros-­Genossenschafts-Bundes (MGB) | Online migros.ch/magazin Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Telefon: 0800 840 848 | Kontakt www.migmag.ch/ leser | Herausgeber MGB | Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft Beglaubigte Auflage: 1 477 714 Ex. (WEMF 2023), ­Leserschaft: 2 175 000 (WEMF,

www.friedwald.ch Tel. 052 741 42 12

MACH Basic 2023-1) | Abonnemente www.migmag.ch/abo | Tel.: 058 577 13 00

M-Infoline Tel.: 0800 840 848 Cumulus-Infoline Tel.: 0848 850 848 8 Rp./Min. aus dem Schweizer Festnetz Ausführliches Impressum: ­www.migmag.ch/­impressum

60 Winterjacken für Kinder 63 Kolumne: Stadt, Land, Stutz 68 Deine Region 75 Rätsel und Spiele 78 Meine Welt

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10 | 6.11.2023 | HEIZUNG

Wann soll ich mit Heizen beginnen?

Wenn es in der Wohnung oder dem Haus unangenehm kalt ist. Das kommt ganz aufs eigene Empfinden an, aber grundsätzlich gilt für Energieberater Silvan Graf vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ): Wohnst du in einem Altbau, macht es ab einer Aussentemperatur von 13 Grad Sinn. Ist das Haus neu und gut isoliert, kann man auch gut warten, bis es nur noch 10 Grad sind.

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Wie warm soll es sein?

Auch hier ist das eigene Wohlbefinden entscheidend. Unnötiges Heizen ist aber teuer und schadet der Umwelt. Im Winter kann man auch gut einen warmen Pullover und warme Socken tragen und die Heizung ein bisschen weniger hochdrehen. Mit jedem Grad weniger in der Wohnung kann man 6 bis 10 Prozent an Heizkosten einsparen.

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Muss jeder Raum gleich warm sein?

Muss ich jetzt schon heizen?

Sobald es kälter wird, ist die Heizung gefragt. Aber wann und wie stark aufdrehen? Mit diesen elf Tipps vom Profi sparst du Energie und Heizkosten.

Bild: Getty Images

Text: Rahel Schmucki

Nicht in jedem Raum verbringt man im Winter gleich viel Zeit. Deshalb muss es auch nicht überall gleich warm sein. Im Wohnzimmer und im Bad machen Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Sinn, in der Küche reichen 19 Grad, im Schlafzimmer sogar 17 oder 18 Grad. ­Damit die Zimmer unterschiedlich warm bleiben, solltest du die Türen schliessen.

Muss ich auch unge­nutzte Räume heizen?

Im Winter sollten alle Räume beheizt werden.

Für kaum benutzte Zimmer reicht Stufe 1 oder 2.

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HEIZUNG | 6.11.2023 | 11

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Kann ich nachts und bei Abwesenheit runterdrehen?

Ganz abstellen solltest du die Heizung nicht, da das Wiederaufwärmen der Räume mehr Energie braucht, als sie während dieser Zeit warm zu halten.

Bist du tagsüber unterwegs, kannst du auf Stufe 2 runterdrehen. Das Gleiche gilt für die Nacht. Anders ist es bei Bodenheizungen: Sie sollten tagsüber und nachts konstant warm sein, da sie länger brauchen, um einen Raum wieder aufzuheizen. Verreist du für ein paar Tage, reicht Stufe 1.

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Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat?

Diese Angaben können natürlich je nach Installation leicht variieren.

Aber grundsätzlich gilt bei allen Heizungen: Stufe * :­ 5 Grad

(Frostschutz) Stufe 1: 14 Grad Stufe 2: 16 Grad Stufe 3: 20 Grad Stufe 4: 24 Grad Stufe 5: 26 Grad

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Droht Schimmel, wenn ich nicht heize?

Ja, bei zu kalten Räumen drohen Schimmelgefahr und zu hohe Luftfeuchtigkeit. Denn die Luft kühlt an den kalten Wänden ab, und es bilden sich Wassertropfen, die zu Schimmel führen können. Dafür reicht aber bereits Stufe 1 oder 2.

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Soll man die Fenster­läden über Nacht schliessen?

Die Fenster sind gerade bei alten Gebäuden die Schwachstelle der Isolation. Deshalb macht es Sinn, über Nacht die Läden zu schliessen.

Wie lüfte ich richtig, um Heizkosten sparen zu können?

Du solltest drei- bis viermal pro Tag ca. 5 Minuten lüften. Denn frische, sauerstoffreiche Luft wärmt schneller auf als die verbrauchte. Im Winter ist es ideal, die Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 50 Prozent zu halten; mehr würde Schimmelbildung fördern.

Gekippte Fenster führen nur zu kalten Wänden und sorgen dafür, dass die Heizkörper zwar auf Hochtouren arbeiten, aber nicht effizient heizen können.

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Darf ich mein Sofa direkt vor den Heizkörper stellen?

Ist ein Heizkörper von Möbeln oder Vorhängen verdeckt, funktioniert der Thermostat, der die Raumtemperatur misst, nicht richtig. So wird entweder zu stark oder zu wenig geheizt. Zudem verteilt sich die Wärme nicht optimal im Raum, wenn die Heizung zugestellt ist.

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Muss ich meine Heizung warten?

Wird deine Heizung nur noch teilweise warm oder gluckert? Dann solltest du die angesammelte Luft aus dem Heizkörper ablassen.

Das geht ganz einfach mit einem Vierkantschlüssel.

Anleitungen dazu findest du im Internet. Macht man das ein- bis zweimal im Jahr, kann man damit den Energieverbrauch senken.

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NACHHALTIG REISEN | 6.11.2023 | 13

Bilder: MTCH AG, zVg

Schämt sich noch jemand fürs Fliegen?

Nachhaltiges Reisen sei vielen Leuten wichtig, sagt Laura Meyer, CEO von ­Hotelplan. Sie erklärt, wie das möglich ist – auch wenn es weiter weg gehen soll.

Text: Rahel Schmucki

Laura Meyer, wohin ging Ihre letzte private Reise?

Ich bin mit meinem Mann und meinen zwei Kindern für zwei Wochen nach Island gereist. Da haben wir mit dem Camper das Land erkundet.

Sie versuchen, viele Reisen mit dem Zug zu machen. Nach Island ist das aber nicht ­möglich. Wie ­gehen Sie damit um?

Meiner Familie ist es wichtig, ­ bewusste Entscheide zu treffen. ­Manche Orte sind gut mit dem Zug erreichbar, andere nicht. In den Frühlingsferien fuhren wir zum ­Beispiel mit dem Zug nach Paris.

Aber wir gehen gern an neue Orte,

und da kommt man mit dem Zug ­irgendwann an eine Grenze.

Haben Sie die Reise nach Island kompensiert?

Ja, wir haben für die Hälfte der Reise für SAF – einen nicht fossilen Kraftstoff für Flugzeuge – bezahlt und für die andere Hälfte Klimabeiträge bei Myclimate geleistet.

Ist Nachhaltigkeit ein Thema bei den Kundinnen und Kunden?

Dazu gibts spannende Studien: Von allen Befragten geben 80 Prozent an, ihnen sei Nachhaltigkeit beim Reisen wichtig. 40 Prozent sagen, wirklich darauf zu achten, und ein ziemlich viel kleinerer Anteil, er sei bereit, etwas dafür zu bezahlen. Bei der Hotelplan Group beobachten wir dasselbe. Ausserdem wollen die Leute noch weite Reisen unternehmen, obschon Zugreisen gefragter als früher sind.

Kann man jede Reise nachhaltig gestalten, oder muss man einfach auf gewisse Destinationen verzichten?

Man kann bei jeder Reise auf die Nachhaltigkeit achten. In Bezug auf die CO₂-Emissionen macht natürlich die Mobilität den grössten Teil aus.

Dann gibt es aber noch andere ­Fragen, die man sich stellen kann.

Die wären?

Wähle ich eine Unterkunft mit Nachhaltigkeitszertifikat? Nehme ich am Ziel den Zug, oder miete ich ein Auto?

Man kann sich etwa auch für ein EAuto entscheiden. Welche Aktivitäten plane ich? Gehe ich mit einem Jeep auf eine Tour, oder mache ich eine Velotour? Miete ich einen Jetski, oder mache ich eine K ­ anutour? Mit diesen Entscheidungen kann man die Grösse des Fussabdrucks auch verändern.

Und wer schaut auf Nachhaltigkeit?

Wir beobachten, dass eher Kundinnen und Kunden mit teureren Reisen Klimabeiträge leisten. Den grössten Unterschied sehen wir aber zwischen Onlinebuchung und Buchung direkt in der Filiale. In den Filialen machen unsere Mitarbeitenden auf nachhaltige Angebote oder Klimabeiträge ­­aufmerksam, oder es ist bereits ein Vorschlag in der Offerte enthalten.

Das führt dazu, dass viel öfter darüber ­gesprochen und auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit gebucht wird.

Von wie vielen Buchungen reden wir?

In den Filialen buchen rund 20 Prozent Klimabeiträge mit. Online sind wir im einstelligen Prozentbereich.

Liegt das daran, dass die Leute im Reisebüro nicht umweltfeind-

Mobilität: Viele Ziele in Europa wie etwa Paris sind gut mit dem Zug und damit nachhaltiger erreichbar.

Laura Meyer, seit Anfang 2021 CEO der Hotelplan Group

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NACHHALTIG REISEN

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lich scheinen wollen, oder hat es andere Gründe?

Ich denke, es liegt eher daran, dass sie nachfragen können und den Sinn dahinter besser verstehen. Aber das ist ein heikles Thema, bei dem unsere Mitarbeitenden behutsam vorgehen müssen. Wir wollen aber darauf aufmerksam machen.

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Gibt es auch Dinge, die Sie aus Nachhaltigkeitsgründen nicht mehr anbieten?

Wir bieten bestimmte Aktivitäten im Zusammenhang mit Tieren nicht an, etwa das Schwimmen mit in Gefangenschaft lebenden Delfinen und Walen oder auch Reiten auf Elefanten. Ansonsten ist unsere Strategie, gute Alternativen anzubieten. Zum Beispiel reisen rund 90 Prozent unserer Paris-Reisenden mit dem Zug. Dafür machen wir auch mehr Werbung für die Bahn.

Pushen Sie nachhaltiges Reisen noch auf andere Weise?

Unsere Kundinnen und Kunden sollen grundsätzlich die Wahl haben. Wir helfen aber bei der Suche nach nachhaltigen Alternativen, und auch auf unseren Websites gibt es eine Filterfunktion für nachhaltige Optionen. Zudem schauen wir auch, dass wir zusammen mit unseren bisherigen Partnern nachhaltiger werden.

Wir haben einen Fonds von 10 Millionen Franken, den wir dafür einsetzen. Zwei Projekte laufen bereits, sie fördern ­Solarpanels von Hotels in der Türkei. Der Tourismus kann also auch viel Gutes bewirken.

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Wie meinen Sie das?

Der Tourismus macht weltweit zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts, also der volkswirtschaftlichen Leistung, aus. Wenn wir unsere Partner an den Destinationen unterstützen, können wir dort auch Armut bekämpfen, zur Gleichstellung von Mann und Frau beitragen, aber eben auch zu mehr Naturschutz anregen.

Energie: Hotels in der Südtürkei setzen auf Sonnenenergie und leisten so einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

NACHHALTIG REISEN | 6.11.2023 | 15

Biodiversität: Das Resort Iberostar Grand Bávaro in der Domini­kanischen Republik investiert in den Wiederaufbau von Mangroven­wäldern.

Bilder: MTCH AG, Iberostar Grand Bávaro

So kannst du deine Reise nachhaltiger gestalten

Zum Beispiel?

In der Dominikanischen Republik werden die Mangrovenwälder abgeholzt. Eine Hotelkette setzt sich dort für den Schutz der Wälder ein und forstet einen Teil auch wieder auf. Zum einen für den Umweltschutz. Aber natürlich auch, um den Gästen ein besseres ­Erlebnis zu bieten. Und dasselbe gilt für den Tierschutz.

Wie kann man mit Tourismus zur Gleichstellung beitragen?

Mit Jobs beispielsweise, die es Frauen ermöglichen, finanziell unabhängiger zu werden.

Und beim Umweltschutz?

Zum einen haben jedes Hotel und jeder Tourismusanbieter ein Interesse daran, dass die Umgebung und die Natur um ihre Anlagen schön und gepflegt sind. Zum anderen lassen sich mit den Einnahmen im Tourismus auch Naturreservate finanzieren.

Wie sieht es da aus?

In Island zum Beispiel ist Walfang noch immer ein Thema. Da aber Walbeobachtungsfahrten wichtig für den Tourismus sind, wird die Abschaffung des Walfangs gefordert. Das wäre früher nicht möglich gewesen, aber heute hat der Tourismus mehr Gewicht, weil er für das Land wichtiger geworden ist.

Und bei den Unterkünften?

Unsere Zahlen von diesem Jahr zeigen, dass etwa 20 Prozent der gebuchten Unterkünfte ein Nachhaltigkeitszertifikat haben.

Der Anteil ist steigend, auch weil wir uns zum Ziel gesetzt haben, mehr zertifizierte Unterkünfte anbieten zu können.

Was sind das für Labels?

Es gibt viele Zertifikate, wir orientieren uns am internationalen GSTC (Global Sustainable Tourism Council). Die Labels, die vom GSTC gutgeheissen wurden, verwenden wir auch bei unseren Angeboten.

Sind die Hotels bereit, sich zertifizieren zu lassen?

In den letzten zwei Jahren hat sich da viel getan. Es gibt ja auch viele Massnahmen, mit denen die Hotels Geld sparen können.

Welche?

Wasser sparen, weniger Food Waste produzieren, das Menü anpassen und mehr lokale Gerichte anbieten, Handtücher weniger oft wechseln, Zimmer nicht jeden Tag putzen, ökologischere Putzmittel verwenden.

Ist nachhaltig Reisen einfach eine Kostenfrage?

Grundsätzlich gibt es für alle Reisen nachhaltige Varianten.

Es gibt auch zertifizierte Unterkünfte, die günstig sind. Aber wenn für einen Flug ein Klimabeitrag geleistet werden soll, kostet das etwas Geld. MM

Beim Fliegen Direktflüge sind immer nachhaltiger als Flüge mit einem Zwischenstopp.

Neue Flieger verbrauchen weniger Treibstoff als alte Maschinen. Du kannst dich auf der Website der ­Airlines informieren und so die CO₂Emissionen verringern.

Plane lieber einen längeren Aufenthalt im Ausland statt zwei kürzerer. So kannst du das Fliegen einschränken.

Kaufe nicht-fossiles Flugbenzin SAF oder leiste einen Klimabeitrag, zum Beispiel mit Myclimate.

Vor Ort Buche eine Unterkunft mit Zertifikat.

Nutze den Zug oder andere öffentliche Verkehrsmittel.

Miete ein E-Auto anstelle des Benziners.

Wähle nachhaltige Aktivitäten aus. Geh zum Beispiel auf eine Kanutour statt auf einen Ausflug mit dem Jetski.

Achte auf abbaubare Sonnencreme und andere ökologische Produkte.

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2. Tag – Granada mit Alhambra Die andalusische Perle Granada wäre alleine schon eine Reise wert, denn schon die einzigartige Lage am Fusse der Sierra Nevada ist für jeden Besucher überwältigend. Übertroffen wird dies noch durch die volle Pracht und den Glanz des weltberühmten Alhambra Palastes. Der Wohnsitz eines ehemaligen maurischen Herrschers ist unglaublich reich ausgestattet und dekoriert. Die einzelnen Höfe versetzen den Besucher in eine Zeit von 1001 Nacht. Nachtessen im Hotel 3. Tag – Sevilla Heute zeigen wir Ihnen mit Sevilla die Hauptstadt Andalusiens und das Zentrum des stolzen, melancholischen Flamencos.

Wir unternehmen eine interessante Stadtführung und besuchen den im Mudejar-Stil erbauten Königspalast Alcazar (Eintritt inkludiert). Bummeln Sie im Anschluss durch Sevillas grüne Oase, den Maria-Luisa-Park.

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5. Tag – Ronda Auf den Spuren Rilkes und Hemingways entdecken wir heute Ronda: Neben der altehrwürdigen Stierkampfarena sehen wir die Puente Nuevo, den Palast des Marques de Salvatierra und die Kirche Santa Maria Mayor.

Hauptsehenswürdigkeit Cordobas ist jedoch die herrliche Mezquita, welche wir besichtigen. Der Weg durch die Kathedrale führt durch einen Wald von über 850 freistehenden Säulen, die sich perspektivisch zu verschieben scheinen.

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6. Tag – Cordoba Cordoba ist ehemaliger Mittelpunkt des arabischen Kalifats. Ihr maurischer Charakter wird besonders bei einem Bummel durch die verwinkelten Gassen und über die kleinen Plätze der pittoresken Altstadt deutlich.

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KOLUMNE | 6.11.2023 | 17

Flugblätter

1, 2 ODER 3 ? Der Kleine (8) ist ein ­ inimalist, wenn es um Hausaufgaben M geht. Hat er die Wahl, ein oder zwei ­Seiten Deutsch- und Rechenaufgaben zu lösen, ist der Fall klar: Die Vorder­ seite reicht. Beim Lesen zu Hause hält er sich auch strikt an die Vorgabe. Er stellt jeweils den Alarm auf zehn Minuten und bricht mitten im Satz ab, wenn es schrillt. Schlage ich vor, er könnte doch etwas mehr Zeit in die Ufzgi in­ vestieren, lächelt er meine Idee weg und sagt: «Aber ich muss ja nicht.»

Als er vor den Herbstferien zehn Tage krank war, gaben ihm seine Lehrer einen ganzen Packen verpassten Stoffs mit nach Hause. Er müsse nicht alle Blätter lösen, beruhigten sie ihn. Ich nahm ­einige Anläufe, dann sah ich die Unterlagen nicht mehr und vergass sie. Kürzlich ist mir vor der Haustür ein bedruckter Papierflieger in einem herbstlich kahlen Busch aufgefallen. Mein Verdacht bestätigt sich: Es ist eins der verlorenen Schulblätter. – Und jetzt? MM 1 Der Kleine muss sie alle einsammeln,

bügeln und lösen.

2 Ich gehe ins Büro und bastle dort auch Illustration: Lisa Rock

ein paar Papierflieger.

3 Ich bitte ihn, das Blatt aufzulesen, und

rede mit ihm.

Monica Müller (49) hat zwei B ­ uben, ­ einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Es stellt sich heraus, dass der Packen Blätter den Kleinen belastet hat. Insgeheim feiere ich ihn für seine gute Work-Life-Balance.

Gleichzeitig weise ich ihn auf andere mögliche Strategien im Umgang mit zu viel Arbeit hin, wie beispielsweise: Prioritäten setzen.

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So wird die Banane nachhaltig In den Schutzzonen rund um die Bananenplantagen siedeln sich wieder Echsen und Wildkatzen wie die Nördliche Tigerkatze an.

Bilder: WWF Ecuador/Drohne/Kamerafalle

Es wird viel Wasser gespart

Faultiere und Wildkatzen kehren zurück

Die Banane ist die Nummer eins auf jeder Migros-Waage. Angebaut wird sie in Südamerika in Zusammenarbeit mit dem WWF. Mit dem Kauf tust du Gutes – aber was genau?

Text: Edita Dizdar, Nina Huber

Konventionelle Bananen wachsen in Monokulturen auf riesigen Farmen. Das feuchtwarme Klima begünstigt das Wachstum von schädlichen Pilzen. Zum Schutz der Früchte ist der Einsatz von Düngeund Pflanzenschutzmitteln nötig. Um aber die Ökosysteme rund um die Plantagen nicht zu gefährden, wurden angrenzend an die Farmen Schutzzonen eingerichtet.

Die bewahren zum Beispiel Flüsse oder Wälder vor chemischer Verunreinigung.

Einheimische Pflanzen- und Tier­arten, deren Lebensraum wegen Waldrodungen stark ­geschrumpft war, kehren zurück.

In den vergangenen ­Jahren wurden unter anderem wieder Wildkatzen, Faultiere, Schlangen oder Frösche gesichtet.

Bananenanbau ist sehr wasserintensiv, eine einzige Frucht braucht ca. 160 Liter Wasser zum Wachsen. Das Nass wird im Anbau­gebiet aber zunehmend knapp.

Um die Ressource zu schützen, wurden auf den WWFPlantagen Massnahmen eingeführt, die das Wassersparen erleichtern. Wurden ­Palmen früher oft nach Gefühl gegossen, wird heute nur so viel gewässert, wie es die Pflanze benötigt.

Auch bei der Reinigung der Bananen nach der Ernte hat sich viel getan. Dank neuer Aufbereitungsanlagen wird Wasser mehrmals verwendet. ­Allein damit spart man nun über 80 Prozent des wertvollen Nasses ein. Für ihre Bemühungen erhielten die am Projekt Beteiligten 2020 als weltweit erste Ba­nanenfarmen die Zertifizierung gemäss Wasserschutzstandard «Alliance for Water Stewardship».

Sie gelten branchenweit als Vorreiter in nachhaltigem Wassermanagement.

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Franken* Düngereinsatz geht zurück Überschwemmungen und Dürreperioden führen häufig zu Ernteaus­fällen. Um die benötigten Erträge sicherzustellen, werden Düngemittel ein­gesetzt. Das trägt zur Emission von Treibhausgasen bei und wirkt klimaschädlich.

Dünger, aber auch andere Pflanzenschutzmittel müssen sparsam und prä­zise eingesetzt werden, auch zum Schutz der Böden auf den Plantagen.

Zudem werden Schichten aus pflanzlichem Material ausgelegt, die die Erde schützen. Auf Herbizide, also Unkrautvernichter, wird spätestens nach drei Jahren gänzlich verzichtet. Stattdessen bedient man sich mechanischer Methoden, um ungeliebte Pflanzen los­zuwerden.

5 Bananenmythen Seit 2015 spannen die Migros und der WWF für ein Bananenprojekt zusammen.

Auf 14 Plantagen in Kolumbien und Ecuador wächst die gelbe Frucht, die es schweizweit in den ­Filialen zu kaufen gibt.

Ihr Erkennungsmerkmal: der WWF-Kleber.

Ziel des Projekts ist es, die Bananenproduktion aus Nicht-Bio- und Nicht-Fairtrade-Anbau nachhaltiger und sozial verträglicher zu machen.

Sicherheit für Angestellte Es ist nicht selbstverständlich, dass Arbeitskräfte in Anbaugebieten ausreichend g­ egen Arbeitsrisiken geschützt sind. Anders auf WWF-Plantagen: Alle Mitarbeitenden haben erstmals feste Arbeitsverträge und sind gesetzlich sozialversichert, etwa im Fall von Krankheit, Arbeitsunfall, -ausfall oder Arbeits­ losigkeit. Wer mit gefährlichen Chemikalien zu tun hat, erhält bessere Schulungen und angemessene Schutzkleidung. Neu gibts auch Ansprechpersonen bei Gesundheitsfragen – physischer und psychischer Art.

Abfälle werden richtig entsorgt Auf den Bananenplantagen entsteht viel Abfall, nicht selten mit Chemikalien verunreinigt. Ein geregeltes Abfallmanagement ist also essenziell. Konkret heisst das: Abfälle korrekt trennen, sicher lagern und dann entsorgen.

Durch die Zusammenarbeit mit diversen Dienstleistern wird der Entsorgungsprozess weiter o ­ ptimiert. Fachleute arbeiten zudem daran, umweltfreund­lichere Alternativen zu Plastiktüten zu finden, die Stauden vor Insekten, Wind und Wetter schützen.

*

Warum du Bananen vor dem Essen waschen solltest und weshalb du sie bis jetzt wahrscheinlich falsch geschält hast.

Bananen muss ich vor dem Schälen waschen

Richtig. Auf der Bananenschale befinden sich Mikroben und Schmutz, die du auf die Frucht übertragen kannst, wenn du zuerst die Schale und danach das Fruchtfleisch anfasst. Oder auch, wenn du mit einem Messer durch die Schale und gleich danach durch das Innere schneidest.

Die Banane also immer zuerst gründlich mit Wasser abspülen. Dadurch werden zwar nicht alle Keime gänzlich entfernt, aber immerhin der grösste Teil der Mikroben. Was auch funktioniert: Wasche dir nach dem Schälen die Hände, bevor du die Frucht anrührst.

Die Banane öffnest du am besten am unteren Ende

Richtig. Es ist viel praktischer, die Banane verkehrt herum zu schälen, also nicht dort, wo der Stiel ist.

So wird sie erstens nicht gequetscht, zweitens ­bleiben die Fäden an der Schale haften. Und du kannst die Banane bequem am Stiel festhalten. So ­machen es übrigens auch die Affen. Probiers aus!

Die Banane hilft ­gegen Muskelkater

Falsch. Muskelkater sind kleine Risse in den Muskelfasern, entstanden durch intensive Belastung der

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1 Kilogramm Bananen mit dem WWF-Sticker für 1 Franken. Die Preisdifferenz trägt die Migros.

Muskulatur. Für die Re­ge­ neration hilft Durchblutung, angesagt sind Sauna, Dampfbad, ein heisses Bad oder leichtes Bewegungstraining. Bananen sind eine Quelle für Kalium und Magnesium. Diese ­beiden Mineralstoffe ­sorgen für eine normale Muskelfunktion. Aber sie verhindern und mildern die Schmerzen einer Muskelüberlastung nicht.

Überreife Bananen enthalten Alkohol

Richtig. Jede Frucht enthält Zucker, der beim Reifen in Alkohol umgewandelt wird. Mit zusätzlichem ­Reifegrad erhöht sich der Zuckeranteil. Jede reife Frucht enthält also eine kleine Menge Alkohol.

Bei der sehr reifen Banane entspricht diese mit 0,6 ­Volumenprozent ungefähr dem Gehalt eines alko­holfreien Biers und ist ­somit derart gering, dass sogar Kinder sorglos einen Bananen­shake aus der über­reifen Frucht geniessen dürfen.

Der Verzehr von ­Bananen führt zu Verstopfung

Falsch. Dass Bananen den Darm verstopfen, ist widerlegt. Bananen liefern mit 2,6 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm e ­ inen wichtigen Nährstoff, der eine normale Verdauung unterstützt.

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SCHMERZLINDERUNG UND ENTSPANNUNG FÜR MUSKELN UND GELENKE Leiden Sie unter Muskelverspannungen, Bewegungs- oder Gelenkschmerzen? Der Gang in die Apotheke ist nicht immer zwingend nötig; Migros verfügt mit Axanova über ein Sortiment an Einreibemitteln und Patches, welche für schnelle Linderung sorgen.

Einreibemittel für Muskeln und Gelenke mit ätherischen Ölen sind beliebte und bewährte Mittel zur Selbstbehand­ lung bei Schmerzen, stumpfen Verletzungen, Verspannungen und weiteren Beschwerden des Bewegungsapparats. Je nach Einsatzgebiet und Produkt verfügen sie über eine kühlende und/oder wärmende Wirkung. Eine Kältebehandlung dient vor allem der lokalen Schmerzlinderung und hilft, dass Schwellungen gar nicht erst entstehen oder sich schneller wieder zurückbilden. Stoffe die wärmend wirken, sorgen für

eine lokale Durchblutungsförderung. Dadurch werden Muskel­ verspannungen und Muskelverkrampfungen gelöst. Diese Entspannung unterstützt die Regeneration des Körpers.

Ob bei stumpfen Verletzungen, Nacken­, Rücken­ und weiteren Bewegungsschmerzen – Migros bietet mit Axanova eine komplette Linie mit wirksamen Mitteln zur Schmerz­ linderung und Entspannung von Muskeln und Gelenken, und dies zu attraktiven Preisen.

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Axanova Activ Patch Schmerzpflaster kombiniert dank seiner cool/hot dual action die schmerzlindernden Eigen­ schaften der Kühltherapie mit einer gezielten und intensiven Wärmebehand­ lung. Dank moderner Patch­Technologie werden die aktiven Stoffe über mehrere Stunden gezielt abgegeben, sodass eine langanhaltende Wärmewirkung ent­ steht. Schmerzen werden gelindert und Verspannungen gelöst.

Axanova Cool Gel – ideal zur akuten Behandlung von stumpfen Verletzun­ gen wie Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen. Dank natürlichem Kühlsystem mit Menthol und Pfeffer­ minzöl breitet sich sofort nach dem Auftragen die schmerzlindernde und abschwellende Kühlwirkung aus. Ab­ gerundet wird die Formulierung von Axanova Cool Gel mit dem enthaltenen Arnikaextrakt.

Aber Achtung: Dieses Produkt heisst nicht umsonst Power Gel. Machen Sie sich auf eine starke Wirkung gefasst.

24 | 6.11.2023 | GESUNDHEIT

Frauen sterben häufiger an einem Herzinfarkt als Männer Stimmt. Ein Herzinfarkt äussert sich bei Frauen häufig nicht als typischer Brustschmerz auf der linken Seite, der in den linken Arm ausstrahlt. Bei Frauen zeigt sich der Schmerz im Rücken, Bauch oder Kopf, sie leiden an Übelkeit und Erbrechen. Das führt dazu, dass viele Frauen die Beschwerden falsch deuten und dadurch weniger schnell ärztliche Hilfe suchen. Die längere Zeitspanne zwischen dem Auftreten der Symptome und dem Beginn der Behandlung ist einer der Gründe, weshalb Frauen öfter an einem Herzinfarkt sterben.

Das Herz im Faktencheck Stimmen diese Behauptungen?

Text: Carmen Schmidli

Wer an einer Herzerkrankung leidet, sollte auf Sex verzichten Grundsätzlich nicht. Es stimmt, dass Sex den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen lässt.

Generell gilt: Treten beim Geschlechtsakt keine Atemnot, kein Schwindel und kein stärkeres Druckgefühl im ­Brustkorb auf, besteht kein Grund zur Sorge. Herzkranke sollten das Thema aber mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen. Ob Sex gut ist oder nicht, hängt von d ­ iversen Faktoren ab. Unter anderem von der Art und dem Schweregrad der Herzerkrankung.

Herzrhythmusstörungen sind Vorboten eines Herzinfarkts Das stimmt so nicht. Von Herzrhythmusstörungen spricht man, wenn der Herzschlag aus dem Takt gerät.

Normalerweise schlägt das Herz regelmässig und in einem Tempo. Im Ruhezustand langsam und bei Anstrengung oder Aufregung schneller. Herzrhythmusstörungen sind aber keine Vorboten für einen Herzinfarkt. Der Grund für einen ­Herzinfarkt ist meist eine verstopfte Arterie am Herzen, die die Blutzufuhr behindert.

GESUNDHEIT | 6.11.2023 | 25

Herzschmerz schadet der Gesundheit Ja, das trifft zu. Emotionale Extremsituationen, etwa der Tod eines Angehörigen, eine Trennung oder Stress, können Auslöser für das Broken-Heart-Syndrom sein, in der Fachsprache als Takotsubo-Syndrom bekannt.

Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt: etwa plötzlich auftretende Schmerzen, Druck und Beklemmung in der Brust oder Schweissausbrüche. Die Sterblichkeitsrate beim Takotsubo-Syndrom liegt, wie beim akuten Herzinfarkt, bei etwa drei bis fünf Prozent. Bei starken Symptomen sollte ein Arzt, eine Ärztin oder das Spital aufgesucht werden.

Ohne eingehende medizinische Untersuchung lässt sich kaum feststellen, ob es sich um einen Infarkt oder um das Broken-Heart-Syndrom handelt.

Schlafapnoe schadet dem Herz

Ins kalte Wasser springen ist für den Kreislauf nicht gefährlich Falsch. Grosse Temperaturunterschiede zwischen Wasser (zum Beispiel 18 Grad) und Luft (zum Beispiel 30 Grad) lösen im Körper eine Stresssituation aus.

Abruptes Eintauchen in kaltes Wasser führt dazu, dass sich die Adern schlagartig ­verengen und der Blutdruck stark ansteigt. Es kann auch Muskelschmerzen auslösen, die zu Krämpfen führen. Eine Anpassungszeit ist wichtig, gewöhne dich Schritt für Schritt an die kühle Wassertemperatur.

Mehr zum Thema Herzinfarkt auf impuls.migros.ch/herzinfarkt iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

Nur fünf ­Prozent über­ leben einen Herz-KreislaufStillstand Das ist leider korrekt.

In der Schweiz brechen jährlich rund 8000 Men­ schen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand zusammen. Nur fünf Prozent der Betroffenen überleben. Denn die wenigsten Patientinnen und Patienten können durch die Rettungsdienste innerhalb der kritischen Frist von drei bis fünf Minuten erreicht werden. Darum ist es wichtig zu wissen, was bei einem Herz-KreislaufStillstand zu tun ist.

Quellen: swissheart.ch, usz.ch, ­ ksw.ch, slrg.ch, aerztezeitung.de, schwachesherz.ch

Illustration: Getty Images/iStockphoto

Richtig. Schlafapnoe-Betroffene leiden unter zu oft und zu lange auftretenden Atemstillständen während des Schlafs. Wenn das Schlafapnoe-Syndrom über längere Zeit unbehandelt bleibt, leiden Betroffene psychisch und körperlich. Der Mangel an erholsamem Schlaf führt zu einer übermässigen Belastung von Herz und Kreislauf.

Das kann zum Beispiel zu Bluthochdruck oder zu einem Herzinfarkt führen. Eine rechtzeitige Abklärung durch Fachpersonen ist wichtig.

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FINANZEN | 6.11.2023 | 27

«Was bringt uns ein Gemeinschaftskonto?»

FRAGE Mein Partner und ich sind kürzlich zusammengezogen und wollen ein gemeinsames Konto eröffnen. Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?

ANTWORT Mit dem Gemeinschafts­ konto können Sie als Paar gemein­ same Ausgaben und Einnahmen über ein Konto abwickeln. Das ermöglicht einen besseren Überblick über die Fi­ nanzen und spart auch noch Zeit. Zum Vergleich: Bei der Nutzung von zwei Einzelkonten müssten Sie bei jedem Einkauf erst klären, wer die Kosten übernimmt; die andere Person müsste im nächsten Schritt ihren Anteil sepa­ rat überweisen. Beim Gemeinschafts­ konto entfällt dieser Aufwand: Ge­ meinsame Kosten lassen sich fortan von diesem Konto abbuchen – ganz

egal, wer die Zahlung auslöst. Dazu er­ halten beide von der Bank mindestens je eine Debitkarte und auf Wunsch je eine Kreditkarte. Als Kontoinhaberin und -inhaber sind beide gleichberech­ tigt und haben Einsicht in alle laufen­ den Ausgaben und Einnahmen.

Neben dem Einkauf können Sie so zum Beispiel auch bequem die Kosten für Wohnungsmiete, Strom und Hausratsversicherung teilen, indem Sie diese dem gemeinsamen Konto belasten. Dieser Vorteil macht ein Gemeinschaftskonto gerade auch für Wohngemeinschaften attraktiv.

Wenn Sie ein gemeinsames Konto eröffnen wollen, haben Sie bei vielen Banken die Wahl zwischen einem «Und-Konto» und einem «OderKonto». Beim «Und-Konto» benötigt man für die meisten Bankgeschäfte

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eine Einwilligung des anderen Konto­ inhabers. Diese Variante bietet einen hohen Schutz vor dem Überziehen und dem Kontomissbrauch. Wegen der mangelnden Flexibilität eignet sie sich aber eher für Vereine als für die WG oder ein Paar. Beim «OderKonto» können die beiden Kontoin­ haber unabhängig voneinander über das Konto verfügen. Diese Variante wird daher von Paaren bevorzugt.

Da beide jederzeit das gesamte Gut­ haben beziehen können, ist dafür das gegenseitige Vertrauen eine not­ wendige Voraussetzung.

Tipp: Wir empfehlen Paaren, ihre

jeweiligen Einzelkonten weiterzuführen und fixe Beträge mittels Dauerauftrag aufs Gemeinschaftskonto zu überweisen. MM

Barbara Leo Kundenberaterin Migros Bank

BIO | 6.11.2023 | 29

Warum ist Rotkraut nicht rot?

In der Wildsaison ist Rotkraut eine beliebte Beilage. Was du über das Gemüse wissen musst – und warum es violett ist.

Text: Nina Huber

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Kabis oder Kohl?

Die einen nennen ihn Rotkohl, andere Rotkabis.

Wieder andere reden von Rot- oder Blaukraut. Alle meinen aber das Gleiche, und alle haben recht. Ein rötlicher Rotkohl deutet einfach darauf hin, dass er auf eher saurem, etwa sandigem Boden gewachsen ist. Sind die Blätter blau, stammt er wohl von einem basischen, zum Beispiel kalkhaltigen, Boden ab.

Es handelt sich aber immer um dasselbe Gemüse, das übrigens eng mit Weisskohl verwandt ist.

Das vergilbte T-Shirt lila färben? Geht ganz leicht: Den klein geschnittenen Rotkohl in einen Topf geben und während einer Stunde kochen lassen.

Das Wasser in eine Schüssel giessen und ein helles Kleidungstück eine Stunde darin ziehen lassen. Am besten funktionierts mit natürlichen Fasern, etwa Seide oder Leinen. Synthetische Stoffe nehmen die Farbe weniger gut auf. Übrigens: Irgendwann wird es auch wieder Ostern.

Dann kocht man Eier 10 Minuten im Rotkohlsaft. Ein intensiveres Blau erhält, wer die Eier anschliessend ein paar Stunden im abgekühlten Sud liegen lässt.

So kriegt Rotkraut eine Hauptrolle Ein Klassiker im Wildgericht ist Rotkraut an einer Sauce mit Rotwein, Balsamico und karamellisierten Marroni als Beilage. Aber warum sollte man dem roten Kohl stets nur die Nebenrolle überlassen? Zum Hauptdarsteller wird Rotkraut zum Beispiel auf dem vegetarischen Flammkuchen, wo es perfekt zu dünn geschnittenen Apfelscheiben (am besten süsssaure Sorten, etwa Braeburn) passt. Oder im lauwarmen Kabissalat mit Ziegenfrischkäse, Feigen, Birnen und Kürbiskernen. Die Rezepte findest du auf migusto.ch.

Regenbogenkraut Rotkohl enthält den Farbstoff Cyanidin. Beim Kochen wird sein Saft violett. Du kannst mit verschiedenen Zutaten beeinflussen, ob er stärker ins Rote oder ins Blaue kippt. Gibst du Säure in Form von Essig oder Zitronensaft hinzu, verfärbt sich der Saft leuchtend rot. Mit Backpulver (basisch) verfärbt sich das Gemüse blau.

Wenn die Zeit drängt Manchmal muss es einfach schnell gehen. Mit dem fixfertig gekochten Biorotkraut sparst du viel Zeit. Das Bioprodukt wird in der Schweiz nach strengen ökologischen Standards angebaut, ohne synthetische Pflanzenschutzmittel oder chemischen Dünger. Am besten bewahrst du die Packung im Kühlschrank auf.

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GENUSS | 6.11.2023 | 31

Die beste Zeit für Coq au vin Ein Poulet, in Wein ­geschmort, passt perfekt in die kalte Jahreszeit.

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Text, Rezepte, Bilder und Styling: Migusto

Zum hellen Fleischgericht mit dem im Weissweinfond geschmorten Poulet sowie Pilzen, Sellerie, Lauch und Thymian passt am besten Knoblauchbrot.

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GENUSS | 6.11.2023 | 33

MehrTierwohl mit IP-Suisse Die Migros stellt OptigalMasthühner schweizweit auf IP-Suisse-Standard um. Die Tiere erhalten Weidezugang mit Schattenplätzen und Schutzelementen wie Hecken und Sträuchern. Sie ­können sich mehr bewegen und ihre natürliche Verhaltensweise besser ausleben.

Ruedi Zweifel, bis August Direktor des Kompetenzzentrums für Geflügelproduktion Aviforum: «Über den Standard der besonders tierfreund­ lichen Stallhaltung (BTS) hinaus erhalten Hühner eine Weide in doppelter Stallgrösse.» Zudem schreibt IP-Suisse für die Artenvielfalt zusätzliche Massnahmen der Schweizer Vogelwarte Sempach vor. Und das Soja im Tierfutter muss aus Europa stammen.

Die Umstellung beginnt mit «Optigal Poulet Ganz» (Bild) und erfolgt schrittweise.

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Coq au vin Hauptgericht für 4 Personen 1,2 kg Pouletstücke ohne oder mit Haut, z. B. Ober- und Unterschenkel ½ Bund Kräuter, z. B. Thymian 5 dl Rotwein 120 g Bratspecktranchen 200 g Gemüse, z. B. Karotten, Sellerie 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 4 EL Olivenöl 70 g Tomatenpüree Salz, Pfeffer Zubereitung 1. Am Vortag Poulet, die

Kräuter und den Rotwein in eine Schüssel geben.

Abdecken und über Nacht marinieren lassen.

2. Am Zubereitungstag den

Speck in breite Streifen und das Gemüse in Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch hacken. Fleisch und Kräuter aus der Marinade heben. Öl in einem grossen Schmortopf erhitzen.

Poulet rundum ca. 2 Minuten braten. Speck, Gemüse, Zwiebel, Knoblauch und Kräuter aus der Marinade ­dazugeben. Ca. 2 Minuten braten. Das Tomatenpüree beigeben und kurz mitdünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mari­nade dazugiessen. Das Poulet bei kleiner bis mittlerer Hitze zugedeckt ca. 90 Minuten schmoren.

Mit Salz und P ­ feffer abschmecken. Dazu passt Brot.

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2. TAG SPEYER Schifffahrt entlang des Rheins und Entspannung an Bord. Nach dem Mittagessen Ankunft in Speyer. Während des Rundgangs(1) erfahren Sie Wissenswertes über die pfälzische Kaiserstadt.

3. TAG FRANKFURT Schifffahrt auf Rhein und Main. Die Facetten der Mainmetropole Frankfurt lernen Sie während eines Rundgangs(1) kennen. Die pulsierende Stadt hat neben ihrer beeindruckenden Skyline auch historische Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus «Römer» und die «Museumsgasse» zu bieten.

Nachmittags Verkostung(2) von Ebbelwei, Frankfurts Nationalgetränk.

4. TAG BADEN-BADEN Ab Plittersdorf steht am Nachmittag ein Busausflug(1) nach Baden-Baden auf dem Programm. Die Bäder- und Kunststadt (UNESCO-Weltkulturerbe) wird Sie mit ihrer Atmosphäre, den prunkvollen Herrenhäusern und traumhaften Parkanlagen während eines Rundgangs begeistern. Alternativ Transfer(3) nach Baden-Baden für eigene Erkundungen. Busrückfahrt nach Kehl und Wiedereinschiffung der Ausflugsteilnehmer:innen. Start zur letzten Reiseetappe.

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KartoffelThymian-Püree mit gebratenen Pilzen

Über Stock und Stampf

Hauptgericht für 4 Personen 1,2 kg mehligkochende Kartoffeln Salz 1 dl Milch ½ TL Kurkuma 50 g Butter 1 Bund Thymian Pfeffer 400 g gemischte Pilze, z. B. Steinpilze, Eierschwämmli 1 Knoblauchzehe

Kartoffeln vierteln und in Salzwasser ca. 20 Minuten weich kochen. Kartoffeln abgiessen und etwas ausdampfen lassen. Milch, Kurkuma, die Hälfte der Butter und die Hälfte des Thymians erhitzen. Den Thymian entfernen und Milch zu den Kartoffeln giessen. Mit einem Schwingbesen zu einem Püree verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pilze rüsten und klein schneiden. Knoblauch hacken. Restliche Butter in einer Bratpfanne erhitzen. Pilze, restlichen Thymian und Knoblauch dazugeben. Ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze braten.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Püree mit Pilzen anrichten.

Mit Kartoffelstock liegst du immer richtig.

Wir zeigen dir, wie du den Klassiker variierst und ­kombinierst – mit­­­ ­Kürbis, Bohnen oder Kohl.

Texte, Rezepte, Bilder und Styling: Migusto; Getty Images

Zubereitung

Schenken ist doch das Schönste

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GENUSS | 6.11.2023 | 37

Stock, Stampf oder Püree?

Apfel-LachsTätschli Hauptgericht für 4 Personen 600 g mehligkochende Kartoffeln Salz 300 g Lachsfilets 1 Bund Dill 3 säuerliche Äpfel, z. B. Granny Smith 40 g Mehl 1 Ei 1 Zitrone ca. 2 cm Meerrettich Öl zum Braten 80 g Mayonnaise 100 g Joghurt nature 3 EL Olivenöl 100 g Brunnenkresse

Der Kartoffelstockklassiker wird oft auch als Püree bezeichnet. Das variiert regional. Dabei ist Püree eigentlich feiner, cremiger und machmal reichhaltiger.

So verwendet der französische Koch Joël Robuchon 250 Gramm Butter pro Kilo Kartoffeln für Püree.

Sicher ist: Stampf ist nie so fein wie Püree oder Stock.

Er enthält immer kleine Stücke – das macht seinen rustikalen Charme aus.

Zubereitung 1. Kartoffeln schälen und

in Würfel schneiden. In Salzwasser weich kochen.

Kartoffeln abgiessen und gut abtropfen lassen. Durch ein Passe-vite treiben. Fisch und Dill hacken. Die Hälfte der Äpfel samt Schale durch die Röstiraffel reiben. Kartoffeln, Fisch, Apfel, Dill, Mehl und Ei gut mischen.

Zitronenschale und wenig Meerrettich dazureiben.

Masse mit dem Salz abschmecken. Daraus 12 Tätschli à ca. 80 g formen. Öl in einer Bratpfanne erhitzen. Tätschli beidseitig bei mittlerer Hitze ca.

5 Minuten braten.

2. Restlichen Meerrettich

fein reiben und mit Mayonnaise und Joghurt mischen.

Die Hälfte der Zitrone auspressen. Rest in Schnitze schneiden. Öl und Zitronensaft mischen und mit Salz würzen. Restliche Äpfel in Schnitze schneiden, mit Brunnenkresse ­an­richten.

Mit Dressing beträufeln.

Die Tätschli, Meerrettichsauce und Zitronenschnitze dazuservieren.

Das Beste aus Resten Shepherd’s Pie Kartoffelstockreste werden bei diesem Hackfleischgericht zum Topping. Das erübrigt einen Rezeptschritt.

Scharfe ErdnussSüsskartoffel-Suppe Übrig gebliebener Stampf lässt sich gut zu dieser asiatischen Cremesuppe weiterverarbeiten.

Rezepte auf migusto.ch

Welche Kartoffel?

Traditionell werden mehligkochende Kartoffeln für Stock verwendet. Das sorgt für eine cremig-lockere Masse. Für Stampf mit mehr Biss sind auch festkochende Sorten geeignet. Greift man bei Hülsenfrüchten und Gemüse zum Pürierstab, ist das bei Kartoffeln verboten: Pürierte Kartoffeln werden fast zu Kleister.

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GENUSS | 6.11.2023 | 39

Den ­Kürbis erst schälen?

Kürbis-KokosPüree mit Zander Hauptgericht für 4 Personen 2 Knirps-Kürbisse à ca. 800 g Salz 1 dl Kokosmilch 50 g Butter Pfeffer 2 EL Kokosflocken 2 EL Kürbiskerne 4 Zanderfilets à ca. 150 g 20 g Microgreens oder Sprossen Zubereitung 1. Kürbisse halbieren und

Kerne entfernen. Kürbisse samt Schale in Würfel oder Schnitze schneiden. In Salzwasser 15–20 Minuten weich kochen. Flüssigkeit abgiessen. Kokosmilch und die Hälfte der Butter erwärmen. Zum Kürbis giessen und mit dem Schwingbesen zu Püree verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Püree warm halten.

2. Kokosflocken und Kürbis-

kerne in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett ­ anrösten, bis sie leicht Farbe annehmen. Beiseitestellen.

Zanderfilets mit Salz und Pfeffer würzen. Restliche Butter in einer beschichteten Bratpfanne erhitzen.

Filets beidseitig bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten braten. Das Kürbis-KokosPüree mit Zander anrichten. Die beiseitegestellten Flocken, Kerne und Microgreens oder Sprossen darüberstreuen.

Bei essbaren Kürbissen ist auch die Schale immer essbar. Bei manchen Sorten gart sie allerdings sehr viel länger als das Fruchtfleisch, sodass man den Kürbis besser schält.

Beim Hokkaido oder «Orangenen Knirps» allerdings kann man die dünne Schale getrost gleich mitgaren – das geht schnell.

Wie schneide ich den Kürbis?

Grosse Messer sind beim Zerteilen keine grosse Hilfe, weil sie leicht verkanten. Kleine Rüstmesser schneiden Kürbis oft besser. Am einfachsten gehts, wenn man ihn im Ofen garen möchte: Grössere Stücke belassen, gekocht lassen sie sich ganz leicht portionieren.

40 | 6.11.2023 | GENUSS

Stock lässt sich prima kombinieren 1 Blumenkohlstampf mit Würstchen

So kann man gar Kindern Kohl schmackhaft machen: Kleine Würstchen thronen auf dem Blumenkohl-Kartoffel-Stampf mit Knoblauch.

2 Rindsragout mit Guinness auf Federkohlstock

Neben dem im Guinness geschmorten Rindsragout verleihen Federkohlblätter dem herzhaften Kartoffelstock Farbe und Aroma.

1

2

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5

3 Bohnen-Birnen-Püree mit Rosmarin-Tomme

Die panierten und im Ofen gebackenen kleinen Weichkäse vollenden das Püree aus Soissonsbohnen und Birnen zu einer vollwertigen vegetarischen Mahlzeit.

4 Kräuterseitlinge mit Broccolipüree

Die mit Knoblauch, Peperoncino und Kapern gebratenen Pilze werden mit einem BroccoliKartoffel-Püree und Zitrone serviert.

5 Kichererbsen-Stampf

mit Hackfleisch und Feigen

Einen zusätzlichen Hauch Orient erhält der Kichererbsenstampf mit Hackfleisch durch Oliven, Feigen, Kreuzkümmel und Koriander.

6 Kartoffel-Gemüse-Stampf mit Speck

Spinat verfeinert diesen Kartoffelstampf, für den Kontrast sorgt der knusprige Speck.

Alle KartoffelstockAlternativen auf migusto.ch

GENUSS | 6.11.2023 | 41

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3

2 3

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Was ist die bessere Wahl?

Die Vielfalt der Pflanzendrinks wie Hafer oder Soja ist gross und oft werden sie fälschlicherweise der Milch gleichgestellt. Dass es sich um unterschiedliche Lebensmittel handelt, zeigt eine aktuelle Studie aus der Schweiz, die den Nährstoffgehalt und die Qualität der verschiedenen Lebensmittel untersucht hat.

Das Resultat ist eindeutig.

r e d o h Milc s k n i r d n e z n a Pfl

Kohlenhydrate, Fette und Proteine sind Hauptbestandteile unserer Lebensmittel, auch bekannt als Makronährstoffe. Nicht nur die Menge der Nährstoffe zählt, sondern auch, wie gut unser Körper sie verwerten kann. Bei beidem punktet Milch.

Makronährstoffe Gramm pro Kilogramm Milch oder Pflanzendrink 0

20

40

60

80

100

120

Vollmilch

Soja

Cashew

Hafer

Milch ist eine wichtige Nährstofflieferantin. Sie enthält mehr Protein als die meisten Pflanzendrinks, und das Milchprotein kann vom Körper besser zu körpereigenem Protein verwertet werden als dasjenige von Pflanzendrinks. Auch beim Fettgehalt steht die Milch an erster Stelle. Dank dem besten Omega-6-zu-Omega3-Verhältnis, verglichen mit den Pflanzendrinks, kann der Körper die wertvollen Omega-3-Fettsäuren besser verwerten und von deren entzündungshemmenden Eigenschaften profitieren. Und wie stehts mit den Kohlenhydraten? Milch enthält Milchzucker (Laktose), der den Blutzucker langsamer ansteigen lässt als der Zucker in den meisten Pflanzendrinks. Auch das Fett und Protein in der Milch tragen dazu bei, den Anstieg des Blutzuckers zu verlangsamen. Pflanzendrinks enthalten keine Laktose und sind daher für Menschen mit einer Laktoseintoleranz gut verträglich. Hast du aber gewusst, dass es auch laktosefreie Milch gibt? Damit umgehst du die Beschwerden und kannst zudem von der Nährstoffvielfalt der Milch profitieren.

Mandel

fazit Kokos Protein

Kohlenhydrate

Mehr Details zum Vergleich Milch und Pflanzendrinks: swissmilk.ch/naehrstoffvergleich

Fett

Fazit von Ernährungswissenschaftlerin Dr. Barbara Walther: «Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Pflanzendrinks keine gleichwertige Alternative zu Kuhmilch. Wer die Milch mit Pflanzendrinks vollständig ersetzt, muss dies in der Gesamternährung berücksichtigen.»

Beim Gehalt von Mikronährstoffen unterscheiden sich die Pflanzendrinks erheblich von der Milch. Um den Mikronährstoffgehalt demjenigen der Milch anzugleichen, werden Pflanzendrinks häufig mit Kalzium und teilweise mit Vitamin B2, B12 oder D angereichert. Ob die angereicherten Nährstoffe jedoch die Qualität der natürlichen Nährstoffe in der Milch erreichen, wird noch erforscht.

Quelle: Walther, B., Guggisberg, D., Badertscher, R., Egger, L., Portmann, R., Dubois, S., Haldimann, M., Kopf-Bolanz, K. A., Rhyn, P., Zoller, O., Veraguth, R. & Rezzi, S. (2022). Comparison of nutritional composition between plant-based drinks and cow’s milk. Frontiers in Nutrition, 9.

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44 | 6.11.2023 | GESELLSCHAFT

Gut gescheitert ist halb gewonnen Für eine eigene Firma braucht es eine gute Idee und viel Mut. Tanja Koch hatte beides – trotzdem klappte es nicht. Versagt hat sie aber nicht.

Text: Deborah Bischof

Tanja Koch liegt auf dem feinen Sand im ägyptischen Soma Bay, als im November 2022 das Wirtschaftsmagazin «Forbes» erscheint. Darin abgebildet: ihr Gesicht. Die blonden Haarsträhnen nach hinten gebunden, um den Hals eine weisse Perlenkette, ­lächelt sie von Seite 76.

Sie ist ­gelistet als eine der Top30-­Unternehmerinnen und -Unter­nehmer unter 30 Jahren im deutschsprachigen Raum.

«Der Zeitpunkt damals war tatsächlich gut», erinnert sich die 29-Jährige bei einem Treffen in Zürich, den Blick auf das ­Wasserglas vor sich gerichtet, auf den Lippen das schüchterne «Forbes»- Lächeln. Ihr Start­-up Amplo hatte damals gerade drei institutionelle Investoren gewonnen, das Team wurde von vier auf sieben aufgestockt, und die Software war bereit für die Kundschaft. Acht Monate später existiert Amplo nicht mehr.

Bild: Anne Gabriel-Jürgens

Die Schweiz ist ein Start-upLand. Im Jahr 2023 wurden bis Ende August 34 506 Firmen ­gegründet. Das sind im Schnitt 143 pro Tag. Ein Jahr nach der Gründung existieren noch rund 96 Prozent, langfristig etablieren sich etwa 30 bis 50 Prozent.

Warum Start-ups scheitern

«Der Hauptgrund, warum Startups scheitern, ist, dass sie zu w ­ enig Umsatz generieren.

Es kommt aber auch vor, dass sich Gründerteams zerstreiten oder falsch kalkulieren», sagt ­Sarah Sutter vom Institut für Jung­unternehmen.

«Als Gründerin muss man ­immer damit rechnen, dass man scheitert», sagt Tanja Koch. ­Jedes ihrer Worte ist reflektiert, die Sätze rund und schlüssig.

Trotzdem will ein Wort nicht so richtig zu ihr passen: Scheitern.

Ein Wort, das es bisher in Kochs Lebenslauf nicht gegeben hat.

GESELLSCHAFT | 6.11.2023 | 45

Tanja Koch gründete mit zwei Maschinenbauern das Start-up Amplo. Leider war der Markt noch nicht bereit für die Idee.

Nach der Matura studiert sie an der ETH Zürich Maschinenbau, in drei Jahren hat sie den Bache­ lor, in sechs den Master. Dazwi­ schen ist sie Praktikantin bei Mercedes-Benz, danach Marke­ tingleiterin bei 9T Labs, einem Start-up mit Sitz im Zürcher Technopark. Dort hat sie viel Verantwortung, baut das gesam­ te Marketing auf. Im Technopark lernt sie auch viele junge Grün­ derinnen und Gründer kennen.

Software für E-Ladestationen

«Ich war so tief in der Start-upBubble, dass ich selbst erleben wollte, wie es ist, eine Firma zu gründen.» Was ihr damals fehlt, ist die Idee. Doch die kommt bald in Gestalt eines Bekannten. Er ­erzählt ihr von zwei Maschinen­ bauern, die eine eigene Software entwickelt hatten. «Du musst sie unbedingt kennenlernen, das könnte passen», sagt er zu ihr.

Koch willigt ein, sitzt kurz ­da­rauf zwei jungen Männern ge­ genüber und hört das erste Mal von Amplo. Eine Software, die mit­hilfe künstlicher Intelligenz technische Fehler bei Ladestationen analysiert. Produkt und Firma sind schon da, was fehlt, ist jemand für Verkauf, Marke­ ting und Fundraising. Koch ist begeistert, steigt sofort ein. Störte es sie nicht, dass es nicht ihre Idee war? «Überhaupt nicht», sagt sie, «für ein Start-up braucht es mehr als eine gute Idee. Wenn die schon da ist, umso besser.»

Sie arbeitet zuerst einen Tag in der Woche bei Amplo, nach ­einem Monat wird sie Co-Grün­ derin. «Die Start-up-Welt ist schnelllebig, da bleibt einem nicht viel Zeit zu entscheiden.»

Trotzdem fällt es ihr alles andere

als leicht. Was, wenn sie schei­ tern? Einer, der sie seit klein auf inspiriert, ist ihr Vater, selbst ­Unternehmer. «Als ich klein war, haben wir mit seiner Firma ab und zu Skiausflüge gemacht.

Ich erinnere mich gut, wie ich da schon immer dachte: Selb­ ständig sein ist cool.» Der Vater, aber auch die Mutter sind es, die ihr dann sagen: «Mach es, du hast nichts zu verlieren.»

Netzwerk als Starthilfe

Koch kennt viele Leute in der Techszene, und so bekommt das Gründertrio nach nur zwei ­Monaten 175 000 Franken von privaten Geldgebern, sogenann­ ten Business Angels. Das erste Mal können sie sich selbst Löhne zahlen, stellen gar jemanden ein. Sie optimieren die Software von einem Altbau aus, teilen sich das Büro am Zürcher Hel­ vetiaplatz mit zwei Hunden und ­einem anderen Start-up. «Die ­Vibes waren gut und wir alle sehr motiviert», erinnert sie sich.

Im Frühling versuchen sie, weitere Investoren zu gewinnen.

Koch telefoniert Kontakte ab, präsentiert Amplo an Start-upEvents, lädt potenzielle Investo­ ren ins Büro ein. Am Ende über­ zeugen sie drei. Und sie erhalten 1,6 Millionen Franken.

Investoren zu gewinnen, sei für viele Start-ups der entschei­ dende Schritt, sagt Selvishah Aliu vom Institut für Jungunter­ nehmen. «Aus Sicht der Inves­ toren braucht es vor allem eine klare Geschäftsstrategie, Markt­ potenzial, Wachstumschancen und ein aufeinander abgestimm­ tes Gründerteam.»

Jetzt brauchte Amplo nur noch Kunden. «Leider war der Markt nicht bereit für unsere Idee», sagt Koch. Die Unterneh­ men seien noch zu sehr darauf aus, Ladestationen zu errichten, statt sie zu optimieren. Doch das Gründertrio gibt nicht auf, versucht es bei immer wieder neuen Kunden. «Als Gründerin stehst du zu 100 Prozent hinter

Start-ups mit gesellschaftlicher Mission Auch die Migros unterstützt junge Unternehmen. Seit 2012 hat der Migros-Pionierfonds bereits über 120 Pro­ jekte in der gesamten Schweiz gefördert.

Das Team hinter dem Fonds sucht aktiv nach vielversprechenden Start-ups in den Bereichen Klima und Ressourcen, Technologie und Ethik sowie Zusammenleben. Diese werden jeweils für drei Jahre finanziell sowie strategisch unterstützt.

«Unser Ziel ist es, Pionierinnen und Pioniere, die den Wandel hin zu einer besseren, nachhaltigeren Welt vorantreiben wollen, zu helfen, ihre Idee auf den Weg zu bringen», sagt Britta Friedrich, Leiterin Migros-Pionierfonds.

Der Fonds ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der MigrosGruppe und verfügt über jährlich rund 15 Millionen Franken. Getragen wird er von Unternehmen der MigrosGruppe wie Denner, Migros Bank, Migrol, Migrolino und Ex Libris.

Mehr Infos: ­engagement. migros.ch/pionierfonds

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GESELLSCHAFT | 6.11.2023 | 47

deiner Idee und glaubst bis zum Schluss daran.»

Definitiv Schluss ist für ­Amplo am 27. Juli 2023. Am schwersten sei es ihr gefallen, die Investoren zu informieren. Alles Leute, die an sie geglaubt hätten, so Koch.

Doch anders als befürchtet sind die Reaktionen positiv; allesamt finden aufbauende Worte. Das Geld, das noch übrig ist, fliesst an die Investoren zurück, die Firma selbst wird aufgelöst.

Nur wenige Gründerinnen

«Ich hatte nie das Gefühl, dass wir versagt haben. Schliesslich haben wir alles gegeben.» Trotzdem wäre sie gern erfolgreich ­gewesen, ein Vorbild für a­ ndere Gründerinnen. Denn von ihnen gebe es noch immer zu wenige,

«Ich hatte nie das Gefühl, dass wir versagt haben, schliesslich haben wir alles gegeben.»

Tanja Koch

sagt Koch. Nur etwa ein Viertel ­aller Firmen wird heute von Frauen gegründet, im Techbereich sind es noch weniger.

Es folgt der letzte Arbeitstag am Helvetiaplatz, das letzte Mittagessen im Team. Dann Leere. Über Monate war Koch unter Druck, tauschte sich abends noch mit ihren Co-Gründern aus, beantwortete E-Mails bis spät in die Nacht. Dann plötzlich, von heute auf morgen, war alles vorbei. Wieso noch aufstehen? Was mit dem Tag an­fangen? Wieder hilft der Vater ­weiter. «Gönn dir eine Auszeit», sagt er zu ihr.

Sie folgt seinem Rat, durchwandert mit einer Freundin die Dolomiten, segelt durch die ­Balearen. «Meine grösste Angst war immer, nie mehr einen Job

zu finden, wenn wir mit Amplo scheitern.» Noch bevor sie in die Dolomiten aufbricht, erhält sie zwei Jobangebote. Hinter beiden stecken Kontakte, die sie durch Amplo geknüpft hat. «Für ein ­eigenes Start-up braucht es nicht nur viel Fachwissen, sondern auch Verantwortung und Engagement. Das macht eine Person auf dem Arbeitsmarkt attraktiv», sagt ­Selvishah Aliu vom Institut für Jungunternehmen.

Im August beginnt Koch eine Stelle bei Ethon AI, einem Start­ up für künstliche Intelligenz. Sie leitet das Marketing, das Unternehmen selbst führt jemand anderes. Das schätzt Koch für den Moment, doch sie weiss, dass sie eines Tages wieder gründen will.

Was jetzt noch fehlt: die Idee. MM

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48 | 6.11.2023 | KOLUMNE

«Mama, das ist nicht fair»

DER ANDERE BLICK «Mama,

es ist einfach nicht fair! Warum hat mein Bruder eine Behinderung und ich nicht?», fragt mich mein jüngerer Sohn, der sechzehn Jahre alt ist. «Warum kann ich so viel, und er braucht Hilfe bei allem? Sogar beim Zähneputzen und Anziehen?»

Es ist nicht das erste Mal, dass er diese Frage stellt. Je ­älter er wird, desto bewusster wird ihm, was es für seinen Bruder bedeutet, eine Behinderung zu haben. Er interessiert sich für Themen wie Inklusion und Gleichstellung. Oft sprechen wir über diese Themen und tauschen uns aus. Manchmal überkommen ihn dabei auch Trauer und die Frage nach Gerechtigkeit.

Mein Sohn durchläuft einen ähnlichen Akzeptanz- und da-

mit verbundenen Trauerprozess, wie auch ich ihn erlebt habe und erlebe. Viel früher als viele andere Menschen lernt er eine der härtesten Lektionen des Lebens: die Erkenntnis, dass das Leben nicht gerecht ist. Wir wehren uns gegen diese Tatsache, wollen sie nicht wahrhaben. Wir hadern mit ­unserem Schicksal und fragen uns: warum ich? Warum mein Kind? Mein Bruder? Wir trauern, und irgendwann akzeptieren wir die Realität und erkennen darin auch, was uns stärkt.

Wir beginnen, das Beste daraus zu machen, erkennen das Glück im Unglück und die Freiheit, die wir haben, in diesem Rahmen zu handeln. Wir lernen Resilienz, die Fähigkeit eines Menschen, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen.

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KOLUMNE | 6.11.2023 | 49

Das ist alles andere als einfach, ich arbeite täglich daran, mein jüngerer Sohn ist mir dabei manchmal einige Schritte vo­ raus. Unser bester Lehrmeister in Resilienz ist sein älterer ­Bruder. Wir staunen immer wieder, mit wie wenig er zufrie­ den ist und wie sehr er sich auch an kleinen Dingen freuen kann. Er besitzt die Fähigkeit, Umstände, die er nicht ändern kann, zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Ich er­ innere mich daran, als er wegen Problemen mit seinen Füssen und einer damit verbundenen Operation ein Jahr lang nicht gehen konnte und auf einen Rollstuhl angewiesen war. Er hat sich kein einziges Mal darü­ ber beklagt. Es war für ihn ein­ fach so, und er war genauso fröhlich und zufrieden wie zu­

vor. Ich erklärte ihm kürzlich, dass er wegen seiner Behinde­ rung nicht Autofahren lernen könne. Er fragte, ob sein Bruder es lernen könne, und freut sich seitdem, dass dieser ihn dann, wenn es so weit ist, mit dem Auto abholt und sie zusammen ausfahren werden. Wenn ihn Menschen wegen seiner un­ deutlichen Aussprache nicht verstehen, wiederholt er seine Worte gelassen so lange, bis sie verstanden werden.

«Weisst du, mein Bruder ist trotz seiner Behinderung immer wieder sehr glücklich», beant­ wortet mein jüngerer Sohn seine Frage selbst. «Er ist nicht weni­ ger glücklich als ich. Manchmal glaube ich sogar, er kann sich mehr am Leben freuen als wir alle! Und das ist doch eigentlich richtig fair, oder?» MM

Sara Satir (44) wünschte sich früh eine Familie.

Ihr erster Sohn Cem (19) kam mit einer Behinderung zur Welt – alles wurde ­anders als im Traum.

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GESUNDHEIT | 6.11.2023 | 51

Quelle: aha! Allergiezentrum Schweiz; Bild: Getty Images

Was passiert bei einer Laktose­ intoleranz im Körper?

Der Zucker in der Milch von Säugetieren heisst Laktose und besteht aus Schleim- und Traubenzucker. Wer ­unter einer Laktoseintoleranz leidet, kann Milchzucker (Laktose) nicht richtig verdauen.

Normalerweise wird der Milchzucker im Dünndarm durch das Verdauungsenzym Laktase in seine zwei Bestandteile Galaktose und Glukose gespalten. Besteht jedoch ein Laktasemangel, kann der Milchzucker im Dünndarm nicht in seine Zuckerbausteine aufgespaltet werden. Der ungespaltene Milchzucker gelangt in den Dickdarm und wird von Bak­terien vergoren. Dieser Gärprozess bereitet Schmerzen und Verdauungsprobleme.

Wenn Milch Probleme macht, kann Laktose­in­toleranz der Grund sein.

Vertrage ich Milch nicht?

Welche Symptome bei einer Laktoseintoleranz auftreten und was bei der Ernährung zu beachten ist.

Text: Silvia Schütz

Wer ist besonders davon betroffen?

Die Milchzuckerunverträglichkeit ist die häufigste Nahrungsmittelintoleranz in der Schweiz. Etwa jede fünfte Person verträgt keinen Milchzucker. Die Verträglichkeit von Milchzucker (Laktose) ist von Mensch zu Mensch aber verschieden. Meist werden zwölf Gramm pro Tag gut vertragen. Das entspricht einer Tasse Vollmilch. Wenn man den Konsum über den Tag verteilt und zusammen mit anderen Nährstoffen zu sich nimmt, also im Rahmen von Mahlzeiten, verträgt man Laktose besser.

Wie merke ich, dass ich laktoseinto­ lerant bin?

Wenn du Milch trinkst, ein Joghurt löffelst oder andere Produkte geniesst, die aus Milch hergestellt sind, können sich bei Laktoseintoleranz ty­pische Symptome einstellen: Blähungen, Magenkrämpfe, Winde, Übelkeit und Durchfall. Das führt häufig zu entzündeten Hautveränderungen rund um den Anus.

52 | 6.11.2023 | GESUNDHEIT

Genuss ohne Laktose

Ist Laktoseintoleranz angeboren ?

Es ist genetisch festgelegt, wie viel ­Laktase der Dünndarm produzieren kann. In Europa haben 80 bis 90 Pro­ zent keine Probleme mit Milchzucker.

Anders in Asien: Dort vertragen neun von zehn Menschen keine Laktose.

Grundsätzlich war Milch für den Körper eines erwachsenen Menschen nicht als Nahrungsmittel vorgesehen. Durch die intensive Nutztierhaltung haben wir uns allerdings über die Jahrhunderte an den Milchkonsum gewöhnt. Säug­ linge bilden viel Laktase im Darm. Er­ wachsene haben nur noch fünf bis zehn Prozent so viel Laktase wie Babys.

Über 280 laktosefreie Produkte sind in den MigrosFilialen zu finden.

Online s­ ogar über 340. Das Sortiment wächst stetig. Alle Migros-­Eigenmarken mit der Auslobung «laktosefrei» sind aha!-zerti­fiziert.

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3 Mehr zum Thema auf impuls.migros.ch/laktose iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

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GESUNDHEIT | 6.11.2023 | 53

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Darf ich somit keine Milchprodukte mehr essen?

In den meisten Fällen genügen ­bereits der Verzicht auf reine Milch und die gezielte Auswahl gut verträglicher Milchprodukte, um ­beschwerdefrei zu sein. Besonders empfindliche Personen können auf laktosefreie Produkte ausweichen.

Zudem müssen sie auch Produkte meiden, die geringe Mengen an Milch oder Milchzucker enthalten.

Milchzucker wird als Hilfsstoff in verarbeiteten Produkten eingesetzt und kommt häufig vor in Suppen, Saucen, Streuwürzen, Bouillons, Margarinen, Broten und Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Fertiggerichten, Milchschokoladen, Rahmbonbons und Getränken mit Milchserum.

Was ist mit Käse?

Hartkäse ist aufgrund der ­Reifung laktosefrei, Halbhartund Weichkäse enthalten ­höchstens Spuren von Laktose.

Du kannst sie in der Regel un­ beschwert geniessen.

Wann muss ich zum Arzt gehen?

Wenn dich die Beschwerden im Alltag beeinträchtigen oder du gar unter ihnen leidest, kann der Arzt Tests machen, um festzustellen, ob du an Laktoseintoleranz leidest.

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FAMILIE | 6.11.2023 | 57

Mit diesen Tipps kann die neue Familienkonstel­ lation gelingen Geduld haben und Tempo rausnehmen.

Es braucht Zeit, bis sich alle aneinander gewöhnt haben.

Akzeptieren, dass der Anfang schwierig sein kann.

Wie stellt man den neuen Partner vor?

Nach einer Trennung gibt es jemand Neues an Mamis oder Papis Seite – wann und wie sollen die Kinder involviert werden?

6 Fragen und Antworten.

Text: Kristina Reiss

1. Wann ist der

Bild: Getty Images

richtige Zeitpunkt, die neue Partnerin respektive den neuen Partner vorzustellen?

Idealerweise dann, wenn die Trennung von allen Beteiligten gut verarbeitet wurde. Sobald die Kinder das Gefühl haben, «die neue Familienkonstella­tion ist stabil, meine Eltern ­haben einen Umgang miteinander, den ich einordnen kann», sagt Familientherapeutin Monique Wahlen. Treffen

diese Dinge zu, betrachte der Nachwuchs neue Personen eher positiv und als Ergänzung.

Stehen hingegen noch viele Konflikte im Raum, sehen Kinder neue Partner und Partnerinnen eher als Bedrohung. Oft gerät der Nachwuchs dann in einen Loyalitätskonflikt und hat das Gefühl, die neue Person nicht toll finden zu dürfen – solange der andere Elternteil die Trennung noch nicht ver­ arbeitet hat. Kurz: Die Trennungsgeschichte beeinflusst eine neue Beziehung extrem.

2. Getrennte Eltern

finden oft erst spät eine gute Basis miteinander.

Manchmal auch nie.

Wie geht man hier vor?

Ist die Trennungsgeschichte noch nicht aufgearbeitet, sollten sich Eltern zumindest ­bewusst sein, dass Konflikte entstehen können. Ein guter Zeitpunkt, um neue Partner vorzustellen: Wenn sich Erwachsene in ihrer Beziehung sicher sind und Potenzial für die Zukunft sehen. «In der Praxis geschieht dies allerdings oft zu schnell», sagt ­ Paar- und Familienberaterin Wahlen. «Was verständlich ist, schliesslich haben wir alle Bilder einer tollen Hollywood-Familie im Kopf und wollen diese schnell umgesetzt sehen – vor allem nach einer Trennung.» Gerade neue Paare in Patchworkkonstellationen

Lebt man bereits in der neuen Konstel­ lation zusammen und die Kinder haben ein gewisses ­Alter (ca. 7 Jahre und älter): Sich alle paar Wochen zum Familienrat tref­ fen. Hier kann man sich darüber austau­ schen, was funktio­ niert und was nicht, und alle dürfen sich einbringen.

Als Elternteil trotz neuen Partners oder neuer Partnerin mit dem Nachwuchs im­ mer mal wieder Zeit allein verbringen.

So haben die Kinder Mami oder Papi auch mal ganz für sich.

Eventuell externe Unterstützung holen: Fachpersonen gehen mit dem Paar oder der Familie die individuelle Situation aus einer erweiterten Perspektive an.

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FAMILIE | 6.11.2023 | 59

­ inden oft schon nach wenigen b Wochen die Kinder mit ein.

Hier plädiert Wahlen dafür, sich mehr Zeit zu lassen und sich zunächst als Paar besser kennenzulernen.

3. Welche Rolle spielt das Alter der Kinder?

Eine grosse! Kleine Kinder, die noch keine Vorstellung von ­einer Paarbeziehung haben, ­akzeptieren eine neue Person an der Seite ihres Elternteils eher. Ältere Kinder hingegen tun sich oft schwer damit: Weil sie nicht wollen, dass Mutter oder Vater von jemandem ersetzt wird. Oder weil sie eifersüchtig sind und befürchten, die neue Person könnte ihnen den Elternteil wegnehmen.

4. Wie läuft das erste Zusammentreffen im Idealfall ab?

Am besten findet das erste Treffen nicht zu Hause statt, sondern auf neu­tralem Boden, bei einer Aktivität, die den Kindern Spass macht, rät Wahlen.

Irgendwann könnte die neue Partnerin oder der neue Partner dann zum Znacht kommen; und in einem späteren Schritt auch übernachten. Schlüpfen die Kinder häufig ins Elternbett, gelte es vorher zu klären: Will das Paar dies? Will es das Kind? Ist der Nachwuchs nicht mehr ganz so klein, könnte man auch fragen, wie er zu einer Übernachtung steht – «dabei nicht um Erlaubnis fragen», betont Wahlen, «aber die Meinung des Kindes abholen.»

5. Wie sollte sich ein

neuer Partner punkto Erziehung verhalten?

«Sich so wenig wie möglich einmischen», rät Familienberaterin Wahlen. Der neue ­Partner ist nicht der Vater, die neue Partnerin nicht die Mutter. In Erziehungsfragen haben diese deshalb fast nichts zu ­sagen. Dinge, die beim Zusammenleben auftauchen, dürften sie aber sehr wohl ansprechen. «Das ist wie in einer WG», vergleicht Wahlen. «Stört es mich, wenn mein Mitbewohner (hier: das Kind) sein Geschirr nicht wegräumt, darf ich das sagen. Dinge jedoch, die in Richtung Wertvorstellungen und Er­ziehung gehen, bleiben dem ­Elternteil überlassen.»

6. Worauf muss man beim Zusammen­ ziehen achten?

«Ist es finanziell möglich, würde ich als neue Partnerin eine kleine Wohnung als Rückzugsort behalten», so Wahlen. ­ Paare sollten sich ehrlich fragen: ­Können wir uns wirklich vorstellen, zusammenzuleben? Vor ­allem für diejenigen, die neu in eine Familie kommen, sei dies oft schwierig. ­Ausserdem gelte es zu bedenken: ­Sobald man ­zusammenzieht, befindet man sich im Familienmodus – was meist auf Kosten von Paarzeit und Beziehungsqualität geht.

Monique Wahlen ist Paar-, Familien- und Trennungsberaterin in der ­Gruppenpraxis Blickwinkel ­ in Herzogenbuchsee BE.

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60 | 6.11.2023 | HAUSHALT

Kinderwinterjacken: Darauf musst du achten Wie du die richtige Winterjacke für dein Kind findest – und wie sie möglichst lange hält.

Text: Rahel Schmucki

Wofür braucht das Kind die Jacke?

Auf der Suche nach der passenden Winterjacke ist eine Frage zentral: Wofür braucht das Kind die Jacke? Hier kann man drei Kategorien unterscheiden: für den Alltag, Outdooraktivitäten oder Skifahren und Schlitteln.

Wobei viele Jacken auch in mehrere Kategorien passen können.

Für den Alltag

Braucht das Kind die Jacke vor allem für den Chindsgi- oder Schulweg, eignet sich für den Alltag auch eine etwas schickere Jacke. Viele dieser J ­ acken können auch für Out­dooraktivitäten genutzt werden. Wichtig ist, dass die Jacke wärmt. Ärmelbündchen und Kapuzen, die gut abschliessen, sind hier sinnvoll.

Und besonders wichtig sind auch Reflek­toren, damit die ­Kinder im Strassenverkehr gut sicht­bar sind.

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Als Outdoorjacke

Ist dein Kind viel draussen?

Dann eignen sich sogenannte Outdoorjacken. Praktisch sind solche, die man in drei ­Varianten nutzen kann. Oft bestehen sie aus einer windund wasserdichten Aussenjacke mit integrierter und herausnehmbarer Fleecejacke. Die Aussen- und die Fleecejacke können so auch getrennt getragen werden. Hat das Kind beide übereinander an, ist es für sehr kalte Tage gut gerüstet.

Fürs Skifahren und ­Schlitteln

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Hier eignet sich bei kleineren Kindern ein Skioverall, damit sie beim Herumtollen im Schnee gut geschützt sind. Bei grösseren Kindern reicht auch eine Jacke mit dazu passender Hose. Beim Kauf solltest du auf folgende praktische Dinge achten: Hat die Jacke einen Schneefang? Gibt es ein Fach für die Skiliftkarte?

Befindet sich im Ärmelbündchen eine Öffnung, um den Daumen durchzustecken? Ist die Ausrüstung wasserdicht?

Für Ski- und Schlittelspass: Jacke, Grösse 98/104 bis 134/140, div. Farben Fr. 54.95 Snow Hose, Grösse 98/104 bis 134/140, div. Farben Fr. 39.95

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Sichtbarkeit mit Reflektoren:

Im Winter wird es früh dunkel, und dein Kind wird auch mal nach Sonnenuntergang unterwegs sein. Damit es im Strassenverkehr besser gesehen wird, solltest du eine Jacke mit Reflektoren wählen.

Die richtige Grösse: Sie sollte

nicht zu eng sein, damit noch ein warmer Pulli darunter passt und dein Kind auch beim Herumtollen genügend Bewegungsfreiheit hat. Aber auch nicht zu weit, ­damit kein Wind hereinziehen kann. Tipp: zum Anprobieren ­einen dicken Pulli mitnehmen.

Bild: Getty Images

Die Pflege: Viele Kinder spielen

Schneespass ist doppelt schön, wenn man die passende ­Kleidung trägt.

Darauf solltest du achten Das Material: Winterjacken

müssen warmhalten, aber auch vor Wind und Nässe schützen.

Die Jacke sollte mindestens aus einem windfesten und mindestens einem wasserabweisenden Material bestehen. Sonst ist sie beim ersten Schneeregen nass.

Hierbei auf die Wasser­säule ­achten, sie zeigt an, wie wasserdurchlässig ein Stoff ist. Hält sich ein Kind den ganzen Tag draussen im Schnee auf, kann man vom Richtwert 5000 mm

Wassersäule ausgehen. Einen Einfluss darauf, wie wasserdicht eine Jacke ist, haben auch Nähte und Reissverschlüsse.

Die Nähte sollten verschweisst und die Reissverschlüsse wasserfest sein.

Gut verschlossen: Eine Winter-

jacke hält wärmer, wenn sie an den Ärmeln gut schliesst und am Bauch anliegt. So kann kalter Wind nicht direkt eindringen.

Je nach Handschuhen eignen sich bei den Ärmeln Klettverschlüsse oder Bündchen.

im Schnee und Dreck, deshalb sollte man ein Material wählen, das man unkompliziert in der Maschine waschen kann. Kunstfasern sind weniger empfindlich als Daunen. Grundsätzlich gilt: Jede Wäsche strapaziert den Stoff, versuche deshalb, auf überflüssige Waschgänge zu verzichten. Beim Waschen solltest du ein Waschmittel für Outdoorbekleidung verwenden und die Jacke danach wieder imprägnieren.

Selbst auswählen: Kinder ent-

scheiden gern mit, was sie ­anziehen. Nimm beim Kauf dein Kind mit, damit ihm die Jacke auch passt.

Kapuze: Eine Kapuze kann bei

Hudelwetter zusätzlich warmhalten, aber nicht jedes Kind mag Kapuzen. Am besten fragst du dein Kind, ob es sich damit wohlfühlt. Manche Jacken ­haben abnehmbare Kapuzen.

Secondhand: Wenn eine Jacke

gut gepflegt und immer wieder imprägniert worden ist, kannst du sie auch Secondhand kaufen oder eine vorhandene Jacke für ein zweites Kind verwenden.

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KOLUMNE | 6.11.2023 | 63

Illustration: Rinah Lang

Plötzlich im Wurfzelt

Lisa Stutz (30) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

Und pickt von ­beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Kennen Sie das, wenn Sie in einem Laden sind und plötzlich ein ganz anderes Leben in Betracht ziehen?

Zum Beispiel in einem Bauernhofladen. Man liest dort auf handbeschriebenen Tafeln ­Namen von hiesigem Gemüse, von dem man noch nie gehört hat, das aber köstlich aussieht. Man stellt sich vor, wie man es raffelt und schnippelt, verkocht und einmacht. Man schnuppert an den süssen Tomaten am Stiel, wischt Erde von frischen Kartoffeln, legt weisse Eier in einen Karton– an manchen klebt noch eine kleine Feder. Da verwandelt sich das Handtäschli an meinem Arm sofort in einen Weidenkorb, der Mantel wird zur geblümten Schürze und ich stelle mir vor, wie ich in einer riesigen Küche mit Blick über weite Wiesen von morgens bis abends zubereite, was in meinem Garten wächst.

Diese Vorstellung gefällt mir genau so lange, wie ich in dem Laden bin. Denn so intensiv sie beim Anblick all dieses Gemüses

auch war: Fünf Minuten später ist sie verpufft. Das Gleiche passiert mir, wenn ich mich in einen Outdoor-Laden verirre. Auf einmal halte ich es zwischen transportabler Pfanne und aufladbarer Taschenlampe für eine Option, dass ich einmal mit Rucksack und Steigeisen losziehen, in einem Wurfzelt übernachten und am Morgen Kaffee über einem Bunsenbrenner brauen werde. Ich stelle mir euphorisch mein Outdoor-Ich vor, und ignoriere dabei alles, was ich über mein tatsächliches Ich weiss. Im besten Fall erinnere ich mich an dieses, bevor ich ein Vermögen für etwas mit multiplen Funktionen ausgebe.

In einem Heimwerker-Shop beschliesse ich, dass ich ab sofort alle meine Möbel selber bauen sollte, und in einem Naturkosmetikladen finde ich, dass ich eine von denen sein könnte, die ihre Cremes selber herstellen.

Bin ich etwa nicht zufrieden mit dem, was ich bin? Ich glaube schon. Aber es ist schliesslich immer gut, Optionen zu haben. MM

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Genossenschaft Migros Luzern

6.11.2023 | 69

s ro n ig M er

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Bild: zVg

Die M Reussbühl, der Vorgängerstandort der M Ruopigen, in den 80er-Jahren: Sie eröffnete am 10. Mai 1973 und schloss ihre Türen am 24. Oktober 1986.

Als langjährige Fachleiterin Milchprodukte ist Gabi Wiss Feuer und Flamme für Käse, Milch und Co. – hier noch vor dem Umbau.

Gabi Wiss und die Migros Ruopigen Bereits zum dritten Mal seit der Eröffnung 1986 wurde die Migros Ruopigen Zentrum umgebaut.

Am 9. November öffnet sie wieder ihre Türen. Eine, die alle drei Umbauten miterlebt hat, ist Gabi Wiss.

Text und Bild: Felicia Gähwiler

1982 hat Gabi Wiss in der Migros Würzenbachstrasse ihre Lehre gestartet. Vier Jahre später zog es sie nach Reussbühl: Die Mi­ gros befand sich in der Nähe des Polizeipostens. Mit dem ­Umzug des Standorts wechselte auch Gabi Wiss in den damaligen ­Ruopigen-Märt. Dort bewarb sich die junge Frau als Fachleite­ rin Molkerei und wacht seither über Käse, Milch und Co. – ihr Herzenssortiment. Im vergan­ genen Jahr liess sich das MigrosUrgestein teilpensionieren und arbeitet nun in einem 50-Pro­ zent-Pensum.

Die Kundschaft in der M Ruo­ pigen ist bunt gemischt: Studen­ tinnen und Studenten, junge

­ amilien sowie ältere Menschen F schätzen die Filiale gleichermas­ sen. Eine ältere Stammkundin war dementsprechend traurig, während des Umbaus auf ihre Migros verzichten zu müssen: «Ich freue mich aber auf das ­Resultat.» Auch Gabi Wiss freut sich auf den modernisierten ­Laden, obwohl sie sich gern an alte Zeiten erinnert: «Früher habe ich an der Kasse die Preise manuell eingetippt und das Rückgeld im Kopf ausgerechnet.

Das ist heute schon einfacher.»

Vorhang auf!

Nach dem knapp siebenwöchigen Umbau öffnet der Migros-Super­ markt im Ruopigen Zentrum

am Donnerstag, 9. November, wieder seine Türen. Der Laden inklusive Hinterräume wurde umfassend modernisiert. Ausser­ dem wurde die Anordnung des Sortiments und die Wegführung angepasst, um dem Wunsch der Kundschaft nach einem mög­ lichst raschen und unkompli­ zierten Einkauf noch besser zu entsprechen.

Dank neuer Kühl- und Tief­ kühlmöbel mit Glas­türen, neuer Lüftungstechnik und moderner LED-Beleuchtung wird der Ener­ gieverbrauch der Filiale gering gehalten. Die neue 550 Quadrat­ meter grosse Fotovoltaikanlage auf dem Dach deckt rund ein Drittel des Eigenverbrauchs.

Eröffnungsaktivitäten

Von Donnerstag, 9., bis Samstag, 11. November, erhalten die Kun­ dinnen und Kunden zehn Pro­ zent Rabatt auf das gesamte Sor­ timent. Beim Wettbewerb gibt es Preise im Gesamtwert von über 9000 Franken zu gewinnen – von Migros-Geschenkkarten bis zu Tageskarten und Eintritten aus­ gewählter Freizeitpartner. Zum Abschluss der Eröffnungstage dürfen sich am Samstag die ers­ ten 1500 Kundinnen und Kunden über einen Gratisbutterzopf freuen. MM M Ruopigen Zentrum, Ruopigenplatz, 6015 Luzern; Öffnungszeiten: Mo–Do 8–19 Uhr, Fr 8–20 Uhr, Sa 8–17 Uhr

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6.11.2023 | 71

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Mini-Migros im Länderpark Stans

Bilder: zVg

Nach einer längeren Pause ist sie zurück: Die mobile ­Mini-­Migros reist in diesem Jahr ­wieder durch die Schweiz.

Bis 18. November macht sie im Länderpark Stans Halt.

In Steinen füllt das Team von Chrigel Baumann (l.) die Klaussäckli mit Süssigkeiten.

Der Samichlaus kommt aus Steinen Artige Kinder schätzen sie als Belohnung, Erwachsene als Mix vorweihnachtlicher Knabbereien: gefüllte Klaussäcke. Für die Migros Luzern werden sie in der Schwyzer BSZ Stiftung hergestellt.

Text: Patrick Schenk­ Bild: Natalia Kandula-Dyer­

Rot-weisse Mützen, Reisig-­ ruten und natürlich rappelvolle Jutensäcke mit Nüssen, Man­ darinen, Schoggi und ­Leb-­ kuchen: In einem Monat ist Chlaustag. Bereits jetzt gibt es in den Zentralschweizer MigrosFilialen ­gefüllte Stoffklaussäcke.

Diese haben nicht nur Köstliches in sich – mit i­ hnen wird auch eine soziale Einrichtung der Zentralschweiz u ­ nterstützt: Die Klaussäcke mit süssen Rentier- oder Samichlaus-Sujets werden zu Teilen in der Schwyzer BSZ Stiftung hergestellt, die Menschen mit Beeinträchtigungen be­ruflich und gesellschaftlich in­tegriert.

Arbeit und Förderung 10 bis 15 unterstützungsbe­

dürftige Mitarbeitende sind am BSZ-Hauptsitz in Steinen SZ etwa um den wohl «leckersten» Teil der Produktion besorgt: das Abfüllen. Unter der Auf-

sicht von Gruppenleiter Chrigel Baumann werden Risolettos, Lebkuchen oder Guetzli genau abgewogen – und wandern in die blauen, roten oder grünen Stoffsäcke.

Bei ihrer Arbeit werden die Mitarbeitenden der BSZ Stiftung ­individuell gefördert und begleitet. Je nach Auftrags-­ lage können sie meist frei entscheiden, was sie tun möchten.

Baumann teilt die Mitarbeitenden am Morgen ein und unterstützt sie ganz­tägig: «Ich mag die Zusammen­arbeit mit den Leuten und führe viele Gespräche. Neben unserem sozialen müssen wir auch einen wirtschaftlichen Auftrag erfüllen.

Hier das Gleichgewicht zu finden, ist manchmal herausfordernd – macht meine Aufgabe aber richtig spannend.»

Sind die Klaussäckli mit den Knabbereien gefüllt, werden sie von BSZ-Klienten und

ihren Gruppenleitenden verpackt, kommissioniert und versendet.

Tausendfache (Gaumen-)Freude

Mehrere Tausend Stoffsäcke gelangen im Lauf des Jahres 2023 von der Schwyzer Stiftung in die Filialen der Migros Luzern.

Und dort? Sorgen sie sicher für leuchtende A ­ ugen, strah­ lende Gesichter und Gaumenschmaus. Menschen mit dem Klaussack eine Freude bereiten: Man könnte fast behaupten, der Samichlaus kommt aus Steinen. MM

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In der Mini-Migros können ­Kinder zwischen 4 und 12 Jahren auf über 100 Quadratmetern «Verkäuferlis» spielen. Dabei ­gestalten sie ihre eigene Welt und schlüpfen wahlweise in die Rolle von Filialmitarbeitenden, Kunden oder Logistikerinnen. Nach Lust und Laune können sie Produkte stapeln, mit dem Einkaufswagen herum­ rennen oder die Kasse bedienen. Sie spielen frei, ohne An­ leitungen und Animationen. Wie die echte Migros verfügt auch die Mini-Migros über eigene ­Industriebetriebe, die die Filiale mit Produkten beliefern.

Die Erwachsenen im Laden verfügen über pädagogische Erfahrung und nehmen die Rolle des «Kundendienstmitarbeiters» und der «Filialleiterin» ein.

Beim «Kundendienst» erhalten alle Kinder ein Portemonnaie, gefüllt mit einer Cumulus-Spielkarte und Migros-Spielgeld, den «Miggy-Franken». Eltern, Grosseltern oder das Gotti ­bleiben draussen, für sie gibt es neben dem Eingang Sitzgelegenheiten. Die Wände um die Kinderfiliale sind auf drei Seiten aus Plexiglas, damit man den Kindern beim Spielen jederzeit zusehen kann.

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Die Rigi ist eine ganze Welt: Zwei Zahnradbahnen, 7 Luftseilbahnen, Hotels und Restaurants, ein Mineralbad mit Wellness, Wanderwege noch und noch und etliche Gipfel zum Erklimmen. Ob Winterwandern, Schlitteln, Skifahren oder ein regionales Fondue bei rustikalem Ambiente geniessen – ein Ausflug lohnt sich in den Wintermonaten ganz speziell. Sind Sie einmal auf der Rigi angekommen, nutzen Sie alle Wintersportanlagen ohne Zuschlag.

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und über 50 Geschäfte

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RÄTSEL | 6.11.2023 | 75

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

Teilnahmeschluss: Sonntag, 12.11.2023, 24 Uhr

Gewinner/-innen Nr. 43 Heike Gfeller-Storz, Leissigen BE; Marc Rüegsegger, Sugiez FR

Teilnahmebedingungen Gewinnspiele: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, die das 18. Altersjahr vollendet haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden des Gewinnspielveranstalters sowie Gewinnspielvereine, automatisierte Dienste und weitere professionalisierte/gewerbliche Teilnehmende. Gewinner/-innen werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht. Seit September 2023 ist die Teilnahme an Verlosungen ausschliesslich online möglich. Sie ist weiterhin kostenlos.

So nehmen Sie teil: Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 12.11.2023, 24 Uhr

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RÄTSEL | 6.11.2023 | 77

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4× Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Was wächst in vielen Gärten?

H Leihmütterchen

T Rabenmütterchen G Stiefmütterchen

Wie heisst eine gerade Linie mit einem Anfangs- und Endpunkt?

A Strahl

E Strecke

O Segment

Wie viele Vulkane sind weltweit noch aktiv?

N ca. 120

S ca. 600

R ca. 1500

Y Christentum

I

Islam

1

Wann wurde der Obwaldner «Bruder Klaus» vom Vatikan heiliggesprochen?

U 1765

N 1898

E 1947

Wie heisst der nördlichste Stadtbezirk von New York?

R Bronx

I Queens

T Brooklyn

Wie wird die Entstehung von Gesteinen bezeichnet?

N Pathogenese 1

2

A Petrogenese 3

4

5

S Phylogenese 6

Lösungswort

T

3

2 4 5 1

Lösung:

Welche ist eine polytheistische Religion?

B Hinduismus

ANDERSEN ESTRADEN EXPANDER HEUERNT E L E I THUND N I DERHUS RETTER I N SCHR I TTE S H U T D OWN UEHRCHEN

7

2

3

4

5

So nehmen Sie teil: Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 12.11.2023, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

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Bimaru Lösung Nr. 44

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 44

Was koche ich heute?

migusto.ch

Paroli Lösung Nr. 44

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STEIN

DROSSEL

Sudoku Gewinner/-innen Nr. 43

Paroli Gewinner/-innen Nr. 43

Quiz Gewinner/-innen Nr. 43

Irma Inauen, Fanas GR; Daniel Gilgen, Monthey VS

Rita Schnarwiler-Suter, Eschenbach LU; Pierre Heinzer, Villars-Epeney VD

Heinz Gilomen, Schwadernau BE; Christiane Dumusc, Bex VD

Sudoku Lösung Nr. 44

78 | 6.11.2023 | MEINE WELT

10

SICHER HEITS ASSISTENTIN

1 Wie lautet die richtige

­ ezeichnung für Ihren B Beruf – Politesse?

Ich bin eine SPI, eine polizeiliche Sicherheitsassistentin. ­Andere Bezeichnungen sind nicht mehr zeitgemäss. Aber man erkennt uns ja auf der Strasse an unseren Uniformen, egal, wie man uns nennt.

Magaly Gisclon

2 Ihr Job ist nicht

gerade ­beliebt. Warum haben Sie ihn gewählt?

Ich habe mich schon immer für die Arbeit der Polizei interessiert. Bevor ich mich für den ­Beruf entschied, habe ich mich aber über die Tätigkeit als polizeiliche Sicherheitsassistentin erkundigt. Danach habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht? Ob ich später noch auf die Polizeischule gehe, wird sich zeigen. Auf jeden Fall gefällt mir, was ich jetzt mache.

3 Muss man das Verteilen von

Parkbussen lernen?

Ja, ich habe dafür eine zweieinhalbmonatige Ausbildung an der Polizeiakademie Savatan im Kanton Waadt absolviert. ­Dabei habe ich Kurse in Psychologie, bürgernaher Polizeiarbeit, Recht, Französisch, kriminal­ polizeilicher Arbeit, Sport, Ethik und Selbstverteidigung besucht. Die Ausbildung ist eine Mischung aus Theorie und ­Praxis: Anhand bestimmter

Magaly Gisclon ist polizeiliche Sicherheitsassistentin in Lausanne und verteilt Parkbussen. Wie sie mit Beschimpfungen und verärgerten ­Autofahrern umgeht.

Text: Patricia Brambilla

Bild: Jeremy Bierer

MEINE WELT | 6.11.2023 | 79

7 Wie gehen Sie

STECKBRIEF Magaly Gisclon, 30, hat eine Lehre als Textilverkäuferin abgeschlossen und einige Jahre bei der Migros gearbeitet.

Seit April 2020 arbeitet sie als polizeiliche Sicherheitsassistentin – mit dem Wunsch im Hinterkopf, ­eines Tages die Polizeischule zu besuchen.

mit verärgerten Autofahrern um?

­ ituationen wird man auf den S Umgang mit möglichen Konflikten vorbereitet.

4 Woher nehmen Sie jeden

Morgen die Motivation?

Ich liebe meine Arbeit wirklich, und wenn ich Menschen helfen kann, tue ich das gern. Das Ausstellen von Strafzetteln gehört einfach dazu. Für manche Menschen ist es wie ein Spiel: Sie haben keine Lust, die Parkgebühren zu bezahlen und versuchen ihr Glück. Sie wissen, dass sie ­gewinnen oder verlieren können.

Wenn ich jemanden erwische, halte ich garantiert keine Moralpredigt. Manchmal wissen die Leute nicht, dass es verschiedene Zahlungsmöglichkeiten gibt.

Ich erkläre es ihnen aber gern.

5 Ist es nicht langweilig,

jeden Tag durch die gleichen Strassen zu laufen?

Normalerweise verbringe ich eine Woche im selben Bereich, aber das Gebiet ist so gross, dass ich es manchmal nicht ganz schaffe. So gibt es Tage, an denen ich 15 Kilometer zurücklege. ­Dabei verteile ich nicht nur Strafzettel, sondern regle auch den Verkehr bei Unfällen oder Demonstrationen, und ich kümmere mich um verlorene Gegenstände oder helfe Autofahrern, die nach dem Weg fragen.

6 Haben Sie jemals von einer

Busse abgesehen?

Ja, klar, wir sind ja keine Unmenschen. Wir müssen jede Situa­ tion abwägen. Das ist auch eine Frage des gesunden Menschen-

Manche ärgern sich, nehmen aber die Strafe in Kauf, andere sind wirklich uneinsichtig.

Ich lasse die Leute immer zu Wort kommen, bleibe gelassen und behalte einen neutralen Tonfall bei.

Wenn jemand einen Strafzettel nicht akzeptiert, weise ich darauf hin, dass man immer die Möglichkeit hat, Einspruch einzulegen. Ich stelle nur dann einen Strafzettel aus, wenn er gerechtfertigt ist und ich einen Beweis habe.

8 Werden die Leute immer

­aufbrausender?

Ja, ich habe schon den Eindruck, dass es immer schlimmer wird.

Wir werden regelmässig beschimpft, aber ich nehme das nicht persönlich. Ich habe mir eine dicke Haut zugelegt.

Da es in der Stadt weniger Parkplätze gibt, verlieren manche Leute die Geduld. Sie stehen im Stau, kommen zu spät zu ihren Terminen und wissen nicht, wo sie ihr Auto parkieren sollen.

Der Strafzettel ist sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

9 Haben Sie geheime

­ ethoden, um Falschparker M zu entlarven?

Ich werde Ihnen garantiert nicht alle Tricks verraten. Nur so viel: Ich erwische die Leute, die einfach die Parkscheibe austauschen. Auf jeden Fall mache ich ein Foto von allen Fahrzeugen mit Strafzettel. Manche ­Angelegenheiten werden erst ein Jahr später bearbeitet, sodass es schwierig ist, sich an alle Fälle zu erinnern.

10 Wie tanken Sie nach einem

verstands. Wenn ein Auto wegen einer Beerdigung vor einer Kirche falsch parkiert ist, ­brumme ich den Leuten nicht noch eine Strafe auf. Manchmal kann ich ein Auge zudrücken.

Aber das muss eine Ausnahme bleiben. Manche Vergehen, zum Beispiel Fahrzeuge, die auf dem Trottoir stehen, darf man nicht durchgehen lassen.

miesen Tag neue Energie?

Ich tobe mich gern beim Sport aus. Ich habe ein Fitnessabo, gehe trainieren und lasse in dieser Zeit alles raus. Ganz am Anfang hatte ich ein paar schwierige Fälle, aber ich habe schnell begriffen, dass ich mich abgrenzen muss, um mich zu schützen.

Man darf sich nicht alles zu ­Herzen nehmen, sonst kommt man in diesem Job nicht klar.

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