Migros-Magazin-45-2019-d-BL

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migrosmagazin.ch | MM45, 4.11.2019

Verwitwet

Vereint

Wie Witwen wieder Zuversicht schöpfen Seite 56

Warum wir unsere Hobbys teilen wollen Seite 18

Verschollen Auf den Spuren des Ökoaktivisten Bruno Manser Seite 30

Malaria in Afrika: So hilft die Migros

Bild: Roshan Adhihetty

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Wohlig wärmend: Vier Suppenrezepte

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6 | 4.11.2019 | MEINE MIGROS

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Fleisch aus dem All

Das Körbchen muss mit

Leserin Katarina Lempel aus Wallisellen ZH schreibt zu diesem Foto: «Unsere Jüngste kommt immer gerne mit in den Wald – aber nur mit ihrem Migros-Einkaufskörbchen.»

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MEINE MIGROS | 4.11.2019 | 7

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«Es bringt nichts, Plastikprodukte zu verbieten.

Die Konsumenten müssen aus Überzeugung darauf verzichten.»

Luca Geisseler Leiter einer am 28.10. erschienenen Studie zum Plastikkonsum, die von der Beratungsfirma Fehr Advice durchgeführt wurde.

Bilder: Getty Images; zVg

Siehe dazu Artikel auf Seite 42

Marroni vom Bodensee Filipp Fässler aus Goldach SG ist einer von wenigen Bauern, die nördlich der Alpen Edelkastanien an­bauen. Noch ist der Ertrag ­gering, aber langfristig s­ ollen auf der Plantage jährlich etwa sechs Tonnen Marroni geerntet werden. Die Migros-­ Tochter­ ­Bischofszell Nahrungsmittel AG unterstützt das ­Projekt und möchte später aus Fässlers Kas­tanien ­Vermicelles herstellen. Apropos Vermicelles: Das beste und erst noch günstigste ist laut einem aktuellen «Kassensturz»-­ Test das Produkt M-Classic der Migros.

Bild: Noah Rohner/Chocolat Frey AG

8 | 4.11.2019 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 4.11.2019 | 9

14:47 Uhr

Kein rosa Alien-Monster, sondern Kaumasse zeigt dieses Foto des Basler Kunst­ studenten Noah Rohner (23). Noch bis zum 10. November stellt das Besucherzentrum der Chocolat Frey Werke zum Thema Chewing Gum aus. Nur dieser MigrosIndustriebetrieb produziert hierzulande Kaugummis; vor 150 Jahren wurden sie erfunden.

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INHALT | 4.11.2019 | 11

INHALT 12 Mauerfall-Schicksale Drei Menschen erinnern sich an ihre Flucht in den Westen

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Dossier Vereine

18 Schnauz- und Bart­18 freunde Schweiz 21 Voltige-Club Harlekin 23 Jugendmusik Glis 24 Seilziehclub Engelberg 25 Vereine führen lernen 28 Behinderten-Sportclub

Aus dem MigustoKochstudio: Vier leichte Rezepte für wärmende ­Suppen

30 Spurlos verschwunden Bruno Mansers abenteuer­ liches Leben kommt ins Kino 35 Bänz Friedli 36 Winterliche Suppen 42 Plastik reduzieren

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Impressum

56 Mit Trauer umgehen Cornelia Kazis schrieb ein Buch mit und für Witwen

Blättern, stöbern und sich inspirieren lassen: Das Adventsmagazin wartet mit zahlreichen kreativen Ideen auf.

61 Migros Bank 63 Stadt, Land, Stutz 65 Das Leid besiegen Die Migros fördert ein Malaria-Projekt in Malawi

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 550 818 Ex. (WEMF 2019) Leserschaft: 2 291 000 (WEMF, MACH Basic 2019-2) Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

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12 | 4.11.2019 | MAUERFALL

Von der DDR in die Schweiz Vor 30 Jahren besiegelte der Fall der Berliner Mauer das Ende des Kalten Kriegs.

Rund um dieses historische Ereignis spielten sich unzählige dramatische Schicksalsgeschichten ab – wie die von Jacqueline Vinzelberg, Olaf Hille und Olga Roh, die heute alle in der Schweiz leben.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Anne Gabriel-Jürgens

E

s war der 9. November 1989, ein trüber Herbsttag in Ost-Berlin ging zu Ende.

SED-Funktionär Günter Schabowski gab live eine Pressekonferenz und ­beantwortete kurz vor 19 Uhr eine Frage nach dem neuen Reisegesetz: «Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR ­möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen.» Ein Journalist fragte nach, ab wann die Regelung denn gelten solle.

Schabowski blätterte in Zetteln und erklärte etwas unsicher: «Das trifft ... nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.»

Der Satz löste ein globales politisches Erdbeben aus: Die Berliner Mauer, Symbol des Kalten Kriegs und Trennlinie zwischen Ost und West, war Geschichte, einfach so, ohne Vorwarnung. In Berlin ­reagierte man erst ­ungläubig, dann mit grenzenloser Euphorie.

Ost-Berliner strömten zu den Grenzüber­ gängen und wurden von verunsicherten Grenzwächtern schliesslich durchgelassen, West-Berliner strömten zur Mauer, und ­Wildfremde lagen sich lachend und weinend

in den Armen. Eine Stadt, unerwartet wiedervereint und in glückseligem Ausnahme­ zustand. Und mittendrin befand sich Olga Shakhovskaya.

Die 19-jährige Sowjetbürgerin studierte Germanistik und Literaturwissenschaft an der Karl-Marx-Universität in Leipzig und traf an diesem Abend mit dem Zug für einen Wochenendbesuch in Ost-Berlin ein. «Schon bei der Ankunft lag etwas in der Luft. Berlin hat gefiebert.» Was genau los war, realisierte sie erst nach und nach. «Es kursierten viele Gerüchte – die Nachrichten sickerten nur zaghaft durch.» Doch ihr war sofort klar: «Das ist ein historischer Moment.»

In Zürich vom Mauerfall überrascht

Olaf Hille ahnte von alldem nichts. Der 24-jährige Germanistikstudent aus Ost-­ Berlin, der in den Tagen zuvor halblegal über Ungarn, Wien und München zum Geburtstag seiner Schweizer Verlobten nach Zürich gereist war, sass mit ihr und ein paar Freunden auf dem Kanzleiareal und trank Bier. Erst ­gegen Mitternacht kamen sie in die Wohnung

«Wir taten uns schwer mit der Gehirnwäsche und der fehlen­ den Freiheit.»

Jacqueline Vinzelberg Journalistin und Fotografin

Bilder: iStockphoto (3), zVg (2)

MAUERFALL | 4.11.2019 | 13

zurück. «Ich schaltete aus Gewohnheit den Fernseher ein und realisierte rasch, dass ­irgend etwas Grosses in Berlin passiert sein musste, aber es hat etwa 20 Minuten ge­ dauert, bis mir klar war, was genau.» Hille machte in jener Nacht vor Aufregung fast kein Auge zu. «Aber ich dachte auch, oh Mann, da habe ich mein ganzes Leben in der DDR ­verbracht, und kaum reise ich einmal für ein paar Tage weg, passiert so etwas.» Er wollte so rasch wie möglich zurück, um zu erleben, was in Berlin nun alles abging.

Ganz anders war dieser historische Abend für Jacqueline Vinzelberg. Die 21-Jährige wohnte damals mit ihrem Vater in Malter­ dingen, nördlich von Freiburg (D), nachdem die beiden ein Jahr zuvor nach einem offiziell genehmigten Besuch bei ihrer Oma in West­ deutschland einfach nicht mehr in die DDR zurückgekehrt waren. Mutter und Schwester jedoch sassen dort noch immer fest. «Mein Vater schaute gerade die ‹Tagesschau› und rief: ‹Komm, komm, das gibts ja nicht, das kann doch nicht sein›.» Jahrzehntelang hatte die Familie versucht, aus der DDR zu flüchten, hatte sich sogar getrennt, und nun plötzlich das? Einfach so?

Schnell weg, bevor die Mauer doch wieder zu ist

Olga Roh ist heute eine erfolgreiche Modedesignerin in Zürich. Im Jahr des Mauerfalls studierte die junge Russin an der Karl-Marx-Universität in Leipzig (kleines Bild).

Olaf Hille heiratete 1990 seine Schweizer Freundin Tatjana in Ost-Berlin ­(kleines Bild) – und verliess die DDR kurze Zeit später ganz legal.

«Wir waren völlig überfordert, weil da ­etwas passiert war, das gerade eben noch unmöglich schien.» Ihr Vater griff zum Telefon und ver­ suchte, ihre Mutter zu erreichen. Als es end­ lich gelang, war sie bereits am Packen. «Am nächsten Tag stand sie mit meiner Schwester und ihrem vollgestopften Lada bei uns vor der Tür. Es hätte ja sein können, dass die Mauer genauso plötzlich wieder zu ist.»

Jacqueline Vinzelberg ist in Thüringen aufgewachsen, ihr Vater war Fernsehmecha­ niker, ihre Mutter kaufmännische Angestellte bei einer Sozialversicherung. «Uns ging es für DDR-Verhältnisse gut», erzählt sie. Dafür gab es zwei Gründe: Ihr Vater ermöglichte es seinen Kunden, das eigentlich verbotene Westfernsehen zu schauen – und hatte des­ wegen auch gute Beziehungen, bis hin zur Stasi. Ausserdem schickte die Oma aus West­ deutschland regelmässig Lebensmittel und D-Mark, womit in der DDR alles viel leichter und schneller zu haben war.

Trotzdem wollte die Familie weg. «Wir ­taten uns schwer mit der pausenlosen ­Gehirnwäsche und der fehlenden Freiheit.»

Von ihren Eltern lernte Jacqueline Vinzel­ berg, wie man dennoch in der DDR durchkam: «Sag das Gegenteil von dem, was du denkst, das funktioniert immer.»

14 | 4.11.2019 | MAUERFALL

Für Sowjetbürger war der Westen noch tabu

Was der jungen Russin fehlte, war Freiheit.

«Mein Traum war, als Simultandolmetscherin bei der Uno zu arbeiten und die Welt zu bereisen.» Einen grossen Schritt in diese Richtung machte sie, als sie einen Studienplatz an der Linguistischen Univer­sität ­Maurice Thorez in Moskau ergatterte – diese ermöglichte ihr auch das Austauschjahr in Leipzig. Doch dann beging sie einen ­folgenschweren Fehler. Weil sie es am ­Wochenende des Mauerfalls nicht geschafft hatte, einen Ausflug nach West-Berlin zu machen, holte sie dies mit einer Studienkollegin am 20. Januar 1990 nach. «Das Lichtermeer, die Neonwerbung, die Läden – alles wie aus einem Märchen. Hinzu kam die herzliche Reaktion der M ­ enschen.» Die jungen Frauen verbrachten den ganzen Tag im Westen und fuhren schliesslich wegen heftigen Regens per ­Anhalter zurück zur Grenze.

Gestoppt hatte ein Auto mit Schweizer Kennzeichen. «Ein freundlicher Mann nahm uns mit und fragte, ob er uns in Leipzig besuchen dürfte. Klar, fanden wir.» ­Zurück an der Uni wurden sie jedoch sofort zum Kurator der sowjetischen Studenten-

Bilder: zVg, iStockphoto (2)

Olaf Hille erinnert sich gerne an seine ­Jugend in der DDR. «Ich wuchs gut behütet in einer Mittelstandsfamilie in Magdeburg auf, mein Vater war Abteilungsleiter in ­einem Kombinat, meine Mutter kümmerte sich um uns drei Kinder, unser Leben war ganz okay.» Die Familie folgte den Regeln, die Eltern förderten jedoch Offenheit und eigenes Denken. Mithilfe einer Lehrerin, die er mit einem Aufsatz über den Sozialismus beeindruckt hatte, schaffte er es, einen der begehrten Studienplätze an der Humboldt-­ Universität in Ost-Berlin zu ergattern, wo er Germanistik studierte und sich eine ­akademische Karriere erhoffte.

Ein aktiver Regimegegner war Hille nicht, aber er bewegte sich in der rebellischen ­Jugendszene der Hauptstadt. «Und ich war mir sicher, dass ich mein Leben nicht in der DDR ­verbringen werde, ich wusste, ­irgendwie komme ich da schon raus.»

Keinerlei Fluchtpläne hingegen hegte Olga Shakhovskaya. Sie stammt aus einer ­relativ gut situierten sowjetischen Familie, der Vater war Atomphysiker, die Mutter Empfangschefin des Moskauer Luxushotels Metropol. Ihre Vorfahren waren richtig wohlhabend gewesen. Das alte Adelsgeschlecht hatte jedoch fast alles während der Russischen Revolution von 1917 verloren.

Jacqueline ­ inzelberg blieb V nach einem offiziell ­genehmigten ­Besuch bei der Oma im Westen.

Erst nach dem Mauerfall wurde ihre Familie (unten) wiedervereint.

MAUERFALL | 4.11.2019 | 15

Zahlen und Fakten gruppe zitiert, der bereits alles über ihren verbotenen Ausflug in den Westen wusste.

«Bis heute frage ich mich, woher genau.»

Nach sowjetischem Strafrecht drohten bei ei­ nem unautorisierten Besuch im Westen meh­ rere Jahre Gefängnis. Der Kurator nahm ihr den Pass weg und sagte, sie müsse um­gehend nach Moskau zurück. «All meine Zukunfts­ träume waren auf einen Schlag zusammen­ gebrochen. Mir war sofort klar, dass ich nur noch eine Chance hatte: die Flucht.»

Immerhin die halbe Familie in Freiheit Leicht war es nicht, aus der DDR zu flüchten.

Davon zeugen Hunderte von Menschen, die in all den Jahren bei solchen Versuchen ums Leben kamen. Familie Vinzelberg war sich dessen wohl bewusst, dennoch versuchte sie es über viele Jahre auf diversen Wegen – ohne Erfolg. Bis die Grossmutter das Land verlassen durfte, weil sie Rentnerin ge­ worden war. Also beantragte der Vater, sie 1987 zu ihrem 75. Geburtstag in Bielefeld zu besuchen – und erhielt zur allgemeinen Überraschung eine Genehmigung. Er ging und kehrte nach zwei Wochen zurück.

1988 stellte er erneut einen Besuchsan­ trag, diesmal für sich und seine ältere Toch­ ter Jacqueline. «Mit der Überlegung, dass dann immerhin die Hälfte der Familie in Freiheit wäre.» Erneut erhielten sie eine ­Genehmigung. «Als ich meinen Reisepass in der Hand hielt, fühlte sich das so an, als hätte ich im Lotto zehn Millionen gewonnen.» So reisten sie Mitte Juli 1988 aus – und kehrten nicht wieder zurück.

Flucht im Kofferraum eines Schweizers

Olaf Hille sah seine Chance gekommen, als er sich im Sommer 1989 in eine Schweizerin verliebte, die an seiner Universität einen Kurs besuchte. «Wer als DDR-Bürger eine nicht deutsche Ausländerin heiratete und ­einen Ausreiseantrag stellte, bekam den in der Regel gewährt.» Sie stellten die ent­ sprechenden Anträge in der DDR und der Schweiz. Die Bürokratie jedoch liess sich Zeit, und so beschloss Hille, seine Freundin zu überraschen und sie zu ihrem Geburtstag am 7. November in Zürich zu besuchen. Legal ging das natürlich nicht. Aber Hille bekam ein Visum für Ungarn, flog nach B ­ uda­pest und trampte dann mit einem öster­­­rei­ch­ischen Auto­fahrer nach Wien. «Der Grenzer wollte ­meinen Ausweis nicht mal sehen.» Dann ging es weiter nach M ­ ünchen und von dort wenige Tage vor dem Mauerfall nach Zürich, wo ­seine Freundin aus allen Wolken fiel.

Trotz der Grenzöffnung beschloss er, zurückzugehen und erst einmal zu feiern. Mitte ­Januar fand dann die Hochzeit statt, Ende Januar wanderte Hille in die Schweiz aus.

«Aber ich war 1990 häufig in Berlin und habe die anarchische Stimmung genossen. Die DDR war schon so gut wie untergegangen und der Westen noch nicht angekommen, das war eine wilde, grossartige Zeit, in der alles möglich schien.»

Olga Shakhovskaya hingegen sass im ­Januar 1990 ohne Pass in Leipzig und fürch­ tete eine düstere Zukunft. Doch dann tauchte vor dem Studentenheim das Auto des Schwei­ zers auf, der sie in Berlin mitgenom­ men hatte. Thomas Lemann war damals 30 und auf Geschäfts­ reise. Der Besuch in Leipzig war ebenso spontan wie sein An­ gebot zu helfen, als er von der schwierigen Situa­tion der Stu­ dentin erfuhr.

«Er sprach von sich aus die Flucht an und fragte, ob ich Olaf Hille vielleicht mit ihm in Leiter Bildredaktion die Schweiz kommen und dort bei seinen Eltern leben möchte.»

Eine wahnwitzige Idee, findet sie heute.

«Aber mit 19 hinterfragt man nicht, man han­ delt.» Einen Tag später fuhren die beiden los, sie ohne Pass, ohne Wertsachen, nur mit ­einer Kiste voller Bücher – damals ihr wert­ vollster Besitz. «Vor dem Grenz­übergang nach Westdeutschland und später der Schweiz habe ich mich im Kofferraum ver­ steckt – für die jeweils längsten zehn Minu­ ten meines Lebens. Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte, es würde zerspringen.» Das Auto wurde an beiden Grenzen ange­halten, aber nicht durchsucht. Am frühen Morgen des 26. Januar 1990 erreichten sie Lemanns Elternhaus im Emmental. «Und diese sonst so konservativen Menschen ­haben keine ­Sekunde gezögert, mich aufzunehmen. Mit der Zeit wurden sie zu meinen Adoptiveltern und ich zu ihrem sechsten Kind.»

Schwieriger war die Situation für Jacque­ line Vinzelbergs Mutter und Schwester. «In der DDR galt Sippenhaft. Wer flüchtete, nahm in Kauf, dass die zurückbleibende F ­ amilie ­darunter leiden würde», sagt sie. «Deshalb ­erfolgte unsere Flucht ganz ohne Absprache.»

Nicht einmal mit ihrem Vater hatte sie da­

«Ich wusste, irgendwie komme ich aus der DDR schon raus.»

«Niemand hat die ­Absicht, eine Mauer zu errichten!», sagte DDRStaats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 an einer ­Pressekonferenz. Zwei Monate später war die Mauer gebaut.

Die Berliner Mauer stand 28 Jahre, vom 13.8.1961 bis zum 9.11.1989. Sie war 156,4 Kilometer lang.

11 500 Soldaten und 484 Wachhunde ­patrouillierten entlang der Mauer.

Die West-Berliner Polizei registrierte in all den ­Jahren 5075 gelungene Fluchten. Über 100 000 DDR-Bürger versuchten zwischen 1961 und 1989 über die ­innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Mehr als 600 starben dabei.

Peter Döbler schwamm 1971 48 Kilometer in 25 Stunden, von Kühlungsborn nach Fehmarn: ­Weiter war nie jemand geschwommen, um aus der DDR zu flüchten.

90 Prozent der Berliner Mauer endeten als ­Strassenschotter, etwa für die Bernauer Strasse und die Strasse zum Flughafen Schönefeld.

Angela Merkel verschwitzte den Mauerfall beinahe: Sie sass an jenem Abend in der Sauna und bekam zunächst nichts mit. Gegen Mitternacht ging aber auch sie rüber in den Westen.

Quellen: «The Red Bulletin», bundesregierung.de, berlin.de, bz-berlin.de

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rüber gesprochen. «Aber es war ohnehin allen in der Familie klar, dass wir es versuchen würden.»

Bühnenreife Inszenierung für die Stasi

Genauso klar war, dass es Verhöre geben würde.

«Meine Mutter hat dann eine bühnenreife Inszenierung hingelegt und so getan, als sei die Flucht aus heiterem Himmel gekommen: ‹Ah, dieses Schwein, jetzt lässt der mich hier sitzen!› Sie spielte den Stasi-Leuten vor, sie wäre depressiv, liess sich vom Arzt sogar Medikamente verschreiben, die sie natürlich nicht nahm.» So gelang es ihr, die Folgen der Sippenhaft zu mildern, während sie weiterhin nach Wegen suchte, um mit ihrer jüngeren Tochter ebenfalls zu flüchten. Der Mauerfall kam ihnen zuvor.

«Hätte ich 1988 gewusst, dass die Mauer so bald fällt, wäre ich nicht geflüchtet. Thüringen ist wunderschön, mir fehlte nur die Freiheit.»

Auf Einladung einer Freundin besuchte Vinzelberg im Sommer 1997 Zermatt und arbeitete dort als Kellnerin. Ein Jahr später lernte sie ihren Partner kennen, mit dem sie nach Zürich zog. Heute lebt die 52-Jährige als Journa­listin und Foto­ grafin in ­Volketswil ZH und staunt manchmal, wenn sie zurückdenkt. «Diese DDRZeit gehört zu mir, aber hätte ich es nicht selbst erlebt, Olga Roh würde ich nicht glauben, dass Modedesignerin es so was mal gegeben hat.»

«Mit 19 hinterfragt man Dinge nicht, man handelt.»

Trotz Trennung in der Schweiz geblieben

Auch Olaf Hille lebte sich in der Schweiz gut ein.

Er setzte sein Studium an der Universität Zürich fort, jobbte an diversen Orten und beschloss zu b ­ leiben, als seine Beziehung Mitte 1991 in die Brüche ging. «Ich bin sehr froh, dass ich es damals gewagt habe», sagt der 53-jährige Leiter der Tamedia-Bildredak­tion und Vater von Zwillingstöchtern. Er schaut ohne Zorn auf seine Zeit in der DDR zurück, aber er vermisst auch nichts.

«Ich bin froh, dass es diesen Staat nicht mehr gibt.»

Für Olga Shakhovskaya waren die Monate nach der Flucht nicht leicht: «Ich durfte mit meinem ­Status weder studieren noch arbeiten.» Mithilfe ­ihrer Gastmutter konnte sie den damaligen Rektor der Universität Bern davon überzeugen, sie für ein Studium zuzulassen. Mit 26 machte sie ihren Doktor. Während des Studiums hatte sie begonnen zu ­modeln, der Start für ihre Karriere als international bekannte Modedesignerin Olga Roh. 1992 heiratete sie ihren Fluchthelfer, doch nach sieben Jahren zerbrach die Ehe. Heute lebt die 49-Jährige mit ihrem zweiten Mann und drei Kindern in Zürich, hat einen russischen und einen Schweizer Pass und ist Krea­ tivdirektorin ihres Modelabels Rohmir. «Ich bin sehr privilegiert, mein Herz gehört gleich zwei gross­ artigen Ländern.» Zwar sei die Schweiz ihr Zuhause, doch grundsätzlich fühle sie sich fast überall wohl.

«Wichtig sind nicht die Orte, sondern die Menschen, die Begegnungen, die Erinnerungen.» MM

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1 Woche im Eriyadu Island Resort 444 inkl. Halbpension, z.B. am 7.12.19

ab CHF

1379.–

1 Woche im Canonnier Beachcomber Golf Resort & Spa 4444 inkl. Halbpension, z.B. am 14.1.20

ab CHF

2079.–

Hotel, Transfer und Flug ab Zürich

Hotel und Flug ab Zürich

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Weitere Top-Angebote Malta

4 Nächte im Ramla Bay Resort 4444 inkl. Frühstück, z.B. am 26.11.19

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255.–

Wien

2 Nächte im Star Inn Hotel Premium Wien Hauptbahnhof 4446 ohne Mahlzeiten, z.B. am 14.11.19

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299.–

Hotel und Flug ab Zürich

Hotel und Flug ab Zürich

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Hurghada

Savognin

1 Woche im Serenity Makadi Beach 44446 inkl. all inclusive, z.B. am 8.12.19

ab CHF

449.–

1 Woche im Surses Alpin 4446 ohne Mahlzeiten, z.B. am 4.1.20

ab CHF

455.–

Hotel und Flug ab Zürich

Hotel mit Eigenanreise, inkl. 7-Tages-Skipass

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Gran Canaria

Dubai

1 Woche im HL Suitehotel Playa del Inglés 4444 inkl. Halbpension, z.B. am 27.11.19

ab CHF

599.–

4 Nächte im Sofitel Dubai The Palm 44444 inkl. Frühstück, z.B. am 11.12.19

ab CHF

930.–

Hotel und Flug ab Zürich

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Preise in CHF p. P. bei 2 Pers. im Doppelzimmer inkl. Flughafen-/Sicherheitstaxen und aktueller Treibstoffzuschläge. Inbegriffen: Hin- & Rückflug in Economy-Class (ausser bei Savognin), Übernachtung und Mahlzeiten gemäss Angebot, telefonische Betreuung.

Nicht inbegriffen: Transfer (ausser bei Malediven), Kombi-Versicherungspaket CHF 39 bis CHF 145, evtl. Bearbeitungsgebühren Ihrer Buchungsstelle. Touristenkarte Dom. Rep. USD 10. Vor Ort zu bezahlen: Ausreisetaxe Dom. Rep. USD 20. Ägypten Visum CHF 40. Die Platzzahl ist beschränkt. Es gelten die Allg. Vertrags-/Reisebedingungen der MTCH AG. Preisstand 31.10.19. Hotelplan sensibilisiert Kunden aktiv für den Klimaschutz und empfiehlt, Emissionen, die bei Flug- oder Schiffsreisen anfallen, via myclimate zu kompensieren.

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18 | 4.11.2019 | VEREINE

Schnauz oder Salto?

Die einen verbindet ihre Faszination für die Gesichtsbehaarung, die anderen die Liebe zur Akrobatik. Fast jeder Zweite in der Schweiz ist Mitglied in einem Verein. Eine Sammlung von Geschichten, die nur Vereine schreiben können.

Texte: Rahel Schmucki, Yvette Hettinger, Yvonne Samaritani Bilder: Roshan Adhihetty

4.11.2019 | 19

r ie

e s os in D re Ve

Eine haarige Leidenschaft Verein: Schnauz- und ­Bartfreunde Schweiz Gut gezwirbelt

Vize-Welt-, Europa- und Vize-Europameister

Die Liebe zum ­Gesichtshaar führte sie zusammen: die Schnauz- und Bartfreunde Schweiz um Vereinspräsident Peter Laube (2. v. r.)

Ort: Mitglieder in der ganzen Schweiz verteilt Sie treffen sich: Alle zwei Monate Anzahl Mitglieder und ­Alter: 8 Männer zwischen 53 und 77 Jahren Peter Laube, Präsident: «­ Vor vier Jahren haben wir den Verein Schnauz- und Bartfreunde Schweiz gegründet.

Wir nehmen an Bart- und Schnauzmeisterschaften auf der ganzen Welt teil. Jeder kümmert sich selber um seinen Bart und bereitet sich alleine auf die Meisterschaften vor. Bei einem Naturbart dauert das etwa 20 Minuten.

In der Wettbewerbskate­gorie Freestyle kann es fünf Stunden dauern. Alle zwei Monate treffen wir uns zum Plaudern und Planen unserer nächsten Reise. Unser bestes Jahr war 2017. Da haben wir an der Weltmeisterschaft in den USA vier Medaillen in den Kategorien Schnauzbart Naturale, Kinnbart Musketier und Vollbart Verdi gewonnen.

Man kann auch ohne Verein an den Wettbewerben teilnehmen, zusammen machts aber mehr Freude.»

Quer durch Europa

TOP

mit dem Luxusschiff MS Antonio Belluccibbbbb

Qualität & Preis 2-Bettkabine Mittel- und Oberdeck (ca. 15 m²) mit franz. Balkon

Restaurant

Kombi-R eise möglich ab Fr. 33 80.–

(Nach Ra battabzu g, günstigst e Katego rie inkl. Vollp ension)

1 Basel–Regensburg–Passau

Drei Flüsse Zauber – Rhein, Main und Donau

9 Tage ab Fr. 1390.–

2 NEU Passau–Belgrad–Ismajil–Tulcea

Fahrt ans Schwarze Meer und ins Donaudelta

11 Tage ab Fr. 2290.–

(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)

1. Tag Basel Anreise, Einschiffung und «Leinen los!».

2. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1) durch die Europastadt. Weiterfahrt am Nachmittag.

3. Tag Miltenberg Fahrt auf dem Main. Weinprobe (2) in Bürgstadt.

4. Tag Wertheim Rundgang(1) durch Wertheim. Besuch des Glasmuseums mit wertvollen Exponaten.

5. Tag Würzburg Transfer(1) in die Innenstadt. Besuch der bischöflichen Residenz.

6. Tag Bamberg Transfer(1) und Rundgang. Die vier Türme des Doms thronen hoch über der Altstadt.

7. Tag Nürnberg Rundfahrt/-gang(1) mit Besichtigung von Denkmälern der fränkischen Metropole.

8. Tag Kelheim–Regensburg Fahrt(1) zum Donaudurchbruch und zum Kloster Weltenburg. Rundgang(1) durch die Altstadt von Regensburg.

9. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Busrückfahrt in die Schweiz und individuelle Heimreise.

Passau–Basel Gleiche Reise in umgekehrte Reihenfolge.

(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)

1. Tag Zürich/St.Margrethen–Passau Ind. Anreise, Busfahrt nach Passau. Einschiffung, «Leinen los!».

2. Tag Wien Rundfahrt/-gang(1) durch die Kaiserstadt.

3. Tag Budapest Rundfahrt/-gang(1), Spaziergang(2) inkl. Fahrt U-Bahn, Strassenbahn, Besuch Markthalle.

4. Tag Batina–Aljmaš–Novi Sad Ab Batina Ausflug(1) in den Naturpark Kopački rit. Wiedereinschiffung in Aljmaš. Nachmittags Schifffahrt nach Novi Sad. 5. Tag Belgrad Rundfahrt/-gang(1) mit Festung.

6. Tag Flusstag Schifffahrt durch das «Eiserne Tor».

7. Tag Rousse Rundfahrt/-gang(1) und Besuch des Höhlenklosters Basarbowski. Ausflug(3) Bukarest.

8. Tag Giurgiulești Ausflug(1) in ein Dorf.

9. Giurgiulești–Sfântu Gheorghe–Meile 35 Mit Ausflugsboot(1) in die Nebenarme des Donau-Deltas.

10. Tag Meile 35–Ismajil–Tulcea Bootsfahrt(2) in die Seitenarme der Donau. In Ismajil Rundfahrt/-gang (1).

11. Tag Tulcea–Zürich Ausschiffung, Transfer zum Flughafen Constanta. Rückflug und ind. Heimreise.

Tulcea–Passau Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge mit kleinen Anpassungen. Details im Katalog.

Reisedaten 2020 Es het solangs het Rabatt Basel–Passau Passau–Basel 14.05.–22.05. 500 (6) 12.06.–20.06.

14.09.–22.09. 500 22.09.–30.09.

(6) Kombinierbar mit Reise 2: Rabatt Fr. 1600.–

500 (6) 500

Reisedaten 2020 Es het solangs het Rabatt Passau–Tulcea Tulcea–Passau 22.05.–01.06. 800 (7) 01.06.–12.06.

(7) Kombinierbar mit Reise 1: Rabatt Fr. 1600.–

800 (7)

Panorama-Salon

MS Antonio Belluccibbbbb Luxusschiff mit Platz für 140 Gäste. Alle Kabinen mit Dusche/WC, Föhn, Telefon, Safe, TV und Klimaanlage. Die Kabinen auf MD und OD (ca. 15 m²) verfügen über einen franz. Balkon, Tisch und zwei Sessel (ausser MD hinten).

Die Kabinen auf dem HD (ca. 13 m²) sind mit kleinen, aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnenden Fenstern ausgestattet. Bordausstattung: Restaurant, Panorama-Salon und Bar, Foyer, Shop, Captains Corner, Sauna- und Fitnessbereich, Sonnendeck mit Whirlpool. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Lift zwischen MD und OD. Nicht­ raucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

Leistungen: Kreuzfahrt inkl. Vollpension, Bustransfer Passau–St.Margrethen/Zürich oder v.v. (Reise 1), Flug Constanta–Zürich mit Edelweiss Air in Economy inkl. Flughafentaxen oder v.v. (Reise 2), Thurgau Travel Bordreiseleitung Preise p.P. in Fr. (vor Rabattabzug) 1 2 2-Bettkabine Hauptdeck hinten 1890 3090 2-Bettkabine Hauptdeck 1990 3290 2-Bettkabine MD hinten, franz. Balkon 2290 3890 2-Bettkabine MD, franz. Balkon 2390 4190 2-Bettkabine OD hinten, franz. Balkon 2490 4290 2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 2590 4490 Suite OD (ca. 32 m²), franz. Balkon(5) 3290 5890 Zuschlag Alleinbenutzung Hauptdeck 0 0 Zuschlag Alleinbenutzung Mitteldeck 890 1490 Zuschlag Alleinbenutzung Oberdeck 990 1690 Ausflugspaket Reise (7/8 Ausflüge) 230 270 Annullations-/Assistance-Versicherung 69 — Jahresversicherung Allianz Einzel/Familie — 124/199 (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich Weitere Fahrten mit MS Antonio Belluccibbbbb Basel–Rotterdam–Amsterdam–Basel 9 Tage ab Fr. 1090.– (Nach Rabattabzug)

Basel–Flandern–Holland–Friesland–Basel 15 Tage ab Fr. 2490.– (Nach Rabattabzug)

Basel–Cochem–Trier–Bernkastel–Koblenz–Basel 9 Tage ab Fr. 1090.– (Nach Rabattabzug) Weinstadel und Wasserturm, Nürnberg (1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar

Ab-Preise, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. Mahlzeiten gemäss Programm. Details siehe Internet.

Burg Aggstein, Wachau

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Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen

VEREINE | 4.11.2019 | 21

Supersaison

Drei Mal Gold an der Schweizer Meisterschaft 2019

Quiz – Teil 1

Es ist nicht, wonach es aussieht Welchen Zweck verfolgen ­ die Vereine?

1

Filzszene Graubünden a

Verein zur Bekämpfung der Korruption in der Surselva b

Verein zur Entwicklung und ­Gestaltung des Filzhandwerks in Rhäzüns c

Filmszene Graubünden (mit Schreibfehler)

Und immer schön lächeln: Beim Voltigieren ist der Ausdruck so wichtig wie das sportliche Können.

2

Wöschhafe-Chuchi ­Obersteckholz a

Guggenmusik aus Obersteckholz im Oberaargau b

Suppenküche am ­Schuelbächli; ehrenamtlich ­ betrieben von Hausfrauen aus Obersteckholz BE c

Kochclub Obersteckholz mit der Spezialität «Kochen in Waschhäfen» (Heizkessel)

Sie üben mal mit Rössli, mal mit Fässern Verein: Voltige-Club Harlekin Haupttrainerin Simone Aebi (33): «Voltigieren ist Ort: Illnau-Effretikon ZH ­ähnlich wie Eiskunstlauf. Es gibt hübsche Tenues, einen Pflichtteil und eine Kür. Nur dass wir nicht auf dem Eis, Sie treffen sich: sondern auf einem Pferd turnen – fürs Training auch auf Montag- bis freitag- einem Fass. Künstlerischer Ausdruck und absolute Fitvormittags und -abends ness sind gefragt. Wir haben kein Nachwuchsproblem, sowie samstagmittags vielmehr eine Warteliste. Meist kommen Mädchen, die Anzahl Mitglieder noch zu klein sind zum Reiten und denen man sagt: und Alter: ‹Fang mal mit Voltige an.› Da ist es noch die Freude am Etwa 100 zwischen Rössli, die die Athletinnen zu diesem Sport hinzieht, 5 und 23 Jahren, ­darunter ­später ist es dann der Ehrgeiz. Der macht auch die Hälfte zwei männliche des Erfolgs aus. Ebenso wichtig sind unsere jahrzehntelange Voltigier-Erfahrung sowie das grosse Miteinander.»

3

Lutzenbe a

Freunde des Kafi Lutz, ­Austausch über und ­ egustation von «Kafi avec» D b

Entlastungsdienst Appenzeller­ land, Region Lutzenberg c

Hardrockband rund um den ­Leadsänger Lutz Berger

Weiter auf Seite 28

STIMMUNGSVOLLE ADVENTSREISEN

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ADVENT IN ULM & AUGSBURG

ADVENT IM ODENWALD

1. Tag: Schweiz – Ulm – Augsburg Im Herzen Ulms erwarten uns über 130 Buden, der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln, handwerkliche Vorführungen und festliche Klänge.

Tausende Lichter lassen den majestäti­ schen Weihnachtsbaum, der direkt bei der Lebendtierkrippe steht, erstrahlen.

Freie Zeit. Fahrt nach Augsburg.

2. Tag: Augsburg – Schweiz Der Augsburger Christkindlesmarkt ist einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und wurde vor 500 Jahren als «Lebkuchenmarkt» gegründet. Freie Zeit, um durch die Märchenstrasse zu bummeln, die Weihnachtspyramide zu bestaunen und Köstlichkeiten zu pro­ bieren. Anschliessend Rückfahrt.

1. Tag: Schweiz – Neunkirchen In Bad Wimpfen geniessen wir einen Spaziergang durch die weihnachtlich dekorierten Gassen. Weiterfahrt nach Neunkirchen im Odenwald.

2. Tag: Michelstadt und Erbach Michelstadt, der wohl bekannteste Ort im Odenwald, erstrahlt zur Weinachts­ zeit in hellem Lichterglanz und die rund hundert Holzbuden sind liebevoll geschmückt. Bei einer Tasse Glühwein lassen wir uns durch die Stadt führen.

In Erbach lassen wir uns auf dem Markt­ platz vor dem Barockschloss von der weihnachtlichen Stimmung treiben.

3. Tag: Neunkirchen – Schweiz Auf dem Weihnachtsmarkt in Heidelberg können wir die letzten Besorgungen ma­ chen bevor wir unsere Rückreise zu den Abfahrtsorten antreten.

2 Tage ab CHF

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REISEDATEN 2019 1: 27.11.–28.11.

4: 06.12.–07.12.

2: 29.11.–30.11.

5: 08.12.–09.12.

3: 05.12.–06.12.

6: 13.12.–14.12.

PRO PERSON IN CHF Katalogpreis* Sofortpreis 2 Tage im DZ 220 195 Einzelzimmerzuschlag 50 IHR HOTEL Eine Nacht im Mittelklasshotel Inter­ City Augsburg T­U U U (off. Kat.***).

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PRO PERSON IN CHF Katalogpreis* Sofortpreis 3 Tage im DZ 455 410 Einzelzimmerzuschlag 35 – 15 Reduktion Reise 5 IHR HOTEL Zwei Nächte im erstklassigen NaturKultur Hotel Stumpf T­U U U U (off. Kat.****) in Neunkirchen.

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ADVENT IN SALZBURG

ADVENT IM SÜDTIROL

1. Tag: Schweiz – Salzburg Fahrt nach Salzburg, Ankunft am späten Nachmittag.

2. Tag: Salzburg Auf einer Führung sehen wir die schöns­ ten Adventsmärkte und Krippen in Salz­ burg. Passend zur vorweihnachtlichen Stimmung haben wir am Nachmittag die Möglichkeit zum Besuch eines ein­ drucksvollen Adventskonzertes (ausser Reise 1).

3. Tag: Salzburg – Henndorf – Schweiz Wir fahren nach Henndorf, das zu Hause zahlreicher Tiere die eine bewegende Geschichte hinter sich haben und ihren Lebensabend auf Gut Aiderbichl verbrin­ gen dürfen. Nach einer interessanten Führung haben wir Zeit für den Advents­ markt. Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

1. Tag: Schweiz – Pustertal Hinreise nach Sterzing, wo wir durch den Christkindlmarkt schlendern. Danach Weiterfahrt ins Pustertal.

2. Tag: Meran und Bozen Meran und seine geschmückte Altstadt sind eine Augenweide für jedermann. In den Strassen und Gassen des Zentrums tauchen wir in die feierliche, weihnacht­ liche Atmosphäre ein. Am Nachmittag geniessen wir den Weihnachtszauber in der traditionellen Handelsstadt Bozen.

Strahlende Lichter, Düfte und Klänge sorgen in der Altstadt für eine besinn­ liche Stimmung.

3. Tag: Pustertal – Brixen – Schweiz Fahrt nach Brixen. Im Herzen der Stadt bieten die Standbetreiber traditionelles Handwerk sowie kulinarische Südtiro­ ler Köstlichkeiten an. Rückfahrt in die Schweiz.

3 Tage ab CHF

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REISEDATEN 2019 1: 26.11.–28.11.

3: 10.12.–12.12.

2: 02.12.–04.12.

4: 12.12.–14.12.

PRO PERSON IN CHF Katalogpreis* Sofortpreis 3 Tage im DZ 425 380 Einzelzimmerzuschlag 70 Adventskonzert 39 IHR HOTEL Zwei Übernachtungen im guten Mittelklasshotel Austria Trend Hotel Europa T­UUU + (off. Kat.****)

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REISEDATEN 2019 1: 30.11.–02.12.

4: 12.12.–14.12.

2: 05.12.–07.12.

5: 14.12.–16.12..

3: 07.12.–09.12.

3 Tage ab CHF

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REISEDATEN 2019 1: 06.12.–08.12.

4: 13.12.–15.12.

2: 09.12.–12.12.

5: 16.12.–18.12.

3: 11.12.–13.12.

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VEREINE | 4.11.2019 | 23

Fakten zu Vereinen

Die Ostschweizer sind die eifrigsten Vereinler (31,5 %), die Tessiner die faulsten (17,3 %).

Jugendmusik

Zweifacher Schweizer Meister

Beim Alter zu flunkern, ist erlaubt Verein: Jugendmusik Glis Ort: Glis VS Sie treffen sich: ­Donnerstags und jeden zweiten Dienstag Anzahl Mitglieder und Alter: Rund 50 Mitglieder zwischen 11 und 18 Jahren

«Im September haben wir gleich zwei Titel geholt: Schweizer Meister in der ­Kategorie ‹Konzert Harmonie Oberstufe› und Schwei­ zer Meister in der Kategorie ‹Parademusik mittelgross›. Wir haben uns riesig über diese ­Erfolge gefreut, denn vor uns hat noch nie eine Jugendmusik beide Titel gleichzeitig ­gewonnen. Ich denke, unser Erfolg hat auch etwas mit dem guten Zusammenhalt unserer Gruppe zu tun. Mit unserer Musik beginnen die Kinder oft schon in der ersten oder ­zweiten Klasse und wachsen mit den an­ deren zusammen. Obwohl wir eine Jugend­ musik sind, dürfen uns an den Wettbewerben auch ehemalige Mitglieder bis 23 Jahre unter­ stützen. Nach unserem Sieg sind wir in einer Parade auf der Dorfstrasse einmarschiert, und ­unsere Familien und Freunde haben uns ­zugejubelt. Das war ein unvergessliches ­Gefühl für uns alle.»

100 000 Vereine gibts in der Schweiz.

Jeder 4. davon ist ein Sportverein.

Im Schweizer Ver­ einssport gibt es 350 000 ­Ämter – etwa 4 % sind ­bezahlt. Die ehrenamt­ lichen Leistungen ent­ sprechen jährlich rund zwei Milliarden Franken.

2 Menschen und Statuten braucht es zur Gründung eines Vereins.

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24 | 4.11.2019 | VEREINE

Keine Hau-Ruck-­ Aktion: Seit seiner Gründung 1970 zieht der Seilziehclub Engelberg sportliche Erfolge g ­ eradezu an.

Der Schlachtruf: «Sieg oder Sarg!»

Verein: Seilziehclub Engelberg Ort: Engelberg OW Sie treffen sich: Im Winter freitags Anzahl Mitglieder und Alter: 25 Männer und Buben zwischen 12 und 60 Jahren und eine Präsidentin

Dieser Moment, in dem plötzlich alles stimmt. Acht Mann liegen im Seil, angespannt bis in die Haarspitzen, die Beine in den Boden gestemmt. Sie bewegen sich im Gleichtakt, verständigen sich nur durch Blickkontakt und wissen doch alle, was zu tun ist. Dann – nach einer Minute, nach 20 Minuten – der letzte Ruck, der Gegner ist besiegt. «Das sind Glücksmomente», sagt Fabian «Fäbu» Langenstein (38), «Emotionen pur! Diese Harmonie!»

Langenstein ist Haupttrainer des Seilziehclubs Engelberg.

Und der nimmt den ersten Teil seines Schlachtrufs «Sieg oder Sarg!» ernst: Weltmeister 2018, Europameister 2019, 35-facher Schweizer Meister. 25 männlichen Mitgliedern steht eine Präsidentin vor: Claudia Christen (32), Tochter eines Seilziehers und mit einem Seilzieher verheiratet. Für die Mitglieder ist der Klub eine Familie. Wird einer 30, organisieren die anderen ein Geschenk, ein richtig grosses,

eine Woche Las Vegas für zwei Personen zum Beispiel. Bei Hochzeiten stehen sie Spalier, bei Geburten stellen sie ­einen Baum im Garten und hängen eine Namenstafel dran.

Man diniert gemeinsam auswärts, und manchmal unternehmen die Partnerinnen der Athleten auch ohne Männer etwas zusammen. Klar, dass die Familien soweit möglich zu Meisterschaften mitreisen. Oder die Männer hängen nach einem Turnier noch eine Woche an und r­ eisen im Mietwagen durch die USA, durch Kolumbien oder Japan.

«Eine dicke Kameradschaft», sagt Langenstein.

In Engelberg ist der Klub berühmt. «Die spinnen ein wenig», sagt man, aber nicht ganz ohne Bewunderung. Langenstein weiss, warum: «Wir trainieren halt sehr hart.» Kraft und Ausdauer, an den Maschinen, mit freien Gewichten und natürlich am Seil. Denn ein starker Rumpf ist die Basis ­allen Erfolgs und bewahrt vor Verletzungen. Bleibt dafür

4.11.2019 | 25

Ein Pokal von vielen

r ie

e s os in D re Ve

Weltmeister 2018 in der Klasse bis 640 Kilo

Fit für den Vorstand Was darf die Präsidentin? Und was muss der Präsident? Einen Verein zu führen, ist gar nicht so einfach. Die Fachstelle Vitamin B bildet bisherige und neue Präsidentinnen und Präsidenten weiter. Ein Kursbesuch.

Text: Manuela Enggist

Zeit, rennen die Athleten mit Gewichten um den Bauch den Berg hoch, gehen Joggen oder auf Skitouren.

Die Seilzieher quälen sich auch im Kollektiv zum Idealgewicht. Meist treten sie in der sogenannten Königsklasse an. Dafür dürfen die acht, die zusammen am Seil ziehen, nicht mehr als 640 Kilogramm wiegen. Wenn sie drei Tage später in einer tieferen Gewichtsklasse ziehen, ist viel Schwitzen angesagt, Diät, Joggen, Sauna, Alkoholverzicht sowieso. «Man muss sich zwingen und quälen können», fasst Fäbu Langenstein zusammen. Wie lange er sich das noch antun will, weiss er nicht genau. Vielleicht tritt er nach der WM 2022, die in Sursee LU stattfindet, etwas kürzer. Denn inzwischen ist der Forstwart verheiratet und Vater einer zweijährigen Tochter. Seine Frau hat er über den Sport kennengelernt. An der Hochzeit musste er sie über ein gespanntes Tau tragen.

Bild: Paolo Dutto

E

s wäre genauso gut mög­ lich gewesen, dass sich diese vier Menschen in ihrem Leben nie begeg­ net wären. Sie wohnen weder in derselben Stadt noch über­ schneiden sich ihre Interessen.

Ihr gemeinsamer Nenner: Sie alle beteiligen sich aktiv in ­einem oder mehreren Vereinen.

Und sie alle wollen ihr Wissen diesbezüglich professionali­ sieren. Darum setzen sich Vanja Crnojevic und Rabija Efendic von der Borderfree Association, Klaus Sieglar von der Senioren-­ Wandergruppe-Linthgebiet und Katharina Viana-Bachmann vom Zürcher Spendenparlament mit ihren Namenstafeln in eine Reihe. Mit zwölf weiteren ­Teilnehmern besuchen sie das Seminar Präsidium/Vorstands­ führung bei Vitamin B, der Fach­ stelle für Vereine. Auch die übri­ gen Teilnehmer bieten eine kun­ terbunte Mischung. Ihr Hinter­ grund­wissen ist unterschiedlich.

Die Ziele sind es auch.

Vanja Crnojevic aus Chur ist Gründerin und Geschäfts­ führerin des Vereins Borderfree ­Association, der sich für huma­ nitäre Hilfe für Flüchtlinge ent­ lang der Balkanroute, in Serbien

und Griechenland einsetzt. Aus­ löser für ihr Engagement waren die Bilder, die im Sommer 2015 einen Strom von Flüchtenden überwiegend aus Syrien, Afgha­ nistan und dem Irak zeigten. ­Crnojevic hängte ihren Bürojob an den Nagel, reiste ins Krisen­ gebiet und sammelte Spenden.

Im September 2015 gründete sie dann den Verein, dessen Füh­ rung heute ihre hauptberufliche

«Als Präsident eines Vereins kann man es unmöglich allen recht machen.»

Klaus Sieglar Präsident einer Wandergruppe

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Reisedaten 2020

VEREINE | 4.11.2019 | 27

Grundelement der Demokratie

Tätigkeit ist. «Es kamen sehr schnell sehr viele Spenden rein, und ich wollte die Organisation als Verein organisiert haben, um alles offiziell und sauber ­abwickeln zu können», erklärt die 39-Jährige.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Rabija Efendic, die im Vorstand des Vereins ist, besucht sie den Kurs auf Anregung eines weiteren Vorstandsmitglieds.

«In so einem Kurs kommen Kontakte zustande, die sonst nicht möglich wären.»

Vanja Crnojevic Vereinsgründerin

«Obwohl unser Verein schon seit einiger Zeit existiert, wollten wir uns nochmals mit dem Grundwissen auseinandersetzen. Ein zusätzliches Coaching kommt uns für unser Wachstum und ­unsere Arbeit sehr entgegen», erklärt Efendic.

Wertvolles Netzwerk

Für beide hat sich der Kurs vor allem auch gelohnt, um Kon­ takte zu knüpfen. So konnten sie ­einer anderen Teilnehmerin, die einen Verein zur Erhaltung der kambodschanischen Kultur führt, eine Liste von Stiftungen für kulturelle Zwecke mitgeben.

Ausserdem wurde die Borderfree Association vom Verein Yoga Komplementär Therapie

Schweiz eingeladen, um ihre ­Organisation vorzustellen. Für Crnojevic ist dieser Austausch äusserst wertvoll: «In so einem Kurs ist die Hilfsbereitschaft sehr gross. So können Kontakte ­zustande kommen, die vorher nie möglich gewesen wären.»

Verein geht mit der Zeit

Klaus Sieglar hat sich als Präsident der Senioren-Wandergru­p­ pe-Linthgebiet zur Verfügung gestellt, nachdem sich niemand freiwillig für das Amt meldete.

Der 74-Jährige hatte nach der Pensionierung eine Aktivität ­gesucht, die ihn körperlich und geistig fit hält. Es ging ihm auch um den sozialen Kontakt, als er sich für die Wandergruppe entschied. Weil er sein neues Amt mit dem richtigen Rüstzeug ausüben wollte, suchte er im ­Internet nach Kursen für Vereinsleiter und wurde fündig bei Vitamin B. Es war ihm wichtig, sein Wissen vertiefen zu können.

Sieglar war schon früher in Vereinen aktiv gewesen, aber noch nie in leitender Position.

Im Kurs ist ihm unter anderem klar geworden, dass er als Prä­ sident auch mal durchgreifen muss. «Man kann es unmöglich jedem recht machen», sagt er.

Katharina Viana-Bachmann ist schon seit über 20 Jahren ­ehrenamtlich tätig und «gönnt sich» einmal pro Jahr eine ­Weiterbildung wie diese. Trotz langjähriger Erfahrung kann sie noch immer davon profitieren.

«Das Vereinswesen verändert sich so schnell. Ich bin stets froh um neue Inputs und neues Theoriewissen. Es gibt Fragen, die sind immer relevant: Wie kann ich den Verein noch effi­ zienter führen? Und uns noch besser gegen aussen positionieren?» Hauptberuflich arbeitet Viana-Bachmann als Co-Executive Director bei der Asia Society Switzerland, einer Organisation mit über 700 Mitgliedern. In ­ihrer Freizeit kümmert sie sich als Präsidentin um das Zürcher

«Das Vereinswesen verändert sich so schnell. Ich bin stets froh um Inputs.»

Katharina Viana-Bachmann Präsidentin Spendenparlament

Spendenparlament. Ein grosser Pluspunkt für Viana-Bachmann: die Durchmischung der Kurs-­ gruppe. «Allein die Gespräche in der Pause sind sehr bereichernd und inspirierend.»

Gut sei aber auch, dass viele Vereinsneulinge dabei seien: «Gerade in der Gründungsphase gibt es so viele Stolpersteine.»

Es sei wichtig, einen Verein gleich von Beginn an richtig ­aufzubauen. So diskutierte die Gruppe lange über die richtige Anzahl von Vorstandsmitgliedern. «Sechs ist eine beliebte Anzahl, jedoch nicht ideal.» So könne es ständig zu einer Patt­ situation kommen. «Diese Frage hatte ich mir früher so nie ­gestellt. Und ich denke, gerade die Neulinge werden so eine ­Situation tunlichst vermeiden», sagt Viana-Bachmann.

Ebenfalls hilfreich: das «­Systemische Konsensieren», das die Referentin vorgestellt hat. Es soll als Weg zur gemeinsamen Entscheidungsfindung oder Entscheidungsvorbereitung helfen. Katharina Viana-­ Bachmann kannte dieses P ­ rinzip noch nicht und will es bei der nächsten Vorstandssitzung ausprobieren. MM

Unter den Teilnehmern der Kurse herrsche immer grosses gegenseitiges Interesse, sagt Seminarleiterin Valentina ­Baviera. Sie arbeitete über zehn Jahre als Rechtsanwältin und ist heute als Organisations­ beraterin tätig, auch für Non-­ Profit-Organisationen, die oft als Vereine organisiert sind.

«Ich war Präsidentin einer Selbsthilfeorganisation und weiss, wie anspruchsvoll es sein kann, in der Rolle des Vor­ stands einen Betrieb zu leiten.»

An Vereinen reizt sie das En­ gagement der Menschen für das Gemeinwohl – in den ­unterschiedlichsten Bereichen von Kultur über Sport bis zu Sozialem. «Die Vereins­struktur an sich bildet für mich ein Grundelement der direkten Demokratie.»

Valentina Baviera Kursleiterin

Vitamin B Das Migros-Kulturprozent setzt sich für den gesellschaft­ lichen Zusammenhalt ein und fördert das zivilgesellschaft­ liche Engagement in der Schweiz. 2000 hat es Vitamin B gegründet. Die Fachstelle für Vereine unterstützt ehren­ amtliche Vereinsvorstände in ihrer anspruchsvollen Arbeit.

Neben Information und ­Beratung bietet ­Vitamin B ­Weiterbildungen (z. B. Proto­ kollieren, Social Media, Finanz­ wesen) für Vereins­vorstände an. Der beliebteste Kurs Präsi­ dium/Vorstandsführung wen­ det sich an bisherige und neue Vereinspräsidenten und findet dreimal im Jahr statt. vitaminb.ch

28 | 4.11.2019 | VEREINE Triumph am Turnfest

Sieger im Behindertenwettkampf 2019

Fortsetzung von S. 21 Quiz – Teil 2

4

Rinntupeople Steffisburg a

Stammtisch der Spengler aus Steffisburg BE und Umgebung (anverwandte Berufsleute willkommen) b

Verein mit dem Zweck, die ­Region Steffisburg attraktiver zu machen c

Western- und Line-DanceClub der Heimweh-Rheintaler im Berner Oberland

5

Swiss Haidong Gumdo Association, Hägendorf a

Verein «Schwertkampfkunst des Ostmeers» b

Delegation für die Pflege des Kontakts mit der ­Hägendorfer Partnerstadt Haidong (Vietnam) c

Dialektförderverein Mittel- und Westaargau

6

Cobblenetwork-Zug a

Verein für Pflege, Erhaltung und Weiterentwicklung des Klöpplerhandwerks, Risch ZG b

Harry-Potter-Fanclub der ­ersten Stunde, Sektion ­Innerschweiz, Baar ZG c

Interessensverbund der G ­ eschäfte und des ­Gewerbes aus dem ­Altstadt-Bereich von Zug

Eine Antwort ist jeweils ­richtig, die anderen sind frei erfunden.

Quelle: vereinsverzeichnis.ch

Drei Mal Champions im Fünfkampf Verein: Behinderten-­ Sportclub ­ ohlen-Lenzburg W Orte: Wohlen/Lenzburg AG Sie treffen sich: Mittwochabends Anzahl Mitglieder und Alter: 15 bis 20 Mitglieder zwischen 16 und 55 Jahren

In der Halle: Wenns kalt wird, trainiert die Leichtathletikgruppe in der Turnhalle und spielt Unihockey.

Marlis Meier, Trainerin der Leichtathletik­ gruppe: «Bereits zum dritten Mal haben wir am eidgenössischen Turnfest in der Kate­ gorie Behindertensport gewonnen. Jeweils zwölf unserer Mitglieder bestreiten einen Fünfkampf. Zu den Disziplinen gehören 80-Meter-Lauf, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstossen und Speerweit­ wurf. Vor einem Wettkampf gibt es auch mal ein Zusatztrai­ «Unseren Sieg ning am ­Wochenende, damit am Turnfest haben wir Zeit haben, um die schwie­ wir mit einem rigeren Dinge wie Hochsprung oder Speerweitwurf zu üben. gemeinsamen Die ­Niveaus unserer Mitglieder Bräteln gefeiert.» sind sehr unterschiedlich.

Manche sind sehr selbständig, Marlis Meier andere brauchen mehr Trainerin der Leichtathletikgruppe ­Unterstützung. Im Winter wechseln wir jeweils in die Sporthalle. Wir trainieren dann Ausdauer und spielen Unihockey. Bei uns geht es auch ums Zusammensein, deshalb treffen wir uns auch manchmal nach dem Training. ­Unseren Sieg am Turnfest haben wir mit ­einem gemeinsamen Bräteln gefeiert.»

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30 | 4.11.2019 | BIOGRAFIE

Denkmal für einen Kämpfer Vor knapp 20 Jahren verschwand der Ökoaktivist Bruno Manser im Regenwald auf Borneo. Ein neuer Kinofilm zeigt, wie er auf das Nomadenvolk der Penan stiess und seinen Feldzug gegen die Holzindustrie führte. Ein Anlass für Mansers Schwester Monika Niederberger, die Erinnerungen wiederaufleben zu lassen.

Text: Ralf Kaminski

M «Bruno Manser – die Stimme des Regenwaldes» läuft ab dem 7. November im Schweizer Kino.

Filmszene im Regenwald: Bruno Manser (Sven Schelker) und die Penan versperren Holzfällern den Weg.

onika Niederberger erinnert sich noch genau an den letzten Abend mit ihrem Bruder. Es war im Januar 2000, und Bruno Manser war mit seiner Freundin zu ihr nach Aesch BL gekommen, um sich zu verabschieden. «Das hat er vor früheren Reisen nie getan», erzählt die 55-jährige Hausfrau und Mutter dreier erwachsener Kinder. «Doch diesmal machte er eine richtige Abschiedstour zu Freunden und Verwandten – als ob er geahnt hätte, dass er nicht mehr zurückkehren wird.»

Eine Ahnung habe auch Mansers Mutter beschlichen.

«Brunos Freundin erzählte uns, dass sie schon zwei Partner verloren habe», sagt Monika Niederberger. Als Manser später im Jahr spurlos im Dschungel von Sarawak verschwand, habe die Mutter ihr gestanden, dass sie so was an jenem Abend schon befürchtet habe: Was zwei Mal geschieht, geschieht auch drei Mal, habe sie gedacht.

Es gab gute Gründe, sich um den damals 46-jährigen Basler Ökoaktivisten zu sorgen. In Malaysia galt er als Staatsfeind, die Regierung hatte in den späten 80erJahren sogar ein Kopfgeld von 50 000 Dollar auf ihn ausgesetzt, um Mansers Kampf gegen die Holzindustrie einen Riegel vorzuschieben. Im Jahr 2000 konnte ­er nur illegal über die grüne Grenze vom indonesischen Teil Borneos aus einreisen.

Versuchte seine Familie nicht, ihn davon abzuhalten?

Monika Niederberger lächelt ­etwas wehmütig. «Nein, es war uns allen klar, dass das nichts ­gebracht hätte. Bruno ging ­immer unbeirrt seinen Weg.» Realitätsnaher Film

Wie es dazu kam, dass Manser sich erst auf Borneo und später von der Schweiz aus für das ­indigene Penan-Volk und gegen die Abholzung in Malaysia ­engagierte, erzählt der Film ­«Bruno Manser – die Stimme ­ des Regenwaldes», der diese

BIOGRAFIE | 4.11.2019 | 31

Manser, der Fonds und die Erfolge

Bilder: Ascot Elite/Tomas Wüthrich, Kostas Maros

Monika Niederberger mit einem Foto ihres Bruders

­ oche in den Kinos anläuft. Die W für Schweizer Verhältnisse ­äusserst auf­wendige Produktion beginnt bei seiner Ankunft 1984 im Dschungel von Sarawak und endet mit seinem Verschwinden im Frühling 2000.

«Ein toller Film», sagt Mo­ nika Niederberger, die vor der Produktion mehrere Drehbuch­ fassungen zu lesen bekam.

Besonders Hauptdarsteller ­ Sven Schelker gefällt ihr. «Bruno ist sehr gut getroffen, in einigen Einstellungen sieht Schelker

«Er machte eine Abschiedstour – als hätte er geahnt, dass er nicht zurückkehren wird.»

Monika Niederberger über ihren Bruder Bruno Manser

ihm sogar erstaunlich ähnlich.»

Auch sonst sei der Film reali­ tätsnah, findet sie. Die Liebes­ beziehung mit einer Penan ­allerdings ist fiktiv. «Bruno hat uns gegenüber immer gesagt, dass es so etwas nie gegeben habe. Aber ich verstehe, dass ­ das für den Film dramaturgisch hilfreich ist.»

Monika Niederberger ist das jüngste von sechs Kindern des Ehepaars Manser; ihr Bruder war der viertälteste und bereits zehn­ jährig, als sie 1964 geboren wur­ de. «Trotzdem hatten wir e­ in ­enges Verhältnis – als Zwölfjähri­ ger verfasste er in der Schule so­ gar einen Aufsatz über mich.» Im selben Jahr schrieb er in einem anderen Aufsatz, wie er sich seine Zukunft vorstellte: «Wenn ich gross bin, möchte ich einen Beruf haben, der mit der Natur zu tun

hat. Zum Beispiel Naturforscher.

Mein Beruf sollte e­ in wenig aben­ teuerlich sein! ­Könnte ich nur einmal nach Sumatra, Borneo und Afrika und dort im undurch­ dringlichen Dschungel zwischen Gorillas, Orang-Utans und ­anderen Tieren wie ein Höhlen­ bewohner hausen!»

Ein Hang zum Nomadenleben

Es scheint, als wäre ihm sein Engagement schon in die Wiege gelegt worden. «Bruno war im­ mer sehr neugierig, liebte die Natur und hatte geradezu einen sechsten Sinn für Spuren im Wald oder in den Bergen. Wenn er einen Stein hochhob, fand sich darunter fast immer etwas Interessantes.» Ausserdem war er handwerklich sehr begabt, er konnte auch schlachten und käsen, kannte sich gut aus mit

Als Bruno Manser 1990 in die Schweiz zurückkehrte, machte sich noch kaum jemand ­­Gedanken über die schädlichen Folgen des Konsums von Tropenholz und Palmöl.

Das hat sich geändert – auch dank Manser und der Arbeit des BrunoManser-Fonds in Basel.

Auch auf Borneo hat Mansers Engagement einiges bewirkt. «In der Region, in der er damals mit den Penan lebte, sind 40 bis 50 Prozent des Primärregenwalds erhalten geblieben», sagt Johanna Michel (35), stellvertretende FondsGeschäftsleiterin. Vom einstigen Nomadentum ist allerdings nicht mehr viel übrig: «Die meisten Penan führen heute ­ ein halbnomadisches Leben. Sie wohnen i­ n Dörfern, nutzen aber den Wald noch immer so wie ihre Vorfahren.»

Kürzlich ist es dem Fonds gelungen, in Sarawak den Bau einer Palmöl­ plan­tage und eines riesigen Staudammprojekts zu verhindern. Zudem wurde das von Manser angestossene grosse Kartografieprojekt zum Penan-Gebiet ­abgeschlossen. Dafür wurde der Fonds am 25. Oktober von der Schweizerischen Gesellschaft für Kartografie ­ mit dem Prix Carto 2019 in der Kategorie Print ausgezeichnet.

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Bilder: Ascot Elite/Tomas Wüthrich, zVg

BIOGRAFIE | 4.11.2019 | 33

Szene aus dem Film: Bruno Manser (dargestellt von Sven Schelker, 4. v. r.) bei den Penan.

Das letzte Lebenszeichen an die Familie war eine Postkarte.

Heilkräutern. So arbeitete er im Sommerhalbjahr als Senn und Käser auf diversen Alpweiden.

«Ich verbrachte oft meine Sommerferien bei ihm.» Eine richtige Wohnung hatte er nicht – wenn er nicht in den Bergen war, kam er da und dort bei Freunden unter. «Im Grunde lebte er schon vor seiner Zeit bei den Penan ein bisschen wie ein Nomade.»

Der Reiz des unerforschten Volks Nachdem 1984 sein Hund ge-

storben war, wollte Manser sich den langgehegten Traum erfüllen, auf Reisen zu gehen und zu sehen, wie ein ursprüngliches Volk lebt. «Die Penan suchte er sich aus, weil es praktisch keine Informationen über sie gab. Sie waren nahezu unerforscht.»

Als er Richtung Borneo aufbrach, rechnete die Familie nicht damit, dass er so lange wegbleiben würde, aber der Kontakt riss nie ab. «Er schickte Briefe oder besprochene Tonbandkassetten. Alle zwei, drei Monate gab es ein Lebenszeichen.» Und obwohl er im Dschungel lebte, erreichten ihn auch die Nachrichten seiner Familie. «Es gab Leute, die die Briefe bis zu ihm brachten.»

Später mussten sie sie über ­einen Mittelsmann schicken, weil die Regierung ihn zum Staatsfeind erklärt hatte.

Wie heikel die Lage für ihn war, begriff die Familie erst, als Manser 1990 in die Schweiz zurückkehrte. Nun versuchte er, von hier aus öffentlichen Druck für seinen Kampf um den Lebensraum der Penan aufzubauen.

Er gründete den Bruno-ManserFonds (siehe Seite 31), der seine Arbeit bis heute weiterführt. «Es war schön, ihn wieder hier zu ­haben, und ich half auch ab und zu für den Fonds mit.»

Aber Mansers Fokus lag so stark auf seinem Kampf, dass für anderes kaum Zeit blieb. «Wir erfuhren über die Medien mehr über ihn und seine Arbeit, als wenn wir ihn trafen», sagt sie.

«Bei uns war er immer eher schweigsam, worüber ich mich damals auch ärgerte. Später ­realisierte ich, dass er im Kreis der Familie wohl einfach nicht auch noch mit diesem Thema konfrontiert sein wollte.»

«Wir erfuhren über die Medien mehr über ihn, als wenn wir ihn trafen.»

Monika Niederberger über ihren Bruder Bruno Manser

nicht mehr lebt. Auch Monika Niederberger hält das für sehr wahrscheinlich. «Vielleicht hat ihn die Regierung doch noch erwischt. Aber der Dschungel ist auch sonst ein gefährlicher Ort – die Penan sind dort immer mindestens zu zweit unterwegs.»

Niederberger hat den Regenwald mittlerweile selbst erlebt.

Mit ihrem Mann und dem jüngsten Sohn reiste sie 2010 auf den Spuren ihres Bruders durch Sarawak, traf dabei auf Penan, die Manser gekannt hatten. «Das war schon sehr eindrücklich. Ich habe endlich verstanden, was ihn dort so sehr anzog.» Aber dafür sein Leben zu geben? War es das wirklich wert? «Ich glaube, Bruno hätte diese Frage bejaht. Er sagte mir mal: Es gibt Leute, die werden 80 und haben nicht viel vom Leben gesehen. Ich hatte ein so erfülltes Leben – wenn ich gehen muss, dann ist das halt so.» MM

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Letzte Spuren im Dschungel

Das letzte Lebenszeichen des Bruders erhielten sie im Mai 2000: eine Postkarte aus Borneo an die Mutter. Doch es dauerte einige Zeit, bis der Familie klar war, dass etwas passiert sein musste. «Er hatte vor, im August an einer grossen öffentlichen ­Demonstration in Sarawak ­teilzunehmen. Als er dort ­nicht auftauchte, begannen wir, mit der Hilfe des Fonds und ­seiner Freunde vor Ort nach­ zuforschen.» Auch die Penan suchten – und fanden: Reste eines Lagerfeuers, mit einem Buschmesser geschlagene Pfade.

Aber dann verlor sich die Spur.

Erst gegen Ende 2000 wandte sich die Familie an die Medien.

Doch auch das brachte nichts – Bruno Manser blieb verschwunden. 2005 wurde er offiziell für verschollen erklärt. Man geht allgemein davon aus, dass er

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BÄNZ FRIEDLI | 4.11.2019 | 35

… oder kann das weg?

Bild: Vera Hartmann

Bänz Friedli (54) wäre beinahe ausgerutscht.

«Weserburg, Museum für moderne Kunst», es war mir beim Joggen aufgefallen, in Bremen. Und weil man hinterher die Frage, was man denn in der fremden Stadt gemacht habe, nicht einfach mit «Freunde besucht» beantworten mag, geht man noch rasch rein.

Macht sich immer gut, ein bisschen Kultur.

Zu sehen ist Konzeptkunst, die irritieren will – und der dies auch tadellos gelingt. Ein leerer Postkartenständer? Kunst. Eine Geschirrspülmaschine, aufgebahrt wie ein Leichnam?

Kunst. Das Video einer Frau, die in der Endlosschlaufe Milch in ein Gefäss schüttet, und sie schüttet und schüttet, doch weder wird das Gefäss voll noch versiegt ihr Krug. Dazu gregorianische Gesänge. Man schaut und schaut und merkt den Trick nicht.

weshalb sie der Bilderflut der Gegenwart das schiere Nichts entgegensetzt, doch als Laie sehe ich nur … eben, nichts.

Okay, einzelne Werke erschliessen sich mir: Ein Mikrofonständer, an dessen oberem Ende statt des Miks eine Handgranate angebracht ist – der türkische Künstler spielt auf die Macht- und Ohnmachtverhältnisse in ­seinem Land an, klar. Aber die gänzlich unbemalte Leinwand, dunkelblau gerahmt? «Obwohl das Werk eng mit der minimalistischen Kunst verbunden ist, bewahrt es dennoch eine eigenwillig meditative Ausstrahlung in der Kombination seiner zwei unterschiedlichen Farbflächen, einer lauten, hellen und einer schmalen, dunklen», verkündet die Informationstafel geschwurbelt. Und bestimmt hat die Schöpferin lang darüber nachgedacht,

Unmittelbar vor mir wurde eine Schulklasse durchs Museum geschleust, nun liegt im grössten Raum eine Bananenschale mitten auf dem Boden. Saugoofen! Liessen einfach ihren Dreck liegen. Ich bücke mich … «Hände weg!»

Schon eilt eine Aufseherin herbei und klärt mich mit slowakischem Akzent auf, die Schale gehöre zur Ausstellung – Kunst! Und ich zolle den Machern Respekt: Sie treiben den Umstand, dass manch einer kopfschüttelnd durch ihre Räume geht, spielerisch auf die Spitze.

Ich verlasse das Haus beschwingt mit dem Gefühl, eine Stunde lang «für nichts» aufgewendet zu haben. Eine heitere Stunde. MM

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«Ist das Kunst, oder kann das weg?», fragt man sich zusehends. Und wird an die «Fettecke» erinnert: Joseph Beuys hatte einst fünf Kilo Butter an eine Wand geschmiert. Später entfernte der Hausmeister der Kunstaka­ demie Düsseldorf das ranzige Fett, das er für Dreck hielt. Schadenersatz: 42 000 DM. Auch in Bremen sieht es nach Verunreinigung aus, und man hat den Impuls, den damals die Beuys’sche Putzkraft hatte: putzen! Aber, nein, offenbar liess Künstlerin Kitty Kraus eigens Tinte auslaufen, damit am Boden eine Riesensauerei entstand.

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36 | 4.11.2019 | GENUSS

Suppenmix für kalte Tage Eine Teller Suppe tut gut, wärmt Seele und Magen.

Tipps zur Zubereitung und vier leichte Rezepte – so gelingt im Nu eine wohltuende Wintermahlzeit.

Text: Susanne Schmid Lopardo

Wer wenig Zeit hat, Gemüse klein zu schneiden, kann es raffeln, entweder von Hand mit dem Gemüsehobel ­ oder – noch schneller – mit der ­elektrischen Raffel oder dem Gemüseschneider. ­Besonders fix zubereitet ist die Suppe, wenn man bereits geraffelte Karotten kauft, etwa für die Miso-Glasnudelsuppe (siehe Rezept).

Die Alternative: gefrorenes Gemüse

Gefrorenes Gemüse lässt sich genauso gut zu einer Suppe verarbeiten wie frisches. ­ Und das Gute daran: Da es bereits in Stücke geschnitten ist, ­fällt das Rüsten und Schneiden weg.

Gretchenfrage: pürieren oder nicht pürieren?

Ob püriert, ob mit kleinen Gemüsewürfeln oder grossen Stücken, ist Geschmacks­ sache. Für feine Vorspeisen empfiehlt Koch und Migusto-

Rezeptautor Philipp Wagner pürierte Gemüsecreme­ suppen. Suppen mit grossen Gemüsestücken lassen ­ sich schnell zu einer Hauptmahlzeit ausbauen, i­ ndem man etwa Nudeln, Reis oder Bohnen mitkocht und etwas Poulet oder gekochte Linsen aus der Büchse dazugibt.

Cremig fein: im Standmixer

Wer seine Suppe cremig und ganz fein püriert mag, gibt das gekochte Gemüse zu­ sammen mit der im Rezept ­angegebenen Flüssigkeitsmenge in einen Standmixer, einen sogenannten Blender.

Das Umfüllen von der ­ Pfanne in den Blender ist ­allerdings ­etwas aufwendig, und schnell geht dabei auch etwas da­neben. Ausserdem bleiben manchmal wertvolle Reste im Gefäss zurück.

Damit d ­ as nicht geschieht, das ­pürierte Gemüse in die ­Pfanne zurückgeben, etwas ­heisses Wasser ins G ­ efäss schütten, das Gefäss schwenken, bis die Reste ­

sich gelöst haben, ­danach die Flüssigkeit zum ­bereits ­pürierten Ge­­müse geben. ­Dafür etwas weniger Flüssigkeit verwenden, als ­im Rezept angegeben.

Einfach: mit dem Stabmixer

Besonders einfach pürieren lässt sich die Suppe mit ­ dem Stabmixer. Und am schnellsten geht das, wenn man das Gemüse direkt in der Pfanne püriert, in der man es gekocht hat. Idealerweise verwendet man dafür eine hohe Pfanne, damit nach dem ­Pürieren nicht die ganze ­Küche von den Spritzern ­befreit werden muss. Wenn nicht vorhanden: vor dem Pürieren ein Küchentuch über die Pfanne legen, das ­ die Spritzer abfängt, und ­darunter pürieren.

Für später: einfrieren

Selbstgemachte Suppen ­lassen sich gut einfrieren.

Am besten in Portionen, dann kann man sie schneller auftauen. MM

Essen im Zeichen von Yin und Yang iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Gemäss der traditionellen chinesischen Ernährungslehre haben ­Lebens­mittel gegensätzliche Energien. Nimmt man sie im Gleichgewicht zu sich, lebt man ausgewogen und tut seiner Gesundheit Gutes.

Infos: migros-impuls.ch/ernaehrung-tcm

Bilder: Migusto/Claudia Linsi

Schnell: mit geraffeltem Gemüse

GENUSS | 4.11.2019 | 37

MisoGlasnudelsuppe Rezept nächste Seite

1

KarottenSüsskartoffelSuppe mit Poulet Rezept: Andrea Pistorius

Zutaten für 4 Personen 1 Limette 400 g Pouletbrüstchen 2 TL gemahlener Koriander 400 g Karotten 400 g Süsskartoffeln 2 Zitronengrasstängel

Salz, Pfeffer 20 g Ingwer 4 EL HOLL-Rapsöl 2 Schalotten 1 Knoblauchzehe 9 dl Gemüsebouillon,

z. B. gluten- und lak tosefreie von «aha!»

2 TL Curry ½ Bund Koriander Zubereitung

1. Limette halbieren. Die Schale der einen Hälfte fein abreiben und Saft auspressen. Restliche Limette in

2

Stücke schneiden und ­beiseitestellen. Poulet längs ­ in Streifen schneiden ­ und mit Limettenschale ­ und -saft, Koriander, Salz, Pfeffer und der Hälfte ­ des Öls mischen. Poulet ca. 15 Minuten marinieren.

2. Karotten und Süsskar­ toffeln in Würfel schneiden. ­Zitronengras längs halbieren und mit dem Messerrücken flach klopfen. Ingwer, ­Schalotten und Knoblauch hacken. Wenig Öl in einer hohen Pfanne erhitzen, Schalotten, Ingwer und ­Knoblauch darin andünsten.

Zitronengras und Gemüse dazugeben. Bouillon dazugiessen. Mit Curry würzen.

Suppe ca. 20 Minuten ­köcheln lassen.

3. Inzwischen Pouletstreifen gewellt auf Spiesse stecken.

In einer Bratpfanne im ­restlichen ­Öl bei mittlerer Hitze ca. 4 Minuten rundum durchbraten.

4. Zitronengras aus der ­Suppe entfernen. Suppe ­ fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Suppe auf Schalen verteilen. Mit Pouletspiess und beiseitegestellten Limetten anrichten.

Koriander darüberzupfen.

Zubereitungszeit ca. 40 Minuten + ca. 15 Minuten marinieren Pro Person ca. 25 g Eiweiss, 13 g Fett, 40 g Kohlenhydrate, 1600 kJ/390 kcal

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3 2

MisoGlasnudel-­ suppe

Minestrone mit Reis

Rezept: Andrea Pistorius

Zutaten für 4 Personen 200 g Stangensellerie 100 g Lauch 250 g Karotten 100 g Wirz 1 grosse Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 Dose Kidneybohnen à 435 g, abgetropft 310 g 3 EL Olivenöl 1 EL Tomatenpüree 1,5 l Gemüsebouillon 60 g Reis, z. B. Langkornreis parboiled

Salz, Pfeffer 1 Bund Schnittlauch

Zutaten für 1 Person 50 g Glasnudeln 3 Beutel Miso-Suppen Mischung à 18 g 4 dl kochend heisses Wasser 125 g Mungobohnen sprossen 100 g geraffelte Karotten ½ Bund Koriander 2 hart gekochte Eier Zubereitung

Bilder: Migusto/Claudia Linsi

Glasnudeln mit einer Schere kleiner schneiden. MisoSuppen-Mischung und ­Nudeln in eine Schale geben.

Kochendes Wasser darübergiessen und sofort zudecken.

Ca. 2 Minuten stehen lassen.

Suppe umrühren. Sprossen und Karotten darauflegen. ­Zugedeckt weitere 5 Minuten ziehen lassen. Inzwischen Koriander klein schneiden. Eier vierteln und zusammen mit dem Koriander auf der Suppe anrichten und servieren.

Zubereitungszeit ca. 5 Minuten, + ca. 7 Minuten ziehen lassen Pro Person ca. 29 g Eiweiss, 18 g Fett, 65 g Kohlenhydrate, 2350 kJ/560 kcal

Rezept: Andrea Pistorius

Zubereitung

1. Sellerie und Lauch in ca. 4 ­ mm dicke Scheiben schneiden. Karotten längs halbieren und in 3 mm dicke Scheiben schneiden. Wirz in Schnitze, dann in 1 cm dicke Streifen schneiden. Zwiebel und ­Knoblauch hacken. Bohnen in ein Sieb giessen, abspülen und abtropfen lassen.

2. In einer hohen Pfanne Öl erhitzen, Zwiebel andünsten.

Knoblauch, Gemüse und ­Tomatenpüree kurz mitdünsten. Bouillon, Reis und Bohnen dazugeben. Suppe ca. 15 Minuten ­köcheln lassen, bis der Reis gar ist. Mit Salz und Pfeffer

GENUSS | 4.11.2019 | 39

abschmecken. Schnittlauch schneiden. Suppe anrichten, mit Schnittlauch ­bestreuen, servieren.

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten + ca. 15 Minuten köcheln Pro Person ca. 10g Eiweiss, 7 g Fett, 38 g Kohlen­ hydrate, 1150 kJ/280 kcal

4

Hühnersuppe Rezept: Philipp Wagner Zutaten für 2 Personen 20 g Ingwer 2 Frühlingszwiebeln 3 EL Sesamöl 200 g Pouletgeschnet- zeltes 1 l Geflügelbouillon 150 g Reisnudeln 2 kleine Pak-Chois 1 Bund Koriander 1 Limette 1 Chilischote 100 g Mungobohnen sprossen

Zubereitung

Ingwer fein hacken. Früh­lings­ zwiebel in feine Ringe schneiden.

Zwiebelgrün für die Garnitur beiseitestellen. Ingwer und Zwiebel im Öl andünsten. ­ Poulet kurz mitbraten. Mit Bouillon ablöschen. Ca. 5 Mi­nu­ ten köcheln lassen. Nudeln ­dazugeben und 8 Minuten weich köcheln lassen.

Pak-Choi halbieren und in der Suppe ­zusam­menfallen lassen. ­Koriander grob hacken. ­Limette in Schnitze schneiden. Chilischote in Scheiben schneiden.

Suppe in einer Schüssel anrichten. ­Zwiebelgrün, Sprossen, Koriander und Chili ­darauf verteilen. Mit Limettenschnitzen servieren.

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten Pro Person ca. 36 g Eiweiss, 18 g Fett, 76 g Kohlenhydrate, 2600 kJ/620 kcal

Mehr Suppen Zahlreiche Rezepte für warme Suppen finden Sie auf ­migusto.ch

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M4

GENUSS | 4.11.2019 | 41

Wissensbissen Pfannenhilfe

Produkt der Woche Einst waren Ananas absolute ­Exoten, heute sind sie allgegenwärtig – nicht nur als Konserve. Der weissliche Belag auf den Blättern ist typisch für die Pflanzenfamilie, zu der die A ­ nanas ­gehört: Sie ist ein Bromeliengewächs, das über winzige Blattschüppchen, die wir als weisslichen B ­ elag wahrnehmen, Wasser aus der Luft aufnimmt.

Die Farbe der Frucht ist übrigens kein Reifekriterium. G ­ enussbereit ist sie, wenn sich die B ­ lätter leicht herausziehen lassen und die «Augen» weich sind.

Illustration: Felice Bruno; Bilder: PD (2)

In der Küche der ­Literaten Ihr Literaturstudium verband Nicole Giger mit ihrem Hobby, dem Kochen. Auf ihrem Blog magsfrisch.ch – die Reminiszenz an den ­grossen Schweizer Schriftsteller ist ­Absicht – begann sie, Gerichte der ­Welt­literatur nachzukochen.

Ich habe meine Sauce mit Maisstärke gebunden.

Beim Aufkochen der Reste wurde sie wieder dünnflüssig. Was ist passiert?

Normalerweise binden Speisestärken wie Mais-, Kartoffel- oder Weizenstärke gut. Kocht man die Sauce allerdings zu lange oder zum wiederholten Mal auf, verliert die Stärke ihre Binde­ fähigkeit. Deshalb gibt man die Stärke erst zu, wenn die Sauce fast fertig ist. In Ihrem Fall bindet man die Sauce erneut mit wenig Stärke ab.

Man kann eine Sauce auch mit Crème fraîche binden.

In Nicole Gigers Buch «Ferrante, Frisch & Fenchelkraut» werden 50 Gerichte von Jane Austen bis ­Banana Yoshimoto vorgestellt. AT-Verlag, 2019; Fr. 30.30 bei exlibris.ch

Claudia Schmidt Food-Redaktorin

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42 | 4.11.2019 | PLASTIKVERBRAUCH

Mehr Anreize angesagt Die Migros bemüht sich, den Plastikverbrauch zu reduzieren.

Wie lässt sich die Kundschaft dazu motivieren? Eine Studie zeigt: Die Alternativen sollten nicht teurer sein, nicht aufwendig – und im Idealfall zur Gewohnheit werden.

Text: Ralf Kaminski

Ergebnisse der Studie • Finanzielle Faktoren haben einen Einfluss – viele ten­dieren zu einem weniger nachhaltigen Umgang mit ­Plastik, wenn sie dies als ­teurer wahrnehmen.

• Den Planungsaufwand ­empfinden Konsumentinnen und Konsumenten als zu hoch und zu mühsam. Oft ­verzichten sie deshalb auf ein nachhaltigeres Verhalten im Alltag.

• Die Qualität von Verpackung und Produkt ist relevant – nachhaltige Alternativen ­werden abgelehnt, wenn sie weniger wertig scheinen als Plastik.

Was die Migros bereits tut Die Migros bietet schon seit einiger Zeit in der Früchte- und Gemüse­abteilung wiederverwendbare Veggie-Bags an als Alternative zu den Plastiksäckchen. Zudem kann man sich den Einkauf an der Fleischund Käse­theke in einen eigenen Behälter p ­ acken lassen. Auch Mehrwegschalen für die Takeaway-Käufe stehen ­zur Ver­ fügung; man kann sie sogar ­un­gewaschen zurückbringen.

Das alles liesse sich jedoch noch deutlich besser n ­ utzen.

Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass es zusätzliche Mass­nahmen braucht, um das Konsumverhalten erfolgreich zu verändern. So werden bei den Take-aways vor allem deshalb kaum Mehrwegbehälter verwendet, weil die Kunden den Umgang damit als zu mühsam empfinden. ­Und nicht alle denken morgens daran, den VeggieBag für die abendlichen Einkäufe mitzunehmen.

«Um nachhaltiges Ver­halten zu stärken, gilt es, die grundsätzlich vorhandene Veränderungbereitschaft gezielt zu nutzen», sagt Luca Geis­seler (36), Co-Autor der Studie bei F ­ ehr Advice. «Entscheidend ist, dass neue Gewohnheiten entstehen. ­Wenn man sich daran gewöhnt, die Mehrwegtasche morgens von daheim mitzunehmen,

muss man beim Einkaufen nach der Arbeit keine neue kaufen.» Wichtig seien auch Vorbilder: «Man ist eher bereit, sein Verhalten zu ­ändern, wenn viele andere es auch tun, insbeson­dere im eigenen sozialen Umfeld.»

Empfohlene Massnahmen Die Studie schlägt deshalb Folgendes vor: • Einfache Hilfestellung im Entscheidungsmoment: zum Beispiel prominent platzierte Verpackungs­ alternativen beim Einkaufen in der Gemüseabteilung ­ oder auffällige Mehrwegsäcke gleich beim Eingang des Ladens. Dazu ermunternde ­Botschaften wie: «Viele Ihrer Mitmenschen benutzen ­bereits Ver­packungen aus recyceltem Plastik.»

• Finanzielle Anreize: zum Beispiel Rabatte beim Takeaway, wenn die Konsumenten ihre eigenen Mehrwegbehälter mitbringen.

• Spielerischer Antrieb: etwa Ziel­setzungen mit Punkte­ systemen ­und Statussteigerung. Wenn die Konsumenten sich nachhaltig verhalten, ­erreichen sie einen höheren Status – was die Motivation zum nachhaltigen Verhalten verstärkt. Darüber hinaus lassen sich die Mehrweglösungen so auch emotio­nalisieren, was ein wichtiger Faktor für eine Veränderung beim Konsumentenverhalten ist.

Wo die Migros Potenzial sieht Die Migros hat bereits einige Massnahmen in diesem Sinn ergriffen. ­So wurden etwa die Veggie-Bags im Laden prominenter ­platziert. «Die Studie hat aber auch einige überraschende Resultate gebracht», sagt Christine Zwahlen (37), Projektleiterin für Nachhaltigkeit beim Migros-Genossenschafts-Bund. «Wir haben zum Beispiel nicht ­erwartet, dass ­­ die Bereitschaft zur Verhaltensveränderung bereits heute durchgehend so hoch ist.»

Besonders interessant ­ seien die Erkenntnisse zum Gebrauch von Mehrweg­ verpackungen. «In diesem ­Bereich sehen wir sehr viel ­Potenzial.» Die Migros prüfe nun die Umsetzung konkreter Massnahmen. MM

Bild: iStockphoto

D

ie gute Nachricht: D ­ ie Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz sind sich der negativen Konsequenzen des Plastikkonsums grösstenteils bewusst und grundsätzlich offen für einen nachhaltigeren Umgang mit Plastik. Das zeigt eine repräsentative verhaltensökonomische Studie des Beratungsunter­nehmens Fehr Advice.

Doch die Konsumenten ändern ihr Verhalten nicht automatisch. Die Autoren der Studie haben anhand von OnlineExperimenten mit 950 Personen ­ausgelotet, was nötig wäre.

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MEINE MIGROS | 4.11.2019 | 55

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56 | 4.11.2019 | TRAUER

Den Liebsten loslassen

Cornelia Kazis trauert um ihren verstorbenen Mann.

Weil sie auf der Suche nach Zuversicht im Buchladen nichts Geeignetes fand, hat sie selbst einen Ratgeber für Witwen verfasst: «Weiterleben, weitergehen, weiterlieben» lautet ihre Botschaft an betroffene Frauen.

Text: Barbara Lukesch Bilder: Anne Gabriel-Jürgens

TRAUER | 4.11.2019 | 57

A

In der Schweiz leben 400 000 verwitwete Menschen, darunter 320 000 Frauen.

Frauen leben durchschnittlich fünf Jahre länger als Männer.

In 60 Prozent der Ehen sind die Männer älter als ihre Frauen.

Die meisten Frauen verwitwen zwischen ihrem 77. und 7 ­ 8.

Lebensjahr.

Ein Drittel der Betroffenen erholt sich nach dem Tod des Partners relativ rasch, ein Drittel braucht mehr Zeit, und ein weiteres Drittel schafft es (fast) nicht, über den Verlust hinwegzukommen.

Aus: «Weiterleben, weitergehen, weiterlieben – Wegweisendes für Witwen», Xanthippe-Verlag, 2019; Fr. 28.65 bei exlibris.ch

chim Dötsch ist vor ­ 15 Monaten gestorben. Der 74-Jährige hatte schon vor zwölf Jahren eine Krebsdiagnose ­erhalten, sich von dieser Tat­ sache aber nicht beirren lassen und sie nicht einmal engen Freunden offenbart.

Cornelia Kazis (67), seine Witwe, denkt voller Wärme an den Verstorbenen, den sie als «Liebe meines Lebens» bezeichnet. Er muss ein schöner Mann gewesen sein, sportlich, kreativ, gescheit, aufmerksam, schnell, schlagfertig und alles andere als alt. 38 Jahre lang waren sie zusammen. «Jahre, die nie in Routine und Langeweile mündeten, sondern immer wieder Neues, Herausforderndes boten.»

Ihre Berufe spielten dabei eine grosse Rolle: Er Künstler und Besitzer einer Werbeagentur, sie preisgekrönte Journa­ listin, Dozentin und Referentin.

Ihr Interesse an der Sprache habe sie stark verbunden, sagt Cornelia Kazis, aber auch ihre Freude am Schönen wie Mode, Design, Kunst und Musik. Das Paar hat eine 36-jährige Tochter und zwei Enkelkinder.

Weg und doch so präsent

Cornelia Kazis sitzt am Küchentisch ihrer Basler Wohnung, die mit sorgfältig ausgesuchten Möbeln eingerichtet und ganz ­ in Schwarz-Weiss gehalten ist.

Kazis trägt selbst ebenfalls Schwarz. Es bildet einen beeindruckenden Kontrast zu ihren blauen Augen, ihren rot ­geschminkten Lippen und ihren weissen Haaren. Unübersehbar auch ihr Schmuck: Ohrringe, eine Kette, Armbänder, Ringe – welch Glanz! Schwarz sei schon immer ihre Lieblingsfarbe ­g­ewesen, erzählt sie, das habe nichts mit Achims Tod zu tun.

Ihre Trauer drückt sie auf andere Art aus. Indem sie zum Beispiel jeden Donnerstag – dem Wochentag, an dem er starb – zahlreiche Kerzen auf einem

Tisch auf der Terrasse anzündet.

Oder die Waldlichtung aufsucht, auf der sie seine Asche gemäss seinem Wunsch verstreut hat.

Sie seufzt: «Noch heute kann ich es manchmal fast nicht glauben, dass er nicht mehr da ist.» Er fehle ihr sehr, seine Stimme, ­seine Lebendigkeit. Aber sie spüre auch, dass ihre Beziehung andauere in Form eines inneren Dialogs: «Ich kannte ihn so gut, dass ich in zahllosen Situationen weiss, was er sagen würde.»

Kazis war darauf gefasst, dass ihr Lebenspartner vor ihr sterben und sie als Witwe hinter­ lassen würde. Das Paar sprach offen über den absehbaren Tod und traf alle Vorkehrungen.

Dank seines Testaments wusste Cornelia Kazis, wie ihr Mann ­ bestattet werden wollte. Die ­Todesanzeige hatten sie gemeinsam aufgesetzt. «Es ist mir ein grosser Trost, dass wir richtig Abschied nehmen konnten,

«Ich kannte ihn so gut, dass ich in vielen Situationen weiss, was er sagen würde.» e­ inander alles Wichtige gesagt haben und ich jetzt nicht ständig denken muss: Hätte ich doch nur ...!». Sie habe ihm in den letzten Wochen wiederholt gesagt, dass sie sich ohne ihn sehr einsam fühlen, gleichwohl aber gern weiterleben werde – sofern er bereit sei, ihr Schutzengel zu sein. Er habe es ihr versprochen, und sie habe in ihrem ersten Trauerjahr tatsächlich sehr viel Kraft gespürt.

Dankbar sei sie auch dafür, dass er die letzten Wochen vor seinem Tod frei von Schmerzen in einem Hospiz in Arlesheim BL verbringen konnte. Dort habe er

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TRAUER | 4.11.2019 | 59

sich sicher gefühlt und sei wun­ derbar betreut worden. «Abge­ sehen davon bin ich glücklich, dass ich heute in einem Bett schlafen kann, das mich nicht ständig an den Tod meines Man­ nes erinnert», sagt sie, «sondern an unsere gemeinsame Liebe.»

Es sei ihr bewusst, dass die meisten Leute daheim im eige­ nen Bett sterben möchten, aber im Sinne der Angehörigen plä­ diere sie dafür, aus dem gemein­ samen Lebensraum nicht für im­ mer eine Todesstätte zu machen.

Und es sei viel wichtiger, wie, nicht wo ein Mensch sterbe.

Erst die Trance, dann die Euphorie

Cornelia Kazis konnte sich auf die folgenschwere Veränderung durch den Tod ihres Partners zwar vorbereiten. Wie die Trauer sich dann aber anfühlen würde, konnte auch sie nicht ermessen.

Im ersten Monat habe sie eine «grosse Fremdheit der Welt ­gegenüber» empfunden und es manchmal kaum fassen können, «dass trotzdem alles seinen ­gewohnten Gang ging». Sie habe sich wie in Trance gefühlt und Gegenstände verlegt oder ver­ loren, Dinge vergessen oder ver­ wechselt. Im nächsten Moment sei sie von einer Art «Trauer­ euphorie» ergriffen worden: «Mich erlöste der Gedanke, dass Achim es nach der langen Krank­ heit geschafft hatte.» Dann ­wurde ihr erst bewusst, wie viele Sorgen sie sich in all den Jahren um ihren Mann gemacht hatte.

«Ich habe unglaublich viel ge­ weint in dieser Zeit.»

Die Arbeit habe ihr geholfen, über den Verlust hinwegzukom­ men: «Journalismus war immer

«Trauer braucht Zeit»: Autorin Cornelia Kazis hat sich für ihr Buch mit sieben anderen Witwen ausgetauscht.

meine Domäne, in der ich mich auch zu Lebzeiten meines Man­ nes unabhängig von ihm beweg­ te.» Als sie sich nach ­seinem Tod auf die Suche nach Informatio­ nen zur Situa­tion von Witwen in der Schweiz machte, merkte sie bald, dass es dazu nichts gab, was ihre Neugier befriedigt ­hätte. Also beschloss sie, ein Buch zu schreiben.

«Ich fürchte, dass mir mit dem Abklingen der Trauer auch mein Mann nochmals abhandenkommt.»

In «Weiterleben, weitergehen, weiterlieben – Wegweisendes für Witwen» befragt sie sechs Expertinnen zu Aspekten wie Trauer, Krisen, Weiterentwick­ lung, Wohnen, Geld und Recht.

Und sie porträtiert sieben an­ dere Witwen, die mit ganz un­ terschiedlichen Lebenssituatio­ nen einen Umgang gefunden ha­ ben. Cornelia Kazis bezeichnet sie ­­als «Fachfrauen im Bereich Überlebensstrategien».

Eine neue Identität entwickeln

Die Begegnungen mit Leidens­ genossinnen haben ihr Trost und ein Gefühl von Verbunden­ heit vermittelt: «Diese Arbeit war ein wichtiger Teil meines Trauerprozesses.» Sie habe ­gelernt, dass ein verwitweter Mensch sich eine neue Identität schaffen müsse. Das biete Chan­ cen und könne toll sein, sei aber in jedem Fall ein «Kraftakt». ­Als es ihr gelungen sei, ihre Steuer­

erklärung allein auszufüllen, mit einem Handwerker «ein Ge­ spräch auf Augenhöhe» zu füh­ ren oder das Auto bei der Motor­ fahrzeugkontrolle vorzuführen, habe sie «überdimensionierte Erfolgserlebnisse gehabt».

Inzwischen habe bei ihr eine neue Phase der Witwenschaft begonnen: die Zeit nach dem ­sogenannten Trauerjahr. Viele Leute in ihrer Umgebung gingen davon aus, dass der Schmerz dann vorbei sei und der Alltag wieder da. Ihr aber stehe eine Erfahrung bevor, an die sie nie gedacht habe: «Ich spüre, dass meine Trauer abebbt – und ich fürchte, dass mir mit dem ­Abklingen dieses Gefühls auch mein Mann nochmals abhan­ denkommt.» Sie sei froh, dass sie mit 67 eine einigermassen junge Witwe sei und solch ­unerwartete Erfahrungen in Ruhe machen könne: «Trauer braucht Zeit.» MM

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MIGROS BANK | 4.11.2019 | 61 Contentpartnerschaft

Wer nachhaltig investiert, tut Gutes

Thomas Pentsy ist Markt- und ­Produktanalyst bei der Migros Bank.

Um eine sorgfältige Nachhaltigkeitsprüfung zu gewährleisten, ­arbeitet die Migros Bank mit MSCI ESG Research zusammen, einem ­global führenden Anbieter von Nach­ haltigkeitsanalysen. Gestützt auf ­diese Analysen wählt die Migros Bank in einem dreistufigen Prozess nach­ haltige Firmen aus. Nur die vorbild­ lichsten Unternehmen werden dabei

Ebenso erfolgreich Der nachhaltige Aktienindex (orange) kann mit klassischen Anlagen (grün) mithalten.

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Jan 201 5

Juli 20

14

80

Jan 201 4

Anleger achten zunehmend darauf, ob sich Unternehmen ökologisch und gesellschaftlich beispielhaft verhal­ ten. Im Detail etwa darauf, ob die ­Firma in umstrittenen Geschäfts­­be­ reichen wie Kernenergie, Rüstung oder Tabak tätig ist. In solche Firmen wird bei nachhaltigen Anlagen nicht investiert. Dabei fliessen ökologische, soziale und ökonomische Kriterien in den Anlageprozess ein. Langfristige Risiken wie der Klimawandel werden in die Analyse des Geschäftsmodells miteinbezogen. Die Einhaltung von Standards zur Korruptionsbekämp­ fung oder Kinderarbeit verhindert Skandale und kostspielige Strafzah­ lungen. Zudem lassen sich neue ­Geschäftsfelder mit Zukunftspers­ pektiven wie die erneuerbare Energie früher erkennen. Nachhaltige An­ lagen schneiden deshalb auf lange Sicht gleich gut ab wie klassische ­Investments – oder gar leicht besser.

* Bloomberg (Stand: 15.10.19)

berücksichtigt. Am einfachsten kön­ nen Sie mit unseren Strategiefonds nachhaltig investieren. Wir bieten fünf solcher Fonds an, die mit unter­ schiedlich hoher Aktienquote Ihre persönliche Risikoneigung berück­ sichtigen. Hinzu kommen drei Vor­ sorgefonds, sodass Sie auch Ihre 3aund Freizügigkeitsgelder nachhaltig anlegen können. Gerne beraten wir Sie, wie Sie bei der Anlage einen Bei­

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Wer mit wem wann und wie

Illustration: Rinah Lang

Kourtney, Kim, Khloé, Kendall, Kylie – ich kann Sie, liebe Leserinnen und Leser, nach fünf Wörtern in zwei Gruppen einteilen. Die einen von Ihnen fragen sich, ob ich auf der ­Suche nach Hundenamen mit K bin. Die anderen wissen genau, dass nur vom KardashianJenner-Clan die Rede sein kann. Kim Kar­ dashian (ja, die mit dem grossen Po) und ihre Schwestern sind schon lange Stars im Internet. Und nicht nur da: Kylie Jenner (ja, die mit den grossen Lippen) ist seit diesem Jahr die jüngste Selfmade-Milliardärin aller Zeiten, mit 21 Jahren und eigener Kosmetikmarke.

Ich finde das beeindruckend. Trotzdem kann ich Kourtney nicht von Khloé und Kendall nicht von Kylie unterscheiden. Die sehen für mich alle gleich aus, und ich habe mich auch nie informiert. Bis zu meinem Geburtstag: Die Party, zu der ich meine Freundinnen einlade, hat jedes Jahr ein Motto. Und heuer meinte

Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

mein Freund, ich könne ja ein Kar­dashianFest veranstalten. Ich schaute ihn ­fragend an.

Es hat sich herausgestellt, dass er bestens über die amerikanische Patchwork­familie informiert ist. Er weiss genau, wer mit wem wann und wie verbandelt ist oder war. Er kennt ­sogar alle Namen der Kardashian-Jenner-­ Kinder. (Die übrigens voll gaga sind, also die Namen, nicht die Kinder. Obwohl ... egal.)

Ich wollte meine Freundinnen testen. Wer stalkt heimlich die Kardashians? Am GeburiAbend trennte sich die Spreu vom Weizen: Am einen Tischende wurde über den neuesten Trennungsskandal gefachsimpelt, am anderen herrschte Ratlosigkeit. Und wenn auch Sie noch immer nicht wissen, um wen es hier geht: Stellen Sie sich mal auf den Pausenplatz einer Berufsschule in Zürich oder Zofingen. Mit den mattroten Lippen und den breiten Augenbrauen sehen alle aus wie Kylie & Co.­ MM

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Auf einer Stadtrundfahrt lernen wir die Sehenswürdigkeiten der dänischen Hauptstadt näher kennen. Am Abend erleben wir die spektakuläre Fahrt über die Oeresundbrücke.

3. Tag Lund – Südschweden – Stockholm Wir durchfahren das von unzähligen Seen geschmückte Südschweden. Vielen wird diese idyllische Gegend bekannt vorkommen, spielen doch hier viele der populären Inga Lindström-Filme. Nach Besuchen im beliebten Ferienort Gränna und im Freilichtmuseum von Gamla Linköping erreichen wir am Abend Stockholm.

4. Tag Stockholm Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Zentrum von Stockholm, der grössten Stadt Nordeuropas. Nach einer Stadtrundfahrt bleibt noch viel Zeit, die schwedische Hauptstadt auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir dann unsere Kabinen auf einem modernen Fährschiff beziehen.

5. Tag Helsinki – Turku Am Morgen legt das Schiff in Helsinki an.

Auf einer Stadtrundfahrt zeigt man uns die Sehenswürdigkeiten der finnischen Hauptstadt.

Danach bleibt auch genügend Zeit für eigenen Entdeckungen. Nach einer kurzweiligen Fahrt durchSüdfinnland erreichen wir Turku zur Einschiffung für die Überfahrt nach Schweden.

6. Tag Stockholm – Örebro – Oslo Nach der Ausschiffung Fahrt ins malerische Mariefred, wo auch das berühmte Schloss Gripsholm steht. Durch das Södermanland erreichen wir Örebro mit seinem beeindruckenden Renaissance-Schloss. Am Nachmittag Weiterfahrt entlang dem Vänernsee, dem grössten See Schwedens, und über Karlstad in den Raum Oslo.

7. Tag Oslo Nach dem Frühstück werden wir zur Stadtrundfahrt erwartet. Natürlich darf dabei ein Besuch des Holmenkollen-Gebiets ebenso wenig fehlen, wie ein Spaziergang durch den berühmten Vigelandspark. Auch für eigene Erkundungen und Besichtigungen ist genügend Zeit. Am Abend beziehen wir die Kabinen auf einem Fährschiff und geniessen dann die Fahrt durch den grandiosen Oslo-Fjord.

8. Tag Frederikshavn – Hannover Am Morgen legt das Schiff in Dänemark an. Wir durchfahren nun die Halbinsel Jütland und Schleswig Holstein, das nördlichste Bundesland Deutschlands und erreichen vorbei an Kiel und Hamburg erneut Hannover.

9. Tag Hannover – Schweiz Rückreise in die Schweiz.

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ENTWICKLUNGSHILFE | 4.11.2019 | 65

Vereint gegen das Leiden Die Migros fördert ein ehrgeiziges Malaria-Projekt in Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt.

Der Besuch im «warmen Herzen Afrikas» bestätigt: Die Menschen sind fest entschlossen, die todbringende Krankheit zu besiegen.

Text: Kian Ramezani Bilder: Cyrill Krähenbühl

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infachste Backsteinhütten mit Well­ blechdächern, ein staubiger Pausen­ platz mit ein paar Bäumen, keine Stühle, keine Pulte. Hier geht die neunjährige Ethel zur Schule. In einem ­winzigen Zimmer ist ein rudimentärer ­Sanitätsposten untergebracht, wo das ­Mädchen während der Mittagspause sitzt, leise weinend. Ihre Wangen glühen, sie klagt über Kopfschmerzen – in einer Hochrisiko­ zone wie Malawi beunruhigende Symptome.

In wenigen Augenblicken wird man ihr Blut entnehmen, um es auf Malaria zu testen.

Malaria tötet mehr Menschen als das HI-Virus

Ethel wird an diesem Morgen von John Misempha (46) und Modestar Gama (32) untersucht. Sie sind keine Ärzte, sondern ­unterrichten an der Schule. Dank einer Zu­satzausbildung sind sie in der Lage, eine ­ Art Erste Hilfe bei Malaria durchzuführen.

Routiniert sticht Gama dem Mädchen in den Finger und presst einen winzigen Tropfen ­ Blut heraus. Der wird auf einem Einweg­ schnelltest auf­getragen. Dann ist Warten angesagt. Spätestens nach 20 Minuten herrscht Gewissheit, ­ob Ethels Körper von den gefähr­ lichen P­lasmodium-Parasiten befallen ist.

Entschädigt werden die Lehrer für ihren Sanitätsdienst nicht. Die Überzeit – die Be­ handlungen finden zu Randzeiten und Pausen statt – können sie weder kompensieren noch

Lehrerin Modestar Gama untersucht die neun­ jährige Ethel Manyozo an der der NalikukutaPrimarschule. Im Sanitäts­ koffer findet sich alles für den Malaria-Schnelltest.

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ENTWICKLUNGSHILFE | 4.11.2019 | 67

mit dem Lohn auzahlen lassen. Was also ist ihre Motivation? «Ich wollte mich weiterbilden, um unseren Schü­ lern zu helfen», sagt John Misempha und fügt an: «Ich tue es für mein Land.» Tatsächlich ist Malaria die ­tödlichste Krankheit in Malawi, noch vor HIV/AIDS und Tuberkulose.

Um zu verstehen, wie wichtig sol­ che Sanitätsposten in den Schulen sind, muss man sich den Normalfall in Malawi vor Augen halten: Bei Symp­ tomen werden Kinder wie Ethel von ­ihren Lehrern nach Hause geschickt, wo ihnen die Eltern am Abend viel­ leicht ein Schmerzmittel geben, das kurzfristig Linderung verschafft.

Wenn die Symptome zurückkehren, suchen sie vielleicht eins der staatli­ chen Gesundheitszentren auf. Doch die sind meist mehrere Kilometer entfernt und für Normalsterbliche in dem 19-Millionen-Einwohner-Land nur zu Fuss erreichbar. Vielleicht brin­ gen die Eltern das Geld für ein Töfftaxi auf, vielleicht nicht. So verstreichen schnell mal mehrere Tage bis zur Dia­ gnose. Je länger Malaria unbehandelt bleibt, desto besser können die Para­ siten sich vermehren und umso hef­ tiger wird die Krankheit ausbrechen.

Auch die Ansteckungsgefahr innerhalb eines Haushalts steigt, wenn dieselbe Mücke mehrere Personen sticht.

Trotz ihrer Armut ist Ethel in ­diesem Punkt also privilegiert. Sie ­besucht eine von 58 Schulen im Bezirk Zomba, die über ein Sanitätszimmer und Lehrpersonen mit MalariaZusatz­ausbildung verfügen. Diese Ein­richtungen sind Teil eines Projekts ­ der ­international tätigen Kinder­ rechtsorganisation Save the Children Schweiz.

Drei von vier Schülern sind positiv

Öffentliche und private Verkehrsmittel sind rar in Malawi. Die meisten Menschen sind zu Fuss unterwegs (oben).

Unterricht an der Chikala-Primarschule – Stühle und Bänke sind keine Selbstverständlichkeit (Mitte).

Veranstaltung des Elternrats: Die Infos an Mütter und Väter werden traditionell durch Tänze vermittelt (unten).

Weil die Zentralregierung von Malawi im Kampf gegen Malaria auf die besonders gefährdete Bevölke­ rungsgruppe der Kinder von null bis fünf Jahren fokussiert, sind die Zahlen bei Kindern ab sechs zuletzt deutlich angestiegen. Darum kümmert sich die Hilfsorganisation seit mehreren ­Jahren verstärkt um Primarschüler.

Sie gleich neben den Klassenzimmern zu testen und zu behandeln, schlägt ­mehrere Moskitos mit einer Klappe: eine höhere Wahrscheinlichkeit der Früherkennung und somit gesündere Kinder, was wiederum weniger Schul­ absenzen bedeutet. Beides zusammen schafft einen zusätzlichen Anreiz für die Eltern, ihre Kinder überhaupt erst in die Schule zu schicken.

Malawi in Kürze: Wissenswertes rund ums Land AFRIKA

Tansania Sambia

Malawi Moçambique

Madagaskar Zimbabwe 200 km

Malawi liegt im Südosten von Afrika, eingebettet zwischen Mosambik, Sambia und Tansania.

Malawi wird auch als «warmes Herz Afrikas» bezeichnet, weil die ­Bevölkerung als sehr freundlich gilt.

Die Menschen sprechen neben der Bantusprache Chichewa auch Englisch, da Malawi bis 1964 eine britische Kolonie war.

Der Bantu-Ausdruck Malawi heisst übersetzt Feuerflammen.

Gemeint sind die spek­ takulären Sonnenaufund -untergänge über dem Malawisee – dem neuntgrössten See der Welt (­ siehe Karte).

In praktisch jeder Zigarette in Europa stecken sozusagen ein paar Gramm Malawi – das Land ist ein wichtiges Tabakanbaugebiet.

Der berühmteste Malawier heisst William Kamkwamba. Als Jugendlicher baute er eine Windmühle aus Fahrradteilen und Schrott. Der Film «Der Junge, der den Wind einfing» hat den heute 32-Jährigen in der ganzen Welt bekannt gemacht.

Was ist Malaria?

Malaria ist mit 200 Millionen Erkrankten pro Jahr die am häufigsten auftretende Infektionskrankheit welt­ weit. Sie wird von Plas­ modium-Parasiten verur­ sacht und über weibliche Stech­mücken der Gattung ­Anopheles (Bild) über­ tragen. Typische Symptome sind hohes Fieber und Schüttelfrost. Besonders bei Kindern kann die Krank­ heit schnell zum Tod führen.

Die 20 Minuten sind um.

Draussen zeichnet die hoch stehende Oktobersonne Wolkenschatten mit gestochen scharfen Umrissen auf die Hänge des Zomba-Plateaus. Drinnen zeigt Ethels Schnelltest zur Über­ raschung aller Anwesenden nur einen Balken an: negativ. Im Durchschnitt sind drei von vier Schülern mit ähnlichen Symp­ tomen positiv. Die Lehrer ­verzichten darauf, ein MalariaMedikament zu verabreichen, dokumentieren die Untersuchung in einem dicken Heft und stellen der Schülerin eine Überweisung aus. Ihre Arbeit ­ist getan, für die weitere Unter­ suchung ist nun ein öffentliches Gesundheitszentrum zuständig.

Umsonst war die Übung trotzdem nicht, denn jeder Test entlastet die chronisch über­ füllten «Health Centres», wo

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29/10/2019

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sich Malawier kostenlos behandeln lassen können. «Früher bildeten sich lange Schlangen von Schülern», bestätigt Gorden ­Kachimanga (36), der ein solches G ­ esundheitszentrum in Zomba leitet. Von den Schulen, die mit Save the Children Schweiz zusammenarbeiten, kommen laut dem Arzt praktisch keine Kinder mehr, abgesehen von ein paar Überweisungen wie im Fall Ethel. So kann er ­ sich den vielen Erwachsenen ­zuwenden, die tagein, tagaus ­seinen Warteraum füllen. Viele von ihnen leiden aufgrund der schlechten Trinkwasserqualität an Magen-Darm-Infektionen.

Projekte mit Zukunftscharakter

Die Migros unterstützt das ­Malawi-Projekt von Save the Children Schweiz mit einem fünfstelligen Betrag. Was lässt

sich damit bewegen? Ein ­Malaria-Schnelltest plus Tab­ letten im Bedarfsfall sowie Kleinmaterial wie Gummihandschuhe und Röhrchen zur Blut­ entnahme kosten pro Patient umgerechnet 15 Franken.

Schwerer zu beziffern, dafür umso wichtiger, ist die Nach­ haltigkeit: «Irgendwann werden wir uns aus diesem Projekt ­zurückziehen», sagt Victor ­Kadzinje (51), Projektleiter bei Save the Children Malawi.

«Wenn dieser Tag kommt, muss das Land bereit sein, die Aufgabe zu übernehmen, und sicher­stellen, dass die Tests an den Schulen weitergehen.»

Kadzinje verwendet einen Grossteil seiner Zeit für Überzeugungsarbeit bei Gesundheits- und Bildungsbehörden auf nationaler und regionaler Ebene, aber auch für Gespräche

Bild: Getty Images

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«Ich bin ein Fan des Projekts und könnte mir gut vorstellen, dass die Regierung es auf alle Schulen ausweitet.»

Michael Kayange Vizedirektor Gesundheitsministerium

mit lokalen Stammesführern und Elternräten. So entwickeln sich wichtige Partnerschaften, die aus Projekten nachhaltigen Fortschritt entstehen lassen.

Eine Schlüsselrolle in diesem komplexen Beziehungsnetz spielt Michael Kayange (42), ­Vizedirektor im Gesundheits­ ministerium und Chef der staat­ lichen Malaria-Bekämpfung. Er hat vom Besuch aus der Schweiz erfahren und spontan beschlos­ sen, beim Augenschein in Ethels Schule dabei zu sein. Am Nach­ mittag trifft er Vertreter des E­lternrats und ermahnt die Männer und Frauen, das wich­ tigste Hausmittel gegen Malaria nicht zu vergessen: Moskito­ netze. «Wir können sie uns nicht leisten», wendet ein Vater ein.

«Gebt nicht so viel Geld für ‹Freundinnen› und Bier aus», ­erwidert der hohe Funktionär

aus der Hauptstadt – zur Erhei­ terung der Mütter. «Nicht alle Männer trinken Bier und haben Freundinnen», brummt es aus der Runde.

Am Ende eines langen Tages ist Victor Kadzinje zufrieden, denn er hat dem Regierungsver­ treter ein wichtiges Zugeständnis abgerungen: Ab November soll das Gesundheitsministerium die Kosten für Schnelltests und Me­ dikamente übernehmen. Mit den freigewordenen Mitteln kann Save the Children weitere Lehrer ausbilden. Kadzinje träumt da­ von, dass dereinst alle Schulen im Land mitmachen. Wenn das gelingt, klappt es vielleicht auch mit Michael Kayanges ambi­ tioniertem Ziel: Ausrottung von Malaria in Malawi bis 2030. MM Informationen: migros.ch/unterstuetzungsfonds savethechildren.ch/spende

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40 Jahre Unterstützung­ Seit seiner Gründung 1979 fördert der MigrosUnterstützungsfonds (früher: Hilfsfonds) Pro­ jekte, die Mensch und Natur zugutekommen.

Jedes Jahr stellt er eine Million Franken für die Entwicklungs­ zusammen­arbeit im Inund Ausland zur Verfügung, darunter 2018 auch für das Malaria-Projekt von Save the Children Schweiz in Malawi.

Die Hilfsorganisation setzt diese Mittel hauptsächlich für die medizinische Weiterbildung von Lehr­ personen ein.

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«Der Rettigsschwimmer» im Häbse Vom 12. November bis 31. Dezember bringt das Häbse-Theater die Komödie «Der Rettigsschwimmer», basierend auf «Der kühne Schwimmer» von Franz Arnold und Ernst Bach, in einer Dialektfassung auf die Bühne. Für die Auf­ führung am 21. November offeriert die Migros Basel vergünstigte Tickets für 30 statt 54 Franken. Erhältlich sind sie an den M-Vorverkaufsstellen im ­Claramarkt und im MParc Dreispitz. Weitere Infos: haebse-theater.ch

Ihre Stimme zählt Ende 2019 findet der Wettbewerb «Lehrling des Jahres» zum 11. Mal statt.

Mit dabei ist auch Tamara Buntschu von der Migros Basel.

Text: Moritz Weisskopf Bild: Aline Freier

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it dem Ziel, die beruf­ liche Grundbildung in der Region einer brei­ ten Öffentlichkeit ­bekannt zu machen und das Image der Berufslehre weiter zu steigern, wurde 2009 der schweizweit ein­ malige Wettbewerb «Lehrling des Jahres» ins Leben gerufen.

Zudem bietet das Projekt leis­ tungsstarken und engagierten Lernenden und ihren Aus­ bildungsbetrieben eine Platt­ form. Teilnahmeberechtigt sind alle Lernenden, die in den Kantonen Baselland oder Basel-Stadt über einen gülti­ gen Lehrvertrag verfügen und sich zum Zeitpunkt der Aus­ schreibung in einem laufenden Lehrverhältnis befinden.

In ­diesem Jahr sind über 50 Be­ werbungen eingegangen. Aus ­diesen wurden die zehn ­Finalistinnen und ­Finalisten ­erkoren.

Eine von ­ihnen ist Tamara Buntschu, Detailhandels­ fachfrau EFZ Flower im

Tamara Buntschu hat viel Zeit in die Vorbereitung investiert.

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THEATER

2. Lehrjahr in der Migros Muttenz.

«Es ist eine grosse Chance und für mich persönlich auch eine Ehre, eine der zehn Finalistinnen zu sein. Ich habe viel Zeit in die Vor­ bereitung investiert, bin aber trotzdem sehr nervös», sagt die 24-Jährige.

Nachdem die zehn Besten ihr Können am Contest-Tag bereits bewiesen haben, dürfen nun die ­Leserinnen und Leser des Mi­ gros-Magazins den L ­ ernenden im Online-Voting ihre Stimme ­geben. Die Ab­stimmung dauert von heute bis 11. November.

«Ich würde mich sehr über viele Stimmen freuen», sagt Tamara Buntschu. Wer den Wettbewerb am Ende für sich entscheidet, wird im Rahmen der grossen Preisver­ leihung am 19. November in der Schalterhalle der UBS in Basel ­verkündet. MM Infos und Online-Voting: lehrlingdesjahres.ch

Christian Schenker im Kinderkonzert Früher komponierte er Lieder für den Unterricht, heute lebt er von seiner Musik. Der ehemalige Kindergärtner und ­Musiklehrer Christian Schenker schreibt seit 1992 Lieder für Kinder und Junggebliebene. Mit seinen neuen und alten Hits bringt er Kinder und Erwachsene zum Lachen, Mitsingen und Tanzen.

Manch ein Dreikäsehoch entdeckt bei den Konzerten den Pogo oder das Headbanging – auch ­Erwachsene fühlen sich um Jahre jünger.

Am 1. 12. tritt Christan Schenker um 11 und 14.30 Uhr im Rahmen der Migros-­Kinderkonzerte im Theater Arlecchino auf. Die Migros Basel verlost 5 × 2 Tickets für das Konzert um 11 Uhr: E-Mail mit Stichwort «Schenker» bis 12. 11. an verlosung@ migrosbasel.ch Infos: theater-arlecchino.ch

An den Räbeliechtli-Umzug nach Liestal Mit den liebevoll geschnitzten Räbenlichtern marschieren die Kinder am 7. November wieder durch Liestals Gassen. Um 18.30 Uhr laufen die Gruppen an allen Treffpunkten (Spielplatz Brunnmat, Maxi Fraumatt, Dorfplatz Brüelmatte, Schulhaus Frenke, Rot­ ackerschulhaus) los. Für den U ­ mzug in

Liestal und das Pendant in Basel-Stadt am 13. November gibt es ab jetzt in folgenden Migros-Filialen kostenlos Räben, Bastelutensilien und Liederbüchlein: Birsfelden, ­Breitenbach, ­Claramarkt, Drachen-­Center, Gundelitor, Liestal, Paradies, Riehen und ­ MParc Dreispitz.

72 | 4.11.2019 | MIGROS BASEL

Elisa Brogna, Teamleiterin Blumen in der Migros Oberwil, arbeitet bereits seit 14 Jahren für die Migros Basel.

«Am liebsten binde ich runde Blumensträusse» Seit 14 Jahren arbeitet Elisa Brogna bei der Migros Basel in der Floristik. Im Gespräch verrät sie, wie sie zu ihrem Beruf fand und warum sie heute noch Spass daran hat.

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ie Herbstsaison ist für Floristin­ nen nicht gerade spannend, oder?

Doch, absolut. Meiner Meinung nach ist der Herbst ganz klar die schönste Jahreszeit. Ich mag Herbstfarben: die verschiedenen Brauntöne, das leuchtende Gelb und das saftige Orange. Die Blumenviel­ falt ist einfach wunderschön, mit den Hor­ tensien, Sonnenblumen und Chrysanthemen.

Man kann in dieser Zeit auch gut mit trocke­ nen Elementen arbeiten, sodass die Sträusse länger halten als in anderen Jahreszeiten.

Bei Ihnen gibts ja eine riesige Auswahl an Blumen. Welche mögen Sie am liebsten?

Text und Bilder: Moritz Weisskopf

Im Frühling die Ranunkeln. Sie sehen schon einzeln in einer Vase schön aus, lassen sich aber auch gut mit vielen anderen Blumen und Blättern kombinieren: eine vielseitig ein­ setzbare Blume. Im Herbst gefallen mir die Horten­sien mit ihren Blau- und Lilatönen am besten.

Welchen Teil Ihrer Arbeit üben Sie am liebsten aus?

Den kreativen. Ganz spezifisch binde ich am liebsten runde Blumensträusse. Das kann ich auch am besten. Man kann einfach so viel rausholen, mit den Farben spielen und der Kreativität freien Lauf lassen.

Wie lange brauchen Sie dafür?

Für einen runden Blumenstrauss, der etwa 50 Franken kostet, ungefähr 10 Minuten, ­Gestecke sind viel zeitintensiver. Es kommt aber immer auf den Kundenwunsch an.

Erhaltet ihr viele Bestellungen mit aus­ gefallenen Wünschen?

Das hängt stark von der Saison ab. Im Früh­ ling und Sommer stehen viele Hoch­zeiten an, dann ist hier viel los. Kurz vor d ­ em Valentins­ tag, dem Muttertag und vor Weihnachten herrscht ebenfalls Hochbetrieb. A ­ nsonsten haben wir pro Woche vier bis sechs Spezial­ bestellungen.

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3 Im Herbst zeigt sich die Farbenpracht.

1 und 2 Elisa Brogna stellt die Sträusse nach den Wünschen der Kundschaft zusammen.

4 Hortensien dürfen im Herbst nicht fehlen.

Vorhangausstellung im MParc Dreispitz

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Ob aus Tüll, Leinen, Baumwolle oder Polyester: Vorhänge bereichern als Raumtrenner oder Deko eine Wohnung. Vom 5. bis 9. November widmet sich eine Ausstellung im M ­ Parc Dreispitz der Welt der Vorhänge – mit 1000 Vorhang- und Nähstoffen. Man kann live erleben, wie Vorhänge entstehen und von professionellen Näherinnen ver­feinert werden. An diesen Tagen profitiert die Kundschaft von 20 Prozent Rabatt auf alle Vorhangstoffe.

Subito einkaufen Warum haben Sie sich für Ihren Beruf ­entschieden?

Ehrlich gesagt hatte ich lange Zeit nicht die Absicht, im Floristikbereich zu arbeiten. Mit 14 absolvierte ich eine Schnupperlehre in ­einem Coiffeursalon, was mir jedoch über­ haupt nicht gefiel. Allerdings merkte ich dabei, dass ich etwas Kreatives machen will. Meine Stiefmutter, die damals in der Migros arbeitete, empfahl mir, mal in der Blumenabteilung der Migros zu schnup­ pern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie mit Blumen zu tun und auch gar nicht das Bedürfnis, in diesem Bereich zu arbeiten – doch bei der Schnupperlehre hat es mich dann gepackt. Ich war hellauf begeistert.

Und jetzt, 14 Jahre später? … gefällt es mir noch immer. Ich habe die Entscheidung keine Sekunde bereut und kann es nur jeder und jedem empfehlen: Schnuppert mal bei uns.

«Bei der Schnupperlehre hat es mich dann gepackt.»

Es ist aber bestimmt nicht immer alles einfach und schön.

Nein, sicher nicht. Es gibt wie in jedem ­anderen Job auch hier grosse Heraus­ forderungen. Die grösste ist gleichzeitig aber auch der schönste Teil unseres Jobs: Wir wollen den Kundinnen und Kunden eine Freude bereiten. Wenn man die Kund­ schaft glücklich macht, macht einem die ­Arbeit auch Spass. Das erschwert die Sache manchmal: Man muss gute Menschenkennt­ nis an den Tag legen und versuchen, heraus­ zuhören und zu spüren, was die Kundschaft ­genau will. Am anspruchsvollsten ist das ­ bei Hochzeitssträussen.

Weshalb?

Da sind die Erwartungen riesig, und es braucht viel, um ihnen gerecht zu werden.

Man zittert schon ein bisschen, wenn man den Strauss übergibt, und macht sich Ge­ danken: Ist es recht so, oder hätte es noch ein bisschen anders sein sollen? Besonders an diesem Tag soll ja alles perfekt sein.

Warum soll man Blumen bei euch kaufen?

Unsere Blumen sind frisch und bunt – wie wir. Zudem sind wir freundlich, hilfsbereit, kreativ und freuen uns, die Kundschaft glücklich zu machen. MM

Das Self-Service-Kassensystem­­ ­«subito» erleichtert den Migros-­ Kundinnen und -Kunden den Einkauf.

Mit Self-Scanning für grös­sere und Self-Checkout für kleinere Einkäufe kann die Kundschaft selbständig ­einscannen, einpacken und bequem bargeldlos bezahlen. 2012 wurde im Migros-­Drachen-Center die erste «subito»-­Kasse der Region eingerichtet.

Die Begeisterung war gross, und bald wurden solche Kassen auch für ­andere Supermärkte gefordert. Inzwischen sind 28 Filialen der Migros Basel mit Self-Scanning und/oder Self-Check­out-­ Kassen ausgerüstet. Ab dem 8. November auch in der Migros Birsfelden und ab 22. November in Moutier. Weitere Filialen werden folgen, damit die Kundschaft der Region eine Alternative für die Abwicklung ihrer Einkäufe hat.

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Hitparade 1, 2 oder 3? Der Musikgeschmack unserer Familie ist breit. Hören wir gemeinsam Musik, darf jeder abwechs­ lungsweise ein Lied wählen. Der Kleine liebt Songs wie «Döner macht schöner».

Der Grosse kontert mit Justin Biebers «I don’t care». Der Papa versucht, sich mit hartem Rock wieder einzumitten.

1 Wir lassen Andrew Bond laufen, bis der Kleine nur noch «Zimetschtern han i gern» singt.

2 Wir hören nur noch Lieder mit harmlosen Lyrics und briefen auch den Nonno.

3 Wir lassen alle weiterhin ihre Lieblingslieder hören trotz entsprechendem Risiko.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Ich glaube nicht, dass die anderen Kitakinder vom Ständchen des Kleinen traumatisiert wurden. Da viele Lieder bei uns zu Hause auf Englisch oder Italienisch laufen, ist auch selten wirklich verständlich, was er da so singt.

Illustration: Lisa Rock; Bild: René Ruis

Wenn ich dann an der Reihe bin, wün­ sche ich mir Italianità mit «Felicità».

Manchmal trällert der Kleine deshalb

«Tschitta, Tschitta». Kürzlich, beim Ab­ holen von der Kita, sagte die Betreuerin mit besorgter Miene: «Heute gab es einen Vorfall.» Ich denke an einen handfesten Konflikt. Doch sie fügt an: «Er hat den ganzen Tag ein Lied ge­ sungen mit nicht kindgerechtem Text.»

Es stellt sich heraus, dass es «Sexbomb» ist. Das muss vom Nonno kommen, er war als junger Mann in New York am Tom-Jones-Konzert und ist noch immer ein Fan. – Und jetzt? MM

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Wenn das Kind nicht zuhört ...

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anches Elternmantra zieht sich verlässlich durch Kindheit und ­Jugend: «Räum dein ­Zimmer auf!» etwa, gefolgt von der ebenfalls berechenbaren Antwort «Ja-ha, gleich» – worauf die erwünschte Handlung allerdings oft ausbleibt. Wo hakt es? «Erziehung ­ ist vor allem eine Frage der Kommunikation», sagt Atilla Vuran. Er ist selbst Vater und berät als Kommu­ nikationsexperte Führungskräfte.

Rationale Zustimmung reicht nicht

Vuran ist überzeugt: Was im Job funktioniert, kann auch den Familien­­alltag entspannen. In seinen Seminaren setzt Vuran auf emotionale Aufnahmebereitschaft und Berechtigung – ein Duo, das für ihn «der Schlüssel ­ zur Kommunikation der Zukunft» ist.

Die Berechtigung, ihrem Nachwuchs ­etwas zu sagen, haben Mutter und ­Vater aufgrund ihrer Elternrolle ­ohnehin. Der Knackpunkt bleibt die emotio­nale Aufnahmebereitschaft des Kindes, was bedeutet: «Es muss nicht nur rational zustimmen, sondern auch

... will es fühlen: Damit elterliche Botschaften verinnerlicht werden, braucht es einen emotionalen Zugang, sagt der Experte. Tipps für die erfolgreiche Kommunikation zwischen Eltern und Kind.

Text: Kristina Reiss

So kommt die Botschaft an • Den richtigen Zeitpunkt wählen: Wenn Eltern zu müde oder zu gestresst sind oder das Kind gerade in etwas vertieft ist, empfiehlt es sich, das Gespräch auf einen günstigeren Moment zu verschieben.

• Von der Aufnahmebereitschaft hängt es ab: Eltern können ihr Kind «lesen» und erkennen, ob es emotional aufnahmebereit ist. Die Chance ist grösser, wenn es um die Werte des Kindes geht.

Verweigert zum Beispiel der 15-jährige Hobby­fussballer gesundes Essen, kann man ­ argumentieren: «Wenn du später mal für Real Madrid spielen willst, ist es vielleicht nicht so gut, nur solche Sachen zu essen.»

• Hat die elterliche Botschaft keine emotionale Überzeugungskraft: das Kind mit ins Boot holen.

Die Tochter, die partout nicht aufräumen mag, etwa fragen: «Was ist deine Vorstellung? Bist du zufrieden so?»

• Wenn es um Wichtiges wie Sicherheit oder Gesundheit des Kindes geht: den elterlichen Standpunkt durchsetzen und die Gründe und Erklärungen nennen.

Bild: Getty Images

• Für die Haltung des Nachwuchses Interesse zeigen. Wenn das Kind eingebunden wird, hat es auch das Gefühl, ernst genommen zu werden – selbst wenn die Eltern letztlich die Richtung vorgeben.

emotional von der Botschaft der Eltern überzeugt sein», so der Experte.

Die Crux der Kommunikation: Wir denken oft nur an die Botschaft, die wir loswerden wollen. Vuran beobachtet, dass Dinge wie Tonalität oder Sprach­ geschwindigkeit häufig unberücksichtigt bleiben, ebenso der richtige Zeitpunkt.

Wenn das Kind ausserdem nicht emo­ tional überzeugt ist, reagiert es nicht oder nur halbherzig. In der Folge sind die ­Eltern frustriert.

«Wenn wir zu Kindern sprechen, glauben wir immer, sie führen zu müssen», so der Experte. «Wir wollen sie dazu bringen, dass sie etwas tun.» Besser sei es, wenn man nachzuempfinden ­versuche, welche Einstellung das Kind zur Sache habe. «Als Vater muss ich mit der kindlichen Haltung nicht einverstanden sein», so Vuran, «aber ich muss sie verstehen.» Und was selbst bei ­Kindergartenkindern gut funktioniere: «Konkret fragen: Wie könnten wir das lösen?», rät Atilla Vuran. «Kinder haben oft tolle Einfälle.» MM Buchtipp: Atilla Vuran, Nina Harbers: «Kommunizieren heisst scheitern», Jünger Medien Verlag, 2017; Fr. 23.90 bei exlibris.ch

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Ideale Beleuchtung leicht gemacht Je besser ein Raum beleuchtet ist, desto wohler fühlen wir uns. Als Faustregel gilt: Der Mix aus drei unterschiedlichen Lichtquellen schafft eine ­ideale Atmosphäre. Dafür braucht es erstens eine Hintergrund­beleuchtung, die den Raum indirekt weich erhellt; zweitens ein Akzentlicht, das für ­Abwechslung sorgt und den Blick auf ein Bild lenkt oder ein Möbelstück belebt; drittens eine helle ­Arbeitsbeleuchtung, die die Lektüre auf dem Sofa oder präzises Arbeiten in der Küche ermöglicht.

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RÄTSEL | 4.11.2019 | 89

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Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

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Jemand, der einen höheren gesellschaftlichen Rang vortäuscht, nennt man einen ...

K Hochstapler

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Wie heisst ein Bahnhof, bei dem alle Hauptgeleise enden?

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Welches Land ist weltweit der grösste Kaffee-Exporteur?

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Wo liegen die Sporaden?

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Wie heisst der «Schwingerkönig» 2019 Stucki mit Vornamen?

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Wo kommt er Thomas-Kreislauf vor?

L Leichtathletik

U Blutbahn

I

Wirtschaft

Bimaru

Von welchem lateinischen Ausdruck hat der Lukmanierpass seinen Namen?

S der grosse Wald 1

2

3

G die hohe Tanne 4

5

6

1 3

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

N der karge Berg 7

Lösungswort

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Kreuzworträtsel Lösung Nr. 44 TreppenlifTe

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Sudoku Gewinner Nr. 43

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92 | 4.11.2019 | MEINE WELT

«Meine Instrumente wurden immer grösser» Nina Reber schliesst gerade ihr Studium zur Heilpädagogin ab. Gleichzeitig ist sie mit ihrem Vater Peter Reber auf Konzerttournee. Sie mag es, mit «Päpu» zu philosophieren, Chocolate Chip Cookies zu backen und Cello Romeo zu spielen.

Text: Sabine Lüthi Bilder: Severin Novacki

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MEINE WELT | 4.11.2019 | 93

1 Mein Zuhause «Auf diesem Bänkli im Essbereich meiner Wohnung sitze ich gern und lese. Das Bild habe ich auf einer Auktion für wenig Geld ersteigert.

Ich wohne mit meinen Eltern in einem Mehrgenerationenhaus.»

2 Meine Kochkünste «Für meine Chocolate Chip Cookies bin ich bekannt – meine rosarote Kitchen Aid und ich sind ein gutes Team. Ich liebe Kochbücher, koche aber Handgelenk mal Pi.»

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3 Mein Velo «Meine liebsten Fortbewegungsmittel in der Stadt sind das Tram

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Name Nina Reber (27) Wohnort Bern Das läuft bei mir «2015 habe ich mein Studium an der Pädagogischen Hochschule Bern abgeschlossen. Zurzeit arbeite ich an der Masterarbeit des Zusatzstudiums zur Heilpädagogin.

Da ich die Prüfungen hinter mir habe, ist der Zeitpunkt für die Tournee ‹Es Läbe voll Lieder› mit meinem Vater perfekt. 2011 begleitete ich ihn schon einmal auf einer Tour­nee. Erstmals sang ich als Vierjährige beim Weihnachtslied ‹Winterzyt, Wiehnachtszyt› mit.

Ich mag Kinder sehr. Auch diejenigen, die nicht unseren Normen entsprechen, sind alle ‹Gschänkli›.

Grosse Freude habe ich an meinem Gottekind, der 19 Monate ­alten Tochter meines Bruders.»

und mein Velo mit Körbli. Kürzlich musste ich einsehen, dass ich einen kleineren Velorahmen brauche: ein S, sprich small.

Ich bin nur 157 Zentimeter gross.»

4 Meine Celli «Mit sieben Jahren habe ich das Cello entdeckt. Seither habe ich auf vier immer grösser werdenden Instrumenten gespielt. Mein neuestes heisst Romeo, es geht mit auf die aktuelle Tournee. Mein erstes hatte ich Bröscheli getauft, ich besitze es noch immer.»

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Mein Migros-Lieblingsprodukt «Das Vegi Hummus Nature von Anna’s Best finde ich köstlich. Ich kann es zum Zmorge, zum Zmittag und zum Znacht essen – es passt immer.»

5 Mein Start ins Leben «Meine ersten drei Lebensjahre habe ich auf den Bahamas, der Sonneninsel New Providence, verbracht. Die verschiedenen Düfte und Aromen dort, die englische Sprache – das alles hat mich mitgeprägt. Mein ‹Päpu› Peter (70) und ich haben eine tolle Beziehung. Ich geniesse die Gespräche, das Zusammensein mit ihm sehr. Wir können beide gut philosophieren.» MM

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