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Schmerzende Füsse – und jetzt?
Gut zu Fuss
Füsse müssen im wahrsten Sinn des Wortes oft einiges ertragen. Warum sie manchmal schmerzen und was dagegen hilft.
Text: Asmus Frank
Welche Ursache haben Fussschmerzen? Ein schönes Fussgewölbe ist nicht gottgegeben – es benötigt Muskeln. Denn die Muskeln an Füssen und Unterschenkeln halten die Füsse in Form. Schuhe mit ausgeprägtem Fussbett sind deshalb für gesunde Füsse kontraproduktiv, weil sie sie so gut stützen, dass die Muskeln erschlaffen. Die Folge: Die Füsse werden platt, weil das Fussgewölbe absinkt. Es kommt zu Spannungen in der Fusssohle und Fehlstellungen in den Gelenken sowie bei Ferse und den Zehen – und das kann schmerzen. Der Fersensporn oder Schmerzen in der Achillessehne haben häufig dort ihre Ursache.
Ein anderer Grund für Fussschmerzen sind Verletzungen, die nicht ausgeheilt sind, oder Übergewicht. Aber auch Erkrankungen wie Gicht, Rheuma, Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden in den Beinen, zum Beispiel wegen Diabetes oder Bandscheibenvorfall, können Fussschmerzen verursachen.
Was kann man dagegen tun? An erster Stelle steht das Dehnen der Muskulatur und das Training der Fuss und Unterschenkelmuskulatur: Gehen Sie immer wieder einige Schritte auf den Fersen und auf den Zehen. Heben Sie einen Bleistift mit den Zehen vom Boden auf. Ziehen Sie ein breites, elastisches Gummiband mit dem Fuss oder den Zehen in verschiedene Richtungen. Vergessen Sie dabei nicht, die Muskeln auch zu dehnen, zum Beispiel indem sie den Fuss über eine am Boden liegende Konservenbüchse rollen oder Sie einen langen Schritt machen und die Ferse des hinteren Beins auf dem Boden lassen, um die Waden zu dehnen. Ganz wichtig: Laufen Sie auch barfuss! Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, deren Füsse noch in Entwicklung sind.
Lassen sich Schmerzen damit nicht beheben, können Physiotherapie, medizinische Schuheinlagen, gezielt gesetzte Spritzen oder eine Operation helfen, um die Schmerzen zu behandeln oder die Fussform zu korrigieren.
Worauf sollte man beim Schuhkauf achten? Ausgelatschte, zu weiche oder zu enge Schuhe sind Gift für die Füsse. Am besten bei schmerzenden Füssen sind Schuhe, die die Ferse etwas stützen, mit stabileren Sohlen, die etwa so steif sind wie die von Trekkingschuhen. Denn oft schmerzen die Füsse bei der Abrollbewegung, und steifere Sohlen entlasten die Gelenke.
Kinder sollten keine Schuhe mit einem ausgeprägtem Fussbett tragen.
Was müssen Sportlerinnen und Sportler wissen? Wer im Training zu schnell zu viel will, überfordert seine Füsse. Beim Trainieren sollte man immer wieder die Schuhe wechseln und je nach Gelände unterschiedliche Modelle benützen. Spezialschuhe sind nicht in jedem Fall nötig. Sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen, ist hingegen sehr zu empfehlen. MM Tipps
Die Füsse mit einem warmen Bad und einer Massage verwöhnen.
Sind Schmerzmittel nötig: möglichst abends gegen die
Reizung und für eine
Muskelentspannung einnehmen. So spürt man tagsüber besser, wenn die Füsse die
Belastungsgrenze erreichen und kann darauf Rücksicht nehmen.
Erkrankungen wie Gicht oder Diabetes rechtzeitig behandeln, damit es nicht zu Beschwerden kommt.
Bei Gefühlsstörungen an den Füssen diese täglich auf unbemerkte Verletzungen kontrollieren
Bei wiederkehrenden oder starken Fussschmerzen einen Arzt aufsuchen, ebenso bei offenen Wunden, wenn sich der Fuss rötet oder anschwillt.
Dr. med Asmus Frank, Facharzt für Orthopädie FMH, Orthopädiezentrum, Medbase Kriens Mattenhof