Migros-Magazin-28-2019-d-OS

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migrosmagazin.ch | MM28, 8.7.2019

Weben und weben lassen im Münstertal Seite 60

Lokführerin Cornelia Croci lebt zwei Träume

Wahlen 2019: Warum das neue Parlament mutiger sein wird Seite 18

Seite 24

Bild: Alberto Bernasconi

Er kämpft an Winnetous Seite: Lorenz Killer Seite 14

Ausgewählte Touren mit dem Gummiboot

Seite 12

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6 | 8.7.2019 | MEINE MIGROS

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Das klappt mit einem Waschmittel, das ­speziell für diesen ­Temperaturbereich ­entwickelt wurde – etwa mit Flüssigwaschmittel der Migros-Marke Total.

Es eignet sich beispielsweise für Kleidung, die im Büroalltag nicht ­ lange getragen wurde.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist erreichbar u ­ nter Tel. 0800 84 0848 oder auf migros.ch/ kundendienst

Brunchen beim Bauern Viele Schweizer läuten den 1. August mit einem schönen Brunch auf einem Bauernhof ein.

Als langjährige Hauptsponsorin des Bauern­ verbands engagiert sich die Migros für diese Tradition. Finden Sie den Brunch-Hof in Ihrer Nähe: hofsuche.brunch.ch

«Denner ist auf dem besten Weg, ein ‹D› grüner und somit der nachhaltigste Discounter der Schweiz zu werden.»

Beat Zahnd, Verwaltungsratspräsident der Migros-Tochter Denner, im neuesten Nachhaltigkeitsbericht des umsatzstärksten Schweizer Discounters.

Festivalzeit!

Die Migros ist Partnerin der schönsten und wichtigsten Open-Air-Veranstaltungen in der Schweiz. Highlights im Juli und August:

11.–13. 7. Frauenfeld Mit Travis Scott, Cardi B, Future, Marteria & Casper u.v.a.

17.–20. 7. Gurten

Mit Twenty One Pilots, Ms. Lauryn Hill, Patent Ochsner u.v.a.

9.–11. 8. Heitere

Mit Cro, Die Fantastischen Vier, Lo & Leduc u.v.a.

15.–18. 8. Gampel Mit Kygo, Sunrise Avenue, Bonez MC & RAF Camora u.v.a.

Bilder: Keystone, zVg

Frage der Woche

1. AUGUST

MEINE MIGROS | 8.7.2019 | 7

Kuhdraht-Upcycling

Wozu Handy-Geschirrspülmittel alles taugt, hat Marie-Louise Hanenberg aus St. Gallen in den Appenzeller Alpen entdeckt: «Kuhdraht-Upcycling, gesehen auf einer Wanderung auf dem Kronberg/Scheidegg.»

Schicken auch Sie Ihr Migros-Bild! Wird Ihr Foto auf dieser Seite publiziert, gewinnen Sie einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken.

Teilnahme: www.migmag.ch/blickfang

Frauen an den Grill!

Wir suchen die coolste Grillitarierin der Schweiz.

Wenn Sie zu den Frauen zählen, die sich schon im Januar auf Holzkohle und Brutzelgeräusche freuen und jedem Mann am Grill zeigen, wo die Grillzange hängt, würden wir Sie gern im Migros-Magazin porträtieren.

Bewerbung: Foto (Sie am Grill) und ein paar Z ­ eilen an: redaktion@migusto.ch

PREISABSCHLAG Farmer Joghurt Waldbeeren, 225 Gramm im Becher, kostet neu nur noch Fr. 1.80 statt 2.–.

Happy Mixing!

Seehund-Lutscher pro Jahr produziert die Migros-Tochter Midor in Meilen ZH. Für die beliebte Rahmglace verwendet sie ausschliesslich Schweizer Frischmilch und Rahm aus der Region.

8 | 8.7.2019 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 8.7.2019 | 9

11:17 Uhr

Die US-Athleten Sandi Morris und Noah Lyles (2. und 3. v. r.) nehmen mit der Zürcher Band Baba Shrimps den Song «Souvenir» auf. Am von der Migros gesponserten Leichtathletik-Event «Weltklasse Zürich» Ende August werden sie ihn gemeinsam aufführen.

Schon jetzt kann man auf www.migmag.ch/souvenir reinhören. Das Bild entstand am 8. Juni 2019, 11.17 Uhr.

Bild: Moritz Hager

Migros-Moment in Zürich

«Auf dem Rost Platz für Früchte lassen.»

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Bei diesem Angebot sind M-Budget und bereits reduzierte Artikel ausgenommen.

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14

INHALT | 8.7.2019 | 11

INHALT 12 Sommer im Gummiboot Tipps für Touren auf der Aare, der Rhone und dem Ticino

Für Lorenz Killer hat sich ein Bubentraum erfüllt: Er darf als Laienschauspieler in einem «Winnetou»-­ Stück mitwirken. ­Beinahe hätte ein Sport­unfall diesen Traum doch noch ­zerstört.

14 Tragikomische Rolle Lorenz Killer ist Komparse bei den Karl-May-Freilichtspielen 17 Bänz Friedli 18 Michael Hermann Der Politologe über politische Trends und die Wahl im Herbst 24 Serie: Freizeitparks Monte Generoso im Tessin 27 Stadt, Land, Stutz 29 Wer kauft hier ein?

33 Wissensbissen 34 Couscous-Melonensalat 37 Originelles Grillgut 51 1, 2 oder 3?

53 Virtuelle Reiseziele 55 Ihre Region Aktionen, Reportagen, News

In der Stiftung Manufactura Tessanda weben 14 Frauen täglich an uralten Handwebstühlen moderne Stoffe.

60 Altes Handwerk Ein Besuch in einer der letzten Schweizer Handwebereien im Val Müstair

60

67 Migros Bank Einkäufe in die PK 68 Mit Kindern reisen Tipps für lange Strecken 70 Basteln Mundharmonika aus Glacestängeli 79 Leserangebot Jasswoche in Wengen ­

Bilder: Cyrill Krähenbühl, Samuel Trümpy; Illustrationen: Mira Gisler

80 Leserangebot Per Schiff durch Nordholland 83 Rätsel und Spiele 85 Cumulus 86 Meine Welt Multitalent Olga Tucek vom Duo Knuth und Tucek

37

Auch Melonen, Avocados, Popcorn, Kuchen oder Pizza lassen sich grillieren.

M-Infoline: Tel. 0800 84 0848 oder +41 800 84 0848 (Ausland) www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

Cumulus: Tel. 0848 85 0848 (Normaltarif) oder +41 44 444 88 44 (Ausland) cumulus@migros.ch; www.migros.ch/cumulus

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 558 711 Ex. (WEMF 2018) Leserschaft: 2 348 000 (WEMF, MACH Basic 2019-1)

Adresse Redaktion und Business Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel

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Druck: NZZ Media Services AG, Tagblatt Print

12 | 8.7.2019 | SOMMERSPASS

Fünf Tipps zum «Böötle» • Achtung Sonne: ­besser erst nach 14 Uhr einwassern, Sonnencreme und Hut benutzen.

• Genügend Wasser zum Trinken mitnehmen, rund zwei Liter pro Person.

• Für die ganze ­Besatzung Rettungs­ westen mitnehmen (Bootslecks, hoher Wellengang, kaltes Wasser).

• Vorsicht mit Alkohol: Für Kapitäne eines Gummiboots gilt noch bis Ende Jahr die 0,5-Promille-Grenze.

• Ein Ersatzpaddel ­mitnehmen für den Fall, dass ein Paddel bricht oder ver­loren geht. Mit nur einem Paddel ist ein Boot nicht mehr steuerbar.

Gummiboottouren für Geniesser Der perfekte Spass bei Hitze: im Gummiboot einen Fluss hinunterschippern und den Sommer geniessen – drei Routen für Anfängerinnen und Anfänger.

Text: Iwona Eberle Bilder: Christoph Hurni

Touren in der Schweiz Im «Gummiboot­führer Schweiz» von Iwona Eberle mit Bildern von Christoph Hurni werden 22 Touren vorgestellt: mit über 240 Fotos, 22 Flusskarten, Infos zu Ein- und Ausstiegen, Rastplätzen und Beizli. Alles mit ÖV erreichbar.

Preis: Fr. 39.90

Aare Stilli bis Döttingen

1

Badespass und Schleusenfahrt

Beim Ufer von Stilli AG lässt man sein Gummiboot über ein flaches Grasbord in die Aare gleiten. Nachdem der Fluss weiter oben rauschend und wirbelnd die Aareschlucht durchquert hat, fliesst er hier wieder ruhig. Hier herrschen ideale Verhältnisse zum Baden. Zwischen grün bewachsenen Ufern treibt man unter einem Förderband hindurch, das aussieht wie eine filigrane Brücke. Das Rasseln kommt

von den Steinen, die von einem nahe gelegenen Steinbruch in eine Fabrik befördert werden.

Dann erscheinen auch schon die Signalisationstafeln, die Kapitäne anweisen, sich ans linke Ufer zu halten. Flussabwärts liegt das Wehr der Kraftwerkinsel Beznau, um die man das Boot tragen oder das mithilfe einer Schleuse überwunden werden muss. Entscheidet man sich für Letzteres, fordert man über die Tele-

fonanlage an Land die Benutzung an und paddelt in die Schleuse. Der Wasserspiegel sinkt darin sieben Meter ab, samt Boot und Besatzung.

Wenn die Tore aufgehen, fährt man aus.

Die zwei folgenden sanften Flussbiegungen eignen sich wieder für einen Schwumm.

Bei der Strassenbrücke Döttingen AG kann man über eine kleine Treppe wieder aus dem Fluss aussteigen.

Challenger 3 Gummiboote gibts bei SportXX und galaxus.ch.

2

Ausstieg Döttingen

Böttstein

A a re

Villigen Würenlingen Einstieg Stilli

migros-impuls.ch/boot

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Ar

ve

Rhone-Route

Von der Pont Sous-Terre in Genf, wo man über eine Betonrampe einbootet, treibt man unter malerischen Brücken Richtung Frankreich, den Jet d’eau entfernt im Rücken. Dann zieht links die von Pappeln gesäumte Rhone-Halbinsel Jonction vorbei. Rechts folgen hohe Moränenfelswände. Nach dem Eisenbahnviadukt kann man Ausschau halten nach einem langen niedrigen Mäuerchen rechts. Dort liegt ein lauschiger Sandstrand mit hohen Bäumen fürs Picknicken.

Streckenlänge: 5,5 km Dauer: ca. 3 Stunden Anreise (ÖV): Bahnhof Genf, dann Bus 7 (Richtung «Vernier, Lignon-Tour») bis «Délices», dort gerade zur Brücke Pont Sous-Terre hinunter Rückreise (ÖV): Bushaltestelle «Vernier, Lignon-Cité»; den Fussweg hoch zur Siedlung Le Lignon nehmen und diese durchqueren. Wochentags ver­ kehrt dreimal täglich ein grosses, schnelles Abfalltransportschiff.

Tipp: dem Ufer entlangfahren

3

Zusätzliche Touren und Infos rund ums Gummiboot gibt es auf

Genf

Romantische Brücken und Megawohnblöcke

Ticino Bellinzona bis Magadino

Mehr Touren online

Einstieg Genf

e

Ausstieg Le Lignon

on

Streckenlänge: 8 km Dauer: ca. 2,5 Stunden Anreise (ÖV): Bushalte­ stelle «Stilli, Aarebrücke», der Strasse 200 m nord­ wärts folgen und ans Ufer hinunter Rückreise (ÖV): Bahnhof Döttingen; 250 m die Strasse hochgehen Achtung: Ab der ersten Signalisationstafel bis 500 m nach dem Wehr nicht baden wegen mög­ lichen Sogs und Rücklaufs

Rhone Genf bis Le Lignon

Rh

Aare-Route

SOMMERSPASS | 8.7.2019 | 13

Alpen und Palmen Auf seinen letzten 20 Kilometern fliesst der Ticino ruhig.

Die Ufer sind mit Blocksteinen befestigt und üppig grün bewachsen. Darüber erheben sich die Tessiner Alpen. Steigt man in Bellinzona ein, verläuft der Fluss zuerst gerade Richtung Süden. Im Rechtsknick des Ticino bei Giubiasco TI lädt ein Strand – der Einzige auf der

Die Rhone fliesst zunehmend langsamer: Das Wehr des Kraftwerks Verbois staut weit zurück.

Bald tauchen am rechten Ufer zwei Hochhäuser der Mega-­ siedlung Le Lignon GE aus den 1960er-Jahren auf, deren längstes Gebäude einen Kilometer misst. Es lohnt sich, sie anzuschauen. Auswassern rechts unter der Fussgängerbrücke, dann dem Spazierweg den Hang hoch folgen. Er führt über den Hauptplatz der Siedlung mit Kirche und zur Bushaltestelle.

Onex

Einstieg Bellinzona

Route – zur Siesta ein. Im folgenden Abschnitt liegen ein paar grosse Steine im Fluss, die man mit kräftigen Paddelschlägen umschiffen muss. Gegen den Lago Maggiore hin nimmt die Strömung ab, und die Ufer­ vegetation ändert sich. Schilfgürtel säumen den Fluss. Die Bolle di Magadino sind eine der letzten unverbauten Flussmündungen der Schweiz. Zum Schutz der Tiere im Schilf sollte man in der Flussmitte bleiben.

Im Lago Maggiore angelangt, peilt man die weisse Kirche von Magadino an. An der kleinen Landspitze weiter unten kann man ausbooten und noch einen Sundowner an der Strandbar geniessen.

Riazzino

Sementina Ticino

Quartino Ausstieg Magadino

Ticino-Route Streckenlänge: 5,5 km von Dauer: ca. 2,5 Stunden Anreise (ÖV): Bushaltestelle «Bellinzona, Via Lepori», zur Brücke gehen und von dort ans Wasser Rückreise (ÖV): Bushaltestelle «Magadino, Casa Comunale»; ein paar Schritte zur Haupt­ strasse hochgehen MM

14 | 8.7.2019 | FREILICHTSPIEL

Bubentraum an Krücken Lorenz Killer wollte schon als Kind in einem «Winnetou»Stück mitspielen. Jetzt, mit 51 Jahren, verkörpert er im Karl-May-Freilichtspiel eine tragikomische Figur – eine Rolle, die dem Laiendarsteller viel abverlangt.

Text: Benita Vogel Bild: Cyrill Krähenbühl

W

ie ein Geschoss jagt ein schwarzer Hengst über den Schotterplatz, einen Planwagen ziehend, der unruhig über die Steine rumpelt. Noch wird die Szene erst geprobt.

«Bald werde ich mitwirken», sagt Lorenz Killer. Der 51-Jährige ist ­Komparse im Karl-May-Freilichtspiel «Winnetou und der ­Ölprinz», das ­ in Engelberg OW aufgeführt wird ­(siehe Box). Er verkörpert Will Parker, Kennern bekannt als Teil des berühmten Dreierkleeblatts respektive als Kumpane von Sam Hawkens und Dick Stone.

In «Winnetou und der Ölprinz» ist Will Parker ein Westmann, ein Abenteurer, der deutsche Siedler auf der gefährlichen Reise durch den Wilden Westen der 1860er-Jahre begleitet.

Gleich schon zu Beginn des Stücks tritt er an Winnetous Seite auf, um ­ den Siedlertreck vor Banditen zu schützen. Parker stellt sich dabei sehr ungeschickt an. «Meine Rolle ist die des ­tragikomischen Westmanns», sagt Lorenz Killer. «Nicht sehr heroisch.»

Ein Inserat erweist sich als Fügung

Geplant war alles ganz anders. Als Lorenz Killer im vergangenen November, just an seinem Geburtstag, ein Inserat sah, in dem das Freilichtspiel Engelberg

Komparsen, also Kleindarsteller, sucht, betrachtete er das als schicksalshafte Fügung. «Es war ein Bubentraum, in ­einem ‹Winnetou›-Stück zu spielen», erzählt der Westernfan, der im rich­ tigen Leben Marketingmanager ist.

Beim Vorsprechen liebäugelte er mit der Rolle des Barbetreibers. Doch Regisseur Jean Grädel befand, dass ­Lorenz Killer mehr könne, und machte ihn zu Will Parker – zu einem, der auf dem Pferd in Aktion tritt, um wie ein Held an Winnetous Seite für das Gute zu kämpfen. Also lernte Lorenz Killer extra für die Rolle reiten. «Ich nahm ­­ ab Januar zweimal pro Woche Stunden und ­befasste mich intensiv mit Pferden.» Anfang Mai begannen die Proben im Gelände in Engelberg, mit einer Darstellercrew von 7­ 0 Leuten. «Die ­ 15 Hauptdarsteller haben mich als Neuling herzlich aufgenommen», sagt Lorenz Killer.

Alles lief gut – bis Lorenz Killer sich bei einem Sportunfall am Oberschenkel verletzte und operiert werden musste. «Meinen Bubentraum begrub ich, die vielen Reit- und Probestunden schienen vergeblich gewesen zu sein.»

Er habe den ganzen Sommer für die Schau­spielerei reserviert und all seine Ferien für die Theatervorbereitungen eingesetzt. «Der Aufwand, den die ­Darsteller ­betreiben, ist immens», sagt

Echtes ­Requisit: Lorenz Killer mit antiken Gehhilfen vor dem Saloon des Engelberger Freilichtspiels

Killer. Seit Mai finden fast täglich mehrstündige Proben statt.

Neue Umstände – neue Chance

Doch Lorenz Killer brannte so sehr darauf, in die Winnetou-Welt seiner Kindheitsträume einzutauchen, dass Regisseur Jean Grädel die Rolle inzwischen umgeschrieben hat: Will Parker schiesst sich gleich zu Beginn der Geschichte in den Fuss, muss fortan an Krücken gehen und stottert auch noch dazu. «Ich musste zwei Castings durchlaufen, um zu ­zeigen, dass mir die umgeschriebene Rolle liegt.»

FREILICHTSPIEL | 8.7.2019 | 15

«Winnetou und der Ölprinz» Ein skrupelloser Revolvermann treibt sein gefährliches Spiel mit Petroleum.

Das ruft Winnetou, Old Shatterhand, Sam Hawkens und Co. auf den Plan …

Das Stück «Winnetou und der Ölprinz» nach einer Vorlage von Karl May zählt um die 70 Mitwirkende auf der Bühne.

Das Freilichtspiel ist vom 6. Juli bis 10. August in Engelberg zu sehen.

Infos und Tickets: winnetou.ch

Tradition

Anfangs habe er etwas gehadert mit dem neuen, tragikomischen Parker.

«Aber tragische Figuren sind interessant – im Theater wie im richtigen Leben», sagt Lorenz Killer. Und seit sein Arzt grünes Licht für die Teilnahme am Freilichtspiel gegeben hat, kann Killer den Winnetou-Traum definitiv weiterträumen.

Lorenz Killer hat sich für den ­neuen Part Achselkrücken aus dem vergangenen Jahrhundert besorgt.

Nun wird es zur Herausforderung, auf dem weitläufigen Gelände rasch vorwärtszukommen, um für jede Szene pünktlich bereit zu sein. «Zumindest

aus der Perspektive des Patienten bin ich sehr froh, nicht im Wilden Westen gelebt zu haben.» Er hätte mit dieser Beeinträchtigung nichts tun können, «ausser eben auf einem Planwagen mitfahren», sagt Killer lachend.

Gar so öde ist die Rolle des behinderten Abenteurers aber nicht. Will Parker schlägt bei einer Rauferei vor der Westernbar mit seinen Krücken einen Banditen nieder. Damit hilft er Winnetou, die Indianerin Goldene Sonne zu beschützen, als sie von ­Gaunern bedrängt wird. Und So wird Will Parker zum Schluss doch noch zum Helden. MM

«Ich habe den ganzen Sommer für die Schauspielerei reserviert.»

Lorenz Killer Laiendarsteller

Der Brauch der Freilichtspiele in der Schweiz hat eine lange und reiche Tradition. Jedes Jahr engagieren sich ­Hunderte von Schauspielerinnen und Schauspielern an Aufführungen im f­ reien Gelände.

Zu den traditionsreichsten zählen die Freilichtbühne im Rahmen des Fête des Vignerons in Vevey VD und die Willhelm-TellFreilichtspiele in Inter­laken BE. Auch bekannt sind das Landschaftstheater in Ballenberg BE, das Welttheater in Einsiedeln SZ und die Freilichtspiele in Luzern, Illnau ZH oder Windisch AG. Übersicht: www.migmag.ch/ freilichtspiele

MAX

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3. Tag, Samstag 5. 10. 2019 – Palermo & Monreale Zuerst zeigen wir Ihnen heute Palermo, die Hauptstadt Siziliens. Die Stadt ist reich an Monumenten und Bauwerken aller Epochen und Völker. Nach einem typischen palermitanischen Mittagsimbiss erwartet uns das nahgelegene Monreale, welches mit seiner weltberühmten Kathedrale und dem Kloster zu jeder Sizilien Rundreise gehört.

4. Tag, Sonntag 6.10.2019 – Erice, Trapani & Segesta Im Gewirr der stillen Gassen von Erice treffen wir auf viele Handwerksbetriebe, deren Erzeugnisse zum Kauf verlocken. In einer typischen Mandelbäckerei verkosten wir Köstlichkeiten ehe unsere Route weiter nach Trapani mit seiner schönen Klosterkirche und den bekannten Salinen führt. Die Rückfahrt erfolgt über Segesta, wo wir die beeindruckende Tempelanlage besichtigen (Eintritt inkludiert).

5. Tag, Montag 7.10.2019 – Agrigento, Piazza Armerina – Acireale Heute besichtigen wir in Agrigento das weltbekannte Tal der Tempel – Sie werden begeistert sein. Auf unserer Weiterfahrt durchs Hochland bestaunen wir in Piazza Armerina die legendäre Villa Casale. Danach Weiterfahrt nach Acireale an der Ostküste, unserem Übernachtungsort für die nächsten 4 Nächte.

6. Tag, Dienstag 8.10.2019 – Ätna & Taormina Der 3340m hohe Ätna ist der grösste Vulkan Europas.

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7. Tag, Mittwoch 9.10.2019 – Catania & Siracusa Heute geht es in Richtung Süden. Wir besichtigen den Dom von Catania und tauchen ein in das temperamentvolle Treiben auf dem Fischmarkt. Entlang der Küste fahren wir weiter nach Siracusa. Grossartig: Antike Steinbrüche, Grotten, Bau- und Kulturgeschichte zwischen griechischem Theater und römischem Amphitheater werden Sie beeindrucken.

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BÄNZ FRIEDLI | 8.7.2019 | 17

Alter Schwede!

Bild: Vera Hartmann

Die beiden sind bestimmt ein Liebespaar.

Dachten wir und fanden nichts dabei. Offenbar hielten die jungen Amerikanerinnen auch meine Begleiterin und mich für ein Paar, und weil sie immer wieder ungläubig herüberstierten, rief ich ihnen nach einer Weile zu: «She’s my daughter!» Meine Tochter sei das.

Was zwar nicht stimmte, vom Alter her aber durchaus hätte sein können. Ich wollte die fremden Frauen beschwichtigen, ihre Blicke waren ein einziges «Aber, hallo?!». Was so ein alter holländischer Knacker mit einer solch jungen Frau in Frankreich treibe? Vielleicht hielten sie mich auch für einen Schweden, jedenfalls verstanden sie weder unsere Sprache noch unsere Welt. Wir verunsicherten sie.

Bänz Friedli (54) war nicht allein in Frankreich.

In Le Havre wars. Mit einer Freundin, die wir hier Jelena nennen und die viele Jahre jünger ist als ich, besuchte ich ein Spiel der Fussball-WM, da wir beide vom Team der US-Amerikanerinnen angefressen sind. Auch die jungen Frauen waren des Matchs wegen in Le Havre. Genauer: in einem Vorort weit draussen. In der Stadt selber waren seit Monaten sämtliche Betten ausgebucht, nur hier waren wir fündig geworden, und nun war die Frage, wie wir noch rechtzeitig ans Spiel ­kämen. Das bestellte Taxi war seit eineinhalb Stunden überfällig. Also standen wir weiter zu viert an der Bus- und Taxihaltestelle des Örtchens Honfleur, und es fuhren weder ­Busse noch Taxis. Sie stammten aus North

Carolina, erzählten die beiden, und seien seit der zweiten Klasse beste Freundinnen. Ob ­allem Plaudern wurde deutlich, dass in ihren Augen der liebe Gott Adam und Eva erschaffen und es nie eine Welt ohne Menschen, aber mit Sauriern gegeben hat; dass die Paarung einzig der Fortpflanzung dient und nur ­zwischen Mann und Frau vorgesehen ist.

«Do you have kids?», platzte eine plötzlich heraus, ob wir Kinder hätten. Sie hatten uns die Vater-Tochter-Geschichte also nicht ­geglaubt. «Nein! Wir sind kein Paar, wirklich nicht», erklärte nun Jelena. Und fügte zur Verdeutlichung an: «I’m a single lesbian.»

Dass sie auf Frauen stehe und zurzeit keine Partnerin habe. Nun sagten die beiden gar nichts mehr. Es war ihnen sichtlich unangenehm.

Himmel! Wie hatte in so kurzer Zeit so viel Verwirrung entstehen können? Wir wussten nun zwar, dass sie kein Paar waren, weil ihre Frömmigkeit dies nicht zulässt. Sie aber schienen noch immer zu werweissen, ob wir verheiratet seien oder es tatsächlich stimmte, dass Jelena Frauen bevorzugt. Endlich, als wir schon den Glauben verloren hatten, kam Jean-Marc, der freundliche Taxifahrer, und chauffierte uns alle vier doch noch zum ­Stadion. Dort trennten sich unsere Wege.

«Vielleicht», hörte ich die eine nur noch ­sagen, «ist sie ja doch seine Tochter?» MM

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Marie Bamounmanan (56), Tschad, ist durch ihre Arbeit unabhängig geworden

18 | 8.7.2019 | POLITIK

«Das nächste Parlament wird mutiger sein» Der Politologe Michael Hermann erwartet ­ bei den Wahlen im Herbst deutliche Gewinne für Links-Grün und diagnostiziert einen markanten Stimmungswandel. Ein Gespräch über die Klimaproteste der Jugend, das Ende der SVPDominanz und die politische Stabilität des Westens.

Text: Ralf Kaminski, Franz Ermel Bilder: Christian Schnur

POLITIK | 8.7.2019 | 19

M

eist passiert bei Wahlen in der Schweiz wenig Aufregendes. In letzter Zeit aber hat es in einigen Kantonen einen Links-Grün-Rutsch gegeben. Wird sich das bei den Wahlen im Herbst fortsetzen?

Tendenziell ja. Bei kantonalen Wahlen ­ gibt es leichter grössere Verschiebungen, ­ weil weniger Leute teilnehmen und eine starke ­Mobilisierung sich auch stärker auswirkt. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn es diesmal auch national zu Veränderungen käme, die für die Schweiz ungewöhnlich deutlich sind.

Findet gar ein grösserer politischer ­Stimmungswandel statt?

Ich glaube, dass da tatsächlich etwas Grundlegenderes passiert. Politik unterliegt ­grossen Zyklen, und in den vergangenen Jahren war die Schweiz von einer national-konservativen Stimmung geprägt – Angst- und Verlustthemen dominierten, nachdem die Aufbruchstimmung der 90er-Jahre in sich zusammen­gefallen war.

In Phasen der Verunsicherung punkten ­traditionell die Konservativen.

Die Schweiz wird am 20. Oktober ein neues Parlament wählen – Politikwissen­schaftler Michael Hermann wagt ein paar Prognosen.

Aber gibt es nicht immer noch viele Ängste?

Klima, Handelskriege, Populismus ...

Dennoch befinden wir uns in einer Phase, in der wieder mehr Zuversicht herrscht, dass unsere Zivilisation nicht einfach kollabiert.

Die Wirtschaft brummt, Europa hat sich trotz aller Krisen als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen, die Angst vor Terror­ attacken ist deutlich geringer, die Zuwanderung ist rückläufig. Das alles schafft Raum

20 | 8.7.2019 | POLITIK

für neue Themen. Der Klimawandel löst zwar Sorge aus, ist aber kein typisches Angstthema wie Terrorismus oder Zuwanderung. Er ­bewirkt nicht Rückzug und Abwehr, sondern verlangt ein gemeinsames globales ­Engagement. Und die Schweiz spielt in ­Europa oft eine gewisse Vorreiterrolle.

Inwiefern?

Die konservative Wende kam bei uns f­ rüher und heftiger, weil die direkte D ­ emokratie es den Parteien erleichtert, die Themen zu ­erkennen, die die Menschen ­beschäftigen.

Und während die Populisten ­anderswo erst jetzt grosse Erfolge feiern, sind wir schon ­weiter. Wobei die Europawahlen gezeigt ­haben, dass die Rechtspopulisten auch in ­anderen Ländern eher stagnieren, während Grüne und ­Liberale vielerorts zulegen. ­ Das ­alles ­signalisiert aus meiner Sicht eine Trend­wende. Nicht nur die Klimadebatte ­mobilisiert d ­ ie Menschen, auch der Geschlechterdiskurs oder Diversität – Themen des Wertewandels. Sie kommen eher von links und haben in den 70er-Jahren schon einmal

eine Rolle gespielt. Und erneut sind es die Jungen, die sich besonders stark engagieren.

Weshalb ist das wichtig?

Es ist ein Zeichen dafür, dass etwas Grundsätzliches passiert. Nicht nur, dass derart ­politisierte Junge in der Regel politisch aktiv bleiben – ihre aktuellen Themen werden auch nicht so schnell erledigt sein. Und die Wahlen und Abstimmungen in der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass diese ­Themen von den Eltern und der Mehrheitsgesellschaft aufgenommen werden.

Welchen Anteil am Stimmungswandel ­haben die Klimaproteste der Jugend?

Proteste gab es ja immer wieder mal, etwa «Occupy Wall Street». Aber die waren nicht nachhaltig, weil sie nicht zum Zeitgeist passten. «Fridays for Future» begann bei den ­Jungen, bewegt aber auch Menschen, die nicht protestieren – ebenso wie bei #MeToo oder beim Frauenstreik übrigens. D ­ ieser ­Multiplikatoreffekt macht sich nun politisch bemerkbar. Anders als 1968, als die Eltern sich

den Forderungen der Jungen widersetzten, rennt die junge Generation heute fast schon offene Türen ein. Wir haben es ganz klar ­ mit einem echten Stimmungswandel zu tun.

Das Klimathema hat die bürgerlichen Parteien auf dem falschen Fuss erwischt.

Können sie die Kurve noch kriegen?

Sie stecken in einem Dilemma. Die FDP kann das Klimathema nicht ignorieren, weil es auch einen Teil ihrer Wählerschaft beschäftigt. Gleichzeitig fehlt es ihr an Glaubwürdigkeit, wenn sie sich nun kurz vor den Wahlen plötzlich damit beschäftigt.

Die SVP hingegen hält bis jetzt stur ihren Kurs. Clever oder fatal?

Sie hat das Problem, dass ihre Hauptthemen derzeit nicht ziehen. Ich glaube aber, dass ­ sie sich in Sachen Klima nichts vergibt. Unsere Umfragen zeigen, dass SVP-Wähler vor allem die steigenden Krankenkassen- und Gesundheitskosten beschäftigen; das Klima spielt eine Nebenrolle – die Zuwanderung aber auch.

Und einige ihrer Wähler haben plötzlich ge-

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POLITIK | 8.7.2019 | 21

merkt, dass die Partei gar nicht auf ihrer Linie ist bei den Themen, die ihnen wichtig sind.

«Die Schweiz spielt in Europa oft eine gewisse Vorreiterrolle.»

Michael Hermann Politwissenschaftler

Die Partei hat schon etwas geschwächelt, bevor das Klimathema akut wurde. Erleben wir nach einem Vierteljahrhundert SVP-Dominanz eine echte Trendwende?

Es sieht tatsächlich so aus. Sie wird auch nach den Wahlen die grösste Partei bleiben. Aber seit dem EWR-Nein 1992 hat die SVP die Po­ litik dominiert und weit über ihren Wähler­ anteil hinaus definiert, wie man politisch ­diskutiert. Sie hatte nicht nur Wähler, sie ­hatte Fans. Jetzt scheint es erstmals so, als sei der Mythos der Unbesiegbarkeit gebrochen.

Auch wegen des Generationenwechsels?

Ganz klar. Die SVP hat es nicht geschafft, ­Leute zu finden, die die Glaubwürdigkeit und den Drive eines Christoph Blocher haben.

Diese Tatsache wurde ein Stück weit überdeckt, weil die Themenlage lange zugunsten der Partei lief: Zuwanderung, Flüchtlinge, Terrorismus, EU-Krise. Aber nun zeigt sich plötzlich, dass die Partei ein Personalproblem

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hat – und eine überalterte Wählerschaft. ­Junge Bürgerliche wählen heute eher FDP, auch weil die Migration die Jungen weniger beschäftigt. Sie sind international bestens vernetzt und es gewohnt, global zu denken.

Die SP hält sich derweil recht gut, während ihre Genossen in den Nachbarländern fast überall stark verloren haben. Wie kommts?

Die Sozialdemokraten sind vor allem dort stark eingebrochen, wo sie lange an der Macht waren und deshalb einen Teil ihrer Identität aufgegeben haben. In der Schweiz hingegen haben sie sich ein oppositionelles Profil ­bewahrt. Ausserdem hat die SP ihre Krise schon in den 70er-Jahren erlebt – da gab es die ersten migrationskritischen Abstimmungen, und die ersten Arbeiter wanderten ab. ­Inzwischen hat sie sich neue, breitere Wählerkreise erschlossen. Dadurch ist sie heute moderner, vielfältiger und auch grüner auf­ gestellt als viele ihrer Schwesterparteien.

Dennoch hat sie in letzter Zeit ein paar Politiker an die GLP verloren, was sie

22 | 8.7.2019 | POLITIK

offensichtlich ärgert. Schadet es ihr auch?

Im Kanton Zürich schon, bisher hat es nur dort Abgänge gegeben. Doch sie könnten sich ­häufen, wenn es der GLP gelingt, landesweit in die sozialliberalen Fussstapfen des frühe­ ren LdU zu treten.

Der Politbeobachter Michael Hermann (47) ist einer der prominentesten Schweizer Politikanalysten. Der Politgeograf leitet die Forschungsstelle Sotomo und unterrichtet «Geografie der Schweiz» an der Universität Zürich. Er lebt mit seiner Partnerin in Zürich.

Infos: sotomo.ch

Können CVP und BDP von den Schwierigkeiten der FDP und SVP profitieren?

Für die BDP wird es schwierig, weil immer weniger Leute an eine Zukunft der Partei glauben. Dabei gäbe es ein wenig links von der SVP durchaus Raum für eine konser­ vative Umweltpartei, aber die BDP will dort­ hin, wo die GLP schon ist, und das klappt nicht. Auch für die CVP wird es nicht leicht.

Weshalb?

Parteipräsident Gerhard Pfister hat sie im falschen Moment falsch positioniert. Sie galt eine Zeit lang als Steigbügelhalter der Linken und hatte ein Imageproblem bei ihren Mitte-­ Wählern. Nur hat Pfister sie genau im Jahr 2015 nach rechts geführt, als die rechten ­Parteien ohnehin triumphierten. Und jetzt zählen plötzlich Themen, bei der eine etwas weiter links positionierte CVP im bürger­ lichen Lager punkten könnte. Aber man darf die Partei nicht unterschätzen – sie ist im Ständerat und in den Kantonsregierungen noch immer eine Macht.

Die Frauen sind in beiden Kammern massiv untervertreten: Im Nationalrat belegen sie nur 32, im Ständerat 13 Prozent der Sitze. Wird sich das im Herbst ändern?

Ich gehe davon aus. Auch dank Kampagnen wie «Helvetia ruft» konnten sie bereits bei den letzten kantonalen Wahlen deutlich zulegen. Der Zeitgeist spricht für eine Stär­ kung auch im nationalen Parlament.

«Falls die SVP deutlich verliert, wird es wohl einen Angriff auf Guy Parmelins Sitz geben.»

Könnte das EU-Rahmenabkommen bei ­ den Wahlen doch noch eine Rolle spielen und für die SVP hilfreich sein?

Es wird wohl auch Thema sein, aber ich be­ zweifle, dass die SVP davon gross profitiert.

Die Abstimmungen zu Waffenrecht und

Aber das nächste Parlament wird mutiger sein – gegenüber Europa, im Gesundheitswe­ sen, in Klima- und Geschlechterfragen.

Wird es auch Veränderungen beim Bundesrat geben?

Die zurzeit ziemlich konservative Regierung dürfte nach den Wahlen wohl nicht mehr zum Parlament und zum Mehrheitswillen des Volks passen. Sollte der Rutsch ­ähnlich stark ausfallen wie in letzter Zeit i­­ n den ­Kantonen, fragt es sich, ob das neue ­Parlament die heutigen Bundesrätinnen ­ und -räte einfach so wiederwählen wird.

Was könnte denn passieren?

Falls die SVP deutlich verliert, wird es wohl einen Angriff von Links-Grün auf Guy ­Parmelins Sitz geben. Die Frage ist, wer ­ihn dann ersetzen könnte. Vielleicht ver­suchen es Grüne und Grünliberale gemeinsam, aber leicht wird das nicht.

Selbstbestimmungsinitiative haben gezeigt, wie akzeptiert die Beziehung zur EU in der Bevölkerung mittlerweile ist. Wenn das ­Rahmenabkommen dann mal zur Abstim­ mung kommt, wird es sicherlich hoch um­ stritten sein. Aber bis es so weit ist, wird es die Leute nicht besonders beschäftigen. Um­ fragen zeigen auch, dass eine Mehrheit der Bevölkerung das Abkommen in der aktuellen Form unterstützt, also weniger skeptisch ist, als Bundesrat und Parteien es sind.

Das Rahmenabkommen könnte eine Volksabstimmung also durchaus überstehen?

Ich denke schon. Aber erst mal muss es über­ haupt so weit kommen. Das wird wohl erst passieren, wenn die EU noch mehr Druck ausübt. Sobald Teile der Schweizer Wirt­ schaft einen spürbaren Preis fürs Abseits­ stehen zahlen müssen, geht es plötzlich schnell – wie damals beim Bankgeheimnis.

Wo haben National- und Ständerat in der ablaufenden Legislaturperiode einen guten Job gemacht, wo nicht?

Es ist nicht besonders viel gelaufen; die Bür­ gerlichen haben ihre Mehrheit kaum genutzt.

Im Grunde waren es vier verlorene Jahre.

Generell ist die Schweizer Politik unter dem Sperrfeuer der SVP so vorsichtig geworden, dass grössere Reformen nur noch in den ­Bereichen stattfinden, wo der Druck aus dem Ausland sie erzwingt. Echte innenpolitisch motivierte Reformen gibt es fast nicht mehr.

Unsere europäische Nachbarschaft ist ­politisch unruhig wie selten, die Schweiz im Vergleich ein ruhiger Pol. Sind wir also doch ein «Sonderfall»?

Da ist viel Spektakel – aber unsere Nachbar­ schaft ist stabiler, als sie wirkt. Die alte Form des ­Regierens funktioniert zwar nicht mehr so gut, es gibt Verschiebungen bei den Parteien, Demokratie und Rechtsstaat sind in West­ europa jedoch nicht infrage gestellt. Selbst wenn die Regierung stürzt oder Koalitions­ verhandlungen sich monatelang hinziehen, wird seriös weitergearbeitet. Die politische Stabilität ist also vergleichbar, aber in der Schweiz erfordert die Machtteilung weniger Kapriolen; das Politsystem ist anpassungs­ fähiger, vielleicht sogar zeitgemässer.

Und wie sieht es in Osteuropa aus?

Dort ist die Demokratie kulturell noch nicht so verankert wie in Westeuropa oder in den USA. Es gab mal eine Phase, in der der Westen in Osteuropa als Vorbild galt – jetzt versucht man sich eher abzugrenzen, um sich d ­ er ­eigenen Identität zu versichern. Das gibt den antidemokratischen Kräften viel Rücken­ wind. Der Riss zwischen West- und Osteuropa wird wohl nicht so schnell verschwinden.

Als Politanalyst exponieren Sie sich ­regelmässig öffentlich. Wie oft sind Sie ­ mit Kritik oder gar Hass konfrontiert?

Früher viel mehr als heute. Es gibt e­ inen ­gewissen Gewöhnungseffekt, wenn man ­länger dabei ist. Irgendwann gehört man ­quasi zum Mobiliar. Seit ich mich öffentlich als politisch linksliberal positioniert habe, gibt es weniger Kritik. Vorher stand ich bei ganz Linken im Verdacht, SVP-nah zu sein, während die Rechten mich für links hielten.

Man fahndete immer nach meiner «gehei­ men Agenda». Das hat sich erledigt. MM

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24 | 8.7.2019 | MONTE GENEROSO

Sommerserie Wir stellen die vier Parks im Grünen und den Monte Generoso vor: 1 Münchenstein 2 Gurten 3 Rüschlikon 4 Signal de Bougy 5 Monte Generoso

Monte Generoso Der Gipfel des Monte Generoso ist nur zu Fuss erreichbar – oder mit der Bahn: Ab Capo­­lago TI legt die Zahnradbahn eine Strecke von neun Kilometern zurück und bewältigt dabei über 1400 Höhen­ meter. ­Die MonteGeneroso-Bahn ist seit 1890 in B ­ etrieb; 1941 rettete ­Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler sie vor dem Bankrott.

Heute wird sie vom Migros-Kulturprozent finanziert.

Die auf dem Gipfel ge­ legene, von Mario Botta entworfene «Fiore di pietra» ist 2017 eröffnet worden. Das Gebäude verfügt über zwei ­Restaurants, einen Ausstellungsraum, einen Konferenzraum und zwei Terrassen.

Es wird ebenfalls vom ­Migros-Kulturprozent unterstützt.

MONTE GENEROSO | 8.7.2019 | 25

Eine treibende Kraft

Attraktionen auf dem Monte Generoso Mit 50 Kilometern Wander­ wegen, einem Klettersteig, ­einem Mountainbike-Parcours und ­einem Startbereich für Gleit­schirmflüge ist der Monte ­Generoso ein wahres Sportlerparadies. Zudem können ­Astronomiebegeisterte in der Sternwarte die Wunder der ­Milchstrasse bestaunen – etwa während der partiellen Mondfinsternis (16. Juli) und der ­Perseidennacht (12. August).

Cornelia Croci-Limacher bringt Besucher aus aller Welt auf den Monte Generoso. Als eine unter drei Lokomotivführerinnen legt sie tatkräftig Hand an, damit die Schmalspur-Zahnradbahn sicher auf dem Gipfel ankommt.

Text: Pierre Wuthrich Bilder: Alberto Bernasconi

O

bwohl der Führerstand des ­Trieb­wagens zum Fahrgast­ bereich hin offen ist, spricht ­Cornelia Croci-Limacher nur sehr wenig mit den Fahrgästen der ­Monte-Generoso-Bahn, die sie auf eine ­ Höhe von 1704 Metern bringt – auf einen ­ der schönsten Berge im Tessin. «Fragen, die etwa den Fahrplan betreffen, beantworte ich kurz. Wenn die Passagiere aber Wandertipps ­haben wollen, erkläre ich ihnen, dass sie warten müssen, bis wir am Bahnhof halten», sagt die 46-Jährige.

Eine Lokführerin hat eben stets höchst konzentriert zu sein. «Ich muss darauf ach­ ten, dass kein Stein auf den Schienen liegt, und ich muss rechtzeitig bremsen können, wenn eine Gämse die Gleise überquert.»

Auch dass sie das bewegliche Pedal ohne ­Unterbruch betätigt, hat einen guten Grund: «Wenn nach 40 Sekunden keine Bewegung registriert wird, bleibt der Zug automatisch stehen.»

Viel körperlicher Einsatz

Neben den Aufgaben, die mit dem Lokfüh­ rerberuf verbunden sind, muss Cornelia Croci-Limacher auch von Hand die Weichen stellen – wofür es jedes Mal aus dem Zug zu steigen gilt –, über Lautsprecher die Halte­ stellen durchsagen und Billette kontrollie­ ren. «Ich helfe natürlich auch Fahrgästen ­ im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen

beim Einsteigen», erklärt die Luzernerin, die 2000 ins Tessin kam, um Italienisch zu lernen, und dann geblieben ist – aus Liebe.

Auch Liebhaber von Bahnen ­ aus der Belle Époque kommen auf ihre Kosten. Die älteste in der Schweiz betriebene Dampf­eisenbahn fährt am ­ 14. und 28. Juli sowie am 11. und 25. August. Eine Reservation ist erforderlich.

Gut aufgehoben in einer Männerdomäne

Cornelia Croci-Limacher hat sich in doppel­ ter Hinsicht im Tessin selbst verwirklicht: Sie kann hier auch ihre Leidenschaft voll und ganz ausleben. «Ich war schon immer von Zügen fasziniert. Meine Familie hat das einfach im Blut», sagt sie lachend. Lange Zeit war sie für die SBB als Bahnbetriebs­ disponentin tätig und musste dabei auch den Eisenbahnverkehr überwachen. «Im Tessin habe ich anschliessend an den Billettschal­ tern der Ferrovia Monte Generoso gearbeitet.

Als mir 2017 diese Stelle angeboten wurde, musste ich nicht lange nachdenken.»

Zwei weitere Frauen besetzen einen ­vergleichbaren Posten, während es ein Dutzend männliche Lokomotivführer gibt.

«Für mich war es nie ein Problem, als Frau in einem männerdominierten Umfeld zu ­arbeiten. Bei technischen Fragen bitte ich einen männlichen Kollegen um Hilfe, denn das sind alles gelernte Mechaniker. Dafür kann ich ihnen beim Billettverkauf helfen; damit kenne ich mich gut aus. Wir ergänzen uns also gegenseitig.» MM

Veranstaltungen auf dem Monte Generoso Nationalfeiertag Am 1. August wird es festlich vor atemberaubender Kulisse: mit einem Alphornkonzert des Ensembles Corni dal Generus und anschliessendem Grillplausch.

Wettbewerb: Auf zur S ­ elfie-Trophy in den Parks im Grünen. Infos: m ­ igros.ch/tourdedutti

Programm: montegeneroso.ch

Generoso-Trail Am 20. Oktober findet zum ­ersten Mal der Generoso-Lauf statt: über 10 Kilometer Strecke, 1350 Meter Höhendifferenz.

Herrin über Cockpit und Gleis: Zu Cornelia Croci-Limachers Aufgaben zählen auch das Weichenstellen und die Billettkontrolle.

Bilder: zVg

Anmeldung: generosotrail.ch

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STADT, LAND, STUTZ | 8.7.2019 | 27

Illustration: Rinah Lang

Der letzte Schrei

Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

Städterinnen haben ein gutes Gespür für den letzten Schrei. Es überrascht mich also nicht, als zwei Kolleginnen mich fragen, ob ich mit ihnen ins «Soul Cycle» komme. Ich habe eine vage Vorstellung davon: ein Training, das man auf dem Velo absolviert, in einem dunklen Raum mit lauter Musik. «Warum nicht?», willige ich ein. Am nächsten Tag betreten wir das trendige Zürcher Studio. Alles hier ist schön, und an den Wänden in der Umkleide stehen Sätze wie: «Join the fit and the furious» oder «You glow girl». Ich bin topmotiviert.

Wir bekommen Klickschuhe und betreten den fensterlosen Raum, in dem das grosse Strampeln stattfindet.

Die Standvelos sind in zwei Reihen zu dem unserer Instruktorin ausgerichtet. Es steht auf einem kleinen Podest, und wenn ich ihren durchtrainierten Body so angucke, hat sie das auch verdient. Routiniert nehmen die anderen

Kursteilnehmerinnen Einstellungen an ihren Trainingsgeräten vor. Die Instruktorin ist mit einem Mikrofon ausgestattet, und bald ist mir auch klar, warum. Alles wird dunkel, laute Musik ertönt. Ich fühle mich wie in einem Club. Inklusive Lichtshow. Es geht los, und der Spass hört auf. Jedenfalls für mich. Bis jetzt war Velofahren in meinem Leben etwas, das man auf einem Sattel sitzend tut. Doch wir stehen, während wir im Takt zur Musik in die Pedale treten. Er ist höllisch schnell. «And left, and right, and left, and right», ruft die Instruktorin, und ich frage mich, wie ich das 45 Minuten lang durchhalten soll.

Wir strampeln, hanteln, beugen und keuchen. Dann, kurz vor Ende, läuft «Simply The Best». Die Instruktorin animiert uns mitzusingen. Erst getraue ich mich nicht, doch plötzlich bricht alles aus mir heraus: «THE BEEEEST!» Und es ist der letzte Schrei. MM

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Wer kauft hier ein?

Unsere Food-Expertin versucht zu erraten, zu wem der Einkauf auf dem Kassenband ­gehört. Auf Seite 30 finden Sie die Auflösung – und ein passendes Rezept.

Melanie Michael Food-Redaktorin

A

ls Erstes fallen mir die vielen Früchte und Gemüse auf dem Einkaufszettel auf. Die Beeren, Salate, Peperoni, Äpfel und Bohnen sprechen dafür, dass bei den Einkaufenden stets etwas Frisches auf den Tisch kommt. Ich nehme an, es handelt sich um eine Familie mit zwei Kindern im Teenageralter.

Bilder: MGB-Fotostudio (2), Filipa Peixeiro

Ein Teil der Familie isst Fleisch, das verraten die Aufschnitte und die Cervelats, die eingekauft wurden. Die beiden Cornatur-­ Produkte sind allenfalls für eines der Kinder gedacht, das sich vegetarisch ernährt.

Wer weiss, vielleicht steht eine Vegi-Grillade an, darum die vegetarischen Burger und für den Rost geeignete Gemüse­wie Peperoni und Zucchetti. Als ­Beilage wird wohl viel grüner ­Salat aufgetischt. Für die Fami­ lienmitglieder, die doch noch ­etwas Fleisch auf dem Grill wollen, gibt es Cervelats.

Und wer hat hier wirklich ­eingekauft? Auflösung auf Seite 30

Mozzarella Der ursprünglich aus Süditalien stammende Frischkäse mit dem ­milden, leicht säuerlichen Geschmack ist auch bei uns beliebt.

Er ist als Kugel, Block, Kügelchen oder Stick erhältlich.

Zucchetti Die Zucchetti verdanken wir italienischen Einwanderern. Das zart nussig schmeckende Gemüse ist als Rohkost, Carpaccio, g­ efüllt oder als Grillgemüse ein Hochgenuss.

Cherrytomaten Sie wiegen 10 bis 30 Gramm und sind die kleinsten Mitglieder der Tomatenfamilie.

Die Minis haben ein kräftiges, süsses Aroma. Sie sind in diversen Farben erhältlich.

30 | 8.7.2019 | GENUSS AUFLÖSUNG

Mediterranes mit Knusper-Topping

Samira Frésard (37) mit ihren Kindern Anaïs (14) und Sascha (12) und Lebensge­ fährte Björn Zengaffinen (36)

«Grillieren ist unsere Leidenschaft», lacht Samira Frésard, Gemeindesekretärin in Les ­Enfers JU. «Wir machen das gar im Winter. Ganz egal, ob es kalt ist.» Die Patchworkfamilie grilliert gerne Fleisch, aber auch viel Fisch und Gemüse, ebenso vegetarische Spezialitäten, wenn der Bruder von Frésard dabei ist.

«Als Fleisch verwenden wir am liebsten TerraSuisse-Produkte, die mein Freund nie in der ­Pfanne zubereitet. Dazu gibt es Risotto, Polenta oder Salate.»

Samira Frésard geht einmal in der Woche einkaufen und verbringt gerne Zeit in der Küche.

«Ich koche etwa gern thailändische Gerichte. Wenn ich Lust auf ein Dessert habe, mache ich selber Fruchteis und Kuchen.»

DAS KOCHT MIGUSTO MIT DEN ZUTATEN AB KASSENBAND

Mariniertes Gemüse mit Rosmarinkrokant Schicken Sie uns Ihren Kassenzettel!

Möchten auch Sie Ihre Einkäufe auf dem ­Kassenband zeigen? Schicken Sie uns das Foto eines Kassenzettels oder einen Screenshot des Bons aus der Migros-App. S ­ enden Sie uns ­ausserdem ein Bild der Leute, mit denen sie gegessen ­haben: Das kann die Familie, WG, der Lebens­ partner oder ein Foto nur von Ihnen selbst sein. Wenn wir Ihren Kassenzettel auswählen, g ­ ewinnen Sie eine Geschenk­karte im Wert von 50 Franken. Senden Sie Ihren Kassenzettel und das Foto an kassenband@migrosmagazin.ch.

Zutaten für 4 Personen 3 Zweige Rosmarin 2 EL Zucker 130 g Cashewkerne, z. B. Tellicherry-Pfeffer 600 g Zucchetti 250 g Dattel- oder Cherrytomaten 6 EL Olivenöl 3 EL Weissweinessig, z. B.

Condimento bianco 1 Knoblauchzehe Salz Pfeffer 125 g Mozzarella 4 Zweige Basilikum

Zubereitung

1. Rosmarinnadeln fein ­hacken. Zucker in einer Bratpfanne hellbraun caramelisieren lassen. Cashewkerne und Rosmarin beigeben und mischen. Auf ein Backpapier geben und auskühlen lassen.

2. Von den Zucchetti mit ­einem Sparschäler Zungen abziehen. Tomaten dritteln.

Die Hälfte des Öls und den Essig verrühren. Knoblauch dazupressen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Restliches Öl erhitzen. Zucchetti und Tomaten portionenweise ca. 1 Minute bei grosser Hitze anbraten. Auf einer Platte an-

richten. Mit Dressing beträufeln. Mozzarella darüber­ zupfen. Kerne grob hacken und mit Basilikumblättchen über das Gemüse streuen.

Zubereitungszeit ca. 25 Min.

Pro Person ca. 16 g Eiweiss, 34 g Fett, 22 g Kohlenhydrate, 1950 kJ/480 kcal Rezept: Anja Steiner

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27.06.19 12:37

GENUSS | 8.7.2019 | 33

Wissensbissen Produkt der Woche Bifidus-Joghurt Seit den Neunzigerjahren macht Bifidus den klassischen Sorten Konkurrenz. ­Neben Milchsäure- enthalten die ­Joghurts zusätzlich Bifidobakterien, die zu den probiotischen Kulturen ge­ hören. Sie unterstützen die Verdauung.

42

Grad beträgt die Temperatur, bei der ein Joghurt nature zu flocken beginnt. Darum eignet es sich nicht zum Kochen, am ­besten serviert man es frisch.

Mit seinem Kochbuch «6 Jahreszeiten» erweitert Joshua McFadden die Jahreszeiten um den Früh- und den Spätsommer. Intensiv ­beschäftigt sich der ­Amerikaner mit den ­Gemüsesorten, gibt Tipps und zeigt in über 200 Rezepten, wie man das G ­ emüse verarbeitet.

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Illustration: Felice Bruno; Bilder: PD, Getty Images

GARTEN

Rucola Je trockener der Sommer, desto aktiver die Erdflöhe. Die zwei Millimeter kleinen Blattkäfer machen sich vor allem über die Pflanzenfamilie der Kreuzblütler her – und damit auch den Rucola. Die durchlöcherten Blätter können zwar noch gegessen werden, appetitlich ist aber anders. Vorbeugen lässt sich mit Mulchen, was die Feuchtigkeit im ­Boden hält. Regelmässiges «Häckerle» ist auch ziel­füh­ rend. Manche Gärtner schwören auf Gesteinsmehl oder Brennnesseljauche. Diese ist bei Hitze aber nicht zu empfehlen, erweist sie sich doch als ziemlich geruchsintensiv.

Pfannenhilfe

Verliert Gemüse mit der Zeit an ­Nährstoffen?

Ja. Frisches, rohes ­Gemüse weist unmittelbar nach der Ernte den höchsten Nährund Wirkstoffgehalt auf. Beim Transport und während der ­Lagerung verliert es einen Teil seiner wertvollen Inhaltsstoffe.

Qualitätsverlust lässt sich nicht vermeiden, aber durch die Art der Lagerung beeinflus­ sen: Frischgemüse gilt es kühl, lichtgeschützt, trocken und möglichst kurz aufzubewahren.

Melanie Michael Food-Redaktorin

34 | 8.7.2019 | GENUSS

Eine Portion Sommer

Melonen ergeben zusammen mit Couscous und Kräutern einen erfrischenden farbenfrohen Sommersalat. Das Gericht schmeckt als Grillbeilage oder als leichtes Hauptgericht.

Text: Melanie Michael Rezept: Andrea Pistorius

Wassermelonen bestehen zu rund 93 Prozent aus Wasser – ihr Name kommt nicht von ungefähr.

Sie enthalten 35 Kilokalorien pro 100 Gramm. Es gibt mehr als 100 Wassermelonensorten.

Zuckermelonen schmecken aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts besonders süss. Die beliebtesten Sorten sind Charentais-, Honigund ­Netzmelonen. ­Erstaunlicher Fakt: ­Zuckermelonen sind enger mit Gurken ­verwandt als mit Wassermelonen.

Couscous gehört zu den Grundnahrungsmitteln der nordafrikanischen und ­orientalischen Küche. Die kleinen gelben Körner sind keine Getreidekörner, sondern eine verarbeitete Form von Getreide, meistens von Hartweizengriess, aber auch Hirse oder Gerste.

GENUSS | 8.7.2019 | 35

STÄNGELGLACE MIT MELONEN auF migusto.ch/ melonenglace

​ räuter-Couscous K mit Melonen Zutaten für 4 Personen 4,5 dl Gemüsebouillon, z.B. gluten- oder laktosefreie 300 g Couscous 2 Bund gemischte Kräuter, z.B. Basilikum,

Petersilie, Schnittlauch 1 Zitrone 8 EL Olivenöl 3 kleine Melonen, z.B. Charentais-,

Netz- oder Wassermelonen Kräutersalz Pfeffer

Der Salat passt wunderbar zu grillierten Pouletspiesschen.

Zubereitung

1. Bouillon aufkochen, Pfanne vom Herd ­ziehen. Couscous dazugeben, ca. 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Mit einer Gabel auflockern. Inzwischen ¼ der Kräuter beiseitelegen, restliche in ein hohes Gefäss ­zupfen. Von der Hälfte der Zitrone die Schale dazureiben. Zitrone auspressen, Saft und Öl dazugiessen. Mit einem Stabmixer fein pürieren. Kräuterpesto mit dem Couscous mischen, mit Kräutersalz und Pfeffer würzen.

2. Melonen halbieren und kleine Kugeln ausstechen. Restliche Kräuter hacken.

Couscous zusammen mit Melonenkugeln und Kräutern anrichten.

Tipp

Melonenreste können zu einem Smoothie püriert werden.

Zubereitung Bilder: Fotostudio MGB; Styling: Feride Dogum

ca. 20 Minuten

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Preis: günstig Pro Person ca. 12 g Eiweiss, 20 g Fett, 78 g Kohlenhydrate, 2300 kJ/560 kcal

36 | 8.7.2019 | MEINE MIGROS

Kult mit Biss Der Bär vom Kult-Schoggi-­ Rahmglace tanzt ab sofort auch auf Kaugummis. Nachdem 2017 die ­Vanille-Gums eingeführt wurden, die nach kultigem Seehund-Glace ­schmecken, gibt es nun die Kaugummis auch mit dem Geschmack von Schoggi-­ Rahmglace. Das Gute an den beiden Kaugummis: Sie s­ chmelzen selbst bei heissen Tem­peraturen nicht – für den zuckerfreien «Glace»-Spass auch fernab von jedem Tiefkühler.

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GENUSS | 8.7.2019 | 37

Auch das passt auf den Rost Auf dem Grill gelingen nicht nur Fleisch und Gemüse, sondern auch Popcorn, Melonen und Pizza. Ja, nicht einmal auf Kuchen müssen Grillfans verzichten.

Text: Melanie Michael Illustrationen: Mira Gisler

Spiegelei

Kuchen

Während der Burger die gewünschte Grillröstung erhält, brät der Grilli­tarier daneben gleich noch das Spiegelei für das Topping mit. Das Ei wird in einer Bratpfanne mit hitzebeständigem Griff oder in geeignetem Grill­gemüse direkt auf dem Rost zubereitet, zum Beispiel in Peperonihälften oder grossen Pilzen.

Selbst das Dessert kommt ausnahmsweise vom Grill.

Ob Muffins oder g ­ rössere Kuchen – im Outdoor-­ Ersatzbackofen klappt ­beides. Das Rezept für eine Honigtarte mit Beeren vom Grill gibts auf m ­ igusto.ch/ honigtarte.

Popcorn

Wassermelone und Avocado Die Avocadohälften samt Schale mit der Schnitt­ fläche nach unten kurz auf den Grillrost legen.

Noch warm mit beliebigen Toppings, beispielsweise etwas Parmesan mit Chiliflocken und Salz, verfeinern und auslöffeln. Auch Wassermelonen grilliert man in flachen Stücken kurz bei grosser Hitze direkt auf dem Rost. Noch warm mit Honig beträufeln und mit Sauerrahmglace servieren.

Wie im Kino dienen gepoppte ­Mais­körner vor der Grillade als ­will­kommener Snack. Die Körner ­einfach in Alufolie einpacken und nicht zu dicht einwickeln. Das Päckli bei mittlerer Hitze auf dem Grill lassen, bis die Körner aufpoppen.

Nach Belieben würzen. Die Alufolie kann mehrmals verwendet werden.

Pizza Sie gelingt im Steinofen, im Holzofen, im Backofen, sogar im Racletteofen – warum nicht auch auf dem Grill? Was sich ein paar Experimentierfreudige ausgedacht ­haben, gelingt tatsächlich. Wir haben es mit einer Pizza Calzone ausprobiert: migusto.ch/grillcalzone

38 | 8.7.2019 | MEINE MIGROS

Tee trifft Fruchtsaft Warum zwischen Eistee und Fruchtsaft e­ ntscheiden, wenn beides sich kombinieren lässt? Aproz hat mit der Linie «Thé» genau das gemacht. So enthält beispielsweise die neue Sorte «Weisstee-Pfirsich-Aloe Vera» ­sowohl Pfirsich- und Aloe-vera-Saft aus ­Konzentrat als auch Extrakt von weissem Tee. Die erfrischenden Kaltgetränke der Linie werden mit natürlichem Mineralwasser ohne Kohlensäure hergestellt.

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1, 2 ODER 3? | 8.7.2019 | 51

TOP DREI

Im Bauch Die drei am häufigsten gekauften Gemüse in der Migros im Monat Juni:

1 Rispentomaten 2 Gurken 3 Kartoffeln

Im Kopf

1, 2 ODER 3?

Monica Müller (44) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Der Grosse (8) liebt Tiere. Auf dem Schulweg rettet er Regen­ würmer, im Wald baut er Unterschlüpfe für verletzte Mäuse und Hasen, aus den Wasserbecken in unserem Innenhof fischt er Bienen und päppelt sie mit einer Zuckerlösung auf. Mit jedem Hund, dem er begegnet, schliesst er Freundschaft, über jedes Eichhörnchen, das durch die Baumkronen huscht, freut er sich.

Und dennoch isst er gern Chicken Nuggets, Bratwurst und Penne Bolognese. Kürzlich fragt er mich: «Was gibts zum Abendessen?»

«Lammracks, Kartoffeln und Spargeln», antworte ich. Er denkt kurz nach und sagt: «Ich esse nur Kartoffeln und einen Spargel.

Ich bin ein Tierfreund.» Als der Znacht wenig später auf dem Tisch steht, greift er auch beim Lamm mit Kräuterbutter herzhaft zu. – Und jetzt?

1 Ich sage nichts. Die Vegetarierphase war wohl einfach sehr kurz.

2 Während er am Knochen knabbert, erinnere ich ihn daran, dass er doch

Vegetarier sein wollte.

3 Ich bringe das Thema zur Sprache, wenn wir nicht gerade am Essen sind.

Antwort 1: Beschäftigt ihn das Thema wirklich, wird er es von sich aus wieder aufnehmen. Und sonst wars das vielleicht schon.

Illustration: Lisa Rock; Bilder: René Ruis, Keystone

Vegetarier

Die drei am meisten gegoogelten Begriffe in der Schweiz (Montag, 1. 7.): 1 Wimbledon 2019 Tennisfans verfolgen das Turnier im Livestream.

2 Federer und Nadal Die Tennisstars trinken zusammen Rotwein.

3 Mordillo Der argentinische Cartoonist ist verstorben.

Im Ohr Die drei meistgestreamten Songs auf Spotify (Montag, 1. 7.): 1 Señorita von Shawn Mendes 75 123 Streams 2 Tilidin von Capital Bra & Samra 53 795 Streams 3 On Off von Shirin David 36 940 Streams

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02.07.19 14:56

ERLEBNISWELTEN | 8.7.2019 | 53

Das virtuelle Abenteuer ruft VR-Brillen ermöglichen aufregende Ausflüge in Welten jenseits der Wirklichkeit. Der VirtualReality-Check an drei ausgewählten Orten.

Text: Ralf Kaminski

1

VR-Game

In einem geheimnis­ vollen Tempel nach einem verlorenen Schatz suchen wie Abenteurer Indiana ­Jones? Oder erleben, wie es sich anfühlt, mit einem Team tapferer Soldaten in ein zombieverseuchtes Labor einzudringen? Das Einkaufs­ zentrum Letzipark in Zürich-­ Altstetten ist dafür die richtige Adresse: Hier befindet sich das «Fusion Arena Virtual Reality Center», wo man mit VR-Brille und in Gruppen von bis zu zehn Personen in virtuelle Spiel­ welten eintauchen kann. Sie ­sehen zwar wie Computer-­ Games aus, fühlen sich aber ­täuschend echt an – ob man auf einem Brett über einem Ab­ grund balanciert oder sich mit seiner Waffe eine Horde Untoter vom Leib halten muss.

Infos: «Fusion Arena», Einkaufs­ zentrum Letzipark, Zürich Altstetten; ein Spiel à 30 Minuten für Fr. 49.90 pro Person fusionarena.ch

Bilder: PD (4); Illustration: iStockphoto

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1

2

3

knifflig ist. Aber das Warten lohnt sich, denn inmitten der Geschichte zu sitzen, ist eine un­ gewöhnliche Perspektive und ein ungewohnt intensives Erlebnis.

Infos: «We are Cinema», derzeit auf Tour als Open-Air-Kino in Luzern (8.–14.7.), Basel (23.–27.7.), Bern (29.7.–4.8.), St. Gallen (5.–11.8.) und Zürich (12.–18.8.); eine Stunde für Fr. 19.– wearecinema.ch

3

VR-Achterbahn

Der Europapark in Rust (D) ­bietet im französischen The­ menbereich seit Kurzem auch einen Ausflug in die fantastische Science-Fiction-Welt aus Luc Bessons Kinofilm «Valerian and the City of a Thousand ­Planets» (2017). De facto ist es eine Achterbahnfahrt ins Welt­ all – dank VR-Brille. Man setzt

sie bereits in einem Vorraum an, spaziert damit durch ­einen virtuellen Sci-FiBahnhof, steigt in die Bahn und braust los. Das Erleb­ nis ist atemberaubend, nicht nur wegen der rasan­ ten Achterbahneffekte, son­ dern weil man dabei wirklich das Gefühl hat, sich durch ­Bessons Filmwelt zu bewegen.

Die Bahn wurde 2017 mit dem deutschen Computerspielpreis in der ­Kategorie «Beste Inno­ vation» ausgezeichnet.

Infos: Europapark Rust, «Eurosat Coastiality»; Parkeintritt: € 52.– (Kinder bis 3 Jahre: gratis, Kinder bis 11 Jahre: € 44.50); für die VRFahrt braucht es ein zusätz­liches Zeitticket (€ 6.–); maximal erlaubte Körpergrösse: 1,95 Meter europapark.de; coastiality.com

VR-Kino

Mittendrin sein, statt nur von aussen draufzuschauen – das bietet das VR-Kino «We are Cinema». Rund 40 Kurzfilme ­ aus unterschiedlichen Bereichen sind im Angebot; meist sieht man sich mehrere, thematisch aufeinander abgestimmte an – auch ein paar fiktionale ­Geschichten gibt es. Dazu sitzt man auf e­ inem Drehstuhl, ­sodass man jederzeit in jede Richtung schauen kann. Bis es losgeht, kann es etwas dauern, weil die Technik noch ein wenig

Gut zu wissen: So faszinierend Ausflüge in virtuelle Welten sind – es gibt immer wieder Menschen, denen dabei übel wird. Verantwortlich dafür sind widersprüchliche Signale ans Gehirn: Die Augen nehmen ­Bewegung wahr, der Gleichgewichtssinn meldet Stillstand.

Studien zufolge sind Frauen und jüngere Menschen eher davon betroffen. Je häufiger und länger man sich in der VR-Welt bewegt, desto schneller gewöhnt man sich daran.

Wenn man dann umgehend zu spielen aufhört, verschwinden die Symptome in der Regel nach fünf bis zehn Minuten.

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z ei w 1. AUGUST

Jürg F. Rentsch (rechts) gemeinsam mit Hoteldirektor Bruno Walter bei der Eröffnung des Hotels Säntispark im Jahr 1987.

In den Spuren Gottlieb Duttweilers Am 3. Juli hat eine grosse Trauergemeinde in Elgg von Jürg F. Rentsch Abschied genommen. Die Migros hat er als Geschäftsleiter der beiden Genossenschaften Winterthur und St. Gallen und später als Präsident der Verwaltung der Migros Ostschweiz geprägt.

Bild: MGB-Archiv

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ürg F. Rentsch stiess als junger Kaufmann zur Migros und wurde 1962 zum ersten Direktor der damaligen Migros Türk, deren Ladennetz er aufbaute.

Zudem förderte er von der Türkei aus den Export von Nüssen und Trockenfrüchten in die Migros Schweiz. Zeitgenossen aus der Türkeizeit erinnern sich, dass Jürg F. Rentsch noch von Gottlieb Duttweiler persönlich für diese Aufgabe delegiert wurde. Nach rund vier Jahren kehrte er in die Schweiz zurück und wurde Verkaufsleiter der Migros Basel. Dies war eine Übergangsfunktion, denn schon 1967 wurde Jürg F. Rentsch als 37-Jähriger Geschäftsleiter der damaligen Migros Winterthur/Schaffhausen, die er bis 1975 umsichtig führte.

1976 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992 wirkte er erfolgreich als Geschäftsleiter der Migros St. Gallen. Während seiner Zeit wurde das Filialnetz markant ausgebaut, eine neue Betriebs­­-

zen­trale für gekühlte Produkte errichtet und als Migros-Novum das Einkaufs- und Freizeitzentrum Säntis­park samt Hotel realisiert.

In den Jahren 1994 bis 2000 präsidierte er die Migros St. Gallen und war treibende Kraft hinter der Fusion von Migros St. Gallen und Migros Winterthur/Schaffhausen zur Migros Ostschweiz. Als langjähriges Mitglied der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-­ Bundes prägte Jürg F. Rentsch auch die Geschicke der M-Gemeinschaft, denn sein Urteil und seine Worte hatten stets grosses Gewicht.

Menschlich und humorvoll

Mit Erreichen der Altersgrenze schied er 70-jährig aus den Migros-­ Gremien aus und widmete sich vorwiegend seinen geliebten Pferden; als das Reiten zu viel geworden war, mit ebenso grosser Hingabe seinen Hunden. Ein schwerer Schlag er­eilte ihn vor einigen Jahren, als seine geliebte

Frau und Mutter der gemeinsamen Söhne leider viel zu früh verstarb.

Wer Jürg F. Rentsch gekannt hatte, schätzte seine Menschlichkeit, seine Gradlinigkeit, seine Klugheit und seinen bedingungslosen Einsatz für die Interessen der Konsumenten, eben der Migros-Kunden.

Prägend waren seine Bescheidenheit und auch sein Humor. In der Person von Jürg F. Rentsch ver­ einigten sich unternehmerische Weitsicht, Einsatz für Gottlieb Dutt­weilers Vermächtnis, begleitet von wohltuender Menschlichkeit.

Mit grosser Dankbarkeit und in liebevollem Gedenken verabschieden wir Jürg F. Rentsch. Ein grosser Mensch der Migros-Geschichte ist nicht mehr unter uns. Den Hinterbliebenen entbieten wir unser herzliches Beileid, wünschen ihnen Kraft, Trost und Zuversicht.

Kurt Pfister, ehemaliger Geschäfts­ leiter der Genossenschaft Migros Winterthur-Schaffhausen

Verzicht auf Feuerwerks­ verkauf Die Migros Ost­ schweiz verzichtet künftig auf den Ver­ kauf von Feuerwerk: Bereits vor dem 1. August 2018 wurde aufgrund anhaltender Trockenheit aus Rücksicht auf die Umwelt freiwillig vom Verkauf von Feuer­ werk abgesehen.

Die Migros Ost­ schweiz geht davon aus, dass es künftig vermehrt zu heissen Sommermonaten wie 2018 kommen wird.

Mit dem Verkaufs­ verzicht werden damit verbundene Planungs­ unsicherheiten sowie die durch Lärm und Feinstaub verursachte Umweltbelastung minimiert.

56 | 8.7.2019 | MIGROS OSTSCHWEIZ

Sommer mit dem MigrosKulturprozent Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Abenteurerinnen, Theaterliebhaber und Musikfreunde: Sie alle profitieren in diesem Sommer von den vielseitigen Förderaktivitäten des Migros-Kulturprozents.

Text: Isabelle Zarn, Natalie Brägger

WasserLand – Ein Sommernachtssturm Die Sankt Galler Gemeinde Steinach feiert ihr 1250-jähriges Bestehen theatralisch: Im Mittelalter eskaliert eine Fehde zwischen der Stadt St. Gallen und dem Benediktinerkloster um die Verlegung des mächtigen Klosters nach Rorschach. Die Steinacher Geschäfte im ältesten Hafen des Bodensees stehen ob dieser politischen Un­sicherheit still, die gutbetuchten Handelsleute bangen um ihren gesellschaftlichen Status. Als ob diese unerhörte Lage nicht schlimm genug wäre, nutzt Wassergeist Littoia den allgemeinen Trubel zum Landgang. Littoia ist auf Bräutigamschau und hat sogleich

Gredmeister Mathis im Visier, als ein Sturm losbricht und eine denkwürdige Nacht ihren Anfang nimmt.

350 Helfer, 33 Laien- und fünf Profi­ schauspieler sorgen zusammen mit einem Chor und dem Turnverein Steinach für ein aussergewöhnliches Spektakel, das am 8. August Premiere feiert.

Die gedeckte Tribüne bietet Aussicht auf die Uferbühne vor der Bodensee-­ Kulisse. Für das leibliche Wohl sorgen die Catering Services Migros, die Leckeres am Take-away-Stand sowie Themen­menüs im Restaurant mit direkter Bodenseesicht anbieten.

Infos: wasserland-2019.ch

Cevi Ostschweiz, der regionale Dachverband von Cevi-Gruppen und -Vereinen der Kantone St. Gallen, der beiden Appenzell, Thurgau, Graubünden und des Fürstentums Liechtenstein, veranstaltet vom 13. bis 20. Juli ein grosses Sommerlager in Langrickenbach TG. Rund 750 Teilnehmende, Leiterinnen und Leiter werden eine Woche mit Ronja Räubertochter verbringen. Deshalb wird nicht nur eine Zeltstadt, sondern auch Ronjas grosse Mattisburg aufgebaut. Der Bau der Infrastruktur hat bereits begonnen, der Abbau nach dem Lager wird rund fünf Tage in Anspruch nehmen. Das Migros-Kulturprozent unterstützt das regionale Sommerlager finanziell und mit Warenlieferungen. So bringt ein Migros-Lastwagen den hungrigen Cevianerinnen und Cevianern beispielsweise 110 Kilogramm Reis, 90 Kilogramm Spa­ghetti und über 200 Gläser Konfitüre. Von der Unterstützung des Migros-Kulturprozents profitieren jedes Jahr rund 100 Sommerlager von ostschweizerischer Jugend­organisationen wie Pfadi, Jubla und Cevi.

Bilder: zVg

Eine Woche mit Ronja Räubertochter

8.7.2019 | 57

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z ei w Engagiert seit 1957 Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges Engagement der Migros in den Bereichen Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. Mit seinen Institutionen, Projekten und Engagements ermöglicht es einer breiten Bevöl­ kerung Zugang zu kulturellen und sozialen Leistungen.

Tickets zu gewinnen Mail mit Betreff «Aschenputtel» an wettbewerb@gmos.ch

Aschenputtel auf Schloss Hagenwil Das 800 Jahre alte Wasserschloss Hagenwil bei Amriswil ist schon allein wegen seiner imposanten und doch sehr romantischen Erscheinung einen Sommerausflug wert. Im Sommer kann man den Schloss- mit einem Theaterbesuch verbinden: Der Verein Schlossfestspiele Hagenwil präsentiert vom 7. August bis 7. September «Arsen und Spitzenhäubchen». Mortimer, der Neffe der beiden liebenswerten Tanten Abby und Martha, entdeckt in ihrem Haus ein finsteres Geheimnis: mehrere Leichen, vergraben im Keller. Sofort ist das Publikum mittendrin in einer bitterbösen Krimikomödie. Auch für Kinder ab Kindergartenalter wird auf dem Schloss Hagenwil Theaterspass geboten: Vom 11. August bis 4. September ist «Aschenputtel» zu sehen. Der Dramaturge und Regisseur Florian Rexer und Co-Regisseurin Rahel Roy haben eine «Hagenwiler Fassung» des bekannten Grimm-Märchens geschrieben. Sicher werden Tauben den Weg nach Hagenwil finden und Aschenputtel helfen, ihre schwierigen Aufgaben zu erledigen. Ob sie am Schluss auch den Prinzen erobern kann?

Infos: schlossfestspiele-hagenwil.ch

Das Migros-Kulturprozent basiert auf dem Gedankengut von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler, der in seinen 15 Thesen zur Migros unter anderem schrieb: «Wir müssen wachsender, eigener materieller Macht stets noch grössere soziale und kulturelle Leistungen zur Seite stellen.» Seit 1957 ist das Kulturprozent fest in den Statuten der Migros verankert. So verpflichten sich die Migros-Genossenschaften zu einem jährlichen Beitrag an das Migros-Kulturprozent.

Dieser wird auf Basis des Umsatzes berechnet und auch bei rückläufigem Geschäftsgang geleistet. Im Wirtschaftsgebiet der Migros Ostschweiz profitieren verschiedene Theaterhäuser und -gruppen, Orchester, Bands, Chöre, Kulturfestivals, Breitensport-­ anlässe, Sport-, Dorf- und Quartiervereine, soziale Initiativen, Jugendorganisa­ tionen und viele weitere vom Migros-Kulturprozent.

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60 | 8.7.2019 | HANDWERK

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Holzwebstühle stehen in der Weberei Tessanda.

Sie sind zum Teil über 100 Jahre alt.

Aufwendiger Prozess: Das Aufziehen und Verknüpfen der ­ Fäden (o.) kann Tage dauern. Über eine ­spe­zielle Appa­ratur wird das Garn auf eine Spule ­gewickelt (l.); das Gewebe entsteht, ­indem die Weberin das sogenannte Schiffchen (r.) mit ­­ der Spule darin durch die Fäden schiesst.

HANDWERK | 8.7.2019 | 61

Und sie weben noch immer Die Stiftung Manufactura Tessanda im Val Müstair ist eine der letzten Schweizer Handwebereien. 14 Frauen fertigen hier moderne Stoffe nach alter Handwerkskunst. Vor nicht allzu langer Zeit war der Traditionsbetrieb ein Sorgenkind. Aber dann kam hoher Besuch – und die Wende.

Text: Lisa Stutz Bilder: Samuel Trümpy

D

ie Füsse in den G ­ eräteturnschuhen gleiten elegant über Vreni. S ­o heisst der Webstuhl, an dem ­ Asya Buchli (17) auf Holztritten das ­Muster k ­ omponiert. Alle Webstühle ­tragen hier ­einen Namen: Mammut, Perla, Grischun, alte Dame. Sie brauchen einen, damit die 1­ 4 Weberinnen ihre Arbeit koordinieren können. «Arbeitest du heute an ­Vreni?», könnte Ausbilderin Alexandra ­Salvett (45) Lehrtochter Asya am Morgen gefragt haben. Sie selbst webt gerade im Neben­zimmer an Tredeschin, benannt nach einem Engadiner Märchen. Sich Vreni oder ­Tredeschin in Stuhlgrösse vorzustellen, wäre allerdings verfehlt: Die zum Teil über 100 Jahre alten Arbeitsgeräte sind bis zu ­­ 4,5 Meter breit und drei Meter lang – eindrückliche Holzkonstruk­tionen, einst von Handwerkern aus dem Tal gefertigt.

Es ist ein betriebiger Dienstag kurz vor der Touristensaison bei Tessanda, einer der letzten Schweizer Handwebereien, in Santa Maria GR. Aus allen Ecken des zweistöckigen Hauses knallt es, denn so weich die späteren Stoffe sind, so hart sind die Geräusche bei der Herstellung. Sch-sch-ha! Sch-sch-ha!

Alle Weberinnen tragen Ohrstöpsel.

Elisabeth Rettenbacher (47) arbeitet ­gerade im neuen Schauraum neben dem Verkaufsladen; durch ein Fenster können die Passanten vom Plaz d’Ora hineingucken.

Als eine ältere Besucherin den Raum betritt, nimmt die Weberin die Stöpsel aus den

­ hren. Sie gibt bereitwillig Auskunft über O ihre Arbeit, die heute nur noch wenige ­Menschen beherrschen geschweige denn professionell ausüben.

Sie haben zusammengehalten Als die Handweberei 1928 in Santa Maria

gegründet wurde, hatten die Frauen – meist Mägde, die ein hartes Leben führten – im mausarmen Val Müstair nur wenige ­Chancen auf ein eigenes Einkommen. Um ihnen eine anerkannte Ausbildung und ­Arbeitsstellen zu bieten, gründeten der Dorfpfarrer, eine Handarbeits- und eine Weblehrerin die heutige Stiftung Manu­ factura Tessanda. 1000 Franken betrug der Jahreslohn einer Handweberin. Die Nachfrage nach den Stoffen war gross und wuchs bald über die Grenzen des Tals hinaus.

Doch nach erfolgreichen Jahrzehnten ­verdrängten zunehmend industriell her­ gestellte Textilien die Handwebkunst – die Umsätze stagnierten, viele Handwebereien mussten schliessen.

«Dass Tessanda überlebt hat, war wohl einfach Glück», sagt die Geschäftsleiterin und Ad-interims-Stiftungsratspräsidentin Maya Repele (60), während sie über die knarrende Treppe in den obersten Stock des Tessanda-Hauses geht. «Doch es waren immer Leute mit viel Engagement an Bord.»

Sie ist auch so eine. Seit sie dabei ist, hat sich viel getan. Neues Logo, neue Designs, neue Liebe zum Detail. Vorher wirkte die Marke,

62 | 8.7.2019 | HANDWERK

166

g­ esamte Stiftungsrat im Frühling 2017 per sofort zurücktrat.

Wäre das nicht passiert, wären die Weberinnen freiwillig gegangen.

Und sie, die dieses alte Handwerk im Schlaf beherrschen, wären weitaus schwerer zu ersetzen gewesen. «Ich hätte meinen Traumberuf aufgeben müssen, das wäre schlimm gewesen für mich», sagt eine von ihnen. ­ «Jetzt ist ja alles gut», tröstet die ­Kollegin. «Wir haben zusammengehalten», fügt eine andere stolz hinzu.

Alle ­nicken – und lachen wieder.

Kreationen für die urbane Kundschaft

Die Pause ist vorbei, die Weberinnen verteilen sich erneut in die elf Räume.

Lehrtochter Asya richtet jetzt gemeinsam mit ihrer Ausbilderin einen Webstuhl für ein neues Gewebe ein – je nach Muster, Grösse und Rohgarn kann dieser Prozess zwei bis vier Tage dauern: Tausende von Fäden müssen präzise eingezogen werden, jeder ein-

Kilometer Faden sind manchmal bei einem Webstuhl eingespannt.

Bilder: Tessanda VM, Andrea Michael Badrutt

vorsichtig ausgedrückt, etwas verstaubt.

Es ist zehn Uhr am Morgen, die Weberinnen, die Geschäftsleiterin, die Büro- und die Verkaufsange­ stellten treffen sich zur Kaffeepause.

Für einmal ist es still im Haus, die ­Gewebe ruhen bunt auf den Stühlen, einzig das Lachen der Frauen erhellt das Gebäude.

Vor nicht allzu langer Zeit gab es nicht viel zu spassen. Bevor Maya ­Repele kam, war bei T ­ essanda eine Stiftungsratsleitung am Drücker, ­ die mehr Frust als Lust stiftete. Es ­ sei eine schwierige Zeit ­gewesen, ­sagen die Weberinnen; viele von ­ihnen ­blicken dabei betrübt auf die Tischplatte. Die Weberinnen ­seien gegeneinander aufgehetzt, ­kontrolliert, ­für noch so kleine Fehler gerügt ­worden. Lange glaubte ihnen ­niemand. Tessanda wurde zum ­Sorgenkind des Tals. Die Situation spitzte sich derart zu, dass der

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HANDWERK | 8.7.2019 | 63

Hoher Besuch ­ in der Weberei: Bundesrat Ignazio Cassis, flankiert vom Bündner Regierungsrat Christian Rath­­geb (r.) und von Rico Lamprecht, dem Gemeinde­ präsidenten von Val Müstair (l.), im Juli 2018 Historische Szene aus der Gründerzeit: TessandaWeberinnen bei der Ernte des Flachses, der zu Stoff verarbeitet wurde.

zelne von Hand verknüpft. Sind die beiden fertig damit, wird das Farb­ muster für ein Hamamtuch gewebt.

Die Tücher sind neu im Sortiment, deshalb müssen die Weberinnen ge­ nau wissen, wie die Farben sich im Zusammenspiel verhalten. Orange, Dunkelblau, Hellblau, Grün.

Weil Handgefertigtes und Nach­ haltiges vor allem im städtischen Raum wieder voll im Trend ist, sind 60 Prozent des Sortiments erneuert und dem urbanen Stil angepasst wor­ den. Und an jedem Produkt hängt ein Schildchen mit dem Foto der Weberin und einem individuellen, selber aus­ gewählten Spruch. Lehrtochter Asyas Botschaft lautet: «Kreativität und ­Genauigkeit – beides ist wichtig.»

Asya ist eine von landesweit drei Auszubildenden, die im laufenden Schuljahr die Lehre zur Gewebe­ gestalterin absolvieren. Dank der Lehrstelle bei Tessanda kann die ­Berufsschule im Tal bleiben – sie ist

mit fünf Schülern die kleinste der Schweiz. Asya lernt im ersten ­ Jahr und stammt aus Klosters GR; wochentags wohnt sie bei einer Schlummermutter im Tal. Für den Beruf der Gewebegestalterin hat ­ sie sich entschieden, weil ihr das Schnuppern so gut gefallen hat. Noch beherrscht sie nicht alle anspruchs­ vollen Muster, aber das Weben macht ihr Spass. Wo sie nach der Lehre ­arbeiten will, weiss Asya noch nicht.

«Vielleicht in einer geschützten Werkstätte mit Behinderten.»

Unten webt Elisabeth Retten­ bacher wieder im Schauraum. Die Grenzgängerin wohnt im Südtirol und pendelt täglich ins Münstertal.

Zurzeit arbeitet sie an einem Ge­ schirrtuch. «Einer unserer Klassi­ ker», erklärt sie. Bei Tessanda hat sie bereits die Lehre absolviert. Seit 2015 ist sie wieder im Betrieb. Früher wie heute ist er ein wichtiger Arbeitsort für Frauen aus der Region – wie alle

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HANDWERK | 8.7.2019 | 65

«Als der Bundesrat unserer Einladung folgte, fiel ich fast vom Stuhl.»

anderen Frauen hier ist Rettenbacher auf den Lohn angewiesen, den die Handweberei ihr einbringt.

Es ist eine körperlich anstrengen­ de Arbeit. Die immergleichen Bewe­ gungen können zu Sehnenscheiden­ entzündungen, Rückenproblemen oder Verspannungen führen. Darum hat Elisabeth Rettenbacher sich ­ ein Sitzkissen besorgt; ihr Physio­ therapeut hat ihr dazu geraten. Das Schöne am Weben aber – da sind sich alle einig – ist der Rhythmus, wenn die Füsse sich an ein Trittmuster ­gewöhnt haben und wie von allein wissen, welche Tasten sie wann zu ­treten haben. Dabei hat jede ­Weberin ihren eigenen Rhythmus. «Durch ­ das blosse Hören weiss ich genau, ­ wer ­gerade am Weben ist», erklärt ­Webchefin Alexandra Salvett. Wer ­einen schönen Takt hat, wird dafür bewundert. Es gibt aber auch solche, die einen eher aggressiven, nervösen Rhythmus haben.

So oder so macht es ab und zu mal rumms!, dann nämlich, wenn das Schiffchen mit der Spule darin übers Ziel hinausschiesst und ungespitzt im Boden landet. Hunderte von kleinen Löchern im Parkett links und rechts ­eines jeden Webstuhls zeugen davon.

Die kleinen Missgeschicke lassen sich aufgrund des Alters der Webstühle nicht verhindern.

Maya Repele Tessanda-Geschäftsleiterin und Stiftungsratspräsidentin ad interim

60

Prozent des Tessanda-Sortiments sind in den vergangenen Monaten erneuert worden.

Knödel essen mit dem Bundesrat

Im vergangenen Jahr ist die Weberei 90 Jahre alt geworden. Für Geschäfts­ leiterin Maya Repele, die ursprüng­ lich aus dem Marketing- und Kom­ munikationsbereich kommt, war ­ klar: Wir müssen etwas tun, was ­Sympathie und Aufmerksamkeit bringt. Also schrieb sie dem frisch ­gewählten Bundesrat Ignazio Cassis und fragte, ob er dem Jubiläumsfest im Val ­Müstair einen Besuch ab­ statten ­wolle. Immerhin hatte er ver­ sprochen, sich für die Tessiner und die Räto­romanen einzusetzen. «Als er zusagte, fiel ich fast vom Stuhl», sagt sie lachend. ­Am 7. Juli 2018 landete der Bundesrat ­mit dem Helikopter ­ in Santa Maria. Mit den Weberinnen und 250 weiteren Gästen ass er ­Knödel, Salat und frische Himbeeren.

Seit jenem Tag ist das Ansehen der Handweberei gestiegen. Sogar der ­lokale Postautochauffeur freut sich ­jeden Tag, wenn er am Tessanda-­ Haus vorbeifährt. Denn davor steht neuerdings eine Tafel mit wöchentlich wechselnden Sprüchen wie: «Viele spinnen, wir weben.» MM

Video: Weberinnen im Einsatz www.migmag.ch/ tessanda

Kunst am Webstuhl: Mit den Armen jagt die Weberin ­Faden über Faden, während sie virtuos mit den Füssen über die Tastatur des Webstuhls tanzt (o.l.).

Teilweise sind noch Webstühle aus der Gründerzeit im Einsatz (l.).

Das TessandaAngebot an Web­ arbeiten reicht von Handtüchern über Schals bis hin zu Turntaschen (o.).

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Einkäufe in die PK: Das müssen Sie wissen

Bild: Getty Images

Einkäufe in die Pensionskasse ­bieten eine attraktive Kombination: Sie erlauben es, die Vorsorgesituation zu verbessern und Steuern zu sparen. Voraussetzung ist eine Beitragslücke. Diese ergibt sich zum Beispiel bei jeder Lohnerhöhung.

Ein höheres Einkommen e­ röffnet ­automatisch Ansparmöglichkeiten für eine höhere Rente. E ­ ntstehen können Beitragslücken auch beim Jobwechsel zu einem ­Arbeitgeber mit besser ausgebauten Pensionskassenleistungen, bei einer beruflichen ­Auszeit, einer geplanten Frühpensionierung oder einer Scheidung, bei der das Vorsorgevermögen aufgeteilt wird.

Jeannette Schaller ist Leiterin Finanz­ planung bei der ­Migros Bank.

Wie hoch Ihre Einkaufssumme ist, sehen Sie im Pensionskassenausweis.

Der Maximalbetrag verringert sich um den Wert von Freizügigkeitskonten und -policen, die Sie neben Ihrer Pensionskasse besitzen. Den resultie-

Ein Einkauf, der sich lohnen kann: eine Investition in die Pensionskasse

renden Betrag können Sie in der Pensionskasse einzahlen und von der Einkommenssteuer abziehen. Aus steuerlichen Gründen empfiehlt es sich, grössere Einkäufe über mehrere Jahre zu staffeln. Beachten Sie bei Einkäufen drei Einschränkungen: Erstens: Ist Ihre Kasse in finanzieller Schieflage, sollten Sie davon absehen, mehr Geld zu investieren.

Zweitens: Haben Sie für den Kauf ­Ihres Eigenheims Pensionskassengelder vorbezogen, müssen Sie erst das vorbezogene Kapital zurückzahlen, bevor Sie einen Einkauf vornehmen und dafür Steuern abziehen dürfen.

Drittens gilt es, eine Sperrfrist zu ­beachten: Wenn Sie bei der Pensionierung Kapital beziehen wollen, dürfen Sie mindestens drei Jahre vorher ­keinen Einkauf mehr tätigen. Sonst müssen Sie eine Nachsteuer akzeptieren – oder Ihr Pensionskassengeld ausschliesslich als Rente beziehen. MM

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68 | 8.7.2019 | FAMILIE

So halten Sie die Kids bei Laune Wie lautet das Geheimnis einer stressfreien Autofahrt mit Kindern? Eine gute Planung und verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit diesen zehn Tipps kann die Fahrt in die Ferien sogar Spass machen.

Text: Véronique Kipfer

1 Spielmaterialien einpacken Zahlreiche Spiele sind speziell für unterwegs im Kleinformat erhältlich. Es gibt Malbücher, die bereits mit einem Farbstiftset oder Kugelschreiber ausgestattet sind. Für Kuscheltiere, Puppen, kleine Spielfiguren und Spielzeugautos gibt es praktische Aufbewahrungstaschen, die an den Rückseiten der Vordersitze befestigt werden können. Ebenfalls praktisch ist ein Beutel mit neuen Spielsachen. So gewinnt man wertvolle Minuten bis zum nächsten Rastplatz. ­Bücher und Zeitschriften für die Kleinen (und die Grossen) machen nur Sinn, wenn es einem beim Lesen nicht schlecht wird.

2 Musik in Variationen Am besten packt man eine Auswahl an Musik ein, die für jede Altersklasse etwas bietet.

Eine gute Idee ist es, Lieder und Geschichten

im Voraus selber auf CD oder MP3 zusammenzustellen. Wenn sich Langeweile breitmacht, sorgt auch das Spiel «Lieder raten» für Spass.

3 Gruppenspiele Bei Gruppenspielen ist alles möglich: Verkehrsschilder erkennen oder sich eine Bedeutung für diese ausdenken; in der Landschaft alles mit einer bestimmten Farbe finden; «Ich sehe was, was Du nicht siehst» spielen; Ratespiele machen (zum Beispiel: «Ich denke an ein Tier, das ist schwarz-weiss»); Witze erzählen oder Rätsel­ aufgaben stellen ...

4 Die Kreativität fördern Nur weil die Kinder im Auto sitzen, heisst das nicht, dass sie sich regungslos verhalten müssen.

Fenstermalstifte etwa geben den Kindern das ­Gefühl, sich ein bisschen zu bewegen, und die Farbe lässt sich nachher mit einem Tuch einfach wieder abwischen. Oder man gibt den Kleinen eine Wassermalmatte, auf der sie beliebig ­viele Kunstwerke entwerfen können.

5 Etwas Bildschirmzeit Irgendwann kommt trotz aller Bemühungen der Moment, in dem die Erwachsenen an ihre Grenzen kommen. Bevor alle in Hysterie ausbrechen, ist es immer noch besser, den Kindern

zu erlauben, auf dem Tablet zu spielen oder einen Film zu schauen. Am besten legt man dafür ­einen begrenzten Zeitraum fest. Es gibt übrigens kleine tragbare DVD-Player, die sich an den Kopfstützen der Vordersitze befestigen lassen.

6 Pausen machen Pausen müssen sein! Damit sich alle die Beine vertreten, auf die Toilette gehen oder spielen können. Je nach Reisedauer sind auch längere Pausen sinnvoll, in denen ein Picknick oder ein Nickerchen Platz hat – oder sogar die Besich­ tigung eines interessanten Orts. Manchmal ist es auch ratsam, auf halber Strecke eine Unterkunft zu buchen und dort zu übernachten.

7 Imbisse vorbereiten Klar, Essen und Trinken für unterwegs mit­ zunehmen, ist ein Muss. Schliesslich kann man auch mal in einem Stau festsitzen, was die Reise schier unendlich verlängern kann. Dabei darf die Verpackung auch mal etwas aus dem Rahmen fallen: Fruchtmus in der Tube oder Müesli- und Fruchtriegel bringen Abwechslung.

8 Auf Komfort setzen Hohe Luftqualität ist eine Grundvoraussetzung für eine angenehme Fahrt. Rauchen ist ein ­No-Go, regelmässiges Lüften muss sein, auch

Bild: iStock

S

ind wir bald da?» Eltern kennen ­diese Frage, die Kinder vorzugsweise in einem quengeligen Ton stellen.

Bloss, wer hat schon Lust, sich diesen Satz auf der ganzen Autofahrt immer wieder anzuhören? Darum ist ein Unterhaltungsprogramm für die Kinder wichtig – je länger die Ferienfahrt mit dem Auto dauert, desto mehr. Zehn Vorschläge, wie man es schafft, ohne viel Geschrei oder Ohrenstöpsel ans Ziel zu gelangen:

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FAMILIE | 8.7.2019 | 69

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Gewinnen Sie mit Ohropax und den Rotpunkt Apotheken einen Gutschein für ein Generalabonnement im Wert von 3’860.–.

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9 Schlafen lassen Wenn das Kind schläft, sollte man die Pause auf später verschieben. Besser ist es, dem Nachwuchs die Erholung zu gönnen und die Stille zu geniessen.

10 Auf Sicherheit achten

Diese Sicherheitsregeln sollte man einhalten: die Kinder nach Vorschrift anschnallen; beim Verriegeln der Türen die Kindersicherung aktivieren; die Koffer sorgfältig im Kofferraum verstauen. Und, ganz wichtig: die Kinder nie alleine im Auto lassen.

Und wenn man alle Snacks gegessen, das ganze Unterhaltungsprogramm durch­ gespielt hat und zwei Stunden vor Ankunft immer noch Sätze wie «Wann sind wir ­endlich da?» vom Rücksitz kommen, dann hilft vielleicht das Spiel «Wer zuerst spricht, hat verloren». ;-) MM Die Liste wurde mithilfe der Beratungsstelle für Unfall­verhütung erstellt.

GEWINN-TALON Ich möchte das Generalabonnement gewinnen.

Teilnahmeschluss ist der 31. Juli 2019. Teilnahmeberechtigt sind alle, ausser die Rotpunkt-Mitarbeiter/innen. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

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70 | 8.7.2019 | BASTELN

Glacestängeli reloaded Wenn das letzte Restchen Glace verspeist ist, beginnt der Bastelspass: Mit den Holzstängeln lassen sich originelle Dinge kreieren. Zum Beispiel eine Mundharmonika.

Text und Bilder: Kiludo

Das brauchts • 2 gebrauchte Glacestängel aus Holz oder 2 Bastelhölzer • 2 kurze Gummibänder • 1 Zahnstocher • Backpapier oder Alufolie

Falls man die Mundharmonika ­anmalen möchte: bitte eine Farbe verwenden, die nicht an den Lippen haftet – etwa Acrylfarbe.

So gehts • Je eine Seite der Glacestängel ­bemalen und dekorieren (Bild 1) • Folie oder Papier in der Grösse der Glacestängel zuschneiden • Alufolie oder Backpapier zwischen zwei Glace­stängel legen – die ­dekorierten Seiten der Hölzer nach aussen • Ein Ende mit einem Gummiband umwickeln, bis es satt sitzt (Bild 2)

• Ein Stück Zahnstocher in der Breite des Hölzchens als Abstandhalter quer zwischen die Glace­stängel und Gummibänder ­schieben; damit Töne entstehen können, muss man Luft zwischen den ­Hölzern durchblasen können (Bild 3) • Eventuell ein weiteres Stück Zahn­ stocher am anderen Ende zwischen die Stängeli schieben und auch dieses mit Gummiband fixieren, je nach Länge der verwendeten Hölzer genügt ein Stück Zahnsto­ cher, das muss man ausprobieren • Um verschiedene Töne und letztlich eine Melodie zu erzeugen, bläst man in die Mundharmonika und bewegt sie hin und her.

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TIPP: Bei kleinen Kindern wird das Backpapier beim Spielen gern feucht und verklebt dann. Bei ihnen funk­ tioniert Alufolie besser. MM

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2. Tag: Deggendorf–Passau–Linz– Budweis. Unsere Reise beginnt mit einer Donauschifffahrt auf dem Flusslauf zwischen Passau und Linz. Besichtigung der Stadt Linz und Fahrt nach Budweis.

3. Tag: Budweis, fak. Ausflug Böhmerwald. Besuch der Region des grossen Moldaustausees. Fahrt durch die historischen Orte Rosenberg und Hohenfurt und durch eine liebliche Naturlandschaft nach Böhmisch Krumau. Stadtführung und freie Zeit. Geführter Spaziergang in Budweis.

4. Tag: Budweis–Südböhmisches Teichen- und Burgenland–Prag.

Führung im Schloss Hluboká und weiter durch das südböhmische Teichenland zur Burg Klingenberg. Bootsfahrt auf dem Orlikstausee zum Schloss Orlik (Aussenbesichtigung). Fahrt nach Prag.

5. Tag: Prager Altstadt. Am Vormittag geführte Besichtigung der Prager Altstadt.

Nachmittag zur freien Verfügung.

6. Tag: Prager Burgberg. Vormittags Besichtigung der Prager Burg. Freier Nachmittag. Abendessen im lokalen Restaurant.

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Heidi und Beat Jordi werden fünf Jassturniere führen. Gespielt wird mit französischen Karten, gewertet nach Rangpunkten.

Am Ende der Woche wird der Jass-

könig oder die Jasskönigin gekürt.

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Barauszahlung ausgeschlossen, nicht kumulierbar. Mindestteilnehmerzahl 32 Personen

80 | 8.7.2019 | LESERANGEBOT

Auf dieser Reise erkunden Sie die Vielfalt Nordhollands und des IJsselmeers an Bord des ­Luxusliners «Excellence Countess». Pro­ fitieren Sie vom kostenlosen Ausflugspaket mit acht ­Touren im Wert von 290 Franken pro Person.

Auf den Wasserwegen Nordhollands An Bord der «Excellence Countess» finden Sie Ihren Logenplatz mit Blick auf die Weiten Nordhollands und des IJsselmeers, in der Welt präch­ tiger Städte, Dünen, Wasser­ paradiese, Leuchttürme und ­Heidelandschaften. Der neue ­Luxusliner heisst Sie mit vorzügli­ cher Gastronomie und herzlicher Gastfreundschaft willkommen.

Tag 1: Schweiz – Nijmegen

Busanreise nach Nijmegen. Die «Excellence Countess» legt um 19 Uhr ab.

Nordholland lässt sich am besten vom Wasser aus entdecken.

Tag 2: Veere (Middelburg)

Tag 4: Amsterdam – Hoorn

Geführter Rundgang in Middelburg*.

Die Stadt auf der Halbinsel Walcheren entwickelte sich im 15. Jahr­ hundert zu einer wohlhabenden Handelsstadt. Die Besichtigung des Sturmflutwehrs* vermittelt einen Ein­ druck von der Gewalt des Wassers.

Sie erkunden Amsterdam auf einer Grachtenfahrt* und auf eigene Faust.

Am Nachmittag erreicht Ihr Schiff das IJsselmeer. Stadtrundgang* in Hoorn. Hier zeigt sich das Goldene 17. Jahrhundert mit seiner See­fahrerund Handelstradition.

Tag 3: Rotterdam – Amsterdam

Tag 5: Hoorn – Harlingen

Entdecken Sie Rotterdam mit ­Europas grösstem Seehafen auf ­einer Stadt- und Hafenrundfahrt*.

Am Nachmittag kreuzt die «Coun­ tess» in Richtung Amsterdam.

Die «Excellence Countess» ankert in Den Helder. Ausflug zur Insel Texel* mit einem köstlichen Mittagessen und Besichtigung der SeehundSchutzstation. Unzählige Schaf­

LESERANGEBOT | 8.7.2019 | 81

weiden und der legendäre ­Leuchtturm prägen die Insel.

Tag 6: Harlingen – Kampen

Ausflug in die Provinz Friesland* mit ihren regenerierenden Kräften der Seeluft und dem endlosen Wechselspiel von Ebbe und Flut. In ­Franeker besuchen Sie das älteste Planetarium der Welt. Gegen Abend kreuzt die «Countess» über das IJsselmeer nach Kampen.

Tag 7: Kampen – Nijmegen In der einstigen Torfstecher-Sied-

lung Giethoorn* erleben Sie ein unwiderstehliches Stück Nord­ holland im Tiefland-Moorgebiet.

170 kleine Holzbrücken verbinden die reetgedeckten Häuser und Höfe zwischen Tümpeln, Seen und Grachten.

Tag 8: Nijmegen – Schweiz Nach dem Frühstück Busrückreise zu Ihrem Abreiseort MM

(Die im Angebot inbegriffenen ­Ausflüge sind im Tagesprogramm mit * markiert.)

Leserangebot

Buchen und profitieren Leserinnen und Leser des Migros-Magazins erhalten das Ausflugspaket mit 8 Ausflügen im Wert von Fr. 290.– pro Person gratis dazu.

Abreisedaten 2020: 6.6.–13.6.20 21.6.–28.6.20 6.7.–13.7.20 21.7.–28.7.20 5.8.–12.8.20 20.8.–27.8.20 4.9.–11.9.20 Preis pro Person: • 2-Bett-Kabine Hauptdeck: Fr. 1595.– • 2-Bett-Kabine Mitteldeck, franz. Balkon: Fr. 1995.– • Junior-Suite Mitteldeck, franz. Balkon: Fr. 2095.– • 2 Bett-Kabine Oberdeck, franz. Balkon: Fr. 2195.– • Junior-Suite Oberdeck, franz. Balkon: Fr. 2295.– Unsere Leistungen: • An-/Rückreise im ­Komfort-Reisebus • Excellence-Flussreise mit Vollpension an Bord • Reiseleitung Zuschläge: • Alleinbenützung Hauptdeck Fr. 0.– • Königsklasse-Luxusbus Fr. 225.– Reservation: Reisebüro Mittelthurgau, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 85 85, mittelthurgau.ch Buchungscode: eoarn2 Wichtig: Leserangebot nur gültig mit Vermerk MTMigros19 Gültig bis 15. 8. 2019

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Seltene KranKheiten – Deine hilfe zählt Kinder mit seltenen Krankheiten brauchen unsere Unterstützung!

In der Schweiz leiden 350 000 Kinder und Jugendliche an einer seltenen Krankheit.

Der Alltag der betroffenen Familien ist geprägt von Ungewissheit und unzähligen Herausforderungen. Wir setzen uns für Kinder mit seltenen Krankheiten und ihre Familien ein. Wir organisieren finanzielle Direkthilfe, verankern das Thema in der Öffentlichkeit und schaffen Plattformen, um betroffene Familien miteinander zu vernetzen.

Spendenkonto Kinder mit seltenen Krankheiten – Gemeinnütziger Förderverein Raiffeisen Bank, 8610 Uster IBAN: CH63 8147 1000 0059 7244 8

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19.09.17 16:09

RÄTSEL | 8.7.2019 | 83

Migros-Geschenkkarten zu gewinnen!

Lösen Sie das Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eine von 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken.

Für die grüne Zusatzlösung winken 2 MigrosGeschenkkarten im Wert von je 50 Franken.

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So nehmen Sie teil: Hauptpreis (blaues Lösungswort) Tel.: 0901 560 041 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD1 SOMMER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8074 Zürich Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 560 065 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD5 WINTER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/ MMD12315 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss: Sonntag, 14.7.2019, 24 Uhr

Gewinner Nr. 26: Hauptpreis: Eduard Vock, Muttenz BL; Renato Gelpi, Agarone TI Zusatzpreis: Rolf Junker, Flawil SG; Daniel Amstad, Dietikon ZH

Auflösung Nr. 27:

STRAUSS

Was koche ich heute?

migusto.ch

Teilnahmebedingungen: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

84 | 8.7.2019 | RÄTSEL

Sudoku- Fans aufgepasst: Spielen und gewinnen Sie ab sofort online auf www.migmag.ch/ sudoku

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Quiz

2 × 100 Franken zu gewinnen

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die acht Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD2 TASTSINN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe

1. Er redete sich um Kopf und …

M Kragen

P Krawatte

L

Kinder

E

Etikette

2. Wie lautet ein anderer Begriff für Benimmregeln?

A Plakat

O Preisschild

3. Was wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt wurde?

T

U Rohling

Aufrichte

R Bauweihe

Teilnahmeschluss: Sonntag, 14.7.2019, 24 Uhr

4. Welche Stadt liegt nicht an der Aare?

I

S

Brugg

E

Interlaken

Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Wettingen

5. In wie viele Bistümer ist die Schweiz eingeteilt?

U 4

O 6

W 10

Quiz

6. Welcher Internetausdruck ist eine Reaktion auf übertriebene Wehleidigkeit?

R Mimimi

G Heulheul

Auflösung Nr. 27: ALBATROS

A Lollola

Auflösung Nr. 27: Gewinner Nr. 26: ALBATROS Rudolf Münger, Grüningen ZH Gewinner Nr.Kleindöttinger 26: Christian Proff, AG Rudolf Münger, Sudoku Grüningen ZH; Christian Proff, Auflösung Nr. 27: 142 Kleindöttingen Gewinner Nr. 26:AG Hanspeter Marti, Schönenwerd SO Christel Zouaoui, Montreux VD

7. Welcher Kanton hat in etwa die gleiche Fläche wie der Kanton Neuenburg?

S

I

Freiburg

L

Solothurn

Tessin

8. Wie heisst der meist aus Rosshaar bestehende Helmbusch römischer Legionäre?

R Laura

T

N Sophiae

Crista

Lösungswort : 1

2

3

4

5

6

7

8

Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.

Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.

Paroli

ABLASSEN AUF T O KSie AU Tragen die E T T Ein I S KWörter D zehn TAENE N Rätselgitter FO das SEE I U E Das LA ein.

GNE S I A MA Lösungswort E A Maus T S Nsich OR ergibt den OR T E B SBuchstaben RE in den TEN S T A E TFeldern E T5:T L E N S 1T bis

2 5

S

3 1

4

Lösung: 1

2

3

4

2

3

4

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom 2 Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD3 OSTEN. Hans Muster, 5 Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 80743Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe 1 Teilnahmeschluss: Sonntag, 14.7.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Lösung:

5

Lösungswort : 1

2 × 100 Franken zu gewinnen

ABLASSEN AU TOKAU F D I SKETTE FONT AENE LAEUSEE I MAGN E S I A OR T S NAME REBSORT E STAETTEN STETTLEN

5

Auflösung Nr. 27: HAFER

1

2

3

4

5

Gewinner Nr. 26: Hedi Kühne-Furrer, Tann ZH; Veronika Gradwohl, Hägendorf SO

S

4

PUNKTEN. SPAREN. ERLEBEN.

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86 | 8.7.2019 | MEINE WELT

«Das Akkordeon ist mein Orchester»

Olga Tucek tobt seit 22 Jahren über Bühnenbretter: als Balkan- und Theatermusikerin und vor allem als Aktivistin.

Ausserdem ist sie Songschreiberin und Autorin.

Im Frühling hat sie als Mitglied des Duos Knuth und Tucek den Schweizer Kleinkunstpreis gewonnen.

Text: Sabine Lüthi Bilder: Désirée Good

1

4

Bild: Sabine Burger

5

MEINE WELT | 8.7.2019 | 87

1 Mein Zuhause «Meine Frau Teresa und ich wohnen in Knonau in einem Haus mit Rundumsicht ins Grüne und grossem Garten – ein Paradies für uns und für Wildblumen, Bienen, Insekten und Vögel.»

2 Mein Frauenspinnrecht «Einmal pro Monat sitzen Teresa und ich mit ­bewegten Frauen bei einer Adliswiler Waldhütte ums Feuer. Ich bringe jeweils ein Lied mit, und wir folgen ­gemeinsam den Fährten ins Innere.»

2

3 Meine Frau «Teresa Dawson und ich sind Seelengefährtinnen und wollen

3

Name Olga Tucek (46) Wohnort Knonau ZH Das läuft bei mir «Neben der Arbeit mit Nicole Knuth als Duo Knuth und Tucek pflege ich meine e ­ igenen Projekte. Das Akkordeon habe ich immer dabei. Es ist mein Orchester, Dialogpartner und Atmosphärenzauberkasten zugleich. Ende Mai ­feierte ich Premiere mit meinem Stück ‹Von Frauen und Mächten – ein feministisches Freudenfeuer›.

Im Familienzentrum in Affoltern am Albis ZH findet monatlich ‹Tuceks Töne› statt. Ein Gratisanlass, der allen offen steht. Ich suche im Moment das kleine P ­ ublikum, experimentiere gern, reagiere spontan auf Anfragen und Wünsche. Meine Frau Teresa und ich machen viel Gemeinsames.

Sie ist so vieles für mich.

Wir inspirieren uns gegenseitig.»

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g­ emeinsam etwas bewirken. Die Katzen Nino (im Bild) und Lisa, die fotoscheu ist, sind Teil unserer Patchworkfamilie.»

4 Mein Hund «Murphy lebte in Spanien auf der Strasse. Ich habe ihn im Internet gesehen und mich sofort in ihn verliebt.

Die Büsis und er sind nicht gerade beste Freunde, lernen aber immer besser, einander zu tolerieren.»

Mein Lieblingsprodukt aus der Migros «Schon im Namen ‹Vegane Knusperstäbchen› nach Meeresart steckt viel Poesie.

Ich bin Vegetarierin und finde sie sehr, sehr fein.»

5 Mein Preis «Mit Nicole habe ich als Duo Knuth und Tucek im Frühling den Schweizer Kleinkunstpreis gewonnen.

Nach zwölf Jahren auf Tournee eine grosse Freude. Wir machen ab 2020 auf unbestimmte Zeit Pause.»

6 Meine Alphütte «Unsere Hütte auf der Rigi ist ein Zauberort, wo es sich wunderbar träumen, musizieren, schreiben, aber auch Holz sägen und vor allem mit der Natur leben lässt.» MM

«Halber Preis ist doppelter Grillgenuss.»

Grill-Regel von Florian P.

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