Migros-Magazin-45-2020-d-OS

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migros.ch/magazin | MM45, 2.11.2020

ZWEITE WELLE Tipps für Kinder, Jugendliche, Berufstätige und Senioren Seite 12

Heiss geliebte Marroni: Kreative Rezepte jenseits von Vermicelles Seite 38

Drogencocktails So gefährlich ist die Jagd nach dem besten Trip Seite 34

Das erste Mal

Bild: Gian Marco Castelberg

Burak Ates spielt in seinem Debütfilm einen schwulen Sportler – gegen den Willen seiner Eltern Seite 44

Wenn sich alles dreht: Machen Sie Schluss mit dem Schwindel

Seite 66


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6 | 2.11.2020 | MEINE MIGROS

ACH EINFU G TN LEBE

Gütesiegel für Allergiker In der Schweiz sind über zwei Millionen Menschen von ­ Nah­rungsmittel­ allergien oder -intoleran­ zen ­betroffen. Ihnen macht die Migros das Einkaufen leichter, indem sie immer mehr Produkte mit dem «aha!»-­Güte­siegel anbietet. Insgesamt haben schon über 320 A ­ rtikel eine «aha!»-­Zertifizierung ­durch­laufen – vom ­glutenfreien Bauernbrot bis zum Cottage Cheese ohne Laktose. An dieser Stelle bringen wir ­wöchentlich Bei­spiele dafür, wie die Migros das Leben der ­Menschen in der Schweiz ein­facher macht.

Jetzt für Nachbarn einkaufen Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte zurzeit grössere Menschengruppen ­meiden. Für diese Menschen haben die Migros und Pro Senectute das Hilfs­ projekt Amigos ins Leben gerufen: Frei­ willige erledigen den Einkauf und stellen die Tasche vor die Wohnungs- oder Haustür. Das Angebot ist jetzt wieder ­besonders gefragt. In der Amigos-App sieht man, ob in der Nachbarschaft Hilfe benötigt wird. Jetzt im Play-Store oder App-Store herunterladen.

376 Bunt gemustert oder aus weichem Leder – auf galaxus.ch gibt es Handschuhpaare in 376 Varianten. Niemand braucht diesen Winter an den Fingern zu frieren.

Starke Stimme Die Zürcher Mezzosopranistin Céline Akçağ ist enorm ­viel­seitig – ihre Stimme kann ­gewaltig und zart klingen. Die «Süddeutsche Zeitung» schwärmte von ihrer «gla­­mourösen Bühnen­ präsenz». Die 28-Jährige ­bekommt nun vom Migros-­ Kulturprozent ­einen Studien­ preis. Sie ist eins von sieben klassischen Gesangstalenten, die mit insgesamt 100 800 ­Franken ­gefördert werden.


MEINE MIGROS | 2.11.2020 | 7

Süss statt sauer

Die rote Kiwi schmeckt nicht säuerlich, sondern süss – darum kommt sie besonders bei Kindern gut an. I­ hren Namen verdankt sie dem Fruchtfleisch, das ein rotes Herz hat. Die S ­ pezialität aus Italien gibts neu in ausgewählten ­Migros-Filialen in der Deutschschweiz.

Das Tanzfestival Steps des MigrosKulturprozents konnte im Frühling nicht stattfinden – vier Produktionen kommen nun dennoch vor kleinem Publikum auf die Bühne. Das Ensemble TLT tritt am 3., 4. und 5. November im Luzerner Kulturzentrum Südpol auf. In der schillernden Darbietung geht es um die Frage, ob wir unseren Sinnen trauen können. Alle Aufführungen bis im Juni 2021 auf: steps.ch

Bilder: Akvile Sileikaite, Kurzfilmtage.ch, zVg

Der Tanz lebt

Grosses Kino Vom 3. bis 8. November finden die Internationalen Kurzfilm­ tage Winterthur statt. Zu er­leben sind Werke, die oft nur ­wenige Minuten dauern und doch grosses Kino bieten. Viele Filme stammen diesmal aus Festlandchina, Hongkong und Taiwan. Das Migros-­Kulturprozent unterstützt das ­Festival, das dieses Jahr online veranstaltet wird. kurzfilmtage.ch


Bild: Nik Hunger

8 | 2.11.2020 | AUGENBLICK


AUGENBLICK | 2.11.2020 | 9

15:36 Uhr Migros-Moment in Laufenburg AG

Abraham Filmon erntet Federkohl. Er arbeitet für den Familienbetrieb Baur Gemüse, der die Genossenschaft Migros Basel mit Produkten aus der Region beliefert. Die Aufnahme ist am 24. Oktober entstanden.


Auserwähltes zum Dessert. 20x

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Sélection Café Délice 2 Stück, 150 g, nur in grösseren Filialen erhältlich

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Erhältlich in grösseren Migros-Filialen. Bei allen Angeboten sind bereits reduzierte Artikel ausgenommen. Angebote gelten nur vom 3.11. bis 16.11.2020, solange Vorrat

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INHALT | 2.11.2020 | 11

INHALT 12  Die Seele pflegen So kommen wir alle besser durch die zweite Welle

16

Wer hat den Toast Hawaii erfunden, wann waren Cocktailpartys schick, und wann wurden wir süchtig nach Diätcola? Ein Blick auf unsere Essgewohnheiten im Laufe der Zeit.

16  Ode an den Toast Hawaii Foodtrends gestern und heute 20  Wenn man anders ist Welchen Vorurteilen begegnet ein dunkelhäutiges Mädchen? 26  Altes Eisen? I wo! Menschen über 50 lancieren innovative Businessprojekte

58

33  Stadt, Land, Stutz 34  Voll zugedröhnt Ein Jugendlicher erzählt, warum er den Kick in Drogen suchte

Extreme Erfahrung: Ein paar Tage im Wald ohne Handy, Zelt und Proviant bringen den M ­ enschen an seine Grenzen.

38  Mehr als Vermicelles Kreativ kochen mit Marroni 43 Wissensbissen 44  Zu sich selbst gefunden Burak Ates spielt in seinem ersten Film gegen Intoleranz und Traditionen an 55  Basteln mit Kindern Wachstücher selber machen

Bilder: Keystone, Migusto, Gian Ehrenzeller, Raffael Waldner

26 Über 50 und voller ­Drive: Lilo Fritz (l.) und Claudia Meyr starten mit ihrem Materialmarkt in Bern beruflich nochmal neu durch.

58  Survival Camp im Wald 65  Der andere Blick 66  Wenn alles sich dreht Das hilft gegen Schwindel 69  Keine Lust aufs Klavier Eine Musikpädagogin rät, wie man Kinder zum Üben animiert 70  Horror im Kopf Psychologe Horst Hablitz steht Polizisten nach traumatischen Einsätzen bei 72  Ihre Region Aktionen, Reportagen, News

79  Rätsel und Spiele 84 Migros-Lovestory Sabrina Hess und Dinesh Goindi

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/kontakt

Herausgeber Migros-GenossenschaftsBund

Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve ­G aspoz, Rüdi Steiner

Bitte halten Sie Ihre 10-stellige Kundennummer bereit. Sie ­finden sie auf der Titelseite bei Ihrer Adresse.

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2)

Ausführliches Impressum unter www.migmag.ch/impressum

Anezige

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12 | 2.11.2020 | CORONA

JUGENDLICHE

Socializing ist wichtig

Sich treffen, neue Menschen kennen­ lernen, ob beim Ausgehen oder beim Vereinssport: Für Jugendliche und junge Erwachsene sind soziale Kontakte enorm wichtig. Wenn der Austausch mit Gleichaltrigen zu kurz kommt, leiden sie, und das mehr als andere Alters­gruppen. Deshalb: Machen Sie Ihrem Nachwuchs bewusst, dass die Qualität der Bezie­ hungen wichtiger ist als die Quantität und er diese pflegen soll. Das heisst, er darf sich durchaus noch mit der besten Freundin, einem guten Kollegen oder in kleinen Gruppen treffen. Unter der Voraussetzung, dass er sich an die Abstandsregeln hält.

Fällt das Fussball- oder Volleyball­ training aus, können Sie stattdessen eine Velotour, einen Spaziergang oder eine Joggingrunde vorschlagen. Nehmen Sie es aber nicht persönlich, wenn den jungen Menschen die Lust dazu fehlt. Beim Mannschaftssport ist der Kontakt zu den anderen jungen Leuten in der Regel wichtiger als das Trai­nings­pro­ gramm an sich.

Bild: Fabian Zapatka/Laif/Keystone

Den Einschränkungen kann man auch etwas Positives abgewinnen: Der Druck, dem Teenager und junge Erwachsene oft ausgesetzt sind, fällt weg. Die Reduk­ tion auf wenige Beziehungen kann ent­ spannend wirken.

Gestalten Sie neue Spielräume. Ver­ bringen Sie bewusst Zeit mit Ihren Kindern, schauen Sie gemeinsam einen Film an oder tun Sie etwas anderes, was Sie sonst nicht tun würden. Gamen Sie eine Runde, wenn das erwünscht ist. Basteln sie zusammen an einem Töffli oder lassen Sie sich schminken.

BERUFSTÄTIGE

Im Homeoffice oder fast allein zurück im Büro

Der informelle Austausch ist wichtig und muss bei der Zusammenarbeit auf Distanz bewusst geschaffen werden. Deshalb: ­Treffen Sie sich regelmässig zu virtuellen Kaffeepausen. Reden Sie darüber, wie es ­Ihnen geht. Was Ihre Herausforderungen sind und welche Lösungen Sie gefunden haben.

Wenn es zu heftigem Streit kommt: Befreien Sie sich von Schuldgefühlen. Konflikte sind normal – gerade wenn die räumliche Enge zusetzt. Sie sind nicht allein damit, es liegt weder an Ihnen noch an Ihrem Nachwuchs.

Und schon sind wir zurück im Homeoffice oder arbeiten in einem fast leeren Büro. ­Sitzungen finden online statt, das Ge­ spräch vor der Kaffeemaschine fällt weg und das spontane zusammen Lachen fehlt auch.

Wenn Sie im Homeoffice arbeiten: Machen Sie Pausen und planen Sie diese fix ein. ­Teilen Sie den Tag in verschiedene Abschnitte ein. Definieren Sie für sich kla­ re Anfangs- und Schlusszeiten. Legen Sie den Laptop beiseite, wenn Sie fertig sind.


CORONA | 2.11.2020 | 13

So nehmen wir die zweite Welle

Weniger soziale Kontakte, Homeoffice, Angst vor Ansteckung, trübes Herbstwetter: Das Coronavirus setzt uns zu. Was tun, wenn uns die Decke auf den Kopf zu fallen droht? Anregungen für einen entspannten Umgang mit dem Virus. Text: Susanne Schmid Lopardo, Benita Vogel

Trennen Sie Arbeits- und Lebensbereich auch räumlich. Wenn Sie das nicht schon längst gemacht haben, richten Sie sich ein Büro oder eine Arbeitsecke ein, wo Sie nicht gestört werden. Wenn das nicht geht: Neh­ men Sie sich am Nachmittag zwei Stunden Zeit für die Kinder und arbeiten Sie dafür am Abend nochmals zwei Stunden. Kommunizieren Sie, wann Sie erreich­ bar sind, indem Sie zum Beispiel Ihren ­Kalender teilen, und informieren Sie, wenn Sie nach einem atypischen Rhyth­ mus ­ar­beiten, eine «Nachteule» oder eine ­«Lerche» sind.

Wenn Sie merken, dass es zu Missver­ ständnissen kommt, teilen Sie das rasch mit. Wenn man Menschen nicht physisch, sondern nur per Video-Chat vor sich hat, ist das Deuten von Körpersprache und ­Mimik schwieriger oder überhaupt nicht möglich. Schliessen Sie den Tag mit kleinen Ritua­ len ab: Setzen Sie sich nach Arbeitsschluss für 20 Minuten aufs Sofa und trinken Sie ­einen Tee. Oder gehen Sie noch eine Run­ de spazieren oder laufen, um den Kopf freizu­bekommen. Das funktioniert übri­ gens auch bei Regenwetter!

KINDER

Auch in der Quarantäne an die frische Luft In Quarantäne mit Kindern, das ist eine grosse Herausforderung. Was tun? Schaffen Sie klare Tagesstrukturen, für Mahlzeiten, Arbeiten, Spielen und auch für Auszeiten. Sorgen Sie für sozialen Austausch ­beispielsweise mit den Grosseltern via Zoom oder über Videobotschaften für Gspänli. Auch kleine nette Überraschungen hel­ fen. Familie oder Freunde, die die Ein­ käufe vor die Tür stellen, können mal ein Rätselheft zu den Einkäufen legen. Wichtig ist Bewegung. Stellen Sie in der Wohnung ein Trampolin auf oder einen Hindernisparcours. Auf Begehren von Kinderschutz Schweiz hat das BAG die Richtlinien so angepasst, dass Kinder in Quarantäne ohne Symptome mit einem Elternteil an die frische Luft dürfen – ohne Kontakt zu anderen Personen. Ein «Durchatmen» im Freien hilft, Kon­ flikten vorzubeugen. Noch nicht möglich ist dies, wenn ein Kind in Isolation ist. Die Isolations­ empfehlungen sind jedoch nicht kind­ gerecht. Je nach Alter sind sie gar un­ möglich oder nicht angebracht. Lassen Sie gesunden Menschenverstand walten und prüfen Sie, was dem Kind guttut. Auch dem Kind gegenüber hilft Offen­ heit. Thematisieren Sie, dass Kinder­ geburtstage nicht stattfinden können. Nehmen Sie die Enttäuschung des Kin­ des auf und suchen Sie gemeinsam nach kreativen Lösungen. Der Samichlaus könnte dieses Jahr per Video kommen oder das Christkind draussen im Wald. Um positiv zu bleiben, helfen Rituale. Fragen Sie zum Beispiel abends: Was hat heute Freude bereitet. Und leider bleibt im Moment nichts anderes übrig: Akzep­ tieren Sie die Dinge, die man nicht än­ dern kann. www.migmag.ch/kinder Lesen Sie weiter auf Seite 15


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CORONA | 2.11.2020 | 15

SENIOREN

Treffen sind möglich Anders als noch im Frühling ­zählen nicht mehr einfach alle über 65-Jährigen pauschal zur Risikogruppe. Für Seniorinnen und ­Senioren unter 80 und ohne Vorerkrankung ist es sehr wohl möglich, Enkelkinder zu hüten oder Freiwilligen­arbeit im ­erlaubten Rahmen zu leisten. ­Treffen Sie den Entscheid ­gemeinsam mit Ihrem Umfeld. In jedem Fall gelten auch im engsten Familienkreis Hygiene-

und Distanzregeln. Dazu gehört auch, eine Maske zu tragen. Treffen in der Familie oder mit Bekannten sind sehr wohl möglich. Sagen Sie nicht einfach alles im Vorhinein ab. Hierbei ist es wichtig, Quarantänebestim­mun­ gen genau einzuhalten. Aber: ­Wägen Sie das persönliche Risiko immer wieder ab, und sprechen Sie über Bedenken bei einem Treffen oder auch beim Hüten früh genug. Besser ist es, zu vorsichtig zu sein. Für Menschen über 80 Jahre und solche mit Vorerkrankungen oder einem stark geschwächten Immun­system gilt wieder beson-

dere Vorsicht. Damit der Rückzug zu Hause nicht zu einer zu grossen Belastung wird, ist die Solidarität aller gefragt. Zur Versorgung gibt es mehrere Angebote, etwa Hauslieferdienste. Beispielsweise Amigos, diverse Nachbarschaftshilfen oder Mahlzeitendienste. Gegen Einsamkeit helfen ein Schwatz am Fenster, tägliche ­Gespräche am Telefon oder über Skype. Richten Sie möglicher­ weise wie früher in der Schule eine ­Telefonkette ein, die Sie jede Woche durchführen. Grosseltern können ihren Enkeln über Zoom Vorlesen oder beim Kopf­ rechentraining helfen. So entsteht

nicht nur ein Austa usch, sondern auch Vorfreude auf das nächste Telefonat. Sorgen Sie für genügend Be­ wegung, mit Turnübungen zu Hause oder einem Spaziergang im Wald. Damit Ihnen die Decke nicht auf den Kopf fällt, können Sie sich mit Basteln, Malen, ­Lesen, Online-Spielen, Foto­ büchern oder virtuellen Be­su­ chen im Zoo beschäftigen. Und singen oder musizieren Sie. Das befreit und lenkt ab. Und im Notfall empfiehlt es sich, professio­nelle ­Hilfe, beispielsweise bei Pro Senectute, anzu­ rufen. MM www.migmag.ch/imalter

Quellen: Thomas Brunner, Leiter Beratungen, Pro Juventute; Professor Andreas Krause, Dozent Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Nordwestschweiz; Regula Bernhard-Hug, Geschäftsleiterin Kinderschutz Schweiz; Pro Senectute Schweiz

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16 | 2.11.2020 | ESSGEWOHNHEITEN

FOODTRENDS

IM ZEITRAFFER

Welche Lebensmittel und Gerichte waren früher in? Welche Ernährungstrends haben wann ­begonnen? Wir werfen einen Blick auf vergangene Jahrzehnte – und in die Zukunft. Text: Ralf Kaminski, Rahel Schmucki

Clemens Wilmenrod

Erste Tiefkühlprodukte

Der erste Fernsehkoch, Clemens Wilmenrod, gilt auch als Erfinder des Toast Hawaii.

«Fresswelle»: Die Bevölkerung entdeckt die Freude am Essen, auch weil viele wieder ein bisschen mehr Geld zur Verfügung haben.

Beliebt: Bananen und andere Südfrüchte, Essen aus Dosen, kalte Platten, Toast Hawaii, Gemüse und Fleisch in Sülze

Quellen: www.migmag.ch/chart, www.migmag.ch/zeitreise, www.migmag.ch/gastrotrends, www.migmag.ch/lexikon, www.migmag.ch/retroparty

Die ersten Kochsendungen laufen im Fernsehen und bringen neue Rezepte in die Haushalte.


ESSGEWOHNHEITEN | 2.11.2020 | 17

Entstehung von Cocktailpartys und Einladungen zum gemeinsamen Fernsehen.

Twiggy

Bilder: MGB-Archiv, SWR/NDR, Keystone, iStockphoto, Migusto, Getty Images, Keystone

Mehr Leute kämpfen mit Übergewicht, dies führt zu ersten Diättrends – und ersten Magermodels.

TV-Partys sind angesagt. So heisst es im «Hausbuch des guten Tons» von Annemarie Weber: «Falls wir einen Fernsehempfänger besitzen, laden wir zum Fernsehen. Stuhlreihen werden vor dem Gerät aufgestellt, nachdem die Gäste zuvor […] bewirtet wurden.»

Italienische Rezepte finden den Weg in die Schweiz.

Der Kühlschrank kommt in fast alle Haushalte. Beliebt: Ketchup, gefüllte Eier, Pasteten und Tomaten, Riz Casimir, Erbsli und Rüebli aus der Dose, b ­ elegte, kunstvoll ­verzierte Canapés

Man beginnt, unterwegs zu essen, was die Essgewohnheiten verändert. Unterschiede zwischen Arm und Reich nehmen immer mehr ab, in allen Haushalten sieht das Essen etwa gleich aus.

Erste FastFoodLokale öffnen in der Schweiz. Beliebt: Pizza (auswärts und tiefgefroren), Hamburger, Fruchtsalat


18 | 2.11.2020 | ESSGEWOHNHEITEN

Erste Ethno-Lokale tauchen auf, vor allem ChinaRestaurants.

Das Angebot an Fertiggerichten wächst, auch dank Tiefkühler und Mikrowelle.

Verstärkte Übergewichtsprobleme und eine Vielzahl von Diäten

Beliebt: Müesli, Coca-Cola light, Bazooka-Kaugummi, Kaviar und Champagner

Vollkornund Biokost werden populär.

Sushi und Thai-Küche breiten sich aus. Edel-­ Restaurants präsentieren die Molekular­ küche.

Beliebt: Alcopops, Tomaten-Mozzarella-Salat mit Balsamico, Cornatur-Produkte

Der Vegetarismus gewinnt an Bedeutung.

Gottlieb-­DuttweilerInstitut rechnete 1996 mit folgenden ­Entwicklungen: Individualisierung der Bedürfnisse, sanfter Konsum, Convenience und Schnelligkeit werden wichtig, der Konsument wird emanzipierter und stärker eingebunden in Produkte­entwicklungen, es wird mehr gentechnisch veränderte Produkte geben, die Labelflut wird zunehmen.

Bilder: MGB-Archiv, Migusto, iStockphoto

Es gibt vermehrt ­Er­nährungsprognosen für die Zukunft. Das


ESSGEWOHNHEITEN | 2.11.2020 | 19

Convenience-Angebote boomen

Edelburger machen den Fast-FoodKetten Konkurrenz.

Ernährungsprognosen fürs Jahr 2020: Essen wird zum

Ausdruck der Individualität und Gruppenzugehörigkeit, Gesundheit wird wichtiger, Ernährung und Verantwortung werden untrennbar, ­Essen als Erlebnis (Abenteuer, Spass und Überraschung).

Themenrestaurants sind in, ausserdem buhlen immer mehr Küchen aus aller Welt um Gäste.

Beliebt: Biogemüse, Convenience-FoodSandwiches und Salate, Functional Food wie ­probiotischer Joghurt

Bewusstsein für Food-Waste steigt.

Superfoods wie Chia und Quinoa verbreiten sich.

Food-Trucks und Pop-up-Restaurants

Ernährungsprognosen fürs Jahr 2030: Nachhaltig, effizi-

Food-Porn:

Unzählige Fotos von besonders appetitlich aussehenden Speisen werden über die sozialen Medien verschickt. Beliebt: Smoothies, Coffee to go, glutenfreie Lebensmittel und solche mit ­weniger Zucker, Fett und Salz, Gerichte aus aller Welt

Regional und saisonal wird wichtiger, zudem Fair-TradeProdukte

Urban Gardening mit eigener Ernte wird populär.

Die Zahl der Veganer steigt langsam, aber stetig. Es gibt immer mehr Vegetarier und Flexitarier.

ent, gesund; Nahrungsmittel werden nicht einfach konsumiert, sondern genossen. ­Lebensmittel müssen noch stärker qualitativ hochwertig, fair und transparent gehandelt sowie unter ethisch vertret­ baren Bedingungen hergestellt werden. Essgewohnheiten werden zunehmend als Spiegel des eigenen Wesens betrachtet. Slow-Food wird wichtig, der Konsument immer acht­samer auf Regionalität und Saisona­ lität. Immer mehr ­werden auf Fleisch verzichten, es wird ­dafür Algenbrot und Insektenburger geben.


20 | 2.11.2020 | GESELLSCHAFT

Mit Kindern Toleranz diskutieren Gabriela Kasperski: «Einfach Yeshi» (Arisverlag 2019, bei exlibris.ch Fr. 20.70) «Agentin Yeshi» (Arisverlag 2020, bei exlibris.ch Fr. 20.70)

Beide Bücher wurden mit dem KIMI-Siegel für Vielfalt ausgezeichnet. Sie eignen sich für Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren. Im ZKM-Verlag ist zudem eine Lesebegleitung für Schulen erschienen. Am 23. November signiert Gabriela Kasperski von 16 bis 18 Uhr im Kinderbuchladen Mr. Pinocchio, Oberdorfstrasse 3, Zürich. Die Toleranz-Box der Stiftung Erziehung zur Toleranz (SET) enthält verschiedene Materialien (u.a. Stoffpuppe, Duplo­ Figuren, Hauttonfarbstifte, ­Erzählkarten und Bilderbücher) sowie Ideen zum Thema ­To­leranz für das Kleinkind. set.ch/toleranz-box

Zum Einstieg in die Diskussion mit Schulkindern: Das Glossar der Stiftung ­gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) erklärt ­historisch belastete Begriffe. gra.ch/bildung/gra-glossar

Mehr als nur ein spannendes Kinderbuch: Mit «Einfach Yeshi» (oben) erzählt Gabriela Kasperski die Geschichte eines dunkelhäutigen Mädchens, das mit Vorurteilen und Rassismus leben muss – wie ihre eigene Adoptivtochter Samira.


GESELLSCHAFT | 2.11.2020 | 21

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«In Afrika würdest du angestarrt, hier bin ich es» Die Krimiautorin Gabriela Kasperski hat für ihre Tochter Samira ein Kinderbuch geschrieben: über das Anderssein, die Adoption und den Rassismus. Nun ist der zweite Band erschienen, und Samira hat dabei kräftig mitgeholfen – denn sie kennt alles aus eigener Erfahrung. Text: Kristina Reiss Bilder: Christian Schnur

ami, warum sind Prinzessinnen immer weiss?», fragte die fünfjährige ­Samira ihre Mutter. ­Damals realisierte die Krimiautorin Gabriela Kasperski mit Schrecken: Sie hat recht! Es gibt kaum Kinderbücher mit einer dunkelhäutigen ­Heldin. So beschloss die Schriftstellerin spontan: «Ich schreibe dir ein Buch!» Heute, acht Jahre später, hält die mittlerweile 13-jährige Samira ­bereits den zweiten Band von «Yeshi» in der Hand. «Voll gut, oder?», fragt das Mädchen gut gelaunt und wippt mit dem Stuhl. «Vor allem beim ­zweiten Buch habe ich richtig viel mitgeholfen.» Yeshi, die Hauptperson der gleichnamigen Buchreihe, ist zehn Jahre alt, hat dunkle Hautfarbe und eine wilde Lockenpracht. Ihre Eltern sind hellhäutig, sie haben Yeshi adoptiert. Irgendwann will Yeshi ihre ursprüngliche Heimat Äthiopien besuchen. Sie lebt in Zürich, liebt Turnschuhe, Tanzen und hat ein grosses Herz. Aber eigentlich trifft das alles auch auf Samira zu. Im Laden ihrer Eltern im Zürcher Niederdorf, in dem diese Schreib-Workshops veranstalten, springt die 13-Jährige auf und zeigt ihre neuesten Dance-Moves. Gleich will sie weiter zum Tanztraining. Ausgrenzungen und Vorurteile

«Uns ist es wichtig, dass das Buch ­Fiktion ist», sagt Gabriela Kasperski. Aber ­natürlich gibt es Anleihen – ­Dinge und Erlebnisse, die Mutter und Tochter ­darin verarbeiten. An der ­Figur der Yeshi zeigen sie, was es heisst, anders zu sein. Mit Ausgrenzungen und V ­ orurteilen kennt die Buch-Yeshi sich aus. Aufgrund ihrer Hautfarbe ständig auf dem Präsentierteller zu sein, nie zur Mehrheit zu gehören, ist für sie Alltag. Und für Samira auch. So gibt es im zweiten Band eine sehr berührende Szene, als Yeshi beschliesst, ihre Haut zu bleichen, um der vermeintlichen Anforderung für die Prinzessinnenrolle im Schultheater zu entsprechen. Samira sagt dazu: «Früher hätte ich auch gern weisse Haut g­ ehabt wie die anderen, heute nicht mehr. Es ist doch so: In ­Afrika würdest du angestarrt, hier bin ich es.» Als sich Gabriela und ihr Mann Franz vor 13 Jahren entschliessen, ein Kind aus Afrika zu adoptieren, rechnen sie nicht mit Rassismus. Sie sind Schriftsteller, leben in einem liberalen Umfeld und haben als Eltern Erfah-


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GESELLSCHAFT | 2.11.2020 | 23

rung – ihre leiblichen Söhne, Beni und Flo, sind 8 und 13 Jahre alt. Das kleine Mädchen aus Äthiopien erobert im Nu die Herzen der Familie; offen und neugierig fi ­ ndet es überall schnell Kontakt. «Davon h ­ aben mein Bruder und ich sehr profitiert», erzählt der heute 21-jährige Beni grinsend, «wir waren viel zurückhaltender.» «Auch für uns Eltern war es durch Samira viel leichter, spannende Leute mit anderer Hautfarbe kennenzulernen», ­ergänzt seine Mutter, «sie ist eine grosse Bereicherung für uns.» An die prüfenden Blicke von Fremden gewöhnten sie sich, wenn sie mit zwei hellen Kindern und ­einem dunklen Kind ­auftauchten. An den ­unterschwelligen ­Rassismus nicht. Erschreckende Selbsterkenntnis

«Früher dachte ich, das gibt es in unserem Umfeld nicht», sagt Gabriela Kasperski. Heute weiss sie: «Auch wenn man sich für sehr ­liberal hält – ein Stück weit steckt es in vielen von uns.» Oft gehe es dabei nicht um grosse ­Gesten, sondern um unterschwellige: ein gönnerhaftes «Du darfst auch mitspielen» auf dem Spielplatz; die ausbleibende Ein­ladung zum Kindergeburtstag, zu dem der Rest der Klasse geht; Playdates, die nie zustande kommen ... «Sobald es verbindlicher wird, ist es häufig aus mit Offenheit und T ­ oleranz», sagt Gabriela. «Als mir das klar wurde, musste ich schlucken.» Gleichzeitig stellte sie erschrocken fest: «Ich wuchs auch mit dem Gefühl auf: Ich gehöre richtig hierher – im Gegensatz zu anderen, die nicht wie die Mehrheit aussehen. Damit u ­ mzugehen, musste ich

erst lernen.» Die Autorin formuliert sehr vorsichtig. Zu oft hat sie für öffentliche Statements in der Vergangenheit Hasskommentare erhalten. Für Beni und Flo spielte die Hautfarbe ihrer Schwester nie eine Rolle. Flo lebt heute in London und berät Samira bei ihren Tanz­Moves, Beni studiert an der Uni Zürich. Er sagt: «Erst als ich mitbekam, was sie wegen ihrer Herkunft aushalten muss, realisierte ich, dass sie anders aufwächst als mein Bruder und ich.» Bewusst zog die Familie vom Land in die multikulturelle Stadt. Doch auch hier wird die 13-Jährige manchmal wegen ­ihrer Hautfarbe beschimpft. «Ich sage mir dann: Diese Belei­ digungen haben nichts mit mir zu tun, diese Kinder haben selbst Probleme», erzählt Sa­ mira – äusserst reflektiert für ihr Alter – und zuckt die Achseln. «Trotzdem ist das aber nicht in Ordnung!», ruft ihre Mutter. «Es braucht ein neues Bewusstsein»

Beim Schreiben der Bücher fragte Gabriela ihre Tochter oft: «Was würdest du in Yeshis ­Situation tun?» «So floss vieles ein, auf das ich als weisse Erwachsene nicht gekommen wäre.» Aus dem fröhlichen, spannenden, manchmal auch traurigen Roman liest sie in Schulklassen, spricht mit Kindern über Ausgrenzungen und Vorurteile und findet: «Es braucht ein neues Bewusstsein in Kindergärten und Schulen – nur einschärfen ‹Das N-Wort dürft ihr nicht sagen›, reicht nicht!» Samira lässt sich derweil nicht beirren, geht offen auf andere zu und hat schon genaue Vorstellungen von Band drei: «Von der ersten Liebe wird er handeln», sagt sie und grinst. Mehr sei nicht verraten. MM

Hilfe, mein Kind äussert sich rassistisch! Was tun? Drei Fragen an Urs Urech, Geschäftsleiter der Stiftung Erziehung zur Toleranz (SET): Wie sollten Eltern reagieren, wenn ihr Kind mit rassistischen Sprüchen nach Hause kommt? Sie sollten sich vor allem nicht dafür schämen oder gar schweigen. Was wäre denn eine angemessene ­Reaktion? Interessiert und aufmerksam zuhören und die Chance nutzen, über Rassismus zu sprechen. Zum Beispiel Fragen stellen wie diese: Wie kommst du darauf? Weshalb glaubst du, ist das so? Gleichzeitig eine klare, antirassistische Haltung einnehmen: Alle Menschen sind gleichwertig. Wir wollen ein Quartier, eine Schule haben, wo alle gut zusammenleben und lernen können. Wie erziehen wir Kinder generell zu toleranten und offenen Menschen? Indem wir nicht nur reden, sondern vorleben! Aus der Verhaltenspsychologie wissen wir, dass Kinder erst ab dem 11. Lebensjahr durch Einsicht lernen. Umso mehr kommt es darauf an, was sie von uns abschauen. Also: mit unterschiedlichen Menschen auf dem Spielplatz reden, Leute zu sich einladen.

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26 | 2.11.2020 | INNOVATION

Reife Köpfe, frische Ideen Wer «Pionier» hört, denkt an junge Erfinder wie Mark Zuckerberg von Facebook. Die Gründerinnen und Gründer von Offcut, Mybuxi und Realcycle sind alle über 50. Text: Benita Vogel Bilder: Raffael Waldner

Förderung von Pionier­ projekten Offcut, Mybuxi und Real­ cycle werden von Engage­ ment Migros unterstützt. Der Förderfonds ist Teil des freiwilligen gesellschaftli­ chen Engagements der Mi­ gros-Gruppe. Er ermöglicht Pionierprojekte, die im gesellschaft­lichen Wandel neue Wege beschreiten und zukunftsgerichtete Lösun­ gen anstreben. Mittlerweile hat er über 90 Projekte ge­ fördert, in Bereichen wie ­Ernährung, Digitalisierung oder Kollaboration. Migros-­ Unter­nehmen wie Denner, Migros Bank, Migrolino oder M ­ igrol investieren ­dafür jährlich zehn Prozent der Dividenden, insgesamt 10 bis 15 Millionen Franken. Mehr zum Thema: www. migmag.ch/pioniere www.migmag.ch/podcast


INNOVATION | 2.11.2020 | 27

An diesem Tisch werden wichtige Entscheidungen in Bezug aufs ­Business diskutiert: Lilo Fritz (links) und Claudia Meyr, Gründerinnen des Materialmarkts Offcut in Bern.

N

un sitzen sie hier. Am langen Holz­ tisch, inmitten von Stoffballen, Papier­ rollen, Gläsern voller Gips­ pulver und Kisten mit Kabeln und Schrauben. Lilo Fritz (55) und Claudia Meyr (51) disku­ tieren in ihrem Materialmarkt in Bern über die Warenprä­ sentation. Anfang Jahr haben sie Offcut Bern eröffnet. Sie verkaufen gebrauchte und Restmaterialien, damit sie nicht einfach im Abfall landen. Tausend Stunden haben die beiden Frauen zusammenge­ sessen und überlegt, wie und wo sie «ihr Baby» aufziehen. Die vergangenen 30 Berufs­ jahre haben beide mit ganz ­anderen Dingen zugebracht. Claudia Meyr in der Kommu­ nikation und Lilo Fritz in den ­Bereichen Floristik und Admi­ nistration. Unabhängig vonein­ ander stiessen sie auf die Idee des Materialmarkts und fanden: einen solchen braucht es auch in Bern. Über das von Engage­ ment Migros geförderte Projekt Offcut Schweiz fanden Meyr und Fritz schliesslich zusam­ men (siehe Box links). «Vor unserem ersten Treffen dachte ich, Lilo sei noch ganz jung, wie das im Nachhaltigkeits­

«Wir haben beide viel Erfahrung und waren uns bewusst, worauf wir uns einliessen.» Lilo Fritz Gründerin Offcut Bern

wie Kassensysteme und Buch­ haltung. Und dies neben den bisherigen Jobs. Die gemein­ same Faszina­tion für die Mate­ rialien und die Nachhaltigkeit habe geholfen. «Wir sind damit aufgewachsen, Sachen nicht einfach so wegzuwerfen», sagt Lilo Fritz. Sie erinnert sich an «Frau Nützlich», die sie als Kind zu Hause hatte. «Das war eine Truhe, in der meine Mutter Stoffreste oder leere Schachteln aufbewahrte. Damit bastelte ich, wenn mir langweilig war.» Offcut sei wie Frau Nützlich von damals, einfach in gross. Ältere sind öfter selbständig

bereich oft so ist», sagt Claudia Meyr. Sie selber war damals knapp 50. «Als ich eine ältere Frau vor mir hatte, war ich ein wenig erleichtert», sagt Meyr und lacht. Nicht nur, aber auch des Alters wegen hätten sie sich auf Anhieb verstanden, ergänzt Lilo Fritz. Die Basis stimmte. «Wir haben beide viel Berufsund Lebenserfahrung und wa­ ren uns bewusst, worauf wir uns einliessen.» Dass viele Stunden Arbeit folgen würden, für die Standortsuche, die Einrichtung, die Personal- und Material­ suche, aber auch für Themen

Dass sie als Gründerinnen nicht mehr ganz so jung sind, ist für die beiden Frauen heute kaum mehr ein Thema. Wie sie ma­ chen es viele. Ein Blick in die Schweizerische Arbeitskräfte­ erhebung zeigt: Der Anteil der Selbständigen nimmt mit stei­ gendem Alter zu. Klar, nicht alle sind Pionierinnen und Pioniere. Aber die Zahlen illustrieren die Tendenz. Am höchsten ist der Anteil Selbständiger mit knapp 20 Prozent bei den 55- bis 64-Jährigen. Bei den 40- bis 45-Jährigen sind es gut 15 Pro­ zent, bei den 25- bis 39-Jährigen nur 7 Prozent. Die Selbständi­


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INNOVATION | 2.11.2020 | 29

«Hinter den Erfolgen steckt ein harter Weg»

«Wir sind damit aufgewachsen, Sachen nicht ­einfach so wegzuwerfen»: Claudia Meyr (links) und Lilo Fritz in ihrem Materialmarkt in Bern.

gen sind im Schnitt auch rund sieben Jahre älter als Angestellte. Das deu­ tet darauf hin, dass man erst einige Jahre angestellt ist, bevor man sein eigenes Ding macht. Das war auch bei Andreas Krona­ witter so. Nach 18 Jahren bei Firmen wie SBB und BLS machte sich der 52-jährige Astrophysiker vor drei Jahren selbständig. Er lancierte mit Mybuxi einen Fahrdienst auf Abruf für den ländlichen Raum. Eigene ­Ideen, wie smarte Mobilität funktio­ nieren soll, hatte Kronawitter schon seit Längerem. «Ich hatte aber immer Respekt vor der Kundenakquise, weil ich mich nicht sehr gut im Verkaufen fand.» Mit wachsender Berufserfah­ rung bemerkte er: «Wenn ich von

e­ iner Sache richtig überzeugt bin, kann ich das.» Klar sei er kein Mark Zuckerberg mehr, der mit 20 Face­ book gründete. «Die Themen Grün­ dung und Innovation scheinen für ­Ältere schwieriger, weil sie mehr ­Abhängigkeiten haben als Junge, die gerade die Ausbildung abgeschlossen haben.» Dafür wissen Ältere, wie wichtige Probleme gelöst werden, und neigen vielleicht weniger dazu, die Bodenhaftung zu verlieren. Kronawitter hält sich mit Weiter­ bildungen und durch die Vernetzung in der Branche technologisch à jour. Manchmal müssten Ideen gar nicht neu sein. «Man kann auch Bestehen­ des neu kombinieren und pionierhaft weiterentwickeln.» Sicher seien fle­

Ältere Gründerinnen und ­ ründer punkten mit ­Effizienz, G jüngere denken gross. Start-upKenner Matthias Filser über ­Erfolgsfaktoren und Stolperfallen. Matthias Filser, Pioniere sind in unseren Köpfen jung. Wieso? Die Jungen sind eher davon ge­ trieben, Neues zu schaffen, Dinge neu zu denken. Vor allem in der Nachhaltigkeit, im Nutzen für die Gesellschaft und Umwelt und in der Anwendung von Technologien sind sie oft die Innovationstreiber. Es gibt einige bekannte junge Ge­ sichter, die man mit tollen Erfolgen ver­bindet. Darüber wird gern be­ richtet und geschrieben. Das bleibt in ­unseren Köpfen hängen. Sind die Jungen die besseren ­Pioniere? Sie haben einen Vorteil bei neuen Technologien, sie haben meist einen leichteren Zugang. Viele Innovatio­ nen im Tech-Bereich stammen von Jüngeren, die mit diesen Technolo­ gien aufgewachsen sind. Sie denken gross und sind bereit, Etabliertes nicht als gesetzt zu definieren. Wo liegen die Stärken von älteren Gründerinnen und Gründern? Im bewährten Wissen und in ihrer Erfahrung. Sie gehen Themen oft


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Startzeitpunkt im Schnitt über 40, bei den allerbesten Firmen über 45 Jahre alt. Gute Ideen kommen in jedem Alter, sie brauchen aber Erfahrung, um sie erfolgreich zu machen, so die Studienautoren. Steve Jobs ist ein gutes Beispiel. Mit 21 gründete er Apple mit. Es vergingen aber 23 Jahre, bis die ­Firma den iMac lancierte. Das Netzwerk öffnet Türen

fokussierter an, meist abgeleitet aus Problemstellungen im eigenen Arbeitsumfeld. Durch ihre Erfahrung und Netzwerke – ein entscheidender Faktor – gelangen sie meist effizient zum Erfolg. Die Erwerbszahlen zeigen, dass die meisten sich erst nach 40 selbständig machen – auch, wenn das nicht alles Pioniere sind. Das hat auch mit den Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu tun, der neue Kompetenzprofile verlangt. Bei vielen führt dies in der Folge in die Selbständigkeit. Hier steht jedoch nicht bei jeder Gründung eine radikale Innovation im Zentrum. Andere wollen sich ein zweites Standbein schaffen. Wer ist denn nun besser, ältere oder jüngere Pioniere? Unabhängig von der Generation ist wichtig, dass es Macher sind. Ist jemand wirklich bereit, viel Zeit und Energie zu investieren, um erfolgreich zu sein? Hinter den meisten Erfolgen steckt oft ein längerer, harter Weg. Ich habe den Eindruck, dass Jüngere heute oft von den ­Erfolgsstorys und Millionen-Exits geblendet sind, aber den Weg dorthin nicht in Betracht ziehen.

«Mit den Jährchen entwickelt man die Zuversicht, dass es schon gut kommt.» Claudia Meyr Gründerin Offcut Bern

xibles Denken und schnelles Handeln wichtig. Als im Corona-Lockdown die Nachfrage nach Mit­ fahrgelegenheiten abnahm, gleiste Kronawitter innert weniger Tage einen Heimlieferdienst auf. Heute fragt er sich manchmal, wieso er nicht schon vor Jahren «sein ei­ genes Ding» umgesetzt hat. «Aber vielleicht wäre es nicht gut ge­ kommen.» Erfahrung macht erfolgreich

Matthias Filser Leiter Zentrum für Unter­ nehmertum der ZHAW

Im Alter erfolgreicher? Ja, sagen Forscher des Massachussets Institute of Technology (MIT) in den USA. In der Studie «Der zwanzigjährige Gründer ist eine Lüge» ­analysierten sie den Zusammenhang zwischen dem Alter des Gründers und dem Erfolg seines Startups. Gründer besonders erfolgreich wachsender Start-ups waren zum

Was lange währt, wird gut. Das kennt auch Raymond Schelker. Der 57-jährige Umweltingenieur hat sich mit Mitte 30 mit ganzheitlicher Beratung in der Kreislaufwirtschaft selbständig gemacht. Das war zu Beginn doppelt schwierig. Die Kreislaufwirtschaft – vereinfacht gesagt: wiederverwerten statt wegwerfen – war damals ein recht neues Konzept. «Zudem hatten wir als junge Berater noch wenig vorzuweisen. Uns fehlten Glaubwürdigkeit und das Netzwerk.» Das sei heute längst passé. Nun will Schelker es nochmals ­wissen: Mit seinem neuen Projekt Realcycle will er ein Kompetenzzentrum für eine nachhaltige Kunststoff-Kreislaufwirtschaft aufbauen. «Heute kennt man mich in der Branche viel besser und weiss, was ich kann. Das öffnet viele Türen.» Er gehe heute auch anders an das Projekt heran als noch vor 20 Jahren. «Ich trete selbstsicherer auf.» Über all die Jahre habe er ein Netzwerk, Wissen und Argumente erarbeitet, die überzeugen können. «Es braucht den Mut, einen mög­ lichen Flop zu landen, sonst gibt es keine Innovation mehr», sagt er. Ein guter Teil des Erfolgs hänge auch von Erfahrung und Selbst­ sicherheit ab. Auch die Offcut-Ladys sind überzeugt, dass Mut und Selbstvertrauen wichtig sind. «Mit den Jährchen entwickelt man Gelassenheit und die Zuversicht, dass es schon gut kommt», sagt Claudia Meyr. Angst zu scheitern haben sie nicht. «Es gibt im Leben kein Scheitern», sagt Lilo Fritz. «Es geht vielmehr ums Ausprobieren und Lernen.» Ausgelernt haben sie freilich noch lange nicht. Im Moment ­diskutieren sie, wie sie sich als mittlerweile siebenköpfiges Team aufstellen und wie die Führungsstruktur aussehen soll. Genug Stoff, um viele weitere Stunden am langen Holztisch zu sitzen. MM


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KOLUMNE | 2.11.2020 | 33

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Einen Ticken älter

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Heute vor einer ­ oche hatte ich Geburtstag. «Schreib doch W mal darüber, dass jetzt deine biologische Uhr tickt», sagt meine Mutter am Telefon. «Meine biologische Uhr tickt nicht, Mama.» Ich rolle mit den Augen. Sie zieht die Augenbraue hoch, ich schwöre, das kann ich nach 27 Jahren hören. «Naja», sagt sie schliesslich, so, wie nur Mütter naja sagen können. «Also mit 27 ...», nimmt sie einen neuen Anlauf. Den unterbinde ich natürlich sofort. Ich weiss, dass sie nicht will, dass ich sofort ein Baby bekomme. Aber das Ticken, das sollte ich schon hören. Ich kann es ihr nicht verübeln. Allen Berichterstattungen zufolge war ich als Baby aussergewöhnlich süss, ­so etwas möchte man logischerweise noch ­einmal erleben. Zudem zeigen meine Beobachtungen: Auf dem Land findet die Fortpflanzung früher statt. Da macht man nach der Oberstufe eine KV-Lehre auf der Ge-

meindeverwaltung und angelt sich im Anschluss einen Job auf der Gemeindeverwaltung des Nachbardorfs. Ab dann legt man ­einen Haufen Geld zur Seite und feiert damit eine grosse Hochzeit. Und dann geht es los mit dem Kinder machen – und bekommen. Das alles passiert, bevor man das 30. Lebensjahr abgeschlossen hat. Wie machen die das? Verstehe mich nicht falsch, Mami: Ich habe nichts gegen diese Elemente, nicht einmal gegen die Reihenfolge. Wenn ich mir meine Zukunft ausmale, dann kommen auch Haus und Kinder vor. Aber die Frauen, die in der Stadt schwanger sind oder einen Säugling füttern, sind einige Jahre älter. Ich würde mir neben ihnen regelrecht vorkommen wie eine Teenie-Mutter. Ich war doch gerade noch forever 21. Habe von vielem keine ­Ahnung. Ich rufe dich sogar an, weil ich nichts von Schonwaschgängen weiss. Und jetzt nimm endlich diese Augenbraue runter! MM

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DROGEN | 2.11.2020 | 35

Fatale Mischung

Die Todesfälle von Jugendlichen nach dem Konsum von Drogencocktails sorgen für Aufsehen. Auch Raphi suchte mit einem Mix verschiedener Substanzen den besten Trip. Text: Benita Vogel, Ralf Kaminski, Yvette Hettinger

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it Bier, Wein und Wodka fing alles an. Die Sekundarschule eben begonnen, hing Raphi* an den Wochenenden mit den neuen Kumpels ab – und trank. Damals war er knapp 13. Mit 14 kiffte er zum ersten Mal. «Ein älterer Kollege fragte mich, ob ich Lust habe – klar hatte ich.» Er war neugierig und wollte es ausprobieren. Ähnlich war es mit dem Ecstasy-Wirkstoff MDMA, den er mit 15 zum ersten Mal probierte. Mit 16 begann er mit dem Halluzinogen LSD. Auch Beruhigungsmedikamente schluckte er. «Manchmal auch alles zusammen.» Heute ist Raphi 17. Er spricht sehr offen über seinen Konsum und möchte deshalb anonym bleiben. «Alkohol, einige Joints und danach der härtere Stoff: So lief ein Abend mit meinen Kollegen ab.» Heineken, Sixnine oder Smileys hiessen die Pillen, die sie gerne schluckten. «Am Anfang war das super. Es war eine Explosion von Farben, alles war unglaublich schön», sagt Raphi. Fünf, sechs Stunden dauerten die «MD-Trips», je nach Stärkeklasse der Pillen. Die Filz-Trips – LSD in Form von Papierstreifen – noch etwas länger. Einmal war er drei Tage lang «dauer-drauf». Die Eltern eines Kollegen waren verreist. Die Jungs hatten die Wohnung

für sich. «Ich fühlte mich dank des Konsums unglaublich gut. Der Druck – vom Alltag, von der Lehrstellensuche, dem Erwachsenwerden –, einfach dieser ­ganze Stress, war weg.» Wie Raphi denken viele ­Jugendliche. «Psychoaktive Substanzen werden in der Schweiz und auf der ganzen Welt konsumiert», sagt Psychiater und Suchtmediziner Toni B ­ erthel (67). «Jugendliche haben schon immer gewisse Mittel ausprobiert.» Zwischen 14 und knapp 16 Jahre alt sind Jugendliche im Schnitt, wenn sie zum ersten Mal Alkohol, Tabak oder Cannabis konsumieren. Der erste Konsum härterer Drogen findet im Schnitt mit 20 statt. Das zeigt

«Lernen mit Risiken umzugehen, ist wichtig für eine gesunde Entwicklung.» Toni Berthel Psychiater und Suchtmediziner

eine Befragung der Koordinations- und Fachstelle Sucht ­Infodrog. «Lernen mit Risiken umzugehen, ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Aber es ist immer eine Frage des ­Masses», sagt Berthel. «Man scheisst aufs Leben»

Ans Risiko dachten Raphi und seine Kollegen jeweils nur kurz, bevor sie etwas Neues ausprobierten. «Wir haben uns schon informiert, wie gefährlich etwas sein könnte.» Aber am Ende zählte nur der Rausch. «Wir wollten einen guten Abend, den besten Trip. Alles andere zählt in diesem Moment nicht.» Ein anderer Jugendlicher, der verschiedene Szenen in Schweizer Städten kennt, berichtet Ähnliches. «Wenn man sich vollballern will, scheisst man aufs Leben», sagt er. Problematisch ist in diesem Zusammenhang laut Experte Berthel der Mischkonsum, der in den vergangenen Jahren aufgekommen ist. «Der Mix von Alkohol, här­ teren Drogen und immer mehr auch Medikamenten ist wegen der Wechselwirkung der Sub­ stanzen hochgefährlich», sagt Corina Salis Gross, Forschungsleiterin des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung. Alkohol beispielsweise wirkt dämpfend, gewisse Medi-

Von Alkohol bis E-Zigarette: Drogentrends der vergangenen Jahrzehnte Alkohol Älteste in Europa verbreitete Droge und Schweizer Volksdroge Nr. 1 – konsumiert von 87 % der Männer und 77 % der Frauen. Neueres Phänomen unter Jugendlichen: Rauschtrinken. Jährlich ca. 1600 alkoholbedingte Todesfälle. Nikotin Bis in die 80er-Jahre galten Zigaretten noch als cool, das ist vorbei. Aber auch 2017 noch rauchten 27,1 % der Schweizer Bevölkerung. Trends: seit 2011 selbstgerollte ­Zigaretten, seit 2013 ­E-Zigaretten, E-Shishas und seit 2017 Zigaretten mit CBD-Zusatz. LSD Bewusstseinserweiternde Droge, 1943 von dem Schweizer Chemiker ­Albert ­Hofmann entdeckt. ­Höhepunkt des Konsums in den 60er- Jahren, besonders in Hippie- und Musikerkreisen. Aktuelles Phänomen ist das «Micro­ dosing»: Kleinstmengen, in IT- oder Künstlerkreisen zur ­«kreativen Leistungs­ steigerung» konsumiert. Cannabis Seit den 60er-Jahren bei Hippies und Studenten in. Heute in der Schweiz die am häufigsten genutzte ­illegale Droge. 2016 gaben 7,3 % der Befragten an, sie in den 12 Monaten davor konsumiert zu haben. Heroin Verbreitete sich ab den 70er-Jahren durch die


36 | 2.11.2020 | DROGEN

Wie Eltern ihre Kinder sensibilisieren können Tipps von Sabine Dobler (54), Projektleiterin Prävention bei Sucht Schweiz

INFORMATION Versichern Sie sich, dass Ihr Kind um die Risiken weiss, die der Konsum von Medikamen­ ten bergen kann. Sie sind zwar Heilmittel, aber deswe­ gen nicht harmlos; Mischkon­ sum (mit Alkohol, anderen Medikamenten oder Sub­ stanzen) ist besonders ge­ fährlich. Tun Sie das möglichst unaufgeregt und im D ­ ialog. Die allfälligen Folgen, wenn Sie dieses Thema nicht ­ansprechen, sind proble­ matischer als das Risiko, da­ mit erst recht Neugier zu ­wecken. Denken Sie daran, mit Ihrem Kind auch darüber zu sprechen, wie es ihm all­ gemein geht, und Ihr Inte­resse an seinem Leben und Wohl­ befinden zu signali­sieren: Wie geht es ihm? Hat es Sorgen? Wie läuft es mit den Freun­ den? VORBILD SEIN Gehen Sie selbst verantwor­ tungsbewusst mit Medika­ menten um. Erklären Sie auch kleinen Kindern, dass man Heilmittel achtsam und nur wenn nötig einnehmen sollte. Geben Sie Ihrem Kind verschreibungspflichtige ­Medikamente nie selbst – nur nach Konsultation eines Arztes/einer Ärztin. Bewah­ ren Sie Medikamente ausser Reichweite von Kindern auf. EIGENE HALTUNG KLAR KOMMUNIZIEREN Egal ob es um Alkohol, an­ dere Drogen oder Medika­ mentenkonsum geht mit dem Ziel, sich zu berauschen: Ihre Haltung ist wichtig.

Kein Konsum ist das Ziel, bei Alkohol liegt ab 16 Jahren ein gelegentlicher, massvoller Konsum drin. DA SEIN UND BEGLEITEN Ist Ihr Kind neugierig? Richtet sich die Neugier auf alters­ entsprechende Dinge? Ist sie mit Dingen verbunden, die Risiken bergen, etwa Alkohol, andere Drogen und Medi­ kamentenkonsum? Bewegt sich Ihr Kind in einem Freun­ deskreis, der risikoaffin ist? Hört es Musik, die den Kon­ sum von Medikamenten oder anderen Substanzen idealisiert? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über den mögli­ chen Einfluss von Freunden oder Prominenten. ANDERE RISIKOGELEGENHEITEN SCHAFFEN Jugendliche gehen Risiken ein, das ist für ihre Entwick­ lung normal und notwendig. Die Frage ist, welche Art ­Risiken das sind. Unterstüt­ zen Sie Ihr Kind dabei, un­ bekannte Dinge kennenzu­ lernen und seine Neugier und Risikofreude in Kontex­ ten auszuleben, die Lernge­ legenheiten bieten – zum Beispiel im Sport, im künst­ lerischen Umfeld oder mit politischem Engagement. Wenn Ihr Kind problemati­ sche ­risikohafte Entscheide fällt: Versuchen Sie, Ruhe zu ­bewahren. Suchen Sie das Gespräch mit ihm. Und wenn das nicht hilft: Zögern Sie nicht, sich Unterstützung bei einer Fachstelle zu holen. Weitere Infos: suchtschweiz.ch/eltern

kamente auch. «Das k ann für das Atemzentrum rasch zu viel sein. Man hört auf zu atmen, ohne es zu merken», so Salis Gross. Die Todesfälle von Jugendlichen in Basel, Luzern und Zollikerberg ZH in den vergangenen Monaten waren wohl die Folge solcher Drogencocktails.

«Am Anfang haben uns ältere Geschwister versorgt. Jeder kennt einen Dealer.» Raphi Ex-Drogen-Konsument und Lernender

Xanax für Rapper

Besonders problematisch sind laut Salis Gross psychoaktive Medikamente. Der Stoff der Stunde heisst Benzodiazepine, kurz Benzos. In der Rap- und ­Hip-Hop-Szene wird vor allem der Angstblocker Xanax als ­Lifestyle-Gadget verherrlicht. Von Xanny und Xans wird da ­gesungen. Weil sie verschreibungspflichtig sind, gelten solche Medikamente als sicher, sozial akzeptiert und unproblematisch. «Diese Fehleinschätzung steht in drastischem Gegensatz zur ­gefährlichen Wechselwirkung, die sie auslösen können, und der raschen Abhängigkeit, die man entwickelt», sagt Salis Gross. Wie viele Jugendliche Me­ dikamente zur Berauschung schlucken, ist nicht bekannt. ­Gemäss einer Befragung von Sucht Schweiz sind es gut 4 Prozent der 11- bis 15-Jährigen. Dies bedeutet bei den männ­ lichen Jugendlichen eine deut­

liche ­Zunahme gegenüber den Vorjahren. Auch Raphi hat Xanax geschluckt. Einmal sogar das sedierende Schmerzmittel Fentanyl, das normalerweise bei Narkosen verwendet wird. «Nach einer Tablette Xanax habe ich nichts gespürt und sie deshalb mit Alkohol gemischt.» Danach habe er gar nichts mehr gerafft. «Ich fühlte mich wie ein müder Zombie und lallte nur noch. Das war gar nicht gut.» Den Stoff zu kriegen, war kein Problem. Bezugsquellen gibt es nicht nur im Clear- und


DROGEN | 2.11.2020 | 37

Darknet. «Am Anfang haben uns ältere Geschwister versorgt», sagt Raphi. Auch Kolleginnen und Kollegen dienten als Be­ zugsquellen – und verschiedene Dealer. «Jeder kennt einen. Die gibt es auch an der Schule.» Er selbst habe auch eine Zeit lang gedealt, nachdem er seine erste Lehre abgebrochen habe. «Nach der Schule war die Ar­ beitswelt ein Kulturschock. Ich wollte lieber das Leben genies­ sen.» Um sich besser zu fühlen, brauchte er aber mit der Zeit immer mehr Drogen. Immer öfter – immer mehr

Die vielen Endorphin- und Do­ pamin-Exzesse lösten depressive Verstimmungen bei ihm aus. «Ich wurde sehr traurig, war in einem Loch und konnte mich an nichts mehr freuen.» Er habe stark abgenommen und sich ge­ ritzt. «Nur die Drogen brachten kurze Glücksgefühle.» Die Spirale drehte sich ab­ wärts – bis zum Wochenende mit dem Candy Flip. Da nahmen er und seine beiden Kumpels

abends erst einen «Regenbogen», wie sie LSD nannten, und nachts «MDs». «Wir spickten 20 Teile zu dritt.» Nach den ersten drei Pillen habe er nichts gespürt, deshalb schluckte er mehr. «Ich lag nur am Boden, spürte mei­ nen Körper nicht mehr und konnte mich nicht mehr bewe­ gen. Es war, als ob die Stunden zu Tagen wurden. Das Leben war mir so scheissegal.» Dieses Gefühl habe bis in den nächsten Tag hinein gedauert. «Das war für mich ein Wende­ punkt. Ich wollte nicht mehr, dass es mir so scheisse geht.» Der Ausstieg habe eben erst begon­ nen und sei hart. Die Trennung von bestimmten Personen habe geholfen. Auch dass seine Kolle­ gen mithelfen. Und die neue Leh­ re, die er im Sommer begonnen hat. «Ich habe mit meinem Lehr­ meister eine Abmachung.» Raphi besucht regelmässig die Suchtberatung. «Ich habe mit Workouts und Boxen ange­ fangen, um meinen Körper ­wieder zu spüren.» Er setzt sich ­Wochenziele, in der Schule, bei der Arbeit oder im Sport, um zu lernen, wieder Freude an ­kleinen Dingen zu haben. Für Suchtexperte Toni Berthel zeigt Raphis Geschichte, dass es wichtig ist, in den Jugendlichen ein ­Gefahrenbewusstsein zu we­ cken und sie zur Selbststeuerung zu befähigen. «Sie brauchen in der temporeichen Leistungs­ gesellschaft Risiko- und ganz wichtig auch Entspannungskom­ petenz» (siehe links). Die For­ schungsleiterin des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesund­ heitsforschung Corina Salis Gross hat wegen Geschichten wie diejenige von Raphi ein For­ schungsprojekt erarbeitet und eingereicht, zusammen mit der Zürcher Fachstelle zur Präven­ tion des Suchtmittelmissbrauchs und Infodrog. «Wir brauchen bessere Daten, um die Präven­ tion auf den problematischen Medikamentenkonsum abstim­ men zu können», sagt sie. Raphi hat seine Geschichte auch seinem kleinen Bruder er­ zählt. «Damit er es mir hoffent­ lich nicht nachmacht.» MM * Name der Redaktion bekannt

«Der Mix von Alkohol, Drogen und Medi­ka­ menten ist wegen der Wechselwirkung hoch gefährlich.» Corina Salis Gross Forschungsleiterin des Schweizer Instituts für Suchtund Gesundheitsforschung

J­ ugendszenen. Weltberühmt die offene Schweizer Drogenszene am ­Zürcher Platzspitz bis 1992. Heute sind ca. 0,7 % der Bevölkerung Langzeitkonsumenten. Kokain Breitet sich seit den 80er- Jahren aus. Ca. 0,7 % der Bevölkerung kon­ sumieren es, besonders an Samstagen, wie Ab­ wasserproben zeigen. Ecstasy (MDMA) Seit den 90er-Jahren eine populäre Partydroge. Etwa 0,5 % der Bevölkerung konsumieren sie, meist am Wochenende. Ritalin Ursprünglich zur Behandlung von ADHS entwickelt, seit der Jahrtausend­ wende bei Studierenden beliebt zur geistigen ­Leistungssteigerung. CBD Legale Produkte seit 2016 erhältlich. Seit Anfang 2020 massive Zunahme an «CBD-Gras», das mit gefährlichen synthe­ tischen Cannabinoiden versetzt und als illegales Gras verkauft wird. Codein Via Hustensäfte seit Längerem in der Drogen­ szene sowie in den vergangenen Jahren in Jugendsubkulturen verbreitet, oft als Mix mit Getränken («Purple Drank»). Soft-Enhancer Viele Teenager konsumieren diverse Substanzen, um wach zu bleiben oder sich besser konzentrieren zu können: Energy Drinks, Kaffee, Tabak, Vitamine oder pflanzliche Beruhigungsmittel. Quellen: BAG, Sucht Schweiz, Drogeninformationszentrum Zürich. – Viele Zahlen beruhen auf Schätzungen und Umfragen. Bei Letzteren muss damit gerechnet werden, dass die Antworten nicht immer ehrlich sind.


38 | 2.11.2020 | GENUSS

Marroni, ganz heiss Sie sind als Hauptzutat des Vermicelles und als Beilage zu Wild beliebt. Einst ­kamen die Marroni ­südlich des Gotthards an über 200 Tagen im Jahr auf den Tisch – als Brot, als Brei, als Vielerlei.

Bilder: Migusto

Text: Claudia Schmidt  Rezepte: Annina Ciocco, Daniel Tinembart

Durch Rösten ­c aramelisiert die Stärke der Marroni. Dabei entwickeln sie ihr nussigsüsses Aroma.


GENUSS | 2.11.2020 | 39

TIPP

Spaghetti mit Marroni, Tomaten und Speck Hauptgericht für 4 Personen 400 g Spaghetti Salz, Pfeffer 600 g Datteltomaten 500 g tiefgekühlte geschälte Marroni, vor Gebrauch aufgetaut 2 Knoblauchzehen 12 Tranchen Kräuterspeck 2 EL Olivenöl ¼ Bund glattblättrige Petersilie ca. 12 essbare Blüten nach Belieben, z. B. Kapuziner kresseblüten, aus dem ­ Delikatessgeschäft

Spaghetti in reichlich Salzwasser al dente kochen. Inzwischen ­Tomaten und je nach Grösse Marroni halbieren. Knoblauch in Scheiben schneiden. Speck in ­einer weiten Pfanne bei starker Hitze kurz braten. Auf Haushalts­ papier abtropfen lassen. Knob­ lauch und Marroni in derselben Pfanne bei mittlerer Hitze ­braten, bis sie Farbe annehmen. Tomaten zugeben und kurz ­mitbraten. Spaghetti abgiessen, tropfnass zu den Tomaten geben. Speck in Stücke brechen und dazu­ mischen. Mit Salz und Pfeffer ­abschmecken. Mit Öl beträufeln. Petersilie dazuzupfen und nach Belieben mit Blüten garnieren.

2000 Tonnen Marroni werden im Jahr in der Schweiz ­g egessen. ­Favoriten sind immer noch heisse Marroni und Vermicelles.

Schon früher ­mahlte man ­Marroni zu Mehl und stellte daraus Brot her. Heute freuen sich Menschen mit einer Gluten­ unverträglichkeit über die Mehl-Alternative.

Ricotta mit Honig-Marroni Dessert für 4 Personen 1 dl Süssmost 200 g geröstete und geschälte Marroni 2 Sternanise ½ Zimtstange 5 Nelken 1 EL Kastanienhonig aus dem Delikatessgeschäft 250 g Ricotta

Süssmost mit Marroni, Stern­ anisen, Zimt, Nelken und Honig ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis eine sirupartige Sauce ­entsteht. Ricotta stürzen, Saft abgiessen. Ricotta mit den heis­sen Marroni samt Sauce servieren. Nach Belieben mit wenig ­frischem Thymian bestreuen.

Zwiebelwähe mit Marroni und Kräutern Zwiebelwähe auf Blätterteigbasis mit gedünsteten Zwiebeln, gebratenen Marroni und frischen Kräutern. Rezept auf migusto.ch

Weitere Rezeptideen auf Seite 41


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GENUSS | 2.11.2020 | 41

TIPP

Selber gesammelte Marroni sind nur wenige Tage haltbar. Gut lagern lassen sich gebratene, geschälte Marroni im Tiefkühler. Vermicelleskuchen mit Amaretto-Rahm Für 1 Springform à 18 cm Ø Ergibt ca. 16 Stück 75 g extra dunkle Schokolade, 72 % Kakao 75 g Butter 100 g Vermicelles 40 g Zucker 1 Ei 100 g gemahlene Mandeln 5 g Backpulver 25 g Mehl Butter und Mehl für die Form 2 dl Vollrahm ca. 50 g Amaretti ca. 4 EL Amaretto-Likör 1. Schokolade klein hacken.

­ utter, Vermicelles und Zucker B zu ­einer cremigen Masse rühren. Ei beigeben und ca. 2 Minuten ­weiter schlagen. Schokolade, Mandeln, Backpulver und Mehl dazurühren.

Marroni-SalbeiCarbonara

TIPP

Tiefgekühltes Marronipüree ist für die ­Vermicellepresse zu fest. Es muss zum Beispiel mit Kirsch und ­geschlagenem ­Vollrahm ­geschmeidig ­gemacht werden.

Marroni, Coppa, Sbrinz und Salbei machen diese Variante von Spaghetti alla carbonara würziger und reichhaltiger als das Original aus Italien.

2. Backofen auf 180 °C vorheizen.

Springform mit Butter bestrei­ chen und mit Mehl bestäuben. Teig in die Form ausstreichen. Kuchen in der Ofenmitte 30 Mi­ nuten backen. Herausnehmen, kurz in der Form ruhen lassen, danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Bilder: Migusto

3.Kurz vor dem Servieren

Rahm steif schlagen. Auf den ­Kuchen geben. Amaretti zer­ bröseln und darüberstreuen. Mit Likör beträufeln.

Marroni kann man auch roh essen. Damit sich die Schale leichter löst, weicht man die Marroni in Wasser ein.

Rezept auf migusto.ch


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GENUSS | 2.11.2020 | 43

Wissensbissen

Illustration: Felice Bruno; Bilder: PD, iStockphoto

Quelle: 3Sat-Doku «Das Saatgut-Kartell» (Frz. Original: «Cash investigation – Multinationales: hold-up sur nos fruits et légumes»)

Kaki Als Food-Scout von Globus erreichte er mit seinen Rezepten, die er auf der ganzen Welt sammelt, Kultstatus. Jetzt gibt es Richard Kägis Rezepte im Buch «Kägi kocht». Gespickt mit Kochwissen und vielen Tipps für Gastgeber. Bei exlibris.ch für Fr. 40.7

Kakis werden in Spanien oder Italien, wo sie momentan her-­ kommen, oft geerntet, wenn die Bäume ihr Laub bereits ­abgeworfen haben. Einst hatten Kakis noch mehrere Kerne, doch die konnte man der Frucht wegzüchten. Roh schmeckt die Kaki ­bitter, ist sie reif, muss sie möglichst rasch verzehrt werden, da sie sonst verdirbt.

428 000 Franken können Tomatensamen bestimmter Sorten pro Kilogramm kosten. Herkömmliche Samen der beliebten Früchte bringen es auf 64 000 Franken.

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GARTEN

Ausdauernde Beikräuter Die Gemüsebeete lichten sich – Zeit, um ausdauernde und unerwünschte Pflanzen wie Sauerampfer oder Brennnesseln zu ­entfernen, bevor diese sich zum Überwintern in die Erde zurückziehen. Dabei sollte man sie möglichst bei der Wurzel ­packen und ausreissen. Samenstände ­sollten ebenfalls entsorgt werden, sonst keimen sie zeitig im nächsten Frühjahr

Wie verhindere ich beim Eierkochen, dass die Schale platzt? Das Platzen der Eier ist den hohen Temperaturunterschieden geschuldet, wenn man das kalte Ei ins kochende Wasser gibt. Das Anpieksen der Eierschale an der flachen Seite ist dabei leider kein Garant für eine unversehrte Schale. Besser: den

Temperaturunterschied vermeiden, die Eier in kaltes Wasser geben und erst dann erhitzen. Die Kochzeit beginnt dann erst, wenn das Wasser kocht. Das bedeutet für ein hartgekochtes Ei: sechs bis acht Minuten


44 | 2.11.2020 | FILM

Burak Ates spielt in seinem ersten Film «Beyto» einen Schwulen mit türkischen Wurzeln. Es brauchte einigen Mut, dies seinem Umfeld zu ­er­klären und gegen den Widerstand seiner Eltern durchzuziehen. Text: Ralf Kaminski  Bilder: Gian Marco Castelberg

Coming-out mit Hindernissen


FILM | 2.11.2020 | 45

Hatte in «Beyto» seine allererste Rolle: Burak Ates

S

eine Eltern erfuhren es zuletzt. «Ich wusste, dass das schwer wird, und habe es so lange wie möglich hinausgezögert», erzählt Burak Ates. Der 26-jährige Solothurner mit türkischen Wurzeln hatte am Casting für einen Film teil­ genommen, zum ersten Mal überhaupt. Eigentlich arbeitete er als Produktionsmechaniker in der Uhrenindustrie, war damit aber nicht so richtig glücklich. «Ein Freund machte mich dann auf diesen Castingaufruf aufmerksam.» Gefragt war ein gut aus­sehender, sportlicher junger Mann mit türkischen Wurzeln. Seine Freundin ermutigte ihn

Warum nicht, dachte er sich und ging hin, gemeinsam mit seiner damaligen Freundin. Erst beim Casting selbst erfuhr er Details zur Rolle: Es ging um Beyto, einen Secondo mit türkischen Wurzeln, der sich in einen Mann verliebt. «Das hat mich zunächst mal zögern lassen, weil ich mir Sorgen machte, wie mein Umfeld darauf reagiert.» Doch seine Freundin sprach ihm Mut zu. «Sie fand, ich solle das durchziehen – und sie hätte nur dann ein Problem, wenn ich im Film eine andere Frau ­küssen müsste», erzählt Burak mit einem breiten Grinsen. Als Nächstes informierte er ­seine Freunde. «Die fanden das erst mal seltsam, und es gab auch ein paar Sprüche.» Aber er sei ja ohnehin immer ein bisschen der Clown in der Gruppe. «Und als sie realisierten, dass es mir ernst ist, haben sie mich unterstützt, waren sogar ein bisschen beeindruckt.» Doch zuerst musste er die R ­ olle bekommen, schliesslich hatte er

keinerlei schauspielerische ­Erfahrung. «Das Einzige war ein Schultheater im Kindergarten – immerhin auch da schon die Hauptrolle», sagt er lachend. Einige andere Kandidaten sagten dann tatsächlich wegen möglicher negativer Reaktionen ihres Umfelds ab. Ausserdem verstanden sich Burak und sein Filmpartner Dimitri Stapfer auf Anhieb blendend. Am Ende bekam der junge Solothurner die Zusage. «Per ­Telefon von der Regisseurin ­Gitta Gsell, als ich gerade auf dem Rücksitz eines Autos sass, neben mir ein riesiger Teppich, vorne meine Eltern, die eben aus der Türkei heimgekommen waren.» Und so rang er sich also durch, ihnen davon zu erzählen, noch im Auto auf dem Heimweg nach Solothurn. «Sie waren nicht begeistert, dass ich einen Schwulen spielen wollte, und versuchten, mich davon abzubringen.» Doch Burak blieb standhaft. Als im Sommer 2019 die Dreharbeiten für den vom Migros-Kulturprozent unterstützten Film begannen, verheimlichte er ihnen allerdings, weshalb er dauernd nach Zürich ging, und behauptete, Freunde zu treffen. In Wirklichkeit probte er. Nervosität nach der Pride

«Der erste Drehtag fand an der Zürich Pride statt, mit mir und Dimitri mittendrin. Als ich abends heimkam, schauten meine Eltern die Nachrichten, wo es prompt ­einen Beitrag zur Pride gab. Ich dachte, oh nein, wenn die jetzt uns zeigen … wir sind nämlich mit dem Dreh dort ziemlich aufgefallen.» Doch er hatte Glück. «Meine jüngere Schwester hat mich dann später verpetzt, kurz


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FILM | 2.11.2020 | 47

bevor ich für weitere Szenen in die Türkei flog.» Aber das sei dann irgendwie auch okay gewe­ sen. «Sie waren zwar immer noch dagegen, haben aber auch ver­ standen, dass ich kein kleiner Junge mehr bin und meine eige­ nen Entscheidungen treffe.» Der Filmdreh war für den Neuling eine Herausforderung. «Aber Dimitri hat mir sehr ­ge­holfen, ich habe viel von ihm ­gelernt.» Er entwickelte sogar ein eigenes Verfahren, um im rich­ tigen Moment die richtigen Emo­ tionen überzeugend rüberzu­ bringen. «Ich habe bestimmte Gegenstände mithilfe von Musik mit entsprechenden Gefühlen quasi aufgeladen. Wenn es dann so weit war, zog ich mich schnell eine Minute mit dem Gegenstand zurück und konnte dieses Gefühl dann für die Szene abrufen.» Ein wenig Angst hatte Burak vor den intimen Szenen mit ­seinem Filmpartner. «Meine Sor­ ge war, dass es nicht echt genug rüberkommt. Aber Dimitri war super professionell und unter­ stützend.» Und heute gehören ­gerade diese Sequenzen zu seinen liebsten. «Sie wirken authentisch und sind wichtige Wegmarken für Beytos Entwicklung.» Überhaupt ist ihm seine Rolle sehr nahe­ gekommen. «Es ist eine tolle, wichtige, berührende Geschichte. Beyto bricht aus und findet zu sich – und ich erlebe ja irgendwie gerade etwas Ähnliches.»

geschickt wurde, um dort wieder «normal» zu werden. «Es ist schlimm. Dabei ist Liebe doch Liebe, egal in welcher Form.» Erste positive Effekte im Umfeld

Burak hofft deshalb, dass dieser Film in der türkischen Gemein­ schaft der Schweiz gesehen wird und etwas auslöst. «Ein schwuler Kollege, der beim Film als Statist mitwirkte, kam zu mir, umarmte mich und bedankte sich für mei­ nen Mut. Ich könne mir gar nicht vorstellen, was es für ihn und an­ dere in seiner Situation bedeute, dass dieser Film entstehe, sagte er mir.» Auch bei Buraks HeteroFreunden hat «Beyto» bereits ­etwas bewirkt. «Die waren an der Premiere dabei und finden den Film grossartig, haben jetzt auch viel mehr Verständnis für die Nöte von Schwulen.»

Der begeisterte Crossfitter ist gern sportlich unterwegs.

Bild: Frenetic Films

Die Nöte der schwulen Freunde

Die Geschichte, die auf einem Roman des in Winterthur leben­ den kurdischen Schriftstellers Yusuf Yesilöz basiert, sei zudem sehr realistisch, sagt Burak. Beytos Eltern sind so entsetzt, dass sie ihren Sohn unter Vor­ spiegelung falscher Tatsachen in ihr Heimatdorf in die Türkei locken, wo sie bereits eine Hoch­ zeit mit einer Jugendfreundin ­arrangiert haben – und ihm vor Ort den Pass wegnehmen, damit er nicht flüchten kann. «Ich habe einige schwule Freunde mit türkischen Wurzeln, und die haben Vergleichbares durchgemacht.» Burak erzählt von jemandem, der geschlagen und gefoltert wurde, jemandem, der aus dem Haus geworfen wur­ de, jemandem, der in die Türkei

«Ich habe schwule Freunde mit türkischen Wurzeln, die Ähnliches erlebt haben.»

Seine Schwester war ebenfalls ­anwesend und gratulierte ihm. Die Eltern hingegen kamen nicht, ­obwohl sie eingeladen waren. «Sie werden den Film wohl nie sehen», sagt Burak seufzend, «was ich wahnsinnig schade finde.» Seine Mutter unterstützt aber inzwi­ schen seine Schauspielpläne, während der Vater sich damit ­immer noch schwertut. Fanpost aus der Türkei

Hingegen bekam er eine über­ raschende Nachricht von zwei Onkeln aus der Türkei, die den Trailer des Films gesehen hatten: «Sie haben mir gratuliert und ­hoffen, dass ich auch mal in einem türkischen Film mitspiele.» Was er sich gut vorstellen könnte. Den Eltern zuliebe und damit er ein kleines Sicherheitsnetz hat, ab­solviert der 26-Jährige neben­ her eine Ausbildung als Wirt­ schafts­informatiker. Aber sein ­Fokus liegt auf der Schauspiel­ ausbildung, die er Anfang dieses ­Jahres begonnen hat. Dafür ist

er nach Zürich in eine WG ge­ zogen. In seiner Freizeit treibt der begeisterte Crossfitter viel Sport und ist regelmässig mit seinen Freunden unterwegs. Was er sonst noch mag? Lieder von Mani Matter, guten, teuren Kaffee – und Kebabs: «zwei bis drei pro Woche müssen sein». Von seiner Freundin ist Burak inzwischen getrennt, eine neue hat er nicht. «Will ich ehrlich ge­ sagt auch nicht. Eine Beziehung braucht Zeit und Aufmerksamkeit, und ich bin gerade ganz auf meine Karriere fokussiert.» Er möchte als Schauspieler in der Schweiz Fuss fassen – und dann in einer ähnlichen Liga spielen wie seine Vorbilder Max ­Hubacher, Joel Basman oder ­Dimitri Stapfer. Inzwischen hat er an einigen weiteren Castings teilgenommen. Spruchreif ist noch nichts, aber in «Beyto» hat Burak eine Performance hin­ gelegt, die ihm bestimmt weitere Türen öffnen wird. MM «Beyto» läuft derzeit in den Kinos.


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BIENENWACHSTÜCHER | 2.11.2020 | 55

Ökologisch eingetütet Wer der Umwelt zuliebe auf Alu- und Klarsichtfolie verzichten will, stellt auf Bienenwachstücher um. Die kann man ganz einfach mit Kindern selber machen. Für den eigenen Haushalt oder als Geschenk für die Verwandten. Text und Bilder: Carine Rohrbach

Bastelblog und Tipps Die ganze Anleitung für die Wachstücher mit vielen Detailbildern und eine Menge weiterer Bastel-, Heimwerkerund Gartentipps gibt es auf dem Blog von Do it + Garden Migros: blog.doitgarden.ch Reinigen In der Regel reicht es, das Tuch von Zeit zu Zeit kalt abzuwaschen, hie und da mit einem biologischen Abwaschmittel. Haltbarkeit Die Haltbarkeit von Bienenwachstüchern hängt davon ab, wie und wie oft sie verwendet werden. Sie können bis zu einem Jahr halten. Falls sich starke Bruchkanten bilden, können die Tücher mit dem Bügeleisen kurz erhitzt und wieder gerade gebügelt werden. Entsorgung Haben die Tücher ­endgültig ausgedient, können sie wunderbar als Anzündhilfen verwendet werden. Brennt ­bestens und riecht angenehm. Kaufen Bienenwachstücher kann man auch fertig kaufen, zum Beispiel hier: www.migmag.ch/ wachstuch

Wachstücher herstellen in vier Schritten Der gewaschene Baumwollstoff wird in die gewünschte Grösse geschnitten. Rund für die Glasschalen, länglich für Auflaufformen, eckig für das Pausenbrot und so weiter. Damit die Ränder schön aussehen, verwendet man am besten eine Zackenschere. Kinder können die Stoffe auch mit Stofffarben bemalen.

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BIENENWACHSTÜCHER | 2.11.2020 | 57

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2

Nachdem die Arbeitsfläche mit Backpapier geschützt wurde, kann man das Wachs mit einem breiten Pinsel grosszügig auf die Stoffstücke streichen. Es ist kein Problem, wenn mal ein bisschen zu viel Wachs aufge­ tragen wird.

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Ist der Stoff bestrichen, legt man ein zweites Backpapier darauf. Mit dem Bügeleisen, ohne Dampf und bei mittlerer Temperatur, wird das Wachs nun gleichmässig verteilt. Danach muss das Tuch nur noch auskühlen und trocknen. Und fertig ist das Bienenwachstuch.

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58 | 2.11.2020 | OUTDOOR

Raus aus der Komfortzone

Ohne Zelt, Schlafsack und Proviant im Wald nächtigen, geht das? Die beiden Wildnistrainer Matthias Birrer und Nicola Gulli bringen willigen Outdoor-Freunden genau das bei. Unsere Autorin hat 24 Stunden lang mitgehungert und mitgebibbert. Text: Manuela Enggist  Bilder: Gian Ehrenzeller


OUTDOOR | 2.11.2020 | 59

E

Oben: Der Weg ins Survival Camp – leichtes Gepäck, steiler Aufstieg Links: Da lässt es sich gut rasten – «Tannenchries» dient als Matratze. Unten: Die Teilnehmenden sammeln Holz. Nicola Gulli bindet die Äste mit Wurzeln zusammen und konstruiert so die Hütte.

«Mich fasziniert, wie schnell sich ein Gruppenzusammenhalt entwickelt hat.» Jacob G. Teilnehmer Survival-Camp

ine Lichtung im Wald. 30 Minuten Fussmarsch vom liechtensteinischen Dorf Ruggell entfernt. Über den Baum­ wipfeln kann man einen Blick auf den Gipfel des Hohen Kasten erhaschen. Hier auf diesem Fleckchen Erde, das vom Regen der vergangenen Tage aufgeweicht und matschig ist, werden die beiden Natur- und Wildnistrainer Matthias Birrer (31) und Nicola Gulli (33) in den kommenden Tage ihren alljährlichen Survival-Kurs abhalten. Mit dabei: Naemi Germitsch (19), eine KV-Angestellte aus Flawil SG, und ­Jacob G. (27), Mathematiker und ­gebürtiger Hamburger, der derzeit in Zürich lebt. Und die Schreibende. ­Dabei haben die Teilnehmer nur die Kleider, die sie tragen, eine Mütze, eine Tasse sowie ein Klappmesser ­dabei. Und, weil der Winter sich das Wochenende zuvor so früh ankündigte, auch eine Wolldecke. Proviant ist offiziell keiner erlaubt. Essen werden wir, was wir in der Natur finden. 10 Uhr: Matthias, Nicola, Naemi und ­Jacob stehen im Kreis im Wald. Sie diskutieren, was für ein Nachtlager sie aufbauen sollen. Will jeder alleine nächtigen oder alle zusammen? Naemi und Jacob stimmen für einen gemeinsamen Bau. Der Respekt davor, alleine in einer win­ zigen Hütte zu schlafen, ist zu gross. Ziel ist es, eine Behausung mit einem Feuerhof in der Mitte zu bauen und diese klein zu halten, sodass möglichst wenig Wärme verloren geht. Damit das funktio­ nieren kann, werden sie die Nacht in der Fötusstellung rund ums Feuer liegend verbringen. Und dabei merken, wie ­angenehm es ist, wenn die Beine in der Nacht mal ausgestreckt werden können.

Naemi Germitsch: «Ich habe mich für diesen Kurs angemeldet, weil ich oft draussen bin, viel Zeit im Freien ­verbringe und dies gerne ohne viel Material mache. Erwartungen habe ich keine. Ich will mich überraschen lassen. Am meisten Respekt habe ich vor dem Hunger. Ich habe versucht, mich auf die kommenden Tage vorzubereiten. Das Essen weniger zu salzen. Ich habe auch mal eine Mahlzeit ausfallen lassen, um meinen Körper an Hunger zu gewöhnen. Das ist mir


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OUTDOOR | 2.11.2020 | 61

aber sehr schwergefallen. Für den Notfall habe ich mir einen Schoko­ riegel eingepackt. Mal schauen, ob ich diesen brauchen werde.» Manuela E.: «Auch ich bin gerne und viel draussen in der Natur. Auch nachts. Dann aber mit meinem Schlafsack und meinem Zelt. Vor ­dieser Nacht ‹so ganz ohne alles› habe ich am meisten Respekt. Und es ist nicht der Hunger, der mir ­Sorgen macht, sondern die Kälte. Kuhnagel und klamme Hände finde ich etwas Scheussliches. Ich denke, dass mich das mehr lähmen wird als meine Lust auf Pizza.»

Rechts: Nicola Gulli sammelt Äste für den Bau der Hütte. Unten: Matthias Birrer macht Feuer. Rechts unten: ­Naemi Germitsch nimmt sich etwas Birnenmus.

13 Uhr: Die Aufgaben sind verteilt, der Bau der Hütte ist im Gang. Alle sind mit der Suche nach Holz beschäftigt. Gewünscht sind starke Äste mit Vergabelungen, damit die Hütte genug Halt hat. Auch sehr wichtig: das Sammeln von Feuerholz. Diese Aufgabe wird die Gruppe jeden Tag aufs Neue beschäf­ tigen. Nicola weiss: «Eine Stunde vor Sonnenaufgang wird es am kältesten sein. Da sind wir froh, wenn das Feuer noch brennt und uns wärmt.»

Jacob G.: «Meine beiden Schwestern haben mich für diesen Kurs angemeldet. Ich bin der Meinung, dass ­unsere Gesellschaft vor allem daran krankt, dass wir von allem zu viel ­haben. Wir sind verwöhnt, und ich glaube, vielen würde es bessergehen, wenn wir uns in Verzicht üben. Meine Schwestern meinten dann, ­anstatt zu reden, solle ich am besten selber mal ausprobieren, wie das ­Leben so ohne alles funktioniert. Im normalen Alltag achte ich sehr auf meine Ernährung. Ich lebe nach der Keto-Diät, das bedeutet, ich esse möglichst viel tierische Fette. Für mich wird das Thema Essen eine ­Herausforderung, da wir uns nur pflanzlich ernähren. Ich bin g­ espannt, was es mit meinem Körper macht.» 16.15 Uhr: Das Gerüst der Hütte steht. Da es nicht regnen wird, kann auf die Abdeckung mit Ästen noch verzichtet werden. Naemi und Jacob haben eine Stunde damit verbracht, Tannenreisig zu sammeln, das sie nun in der Hütte ausbreiten. Es dient ihnen als ­Matratze und Schutz vor dem feuchten Boden. Matthias weiss: «Je mehr ‹Tannenchries›, desto bequemer die Nacht. Und ­niemand steht um drei Uhr in der Nacht nochmals auf, um im stockfinsteren Wald mehr ‹Chries› zu suchen.» Nun

steht das andere wichtige Thema an: Wasser beschaffen. Gut 100 Höhenmeter oberhalb des Nachtlagers gibt es eine Quelle. Die Gruppe macht sich auf den Weg. Gegessen haben die Teilnehmer bisher noch nichts. Auf dem Spaziergang stossen sie immer wieder auf Wildkräuter, die Nicola und Matthias sammeln.

Matthias Birrer: «Ich bin in Obwal­ den aufgewachsen und habe meine Kindheit draussen in der Natur ver­ bracht. Wir sind fischen gegangen,

«Die Nächte hier draussen sind lang. Man hat das Gefühl, das nimmt kein Ende.» Matthias Birrer Survival-Guide


62 | 2.11.2020 | OUTDOOR

haben Hütten gebaut und sind immer mal wieder einige Tage am Stück weggeblieben. Dabei haben wir versucht, mit möglichst wenig in der Natur zu überleben. Bei den Survivaltagen komme auch ich an meine Grenzen. Vergangenes Jahr hat es nur geregnet. Da sassen wir die meiste Zeit einfach in unserer Hütte. Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmer eine gute und intensive Zeit in der Natur erleben. Jeder hat eine andere Komfortzone, die er für sich spüren muss. Es geht nicht um das Leiden, sondern darum zu merken, was der Körper mit einem macht, sobald er nicht mehr unter Dauerbeschuss von Nahrung und Konsum steht.» Manuela E.: «Ich merke, dass ich mich hier gerne beschäftige, ich laufe unentwegt herum, um Holz zu suchen. Mein Körper merkt noch nicht, dass ihm Nahrung fehlt. Und ich fühle mich fit. Ich will auch in Bewegung bleiben, damit ich bloss nicht kalt bekomme. Denn wenn die Kälte mal da ist, ist es schwer, sie wieder loszuwerden.» 18. 20 Uhr: Noch brennt das Feuer nicht. Nicola und Matthias erklären uns, wie sie ohne die Hilfe von Feuerzeugen ein Feuer machen können: Sie wenden die «Bow drill»-­ Technik, auch Feuerbohren genannt, an. Bei dieser primitiven Methode braucht es nur Holz und Muskelkraft, um Flammen zu erzeugen. Wenig später raucht das Zundernest aus trockenem Laub. Winzige Funken sprühen. Matthias ist ausser Atem: «Ich merke, wie mir die Energie verloren geht und ich in der Langsamkeit ankomme.»

Nicola Gulli: «Mein Ziel bei diesen ­Kursen ist es, komplett abzuschalten. In ­unserem Alltag werden wir von allen Seiten ständig beschallt. Hier ist das ­anders. Ich fokussiere mich auf die Dinge, die ich unmittelbar brauche – Feuerholz, Nahrung, Wärme –, und was ich tun muss, damit diese stets vorhanden sind. Schon nach einigen Stunden nimmt man den Wald völlig anders wahr. Das fasziniert mich immer wieder. Wir v­ erschmelzen damit, und meine Sinne ­verändern sich. Ich nehme Geräusche beispielsweise viel intensiver wahr.» 20. 30 Uhr: Das Feuer brennt. Naemi sitzt daneben und legt einen Ast nach. Sie hat Angst, dass die Flamme ausgehen könnte. Matthias setzt sich neben sie und stellt ­einen Krug mit Wasser in die Glut. Als die Flüssigkeit langsam zu brodeln beginnt, fügt er einige Blätter Brennnesseln hinzu. «Das wird uns ein wenig Energie geben», sagt er. Es braucht eine halbe Stunde, bis es köchelt, danach kriegt jeder eine Portion in

Oben: Nicola Gulli auf der Suche nach Wildkräutern. Rechts: Der Topf mit den Kräutern wird auf der Glut erhitzt – es gibt Suppe.

seine Tasse. Jacob schlürft langsam und nickt: «Ich habe noch nie Brennnesseln gegessen, sie schmecken sehr bitter. Aber es ist trotzdem irgendwie fein.» ­Einen Nachteil hat die Suppe: Nach dem Essen kriechen alle nochmals aus der warmen Hütte. Brennnesseln wirken leicht harntreibend. Bevor sich alle schlafen legen, wird nochmals Feuerholz in die Hütte getragen, sodass in der Nacht niemand mehr raus muss, um Nachschub zu holen.

Manuela E.: «Die Atmosphäre in der Hütte gefällt mir. Ich mag die Wärme, die das Feuer abgibt, und kann sie auf meinem Gesicht spüren. Ich mag gar nicht mehr aus der Hütte kriechen.» 2 Uhr: Jacob ist wach, legt ein grosses Stück Holz auf das Feuer und schüttelt ein Stück Glut von seiner Wolldecke. Da-

nach zieht er die Decke bis zum Kinn und die Mütze tief ins Gesicht, sodass nur noch seine Augen zu sehen sind. Kalt habe er nicht. «Aber ich will auf keinen Fall, dass das Feuer ausgeht.» Auch ­Naemi ist, nachdem sie einige Stunden geschlafen hat, wach. Sie hatte die Wanderschuhe angelassen, weil sie dachte, sie hätte so wärmer. Nun friert sie aber an den Füssen und sagt: «So kann ich ­unmöglich schlafen.» Auch Nicola erwacht, rät ihr, unbedingt die Schuhe ­auszuziehen und die Füsse an die wärmenden Flammen zu halten. Naemi tut, was der Experte sagt.

Manuela E.: «Ich habe das Gefühl, dass ich noch keine Sekunde geschlafen habe. So genau weiss ich es aber nicht. Ich höre nicht viel ausser dem Knistern des Feuers. Ich habe eine kalte Nase, ansonsten ist mir aber


OUTDOOR | 2.11.2020 | 63

wenn man mit geraden Beinen im Bett liegen kann.» 7 Uhr: Nicola kommt mit einem Krug voller Birnen, die er ganz in der Nähe gefunden hat, in die Hütte zurück. Er habe gut geschlafen. Kalt habe er selten. «Aber die Nächte hier draussen sind lang. Man wacht immer mal ­wieder auf und hat das Gefühl, das nimmt kein Ende.» Er wärmt die Birnen nun mit ein wenig Wasser im Topf auf der Glut, gleichzeitig versucht er, sie mit einem Ast zu Mus zu stampfen. Um ein wenig Würze in das Frühstück zu bringen, mischt Nicola Echte Nelkenwurz, die er auf einer Wiese nahe des Waldes gefunden hat, darunter. Diese riecht nach Zimt. Es riecht fast ein bisschen nach Weihnachten.

«So ein Realitätscheck ohne Handy und Lieferservice tut einem gut.» Naemi Germitsch Teilnehmerin Survival Camp

warm. Ich schaue mit dem Kopf zum Feuer, würde mich aber gerne um­ drehen, um auch mal auf der anderen Seite zu liegen. Da ich aber kaum Platz habe, mich zu bewegen, lasse ich es bleiben.» 4 Uhr: Matthias kriecht an Nicola vorbei aus der Hütte. Er hatte sich kaum bewegt und zusammengerollt am Feuer geschlafen. Jetzt muss er seine Beine strecken. Am folgenden Tag wird er sagen: «Ich habe es ein­ fach nicht mehr ausgehalten. Das ver­ gisst man im Alltag wertzuschätzen:

Oben: In der selbstgebauten Hütte ist es einigermassen warm, aber auch sehr eng.Wenn alle liegen, ist nichts mehr mit Beine ausstrecken oder umdrehen.

10 Uhr: Die Gruppe macht sich wieder auf den Weg zur Quelle. Langsam, wie in Zeitlupe, versuchen wir, die paar Höhenmeter hinter uns zu ­bringen. Naemi bleibt immer wieder ­stehen. Sie ist ein wenig ausser Atem. Auch Nicola merkt, dass sein Körper runterfährt. «Wir passen uns der ­Lebensweise von Wildtieren an. Die verbrennen auch nicht unnötig Kalorien, sondern achten sehr auf ­ihren Energiehaushalt.»

Manuela E.: «Ich bin müde und ­irgendwie auch froh, dass die Nacht vorbei ist. Ich hatte erwartet, dass ich mehr frieren würde.» Naemi Germitsch: «Ich habe ­eigentlich gut geschlafen, aber ich habe einfach Hunger und merke, dass ich deswegen schlechte Laune habe und mich schlapp fühle. Des­ wegen habe ich vorhin auch ein wenig von meinem Schokoriegel gegessen. Dass der Körper so schnell zurückfährt, hätte ich nicht gedacht. Ich merke auch, wie ich weniger nachdenke, sondern ­einfach nur bin. Dass ich nach 24 Stunden schon so eine Verände­ rung spüre, hätte ich nicht gedacht. Es ist offenbar so, dass, wenn der Geist kein Handy mehr hat und der Körper sich mit weniger Nahrung zurechtfinden muss, auch viel ­Ballast von einem abfallen kann.» Fazit Nach 24 Stunden ist meine

Zeit im Camp abgelaufen, und ich verabschiede mich. Die anderen bleiben noch drei Tage. Nach vier Tagen, das werde ich später erfah­ ren, hat die Gruppe drei Nächte mit

«Wir passen uns der Lebensweise von Wildtieren an. Die verbrennen nicht unnötig Kalorien.» Nicola Gulli Survival-Guide

wenig Schlaf hinter sich. Die Hütte wurde wegen des angekündigten ­Regens stets optimiert und mit Ästen und Blättern, so gut es ging, «dicht» ­gemacht. Zu essen gab es durch­ gehend Nüsse, Pflanzen und Früchte. Niemand wurde je richtig satt. Doch Jacob lernte, mit dem Hunger­ gefühl zu leben: «Ich weiss nicht, ob mein Körper besonders das Fleisch vermisste oder die Nahrung im Allge­ meinen. Aber mir fehlte die Energie, die ich sonst habe. Ich hätte wohl auch gleich fasten können. Irgendwie gewöhnte ich mich mit der Zeit aber ein wenig daran.» Naemi ist während der Zeit an ihre Grenzen gekommen: «Das Schwierigste fand ich, dass ich so wenig Energie hatte und wir doch einiges erreichen mussten: die Hütte optimieren, Wasser holen, Holz ­suchen. Ich wusste, ich muss trotzdem funktionieren, und das hat mich ab und zu wirklich Überwindung ge­ kostet, wenn ich lieber einfach liegen oder sitzen geblieben wäre.» Alle vier würden sich den Survival-­ Tagen wieder stellen. Naemi vor allem deshalb, weil sie gelernt hat, die wich­ tigen und einfachen Dinge im Alltag wieder mehr wertzuschätzen. «So ein Realitätscheck ohne Handy und Lie­ ferservice tut einem immer mal wie­ der gut.» Auch Jacob hat Blut geleckt: «Mich fasziniert, wie schnell sich in der besonderen Situation ein Grup­ penzusammenhalt entwickelt hat.» Er würde wieder losziehen. «Gerne auch unter ganz anderen ­Umständen. Etwa bei extremer Hitze oder Ähnlichem.» MM Survival-Kurse: fuxla.ch, wildnessen.ch


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KOLUMNE | 2.11.2020 | 65

Von Delfinen und russischen Heilern DER ANDERE BLICK

«Dein Sohn hat sich dich als Mutter ausgesucht, weil du stark bist.» «So ein Kind, wie ihr eines habt, könnt ihr unmöglich alleine grossziehen.» «Konnte man das nicht in der Schwangerschaft ­testen? Dann hättet ihr es vermeiden können.» «Ich würde noch zwei, drei Kinder mehr bekommen. Dann fällt er nicht mehr auf.»

Sara Satir (41) wünschte sich früh eine Familie. Ihr erster Sohn Cem (15) kam mit einer Behinderung zur Welt – alles wurde ­anders als im Traum.

«Für solche Kinder ist es wichtig, immer die gleiche Bezugsperson zu haben. Da würde ich nicht arbeiten als Mutter.» «Gebt ihn ins Heim, dann müsst ihr ihn nicht zu Hause haben.» «Alles eine Frage der inne­ ren Haltung. Wenn du als Mutter ausgeglichen bist, ist es dein Kind auch.»

«Autismus gibt es nicht, das ist eine Erfindung der Pharmaindustrie.» «Kinder mit einer Behin­ derung sind ein Geschenk Gottes.»

würde ihm ein Smartphone kaufen.» «Delfine können bei ­solchen Kindern Wunder ­bewirken.»

«Meiner hatte auch eine schwierige Phase, das wächst sich aus.»

«Es gibt da diesen Heiler in Russland, seine Therapie hilft bei allen Behinde­ rungen.»

«Zieht mit ihm aufs Land, er braucht die Natur.»

«Was, ihr habt geimpft? Kein Wunder ist er so.»

«Gut, dass ihr nahe am ­Spital wohnt, man weiss ja nie.»

«Viren können Behinde­ rungen auslösen.»

«Er braucht eine starke Hand. Eins an die Ohren würde helfen.»

«Kinder mit einer Behin­ derung spüren, welche Nährstoffe sie brauchen. Lass ihn frei wählen.»

«Ihr müsst euch auf seine Bedürfnisse einlassen, er zeigt euch den Weg.»

«Zucker- und glutenfreie Ernährung heilt Autismus.»

«Alle digitalen Medien sind Gift für sein Hirn, die machen ihn autistisch.»

All diese Aussagen und noch viele mehr habe ich in den letzten Jahren gehört. In den meisten Fällen von Menschen, die ich nicht gut kannte. Gerade am Anfang haben mich diese vielleicht

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gut gemeinten Ratschläge verunsichert, einige ­erschreckt. Meinte diese Frau, die mich zu meiner Schwangerschaft befragte, wirklich, ich hätte mein Kind abtreiben sollen? ­Andere Aussagen nagten länger an mir. War meine innere Haltung Schuld am unkontrollierten Verhal­ ten meines Sohns? War ich zu wenig konsequent? Wie gerne hätte ich eine einfache Lösung gefunden. Einen genauen Plan, der für ihn richtig wäre. Doch die Realität ist nicht einfach, sie ist komplex und voller Widersprüche. Geholfen haben mir alle Personen, die nicht ur­ teilen, sondern zuhören. Menschen, die meinem Sohn und mir auf Augen­ höhe begegnen. Die nicht Ratschläge erteilen, ­sondern mittragen. Zum Glück habe ich solche in meinem nahen Umfeld. Wer weiss, vielleicht reist einer von ihnen eines ­Tages mit, wenn wir die Delfine besuchen. MM


66 | 2.11.2020 | GESUNDHEIT

Eine trümmlige Sache Plötzlich dreht sich alles, die Knie werden weich, man hat das Gefühl zu fallen. Schwindel kann Angst machen. Und er zählt zu den 20 häufigsten Beschwerden, weshalb Menschen zum Arzt gehen. Woher kommt der Schwindel, und was hilft dagegen? Text: Roberto Llano  Illustrationen: Anita Allemann

Lagerungsschwindel – der Klassiker Wenn sich in jüngerem oder mittlerem Alter ringsherum plötzlich alles dreht, sobald man die Lage ändert, ist meistens der «gutartige anfallsweise Lagerungsschwindel» schuld. Diese Art von Schwindel kommt am häufigsten vor. Zu den Schwindelattacken kommt es meistens, wenn man sich hinlegt, im Bett umdreht oder den Kopf rückwärts neigt. Nach spätestens einer Minute ist der Spuk jedoch in der R ­ egel vorüber – bis zum nächsten Wechsel der Körperposition. Diese Art des Schwindels kann sehr störend sein und macht manchmal ­wegen seiner Heftigkeit auch Angst, aber er ist harmlos. Verursacht wird er durch mikroskopisch kleine Kristalle im Innenohr, die den Gleichgewichtssinn «verwirren». Was hilft? Mit Hilfe bestimmter Übungen lässt sich dieser Schwindel meist b ­ eseitigen. DerArzt oder der Physiotherapeut zeigt gerne ge­eignete Übungen.

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Schwindel als Nebenwirkung von Medikamenten Eine ganze Reihe von Medikamenten kann als ­uner­wünschte Wirkung Schwindel ­hervorrufen. Dazu z­ ählen unter ander­em Betablocker (für das Herz oder gegen zu ­hohen Blutdruck), Schlafmittel, A ­ ntidepressiva oder Medikamente gegen Epilepsie, die auch bei Schmerzen eingesetzt werden. Was hilft? Am besten überprüft man zusammen mit dem Arzt die Medikationsliste.

Schwindel, der vom Gehirn ausgeht Eine häufige Ursache dafür sind Ablagerungen in den ­Arterien, die eine Minderdurch­blutung des Gehirns zur ­Folge haben. Was hilft? Am besten ist Vorbeugung: Viel Bewegung, ein gesundes Körpergewicht, gesund zu leben und sich ­ausgewogen zu ernähren tut auch den Arterien gut. Bei zu hohen Cholesterinwerten können Medikamente die Bildung von Ablagerungen bremsen. Sind bereits ­welche vorhanden, können Blutverdünner wie Aspirin sinnvoll sein.

Schwindel bei älteren Menschen Bei älteren Menschen führen häufig mehrere Faktoren zum Schwindel: Blutdruckschwankungen, Gefühlsstörungen in den Füssen, Seh- und Gehbehinderungen, Nebenwirkungen von Medikamenten und die Angst zu stürzen. Was hilft? Physiotherapie kann die Gangsicherheit erhöhen, Augenoperationen wegen grauem Star verbessern das Sehvermögen. Sinnvoll ist zudem, mit einer Fachperson die Medikationsliste zu überprüfen.

Sie haben Fragen zum Thema? Unsere iMpuls-Experten beantworten Ihnen diese gerne. Mail an: experten-impuls@mgb.ch

Vorsicht: Vorbote eines Schlaganfalls Aus heiterem Himmel auftretender Dauer­schwindel, eventuell zusätzlich Kopfschmerzen, kurze Bewusstlosigkeit, Erbrechen – wer solche Symptome hat, sollte umgehend einen Arzt konsultieren, denn Schwindel kann der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Geht er mit Sprachstörungen, Gesichtslähmung oder Schwäche eines Arms oder Beins einher, gilt Alarmstufe rot. In diesem Fall sofort einen Arzt rufen!


GESUNDHEIT | 2.11.2020 | 67

Schwindel, der von der Halswirbelsäule ausgeht Verspannungen der Halswirbelsäule, ­Fehlhaltungen, Abnüt­ zungserscheinungen oder auch Unfälle ­können ebenfalls ­Signale ans Hirn senden, die zu Schwindel­ gefühlen führen. Was hilft? Die manuelle Therapie durch einen gut ausgebildeten Arzt, Chiropraktor, ­Physiotherapeuten oder Osteopathen.

Schwindel, der von inneren ­ Organen ausgeht Herzrhythmusstörungen, plötzliches A ­ bsinken des Blutdrucks oder eine falsche Blutdruck­ steuerung (zum Beispiel beim schnellen Auf­ stehen aus der Hocke) können bewirken, dass das Gehirn kurzzeitig schlechter mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Das verursacht Schwindel. Auch eine Unterzuckerung, also zu tiefe Blutzucker­werte, machen «trümmlig». Was hilft? Das hängt von der Ursache ab. Wichtig ist darum die gründliche Unter­ suchung durch eine Ärztin oder einen Arzt.

Psychosomatischer Schwindel Stress, Angst oder andere Umstände im Leben können einem Menschen so zusetzen, dass der Körper mit Symptomen reagiert, zum Beispiel mit Schwindel. Psychosomatisch bedingter Schwindel wird genauso empfunden wie körperlich bedingter, muss aber ­anders behandelt werden. Was hilft? Auf den Körper und die Seele hören. Achtsamkeitsübungen und – falls man alleine nicht weiterkommt – psychotherapeutische Unterstützung und/oder Medikamente können helfen.

Innenohrschwindel Das Innenohr wird nicht nur zum Hören gebraucht, sondern auch für den Gleichgewichtssinn. Wenn das Gleich­ gewichtsorgan dort falsche Informationen ans Gehirn sendet, kommt es zum Schwindel. Erkrankungen des ­Innenohrs oder Infektionen, etwa eine Mittelohrentzündung, kann das Gleichgewichtsorgan in Mitleidenschaft ziehen. Oft ist damit eine Hörminderung verbunden. Was hilft? Das hängt von der Erkrankung ab. Je nachdem ­können Medikamente helfen, manchmal kommt es auch zur Spontanheilung.

Dr. med. Roberto Llano, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedi­ zin SGSM, Leiter Medizin Medbase Bern Westside


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FAMILIE | 2.11.2020 | 69

So fördern Sie die Lust am Musizieren

Kinder verlieren gern mal die Lust am ­Musizieren, wenn ­ihnen das Üben langweilig wird.

«Üb jetzt endlich mal!» Das Kind will unbedingt ein Instrument spielen, aber Üben ist nicht so seins? Vom Musikunterricht abmelden ist keine Lösung. Besser ist es, wenn die Eltern für Motivation sorgen. Text: Kristina Reiss

Bild: Getty Images, PD

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ein Handy oder Tablet, bevor du Gitarre gespielt hast!» In vielen Familien gehört das Ringen um ein paar Minuten Musizieren zum Alltag. Dabei war die Euphorie ­anfangs doch gross. Weil der Sprössling unbedingt Klavier ­lernen will, mieten die Eltern ein Instrument. Doch oft stellt sich schnell Ernüchterung ein, gefolgt von Vorwürfen («Weisst du, was das kostet?») und Verhandlungen («Wir haben ein halbes Jahr gezahlt, jetzt halte so lange durch!»). Was tun? «Mit der Motivation von Kindern sollte man behutsam umgehen», sagt Kristin Thielemann. Die Trompeterin und Musikpäda-

gogin hat einen Ratgeber zur ­Motivation im Instrumentalunterricht geschrieben (siehe Buchtipp, rechte Spalte). Ihr Credo: «Wer übt, bekommt Spass am Musizieren. Je häufiger Kinder ein Instrument spielen, desto kompetenter und motivierter werden sie.» Belohnen statt drohen

Fehle Kindern die Lust am Üben, müssten Eltern dies akzeptieren und aushalten. «Oft ist das nur eine Phase.» Mit Drohungen wie «Wenn du nicht übst, darfst du nicht zu deinen Freunden» ver­ leide man Kindern das Musizieren nur. «Versuchen Sie es lieber mit: ‹Du darfst doppelt so lange bei deinen Freunden bleiben, wenn

du vorher übst› – das spornt an», so Thielemann. Generell sei es gut, für das Musizieren ein festes Zeitfenster in der Woche zu finden. Und wenn alles nichts fruchtet? «Bevor mein Kind die Lust total verliert, würde ich es eine Pause einlegen lassen, um herauszu­ finden, woran es liegt.» Vielleicht war der Zeitpunkt oder das Instrument nicht ideal, oder die Chemie mit dem Lehrer stimmt nicht. Doch ob Instrument oder Sportklub: «Es lohnt sich, kleine Durchhänger auszuhalten und nicht gleich aufzugeben», findet Thielemann, «denn wer seine Freude wiederentdeckt, hat etwas Zentrales fürs Leben gelernt – nämlich, sich selbst zu motivieren.» MM

• Nicht von «Üben» ­reden, sondern ­lieber von «Musizieren». Das ist ­positiver besetzt. • Bereits vor der Anmeldung mit dem Kind besprechen, wann eine gute Zeit fürs Musizieren ist. Dem Kind ein bis zwei Jokertage pro Woche gewähren, an denen es das ­Instrument nicht hervorholt. Diese Tage darf es selber bestimmen. • Sich vom Kind in seinem Instrument unterrichten lassen und ihm die Freude lassen, dass es da kompetenter ist. • Ein qualitativ gutes Instrument und ­Originalnoten mit begleitenden Audioaufnahmen, speziell auf Kinder zugeschnitten, erhöhen oft die Motivation (z. B. «Easy Concert Pieces» Band 1–3, für diverse Instrumente erhältlich, Schott Music). • Ein Orchester suchen, dem sich das Kind anschliessen kann, oder aus dem Familienkreis eine kleine Band zustammenstellen. • Auf YouTube oder bei Livekonzerten inspirieren lassen, nach Vorbildern ­suchen. Buchtipp: Kristin Thielemann: «Voll motiviert! Erfolgs­ rezepte für Ihren Unterricht» Schott Music, 2019; Fr. 20.70 bei exlibris.ch

Kristin Thielemann Musikpädagogin


70 | 2.11.2020 | PSYCHOLOGIE

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in Mann hat sich das ­Leben genommen. Zwei junge Polizisten der Kantonspolizei Aargau müssen seine Ehefrau informieren. Sie sind gut ausgebildet und wissen, wie man eine Todesnachricht überbringt – es ist ­ für sie so was wie Alltag. Sie ­klingeln am Haus der Familie, doch niemand öffnet. Sie finden Frau und Kinder schliesslich im Wohnzimmer vor, alle tot. Der Mann hat sie vor seinem Selbstmord umgebracht. Das ist nun kein Alltag mehr. Sie ­melden ihre schreckliche ­Entdeckung, kurz darauf wird Horst H ­ ablitz gerufen. Hablitz ist Polizeipsychologe und kommt zum Einsatz, wenn ein Ereignis an der Front einen besonderen Schweregrad hat. Denn auch Polizisten sind Menschen, «und wenn ihre Seele ­blutet, dann aus gutem Grund», sagt Hablitz. Er ist 62 Jahre alt, in Deutschland aufgewachsen, gelernter Krankenpfleger und studierter Psychologe, kein Polizist. Er sitzt in seinem Büro in Aarau und redet leicht über die schweren Dinge. Polizisten und Polizistinnen nennt er liebevoll Bullen und Bulletten. Das meint er nicht abwertend, im Gegenteil: «Ich nehme Polizisten sehr ernst, sie leisten eine bemerkens­werte Arbeit.» Insgesamt ist Hablitz für rund 1000 Polizistinnen und Polizisten zuständig – die Regionalkorps mitgezählt. Entschärfung ist die Devise

Oft seien diejenigen am stärksten traumatisiert, die als Erste am Einsatzort sind. Wie die Polizisten im Haus der getöteten Familie, denn sie haben das Ausmass des Geschehens noch nicht er­ fassen können. Alle Einsatzkräfte, die danach eintreffen, können sich auf die Situation vorbereiten. Hablitz zieht sich mit den ­beiden Polizisten zurück. Er setzt auf die sogenannte Defusing-­ Methode. Entschärfung. Zuerst stellt er sich bei i­ hnen vor, sofern die Polizisten ihn noch nicht kennen. Dann sichert er ihnen seine Vertraulichkeit zu. «Es geht nicht

darum zu beurteilen, ob sie alles richtig gemacht haben, sondern darum, ihnen beizustehen.» Er fragt den einen Polizisten: «Wann war ­deine Welt noch in Ordnung?» Er antwortet: «Heute Morgen auf dem Posten.» «Und wann war sie wieder in Ordnung?», fragt Hablitz «Jetzt ist es wieder gut», sagt der Polizist, der sich vom ersten Schock ­erholt hat. Die drei verständigen sich darauf, dass die Welt da­ zwischen nicht gut war. «Mit diesem Kniff zeige ich ihnen, dass der Schrecken einen Anfang und ein Ende hat.» Erinnerungslücken

Bei seinen Defusings fragt er die Polizisten genau, was sie wann gesehen, gehört, gerochen haben. Es fällt den Einsatzkräften oft schwer, der Reihe nach zu er­ zählen. Sie haben Erinnerungslücken. Dissoziation nennt man es in der Fachsprache, wenn sich bei einem Trauma Gross- und Zwischenhirn voneinander entfernen. In solchen Situationen handeln selbst die erfahrensten Polizisten nicht mehr rational. «Von der Polizei wird Stärke ­erwartet, und das zu Recht», sagt Hablitz. «Doch auch die Starken müssen mal Schwäche zulassen.» Auch er selbst hat einmal ein Trauma erlitten. Eine Mutter war mit ihrem Kind vor den Zug gesprungen. «Ich habe viele ­Leichen gesehen. Aber als ich diese beiden sah, sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt.» In seinem Kopf habe es nur noch geschrien. Am Schluss hatte er keine Ahnung mehr, wie lange er am Unfallort war, und statt mit den Einsatzkräften ein Defusing durchzuführen, habe er ohne Ende geheult. «Daraus habe ich gelernt, dass ich mir bei einem Einsatz keine entstellten Leichen anschauen darf.» Kein Schlaf, kein Appetit

Nach schlimmen Ereignissen wie diesen könne es sein, dass man ein paar Tage nicht sich ­selber sei, sagt Hablitz. Man kann dann weder schlafen noch essen. «Das ist völlig normal und geht

Wenn die Seele blutet Er sieht die Starken ganz schwach: Horst Hablitz ist Polizeipsychologe bei der Kapo Aargau. Er rückt aus, um traumatisierte Polizistinnen und Polizisten bei besonders schlimmen Einsätzen zu betreuen. Text: Lisa Stutz  Bilder: Michael Sieber

in der Regel nach vier, fünf Tagen wieder weg.» Wenn die Symp­ tome jedoch länger als einen Monat anhalten, handle es sich wohl um eine posttraumatische Belastungsstörung. Horst Hablitz’ Job ist es, genau das zu verhindern. Darum ist es so wichtig, dass allerhöchstens ein halber Tag zwischen dem Einsatz und dem Defusing liegt. In seinen 18 Dienstjahren bei der Kantonspolizei Aargau gab es nur zwei Fälle von posttraumatischen Belastungsstörungen. Über 600 Patienten hat er schon betreut, nicht alle waren Poli­ zisten. Auch deren Angehörige

«Der feine Herr Psychologe ist nicht aus Zucker.»


PSYCHOLOGIE | 2.11.2020 | 71

Wie belastend die tägliche ­Polizeiarbeit sein kann, weiss Horst Hablitz nur zu gut: Der Polizeipsychologe der Kapo Aargau hat selbst schon einmal ein Trauma erlitten.

­ ürfen seine Dienste gratis in d Anspruch nehmen. «Es waren schon Kinder, Partner und Mütter bei mir. Nur ein Vater ist noch nie gekommen», sagt er. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, welche Einsätze Polizistinnen und Polizisten am meisten beschäftigen. Es sind solche, bei denen Kinder involviert sind oder bei denen die Einsatzkräfte angegriffen wurden. Bei ihm im Büro sassen aber auch schon Polizisten, die unglücklich verliebt waren. «Das darf natürlich auch sein», sagt er. Er selbst ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.

Horst Hablitz unterrichtet Polizeischülerinnen und -schüler in Notfallpsychologie. Jeweils am zweiten Tag gibt er ihnen seine Handynummer. Er sagt ihnen, dass sie sich jederzeit bei ihm melden können, zu jeder Tagesund Nachtzeit. «Ich halte aber schon fest, dass es eine Grenze gibt. Wenn der Kanarienvogel gestorben ist, sollen sie mich ­bitte nicht anrufen», fügt er schmunzelnd hinzu. Zum Latrinenputzen ins Kloster

Hablitz ist nah bei den Polizisten. An seinem Beruf gefällt ihm, dass er fast jeden Tag knietief

im Menschlichen steht. Er hat nicht den Ruf eines Akademikers. «Der feine Herr Psychologe ist nicht aus Zucker», hält er fest. Das sollen Polizistinnen und ­Polizisten wissen. Er ist ihr Freund und Helfer. Derjenige, der Taschentücher reicht, mit ihnen meditiert. Hablitz glaubt fest an die Wirksamkeit von ­Meditations- und Achtsamkeitsübungen. Einmal im Jahr geht er für mindestens eine Woche ins Kloster. Dort putzt er den ganzen Tag Latrinen mit einem Schwamm. «Das ist gut für die Demut.» Er meditiert täglich. Im vergangenen Jahr hat er eine

Achtsamkeitsausbildung absolviert. Seither bietet er jeden Montagabend eine Gruppenübung für die Polizistinnen und Polizisten an. Gemeinsam sitzen sie auf Yogamatten und Meditationskissen. Manche in Zivilkleidung, manche in Uniform. Darauf ist er stolz. Im Juli nächsten Jahres wird Hablitz pensioniert. Die 18 Jahre bei der Polizei bezeichnet er als die erfüllendsten seines Berufslebens. Seinen Polizeischülern sagt er manchmal, dass Polizist der zweitbeste Beruf auf der Welt sei. Besser sei nur der des Polizeipsychologen. MM


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Venera Boshtraj, stellvertretende Marktleiterin der Migros Wattwil, räumt im neuen Supermarkt Kosmetikartikel ein.

Alles neu in der Migros Wattwil Ab 5. November begrüssen Supermarkt und Restaurant in Wattwil die Kundschaft im neuen Ambiente. Text und Bild: Silke Seichter

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uf der über 2300 Quadratmeter grossen Verkaufsfläche im ­Migros-Supermarkt von Wattwil steht Frische im Mittelpunkt. Hier findet die Kundschaft Früchte und Gemüse, eine bediente Fleisch­theke und daneben eine grosse Vielfalt an Fleischprodukten wie auch Charcuterie, an Fisch und an Käse in Selbstbedienung. Ofenfrische Backwaren vom Morgen bis zum Abend, feine Patisserie und die grosse Auswahl der ­Molkerei-Abteilung runden die grosszügige Frischeabteilung ab. Neu im Supermarktsortiment sind Produkte der Con­ve­nienceLinie Migros Daily, die mit einer grossen Auswahl an Müesli­ varianten, Säften, Sandwiches, Salaten und w ­ armen Menüs

f­ rische Abwechslung in der Verpflegung unterwegs b ­ ietet. Zu ­einem schnellen Energieschub verhilft das ebenfalls neue ­An­gebot für einen Kaffee zum Mitnehmen im Supermarkt. Das integrierte Sortiment des Melectronics-­Fachmarkts sowie bewährte Dienstleistungen wie Subito, PickMup und Textilfresh ergänzen das Angebot. Die moderne Ladeneinrichtung und die grosszügigen Platzverhältnisse, ermöglichen eine schnelle Orien­ tierung und sorgen für zusätz­ lichen Komfort beim Einkauf. Grosse Auswahl im Restaurant

Im Migros-Restaurant beginnt der Tag mit einer reichhaltigen Auswahl an Tee- und Kaffee­ spezialitäten, ergänzt durch vielfältige Zmorgen-Varianten,

von Gipfeli über Sandwiches bis zu frischen Früchten. Über Mittag stehen täglich zwei wechselnde Menüs und Grill­ spezialitäten zur Wahl, Feines und Gesundes vom warmen ­Themen- und vom Salatbuffet runden das Angebot ab. Lounge-­ Ecken laden während des ­ganzen Tages zum gemütlichen Schwatz bei süssen oder salzigen Snacks. Auch am Nachmittag gibt es durchgehend warme Gerichte, am Abend stehen feine Speisen für den warmen oder kalten Znacht bereit. So findet sich für jeden Geschmack, für den kleinen oder grossen Hunger die passende Mahlzeit, zum ­Mitnehmen oder für den Genuss vor Ort. Das Migros-Restaurant bietet insgesamt 162 Gästen Platz. Auf-

grund der aktuellen behördlichen Vorgaben wird das Restaurant mit Trennwänden zwischen den Tischen und einer leicht reduzierten Sitzplatzzahl eröffnet. Ressourcenschonender Betrieb

Beim Umbau wurde auch die ­gesamte Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Für ­einen ressourcenschonenderen Betrieb von Supermarkt und ­Restaurant sorgen künftig die optimierte Dämmung des ­Gebäudes, die Beleuchtung mit LED-Spots und -Röhren, die Verwendung von Kühlmöbeln der neuesten Generation und die Nutzung von Abwärme bei Kühlprozessen des Gewerbes im Heizkreislauf. Wo immer möglich wurden ökologische Baustoffe verwendet. MM


74 | 2.11.2020 | MIGROS OSTSCHWEIZ

Mehr Fahrvergnügen und Sicherheit dank ­passender Ausrüstung und ­atmungsaktiver ­Be­klei­dung von SportXX

«Frühling» im Schnee Service, Equipment, trendige Bekleidung und stylische Accessoires: SportXX-Fachmärkte bieten Skifahrerinnen und Snowboardern alles für den Wintersport. Speziell im Trend sind neben technischen Neuerungen etwa Pastellfarben bei der Damenbekleidung. Text und Bilder: Silke Seichter

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uf den Schweizer Skipisten zieht der Frühling ein. Zumindest was die vorherrschenden Farben bei der diesjährigen Wintersport­ kollektion angeht. Es tauchen zwar auch noch ein paar knalligere Farben auf, aber ­Pastelltöne wie Rosa und Hellblau domi­nie­ ren im Textilbereich vor allem bei der Damen­ kollektion. So wichtig ein Design, in dem man sich gut angezogen fühlt, auch sein mag, wichtiger ist die richtige Zusammenstellung des Wintersportoutfits hinsichtlich der ­gewünschten Funktionalität. «Die Ski­saison bringt sehr kalte, aber auch mildere Tage, die Bekleidung sollte aber über die g­ esamte Saison hinweg nutzbar sein. «Ich empfehle, auf mehrere Schichten zu setzen und lieber eine leichtere Jacke und Hose zu wählen»,

kommentiert Jasmin Zäch, die im SportXX-­ Fachmarkt in Buchs als Fachleiterin arbeitet. Die 23-Jährige, die bereits ihre Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau in Buchs absolviert hat und nach Stationen in Thal und im Rheinpark St. Margrethen Anfang 2019 in den SportXX nach Buchs z­ urückgekehrt ist, ist selbst begeisterte Skifahrerin und weiss genau, wovon sie spricht. Passende Kleidung, gewartete Ausrüstung

«Besonders Funk­tionswäsche aus Merino­ wolle ist sehr empfehlenswert», erläutert Zäch. «Das Natur­produkt ist atmungsaktiv und geruchsneu­tralisierend und sorgt so nicht nur für ein ­angenehmes Körperklima beim Sport, sondern auch für den immer noch frischen Auftritt beim Après-Ski»,

schmunzelt die kompetente junge Frau. Damit der Tag auf der Piste perfekt wird, ist das passende Equipment essenziell. Die Auswahl eines geeigneten Paars Ski ­beziehungsweise des richtigen Boards für das Fahrvermögen und die individuellen ­Ansprüche spielen wie die Pflege der bereits bestehenden Ausrüstung eine wichtige ­Rolle. Neu- oder Wiedereinsteiger werden in den SportXX-Fachmärkten kompetent beraten, damit sich die Fahrfreude gleich von der ­ersten Abfahrt an einstellt. «Ich empfehle, vor dem Kauf erst einmal zu testen, ob man wirklich Spass an einer Sportart hat, und für die ersten Pistentage deshalb die Ausrüstung zu mieten», sagt ­Jasmin Zäch. «So merkt man schnell, ob man künftig häufiger auf die Piste will und ob das


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z ei w Jasmin Zäch (links), ­Fach­leiterin im SportXX Buchs, ist selbst gern auf der Piste u ­ nterwegs. Eine leuchtend rote Jacke mit einem Visierhelm für den Herrn (unten links) Zarte Farben liegen bei der Wintersportbekleidung für Damen im Trend (unten).

ausgewählte Material passt», so Zäch weiter. Für Kinder umfasst die Schuhmiete für Ski und Snowboard sogar die Möglichkeit, die Schuhe zu wechseln, wenn die Füsse während der Saison merklich wachsen. Die Preise für die Miete sind abhängig vom gewählten Modell, ausleihen kann man das Equipment von einem Tag bis hin zu einer ganzen Saison. Sollten die Skigebiete aufgrund behörd­licher Vorgaben schweizweit geschlossen werden, er­stattet SportXX abhängig vom Schliessungs­ termin ­einen Teil des Mietpreises zurück. Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die ­Sicherheit auf der Piste. Daher gehört zur Ausrüstung neben einem Rückenprotektor, der in ein Gilet integriert kaum aufträgt und auch nur minimal spürbar ist, ein passender Helm. Für optimale Sicht sorgen hier Visier­

helme, die ein grösseres Sichtfeld als ge­ wöhnliche Skibrillen bieten und durch das mehr an Raum besonders auch für Brillen­ träger sehr gut geeignet sind. Neben Model­ len mit Wechselvisieren gibt es auch Helme mit Visieren, deren Färbung sich automa­ tisch an die jeweiligen Lichtverhältnisse ­anpasst – so hat man bei jedem Wetter die bestmöglichen Sichtverhältnisse. Auftrieb dank breiterer Skimodelle

Für alle, die bereits eine eigene Ausrüstung ­besitzen, ist ein Service sehr empfehlenswert. Der Aufwand dafür ist vom Zustand des Belags abhängig, aber die Investition lohnt sich. «Be­ sonders die Bindungsprüfung ist zentral, da­ mit sich der Ski bei einem Sturz auch löst – das empfiehlt auch die Beratungsstelle für Unfall­

verhütung», kommentiert Jasmin Zäch. Und das Fahrvergnügen nimmt ebenfalls zu, wenn der Belag ebenmässig und gut ­gewachst ist und die Kanten richtig ­ge­schliffen sind. Für ­sicheres Gleiten sorgen ­übrigens die eher ­wieder breiteren neuen S ­ kimodelle: Die Form verleiht diesen einen besseren A ­ uftrieb, ge­ rade auch auf Sulzschnee oder n ­ eben der P ­ iste. «Wir haben für jedes Fahrvermögen das rich­ tige Modell, das Wintersportsortiment ist ­inzwischen komplett bei uns eingetroffen» sagt die Fachleiterin. «Wir freuen uns darauf, unseren Kundinnen und Kunden das tolle ­Sortiment zu ­präsentieren u ­ nd sie bei der Aus­ wahl be­raten zu können.» MM Details zu Ski- und Snowboardvermietung und -service ­finden Interessierte auf sportxx.ch/wintersport-services


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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort. Was kann unter einem Kinderbettchen stehen? H Anker

N Hafen

R Steg

Mit welchem Tier kann man auch eine Brücke bauen? A Esel

E Katze

I

Giraffe

In welcher Bündner Region wohnen am meisten Personen? S Albula

R Plessur

D Viamala

In welchem Zusammenhang spricht man oft von «luzid»? I

E Zahnstellung

Sekten

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N Rom

S Selma Lagerlöf

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Wie heisst eines der grössten gefundenen Skelette eines Tyrannosaurus Rex? G Patty 1

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E Sue 5

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Sudoku Lösung Nr. 44

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Bimaru Lösung Nr. 44

koche ich heute?

4 5

R

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 8.11.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 44

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E

So nehmen Sie teil:

Wie heisst die erste Preisträgerin des Literaturnobelpreises? L Jane Austen

4 2

Lösung: Lösung:

K Klartraum

Welches ist die einwohnerstärkste Stadt der EU? O Berlin

ALLERLE I BEFRE I ER ANF L EHEN ERB I ETEN BORUSS I A HERE I LEN BOTSUANA I BERER I N D E Z I MA L E NT REA O F SF KE A N L E I E L GL T I A PAR RU EML N T I ON R E NL A SE FGLAS R I N TEG R E ET N A ER TE OR R I O PEN SUK UR A T N TOREADOR

V O L L V E R S P B E F U R Paroli

A A R G A Lösung Nr. 44U E R S TAN D

F L I E G E N D

G L U T E R N N E L L A S T Z K Y Quiz

S E D I E R Lösung Nr. 44 E N SKANDAL

Sudoku Gewinner Nr. 43

Paroli Gewinner Nr. 43

Quiz Gewinner Nr. 43

Pascal Knaus, Wil SG; Jean-Bernard Hadorn, Bevaix NE

Hans Studer, Visp VS; Daniel Meerstetter, Bern

Silva Lardi, Urdorf ZH; Fredy von Dach, Toffen BE


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84 | 2.11.2020 | MILOVE

«Sie wollte mich testen»

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Dinesh Goindi war hin und weg, als er seine ­Arbeitskollegin Sabrina Hess kennenlernte. Aber anstatt ihr seine Gefühle zu gestehen, schenkte er ihr anonym ein Armband und liess sie monatelang im Dunkeln tappen.

I

Paar: Dinesh Go ind e ein t u iu he nd , n

m Mai 2018 tritt Dinesh Goindi seine Stelle als Restaurantleiter der Genossenschaft ­Migros Basel an. Nach zwei Wochen steht plötzlich Sabrina Hess in seinem Büro. Sie arbeitet als Einkäuferin für die Abteilung Blumen und Pflanzen und weist Dinesh darauf hin, dass einer der Getränkeautomaten kaputt sei. «Weil die Sonne gerade schräg in mein Büro fiel, stand sie da wie ein Engel im gleissenden Licht. Sie hat mich umgehauen», erzählt Dinesh rückblickend. «Ich bin halb Inder, deshalb ist bei mir etwas Bolly­woodkitsch erlaubt», fügt er lachend hinzu. Die beiden verstehen sich gut – «auf kollegialer Ebene», wie Sabrina sagt, «eine Liebesbeziehung am ­Arbeitsplatz kam für mich nicht ­infrage.» Als Dinesh im Sommer nach Indien in die Ferien reist, beauftragt er einen Arbeitskollegen, auf Sabrinas Pult ein Armband zu hinterlegen. Ohne Absender, dafür mit den Worten: «Einfach so. Plötz-

Hess na bri Sa

Geste rn K oll eg e

Text: Manuela Enggist

lich Freude.» Als Sabrina das Geschenk findet, tappt sie im Dunkeln. «Dinesh war ja in den Ferien. Ihn schloss ich also als Absender aus.» Wochen vergehen, doch Sabrina errät ihren heimlichen Verehrer nicht. Und Dinesh gibt sich nicht zu erkennen: «Ich war zu verlegen, um ihr die Wahrheit zu sagen.» Die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander, und Sabrina beginnt zu hoffen, dass das Armband von Dinesh ist: «Es gab ein, zwei Momente zwischen uns, die mich in diese Richtung wiesen.» Am 24. Dezember liegt bei Dinesh im Büro ein Geschenk. Ein Schal. Ohne Absender, dafür mit den Worten: «Einfach so.» Der Restaurantleiter lacht, als er davon be­ richtet: «Sabrina wollte mich testen und herausfinden, ob das Armband von mir war. Ich war mega happy und sehr nervös. Und ich wusste: Jetzt muss ich Farbe bekennen.» Er schreibt Sabrina schliesslich eine SMS. Zwei Tage später haben die beiden ihr erstes Date. MM

Sie über ihn

«Ich habe immer gesagt: Wenn der richtige Mann kommt, dann will ich alles mit ihm. Familie, Kinder. Jetzt sind Dini und Lio mein ganzes Leben.»


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MILOVE | 2.11.2020 | 85

WETTBEWERB

Er über sie

«Vor unserem ersten Date war ich richtig aufgeregt. Ich war ja bereits über ein halbes Jahr in ­Sabrina verliebt.»

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Sabrina Hess (35) und Dinesh Goindi (44) leben mit ihrem Sohn Lio (4 Monate) in Deutschland nahe der Schweizer Grenze.

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