Migros-Magazin-40-2021-d-OS

Ausgabe Ostschweiz, AZA 1953 Response Zentral, Psdg DP AG, Ent.bez.A 44631

migros.ch/magazin | MM40, 4.10.2021

FRISEUR FÜR ALLE FELLE Seite 14

ZU BESUCH IM ERSTEN KATZEN-CAFÉ Bild: Getty Images; Illustration: illumueller.ch

Seite 6

MIAU! Ein Magazin für Katzenfans ab Seite 4

ie Sind S er d r meh typ ?

Hunde den! en Bitte w

DER GROSSE KATZENFUTTER-TEST Seite 10 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 0041(0)58-712 24 51, E-Mail: mireg@gmos.ch

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Hirschentrecote Tranchen Speck Steinpilze Rindsbouillon Rohzucker Vollrahm Maisstärke gemischte Kräuter (z.B. Thymian, Oregano, Salbei)

30 Min.

zubereitung

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2.40

M-Classic Rotkraut gekocht

Backofen auf 60 °C vorheizen. Entrecote in 8 Medaillons schneiden. Medaillons satt mit Speck umwickeln. Eine beschichtete Bratpfanne erhitzen. Medaillons mit der Verschlussseite des Specks nach unten in die Pfanne legen. Medaillons rundum ca. 6 Minuten braten. Herausnehmen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Zugedeckt im Ofen ziehen lassen. Pilze rüsten und putzen. Pilze in grosse Stücke schneiden. In die Bratpfanne geben und im Bratfett des Fleisches bei mittlerer Hitze rundum ca. 5 Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Aus der Pfanne nehmen und zugedeckt warm stellen.

400 g

500 g

Bouillon in dieselbe Pfanne giessen und mit dem Zucker aufkochen. Rahm und Maisstärke gut verrühren. Unter Rühren zur Bouillon geben. Köcheln lassen, bis die Sauce bindet. Kräuter fein zupfen oder hacken und daruntermischen. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dem Fleisch und den Pilzen anrichten. Dazu passen: Rosenkohl, Spätzli, Reis.

Zubereitungszeit ca. 30 Minuten Verliebt in den Herbst? Dann passende Rezepte auf migusto.ch/herbst nachkochen

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Genossenschaft Migros Ostschweiz

4 | 4.10.2021 |

KATZEN

Miezi hört auf Luna

FREQUENZ

Wussten Sie, dass Katzen so laut wie ein Rasenmäher schnurren können? Simba besser jagt, wenn er satt ist, und Félicette gar ins Weltall flog? Lustiges und Interessantes über des Menschen eigenwilligsten Freund.

32 Muskeln bewegen das Ohr der Katze.

Sie nimmt damit Töne im Bereich von etwa 45 bis 60 000 Hertz wahr. Deshalb kann sie sogar die Liebeslieder der Mäuse hören. Dem Menschen bleiben solche Arien verborgen. Er hört nur im Bereich zwischen 20 und 20 000 Hertz.

Texte: Martina Frei Illustrationen: illumueller.ch

39,2° Die Körpertemperatur einer gesunden Katze liegt zwischen 36,7 und 38,9 °C. Fieber hat eine Katze erst ab 39,2 °C. Bei jungen Katzen kann die normale Körpertemperatur bis zu 39,8 °C betragen.

15 DIE ASTRONAUTIN Die schwarz-weisse Félicette war die erste Katze im All. Am 18. Oktober 1963 startete die Pariser Strassen­katze gezwungenermassen zu einem rund 15-minütigen Weltraumflug. Später landete sie in ihrer mit einem Fallschirm versehenen Kapsel wieder auf der Erde. Danach wurde Félicette monatelang im Labor ­untersucht und zuletzt eingeschläfert.

Etwa fünf bis 15 Mäuse fängt eine Bauernhofkatze täglich, wenn ihr das Jagdglück hold ist. Auch gute Mauser brauchen jedoch eine Grundversorgung mit Katzenfutter, rät der Schweizer Tierschutz (STS) und weist darauf hin, dass gesunde, wohlgenährte Katzen bessere ­Mäusefänger sind als hungernde.

Denn jagen geht das Büsi auch, wenn es satt ist.

TAURIN Eine vier Kilo schwere Katze braucht am Tag etwa 200 Milligramm Taurin. 100 Gramm Maus enthalten rund 240 Milligramm dieser lebenswichtigen Aminosäure. Mit anderem Fleisch kann die Katze ihren B ­ edarf an Taurin hin­gegen nicht decken, und beim Kochen wird es teil­weise zerstört.

Ausser Mäusen liefern nur frische Muscheln ­genügend Taurin – oder ein entsprechender ­Zusatz im Futter.

Namen

KATZEN |

4.10.2021 | 5

Das sind die beliebtesten N ­ amen für Katzenweibchen und -männchen in der Schweiz:

1

Luna & Simba 2

Nala & Leo 3

Mia & Felix 4

Kira & Jimmy 5

Mimi & Max

LAUTSTÄRKE Katze Smokey galt als Welt­ rekordhalterin im lauten Schnurren. Sie brachte es auf 67,7 Dezibel. Doch dann wurde sie 2015 von Kater Merlin mit 67,8 Dezibel übertroffen. Das ist fast so laut wie ein Rasenmäher.

Seine Besitzerin hört Merlin sogar schnurren, wenn sie sich die Haare föhnt.

6

Lilly & Filou

Quellen: www. migmag.ch/katzenfacts

210 Min. Bis zu dreieinhalb Stunden widmen Katzen pro Tag ihrer Körperpflege. Damit pflegen sie nicht nur das Fell, sie regulieren auch ihre Körper­temperatur und reduzieren Stress.

Mögen Sie Katzen? Dann sind Sie hier richtig. Anläss­ lich des Welttiertags vom 4. Oktober stellen wir un­sere liebsten Haustiere ins Zentrum des Magazins.

Was wir über die eigen­ willigsten Freunde des ­Menschen ­zusammengetragen haben, finden Sie auf den nächsten Seiten.

Viel Spass!

Ihr Migros-Magazin

SCHNELL Die schnellsten Katzen können kurzzeitig fast 50 km/h schnell sprinten.

Damit sind sie etwas schneller als der bisher schnellste Mensch Usain Bolt, der bei 100-Meter-Läufen eine Topgeschwindigkeit von 45 km/h erreicht hat.

Die schnellste Wildkatze, der Gepard, bringt es auf rund 110 km/h.

Liebe Leserin, lieber Leser

1,7 Mio. In der Schweiz leben schätzungsweise 1,7 Millionen Katzen. Jede davon kostet ihre Halterin oder ihren Halter pro Jahr etwa 1300 Franken. Bei einer ­durchschnittlichen Lebensdauer von 15 bis 18 Jahren ergibt das rund 20 000 bis 25 000 Franken – grössere medizinische Behandlungen nicht eingerechnet. Diese können pro Fall schnell einmal auf 1000 Franken und mehr zu stehen kommen.

PS: Falls Sie doch lieber Hunde mögen, drehen Sie das Magazin einfach um und beginnen noch ­einmal von vorn.

INHALT 6

Kafi, Gipfeli, Büsi: Ein Besuch im Katzen-Café

10

Schnäderfrässige Samtpfoten: Katzenfutter im Praxistest

14

Einmal schamponieren, bitte: Fellpflege im Katzensalon

18

Zwiegespräch mit Chili: Eine Tierkommunikatorin erzählt

22

Katze oder Hund: Welches Haustier passt zu Ihnen?

Illustrationen Sämtliche Illustrationen im KatzenTeil stammen von illumueller.ch

6 | 4.10.2021 |

KATZEN

Einladung zum Katerfrühstück Im Grunde gehört das Zürcher Café Casa del Gato den fünf Katern, die dort leben. Menschen sind jedoch willkommen, solange sie sich an ein paar Regeln halten.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Daniel Winkler

L

eonardo, Tiego und Juan sitzen am Ende des Gartens und starren gebannt durch den engmaschigen Zaun aufs Nachbargrundstück, wo sich eine Schar Spatzen lautstark im Gebüsch tummelt. So ­fokussiert sind die drei jungen Kater auf das Geschehen, dass ­ sie sich von zwei Café-Gästen nicht stören lassen, die mit Tabletts in den Händen vorsichtig um sie herum balancieren und sich an einen Tisch setzen.

Auch dass sich Ronja (11) und Jule (12) nähern, um sie zu streicheln, lassen sich die drei Vierbeiner der Rasse Maine Coon gerne gefallen. Die beiden Mädchen sind zum ersten Mal im «Casa del Gato», dem ersten Schweizer Katzen-Café mitten in Zürich. Und sie finden es beide super. Hierhergebracht hat sie Marianne Bühler (74), Ronjas Grossmutter, die von einer ihrer Töchter vom Café gehört hatte und zuvor schon einmal mit Freundinnen zu Gast war.

«Meine Tochter hatte eine Maine Coon, wir sind eigentlich wegen ihnen hier», erklärt sie. Alle drei können sich gut vorstellen wiederzukommen, primär wegen der Katzen. «Aber ich finde auch die Getränke sehr fein», sagt Ronja.

Am Ende müsse eben beides passen, findet Simge Aglamaz (31), die Inhaberin des Katzen-Cafés.

«Das erste Mal kommen die ­Leute wegen der Katzen. Aber nur wenn auch das Menüangebot

stimmt, kommen sie regelmässig wieder.» Aglamaz freut sich, dass sie bereits ein paar Stammgäste gewinnen konnte, seit sie das Lokal im Januar mitten in der Pandemie eröffnete. «Als wir im April den Garten öffnen konnten, hat die Gästezahl zugenommen, mittlerweile läuft es gut.» Tatsächlich ist das Café an diesem sonnigen Nachmittag fast voll.

Entsprechend viel Aufmerksamkeit bekommen die Kater.

Bewilligungen brauchten Nerven

Bis vor wenigen Jahren konnte Simge Aglamaz nicht viel mit Katzen anfangen. Heute hält die frühere Marketingfachfrau zwei zu Hause und fünf in ihrem ­Lokal. Begonnen hat es mit ihrem Freund, der mit Katzen aufgewachsen ist und sich ein Leben ohne nicht vorstellen konnte.

«Als wir vor drei Jahren die zwei süssen Fellknäuel erst einmal im Haus hatten, war meine Skepsis schnell weg», erzählt ­Aglamaz lachend. Und die Tiere hätten sich rasch auf ihr ganzes Leben ausgewirkt. «Wir sind ruhiger und entspannter geworden, Ferien wurden plötzlich weniger wichtig und kürzer.»

Eines Tages sah ihr Freund im Fernsehen eine Dokumentation über Katzen-Cafés in Japan, die dort weitverbreitet sind. Und fand: «So was könnten wir doch auch machen.» Hinzu kam, dass Aglamaz in ihrem Job unzufrieden war und sogar schon die S ­ telle

gewechselt hatte, ohne dass es­ besser geworden war. «Der Ge­ danke liess mich deshalb nicht los, dass es ­einen Versuch wert wäre.»

Umso überraschter war sie, als sie begann, sich um entsprechende Bewilligungen zu bemühen und von diversen Stellen hörte: «Was, noch ein Katzen-Café?»

«Die Idee hatten offenbar schon viele, aber es braucht Nerven und Zeit, die Bewilligungs­verfahren hinter sich zu bringen.» Über ein Jahr im Fall von «Casa del Gato», das nun landesweit das erste ist.

«Die anderen haben wohl einfach vorher aufgegeben.»

Alles fürs Katzenwohl

Die junge Inhaberin musste sich auch alle Informationen selbst zusammensuchen. «Zwar gibt es solche Cafés schon in vielen Ländern, aber die Verfahren und Tierhaltungsbedingungen sind überall anders, ich konnte also nicht einfach irgend etwas aus dem Ausland kopieren.» Sie habe Wochen verbracht, mit Tierärzten, Tierheimen, Tierschutz und Katzenhaltern zu sprechen, um den fünf Katern möglichst ideale Bedingungen zu schaffen und alle Auflagen zu erfüllen.

So gibt es im Café einen Rückzugsraum, zu dem nur die Katzen Zugang haben, es gibt Kratzbäume, Körbe, für jede ein eigenes Kistchen und im Innenraum Wege oben an der Decke, über die Gäste hinweg. Den Garten umgibt ein hoher Metallzaun mit Netz, an dem

Leonardo Maine Coon

KATZEN

| 4.10.2021 | 7

Katzen wirken beruhigend Das erste Katzen-Café wurde 1998 in Taipeh eröffnet, der Hauptstadt Taiwans. Dort begeisterte es nicht zuletzt G ­ äste aus Japan, wo 2004 in Osaka das erste Lokal eröffnet wurde. Seither boomt das Konzept mit den TierCafés – mittlerweile auch in Nordame­rika und ­vielen Ländern Europas.

Simge Aglamaz mit drei ihrer fünf Café-Katzen im Garten des Lokals

Tiego Maine Coon

Cesar British Shorthair

Juan Maine Coon

Pedro British Shorthair

Der positive Einfluss von Katzen auf Menschen ist längst auch wissenschaftlich erwiesen. «Sie wirken beruhigend und ermög­ lichen physische und ­sensorische Kontakte, was uns guttut», sagt der ­Verhaltensbiologe und Katzenexperte Dennis C. Turner (73). «Katzen ­streicheln senkt den Blutdruck und Pulsschlag und reduziert Stress.»

Grundsätzlich sollte man in Tier-Cafés nur ­domestizierte Tiere ­halten, findet Turner.

Wildtiere wie Igel oder Eulen, die es in Japan ebenfalls in solchen Cafés gibt, hält er für ungeeignet. «Dafür gibt es Zoos.»

Doch weshalb tun uns Katzenkontakte so gut?

Turner, der in Horgen ZH das Institut für an­ gewandte Ethologie und Tierpsychologie betreibt, nennt mehrere Thesen: Sie bieten emotionale Unterstützung in schwierigen Zeiten. Die Natur, zu der auch Tiere gehören, übt eine grosse Anziehungskraft auf uns aus.

Und Menschen ­mögen es, Beziehungen zu anderen Lebewesen aufzubauen, egal ob M ­ enschen oder Tiere.

So ist es wohl bloss eine Frage der Zeit, bis auch hierzulande weitere Katzen-Cafés ihre Pfoten, äh Pforten, öffnen.

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KATZEN

Einer der Rückzugsorte für die ­Katzen im Lokal

Seit Kurzem wohnt das Paar im Gebäude direkt über dem Café. Aglamaz’ Freund verkauft Heizungsanlagen im Aussendienst, hilft aber auch im Café mit. Die Menükarte ist übrigens ausschliesslich vegetarisch und vegan. besonders Kater Pedro gerne klettert, und am Eingang zur Strasse befindet sich eine doppelte Tür als Schleuse.

Auch für die Auswahl waren lange Abklärungen nötig: Die drei Maine ­Coons und die zwei British Shorthair, Pedro und Cesar, sind entspannte, ­ruhige, soziale ­Tiere, die nicht zu viel Auslauf brauchen und 12 bis 16 Stunden pro Tag schlafen. Alle fünf sind noch jung, und die drei Maine Coons werden noch kräftig wachsen. Sie ­können bis zu 14 Kilo schwer werden.

Ohne Regeln geht es nicht

«Als wir im Januar angefangen h ­ aben, machten wir teilweise nur 20 Franken Umsatz am Tag», erzählt Aglamaz.

«Aber im Grunde war es gut für die Katzen und für mich, dass wir diese Eingewöhnungszeit mit w ­ enig Gästen hatten. Ich führe ja zum ersten Mal ein Café.» Mittlerweile haben sie und die vier Teilzeitangestellten den Laden aber auch gut im Griff, wenn er voll ist. Und bis jetzt kommen Katzen und Menschen gut miteinander klar.

Die Regeln für den Umgang mit den

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| 4.10.2021 | 9

Tieren liegen auf jedem Tisch. Dazu gehört, dass die Katzen nicht gefüttert werden dürfen, dass man sie in Ruhe lässt, wenn sie schlafen, und man sie zudem weder hochheben, ­jagen noch festhalten soll.

Auch so haben die Gäste ihren Spass mit den kontaktfreudigen ­Katern. Shamol Majumder (46) hat gerade ein paar Fotos mit ihnen gemacht. Der Film-Cutter, der in der Nachbarschaft wohnt, kennt KatzenCafés aus den USA, kann bei sich zu Hause jedoch keine Tiere halten. «Ich fand immer, es wäre ideal, wenn es bei mir in der Nähe ein Katzen-Café gäbe – und plötzlich hats tatsächlich eins!» Umso mehr als Maine Coons seine Lieblingskatzen sind. «Ich werde nun wohl ab und zu hier sein.» MM Mehr Infos: casa-del-gato.ch

10 | 4.10.2021 |

KATZEN

Das grosse Fressen Sauce und Snacks gehen immer, finden die Katzen unserer Autorin.

Wir zeigen, was es sonst noch braucht, um die kapriziösen Samtpfoten gut zu ernähren.

Text: Martina Frei

Hier testen die Experten

Nassfutter

Jede Katze bekommt mehrere Futterproben auf einem Teller.

Da sie nicht immer alle zeitgleich zu Hause sind, wird zeitversetzt getestet.

Rosso (2) bringt täglich frisch erlegte Mäuse für seinen Halbbruder Caramba. Interessiert sich im Sommer mehr für Mäuse als für Fertigfutter, stärkt sich aber j­ eweils, bevor er auf die Jagd geht. Liebt Snacks.

Exelcat Geflügel Zarte Häppchen

Migros Budget Ragout

Sheba Delikatesse in Gelée

Caramba (4 Monate) besteht darauf, dasselbe zu fressen wie seine ­erwachsenen Kumpels. Fürs Kalzium gibts täglich etwas Naturejoghurt, ein wenig Katzenmilch usw. Liebt Fertigfutter und ist sehr interessiert an allem, was bei uns auf den Tisch kommt.

CARAMBA Streuner (Alter unbekannt) hat vor einigen Wochen halbverhungert und in desolatem Zustand bei uns ­Unterschlupf gesucht. Ist mittlerweile wieder ­aufgepäppelt, hat ein Faible für Trocken­futter, nimmt mit gutem Zureden aber auch Nassfutter.

STREUNER

Aber erst nach zweimaligem ­Überlegen.

Bilder: iStock, Julius Hatt, Fotostudio MGB, Unicode®

ROSSO

KATZEN |

Gelée für Rosso? Das kannst du vergessen!», sage ich einer Freundin, die meinem Büsi ein Geschenk mitgebracht hat. Ich kenne doch meine K ­ atze. Gelée hat sie stets verschmäht.

Doch kaum ist das Futter im Napf, stürzt sich Rosso darauf.

Unser Gast feixt. Fortan gehören die «Häppchen in Gelée» zu ­Rossos Leibspeisen. Bis im Supermarkt Aktion ist und ich ein 20er-Pack ergattere. Ab dem ­Moment ist dieses Futter un­ interessant. Wochen später ­werde ich das 19er-Pack verschenken, wie schon mehrere ­andere Grosspackungen zuvor.

Denn egal, ob Gelée, Ragout oder was auch immer: Kaum meine ich, das ultimative Futter für meine Katzen ­gefunden zu haben, ­belehren sie mich eines ­Besseren. Sie wollen ­geschmackliche Abwechslung und keine Aktionskäufe.

Meine Katzen bekamen lange Zeit nur Billigfutter. «Billiges Futter enthält günstigeres ­Eiweiss», sagt Claudia NettMettler, Tierärztin und Spezialistin für Tierallergien und ­-ernährung. «Zum Beispiel mehr Innereien, Schwarten und Fleischnebenprodukte wie ­Hühnerfüsse oder -schnäbel.

Das schadet zwar nicht, kann aber bei empfindlichen Katzen zu Verdauungsproblemen führen.»

Wenn es darum geht, an einen gefüllten Teller zu gelangen, ist unser kleiner Caramba höchst einfallsreich. Er schafft es jedenfalls immer, mich zu überzeugen, sodass regelmässig etwas für ihn im Futternapf landet. Laut Tierärzten ist es okay, wenn die Katze etwas vom Gemüse und anderen Speisen ­bekommt. Nur wenig ist für Katzen wirklich ­giftig: Zwiebel und Knoblauch, Kakao, Schokolade, Kaffee sowie Weintrauben. Dagegen sind Obst und Gemüse, Milchprodukte,

Eier, Beilagen oder ein Stück Fleisch als Leckerbissen erlaubt.

Caramba teilt diese Ansicht.

Menü aus der Wildbahn

Aus tierärztlicher Sicht ist ein ganz anderer Menüplan top: Maus, Maus, Heugümper, Maus, Maus, Vogel, Maus, Blindschleiche, Maus. Vor allem die Maus bringt alles mit, was das Büsi braucht: 56 Gramm Eiweiss, 24 Gramm Fett, Kalzium in den Mäuseknochen, ein paar Kohlenhydrate in den Körnern und ­Gemüse im Gedärm, das Fell als Ballaststoff, etwas Flüssigkeit.

Und all das wohltemperiert bei etwa 37,5 Grad Celsius. Eine vier Kilo schwere Katze benötigt acht bis zehn Mäuse täglich.

Doch selbst die besten Mauser gehen manchentags leer aus.

Auch Bauernhofkatzen sollten laut Schweizer Tierschutz (STS) daher eine Grundversorgung mit Katzenfutter erhalten. Für Stubentiger gilt das sowieso.

4.10.2021 | 11

Doch welches Futter? Pastetli, Ragout, Mousse, Snacks, Futter für den Stubentiger, für Kitten, für den Senior und fürs Büsi mit empfindlicher Verdauung: Dutzende Sorten stehen zur Auswahl.

«Da ist auch viel Werbung dabei.

Wenn die Katze viel Bewegung hat und gesund ist, spielt es keine grosse Rolle, welches Futter man gibt», sagt Tierärztin Nett-Mettler. Ein paar Punkte gelte es aber zu beachten (siehe Box Seite 13).

«Nur wenn auf der Packung ‹Alleinfuttermittel› steht, ist garantiert, dass das Futter alles enthält, was die Katze für ihren täglichen Bedarf braucht. Bei Begriffen wie ‹vollwertig› oder ‹Komplettdiät› ist das nicht unbedingt so.»

Wichtig ist, dass das Futter zum Alter der Katze passt. «Wir sehen leider immer wieder Jungtiere mit krummen Knochen oder sogar mit Knochenbrüchen, weil sie zu wenig Kalzium im ­Futter hatten. Das ist eine Kata­strophe, man muss sie meist

Snacks und Extras

Sheba Sélection in Sauce

Gourmet Mon Petit

Migros Budget Sensitiv

Excelcat Senior 7+, Sauce

M-Budget Cat Delight Huhn

Mmmmh … die Sauce!

Her damit!

War zum Testzeitpunkt unterwegs.

Kein Interesse!

Für Streuner blieb davon nichts mehr übrig.

Yummie!

Ist interessiert, aber fast nur an der Sauce.

Bleibt unberüht.

Vitakraft Catstick

Migros Budget Katzenmilch

Jederzeit!

Nein danke – weicht zurück.

Immer!

Probiert und lässt stehen.

War zum Testzeitpunkt unterwegs.

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KATZEN |

einschläfern», sagt Nett-Mettler.

Gut sei, der Katze täglich Trocken- und Nassfutter zu geben.

Denn Trockenfutter entspricht dem natürlichen Fressverhalten der Katze als «Snacker». Es ­liefert aber zu wenig Flüssigkeit.

Die Futtersorten hin und ­wieder zu wechseln sei ebenfalls sinnvoll. «Sonst kann es schwierig werden, das Büsi etwa bei allfälligen Magenproblemen oder bei einer Allergie auf ein Diätfutter umzustellen.» In den Futternapf von gesunden Katzen gehören aber keine speziellen Futtermittel. Insbesondere von veganer Ernährung rät die Tierärztin ab. «Das ist nicht artgerecht. Die Katze ist ein reiner Fleischfresser und braucht Fleisch, um ihre Bedürfnisse zu decken.»

Abwechslung im Futterschälchen hat jedoch einen Nachteil: Katzen wissen meist intuitiv, wie viele Kalorien sie brauchen.

Bei ständigem Futterwechsel kommt ihnen dieses Gespür abhanden. Vor allem Stubentiger fressen dann – auch aus Langeweile – gern mehr als nötig und

verlangen ständig nach neuen Gaumenkitzeln. «Übergewicht ist bei Katzen ein Riesenproblem», so Nett-Mettler. Kommt hinzu, dass für viele Katzen ­inzwischen Snacks äusserst ­beliebt sind. «Sie sind wie Hamburger und Pommes frites für uns ­Menschen», sagt die Tierärztin und warnt: «Verwöhnen Sie Ihre Katze nicht damit!»

Streuner mags abgestanden

Im Lauf der Zeit haben mich meine Katzen manches über ihre Vorlieben gelehrt. Kater Streuner bevorzugt Nassfutter, das schon ein bisschen abgestanden ist. Tierärzte raten ­davon ab, Katzen altes Futter zu geben, aber Streuner kümmert das nicht. Und er gedeiht damit erst noch gut.

Was all meine Katzen lieben, ist Futter mit Sauce – daher bleiben die trocken geleckten Fleischstückchen manchmal liegen. Die holt dann der Fuchs vom Misthaufen. So dienen sie wenigstens noch einem Zweck. MM

Beim Einkaufen beachten Bei Jungtieren ist der Kalzium• und Nährstoffbedarf höher als

bei erwachsenen Katzen. Deshalb ist bis zum Alter von etwa zehn ­Monaten ein Kittenfutter sinnvoll.

Katzenkindern im Beisein ihrer • Mutter verschieden Futter anbieten.

Sie lernen nämlich vom Katzen­mami, was fressbar ist und was nicht.

Mit angepasstem Futter, zum • ­Beispiel für Stubentiger-Senioren, kann man Übergewicht leichter ­vorbeugen.

zungen verursachen. Rohes Fleisch ist zudem ein Infektionsrisiko, vor allem für Menschen.

Teures Futter ist nicht immer • gut und billiges nicht automatisch

schlecht. Von Letzterem kann man nicht höchste Qualität er­ warten, aber es ist garantiert nicht ­ungesund oder gar schädlich.

Das ist schon durch gesetzliche ­Regelungen ausgeschlossen.

Der Katze stets Trocken- und • Nassfutter sowie Wasser anbieten.

Die Katze nicht vegan ernähren!

Ernährung ist – insbesondere • • Sie braucht Fleisch, um ihre ­Bedürfauf Social Media – ein stark umstritnisse abzudecken.

Von einer Rohfütterung von • ­Katzen, dem sogenannten Barfen,

ist abzuraten. Sie kann zu Mangel­ erscheinungen führen, die Knochen im Futter können schwere Verlet-

tenes, sehr emotionales Thema.

Nicht alles, was dort herumgeboten wird, hält einer fachlichen Über­ prüfung stand. Im Zweifelsfall sollte man sich am besten an eine Fach­ tierärztin oder einen Fachtierarzt wenden.

Tipps von Tierärztin Claudia Nett-Mettler, Spezialistin für Tierallergien und -ernährung, und Stefanie Handl, Fachtierärztin für Ernährung und Diätetik Wien (A)

Fazit

Trockenfutter

ROSSO

Purina Vital Balance natural getreidefrei

Migros Budget Purina Junior Croc Menu Vital Balance Geflügel Adult, Huhn

Purina Excelcat Vital Balance Knusper Menu Junior, Huhn mit Rind

CARAMBA Beim zweiten Mal schmeckts besser!

STREUNER

4.10.2021 | 13

Ob ein Futter verschlungen wird oder nicht, hängt vor allem damit zusammen, wie hungrig die Katzen sind.

Es gibt nur wenige ­Futtersorten, die gar nicht ankommen oder bevorzugt ­werden.

Ausserdem ist der Geschmack von ­Rosso und Caramba ähnlicher und meist gegensätzlich zu Streuners Gusto. Aber eins klar: Snacks und ­Extras ziehen bei allen dreien (fast) immer.

Aktion: Diese Woche gibt es in der Migros 20 Prozent Rabatt auf ­Katzen- und Hundefutter von Gourmet, Vital ­Balance, Felix, Matzinger und Dentalife.

14 | 4.10.2021 |

KATZEN

Waschen und legen für die Katz Verfilzte Langhaarkatzen und müffelnde Hofkatzen – im Katzensalon von Olga Korovin werden Stuben- und Strassentiger wieder sauber und flauschig.

Text: Rahel Schmucki Bilder: Julius Hatt

In der blauen Kiste in der Ecke bewegt sich etwas, ein leises Maunzen dringt durch die Luft­ löcher. Immer wieder blitzen zwei strahlend blaue Augen­ paare auf. Die zwei Birmakatzen Cino und Evita warten gemein­ sam auf ihren Friseurtermin bei Olga Korovin in Müllheim TG. Seit über zwei Jahren kämmt, wäscht und föhnt die ausge­ bildete Katzenfriseurin Hausund Rassenkatzen.

Cino, der eigentlich Cappuc­ cino heisst, ist als Erster an der Reihe. Olga Korovin nimmt den langhaarigen Kater behutsam aus der Transportbox und flüs­ tert ihm beruhigende Worte ins Ohr. Dann setzt sie ihn auf den Behandlungstisch. «Ich mache zuerst die Maniküre», sagt die 48-Jährige und schneidet vor­ sichtig die vordersten Spitzen von Cinos Krallen. Der liegt ­ruhig da, das Prozedere kennt er bereits gut. Der fünfjährige ­Kater wird jeden zweiten Monat hierhergebracht. «Aus medi­ zinischen Gründen», erklärt die Katzenpflegerin. Der Kater habe eine nicht ansteckende Krank­ heit, und seine vorherigen Be­ sitzer hätten sein Fell völlig ver­ wahrlosen lassen. «An manchen

Stellen hatte er Haare verloren.

Der Rest war komplett verfilzt», erzählt seine neue Besitzerin später beim Abholen. Zusam­ men mit Evita lebt Cino heute bei einer Familie in Winterthur ZH, die zusätzlich noch eine Tierheimkatze adoptiert hat.

Die neuen Be­sitzer haben Cino aufgepäppelt und bringen ihn seither zur Fellpflege. «Obwohl es ihm wieder besser geht und er sehr gesund aussieht, hat er nicht die Kraft, sein Fell selber zu pflegen», erklärt Korovin und nimmt einen Kamm in die Hand.

Bevor der Kater gewaschen wird, kämmt sie sein Fell durch.

Dabei verliert er büschelweise weisse Haare. Der Kater wirft sich gegen den Kamm, er scheint das Ganze zu geniessen.

Erster Katzenfriseur

Olga Korovins Salon gehört zur Catmosphere-Gruppe, die 2012 den ersten Salon für die Fell­ pflege von Katzen in der Schweiz eröffnet hat. Die Inhaberin ­Helena Wittwer (48) hatte sich in den USA zur Katzenfriseur­ meisterin ausbilden lassen und führt heute immer noch einen Salon in Murgenthal AG. Aus­ serdem bildet sie Katzenfriseure

Als Erstes bekommen die Stuben­ tiger bei Olga ­Korovin die Krallen geschnitten.

Dann wird das Fell ein erstes Mal ­gekämmt.

Für Cino ein Hochgenuss.

Anschliessend wird das Tier schamponiert.

Wenn die W ­ assertemperatur stimmt, baden Katzen gar nicht mal ungern.

KATZEN |

4.10.2021 | 15

aus. Olga Korovin ist eine von ­ihnen, sie ist heute Franchisepartnerin von Helena Wittwer.

Ihr Katzensalon, eingerichtet in einem Trailer, steht meistens neben ihrem Haus. Nebenbei ist Olga Korovin auch Züchterin von sibirischen Katzen. Zurzeit kümmert sie sich gerade um 16 kleine Exemplare aus zwei Würfen.

Cino ist nun bereit für sein Bad. Korovin lässt warmes Wasser in eine kleine Wanne ein. Es muss 38 Grad warm sein, denn das ist die Körpertemperatur der Stubentiger. «Viele wissen gar nicht, dass Katzen gar nicht mal ungern im Wasser sind, wenn die Temperatur stimmt», erklärt Olga Korovin. Und setzt den ­Kater mit den Hinterbeinen ins vorbereitete fettlösende

«Katzen sind gar nicht mal ungern im Wasser, wenn die Temperatur stimmt.»

Olga Korovin Katzenfriseurin

Olga Korovin hat ­Kater Cino nach dem Bad sorg­fältig in ein Handtuch gewickelt, damit er nicht friert.

Mit ­einem violetten ­Ohrenschoner um den Kopf wird er ­geföhnt, bis das Fell wieder flauschig ist.

Schaumbad. Während die Friseurin sein Fell vorsichtig mit der Duschbrause anfeuchtet, hält sich Cino mit den Vorderbeinen am Beckenrand fest und schaut entspannt umher.

«Wenn man die Katzen mit dem Geräusch des laufenden Wassers nicht überrascht und sie richtig hält, ist so ein Bad für die Tiere sogar angenehm», sagt sie. Auch beim Shampoonieren mit einer unparfümierten Seife bleibt Cino ruhig im Becken stehen.

«Das ist wie eine Massage für ihn», sagt die Friseurin und greift erneut zur Duschbrause: Das Shampoo muss nun wieder ausgespült werden. Beim ersten

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KATZEN |

«Die Hälfte unserer Kunden sind Hauskatzen.»

Helena Wittwer Katzenfriseurmeisterin, Inhaberin Catmosphere-­ Gruppe

Wasserstrahl zuckt der Kater ­zusammen und versucht zu fliehen. Schaum spritzt durch die Luft und Cino maunzt laut, bis ­seine Schwester Evita ihm aus der Box antwortet. «Jetzt hatte der Boiler gerade einen Aussetzer, und es kam etwas kälteres Wasser», erklärt Korovin und ­redet sanft auf den Kater ein.

Und tatsächlich: Unter dem warmen Wasser beruhigt sich Cino wieder und lässt den Rest der Waschprozedur entspannt über sich ergehen. Das Fell hängt nass an Cinos jetzt ganz dünnem Körper, und die Haut schimmert an manchen Stellen durch.

Auch Bauernhofkatzen

Zur Katzenfriseurin kommen nicht nur Rassekatzen. «Die Hälfte unserer Kunden sind Hauskatzen», sagt Catmosphere-

Olga Korovins Katzensalon befindet sich in einem Trailer neben ihrem Haus.

4.10.2021 | 17

Inhaberin Helena Wittwer. Da­ runter seien auch Bauernhof­ katzen, die sich in Gülle gewälzt hätten und vom strengen Geruch befreit werden müssen.

Ein Besuch beim Katzen­ friseur lohne sich aber immer.

«Wir pflegen das Fell, indem wir es waschen, föhnen und ­anschliessend gründlich auskämmen», sagt Wittwer. Scheren würde sie es nur im äussersten Notfall, etwa bei starken Knoten oder wenn es die Gesundheit des Tieres erfordere. «Wird ein Katzenfell geschoren, wächst es je nach Alter und Gesundheits­ zustand der Katze nicht mehr schön nach», erklärt Wittwer.

Bei den Birmakatzen etwa – bekannt für ihr helles Fell, helle Pfoten und die dunklen Stellen an Beinen, Gesicht, Schwanz und Ohren (auch Points genannt) – ändere sich manchmal nach dem Rasieren die Fellfarbe.

Ein solcher Salonbesuch mit Vollpflege kostet 171 Franken.

Mit Ohrenschonern

Olga Korovin wickelt Cino in ein Frotteetuch – «wie ein Baby» –, putzt ihm die Ohren und die ­Augen mit einem Wattebausch und stellt ihn in die Föhnbox. Er kauert in einer Ecke, während von unten und von der Seite Luft in Zimmertemperatur hinein­ geblasen wird. Nach 15 Minuten nimmt Korovin ihn wieder heraus. Cinos Fell ist strubbelig, die Haare stehen in alle Richtungen ab. «Ganz trocken ist er aber noch nicht», sagt die Katzen­ friseurin und zieht ihm eine ­violette Frotteebandage über den Kopf. Dieser Ohrenschoner trockne das Fell am Kopf und schütze vor Geräuschen. Sie setzt sich hin, in der einen Hand den Föhn, in der anderen einen Kamm. Cino liegt rücklings auf ihren Knien und lässt sich den Bauch und die Beine kämmen und trocken föhnen.

In der Luft tanzen weisse ­Katzenhaare, während Korovin ganze Büschel aus Cinos Fell ­auskämmt. Nach rund eineinhalb Stunden ist sein Haar wieder

Katzenfriseurmeisterin Helena Wittwer, Gründerin von Catmosphere (links), mit Olga Korovin.

glänzend und flauschig. Beim letzten Check auf dem Behandlungstisch scheint Cino etwas schläfrig zu sein. «Nach dem warmen Bad sind die Katzen oftmals müde und brauchen ein Runde Schlaf», erklärt die Friseurin. Der Kater darf sich vorerst in seine Transportbox legen, jetzt ist ­Evita an der Reihe. «Sie pflegen wir mehr aus kosmetischen als aus medizinischen Gründen», sagt Korovin. Nach eineinhalb Stunden ist auch Evitas Fell sauber und flauschig. Gemeinsam warten die beiden, bis sie von i­ hrer Besitzerin abgeholt werden. MM

18 | 4.10.2021 |

KATZEN

Die mit den Katzen spricht

Wieso pinkelt meine Katze ins Bett? Warum hat mein Hund Angst vor dem Autofahren? Tierkommunikatorin Sandra G ­ rau-Richards hilft Mensch und Tier, sich besser zu verstehen und Antworten zu finden. Zum Beispiel Nala und ihrem Kater Chili.

Text Benita Vogel Bild Michael Sieber

B

obbyyyy. Booobby.»

Sandra Grau-Richards geht über den Rasen ­ihres Gartens und ruft laut nach ihrem Kater. «Er ist schon 16 Jahre alt und hört nicht mehr so gut», erklärt die zier­ liche Frau. In der Hecke findet sie ein weiss-schwarzes Knäuel.

Bobby liegt zusammengerollt auf der Erde und schläft. Bei Grau-Richards leben zwei wei­ tere Katzen, drei Schildkröten, vier Kaninchen und drei Ratten.

«Fast alle Tiere kommen aus dem Tierschutz», sagt die Biolo­ gin mit Doktortitel. Sie arbeitete lange in der Pharmaindustrie.

Nach 20 Jahren Medikamenten­ forschung erlosch aber allmäh­ lich ihre Leidenschaft. «Ich habe immer nur die Entwick­ lung miterlebt – nie die Wirkung direkt an Patienten.»

Mäuse im Blumentopf

Bei ihrer heutigen Tätigkeit sieht sie die «Patienten» zwar oft auch nicht – zumindest nicht live.

«Die Wirkung der Arbeit kann ich aber spüren. Oder ich ­bekomme sie von den Tierhal­ terinnen und -haltern erzählt.»

Grau-Richards ist Tierkommu­ nikatorin, macht Tiershiatsu und Reiki. Sie spricht haupt­ sächlich mit Pferden, Hunden und Katzen, aber auch mit ­anderen Tieren – anhand von Bildern. Zum Beispiel mit Chili.

Der Kater gehört der 7-jähri­ gen Nala aus Luzern, die bislang noch nie von Tierkommunika­ tion gehört hat. Chili hat es sich zum Sport gemacht, lebende Mäuse in der Wohnung abzu­ setzen und entwischen zu las­ sen. Während sich die Nager auf der Gardinenschiene oder im Blumentopf verstecken, liegt Chili auf der Kuscheldecke und schläft. In der Fern-Kommuni­ kation habe der Kater sie wissen lassen, dass er es schön fände, wenn er später noch mit den Mäusen spielen könne und man mit ihm zusammen auf Mäuse­ suche gehe, sagt Grau-Richards.

«Chili ist ein lustiger Kater, hat viele Flausen im Kopf und ist immer auf der Suche nach Unterhaltung», so die Kommu­ nikatorin über das Tier, von dem sie nur ein Kopf-Foto ge­ sehen hatte. «Er mag die Gesell­ schaft von Menschen und sucht deren Nähe.» Es sei ihm aber ­immer mal langweilig. In der Kommunikation habe er auch einen Zahn hinten im Maul ­gezeigt, mit dem etwas nicht in Ordnung sei.

Nala und ihr Vater schmun­ zeln über die Vorstellung, mit Chili in der Wohnung Mäuse zu jagen. Dass er unter Langweile leide, glauben sie indes nicht.

«Er kann jederzeit raus und hat ein grosses Revier am Wald­ rand», sagt Nala. Andere Aus­ sagen der Tierkommunikatorin bestätigen sie jedoch. Etwa die über sein Wesen und den Zahn.

«An einem Backenzahn hat er tatsächlich eine schwarze Stelle, auch wenn das einfach Zahn­ stein ist», sagt Nalas Vater. Die

Anhand dieses Fotos hat Sandra GrauRichards mit Kater Chili kommuniziert.

beiden können sich trotzdem nicht vorstellen, wie das «Ge­ spräch mit einem Tier via Foto» funktioniert.

Plüschhase im Gehege

Grau-Richards kann das nach­ vollziehen. «Ich konnte zu ­Beginn selbst nicht verstehen, wie das gehen kann.» Zur Tier­ kommunikation kam die Bio­ login über eine Freundin. «Sie hat übungshalber mit einem un­ serer Kaninchen kommuniziert und Dinge gesehen, die sie ­unmöglich wissen konnte.» ­Einen Hasen mit langen Ohren, zum Beispiel. «Das war ein Plüschhase, den meine Kinder in das Gehege gesetzt hatten.»

Grau-Richards meldete sich kurz­erhand für Kurse an.

Man müsse zwei Dinge akzep­ tieren können», sagt sie. «Ers­ tens, dass alles aus Energie be­ steht, Energie abgibt und auf­ nimmt. Und zweitens, dass diese Energie wie eine Schwingung ist, mit der man in Resonanz

KATZEN |

Mit ihr leben insgesamt 13 Tiere: Sandra Grau-Richards mit Kaninchen Frieda und Kater Bobby

«Ich bin bloss die Übersetzerin von dem, was das Tier empfindet oder mir zeigt.»

g­ ehen und sich quasi synchroni­ sieren kann.» Grau-Richards vergleicht die Kommunikation mit einer Meditation.

Dabei setze sie sich jeweils mit dem Foto des Tiers in ihr Arbeits­ zimmer, wo sie nicht ­abgelenkt sei, schaue das Bild an, verbinde sich mit dem Tier, schliesse die Augen und beginne mit ihrem Ritual, um ihre eigenen Gedan­ ken und Gefühle auszublenden.

«Das ist sehr wichtig, damit ich einzig das Tier wahrnehme und nicht eigene Schmerzen oder Gefühle. Zudem muss man in der Kommunikation ganz wertfrei sein.» Sie setze sich ge­ danklich auf einen bemoosten

Stein und «warte» auf die Katze, den Hund oder das Pferd. «Man kann auch mit Spinnen oder ­­ Regenwürmern kommunizieren, das funktioniert immer gleich.»

Erscheint das Tier und wendet ihr den Blick zu, sei es bereit für die Kommunikation. Es könne zu diesem Zeitpunkt spielen, fressen oder schlafen. «Die ­Katze einer Kundin etwa legt sich immer in den Schrank.»

Weil der Kommunikator mit der Energie des Tiers in Reso­ nanz geht, könne er in Bildern, Gefühlen, Gerüchen oder Far­ ben wahrnehmen, was das Tier verspüre. «Ich bin bloss die Übersetzerin von dem, was das Tier empfindet oder mir zeigt – Schmerz, Angst oder Freude.»

Damit es nicht zu Übersetzungsfehlern komme, kommuniziere sie immer zweimal zum gleichen Thema. Kater Chili etwa habe sich beim ersten Mal nicht so richtig auf die Kommunikation einlassen wollen und sei schnell abgelenkt gewesen. In solchen Fällen wenden sich bei mir die Tiere mit ihrem Gesicht ab.»

Früher leistete Grau-Richards Pikettdienste bei der Tier­ rettung, heute hilft sie ehren­ amtlich im Tierheim. «Trauma­ tisierten Tieren zum Beispiel kann ich das Gefühl von Gebor­ genheit und Liebe vermitteln, indem ich genau diese Gefühle selbst empfinde.»

Das Pferd soll wieder springen

Für viele Tierärzte klingt das nach Humbug oder Suggestion.

«Mein Mann, der auch in der Forschung tätig ist, meinte zu Beginn, man suggeriere dem Tierhalter einfach, dass alles besser ist, und der glaube das dann», sagt Grau-Richards.

Die Kommunikation kritisch zu hinterfragen sei völlig okay.

«Ich finde es aber nicht okay, wenn man urteilt, ohne selbst Erfahrung damit gemacht zu ­haben.» Die Tierkommuni­ katorin hat um die 50 feste Kundinnen und Kunden, die sie

4.10.2021 | 19

Die häufigsten Fälle In folgenden Situa­ tionen wird die Tier­ kommunikatorin um Rat gefragt:

Verhaltensauffälligkeiten Bei Katzen Harnmarkieren, ­Streitigkeiten im Mehrkatzenhaushalt, nächtliches Miauen Bei Hunden Angst, Aggressionen, Unsicherheit Bei Pferden Das Tier lässt sich nicht mehr gut oder ungern reiten. Im ­Turnier verweigert es sich. Oder es will sich zum Schlafen nicht mehr auf den Boden legen.

Körperliche ­Beschwerden Kranke Tiere, bei ­denen die Ursache für ihre Beschwerden nicht genau heraus­gefunden ­werden kann.

Besitzer älterer oder kranker Tiere möchten wissen, ob es erlöst werden will. Oder wie es ­unterstützt werden kann.

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r­ egelmässig um Rat fragen. «Sie kommen zu mir, weil sie nicht mehr weiterwissen», so Grau-­ Richards. «Sie sind meine letzte Hoffnung» sei ein Satz, den sie oft höre. «Natürlich kann ich nicht zaubern und auch nicht den Tierarzt ersetzen.» Sie könne mit der Kommunikation aber Hinweise geben und das Tier ­unterstützen. Auch die Tätigkeit als Tier­shiatsu-Therapeutin und die laufende Weiterbildung zur Tierheilpraktikerin helfen ihr dabei.

Als Erfolgsbeispiele erzählt sie von einem Pferd, das nach mehreren Kommunikationen wieder über Hindernisse springe.

Von einem Tierschutz-Hund,

der nach Jahren der Angst nun Berührungen zulassen kann.

Und von einer Katze, die ihr ­Geschäft wieder im Kistchen ­erledigt. «Ich begleite auch ­ältere Tiere, bei denen sich die Besitzer fragen, ob sie noch ­leben mögen.» Manchmal spüre man, dass sich das Tier bereits ­etwas von seinem Körper löst.

«Natürlich kann ich nicht zaubern und auch nicht den Tierarzt ersetzen.»

Die Mäuse draussen lassen

Grenzen setzt Grau-Richards bei instinktivem oder hormonell ­bedingtem Verhalten der Tiere.

«Nalas Kater Chili zum Beipiel kann ich das Jagen nicht ab­ gewöhnen. Ich könnte aber versuchen, ihm zu sagen, dass er die Mäuse künftig draussen lassen

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soll.» Zurückhaltend ist sie auch bei verstorbenen Tieren oder wenn sie spüre, dass die Besitzer nicht bereit seien, das eigene Verhalten eventuell zu ändern.

Mit ihren eigenen Tieren kommuniziert Sandra Grau-­ Richards nur selten. «Je nach ­Situation ist mir das zu emotional, das überlasse ich dann lieber einer Freundin.» Kater Bobby bekommt dafür ganz viele ­Streicheleinheiten. «Mir ist es wichtig, empathisch und respektvoll mit Tieren und der Natur allgemein umzugehen.»

Derweil überlegen Nala und ihr Vater noch, ob sie Kater Chili mitteilen lassen sollen, die Mäuse künftig draussen zu lassen. MM

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Wie die Migros, so DiCaprio Vegane Investition Schauspieler ­Leonardo DiCaprio engagiert sich auch für die Umwelt. Der OscarPreisträger investiert in zwei Firmen, die Fleisch herstellen wollen, ohne dass dafür Tiere gehalten werden müssen. Eine davon ist Aleph Farms, wo er nicht nur Spitzeninvestor, sondern auch Berater wird. Die Migros ist seit 2019 an Aleph Farms beteiligt.

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Gekochte Eier halbieren. Eigelb mit einem Löffel aus den Hälften heben. Mayonnaise, Senf und Tabasco zu den Eigelben g­ eben. Alles mit einer Gabel fein zerdrücken. Mit Salz abschmecken. Masse mithilfe eines Spritzsacks oder Löffels in die Eihälften verteilen.

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MEINE MIGROS | 4.10.2021 | 27

Marathon für Hacker

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Am HackZurich 2021 trafen sich Ende September die weltweit ­besten Tech-Talente, um gemeinsam innovative Applikationen zu entwickeln. Die Migros war mit ­einer eigenen Aufgabe dabei: ­ Unter dem Titel «Play with us, for our planet!» haben 20 Teams während 40 Stunden Apps und ­Programme entworfen. Gewonnen hat das Team ZooMania, das eine App entwickelt hat, die nachhaltiges Einkaufen für Familien auf spiele­ rische Weise einfacher gestaltet.

Neuer Auftritt Die Migros Bank erneuert das Logo und wird bunt. Die Farbe Orange spielt dabei eine ­wichtige Rolle. Sie soll die Verbundenheit mit der Migros und ­deren Werten unterstreichen.

INHALT 30 Alles über Brustkrebs Wie tastet man die Brust richtig ab, und wann sollte man zum Arzt?

33 1, 2 oder 3?

34 Dieser Mais ist heiss Ob Taco oder Tätschli – lassen Sie sich von unseren Rezepten inspirieren 41 Doping vor dem Winter Bei manchen Pflanzen lohnt es sich, sie auch im Herbst noch zu düngen

In KÜRZE Transparenz Die Ver­ kaufspreise im Onlinehandel schwanken oft täglich je nach Verfügbarkeit eines Produkts oder Angeboten der Kon­ kurrenz. Die Migros-Tochter ­Digitec Galaxus schafft nun Transparenz. Als erster ­Onlinehändler in der Schweiz legt sie die historische ­Preisentwicklung sämtlicher Produkte offen.

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Degustieren KastanienSalametti, Salsicce mit Stein­ pilzen oder Wildter­rinen: Bei der Migros kann man die Neuheiten im Herbst­ sortiment jetzt ­kostenlos ­degustieren und beurteilen. migipedia.ch

43 Stadt, Land, Stutz 44 Schweiz ohne Armeeköche Wenn die Männer in Grün von einer Cateringfirma bekocht werden: Ein Versuch in der Kaserne Bülach 49 Günstiger zmörgele Die Migros senkt die Preise von Saft, Gipfeli, Käse und Co. 53 Der Groove von heute So einfach nutzen Sie Musikdienste wie Spotify oder Apple Music 56 Ihre Region Aktionen, Reportagen, News 62 Rätsel und Spiele 64 Migros-Lovestory Gabriela Korner und Chris Fässler ­haben sich in einer Ex-Libris-Filiale verliebt

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Art Direktion Barbara Pastore Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 215 000 (WEMF, MACH Basic 2021-1) Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum auf w ­ ww.migmag.ch/impressum

28 | 4.10.2021 | MIGROS MOMENT

16:07 Uhr

Auch so kann man die ­Veggie-Bags der Migros verwenden: Auf dem Gutsbetrieb der Kartause Ittingen werden sie über die Blüten von Sonnenblumen gestülpt, um die Samen aufzufangen. Das Bild stammt vom 17. September.

Migros-Moment in Warth TG

Bild: Nik Hunger

MIGROS MOMENT | 4.10.2021 | 29

30 | 4.10.2021 | KREBSVORSORGE

Die wichtigsten Fragen zu Brustkrebs Brustkrebs ist der häufigste Krebs bei Frauen – und kann auch Männer treffen.

Wie man am besten vorbeugt und wann der Gang zur Ärztin sinnvoll ist.

Text: Martina Frei Illustrationen: Veronica Dall’Antonia

Wie häufig ist Brustkrebs?

Können auch Männer Brustkrebs bekommen?

Ja, auf 100 Frauen mit Brust­ krebs kommt ein Mann mit die­ ser Erkrankung. Wenn die Brust grösser wird, eine Verhärtung tastbar ist oder in der Achsel ein vergrösserter Lymphknoten zu spüren ist, sollte man Rat holen.

Was sind die Hauptrisikofaktoren?

Die allermeisten Brustkrebs­ erkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Auch die ­Geschlechtshormone spielen eine wichtige Rolle. «Wenn die Periodenblutung früh im ­Leben oder die Menopause spät einsetzt, ist das Brustkrebs­ risiko tendenziell erhöht», sagt Cornelia Leo, Leiterin des Interdisziplinären Brustzen­ trums am Kantonsspital Baden.

Wie erkenne ich Brustkrebs frühzeitig?

Im Normalfall empfehlen Frau­ enärztinnen allen Frauen, vom 50. bis zum 69. Lebensjahr alle zwei Jahre zur Mammografie zu gehen. Bei dieser Untersuchung werden beide Brüste geröntgt.

Sie kann Brustkrebs nicht ver­ hindern, aber früh erkennen.

Denn die Tumore haben oft ­winzige, auf dem Röntgenbild sichtbare Kalkeinlagerungen – und dies meist lange, bevor sich der Krebs mit Symptomen be­ merkbar macht. Wichtig ist, das Mammografie-Screening in ­einem qualitätskontrollierten Zentrum machen zu lassen.

Was sind die Symptome?

«Neu aufgetretene Knoten, Formveränderungen, Hautein­ ziehungen, Hautrötungen an der Brust oder Absonderungen aus der Brustwarze sollte jede Frau zügig abklären lassen», emp­ fiehlt Cornelia Leo.

Als Früherkennungsmethode eignet sich das Abtasten nicht. Es senkt auch nicht die Sterblichkeit an Brustkrebs. Denn ein Brust­ tumor kann meist erst ertastet werden, wenn er schon recht gross ist. Claudia Rauh, Leiterin der Senologie (Brustmedizin) an der Universitätsklinik für Frau­ enheilkunde am Inselspital Bern, hält das ­regelmässige Abtasten der Brüste aber dennoch für sinnvoll, «weil es das Gespür für den eigenen Körper stärkt». ­Veränderungen an der Brust ­fallen rascher auf, wenn eine Frau ihre Brüste gut kennt. Viele Brust­tumoren ­werden von der Frau selbst oder ihrem Partner entdeckt.

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Wird Brustkrebs vererbt?

Fünf bis zehn von 100 Brust­ tumoren sind genetisch ver­ ursacht. Die prominente USSchauspielerin Angelina Jolie zum Beispiel hat ein solches «Brustkrebsgen». Sie hat sich deshalb die Brüste entfernen lassen. In allen Fällen treffen aber immer mehrere ungünstige Umstände zusammen.

Quelle: Hirslanden-Gruppe

Fast jede dritte Krebserkran­ kung bei Frauen trifft die Brust.

Etwa eine von acht Frauen wird irgendwann im Lauf ihres Lebens daran erkranken. Circa 1400 Frauen sterben in der Schweiz jährlich an Brustkrebs.

Wie taste ich die Brust ab?

Was bringt das Selbstabtasten?

Untersuchen Sie Ihre Brüste einmal im Monat, am besten am zweiten oder dritten Tag nach ­Beginn der Menstruation.

KREBSVORSORGE | 4.10.2021 | 31

2

5

Die Brustuntersuchung beginnt mit einem Blick in den Spiegel: Hat sich die Haut irgendwo verändert, ist sie zum Beispiel gerötet? Sind Vertiefungen oder Knoten zu sehen? Sieht die Brustwarze aus wie immer?

Untersuchen Sie die Brust von unten nach oben ...

... von oben nach unten ...

Heben Sie den Arm über den Kopf und suchen Sie Ihre Brust noch einmal mit den Augen ab.

Tasten Sie dann mit der anderen Hand die ganze Brust ab, unter der Achsel und in der Brustfalte.

Suchen Sie nach Knötchen, Formveränderungen, eingezogener Haut ...

10 ... Hautrötungen und ­anderen Veränderungen.

7 ... von der Brustwarze nach aussen ...

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Tasten Sie mit den Fingerspitzen, verwenden Sie dazu Massageöl oder Duschgel.

Kann Brustkrebs geheilt werden?

«Brustkrebs kann heute bei fast neun von zehn Frauen geheilt werden. Die Chancen dafür sind umso besser, wenn er früh er­ kannt wird», sagt Claudia Rauh.

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8 ... und kreisförmig um die Brustwarze herum.

Tasten Sie auch die Brustwarze ab. Wiederholen Sie die Untersuchung bei der anderen Brust. Gehen Sie zur ­Gynäkologin oder zum Gynäkologen, wenn Sie Veränderungen oder Absonderungen aus der Brustwarze entdecken.

Mehr zum Thema Brustkrebs in unserem Dossier: migros-impuls.ch/brustkrebs iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

Kann man das Risiko reduzieren?

«Ein gesundes Körpergewicht anstreben, nicht rauchen und mässig Alkohol trinken sind Faktoren, die das Brustkrebs­ risiko reduzieren. Das beugt auch Herz-Kreislauf-Erkran­ kungen und anderen Krebser­ krankungen vor», sagt Claudia Rauh. Vor dem 25. Lebensjahr Kinder zu bekommen und sie mindestens sechs Monate lang zu stillen, wirke sich ebenfalls günstig aus. Denn auch die ­Hormone spielen eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs.

Doch selbst mit der gesündesten ­Lebensweise lässt sich Brust­ krebs nicht immer verhindern.

«Es gibt keine Garantie, nicht trotzdem an Brustkrebs zu er­ kranken.»

Wie wird behandelt?

Welche Therapie am besten ist, hängt von den biologischen ­Eigenschaften des Tumors ab und wie weit er sich schon aus­ gebreitet hat. Eine Operation ­gehört fast immer dazu. Bei vier von fünf Frauen ist es aber nicht nötig, die ganze Brust abzuneh­ men. Zusätzlich kommen Antihormontherapien, Chemothe­ rapien und/oder Bestrahlungs­ therapien zum Einsatz. MM

MAX

Fête des Lumières in Lyon Eine Stadt erstrahlt im Lichterglanz

Lyon erstrahlt im Lichterglanz

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Die Louis XIV-Statue auf der Place Bellecour

Weihnachtsmarkt in Lyon

Leistungen - Alles schon dabei!

Exklusivreise vom 9. - 12. Dezember 2021

✓ Fahrt mit dem komfortablen Extrabus

In der Adventszeit verwandelt sich Lyon während der “Fête des Lumières” in ein riesiges Meer aus Lichtern. In der Innenstadt werden Plätze und Gebäude in den buntesten Farben beleuchtet und spektakuläre Lichtershows veranstaltet. Dazu gesellen sich zwei äusserst schmucke Weihnachtsmärkte, die Sie so richtig in Weihnachtsstimmung versetzen.

Ihr Reiseprogramm: 1. Tag, Donnerstag 9. Dezember 2021 – Anreise Fahrt im komfortablen Extrabus in die Umgebung von Lyon, wo wir mit dem Nachtessen erwartet werden.

2. Tag, Freitag 10. Dezember 2021 – Lyon & Fête des Lumières Den heutigen Tag gehen wir gemütlich an.

Am späten Vormittag lernen wir Lyon bei einer interessanten Stadtführung kennen.

Das Stadtbild wird von der grossartigen Basilika Notre-Dame de Fourvière, welche die ganze Stadt überragt, geprägt. Die Altstadt, die zum Weltkulturerbe gehört, verströmt mit kleinen Gassen, kunstvoll ausgestalteten Hausfassaden und zahlreichen Galerien italienisches Flair. Die schönste und sehenswerteste Hauswand der Stadt trägt ein einmaliges Fresko, das die berühmtesten Söhne der Stadt vereint. Hier geben sich

die Brüder Lumière mit Antoine de SaintExupéry und seinem kleinen Prinzen sowie dem weltberühmten Koch Paul Bocuse ein Stelldichein. Später bleibt Ihnen genügend Zeit zur freien Verfügung, um den schönen Weihnachtsmarkt am Place Carnot zu besuchen. 150 kleine Holzhütten versetzen Sie in adventliche Stimmung. Am Abend erwartet uns ein wahres Lichtermeer: die Fête des Lumières. Die Stadt erstrahlt im Lichterglanz und verwandelt sich in ein leuchtendes Märchenparadies. Tausende von bunten Lichtern erhellen die Strassen und Häuser der Stadt.

Geniessen Sie diese atemberaubende Show und das einmalige Erlebnis.

3. Tag, Samstag 11. Dezember 2021 – Schifffahrt auf der Saône Nach einem späten Frühstück unternehmen wir um die Mittagszeit eine schöne Bootsfahrt auf der Saône. Ein herrliches Erlebnis, denn die Saône geizt nicht mit Reizen und fliesst entlang der schönen Altstadt. Am

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Nachmittag und am frühen Abend bleibt Ihnen wieder genügend Zeit zur freien Verfügung, Lyon mit allen Sinnen zu erkunden.

Zum Nachtessen laden wir Sie in eine beliebte Brasserie ein – der ideale Rahmen, um gemachte Bekanntschaften zu vertiefen und auf die schöne Reise anzustossen.

4. Tag, Sonntag 12. Dezember 2021 – Heimreise Nach dem Frühstück treten wir mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck die Heimreise an.

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Tu tu tu u!

KOLUMNE | 4.10.2021 | 33

1, 2 ODER 3 ? Der Grosse (11) mags gross – bei Mode, Sport und Musik. So trägt er T-Shirts und Kapuzenpullis gern so weit, dass der Kleine (6) mit ihm ­zusammen darin Platz hätte. Seine Goalie-Ausrüstung fürs Eishockey nimmt beim Lüften unsere ganze Loggia ein. Dafür hat er sich vor den Sommer­ ferien von seinem ebenfalls wuchtigen Cello verabschiedet. Sein Feuer dafür war erloschen, so seine Erklärung. Obwohl ich das schade fand, habe ich mich insgeheim auch ein klein wenig über den frei gewordenen Platz gefreut.

Nun ist der Grosse in einer Bläserklasse. Das bedeutet, jedes Kind darf ein Blasinstrument in der Schule spielen lernen. Die Auswahl war gross: Trom­ pete, Saxofon, Posaune, Eufonium …­ Begeistert erzählt er, dass er einer der Wenigen ist, die auf jeden Fall das Instrument ihrer ersten Wahl bekommen.

Weil sich niemand anders für die Tuba interessiert hat. – Und jetzt? MM 1 Er zieht sein Ding durch und denkt

Illustration: Lisa Rock

in jedem Fall gross – gut so!

2 Ich versuche, ihn in allerletzter Minute von der Tuba abzubringen.

3 Wir motivieren den Kleinen, auch Bläser zu werden, dann haben wir zu Hause unsere eigene Big Band.

Monica Müller (47) hat zwei B ­ uben, einen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 1: Die Würfel sind bereits gefallen. Vielleicht gibt es ja unbekannte Synergien? Möglicherweise genügt der Hockey-Brustpanzer, um die Tuba im Stand zu halten, und er braucht nicht auch noch einen Schultergurt oder Tubagürtel dafür.

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34 | 4.10.2021 | GENUSS

FUNFACT

Gelegentlich wird gerösteter Mais zum Herstellen von Getreidekaffee genutzt.

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Ob frisch am Kolben, ­vorgegart als Körner aus der Dose oder als Popcorn: Mais ist ein ­vielseitiger und vor allem unkomplizierter Partner in der ­Küche. Wir haben schmackhafte ­Rezepte für die ganze Familie.

Zubereitung 1. Grill auf ca. 200 °C vor­

heizen. Maiskolben ca.

15 Minuten im Salzwasser knapp weichköcheln. Mais bei ­direkter Hitze ca. 10 Mi­ nuten grillieren. Mais­kolben mit Knoblauchbutter bestreichen.

2. Sauerrahm mit Mayon­

naise, Paprika und Greyer­ zer mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gril­ lierten Mais mit der Sauce beträufeln. Schnittlauch fein schneiden und über den Mais streuen. Limette auspressen und Limetten­ saft darüberträufeln.

Text: Claudia Schmidt; Rezeptbilder: Migusto

Lass uns Mais machen!

Kleine Mahlzeit für 4 Personen 4 Maiskolben Salz 50 g Knoblauchbutter 100 g saurer Halbrahm 1 EL Mayonnaise 1 TL scharfer Paprika 50 g geriebener Greyerzer Pfeffer 1 Bund Schnittlauch 1 Limette

GENUSS | 4.10.2021 | 35

Mais-Chili-Suppe Eine Wucht im Geschmack und auch im Portemonnaie: ­Diese feurige Mais-Chili-Suppe sorgt an trüben ­Tagen garantiert für warme Mägen – und wird erst noch mit günstigen Produkten zubereitet.

Rezept auf migusto.ch

Poulet-Chili Hauptgericht für 4 Personen ca. 1½ rote Chilischoten 2 Zwiebeln 1 EL Holl-Rapsöl 1 Knoblauchzehe 500 g Poulethackfleisch Salz 2 EL Tomatenpüree 1 Dose gehackte geschälte Tomaten à 400 g 1 Dose Maiskörner à 160 g, abgetropft 140 g 1 Dose weisse Bohnen à 325 g ½ Bund glattblättrige ­Petersilie Zubereitung 1. Chilischoten längs halbie­

ren und entkernen. In ­dünne Streifen schneiden. ­Zwiebeln fein hacken und im Öl anbraten. Knoblauch dazupressen. Die Hälfte der Chilistreifen mit dem Fleisch beigeben. Unter ­gelegentlichem Rühren kurz anbraten. Mit Salz würzen.

2. Tomatenpüree dazu­

mischen. Tomaten beigeben und unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln las­ sen. Mais und Bohnen zum Chili geben und ca. 5 Minu­ ten mitkochen. Mit Salz und restlichem Chili abschme­ cken. Petersilie hacken und daruntermischen.

Alle Rezepte auf migusto.ch

POPCORN

Popcorn wird aus speziellen Maissorten mit sehr fester Schale hergestellt. Da das Wasser beim Erhitzen nicht verdampfen kann, bildet sich Druck, dem die Schale ab Temperaturen von 170 °C nicht mehr gewachsen ist.

Sie reisst auf, und fluffiger Puffmais entsteht.

Maistätschli mit Nüsslisalat Ein leichtes und doch nahrhaftes Gericht: selbstgemachte ­Maistätschli mit einem frischen Nüsslisalat mit Pfefferminz-­ Limetten-Sauce. En Guete!

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GENUSS | 4.10.2021 | 37

Kaninchen-Tacos mit Mais Hauptgericht für 4 Personen 500 g Kaninchenrücken­ filets ¾ TL Salz wenig Pfeffer 1 TL scharfer Paprika 2 EL Olivenöl 300 g Maiskörner aus der Dose, abgetropft 300 g Stangensellerie 2 Bund frische Kräuter, z. B. Basilikum, ­Kerbel, Koriander 12 Taco-Schalen 1 dl Salsa Mexicana ­medium 1 Becher Crème fraîche

Pikanter Hackfleischsalat mit Mais Der Salat mit mexikanischen Aromen schmeckt zum ­Zmittag im Homeoffice und lässt sich auch gut zur A ­ rbeit mitnehmen. Dazu den ­Lattich separat einpacken.

Rezept auf migusto.ch

Zubereitung

Kaninchenfilets mit Salz, Pfeffer, Paprika und Öl in ­einer Schüssel mischen. ­Filets bei mittlerer Hitze rundum ca. 8 Minuten anbraten. Maiskörner abtropfen. Stangensellerie in feine Scheiben schneiden. Kräuterblätter von den Stielen zupfen. Mais, Sellerie und Kräuter mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Filets schräg in Stücke schneiden. Taco-Schalen mit Salat und Kaninchenfilets füllen. Mit Tomatensalsa und Crème fraîche servieren.

FUNFACT

Bevor es industrielles Backpulver gab, stellte man das in Backpulver enthal­tene Natron mit Holzasche her.

In Amerika wurde dazu auch die Asche von Mais­kolben verwendet.

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Probleme mit der Bodenheizung?

Eine Analyse schafft Klarheit.

B Bodenheizungen, die bereits über 30 Jahre in Betrieb sind, sollten untersucht werden. Viele ältere Bodenheizungsrohre bestehen aus Kunststoff. Diese verspröden und verschlammen mit der Zeit. Wenn Sie nicht rechtzeitig reagieren, kann es teuer werden. Deshalb ist eine vorbeugende Analyse sehr ratsam.

Analyse zum Spezialpreis Die Zustandsanalyse wird vor Ort von einem Spezialisten der Naef GROUP durchgeführt.

Die Kosten belaufen sich auf CHF 290.-- statt CHF 390.-- (inkl. MwSt.). Die Analyse umfasst eine aktuelle Zustandserfassung nach geltenden Richtlinien und eine Beratung über weitere Schritte. Das Angebot gilt in der Deutschschweiz bis Ende 2021 mit diesem Talon.

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Bodenheizungsrohre verspröden Bodenheizungen sorgen für Komfort und sparen Platz. Doch die unsichtbare Wärmeverteilung altert. Versprödung und Verschlammung sind die Hauptgründe für ineffiziente Bodenheizungen. Werden Probleme nicht frühzeitig erkannt, sind die Schäden meist irreparabel. Betroffen sind insbesondere Systeme, die zwischen 1970 und 1990 verbaut wurden, weil in diesem Zeitraum hauptsächlich einfacher Kunststoff als Rohrmaterial zum Einsatz kam. Dieser versprödet mit der Zeit.

Kalte Böden. Wie weiter?

Wenn die Bodenheizung nicht die gewünschte Leistung bringt, gewisse Räume kalt bleiben und die Regulierung nicht richtig funktioniert, lohnt es sich, eine Fachperson hinzuzuziehen. Dabei ist es wichtig, dass die Anlage vor Ort genauestens untersucht wird.

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gewertet werden. Erst nach einer umfassenden Zustandsanalyse herrscht Klarheit darüber, wie es wirklich um eine Bodenheizung steht. Eine solche Analyse ist schon für wenige Hundert Franken zu realisieren und lässt eine klare Aussage über die Machbarkeit einer Sanierung zu.

Schutzschicht gegen die Alterung Das Original zur Rohrinnensanierung mittels Innenbeschichtung hat die Naef GROUP 1999 auf den Markt gebracht. Damit werden bestehende Bodenheizungen ganz ohne Baustelle saniert. Die Innenbeschichtung dient dabei als Schutzmantel gegen weitere Versprödung.

Versprödetes und verschlammtes Bodenheizungsrohr.

Nicht spülen, sondern sanieren Alternativ werden seit einigen Jahren von diversen Anbietern auch Spülungen und Reinigungsverfahren angeboten. Es ist wichtig zu wissen, dass damit das eigentliche Problem – die Versprödung des Rohrmaterials – nicht behoben wird. Mit dem HAT-System wird eine Bodenheizung hingegen tatsächlich saniert.

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Bitte Talon zurücksenden oder anrufen Naef GROUP Wolleraustrasse 41, 8807 Freienbach Tel.: 044 786 79 00, Fax: 044 786 79 10 E-Mail-Adresse: info@naef-group.com www.naef-group.com

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Klarheit durch Analyse Es müssen sämtliche Komponenten miteinbezogen und die Ergebnisse anhand von normierten SWKI-Richtwerten aus-

10-jährige Garantie mit dem Original Das HAT-System ist das einzige Rohrinnensanierungsverfahren, das Kunststoff-Bodenheizungen gemäss DIN-Norm 4726 sauerstoffdicht macht und damit die Alterung stoppt. So ist eine Erweiterung der Lebensdauer der Rohre garantiert und zudem werden auch gleich alle anderen wesentlichen Bodenheizungs-Komponenten gewartet oder ersetzt. Die Wertigkeit des Originals wird durch eine 10-jährige Garantie unterstrichen.

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GARTEN | 4.10.2021 | 41

Was soll ich jetzt düngen?

Herbstblüher wie Chrysanthemen, Astern, Herbstane­monen. Rosen, Beeren. Zudem Gehölze wie Nadel- und Obst­ bäume. Rasen. Ende Winter Frühblüher.

Wozu Herbstdüngung?

Es verlängert bei einigen Herbstblühern die Blüte und wirkt – besonders durch Kaliumzusatz – stärkend. Die Pflanzen kommen besser durch den ­Winter und starten im Frühling ­kräftiger. Rasen ist dank einer Herbstdüngung weniger anfällig für Pilze und Fäulnis.

Düngen im Herbst Einige Outdoorpflanzen können auch im Herbst nährende Gaben brauchen. Und viele möchten weiterhin gegossen werden.

Text: Yvette Hettinger

Bis wann düngen?

Etwa alle zwei Wochen bis Mitte November.

Illustration: iStock/Ekaterina Vakhrameeva

Welche Dünger?

Auf den Kaliumgehalt der ­Produkte achten (auf der Ver­ packung mit K angeschrieben).

Eine beliebte Darreichungs­form ist Flüssigdünger, der dem Giesswasser beigegeben wird und kurzfristig wirkt. Dünge­ stäbchen und Kugeln werden in die Erde gesteckt und geben die Nährstoffe über einen länge­ ren Zeitraum ab. Granulat sollte gut in die Erde gemischt werden, danach reichlich giessen! Ach­ tung: Stickstoffhaltigen Dünger (mit N angeschrieben) nicht im Herbst verwenden, er fördert

schnell ausgewaschen als mine­ ralische. Organische Dünger entfalten ihre Wirkung langsam, aber langfristig – sie müssen erst von den Bodenlebewesen verwertet und abgebaut werden.

Was kann ich noch tun ?

Verwelkte Blüten regelmässig ausbrechen oder abschneiden, dann schieben einige Herbst­ blüher immer weitere Knospen nach – manche bis in den De­ zember hinein. Und: Giessen nicht vergessen, den ganzen Winter über! Wichtig: Erst ­wässern, wenn die Erde in der Nähe der Wurzel trocken ist.

Unbedingt Staunässe ver­ hindern und besser an milden Tagen giessen und nicht, wenn Minustemperaturen bevor­ stehen – sonst gefriert unter Umständen das Wasser im Topf.

Ausblick auf den Frühling das Wachstum – junge, zarte Triebe laufen aber Gefahr, im Winter zu erfrieren. Für den ­Rasen gibt es speziellen Dünger.

Mineralisch? Organisch?

Mineralische Dünger sind eine Mischung aus natürlichen und künstlichen Mineralien. Vor­ teil: Sie enthalten meist leicht lösliche Nährstoffe, die schnell

wirksam sind und Pflanzen rasch und gezielt helfen, etwa bei akutem Nährstoffmangel.

Nachteil: Sie geben Salze an den Boden ab, das kann sich bei falscher Dosierung auf Dauer nachteilig auf die lebenden Or­ ganismen im Boden auswirken.

Organische Dünger sind pflanzlichen oder tierischen ­Ursprungs und werden weniger

Wer mag, kann jetzt schon ­ Hornspäne in die Erde von ­­ Beeten und grossen Töpfen ein­ arbeiten – sie stehen den ­Gewächsen im Frühjahr zur ­Ver­fügung. Frühblüher wie Stiefmütterchen, Hornveilchen, ­Primeln und Bartnelken sollten bereits Ende Winter gedüngt werden. Tulpen, Narzissen und Hyazinthen hingegen ­erstmals mit einer Extragabe unterstützen, sobald die Blätter aus dem Boden gucken, also ­ungefähr ab März. MM

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KOLUMNE | 4.10.2021 | 43

Illustration: Rinah Lang

5610, Brä!

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

Und pickt von ­beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Haben Sie auch schon festgestellt, dass Postleitzahlen sehr wichtig sind? Und ich meine jetzt nicht nur für die Post, die damit unsere Briefe und ­Päckli besser zustellen kann, sondern vor ­allem auch für die Jugend. Neulich war ich im Dorf spazieren. An jedem zweiten ­Stromkasten befand sich ein Graffiti mit der ­Postleitzahl. So was nennt man «tag», eine Markierung. Die Verursacher identifizieren sich offensichtlich sehr mit ihrer Heimat.

Ich muss zugeben: Auch ich kenne den Postleitzahl-Stolz aus meiner Teeniezeit. ­Natürlich ohne das Sprayen (keine Angst, Mami). «Sächseföfzgzäh, Brä!», sagten wir ­jeweils. «Brä» war dabei die Abkürzung für Bratan, was so viel wie Bruder heisst und dank des deutschen Rappers Capital Bra ­später zum festen Begriff in der Jugendsprache wurde. Über die Vorzüge von 5610 musste man mit uns nicht diskutieren: Hier lebten

die coolsten Leute, hier wurden die dicksten Freundschaften geschlossen, unsere Badi, unsere Migros, unsere Pausenplätze waren die einzig wahren. Wir waren zudem überzeugt, dass wir weit über die Dorfgrenzen von 5610 hinaus bekannt waren. Mindestens bis nach Zürich! Apropos Zürich: Als ich ­später häufiger in der Stadt verkehrte, wurde mir bewusst, dass Postleitzahlen auch hier eine Rolle spielen. 8004? Wow, du bist richtig trendy! 8052? Na ja, hat sicher auch schöne Ecken … Die Postleitzahl als Statussymbol.

Es sind vier Ziffern, die dich als Landei oder Goldküsten-Banker outen, als Hipster oder Agglo-Girl. Zum Glück sind sie uns nicht auf die Stirn tätowiert. Wobei: Mein ehemaliger Nachbar trägt«5610» auf dem Oberarm – kein Witz! So weit kann die Liebe zur Postleitzahl gehen. Und wenn auch nicht auf der Haut, so habe ich zumindest 5610 Erinnerungen an meine Heimat im Kopf. MM

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44 | 4.10.2021 | MILITÄR

Die Armee kämpft um Köche

«Ohne Mampf kein Kampf»: Weil der ­Armee Truppen­ köche fehlen, kommt das Personal von auswärts. Kay ­Spycher (rechts) kocht in Bülach für die Rekruten.

Für die Kantine der ­Offiziersschule ­wurde eine Catering­ firma angeheuert (ganz rechts).

MILITÄR | 4.10.2021 | 45

In Bülach ZH läuft gerade ein Test, wie eine Armee ohne Köche aussehen könnte. Rekruten werden hier von Cateringfirmen bekocht. Wir haben den Köchen in die Töpfe geschaut.

Text: Dario Aeberli Bilder: Jorma Müller

Eigentlich gehören sie hier nicht hin, die beiden Männer mit der schwarzen Schürze und dem Logo auf der Brust.

Der eine trägt ein weisses ­Poloshirt, die Haare gegelt.

Der andere hat die Ärmel ­seines blau-weiss gestreiften Hemds hochgekrempelt, serviert Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Sie fallen auf, denn um die beiden ­Köche herum tragen alle Camou­ flage. Wenn sie nicht wären, hätten die Männer und ­Frauen der Offiziersschule in Bülach ZH nichts zu essen.

100 Meter weiter kocht Kay Spycher in der Küche der Rekrutenschule Croquetten, Fleischkäse und Broc­ coli. Er trägt eine schwarze Kochjacke. Auf dem Kasernenareal gibt es keinen ein­ zigen Koch, keine einzige Köchin in Militäruniform.

Noch ist das Absicht. Die ­Armee testet eine Notlösung, falls sie nicht mehr genug ­Köche für den Militärdienst rekrutieren kann. Im Juli machte die Meldung die ­Runde, dass dem Schweizer Militär 70 Küchenchefs und 150 Truppenköche fehlen.

Bes­serung ist nicht in Sicht.

«Im vergangenen Jahr konnten 30 Prozent der Kochlehr­ stellen nicht besetzt werden», sagt Jean-Michel Martin, Chef Verpflegung der Armee.

Nicht nur dem Militär gehen die Köche aus, auch zivilen Einrichtungen. Um zu klären, wie die Armee mit diesem Problem umgeht, sind an ­diesem Montagvormittag sechs weitere Herren in der Offiziersschule Bülach erschienen. Alle sind sich einig: Die Truppen in Zukunft durch Cateringfirmen zu verpflegen, darf nicht die Lösung sein. «Ohne Mampf kein Kampf», heisst es im Militärsprech. Fehlen die Köche, ist die Armee nicht einsatzfähig.

Truppen ohne eigene Köche

Der Waffenplatz Bülach ist das Zentrum der Übermittlungsausbildung. Zwei Militärschulen teilen sich die ­Kaserne: Eine für rund 300 Rekruten und eine für 70 angehende Offiziere. Hier lernen junge Männer und Frauen militärische Anlagen zu warten, zu schützen und Leitungen zur Datenübermittlung aufzubauen. Normalerweise bildet jede Rekrutenschule acht Truppenköche

aus. «Aber im Moment bilde ich niemanden aus, der die Truppen verpflegen könnte.

Für das System der Armee ist das schlecht», sagt Peter Hofer, der Kommandant der ­Rekrutenschule.

Eine Metzgerei als Caterer Um seine 300 Rekruten zu

verpflegen, die am 5. Juli eingerückt sind, hat Hofer sechs Unternehmen angeschrieben. Sein Budget: 44 Franken pro Tag und Armeeangehörigen. Zwei bewarben sich. Den Zuschlag erhielt die Metz­ gerei Ziegler aus Zürich, die ­weniger als 44 Franken pro Tag und Rekrut verrechnet.

Das Unternehmen stellt nun Köchinnen und Köche, kauft Lebensmittel ein und ist ­verantwortlich für die Einhaltung der gesetzlichen ­Hygienebestimmungen. «Wir stellen Küche, Geräte und eine Fassmannschaft zur Ver­ fügung. Essen schöpfen und abwaschen müssen die Re­ kruten selber», sagt Hofer.

Heute hat Kay Spycher für die 300 Rekruten 1500 Croquetten mit 36 Kilogramm Fleischkäse und 40 Kilogramm Broccoli zubereitet.

Seine Schicht hat um 8 Uhr begonnen und endet um 17 Uhr. Für Uniformierte zu kochen ist für den 22-Jäh­ rigen nichts Neues. Seine Kochlehre absolvierte er beim Militär. Danach wechselte er in die zivile Gastronomie, landete bei der Metzgerei Ziegler und so nun ­wieder in der Armeeküche.

In einem Gebäude 100 Meter von Spychers Küche entfernt essen 69 Offiziersanwärte­ rinnen und -anwärter inzwischen Wiener Schnitzel. Anders als die Re­kruten sind sie seltener auf dem Kasernenareal und öfter «im Feld», sagt Marc Merki vom Kommando der Offiziersschule in Bülach. «Da­rum haben wir mit der Firma The Catering GmbH aus Bassersdorf ZH eine andere, flexiblere und leicht teurere Lösung gefunden.» Auch sie schöpfe nicht das Budget von 44 Franken pro Tag und Person aus, komme dem «aber sehr nahe».

Vertragsende im November

Die beiden Herren in Poloshirt und Hemd kochen nicht in der Kaserne, sondern haben das Essen mitgebracht.

Abwaschen müssen sie selbst, weil die Offiziersschule keine Küchenmannschaft stellt.

Die Auflagen für «The Catering» und die Metzgerei Ziegler sind gleich: Gekocht wird nur mit Fleisch- und Milchprodukten aus der Schweiz.

Die Kommandanten Merki und Hofer haben die Blaupausen für eine Armee ohne Truppenköche erarbeitet.

Vorerst verschwinden sie wieder in der Schublade. Die Verträge mit der Metzgerei Ziegler und «The Catering» laufen am 5. November aus und werden vermutlich nicht verlängert. Definitiv entschieden wird Mitte Oktober.

Und sonst gäbe es nun zumindest erprobte Lösungen. MM

46 | 4.10.2021 | MEINE MIGROS

Wilde Zeiten WildschnitzelSandwich Kleine Mahlzeit für 4 Personen

40 g getrocknete, ent­steinte Pflaumen 100 g fixfertiges Rotkraut 2 Rehschnitzel à 120 g

Salz, Pfeffer 2 EL Olivenöl 1 Tomate 1 Baguette, z. B. Steinofen­ Twister 4 EL Mayonnaise 50 g Rucola Zubereitung 1. Ofen auf 180 °C vor­

heizen. Pflaumen grob ­hacken. Mit Rotkohl in ­einer Pfanne erwärmen.

Die Rehschnitzel mit Salz und Pfeffer würzen und ­ im Öl ca. 6 Minuten beid­ seitig braten. Zugedeckt kurz ­ruhen lassen.

2. Tomaten in Scheiben

schneiden. Brot waagrecht halbieren. Brothälften im Ofen kurz anrösten und mit Mayonnaise bestrei­ chen. Untere Hälfte mit Rucola, Tomatenscheiben und Rotkohl belegen.

Schnitzel in mundgerechte Stücke schneiden und ­darauf verteilen. Mit der oberen Brothälfte belegen.

Mit dem Herbst kommt die Wildsaison.

Gerade die beliebtesten Stücke vom Hirsch, Reh und Wildschwein findet man oft auf dem Teller. Nur gut, kann man Wild neben eher zeitintensivem Schmoren auch einfach schnell in der Bratpfanne zubereiten und ins Sandwich legen.

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MEINE MIGROS | 4.10.2021 | 47

An der bedienten Fleischtheke Die Chefmetzgerin oder der Chefmetzger steht an der Theke jederzeit gern mit Rat und Tat zur Seite. Auch ­können Sie Ihre Fleischstücke dort nach Belieben ­portionieren lassen und sich von den Profis gleich noch ­einen Zubereitungstipp abholen.

WISSENSWERTES ÜBER WILD

Wildschwein Das Fleisch reinrassiger Wildschweine ist dunkelrot, aromatisch und saftig. Der Wildschweinnacken eignet sich besonders gut als Schmorbraten, und entbeint lassen sich Steaks gut grillieren und kurz braten.

Reh Rehfleisch hat eine satte rote Farbe, ist sehr zart und schmeckt dezenter als anderes Wildfleisch. Rehrücken und -keule können am Stück zubereitet werden. Die Rehschnitzel eignen sich hingegen für den schnellen Einsatz in der Pfanne. Jede Seite kurz anbraten – und fertig.

Hirsch

Bild: Lukas Lienhard

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Zu den Merkmalen von Hirschfleisch zählen die dunkelrote bis braune Farbe, die langfaserige Struktur und die mit dem Rindfleisch vergleichbare Konsistenz.

Der Rücken zählt zum Edelsten, was der Hirsch zu bieten hat: Das Fleisch ist zart und geschmacksintensiv. Brät man Hirschrücken am Stück, sollte man die dünne Fettschicht unbedingt am Fleisch belassen. Anders die Rückenfilets: Sie werden oft ausgelöst und im Ofen gegart oder kurz in der Pfanne gebraten.

1 Hirsch EntrecÔtes, per 100 g Fr. 5.90 2 Reh Schnitzel, per 100 g Fr. 4.45 3 Hirsch Schnitzel, per 100 g Fr. 3.45 * auf Frischwild an bedienten Fleischtheken, vom 5. bis 11. Oktober

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2. Tag: Assisi und Perugia Fahrt nach Assisi. Der Geburtsort des heiligen Franziskus gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Italiens. Nach einer Stadtführung geht es weiter nach Perugia. Die charmante, mittelalterliche Stadt bezaubert mit zahlreichen Kirchen, Plätzen und Palazzi.

3. Tag: Siena und Chianti** Freier Tag in Chianciano Terme oder Ausflug nach Siena. Wir lernen die Stadt bei einer Führung kennen. Im Herzen Sienas befindet sich Europas grösster mittelalterlicher Platz. Später werden wir in der Chianti-Region zu einer Weindegustation mit kleinem Imbiss erwartet. Wir erfahren bei einer Besichtigung des historischen Weinkellers Interessantes über die Geschichte und Herstellung des edlen Tropfens.

5. Tag: Spoleto und Gubbio** Fahrt nach Spoleto und geführter Rundgang.

Anschliessend erwartet uns ein feines Mittagessen in einem lokalen Restaurant. Am Nachmittag erfahren wir bei einer geführten Stadtbesichtigung Interessantes über Gubbio, eine der ältesten Städte der Region Umbrien. Im Innern befindet sich der Palazzo dei Consoli, der Gubbio überragt und eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Hügel bietet.

6. Tag: Val d’Orcia, Montalcino und Pienza Genussvolle Fahrt durch die typische Toskanalandschaften des Val d’Orcia zum reizenden Städtchen Montalcino. Auf der Rückfahrt kurzer Halt in Pienza.

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Weiterfahrt ins Städtchen Montepulciano und individuelle Besichtigung. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören die San Biagio Kirche, der Dom sowie der Palazzo Comunale. Später geniessen wir auf einem typischen Landgut ein Abendessen und probieren die lokalen Weine.

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DIGITAL | 4.10.2021 | 53

Lieblingslieder kann man auf ­Spotify und bei Apple Music mit Familie und ­Freunden teilen.

So verschenken Sie Musik Auf Musikdiensten wie Spotify und Apple Music lassen sich Lieblingssongs in Playlists speichern und dann mit den Liebsten teilen.

Das Migros-Magazin erklärt, wie einfach das funktioniert.

Illustration: Getty Images

Text: Reto Vogt

Das neueste Album der Lieblingskünstlerin hören oder mit Hits aus den 1980er-Jahren in Erinnerungen schwelgen: Bei den Musikstreamingdiensten – als grösste gelten Spotify oder Apple Music –, sind Millionen von Songs, Hörbüchern oder ­Geschichten für Kinder in einem Fingertipp verfügbar. Beide ­Angebote lassen sich kostenlos ausprobieren (Apple Music für drei Monate; Spotify ohne zeit­ liche Einschränkung), für die volle und vor allem werbefreie Nutzung zahlen Familien bei Spotify monatlich Fr. 20.95 und bei Apple Music Fr. 19.90.

Das breite Angebot ermöglicht es, seine Lieblingssongs oder die besten Kasperli-Geschichten für die Kinder auszuwählen und in sogenannten Playlists zu speichern. Das hat den Vorteil, dass

man nur die gewünschten Titel hören kann. Und mit dem eingangs erwähnten Familienabo können bis zu sechs Menschen aus einem Haushalt gleichzeitig individuell zusammen­gestellte Playlisten abspielen – noch dazu auf mehreren Geräten zugleich.

So erstellt man eine Liste

Um eine neue Playlist zu erstellen, tippen Sie in der SpotifyApp auf dem Smartphone auf «Bibliothek» und wählen ­anschliessend oben rechts das Plus-Symbol. Geben Sie nun ­einen Namen für die neue Playlist ein und bestätigen Sie mit ­einem Klick auf «Erstellen».

Nutzerinnen und Nutzer von Apple Music finden dieselbe ­Option unter «Mediathek» beim Menüpunkt «Playlists». Wenn der Menüpunkt fehlen sollte,

lässt er sich über «Bearbeiten» einblenden.

Um ein ganzes Album oder ­einen einzelnen Titel zur Playlist hinzuzufügen, suchen Sie in der Spotify- beziehungsweise Apple-Music-App danach. Über das Symbol mit drei Punkten ­fügen Sie bei beiden Diensten danach ausgewählte Musik oder Hörbücher zur Playlist hinzu.

Teilen – aber mit aller Welt?

In Spotify sind die Listen öffentlich. Das heisst, sie können von allen Nutzerinnen und Nutzern weltweit gefunden werden, sofern diese den richtigen Namen in ihrer Suche eingeben. Um dies zu verhindern, kann eine Playlist zwar auf privat umgestellt werden, allerdings lässt sie sich so nicht mehr mit Familienmitgliedern teilen. Um Listen

trotzdem mit der Partnerin, dem Partner oder den Kindern zu ­teilen, tippen Sie bei geöffneten Playlisten auf die drei Punkte und wählen «Teilen». So können Sie den Link per E-Mail, Whats­ app oder SMS verschicken.

Um eine Playlist bei Apple Music zu teilen, müssen Sie ­zuerst ein Profil erstellen. Das erledigen Sie im Menüpunkt «Jetzt hören», wo Sie oben rechts Ihren Account öffnen und anschliessend «Profil einrichten» anwählen. An gleicher Stelle selektieren Sie zuvor ­erstellte Playlists, die Sie öffentlich teilen möchten. Analog zu Spotify sind die markierten ­Musikkompositionen unein­ geschränkt für alle Nutzerinnen und Nutzer auffindbar. MM Mehr Informationen auf spotify.com und apple.com/music

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MEINE MIGROS | 4.10.2021 | 55

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Wir danken allen Freiwilligen

Text: Rahel Bachmann Bilder: zVg

Unzählige Personen setzen sich in ihrer Freizeit unentgeltlich und freiwillig für die Gesellschaft ein. Das Migros-Kulturprozent rückt diese oft stille Arbeit ins Rampenlicht: Strahlende Kinder­ augen beim Volleyball­training, glück­liche ­Gesichter von Pflegeheimbewohnerinnen nach einer Vorlesestunde, dankbare Besitzer eines gemähten Rasens – solche Momente gäbe es nicht, würden sich nicht viele Menschen frei­ willig engagieren. Freiwilligenarbeit findet im Rahmen einer Organisation oder in Eigen­ initiative statt. Es sind Tätigkeiten, die nicht im ­eigentlichen Sinne b ­ ezahlt werden und weder die Berufsarbeit noch die Wirtschaft konkurrenzieren. Das Engagement von Freiwilligen ist keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, den Freiwilligen im Alltag Wertschätzung zu zeigen. Ein persönlicher Dank motiviert ­zusätzlich und gibt neue Energie.

Freiwillige überraschen Wer hat für sein grosses freiwilliges Engagement ein Danke verdient? Bis 31. Oktober besteht die Möglichkeit, freiwillig tätige Personen via nebenstehenden Link zu melden. Das Migros-Kulturprozent überrascht diese Person mit einem Dankeschön und schickt ihr Anfang Dezember eine Aufmerksamkeit nach Hause.

Das Migros-Kulturprozent trägt mit seiner Förderung dazu bei, optimale Bedingungen für Frei­willig­en­ arbeit zu schaffen, und setzt sich seit Jahren für die Wertschätzung von Freiwilligenarbeit ein.

migros-ostschweiz.ch/ danke

58 | 4.10.2021 | MIGROS OSTSCHWEIZ

Vom Summen und Kämpfen

Die Wiler Stadtimkerei beliefert die Migros Ostschweiz mit Honig aus der Region. Das nasskalte Wetter sorgte heuer für starke Einbussen bei der Ernte. Doch nicht nur Wetterkapriolen halten Inhaber Daniel Grob und seine Kollegen auf Trab.

Text und Bilder: Lukas Aebersold

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ie Zahl, die Daniel Grob nennt, klingt drama­ tisch: «In diesem Jahr konnten wir 95 Pro­ zent weniger Honig ver­arbeiten als sonst», sagt der Inhaber der Wiler Stadtimkerei. Das nass­ kalte Wetter über weite Strecken des Frühlings und Sommers liess die Bienen in ihren Stöcken ver­ harren. Mit Zuckerwasser oder einem speziellen, mit Vitaminen angereicherten Futterteig muss­ ten praktisch alle Imker die Hautflügler über Wasser halten.

Ein Produktionsrückgang von 95 Prozent würde in jeder ande­

ren Branche den sicheren Unter­ gang bedeuten. Trotzdem ist die Wiler Stadtimkerei immer noch im Geschäft. «Die Schweiz ist das Land der Hobbyimker», so Dani­ el Grob. «Rund 14 000 gibt es da­ von, während es nur etwa 100 bis 200 Berufsimker gibt.» Auch er lebt nicht von der Imkerei; von Montag bis Donnerstag arbeitet Grob in seinem Architekturbüro, und «nur» von Freitag bis Sonn­ tag in der Imkerei. Sein Kollege Thomas Hotz, der nebenbei noch als Bieneninspektor im Kanton Thurgau tätig ist, ist in der drit­ ten Lebensphase angekommen –

das Wort «pensioniert» hört er nicht so gern – und muss d ­ aher ebenfalls nicht zwingend als ­Imker für seinen Lebensunter­ halt sorgen. «Das Imkern ist eine Leidenschaft, die ­einen ­unglaublich stark packt und dann nicht mehr loslässt», sagt Hotz. «Deshalb gibt es auch so viele Hobbyimker.»

Verkannte Nutztiere

Daniel Grob und Thomas Hotz haben nicht nur mit dem Wetter zu kämpfen, sie kämpfen auch um Anerkennung für ihre Zunft und für die Bienen. «Obwohl es

nur wenige Berufsimker gibt, sind sie absolut entscheidend für die Branche», sagt Grob. «Da sie von der Imkerei leben müssen, sind sie auf starke, gesunde ­Bienenvölker angewiesen.» Hier hapere es im Moment noch. ­Fehlende Futterquellen und eine einseitige Ernährung setzen der Gesundheit der kleinen Insekten zu. Zusätzlich verringere die steigende CO2-Konzentration die Pollenproduktion und -quali­ tät. Und trotzdem werde wenig für die Bienen getan, was im krassen Widerspruch zu ihrer Bedeutung stehe. «Die Bienen

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Thomas Hotz (links) und ­Daniel Grob: Die karge Ernte schmälert die Leidenschaft nicht.

Ein rares Gut Aufgrund des schlechten Wetters ist Honig «Aus der Region» in diesem Jahr besonders knapp. Seit April sind die Regale daher leer geblieben. Ende Oktober dürfte voraussichtlich wieder eine ­begrenzte Menge an regionalem ­Bienenhonig verfügbar sein.

sind nach Rind und Schwein das wichtigste Nutztier», erklärt Thomas Hotz. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat er mit weiteren Imkerkollegen dieses Jahr den Schweizer Berufsimkerverband gegründet. Darin wollen sie ihre Kräfte bündeln, um den Beruf des Imkers weiter zu etablieren, die Aus- und Weiterbildung sicherzustellen und auch für die Gleichstellung innerhalb der Landwirtschaft zu kämpfen.

Weiden für die Bienen

Wie die Situation für die Bienen verbessert werden kann, dafür

haben Daniel Grob und Thomas Hotz klare Ideen. «Es bräuchte im grossen Stil Naturwiesen, die den Bienen über die gesamte Vegetationszeit ausreichend Nahrung liefern können», führt Grob aus. Diese sogenannten Bienen­weiden hätten ein enormes Potenzial. «Das ständige Umsiedeln der Bienenvölker würde entfallen, die Biodi­ver­ sität g­ estärkt. Zudem könnte man auf diesen Flächen mehr Ertrag erzielen als mit der Milchwirtschaft.» So könnte ein Grossteil des Honigs, der ­gegenwärtig noch importiert

wird, in der Schweiz produziert werden. Eine e­ chte Win-winSitua­tion.

Um auf ­diese Themen und auf die Anliegen ihres Verbands aufmerksam zu machen, orga­ni­ sieren die beiden im Oktober des kommenden Jahres im Stadtsaal Wil die erste Berufs­ imkermesse. Ein wichtiger Schritt auf einem Weg, der noch lange nicht zu Ende ist. MM Mehr Infos rund um den Verband und die erste Berufsimkermesse vom 22. bis 23. Oktober 2022 im Stadtsaal Wil auf: b ­ erufsimker.ch­­

Bienenausstellung im Herblinger Markt Auch die Migros Ostschweiz engagiert sich für das Wohl der Bienen. Gemeinsam mit der Bee Family AG hat sie in ihren Einkaufszentren die Wanderausstellung «Die Honigbiene» lanciert, mit dem Ziel, die Kundinnen und Kunden bezüglich Bienensterben zu sensibilisieren.

In diesem Zusammenhang hat die Migros Ostschweiz auch die Patenschaft für ein neues Bienenvolk im bereits vorhandenen Bienenstand im Golfpark Waldkirch übernommen.

Die Ausstellung ist aktuell im Herblinger Markt in Schaffhausen zu sehen und läuft noch bis 9. Oktober.

Dort gibt es auch einen ­Malwettbewerb für Kinder, bei dem es einen Erlebnisnachmittag im Bee-FamilyBienengarten in Kratzern (Arbon) zu gewinnen gibt.

Infos: herblingermarkt.ch/events/­ ausstellung-die-honigbiene/1587

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MORGENTAU OESE Gewinner Nr. 38 Hauptpreis: Ursula Ribi-Keller, Ermatingen TG; Eduard Hämmerli, Brüttelen BE Zusatzpreis: Eduard Luternauer, Einsiedeln SZ; Pia Haas-Brunner, Menznau LU

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2 × 100 Franken zu gewinnen Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

Kreuzworträtsel Lösungen Nr. 39

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Sudoku Lösung Nr. 39 So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, Lösungszahl, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos)

Gewinner Nr. 38 Marlene Zurkirchen, Ballwil LU; Karin Cotter-Gillioz, Vétroz VS

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Die Zitrone entfaltet ihre Wirkung bei zahlreichen Beschwerden und Problemen, die Sie sicherlich niemals mit ihr in Verbindung gebracht hätten. Sie hilft bei Lippenherpes, Kater und Akne, wirkt heilungsfördernd bei Prostataproblemen und Arteriosklerose, wirkt unterstützend bei einer Entgiftung und Gewichtsreduzierung … um nur einige wenige Wirkungsaspekte zu nennen.

Säure ist nicht gleich Säure Unser moderner Lebensstil ist schuld an einer Übersäuerung unseres Organismus (Azidose), zu deren Begleiterscheinungen insbesondere Antriebslosigkeit, vorzeitige Alterungserscheinungen, erhöhte Cholesterinwerte, Haarausfall und depressive Verstimmungen gehören. Trotz ihres sauren Geschmacks ist die Zitrone ein alkalisches Lebensmittel (Antazidum) und wirkt somit einer Übersäuerung entgegen. Sie ist eine der wirkungsvollsten Waffen zur Bekämpfung zahlreicher Erkrankungen.

Und sie kann noch so viel mehr Der Ratgeber ist zudem ein ergiebiger Fundus von Tricks und praktischen Tipps, die Ihnen beispielsweise sagen, wie Sie Rostflecken entfernen – wie Ihre Fingernägel wieder wunderbar weiss werden – wie Sie Ihre Schuppen loswerden – wie Sie Zwiebeln ohne Tränen schneiden – wie Sie Sonnenbrand lindern – wie Sie Mücken vertreiben etc.. Dieses Referenzwerk wird Sie begeistern und jedes Mal verblüffen, wenn Sie nach einer Lösung für ein kleines Gesundheitsproblem suchen oder praktische Unterstützung im Alltag benötigen. Dieses Buch darf in keinem Haushalt fehlen.

zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen. Es ist ein unglaubliches Heilmittel, das so gut wie nichts kostet!

Ingwer wird in der traditionellen chinesischen Medizin angewendet und hat auch einen festen Platz in der traditionellen Ayurveda-Medizin.

Die tolle Knolle ist eine sehr wirkungsvolle Helferin zur Behandlung zahlreicher alltäglicher Beschwerden, Probleme und Erkrankungen. Ingwer ist keine magische Formel aus Grossmutters Zauberbuch, sondern ein Heilmittel, das erforscht und getestet wurde und dessen Wirkung Wissenschaftler nachgewiesen haben.

Ingwer ist reich an Mineralstoffen und Vitamin B6, doch vor allem weist es einen hohen Anteil an sehr starken Antioxidantien auf. Er ist ein wahrer Tausendsassa und wirkt gegen so viele Beschwerden wie keine andere Frucht und kein anderes Gewürz. In ihrem neuen Buch «Ingwer, der in Vergessenheit geratener Schatz» enthüllt Sandra Bierstedt alle Geheimnisse dieser traditionellen Wunderknolle. Ein Beispiel: Ein Spray, das bei Akne Wunder wirkt

Das Geheimnis, mit dem Angelina Jolie in nur wenigen Wochen 11 Kilo abgenommen hat Das Rezept für ein Mittel gegen Gelenkschmerzen, Schwellungen und Entzündungen Verdauungsprobleme, Magenschmerzen oder Blähungen? So sind Sie die Beschwerden innerhalb einer halben Stunde los Ein einfaches Rezept gegen saures Aufstossen, dass besser hilft als jedes Medikament Eine wirkungsvolle Alternative zur Bekämpfung von Arthrose, Arthritis und Rheuma Natürliche und einfache Hilfe bei Kälteempfindlich-

keit und Menstruationsbeschwerden Sexualität: die jahrhunderte alte absolute Waffe gegen Impotenz oder mangelnde Libido So überwinden Sie Ihre Schlafstörungen Wirken Sie einer Übersäuerung Ihres Körpers entgegen, die ebenso gefährlich ist wie der übermässige Konsum von Alkohol oder Nikotin Die ultimative Hilfe gegen einen Kater Bringen Sie Ihr Immunsystem auf Hochtouren und geben Sie Schnupfen keine Chance Ingwer-Rezepte für Ihre Hausapotheke.

In dem Buch «Ingwer, der in Vergessenheit geratene Schatz» entdecken Sie Dutzende Heilmittel und Rezepte (wieder), mit denen sich dank der aussergewöhnlichen Wirkung von Ingwer zahllose gesundheitliche Probleme lindern und heilen lassen.

Und was das Beste ist: Ingwer finden Sie in jedem Supermarkt. Er ist günstig, wirkungsvoll und frei von Nebenwirkungen. Hat Ihnen Ihr Apotheker nichts davon erzählt?

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Jeder kennt einige positive Wirkungsaspekte von Zitrusfrüchten.

Und die meisten von uns kennen die Zitrone als eine wahre VitaminC-Bombe! In dem Buch «Viel mehr als Vitamin C» werden Sie jedoch voller Überraschung zahlreiche verkannte Fähigkeiten dieses Alleskönners aus dem Süden entdecken.

Zudem lernen Sie viele Wirkungsaspekte und bemerkenswert wirkungsvolle Rezepte kennen, die Sie einfach zubereiten können.

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64 | 4.10.2021 | MILOVE

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«Wir wussten, dass es kein Zurück mehr gibt» In einer Ex-Libris-Filiale laufen sich Gabriela ­Korner und Chris Fässler über den Weg. Für ­beide ist es Liebe auf den ersten Blick.

Doch der Weg zum Liebesglück ist steinig, denn Gabriela ist mit einem Mann verheiratet. funkt, nun wollen G s ge ab i r rie ib la xL bald hris dC un

2002 hat sb ei E

Text: Manuela Enggist

heiraten.

E

s klingt wie eine «extrem kitschige Lovestory», sagt Gabriela Korner ­heute, wenn sie über die An­fänge ihrer Beziehung zu Chris Fässler spricht. Im Oktober 2002 arbeitet Gabriela als Verkäuferin in der Ex-Libris-Filiale in Ein­siedeln SZ. «Als Chris in Latz­hosen reinkam, habe ich mich ­sofort in den Menschen verliebt. Und erst beim zweiten Hinsehen realisiert, dass es eine Frau ist», sagt Gabriela. «Das war

Chris über Gabriela «Meine Frau nimmt mich, wie ich bin. Neben der Tatsache, dass wir ein ­Liebespaar sind, haben wir eine enorm tiefe Freundschaft entwickelt.

Ich würde sagen, dass wir seelenverwandt sind.»

verrückt. Ich war damals noch mit meinem Ex-Mann verheiratet und hatte vier Kinder.»

Die beiden kommen ins Gespräch. Auch Chris ist G ­ abriela «sofort verfallen», verlässt den Laden mit der Film­musik von «Hilary & Jackie» und kann sich in der Tiefgarage «nur mit Mühe» davon abhalten, Freudensprünge zu machen.

«Ich wusste schon da, dass ich meine Partnerin fürs Leben ­gefunden hatte.»

Chris geht daraufhin immer ­wieder in die Ex-Libris-Filiale, um zu schauen, ob Gabriela am Arbeiten ist. Als sich die beiden endlich wiedersehen, steckt Chris Gabriela eine Visitenkarte zu.

Sie beginnen sich zu treffen – rein freundschaftlich. Gabriela berichtet Chris, dass sie bisexuell ist, einen Mann und vier ­­ Kinder hat. Im ­Januar 2003, in einer ­verschneiten Winternacht, kommen sie sich bei einer Flasche Wein zum ersten Mal n ­ äher,

e­ rzählt Gabriela. «In diesem­Moment wussten wir, dass es kein Zurück mehr gibt.» Es folgen schwierige Jahre, wie Chris sagt: «Nicht j­ eder in unserem Umfeld konnte akzeptieren, dass wir uns liebten.» Doch die Zeit bringt Ruhe, lässt eine «glückliche Regen­bogen-Patchworkfamilie» entstehen. Im Januar 2009 lassen Chris und Gabriela ihre Partnerschaft eintragen. Jetzt, nach dem Ja zur «Ehe für alle», wollen sie sobald wie möglich heiraten. MM

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MILOVE | 4.10.2021 | 65

Gabriela über Chris «Chris ist non-binär (Anm. d. Red.: Chris definiert sich weder als Frau noch als Mann), und das ­finde ich ­neben ganz vielen anderen Dingen extrem spannend an ihr. Ihr Wesen deckt all meine Bedürfnisse ab. Ich glaube, dass es für uns vorbestimmt war, uns zu treffen.»

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MARTIN RÜTTER – DER HUNDEPROFI IM INTERVIEW Seite 17

EINEN HUND ADOPTIEREN – SO KLAPPTS Seite 6

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4 | 4.10.2021 |

HUNDE

HUNDE UND CORONA

Bello hört auf Rocky Wussten Sie, dass jeder Hund einen einzigartigen Nasenabdruck hat? Rocky sich nur ungern umarmen lässt und ganz schön eifersüchtig werden kann? Lustiges und Interessantes über des Menschen treuesten Freund.

Texte: Yvette Hettinger, Ralf Kaminski Illustrationen: illumueller.ch

Die Anzahl Hunde-­ halter ist während der Pandemie in der Schweiz rasant ­angestiegen.

Registrierte ­Hunde und Halter: Dezember 2019 411 993 Halter, 518 253 Tiere August 2021 438 166 Halter, 541 204 Tiere

FREQUENZ Hunde hören bis zu 50 000 Hertz, während ein junges und gesundes menschliches Gehör eine Frequenzspanne von 20 bis 20 000 Hertz wahrnimmt. Deshalb können Hunde zum Beispiel auf Elektro­motoren und ­deren hohe Frequenzen ­reagieren.

10 000 Mal Hunde können ungefähr 10 000 Mal besser riechen als Menschen. ­Apropos: Der Nasen­ abdruck eines Hundes ist einzigartig – genau wie der F ­ ingerabdruck des Menschen.

RASSEN Die beliebtesten Hunderassen in der Schweiz sind Chihuahuas mit 28 525 Exemplaren, gefolgt von Labrador Retrievern (25 249) und Yorkshire Terriern (18 499). Doch keine Rasse schlägt die Beliebtheit der Mischlinge: Von ihnen gibt es hierzulande gemäss neuester Erhebung ganze 126 804.

11 000 000 000$ Der weltweite Umsatz für Hundekleidung und -accessoires entspricht dieses Jahr fast elf ­Milliarden US-Dollar. Gemäss Wirtschaftsprognosen wird er bis 2031 rund 18,8 Milliarden erreichen.

HUNDE |

Namen

4.10.2021 | 5

ROT ODER GRÜN?

Das sind die beliebtesten ­Namen für Hundeweibchen und -rüden in der Schweiz:

Hunde haben ein eingeschränktes RotGrün-Spektrum beim Sehen: Rote Gegen­ stände etwa sehen sie auf grünem Rasen nicht gut. Auch mit der Unterscheidung von Rot und Gelb haben sie Mühe.

1

Luna & Rocky 2

Kira & Lucky 3

Mögen Sie Hunde? Dann sind Sie hier richtig. Anlässlich des Welttiertags vom 4. Oktober stellen wir un­sere liebsten Haustiere ins Zentrum des Magazins. Was wir über die treuesten Freunde des Menschen zusammengetragen haben, finden Sie auf den folgenden Seiten.

EIFERSUCHT

Nala & Max

Hunde empfinden auch so etwas wie Eifersucht. Wenn man fremdkuschelt, be­ anspruchen sie «ihren» Menschen für sich, weil er ihre Ressource ist.

4

Bella & Jack 5

Mia & Leo

Liebe Leserin, lieber Leser

Viel Spass!

Ihr Migros-Magazin ALTER

SCHMUSEN

Quellen: www.migmag.ch/hundefacts

Hunde werden nicht so gern umarmt, wie wir das gern hätten oder denken.

Umarmungen sind für sie eher bedrohlich.

Die meisten Hunde und Hündinnen in der Schweiz sind ­zwischen sechs und ­sieben Jahre alt.

Doch über 3800 von ­ihnen haben das stolze Alter von 19 oder gar 20 Lenzen ­erreicht.

INHALT DUMMER HUND? Von wegen dummer Hund – unsere Fellnasen sind immerhin auf dem Entwicklungsstand eines rund zweijährigen Kindes.

ATTRAKTIV Mit Hund kommt Mann gut an.

Frauen finden Männer mit Hunden ­dreimal attraktiver als ohne.

PS: Falls Sie doch lieber ­Katzen mögen, drehen Sie das ­Magazin einfach um und beginnen noch ­einmal von vorn.

6

Ein Hund aus Portugal: Die Geschichte von Leya

12

Artenspürhunde: Sie erschnüffeln seltene Wildtiere

17

«Der Mensch ist das Problem»: Hundeprofi Martin Rütter

22

Hund oder Katze: Welches Haustier passt zu Ihnen?

Illustrationen Sämtliche Illustrationen im HundeTeil stammen von illumueller.ch

6 | 4.10.2021 |

HUNDE

So ist Leya zu uns gekommen Vor einem Jahr hat unsere Autorin die Hündin Leya aus Portugal adoptiert. Die beiden sind sehr glücklich miteinander, auch wenn sie auf eine turbulente Zeit zurückblicken.

Text: Valeria Wieser Bilder: Michael Sieber

D

u willst dir einen Hund zulegen?» Wann i­ mmer ich meinem Umfeld von meinem Vorhaben erzählte, reagierten die Men­ schen mit Fragen. Die meis­ten davon waren kritisch und kamen unaufgefordert: «Du weisst schon, dass du mehrmals jeden Tag mit ihm ­hinausmusst? Das ist eine grosse Verantwortung, das weisst du? Hast du schon ­ausgerechnet, was das kostet?»

Fragen, die man auch Menschen mit K ­ inderwunsch durchaus stellen könnte, aber nie würde.

Eineinhalb Jahre später gebe ich zu: Die meisten dieser Fragen sind gut und für Hunde­anfänge­ rinnen, wie ich eine war, durch­ aus wichtig – egal, ob man einen Welpen grosszieht oder einen Hund aus dem Ausland adoptiert.

Letzteres habe ich getan und eine ziemliche Achterbahnfahrt er­ lebt. Wenn auch eine tolle. Aber beginnen wir von vorn.

Anfang Mai 2020: Ich möchte

einen Hund. Das sage ich Mat­ thias, meinem Partner, und bin selber erstaunt, wie überzeugt ich von dieser Idee bin. Ich habe

Lust darauf, den Alltag mit einem Vierbeiner zu teilen, von diesem zu lernen, gefordert zu werden.

Dank einer beruflichen Ver­ änderung kann ich mir auch die ­nötige Zeit dafür neh­men. Mein Partner mag Tiere mindestens genauso sehr wie ich, ist jedoch anfangs zurückhaltend.

24. Mai 2020: Auf der Heimfahrt

nach dem Besuch einer Hunde­ zucht sind wir sehr schweigsam.

Wir haben gemerkt: Einen Wel­ pen aufziehen wollen wir nicht.

Es gibt bereits ge­nü­gend Hunde auf der Welt, finden wir. Eine Google-Recherche bringt mich auf das Inserat von Leya, einer aussergewöhnlichen Hündin, die von Portugal aus neue Besitzer sucht. Mein Herz hüpft. Ge­ stromt ist sie und hat genau die richtige Grösse. Viel später erst ­werden wir herausfinden, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Bardino-­Mix handelt, einen Kanarischen Hüte­hund.

Ihr Auge – sie hat nur noch eins – strahlt Freude und Gutmütigkeit aus. Sie kommt von der Strasse, lebt aber in einem Privathaus­ halt. Ich schreibe der zustän­

Angekommen: Der Kanarische Hütehund Leya mit Frauchen und Herrchen.

HUNDE |

4.10.2021 | 7

Soll ich einen Hund adoptieren?

Seit Corona verspü• ren mehr Menschen

digen deutschen Tierschutz­ organisation Casa Animales.

Am nächsten Tag erkundige ich mich telefonisch nach Leya und werde zunächst selbst ­befragt. Man will sichergehen, dass wir dem Hund ein gutes Zuhause schenken können.

26. Mai 2020: Diese Hündin geht uns nicht mehr aus dem Kopf, immer wieder schauen wir das Inserat an. Nach Tele­ fonaten mit der O ­ rganisation und Leyas Veterinärin in Por­ tugal ist klar: Wir dürfen sie adoptieren. Matthias und ich führen lange Gespräche. Wer kann sich wann um das Tier kümmern? Was wird das kosten? Was machen wir in Notfällen? ­Dürfen wir über­ haupt Haustiere in der Woh­ nung halten? Was, wenn Leya nicht so ist wie beschrieben?

Ich kenne Geschichten von adoptierten Vierbeinern, die Angst vor allem und jedem ­haben, unent­wegt bellen oder auch beissen.

Juni 2020: Vor uns liegt der

Adoptionsvertrag. Matthias und ich sind uns bewusst, dass wir quasi den Hund im Sack kaufen. Das Tier vor dem Kauf physisch kennenzulernen, ist nicht möglich, da es noch in Portugal ist. Mittlerweile ha­ ben wir uns jedoch eingehend über die Tierschutzorganisa­ tion Casa Animales informiert.

Wir ­haben Erfahrungen von Menschen eingeholt und ­kritische Stimmen unter die Lupe genommen. Das Fazit: sehr positiv. Nicht zuletzt überzeugt uns, dass wir den Hund gemäss Vertrag zurück an die Organisation geben müssten, sollte es mit uns

den Wunsch nach einem Vierbeiner als treuem Begleiter. Vor dem Entscheid sollte man sich jedoch Zeit lassen und sich manchmal unange­ nehme Fragen stellen: Erlaubt es die Arbeits­ situation, einem Hund wirklich gerecht zu werden? Ist man bereit, ­ täglich mehrmals und gar bei Minustem­pe­­raturen mit ihm spazieren zu gehen? Erlaubt der Vermieter überhaupt Hunde? Könnte man sich eine Notoperation leisten, die mehrere Tausend Franken kosten kann?

Selbst ohne Notfälle • gilt es für Hundehalter

etwa 2500 Franken pro Jahr einzuberechnen: für Futter, allgemeine ­Gesundheitskosten, die mögliche Anpassung der Haftpflichtversicherung und Hundekrankenversicherung, für Hundesteuern sowie Hundekurse.

Bei der Adoption über • Tierschutzorganisatio-

nen gilt: Eine gute O ­ rganisation nimmt sich viel Zeit, um mit den Interessenten ausführlich zu reden. Dabei sollten nicht nur die Wünsche der Halter thematisiert werden. Gute Schweizer Organisationen besuchen die Interessenten meist zu Hause, um sich die Wohnsituation an­zu­schauen und wichtige Fragen zu klären. Was passiert etwa, wenn sich ein Paar trennt?

Auch wenn es nicht • in jedem Fall möglich ist: Grundsätzlich ist es wichtig, das Tier zuerst kennenzulernen. Ob man zueinander passt, merken Interessent, Hund und Vermittler rasch. Oft ist es auch

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HUNDE |

4.10.2021 | 9

möglich, bei der vermittelnden Tierschutzorganisation noch nach dem Kauf Rat zu bekommen.

Besonders aufpassen • muss, wer sich einen

August 2020 August 2020

Mai 2020

nicht klappen. Für sie macht es also keinen Sinn, einen Hund besser darzu­stellen, als er ist.

Auch bestärkt uns die Vereins­ leitung, uns doch zu melden, sollten Probleme auftauchen.

Wir fühlen uns gut betreut.

«Matthias, machen wir es wirk­ lich?» Ja. Haben zwar Bammel, aber ein gutes Bauchgefühl.

Heimtiere, die aus • ­einer ausländischen

Juli: In der Schweiz gilt zu Recht

ein Importverbot für kupierte Hunde, also Tiere, deren Rute oder Ohren abgeschnitten wur­ den. Nur hat Leya den Schwanz bei einem Unfall verloren. Das Zusammentragen aller nötigen Beweisdokumente und Atteste ist mühselig, zeitweise glauben wir gar, dass die Adoption nicht klappen wird. Doch mehrere Wochen später gibt der Bund sein Okay. Hurra!

4. August: Leya kommt im

Transporter in Deutschland an, wo wir sie übernehmen. Das erste Mal sehen wir die junge Hündin live, kriegen die Leine in die Hand. Die neue Umgebung scheint Leya überhaupt nicht zu ängstigen. Viel eher scheint sie sich zu freuen, sich nach der ­­langen Reise frei bewegen zu ­dürfen. Auf dem ersten Spazier­ gang, nur wenige Minuten nach ihrer Ankunft, dreht sie sich ­vertrauensvoll auf den Rücken und lässt sich ausgiebig von mir streicheln. Ein Kraftpaket von einem Hund, doch äusserst sanft im Umgang mit seinen Menschen. Euphorie vermischt sich nun mit der anfänglichen Unsicherheit.

­rassereinen Welpen wünscht. Häufig stammen diese Tiere aus dem Ausland von sogenannten Vermehrern, ver­fügen über keine Zucht­linien und wurden tierschutzwidrig gehalten. Oft sind die Welpen krank, bevor sie die Schweiz erreichen.

Oben: Ob bei der ersten gemeinsamen Wanderung oder beim Entspan­nen zu zweit – zwischen Valeria und Leya herrschte sofort eine grosse Harmonie.

Unten: In dieses Inseratefoto von Leya hat sich die Autorin verliebt.

Herbst 2020: Es folgen intensive,

wunderbare, fordernde Wochen.

Als Leya mitten in einer Sturm­ nacht aufs Bett hüpft, lernen wir nicht nur, dass sie zünftig Angst vor Gewittern hat, sondern auch, dass es für sie ein Leichtes ist, geschlossene Türen zu öffnen.

Und Schubladen. Und Küchen­ schränke. Diese räumt sie mit Wonne aus, wenn wir nicht da sind. Überhaupt braucht das Alleinsein viel Übung. Wie viele ehemalige Strassenhunde leidet sie unter Trennungsangst und sucht unsere Nähe, wo sie kann.

Mitte Dezember 2020: Beinahe

ist das Abenteuer Leya viel zu früh zu Ende. Sie erleidet eine Magendrehung. Mitten in der Nacht müssen wir ein Auto or­ ganisieren, um in die Tierklinik zu fahren. Sogleich wird sie ­operiert, es geht glimpflich aus. Über 4000 Franken kostet der Spitalaufenthalt. Wir sind froh,

dass es Leya schnell wieder bes­ ser geht und dass wir allfällige hohe Tierarztkosten vorgängig einberechnet haben.

August 2021: Leya ist nun ein

Jahr bei uns. Problemlos können wir sie drei Stunden alleine lassen, die Schränke bleiben – nicht zuletzt dank der Kinder­ sicherungen – geschlossen. Nur die Angst vor Gewittern bleibt.

Laute Beethoven-Symphonien und gemeinsame Aufenthalte in der fensterlosen Waschküche helfen. Viel haben Matthias und ich gelernt im letzten Jahr.

Nicht nur, wie man konsequent erzieht, sondern auch, wann man einmal Fünf gerade sein lassen muss. Etwa, wenn da plötzlich ein 33-Kilo-Hund zit­ ternd und winselnd auf dem Bett sitzt, weil in der Ferne ein leises Donnergrollen zu hören ist.

Dann sind Liebe und Nähe ge­ fragt. Und die kriegt sie. MM

­Vermittlung stammen, sollten vor dem Import ­gechipt, kastriert und geimpft sein sowie einen Heimtierausweis besitzen. Nur so klappt die Ein­fuhr unkompliziert. In der Schweiz müssen die Tiere bei der Schweizer Tierdatenbank Amicus angemeldet werden.

Generell weisen viele • Tierschutzhunde ­Trau-

mata auf. Man sollte gewillt sein, an diesen zu arbeiten. Das romantische Bild des «dank­ baren, geretteten H ­ unds» trifft bei Weitem nicht immer zu. In solchen Fällen heisst es, geduldig zu sein und das Tier liebevoll, aber konsequent zu erziehen. Nötigenfalls holt man sich bei einem ausge­bildeten Hundetrainer Hilfe. Informiert man sich im Netz und im Umfeld, merkt man rasch, welche Schulen und Trainer einen guten Ruf geniessen. Auch gibt es mittlerweile einige Hundepsychologen in der Schweiz.

Infos zu Hunden aus dem ­Ausland gibt der Schweizer ­Tierschutz: www.migmag.ch/ hundeimport Broschüre des Bundesamts für Veterinärwesen zur Hunde­ adoption: www.migmag.ch/ hundeadoption

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Gemeinsam den Alltag erleben

Für Familie Keller beginnt ein ereignisreicher Tag mit dem neuen VW Caddy.

Bereits der erste Eindruck des Kompakt-Vans überzeugt sie.

Jetzt anmelden: www.caddy.ch

Der neue VW Caddy ist so vielseitig wie ein Schweizer Sackmesser und überzeugt durch jede Menge Komfort und Sicherheit. Nutzen Sie die einzigartige Chance, den schicken Allrounder selbst besser kennenzulernen.

Melden Sie sich noch heute unter www.caddy.ch für die 24h TestDays an.

Die neuste Generation des VW Caddy ist für alle Herausforderungen des Alltags gewappnet. Das will auch Familie Keller bei den 24h TestDays erleben. Mutter Carla (35) hat sich den vielseitigen Kompakt-Van reserviert, um einen gemeinsamen Familienausflug noch unvergesslicher zu machen. Abholen darf den Wagen, der sich durch eine markante Front mit LED-Scheinwerfern und Stossfänger mit Wabenstruktur auszeichnet, ihr Mann Pascal (37). Sie geht heute arbeiten, während er sich – wie jeden Freitag – um den Haushalt kümmert.

Die Kinder Valentina (6) und Luca (9) sind schon beim Frühstück ganz hibbelig. «Holst Du uns ausnahmsweise von der Schule ab, wenn wir schon ein so cooles Auto haben?», will Luca wissen. «Platz hat der Caddy samt Einkäufen sicherlich genug», meint der Familienvater, «aber den kurzen Weg schafft ihr auch zu Fuss.» Pascal nutzt die Zeit lieber, um das Leergut zu entsorgen und die Einkäufe für das Wochenende zu tätigen. So kann er den Caddy mit den praktischen Schiebetüren und den zahlreichen Sicherheits- und Assistenzsystemen ausgiebig testen.

Beim Einkaufscenter Wynecenter probiert Pascal als Erstes die Rückfahrkamera und den Ausparkierassistenten aus und ist begeistert.

Zuhause angekommen, räumt er die Einkäufe aus dem bis zu 3300 Liter grossen Kofferraum und bereitet das Mittagessen vor.

Von der Schule zurückgekehrt, spielen Valentina und Luca derweil vor dem Haus Fussball. Luca ist voll im Fussballfieber und nutzt die offene Heckklappe des Caddy gleich als Tor. Seine Schwester wehrt die Schüsse erfolgreich ab.

Als Vater Pascal dies bemerkt, mahnt er die Kinder zur Vorsicht und schmunzelt. Schliesslich weiss er, dass der praktische Allrounder zum Glück robust ist und auch solche Herausforderungen wegsteckt. Nach dem Essen geht es dann zum Fussballtraining und Pascal ist von den cleveren Helfern des VW noch immer so angetan, dass er sie gleich nochmals seinen beiden Kindern erklärt. «Wenn ich nun rückwärtsfahren will, warnt mich der Caddy, falls ein Auto kommt», sagt er stolz. Technikfan Luca ist beeindruckt und will mehr zu den ganzen Displays und Anzeigen wissen.

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Carla, Pascal, Valentina und Luca haben den Kompakt-Van ausgiebig getestet. Die Herausforderungen hat der vielseitige und dynamische Caddy bravourös gemeistert.

So sind Sie dabei: Melden Sie sich unter www.caddy.ch für die kostenlosen 24h TestDays mit dem VW Caddy an. So können Sie im eigenen Alltag die Vorzüge des schicken und komfortablen Allrounders kennenlernen.

Der neue Caddy ist moderner, flexibler und noch sicherer geworden. Dank der 24h TestDays lassen sich diese Neuerungen beim durchdachten Kompakt-Van am besten entdecken.

Infos und Anmeldung unter: www.caddy.ch

«Die kann ich übers Multifunktionslenkrad so anordnen, wie ich will. Und hier auf dem grossen Display kann ich Klimatisierung und Multimediafunktionen steuern», verrät der Vater. Tochter Valentina antwortet keck: «Das funktioniert ja so einfach wie auf einem Tablet!»

Nach dem Training wartet Mutter Carla schon Zuhause auf die drei. Sie hat früher Feierabend gemacht und bereits alles für den gemeinsamen Ausflug ins Grüne vorbereitet. Bereits nach wenigen Kilometern am Steuer stellt sie zufrieden fest: «Der Caddy ist so laufruhig und sehr angenehm zu fahren – auch die Übersicht ist top.» Leider ist die angesteuerte Spielwiese aber schon besetzt. «Macht nichts, dank des

Navigationssystems suchen wir uns einfach ein anderes lauschiges Plätzchen», erklärt Pascal beruhigend. Im Nu ist eine tolle Alternative gefunden. Und Luca entdeckt auf der Fahrt zur zweiten Spielwiese sogar eine USB-Steckdose an der Mittelkonsole, um sein Tablet aufzuladen. «Echt cool!», strahlt er glücklich. Nach feinen Snacks spielen die Kellers noch einige Partien Wikingerschach

und machen sich dann nach einem Tag voller Action auf den Heimweg. Vater Pascal dreht sich zu den Rücksitzen um: «Seht Kinder, dank des grossen Panoramadachs könnt ihr sogar die Wolken beobachten.» Vielleicht ein anderes Mal, denn Valentina und Luca schlafen beinahe schon und träumen wohl bereits von weiteren unvergesslichen Abenteuern mit einem VW Caddy.

12 | 4.10.2021 |

HUNDE

Tierisch gute Schnüffler

Mit Freude und feiner Nase für die Wissenschaft im Einsatz: Django (links), Inola (Mitte) und Kjell (rechts) am Aareufer.

Hunde können fast jeden Geruch aufspüren, wenn sie darauf trainiert werden – auch denjenigen von Fischotterkot, Schildkröteneiern oder toten Wildschweinen.

Zu Besuch bei einem Training von Artenspürhunden.

Text: Simon Koechlin Bilder: Nik Hunger

D

jango ist zackig unter­ wegs. Leichtfüssig flitzt der achtjährige Nova Scotia Duck ­Tolling Retriever mit dem roten Fell über die Kiesbank im alten Aarelauf bei Obergösgen SO. ­ Die Nase immer dicht über den Steinen, arbeitet er sich im ­Zickzack voran. Django ist zum ­Trainieren hier. Seine Mission: drei schwarze Kügelchen, die seine Besitzerin Denise Karp auf einem grossen Kieselstein direkt am Wasser platziert hat.

Es handelt sich um den Kot ­eines Fischotters. Django ist ­dafür ausgebildet, die Spuren dieses Wildtiers zu finden, das erst vor Kurzem die Schweiz ­wieder besiedelt hat.

Schweizweit einzigartiges Projekt

Denise Karp ist Biologin. Für ihre Doktorarbeit über Feld­ hasen hatte die 33-Jährige die Idee, einen Hund auf die Suche nach Junghasen zu trainieren, die gut getarnt in Wiesen oder Äckern sitzen. Es klappte – und

daraus entstand ein schweizweit einzigartiges Projekt: 2017 grün­ dete Karp mit ihrer Kollegin ­Jelena Mausbach den Verein ­Artenspürhunde Schweiz. Die­ ser hat sich darauf spezialisiert, mithilfe feiner Hundenasen ­verschiedene Wildtierarten zu finden oder anhand ihrer Spu­ ren nachzuweisen. Ihr erstes ­gemeinsames Projekt war die ­Fischotterkot-Suche. Fischotter sind scheue Wasserbewohner und schwierig zu finden. Zumin­ dest für Menschen: Für Django

hingegen scheint diese Suche das reinste Kinderspiel zu sein.

Konzentriert schnüffelt er das Ufer ab – kein Bellen, kein Zei­ chen von Frustration über einen Leerlauf, kein Blick zu seiner Halterin –, bis er den gesuchten Geruch in die Nase bekommt.

Noch eine Drehung, um sicher­ zugehen. Dann legt er sich vor den Stein mit dem Kot – und gibt damit Karp das Zeichen, dass er fündig geworden ist. Mit ­einem freudigen Schwanz­ wedeln nimmt er das Leckerli

HUNDE |

4.10.2021 | 13

Allerlei Berufsschnüffler Der Mensch macht sich die Schnüffelnase des Hundes auf unterschiedliche Art und Weise zunutze: Der Drogenspürhund ist aus der Polizeiarbeit nicht wegzudenken. Bei den Schweizer Polizeikorps sind rund 140 Hunde im Einsatz, die für die Suche nach Betäubungsmitteln ausgebildet wurden. Ver­ gangenes Jahr rückten sie über 5000 Mal aus – und fanden in über der Hälfte der Fälle Drogen.

Der Diabetikerwarnhund hat eine Nase für den Blut­ zuckerspiegel seines Herr­ chens. Sinkt dieser zu stark, schlägt der Hund Alarm. In der Schweiz bilden mehrere Organisationen Diabetiker­ warnhunde aus.

Das Artenspürhundeteam, dem Lara ­Schaufelberger (links) angehört, arbeitet an diversen Projekten.

Ein neues ist die ­Suche nach verwester Wildschweinschwarte (oben).

entgegen, das er sich als Beloh­ nung verdient hat. Man könne nicht jeden Hund zu einer sol­ chen ­Spürnase ausbilden, sagt Karp. «Manchen fehlt die nötige ­Motivation, sie ver­lieren schnell das Interesse und den Fokus.»

Die Rasse sei nicht entschei­ dend. «Allerdings eignen sich kurzköpfige, sehr kleine und zu grosse Rassen weniger, weil die Suchaktionen körperlich ­anstrengend sind.»

Suche nach Schildkröteneiern

Einsatzfreude und Fachwissen muss auch der Halter mitbrin­ gen: Ein guter Grundgehorsam des Hundes ist Voraussetzung, um in einem Basiskurs die Arbeit im Gelände oder das Führen auf

Distanz zu üben. Erst danach folgt das Training auf einen be­ stimmten Geruch, der ganz vom Projekt abhängt. «Diese Phase dauert mehrere Monate», sagt Karp. Eine solche Ausbildung läuft momentan für ein Projekt, in dem die Hunde im Sand ­vergrabene Eier von Schmuck­ schildkröten aufspüren sollen. Überforderte Halter setzen exo­ tische Wasserschildkröten im­ mer wieder mal in Weihern aus.

Dort sind sie eine Konkurrenz für Frösche und Kröten. Spür­ hunde sollen deshalb Schild­ krötengelege finden, damit man sie entfernen kann.

Beteiligt an diesem Projekt ist neben Denise Karp mit dem zweijährigen Kjell, ihrem zwei­

ten Nova Scotia Duck Tolling ­Retriever, auch die 29-jährige Biologin Lara Schaufelberger mit der Bergamasker-Schäfer-Misch­ lingshündin Inola. Schaufelber­ ger zieht Inola ein gelb-oranges Geschirr über. Für die dreijährige Hündin das Zeichen, dass die ­Suche nun bald beginnt. Die Vor­ freude ist ihr anzusehen, immer wieder blickt sie zu ihrer Halte­ rin. Endlich gibt Schaufelberger das Signal. Sofort zieht Inola los – und setzt sich schon nach weni­ gen Sekunden vor die Stelle, an der das Suchobjekt vergraben ist.

Den Fundort hält sie dabei stets im Blick, als wolle sie einen ge­ fundenen Schatz ja nicht verlie­ ren. Die dritte Trainingssession an diesem Morgen findet in einer

Der Coronaspürhund ist neu unter den Spürhunden.

In Finnland und Frankreich schnüffeln speziell trainier­ te Hunde seit einigen Mo­ naten Schweissproben von Flughafenpassagieren nach dem Virus ab. In Deutschland laufen Tests bei Konzerten. Das Uni­ versitätsspital Genf hat im Frühling ein Corona-Spür­ hund-Training wegen der damals tiefen Fallzahlen abgebrochen.

Der Handyspürhund ar­ beitet im Gefängnis. Immer wieder gelingt es Häftlin­ gen, Smartphones in ihre Zelle zu schmuggeln. Hun­ de helfen dem Gefängnis­ personal, sie zu finden.

Der Bettwanzenspürhund hat eine etwas eklige Auf­ gabe. Er spürt in fremden Schlafzimmern Blutsauger auf, die sich in den Ritzen und Spalten des Betts ver­ stecken. In der Schweiz gibt es mehrere Schäd­ lings­bekämpfer, die für ihre ­Arbeit auf die Hilfe von Hunden zurückgreifen.

HUNDE

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Knoppers 5. 10. – 11. 10. 2021

Hit Den Fischotterkot deponiert Denise Karp auf einem Stein. Django spürt das Objekt auf­und legt sich ­davor (oben). Er ist wie Kjell (links) ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever.

Waldlichtung statt. Denise Karp setzt ein Einmachglas mit ­einem ­etwas ­unappetitlichen Inhalt auf ­einen Baumstrunk: halbverweste Wildschweinschwarte. Im Auftrag des Veterinäramts des Kantons ­Aargau trainieren die Hunde, tote Wildschweine im Wald aufzuspüren.

Es handelt sich um ein präven­ tives Projekt, falls die Afrikanische Schweinepest in die Schweiz gelan­ gen sollte. Diese für Wild- und Haus­ schweine töd­liche Viruserkrankung breitet sich in Europa aus – und hat von Ost­europa kommend bereits Deutschland erreicht.

Artenspürhunde könnten der­ einst helfen, infizierte Kadaver

zu finden, um die An­steckungsherde zu entfernen.

Denise Karp steckt viel Herzblut in die Arbeit mit den Artenspür­ hunden, denn sie ist vom Potenzial dieser Methode überzeugt. Im ­Rahmen des Fischotter-Projekts etwa fanden die Hunde doppelt so viel Kot wie eine spezialisierte Biologin – und brauchten dafür viel weniger Zeit. Wer dabei zusieht, wie zielgerichtet und konzentriert Django, Kjell, Inola und Co. die ver­ schiedenen Gerüche aufnehmen, zweifelt keinen Moment da­ran, dass sie auch die neuen Herausfor­ derungen meistern werden. MM Info: artenspuerhunde.ch

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HUNDE

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«Der Pudel ist die verkannteste Hunderasse» Hundeexperte Martin Rütter ist auch ­Comedian. Sein Thema ist immer das gleiche: Der ­Alltagswahnsinn als Hundehalter.

Bilder: Alex Stiebritz, PD, Guido Engels

Text: Dario Aeberli

Rütter mit seiner Hündin Emma – offensichtlich kein Pudel, sondern ein ­Australian-ShepherdMischling.

Martin Rütter, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Hund?

Na klar. Das war Mina, eine Golden-Retriever-Hündin. Als ich sie bekam, war ich schon 25 und seit dreieinhalb Jahren Besitzer einer Hundeschule. Ich hatte ­bereits 600 Hunde im Training, bevor ich meinen eigenen hatte.

Mina ist über 16 Jahre alt geworden und setzte im Seniorenalter noch unge­ahnte Energien frei, um den Komposthaufen zu ­erklimmen und mit Hochgenuss die Kerngehäuse der Äpfel zu verputzen (lacht).

Nehmen Sie Ihren Hund überallhin mit?

Ja, meine Hündin Emma ist ­immer dabei. Auch bei Dreh­ arbeiten – auf meiner Livetour ­sowieso. Aber: natürlich nicht auf der Bühne, sondern in guter menschlicher Gesellschaft im Hotel oder auf einer schönen

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HUNDE

Wiese. Nur an den etwa zehn ­Arbeitstagen im Jahr, an denen ich beispielsweise fliegen muss, bleibt Emma bei der Freundin zu Hause.

Während Corona haben sich ­viele Leute einen Hund zugelegt.

Was sagt der Experte dazu?

Es macht mich nachdenklich. Ich habe zu jedem Zeitpunkt der Pan­ demie dringend davor gewarnt, sich einen Hund anzuschaffen, nur weil es die Umstände gerade ergeben. Nach dem Motto «Jetzt habe ich nichts zu tun, dann hole ich einen Hund in mein Leben».

Der Hund ist ja auch noch da, wenn die Pandemie vorbei ist.

Und unabhängig davon: Selbst, wenn ich viel Zeit habe, muss ich genau hinterfragen, ob mein ge­

«Ein Hund benötigt klare Regeln, nur so kann er Vertrauen zu seinem Menschen aufbauen.»

Martin Rütter Hundeexperte

wöhnlicher Alltag wirklich ermög­ licht, einen Hund zu halten. Wenn ich nach der Pandemie wieder zehn Stunden ins Büro muss, den Hund aber nicht dorthin mitneh­ men darf, dann scheidet das aus.

Was sind die häufigsten Anfängerfehler, die Hundebesitzerinnen und -besitzer machen?

Es gibt drei absolute Kardinal­ fehler. Die extreme Vermenschli­ chung, denn sie schürt Erwartun­ gen, die der Hund niemals erfüllen kann. Ein Hund kann nicht wie ein Mensch denken und handeln.

Was noch?

Mangelnde Konsequenz. Men­ schen stellen Regeln auf, gehen dann aber lax damit um. Immer sonntags darf der Hund mit am

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Frühstückstisch sitzen und be­ kommt sein Leberwurstbrötchen, an den anderen Tagen nicht. Das kapiert kein Hund und verunsi­ chert ihn nur. Ein Hund benötigt klare Regeln, nur so kann er Ver­ trauen zu seinem Menschen auf­ bauen und sich auch in schwieri­ gen Situationen auf ihn verlassen.

Und was ist der dritte Fehler?

Die mangelnde Beschäftigung.

Hunde brauchen körperliche und geistige Auslastung.

Sie haben in der Schweiz Tierpsychologie studiert. Verstehen wir in der Schweiz Tiere etwa besser als in Deutschland?

Durchaus. Vom Bildungsgrad der einzelnen Hundehalter aus­ gehend, sind die Schweizer am

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weitesten. Hier kommen auch ­besonders viele Menschen zu ­unseren Wochenendseminaren.

Im deutschsprachigen Raum liegt Deutschland auf Platz 3 beim Thema Hundeerziehung.

Wie kamen Sie eigentlich auf den Hund?

Weil ich schon immer einen Draht zu Hunden hatte, obwohl ich als Kind keinen haben durfte. Für meine Eltern war jedes Tier überflüssig, das man nicht auf den Grill legen und essen konnte.

Ich habe aber bereits in meiner Jugend die Hunde der Nachbarn ausgeführt und die Hunde meiner Tante Thea ohnmächtig gekrault.

Ohmächtig gekrault?

Meine Tante hatte in den 80er-

Jahren eine Art Pflegestelle für gestrauchelte Tiere – und sie besass die aussergewöhnliche Gabe, Hunde, die anfangs wunderbar waren, binnen weniger Wochen so verrückt zu machen, dass man das Haus nicht mehr angstfrei betreten konnte. Mich hat schon damals interessiert, warum so viele Menschen um mich herum Probleme mit ihren Hunden hatten.

Im Dackel steckt eigentlich ein knallharter Jäger, sagen Sie. Gibt es noch andere Hunde­ rassen, die wir unterschätzen?

Definitiv. Eine der am meisten verkannten Rassen ist der Pudel.

Er ist nicht dazu gemacht, dass man ihm ein Krönchen aufsetzt und die Nägel grün lackiert. Er ist ein Jagdhund, ausdauernd, krea-

Buchtipp: «Sprachkurs Hund mit Martin Rütter», Kosmos, 2016, Fr. 22.30 bei exlibris.ch

tiv, intelligent und sehr gut zu ­erziehen. Wenn man ihm nicht den Schwanz abhackt, ist das auch ein sehr schöner Hund.

Es gibt ein Bild von Ihnen, auf dem ein Hund Ihnen ins Ohr zu flüstern scheint. Verstehen Sie Hündisch?

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Sagen wir es so, ich verstehe die Sprache unserer Hunde, die eine sehr leise ist. Hunde kommuni­ zieren hauptsächlich visuell, das heisst, über die Körpersprache.

Schon kleinste Gesten haben eine Bedeutung, eine geringe Ver­ änderung der Körperhaltung sagt ­etwas vollkommen anderes aus.

Das heisst: Hunde nehmen mehr wahr als wir?

Ja. Hunde sind perfekte Beobachter, die gelernt haben, uns Menschen und unsere Körpersprache zu lesen. Daher scheint es oft, als könne der Hund unsere Gedanken lesen. Schon bevor wir die Fernbedienung in die Hand nehmen, um den Fernseher auszuschalten und zur letzten Runde aufzubrechen, springt der Hund

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«Das Problem ist in 99 Prozent der Fälle der Mensch. Meist fehlt es ihm an Konsequenz und Disziplin.»

HUNDE |

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auf und rennt freudig zur Tür. Er hat an unserem Verhalten er­ kannt, dass gleich das Ende des Abends bevorsteht. Vielleicht weil sein Mensch immer genau in diesem Augenblick seufzt, sich einmal streckt oder in Gedanken an den bevorstehenden Spazier­ gang zur Tür blickt. Ich würde ­jedem Menschen, der darüber nachdenkt, sich einen Hund ins Leben zu holen, raten, sich vorab grundlegende Kenntnisse über Hundesprache und über die art­ gerechte Haltung eines Hundes anzueignen.

Sie waren schon in verschiedenen Wolfaufzuchtstationen.

Wie viel Hund steckt im Wolf, wie viel Wolf noch im Hund?

Der Wolf gilt ja erwiesenermas­ sen als der Stammvater des ­Hundes. Und auch wenn man ­natürlich das Verhalten unserer Haushunde nicht eins zu eins vom Wolf ableiten und übertra­ gen kann, so findet man immer noch einige «wölfische» Ver­ haltensweisen. Nicht zuletzt hat ­jeder Hund Zähne, die er auch einsetzen kann. Im besten Fall, um Nahrung zu zerkleinern, im schlimmsten Fall, um sie zur ­Verteidigung oder zum Angriff einzusetzen. Und dieser Tatsache muss man sich als Mensch im­ mer bewusst sein!

Hunde können Blinde führen, Bomben aufspüren, Diabetes bei Menschen erkennen, epileptische Anfälle vorausahnen und Trost spenden. Was ist Ihre Lieblingseigenschaft bei Hunden?

Das ist die unglaubliche Ab­ wechslung. Die Hundewelt be­ steht aus einer unerschöpflichen Vielfalt, es wird nie langweilig.

Spannend ist, dass jeder Hund ein Individuum und somit eine eigenständige Persönlichkeit ­verkörpert. Es reizt mich, diese Persönlichkeit kennenzulernen und herauszufinden, was sie aus­ macht. Denn eins ist klar: Nur wenn man sich individuell mit

dem jeweiligen Hund befasst, sei­ nen Charakter studiert und sich mit seinen Stärken und Schwä­ chen beschäftigt, kann es zu einer harmonischen Gemeinschaft zwischen Mensch und Hund kommen. Und hinzukommt, dass keine andere Tierart eine derart starke Bindung zum Menschen eingeht wie der Hund.

Was gibt es häufiger: unbelehrbare Hunde oder Menschen?

Unbelehrbare Menschen – abso­ lut. Das Problem ist in 99 Prozent der Fälle der Mensch. Meist fehlt es ihm an Konsequenz und Diszi­ plin – unersetzliche Faktoren in Sachen Hundeerziehung. Es be­ darf fester Regeln, an die sich bei­ de halten. Will der Halter nicht, dass der Hund auf die Couch geht, dann muss er ihm das kon­ sequent vorleben. Heute nein, morgen ja – das verwirrt das Tier nur. Wichtig ist, dass der Mensch die Entscheidungshoheit hat, das schafft beim Hund Vertrauen.

In welchen schwierigen Fällen wurden Sie um Hilfe gebeten und konnten noch etwas retten?

Davon gab und gibt es natürlich immer wieder welche. Ganz ab­

Martin Rütter Der 51-jährige deutsche Hundetrainer führt Hundeschulen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Mit einer ­Reihe von Fernseh­ sendungen und Liveauftritten ist er in den 90er-Jahren bekannt geworden. Rütter ist längst nicht mehr nur Hundetrainer, sondern inzwischen auch ­Comedian. Am 11. März 2023 kommt er mit ­seinem Bühnenprogramm ins Zürcher Hallenstadion. In der Zwischenzeit kann man Martin Rütter in seinem Podcast «Tierisch menschlich» verfolgen, in dem er mit einer Wissenschaftsreporterin über die Beziehung von Menschen und ­Hunden spricht.

surd war, als ein Mann drei Jahre lang auf der Couch schlafen musste, weil der Hund ihn nicht mehr zu Frauchen ins Schlafzim­ mer gelassen hat ( lacht).

Was haben Sie unternommen?

Die Schwierigkeit war nicht der Hund, sondern das Frauchen zu überzeugen, das zu ändern.

Die Hürde besteht häufig darin, bei jemandem überhaupt ein ­Bewusstsein zu schaffen, dass er etwas falsch macht. Dass sein Verhalten dem Hund nicht gut­ tut. Es ist fast nie der Problem­ hund, sondern der Mensch, der seine Einstellungen und Ver­ haltensweisen überdenken und verändern muss.

Gibt es Fälle, in denen Sie die Beziehung zwischen Hund und Mensch nicht kitten konnten?

Ich möchte kein Beispiel hervor­ heben, aber es gibt «hoffnungs­ lose Fälle». Es ist aber nicht so, dass der Hund nicht mehr lern­ fähig oder reparabel, sondern die Beziehung zwischen Mensch und Hund derart belastet ist, dass es keinen Sinn mehr macht. Statis­ tisch gesehen, sprechen wir hier von einem Hund pro Jahr. MM

Beides

Ja

Sind Sie auf der Suche nach einer grossen Herausforderung?

Nicht so gross

Ja

Nein

Ja

Sehr gut.

Hatten Sie schon mal ein Haustier?

Hatte es ein Fell?

Ja Nein Bitte weiterblättern

Text: Lisa Stutz

Lieben Sie lange Spaziergänge?

Nein

… Katze – welches Haustier passt zu mir? Beantworten Sie die Fragen und finden Sies raus!

Hund oder …

Ja

Tragen Sie Schuld an seinem ­Ableben?

MÖGEN SIE TIERE SO GENERELL?

Für Sie passt ein Hund

Boss