AUF EIN WORT
Migros-Magazin 36, 31. August 2009
FRAU DER WOCHE
Tanzen statt Tennis Martina Hingis (29) ist immer wieder für eine Überraschung gut: Sie startet zur britischen Tanzshow «Strictly Come Dancing», die ab September auf BBC ausgestrahlt wird. Die ehemalige Tennis-Weltnummer-1 will, «dass die Menschen eine andere Seite von mir sehen». Ganz die Alte ist sie, wenn sie anfügt: «Ich bin hier, um zu gewinnen.» Sie schwingt das Tanzbein zusammen mit dem Profitänzer Matthew Cutler zu Tango, Rumba & Co.
KINDER MACHEN FERNSEHEN
«Katja Stauber ist mein Vorbild» Ana, du wirst in die Geschichte eingehen als die jüngste «Tagesschau»-Sprecherin aller Zeiten. Wie ist das Schweizer Fernsehen gerade auf dich und deine Klasse gekommen?
Unsere Lehrerin hat erfahren, dass für «SF Thema Kinder» Schulklassen gesucht werden. Und da haben wir halt alle zusammen dem Herrn Blickenstorfer vom Fernsehen ein Mail geschrieben und ihn in unser Theaterstück eingeladen, das wir gerade geprobt haben. Und er ist tatsächlich gekommen! Und warum wurdest du als Moderatorin ausgewählt?
MANN DER WOCHE
Bilder BBC, Walter Bieri/Keystone, SF
Hallo Champions!
Je drei Tore in der Meisterschaft und im Europacup: Johan Vonlanthen (23) blüht auf, seit er nach Eindhoven, Brescia, Breda und Salzburg wieder in der Schweiz und für den FC Zürich (FCZ) spielt. Der in Kolumbien geborene Mittelfeldstar hat mit seinen jüngsten Leistungen viel zu einem der grössten Erfolge in der 113-jährigen Geschichte des FCZ beigetragen: Ab Mitte September spielt er mit seinem Club in der Champions League.
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Wegen meinem guten Hochdeutsch. Das hat zumindest Herr Blickenstorfer gesagt. Und weil ich ihm beim Theaterspielen aufgefallen bin. Und dann bin ich ja
«Am meisten Angst habe ich davor, mich zu verschnurre.» noch Klassensprecherin, und das hat ihm glaubs auch gefallen. Du warst ja bereits einmal im «Tagesschau»-Studio. Was hat dich am meisten beeindruckt?
Die vielen Kameras. Und dieses – ähhh – Dingsda, der Teleprompter. Bisher hatte ich immer geglaubt, die Moderatoren müssten die Texte auswendig lernen. Über welche Themen würdest du denn gern berichten?
Über die Schweinegrippe, dass man immer in ein Tüechli nies-
sen und sich die Hände waschen soll. Oder über eine Hochzeit … Wessen Hochzeit?
Die von Miley Cyrus aus meiner Lieblings-TV-Serie «Hannah Montana». Aber eigentlich kann Miley noch gar nicht heiraten, sie ist nämlich glaubs erst 17. Was schaust du sonst noch?
Jetzt natürlich die «Tagesschau», aber erst die um halb acht. Um sechs Uhr bin ich meistens noch an den Ufzgi. Dann «Menschen, Tiere & Doktoren» oder «Galileo». Wie bereitest du dich auf deinen grossen Auftritt vor? Immerhin wird dich die halbe Schweiz am Bildschirm sehen.
Ich übe zu Hause vor dem Spiegel, tue, als würde ich moderieren, irgendeinen Blödsinn halt. Manchmal bewege ich auch nur den Mund, so ohne Ton, und schaue, wie das aussieht. Und — wie sieht das aus?
Das isch scho no chli luschtig (kichert). Wovor hast du am meisten Angst, was schieflaufen könnte?
Dass ich mich verschnurre. Das passiert den richtigen Moderatoren doch auch …
Ja, schon, aber das wäre trotzdem mega peinlich. Hast du ein Vorbild?
Katja Stauber. Sie spricht immer ganz deutlich und ganz ruhig. Hast du sie beim Fernsehen schon persönlich getroffen?
Nein, aber Daniela Lager.
Die elfjährige Ana ist die jüngste «Tagesschau»Sprecherin des Schweizer Fernsehens. Die Sechstklässlerin aus Dübendorf ZH wird vom 7. bis 11. September im Rahmen des einwöchigen Programmschwerpunkts «SF Thema Kinder» die 18-Uhr-«Tagesschau» auf SF 1 moderieren. Ihre Klassenkameraden recherchieren derweil im Hintergrund. Was machst du gegen Lampenfieber? Hast du vielleicht einen Glücksbringer?
Sogar zwei! Eins ist eine kleine pinkige Wäscheklammer, die mir mein Papi geschenkt hat, als ich den ersten Milchzahn verloren habe. Und dann habe ich noch ein Marienkäferli. Könntest du dir vorstellen, später mal beim Fernsehen zu arbeiten?
Also, wenn ich das alles schaffe die nächste Woche, auf jeden Fall. Aber jetzt will ich erst einmal in die Sek A. Und dann die Gymi-Prüfung probieren. Du hast eine Zwillingsschwester. Was sagt sie dazu, dass du nun berühmt wirst?
Denis freut sich wirklich für mich. Aber wenn ich für eine Zeitung fotografiert werde, sagt sie immer «O Mann, und ich bin nicht mit auf dem Föteli!». Und deine Schulgschpänli?
Ein paar waren schon ein bisschen eifersüchtig. Aber das begreife ich. Ich wäre ja auch eifersüchtig, wenn ein anderes Kind hätte moderieren dürfen.
Interview Almut Berger
www.kinder.sf.tv