Migros-Magazin-25-2021-d-OS

Ausgabe Ostschweiz, AZA 1953 Response Zentral, Psdg DP AG, Ent.bez.A 44631

migros.ch/magazin | MM25, 21.6.2021

ONLINE-DATING: DIE NEUEN TINDER Seite 47

Die besten Schweizer Krimis Seite 30

Bild. Elisabeth Real

Diese Fische schwimmen in Schweizer Gewässern

LAUFEN AM LIMIT

Julien Wanders zog nach Kenia, um den Weltrekord im Marathon zu brechen Seite 12

Seite 36

HOL DIR DEN WALD AUF DEN BALKON Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 0041(0)58-712 24 51, E-Mail: mireg@gmos.ch

Seite 40

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4 | 21.6.2021 | MEINE MIGROS

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Rückruf der Migros: Das Fairtrade-Schokoladejoghurt Eine interne Kontrolle ergab, dass das Bio Fairtrade Joghurt Schokolade (Artikel­ nummer 205021900000) in der Charge mit dem Verzehrdatum 16. Juli folgende nicht deklarierte Allergene enthält: Hasel­ nüsse, Mandeln und Soja. Kunden, die das betreffende Produkt gekauft oder bestellt haben, können es in den Laden zurückbringen. Der Verkaufspreis von Fr. –.85 pro Stück wird zurückerstattet.

Es gilt schon lange als out, unnötig Abfall zu produzieren.

Angesagt ist, das Besteck nach der Mahlzeit gleich mitzuverschlingen. Und in dieser Glacesaison verwenden umweltbewusste Schleckmäuler den essbaren Glacelöffel namens «Spoonie». Der Löffel ist sozusagen ein Guetzli, das man essen kann, wenn das Eis ausgelöffelt ist. Anders als normale Biskuits bricht er aber nicht so leicht. Zudem besteht er aus gerettetem Hafer, ist vegan und frei von E-Stoffen.

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Beim Glace-Mampfen etwas für die Umwelt tun – we like it!

-

Ein optisches Highlight ist er nicht. Aber man kann bekanntlich nicht alles haben.

MEINE MIGROS | 21.6.2021 | 5

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Tipp

Wie viel Sport für eine Wurst?

Im Sommer möchte man zwar an Grill­partys schlemmen, sonst aber am Strand eine gute Figur machen.

Beides geht nur, wenn man für den Grill die richtigen Gerichte wählt. ­Dabei helfen die Tipps von iMpuls – von der Vorspeise bis zum Dessert.

So schwimmt man zum Beispiel ­genau 14 Minuten, um ein Pouletbrüstchen zu kompensieren, und 42 Minuten bei einer Wurst. Vorsicht auch bei vegetarischen Optionen: Der Grillkäse benötigt im Vergleich zum Tofu danach mehr Bewegung.

Bilder: PD, Getty Images, Migusto/Pia Grimbühler

migros-impuls.ch/grillieren

BURRATA MIT ERDBEEREN

Halbieren oder vierteln Sie die Erdbeeren. Lassen Sie die Burrata ganz oder schneiden Sie sie nach Belieben in Würfel oder Scheiben. Richten Sie sie mit den Erdbeeren an und beträufeln Sie das Gericht mit Balsamico und Öl.

Eine fruchtig-cremige Vorspeise! Das Rezept finden Sie auf migusto.ch.

6 | 21.6.2021 | AUGENBLICK

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Auf der Wiese von Jürg Kägi fliegen Bienen ­Witwenblumen an. Der Landwirt liefert der Migros-Bäckerei Jowa jährlich rund 60 Tonnen pestizidfreies Getreide in IP-Suisse-Qualität und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität.

Die Aufnahme ist am 1. Juni entstanden.

Migros-Moment in Volketswil ZH

Bild: Roger Hofstetter

AUGENBLICK | 21.6.2021 | 7

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INHALT | 21.6.2021 | 9

Inhalt

52

Migileaks: Wir verraten die ­Rezepte diverser Migros-Klassiker, darunter auch die Tourist-Schoggi.

10 Raus aus der Corona-Höhle Wenn die Rückkehr in die Normalität Mühe macht 12 Der weisse Turbo Julien Wanders will den Weltrekord im Marathon. Dafür trainiert er seit sieben Jahren in Kenia 17 1, 2 oder 3?

21 Ab in den Süden Hotelplan-Chefin Laura Meyer über den Tourismus nach der Pandemie 26 Heute schon gekubbt?

Outdoorspiele für Gross und Klein 29 Google Maps cleverer nutzen 30 Die verschwundenen Kinder Was Krimi-Autorin Christine Brand zu ­ihrem neuesten Roman inspirierte

Impressum

36 Was schwimmt denn da?

Diese Fische leben in Schweizer Seen

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

39 Stadt, Land, Stutz 40 Der Balkon als Ökosystem Wie man die Prinzipien der Permakultur auf wenigen Quadratmetern anwendet

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

44 Jeder kann ein Yogi sein Purist, Guerillera oder Tanzfan? Finden Sie den Yoga-Stil, der zu Ihnen passt

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Art Direktion Barbara Pastore Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 215 000 (WEMF, MACH Basic 2021-1) Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum auf www.migmag.ch/impressum

Bilder: Migusto, Hans Schürmann/Cognito Films

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

70

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47 Schöne neue Dating-Welt Onlinedating soll weniger oberflächlich werden – diese Apps gehen neue Wege 52 Blévita und Farmer selbst machen 57 Migros Bank 59 Ihre Region Aktionen, Reportagen, News 69 Rätsel und Spiele 70 Meine Welt

10 | 21.6.2021 | CORONA

Die neue Angst vor dem Alltag Geimpft und trotzdem Angst, wieder soziale Kontakte aufzunehmen? So geht es vielen in der Schweiz, und es gibt bereits einen Namen dafür: Cave-Syndrome.

Text: Rahel Schmucki

D

er Tisch im Garten am Zürichsee ist für zwei gedeckt, die Rotweingläser sind gefüllt, die Würste brutzeln auf dem Grill. Ein normaler Abend bei Elena* (58) und Hans* (74).

Doch das war nicht immer so.

Vor Corona fuhren sie oft mit dem Zug nach Zürich, assen im Restaurant, gingen ins Kino oder luden Freunde ein. Dann kam die ­Pandemie und mit ihr die Angst. «Ich hatte fast Panik, dass sich mein Mann, der ja schon älter ist, anstecken könnte. Ich ging nur noch einmal in der Woche mit dem Auto einkaufen, sonst sahen wir keine Menschen mehr», erinnert sich Elena an den ersten Lockdown.

Sie verbrachten ihre Tage zu Hause oder gingen zu zweit ­wandern und Velo fahren.

Ganz so zurückgezogen leben die beiden nach ihrer zweiten Impfung nicht mehr. Sie treffen ihre Kinder und Enkelkinder und ein paar wenige Freunde, die auch bereits geimpft sind. Zu ihrem alten Alltag mit den vielen sozialen Kontakten haben sie aber nicht zurückgefunden. Im Zug oder an Orten mit vielen Menschen fühlen sie sich heute unwohl. «Wir haben hier genü-

gend Platz und alles, was wir brauchen. Mir fehlt nichts», sagt Elena.

Mit dieser Angst vor der alten Normalität sind Elena und Hans nicht alleine. Für dieses Phänomen gibt es bereits einen Namen: das Cave-Syndrome oder auf Deutsch das HöhlenSyndrom. Neben den Menschen, die weitere Öffnungsschritte kaum erwarten können, gibt es auch die, die sich an das Zu­ hausesein und die neue Realität ­gewöhnt haben und sich noch nicht wagen, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren.

Eine Übergangszeit

Die Psychologin Jacqueline Frossard hat sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit auseinandergesetzt und weiss: «Wir sind gerade in einer Art Übergangszeit, die Menschen müssen sich zuerst wieder an die neue alte Realität gewöhnen.» Und das könne eine Weile dauern.

Das erklärt Frossard so: Hat man sich während der Pandemie stark in die eigenen vier Wände zurückgezogen und den Kontakt zu anderen vermieden, fühlt man sich jetzt in grossen Gruppen automatisch etwas unsicher.

«Für viele ist es bequemer, weiterhin zu Hause zu bleiben.»

Jacqueline Frossard Fachpsychologin für Psychotherapie

«Soziale Kompetenzen wie Small Talk kann man auch verlernen. Oder zumindest befürchtet man, dass man sie verlernt ­haben könnte.»

Der Mensch neige grundsätzlich dazu, unangenehme Dinge zu vermeiden. Wieso sich also in eine potenziell unangenehme Situation begeben, wenn man nicht unbedingt muss? Hinzu kommt, dass sich viele in der Pandemie zu Hause gemütlich eingerichtet haben und sich dort sehr wohlfühlen. «Für diese Leute ist es bequemer, weiterhin zu Hause zu bleiben und sich ­ihren Ängsten nicht zu stellen»,

sagt Frossard. Das müsse nicht zwingend ein Problem sein, aber es könne zu Isolation, De­ pres­sionen, aber auch zu einem ­erhöhten Suchtmittelkonsum führen. Zudem können Aktivität und Auseinandersetzung helfen, bestimmte altersbedingte Symptome zeitlich etwas nach hinten zu verschieben. Ängste überwinden

Wer nicht den Rest seines Lebens zurückgezogen verbringen will, sollte sich aber genau diesen Ängsten stellen. Und das heisst nicht, dass man zwingend zu seinem alten Alltag zurückkehren

CORONA | 21.6.2021 | 11

CaveSyndrome in Zahlen Zum Cave-Syndrome in der Schweiz gibt es bislang noch keine Zahlen, sie werden gegenwärtig erhoben.

Aus den USA liegen jedoch bereits Zahlen vor. Die Erkenntnisse decken sich weitgehend mit einer Umfrage, die von der Zeitung ­ «Tages-Anzeiger» dieser Tage gemacht wurde:

49 %

der Befragten fühlen sich unwohl, wieder in die alte Normalität ­zurückzukehren.

48% Bild: Getty Images/Robert Hradil

fühlen sich auch nach der zweiten Impfung nicht sicherer.

35% leiden an Schlafstörungen.

Quelle American Psycho­logical Association: Stress in America – One Year Later, A New Wave of Pandemic Health Concerns

Nicht alle freuen sich über die Öffnungen: Soziale Kompetenzen kann man verlernen.

muss. Viele haben in d ­ ieser speziellen Zeit gemerkt, dass sie ­zuvor zu viele Termine hatten, oder sie haben ein neues Hobby entdeckt. «Man sollte sich überlegen, welche Dinge man zurückerobern will und welche nicht.»

Und dann heisst es: trainieren.

Am einfachsten geht das Schritt für Schritt. Hat man Angst, auf eine Party mit vielen Menschen zu gehen, lädt man vielleicht ­zuerst einige Leute zu sich ein.

Und für das nächste Mal nimmt man sich vor, an das grosse Fest zu gehen und dort mindestens 15 Minuten zu bleiben. «Es hilft auch, seine Ängste oder Unsicherheiten bei Freunden anzusprechen. So findet man vielleicht sogar Menschen, denen es genauso geht.»

Sich selber wieder an den ­sozialen Kontakt zu gewöhnen, ist aber nicht für alle möglich, etwa für Menschen, die bereits vor Corona unter Angststörungen oder einer sozialen Phobie litten. «Für diejenigen waren der

Lockdown und die gesellschaftlichen Einschränkungen eine willkommene Gelegenheit, sich ihren Ängsten nicht stellen zu müssen. Dadurch haben sich diese aber oft noch verschlimmert», sagt Frossard. In diesem Fall sei professionelle Hilfe sehr wichtig.

Hilfe brauchen Elena und Hans zum Glück keine. Einen ersten Ausflug nach Zürich ­haben die beiden bereits unternommen, um ins Kino zu gehen.

«Wir waren nur zu sechst im Saal. Zwischen mir und einem anderen Zuschauer war aber nur ein Sitz Abstand. Da habe ich mich trotz Maske und Impfung sehr unwohl gefühlt», sagt ­Elena. Trotzdem war das nicht ihr letzter Ausflug in die Stadt.

«Aber wir werden künftig sicher mehr Zeit beim Wandern und Velofahren verbringen als in der Stadt», sagt Elena. MM *Namen geändert

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12 | 21.6.2021 | LAUFSPORT

Schnelles «kleines Monster» Der Schweizer Julien Wanders hat zwei Ziele: den 10 000-Meter-Lauf an den Olympischen Spielen in Tokio und den Weltrekord im Marathon.

Ein Besuch in Kenia, wo er seit sieben Jahren lebt und trainiert.

Text und Bilder: Elisabeth Real

LAUFSPORT | 21.6.2021 | 13

E

ldoret, Kenia, 3. April 2021. An diesem Samstagmorgen hat Julien Wanders Mühe auf der Bahn. Laut Trainingsplan sollte er 2000 Meter in 2:55 Minuten pro Kilometer rennen, er steigt aber nach 1600 Metern aus. Es ist früh, still und neblig; in der Nacht zuvor hat es geregnet.

Der Tartan ist rutschig. Wanders wechselt die Schuhe, macht eine kleine Pause und steigt wieder ein. Die Sonne, die nun langsam aufgeht, beleuchtet die Atemwol­ ken, die er und seine Trainingskollegen im Rhythmus ihrer Schritte ausstossen. Wanders fügt sich mit seiner Grösse und seinem Körperbau perfekt in die Gruppe von Kenianern ein.

Obwohl er sich sehr anstrengt, sind seine Bewegungen flüssig und entspannt, seine Beine — weiss, muskulös, seidenglatt — spek­takulär. Am Schluss holt er die fehlenden 400 Meter allein nach und dreht noch ein paar Extrarunden. Beim Umziehen sagt er, dass er sich schwach fühle und ausser Atem sei. Die Woche darauf fehlt er im Training. ­Diagnose: Lungenentzündung.

Englisch sprechen wie Kenianer Der 25-jährige Julien Wanders

wurde in Genf in eine Musikerfamilie geboren. In der Primarschule übersprang der blitz­ gescheite Junge eine Klasse und fing mit sieben mit der Leichtathletik an. Als Teenager gab er alle anderen Hobbys auf und konzentrierte sich nur noch auf den Sport. Oft schwänzte er die Schule und ging stattdessen laufen. Gleichzeitig verschlang er alles, was ihm über die dominierenden Kenianer in die Hände kam. Langsam wuchs in ihm der Wunsch, mit ihnen zu trainieren, genauso schnell wie sie zu werden — oder sie gar zu schlagen.

«Ich war der Erste in unserem Verein, der international ­erfolgreich sein wollte. Die anderen zielten auf Schweizer Re-

Julien Wanders in seiner kenianischen Trainingsgruppe: Auch wenn er sich anstrengt, sind seine Bewegungen stets flüssig.

korde. Zwischen 16 und 18 wurde ich immer schneller und realisierte, dass mein Traum Wirklichkeit werden könnte.»

Kurz nach der Matur besuchte Wanders mit 18 zum ersten Mal das Laufmekka Iten in der westkenianischen Rift Valley Province. In der verschlafenen Kleinstadt, umgeben von Wäldern und Hügeln und bevölkert von zig Athleten, fühlte er sich sofort zu Hause: «In Iten konnte ich mich endlich voll und ganz aufs Training konzentrieren und musste mich niemandem mehr erklären.» Drei Jahre später liess er sich endgültig in Kenia nieder und teilt mit seiner Freundin, der Englischlehrerin Joan Jepkorir Kiprop, von allen «Kolly» genannt, seither eine kleine Wohnung. Zwischen den beiden herrscht eine Komplizenschaft; sie unterstützt den introvertierten Wanders emotional, wo sie nur kann. In ihrer Freizeit läuft auch sie, manchmal zusammen mit ihm und seiner Gruppe.

Nach Wanders’ Umzug nach Kenia stellten sich Erfolge ein: zwei Europarekorde, über zehn Kilometer (27:13) und im Halbmarathon (59:13), und vor zwei Jahren hat er sich mit 27:17:29 Minuten für den 10 000-MeterLauf an den Olympischen Spielen in Tokio qualifiziert.

Wanders lebt seinen Alltag in Kenia mittlerweile sehr selbst-

verständlich: Er trainiert zweimal am Tag, im Fitnessstudio stemmt er zweimal sein Körpergewicht (55 kg) und hört dabei Oldschool-Hip-Hop. Spricht er Englisch, hört er sich an wie ein Kenianer. Nach harten Work­outs lädt er seine Kollegen zum Frühstück ein. Sie nennen ihn liebevoll «Chemosi» – der A ­ usdruck bedeutet «kleines Monster». Er macht täglich zwei Siestas und geht abends sofort nach dem Essen ins Bett, um neun Stunden zu schlafen. Vor Trainingseinheiten ist er oft schweigsam und angespannt – danach gelöst.

Sein Idol, der Kenianer Eliud Kipchoge, ist nicht nur Welt­ rekordhalter im Marathon, sondern auch ein Mann, der gern übers Laufen philosophiert. Vor seinem Wiener Marathon mit

«Wenn ich innerlich ruhig bin, renne ich schnell. Nur leider ist das nicht immer so einfach.»

Julien Wanders

dem Ziel, erstmals unter zwei Stunden zu laufen, sagte er: «Entweder du beherrschst deinen Geist oder du wirst von ­deinem Geist beherrscht.» Oder: «Laufen ist zu 50 Prozent körper­liche und zu 50 Prozent mentale Arbeit.»

Für Wanders «stimmt das zu 100 Pro­zent», in Wien einer von Kipchoges Tempomachern. «Bin ich innerlich ruhig, renne ich schnell. Leider ist es nicht immer so einfach: Manchmal habe ich Stress, Probleme mit anderen oder in Beziehungen, obwohl ich das gar nicht will.»

Täglich 30 Minuten meditieren

Als Mensch kann man sich entscheiden, das Leben eher positiv oder eher negativ zu betrachten, und Wanders arbeitet deswegen viel an seiner Perspektive. Er meditiert täglich eine halbe Stunde, meistens vor dem Mittagessen. Immer öfter postet er inspirierende Texte zu Achtsamkeit auf Instagram und gibt den Followern Tipps für mentale Stärke. Und wie andere Eliteathleten setzt er sich Ziele. ­Katie Ledecky beispielsweise, derzeit schnellste Schwimmerin der Welt, nimmt sich Zeiten vor, die ihr Angst machen und die zu erreichen ihr unmöglich scheinen. Dann nähert sie sich ihnen Poolbahn um Poolbahn an. ­Julien Wanders bestätigt: «Ziele zu haben ist alles im Sport, sowohl grosse – die Olympischen Spiele oder einen Weltrekord im Marathon – wie auch kleine: Wettkämpfe, an denen ich an­ trete, um meine Form zu testen.»

Es ist ihm wichtig, während des mörderischen Höhentrainings genau zu wissen, wofür er sich verausgabt.

Um an einem Wettkampf das bestmögliche Resultat zu ­erlaufen, müssen viele Faktoren stimmen. Kipchoge soll sogar die Technik, während eines Marathons eine Trinkflasche vom Tisch zu greifen, perfektioniert haben. Doch der Körper ist un-

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2. Tag – Toskana – Ischia Vorbei an Rom erreichen wir am Nachmittag den Hafen von Pozzuoli, wo uns das Fährschiff für die kurze Überfahrt nach Ischia erwartet. Vom Hafen ist es nicht mehr weit zu unserem tollen Hotel an der Westküste. Nachtessen im Hotel.

3. Tag – Inselrundfahrt Ischia Heute unternehmen wir eine herrliche Inselrundfahrt – freuen Sie sich auf viele wunderbare Fotomomente, Ischia ist unfassbar schön! Hinter bizarren Steilküsten und kleinen Sandbuchten tauchen Weingärten und kleine Dörfer mit ineinander verschachtelten Häusern auf. Wir zeigen Ihnen unter anderem das Herz der Insel Ischia, Ischia Stadt, Casamicciola Terme und das kleine, bezaubernden Fischerdorf Sant‘ Angelo. Zurück im Hotel bleibt genügend Zeit zum Verweilen.

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und wird Sie begeistern. Wir bewundern die pastellfarbenen krummen Häuschen, die bizarren Klippen, das wildromantische Landesinnere und werden immer wieder mit atemberaubenden Aussichten über den Golf von Neapel verwöhnt – ein herrlicher Tag. Am späten Nachmittag geht es mit der Fähre zurück nach Ischia. Nachtessen im Hotel.

5. Tag – Freizeit Der heutige Tag steht zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Infrastruktur Ihres Hotels und geniessen Sie ein paar schöne Sonnenstunden am Strand. Nachtessen im Hotel.

6. Tag – Rom, die ewige Stadt Nach dem Frühstück heisst es Abschiednehmen von unserer Trauminsel. Das Fährschiff bringt uns zurück aufs Festland. Alle Wege führen nach Rom – auch wir geniessen heute ein paar unvergessliche Stunden in der ewigen Stadt. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt bleibt etwas Zeit zur freien Verfügung bevor wir weiter zu unserem Hotel in der Südtoskana fahren.

7. Tag -Heimreise Nach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.

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berechenbar, das gilt es zu akzeptieren; Kälte, Wind oder eine Grippe im Vorfeld können einem einen Strich durch die Rechnung machen. Viele Läufer berichten jedoch, dass nicht die physische Form das Problem sei, sondern der innere Druck, den sie sich vor dem Rennen aufbauen, und an dem viele – ab und zu auch Wanders – im entscheidenden Moment scheitern. Idealerweise sollte man seine Gedanken deshalb nicht allzu ernst nehmen: «Gedanken sind bloss Gedanken.

Sie kommen und gehen … man darf ihnen nicht zu viel Bedeutung zumessen», sagt er. «Wenn ich während des Laufens das ­Gefühl bekomme, dass ich mich kaum mehr bewegen kann, versuche ich, in einen Zen-Zustand zu geraten und dem Schmerz entgegenzulächeln.»

Nach harten Workouts lädt der Genfer seine Laufkollegen zum Frühstück ein.

Trainieren, essen und schlafen

Wanders Eltern haben ihm und seinen zwei Schwestern früh mit auf den Weg gegeben, dass man keine halben Sachen macht und nicht einfach den Bettel hinschmeisst, sobald der Weg steinig wird. Wanders hat sich das Gebot aus der Kindheit zu Herzen genommen: Seit er sich fürs Laufen entschieden hat, gibt es in seinem Leben neben Leichtathletik wenig Platz für anderes.

Trainieren, essen, schlafen: Das macht ihn am glücklichsten.

Ein zu enger Fokus hingegen kann für Athleten gefährlich werden. Wenn alles, was vom Training abhält, als Hindernis angesehen wird, fühlt man sich mehr und mehr wie ein Gefan­ gener des Sports. Viele Athleten leiden an Depressionen; die Tennisspielerin Naomi Ōsaka und der Schwimmer Michael Phelps haben ihre unlängst publik gemacht. Wanders erzählt ehrlich, dass er unter seiner Leidenschaft manchmal leidet. «Ich ­liebe das Laufen so sehr: Es ist Fluch und Segen zugleich.

Früher war ich dazu noch ­unglaublich ungeduldig. Könnte ich dem jungen Julien heute

«Ich war der Erste in unserem Verein, der international erfolgreich sein wollte.»

Julien Wanders

e­ inen Rat geben, wäre es dieser: Nimm es bitte locker, sei nicht so hastig. Du hast doch genug Zeit!» Mitunter fällt es ihm schwer, mit Enttäuschungen umzugehen. «Früher habe ich nach einem schlechten Resultat jeweils eine Woche lang mit ­niemandem geredet, weil ich so frustriert war. Jetzt fühle ich mich zwar danach nicht besser, aber ich gebe mir mehr Mühe: Die anderen können schliesslich nichts dafür.»

220 Kilometer pro Woche

Wanders wird seit dem vergangenem Jahr vom Italiener Renato Canova gecoacht, der in Athletenkreisen berühmt-berüchtigt ist: Seine Trainingspläne sind streng und verlangen absolute Konzentra­tion und Hingabe.

Für Wanders ist es schwierig, sich Schwächen ein­zugestehen und zurückzu­stecken, doch dank Canovas Autorität lernt er, auf

den Körper zu hören, besser zu regenerieren und trotz gelegentlichen Dämpfern nicht in Selbstzweifel zu versinken.

Wanders läuft bis zu 220 Kilometer pro Woche. «Meine Beine fühlen sich immer schwer an», sagt Wanders, nicht klagend, sondern zufrieden. «Deshalb ist es okay, auch mal ein paar Tage Pause zu machen.» Eine solche Aussage wäre dem jungen Julien früher nicht mal im Traum über die Lippen gekommen. Heutzutage schafft er es ohne schlechtes ­Gewissen, drei Tage mit ­seiner Mutter auf Safari zu verbringen oder sich mit Kolly für ein verlängertes Wochen­ende in einem Luxushotel zu verschanzen. Und dank dieser Gelassenheit werden seine Beine schneller wieder leichter und können nach den Olympischen Spielen in Tokio Kurs nehmen auf ein weiteres grosses Ziel: ­seinen ersten ­Marathon. MM

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Katz und Maus 1, 2 ODER 3 ? Der Grosse (10) und der Kleine (5) sind wie Tom und Jerry. ­Ständig geben sie sich aufs Dach. Und doch suchen sie immer die Nähe des ­anderen. Sind sie abends erschöpft, ­spielen sie Katz und Maus. Fläzt der Grosse in seinem Zimmer entspannt auf dem Futon, kann der Kleine es nicht lassen, auf ihm herumzuklettern. Hört der Kleine aufmerksam eine Geschichte, nähert sich der Grosse auf leisen Sohlen, um ihn auszukitzeln. Abends foppen sie sich, bis sie Arm in Arm einschlafen.

Wenn sie sich aber auswärts treffen, finden sie sich einfach nur toll. Kürzlich sind sie sich während der Sportwoche der Schule begegnet. Sie sind sich in die Arme gefallen und dann Hand in Hand eine Runde auf der Finnenbahn gerannt.

Die Fotos der Kindergärtnerin rühren mich. Und zu Hause erzählen sie euphorisch davon, bevor sie sich wieder in die Haare geraten. – Und jetzt? MM 1 Ich erkläre ihnen, wie anstrengend

Illustration: Lisa Rock

ihre ewigen Sticheleien sind.

2 Ich drucke das Foto ihrer innigen ­Umarmung aus und schaue es mir an, wenn sie sich (und mich) wieder ­einmal auf die Palme bringen.

3 Ich inszeniere hie und da «zufällige» Treffen irgendwo im Quartier.

Monica Müller (47) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 2: Mit diesem Foto im Hintergrund können sie sich noch lange vermöbeln – ich habe dann immer vor Augen, dass sie sich eigentlich bloss necken.

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8. Tag: Castiglion – Schweiz Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

1. Tag: Schweiz – Garda Hinfahrt über die Arlberg-Route und durch das Südtirol nach Garda.

2. Tag: Verona Geführter Rundgang in der Stadt von Romeo und Julia. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.

3. Tag: Venedig** Von der Piazza San Marco mit dem Dogenpalast und Markusdom zum Canale Grande mit der bekannten Rialto-Brücke. In Venedig erwarten uns heute zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die wir auf unserem Rundgang sehen.

4. Tag: Gardasee-Panoramafahrt** Besuch des Fischerdorfs Bardolino und der Halbinsel Sirmione im Süden des Sees. Später Rundgang durch eine Olivenöl-Mühle inklusive Kostproben.

5. Tag: Garda – Schweiz Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

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1. Tag: Zürich – Palermo – Monreale Flug nach Palermo. Den heutigen Tag widmen wir Palermo und Monreale.

2. Tag: Ausflug Westsizilien** Besichtigung der Ausgrabungsstätte in Segesta und Süsswein-Verkostung.

3. Tag: Piazza Armerina Besuch in Piazza Armerina. Mittagessen in einem lokalen Restaurant.

4. Tag: Ausflug Aeolische Inseln** Bootsfahrt zur Insel Lipari und anschliessend zur Nachbarinsel Vulcano.

5. Tag: Ausflug Ätna und Taormina Besuch des Vulkans Ätna und Taormina.

6. Tag: Freier Tag am Meer Erholsamer Tag am Meer.

7. Tag: Ausflug Castelbuono und Cefalù Wir besichtigen Castelbuono und fahren ins pittoreske Fischerstädtchen Cefalù.

8. Tag: Palermo – Zürich Rückflug mit Swiss nach Zürich.

1. Tag: Zürich – Brindisi Flug nach Brindisi. Mittagessen in einer typisch apulischen Masseria in Ostuni.

2. Tag: Castel del Monte und Bari Wir besichtigen das imposante Stauferschloss Castel del Monte und spazieren durch die Altstadt von Bari.

3. Tag: Ausflug Matera** Geführte Stadtbesichtigung in Matera.

Am Nachmittag Besuch einer Ölmühle.

4. Tag: Lecce und Salent. Halbinsel** Geführter Altstadtrundgang in Lecce.

Anschliessend besuchen wir Gallípoli.

5. Tag: Grotten & Alberobello** Wir besuchen die Castellana-Grotten.

Weiterfahrt nach Alberobello, die Stadt der «1000 Trulli».

6. Tag: Brindisi – Zürich Aufenthalt in der pittoresken Hafenstadt Monopoli und Transfer zum Flughafen. Rückflug nach Zürich.

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FERIEN | 21.6.2021 | 21

Derzeit besonders gefragt sind Griechenland – im Bild die Loutro-Bucht auf Kreta –, Spanien und Zypern.

«Reisen wird wieder spezieller» Der Massentourismus wird auch nach Corona nicht verschwinden, sagt Hotelplan-Chefin Laura Meyer.

Aber mehr Reisende dürften bewusster unterwegs sein und länger an einem Ort bleiben. Und: Es wird wieder kräftig gebucht, besonders fürs Mittelmeer.

Bild: iStock

Text: Ralf Kaminski, Lisa Stutz

L

aura Meyer, Sie ­waren selbst kürzlich in den Ferien.

Wie umständlich war das?

Ich war im Mai in Dubai – mit der Familie und um Geschäfts­ partner persönlich kennen­ zulernen. Es hat alles hervor­ ragend geklappt. Aber es ­waren weniger Leute als sonst am Flughafen, und man musste nega­tive Coronatests vor­ weisen und im Flugzeug eine Maske tragen.

Keine unangenehmen ­Überraschungen?

Nein. Aber das ist eine Frage der Einstellung: Natürlich kann man sich jedes Mal auf­ regen, wenn man beim Be­ treten eines Restaurants eine Maske anziehen muss. Oder man kann sich freuen, dass man überhaupt ins Restaurant gehen kann. Ich gehöre zur zweiten Sorte.

Welche Rückmeldungen bekamen Sie von Kundinnen und Kunden, die sich ins A ­ usland in die Ferien gewagt haben?

Weitgehend sehr positive. ­Natürlich kann es vorkommen, dass etwas vor Ort nicht funk­

22 | 21.6.2021 | FERIEN

Locken mit tollen Stränden: Ayia Napa auf Zypern (rechts) und die Costa Brava in Spanien (unten).

Wie war das vor Corona?

Das erweiterte Mittelmeer war auch zuvor schon wichtig.

Was derzeit noch fehlt, sind die USA und Kanada, zwei sonst sehr beliebte Sommer­ destinationen. Dorthin kann man im Moment nicht r­ eisen, was sich aber bezüglich USA bald ändern könnte.

tioniert. Zum Beispiel, wenn ­jemand ein Hotel gebucht hat, das nun doch erst später öffnet.

Das sind aber Probleme, bei ­denen unsere Stärken zur Gel­ tung kommen. Wir sind es ­gewohnt, Lösungen zu finden.

Wer alleine bucht, muss selbst schauen. Wir haben im Moment viele neue Kundinnen und Kun­ den, die sagen, dass sie ihre ­Ferienpläne gerade jetzt in die Hände eines vertrauensvollen Reiseveranstalters geben wollen.

Können Sie von der Krise am Ende gar profitieren?

Unser Ansporn ist natürlich, diese neuen Kundinnen und Kunden auch längerfristig zu ­behalten. Weil sie sehen, dass wir nicht nur Sicherheit, ­sondern auch einen tollen ­Service bieten.

«Innerhalb von Europa kann man schon jetzt gut für den Herbst buchen.»

Seit ein paar Wochen sind die Hotelplan-Reisebüros wieder geöffnet. Gibt es für Sommer und Herbst viele Buchungen?

Sogar sehr viele! Momentan ­haben wir pro Tag mehr Buchun­ gen als zur gleichen Zeit im Jahr 2019. Vor allem Mittelmeer-­ Destinationen sind sehr gefragt.

Die darauf spezialisierten Mitar­ beiterinnen und Mitarbeiter sind darum nicht mehr in Kurzarbeit.

Und die beliebtesten Ziele?

Griechenland, Spanien und ­Zypern. Und nach wie vor die Schweiz. Beim Ferienwohnungs­ vermittler Interhome sind die Schweiz, Frankreich, Spanien und Italien am beliebtesten.

Und Asien?

Dorthin wird man wohl erst nächstes Jahr wieder reisen können. Wobei immerhin Thai­ land im Herbst wieder öffnen soll. Auch Australien und Neu­ seeland bleiben für Touristen wohl noch länger geschlossen.

CEO der Hotelplan Group Laura Meyer (40) leitet seit Anfang des Jahres die ­Hotelplan-Gruppe, nachdem sie schon seit 2018 im Verwaltungsrat sass.

Die Juristin arbeitete zuvor als Managing D ­ irector und Head of D ­ igital ­Distri­bution & Analytics bei der UBS, noch vorher beim Unternehmens­ berater McKinsey. Meyer ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Die Hotelplan Group hatte 2020 ein schwieriges Jahr – wie die gesamte Reise­­branche. Das Un­ ternehmen hat in der Schweiz inzwischen noch 81 Hotelplan-Filialen (plus 8 BTA First Travel und ­weltweit 94 Büros von ­Interhome). Zudem wurde fast jeder fünfte Mit­ arbeitende entlassen, ­aktuell sind es noch 1900.

Der Umsatz der Gruppe fiel um 58 Prozent auf 809 Millionen Franken.

Bis vor Kurzem riet Hotelplan generell, ganz kurzfristig zu buchen. Das ist nicht mehr so?

Innerhalb von Europa kann man problemlos jetzt für den Herbst buchen. Wir empfehlen es sogar, weil gewisse Hotels teilweise schon ausgebucht sind.

Wann wird alles wieder normal sein?

Dazu gibt es unterschiedliche Thesen. Meine Einschätzung ist, dass es erst in den Jahren 2023/24 eine komplette ­Normalisierung geben wird.

Auch in finanzieller Hinsicht.

Wird sich das Reisen nach ­Corona verändern?

Einige Trends haben sich schon vor Corona abgezeichnet. Zum Beispiel wächst das Angebot an Ferienwohnungen stärker als bei Hotel­s. Und viele haben gemerkt, dass es auch in der Schweiz schön ist und man nicht immer fliegen muss. Nachhaltigkeit ist ein gros­ ses Thema. Wir erwarten, dass viele Leute künftig bewusster ­reisen werden. Sie fliegen weni­ ger und wenn, dann bleiben sie tendenziell länger.

Nehmen Sie diese Veränderungen jetzt schon wahr?

Momentan sehen wir zwei Grup­ pen. Die eine verhält sich wie

vorher: Sie will zu einem guten Preis an einen schönen Strand reisen. Das wird es wohl auch immer geben Und dann gibt es die Gruppe, die lieber an ­weniger prominente Destina­ tionen reist und in kleineren Unterkünften übernachtet, die es ­naturnaher mag und dafür auch etwas mehr Geld ­ausgibt.

Apropos Nachhaltigkeit: Wäre es vorstellbar, dass der CO2Fussabdruck einer Reise künftig standardmässig ausgewiesen wird, mit einer Art Label?

In diese Richtung wollen wir tat­ sächlich gehen – auch wenn das

FERIEN | 21.6.2021 | 23

Zypern

Flugzeug oder Zug, Frau Meyer?

Am Strand liegen oder Land und Leute entdecken?

Land und Leute

Buch oder E-Book?

Buch – auf Reisen aber lieber E-Book oder AudioBook.

Mit dem Flugzeug oder dem Zug nach Berlin?

Zug, wenn es zeitlich drin liegt

Kund*innen oder Kundinnen und Kunden?

Kundinnen und Kunden.

Hotel oder Airbnb?

Beides, wobei natürlich Interhome statt Airbnb

Steak oder Gemüsegratin?

Veganer Gemüse­ gratin. Ich esse wann immer möglich vegan.

Gold oder Bitcoin?

Gold

Spanien nicht für jede Reise ganz so ­einfach zu kalkulieren ist.

Bilder: Christian Schnur, iStock

Wird Reisen teurer werden?

Meine Einschätzung ist eher, dass nicht das einzelne Produkt teurer wird, sondern viele ­bewusst eine wertigere Reise wählen, um sich etwas zu ­gönnen. Reisen wird wieder mehr zu etwas Speziellem.

Das wäre eigentlich eine ­erfreuliche Entwicklung.

Durchaus. Und für einen Reiseveranstalter wie uns ist es eine Chance, die eigenen ­Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

«Es dürfte nochmals eine Marktbereinigung geben, von der eher die Grossen profitieren.»

Sie sagten kürzlich, es sei ­unwahrscheinlich, dass in drei Jahren die gleichen Player der Branche die gleichen Markt­ anteile haben. Weshalb gehört Hotelplan zu den Gewinnern?

Ich denke, wir haben uns während der Corona-Zeit vorbildlich verhalten. So haben wir etwa ­unseren Kunden stornierte ­Reisen rückvergütet, auch wenn wir dieses Geld von unseren Partnern noch nicht erhalten hatten. Diese Früchte können wir derzeit ernten – und hoffentlich auch in Zukunft. Wir sind der letzte grosse Anbieter, der in Schweizer Hand ist, und haben mit der Migros eine verlässliche Mutter, mit der sich ­Synergien nutzen lassen.

Und wer wird verlieren?

Es gibt diverse Anbieter, bei ­denen sich viele Schulden an­ gesammelt haben – gerade auch bei denen, die Hotels oder ­Airlines besitzen. Wir hingegen können unser Angebot schnell der Situation anpassen. Es dürfte in den nächsten Jahren nochmals eine Bereinigung geben, von der eher die Grossen profi-

tieren. Sie haben auch die Mittel, um digital auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Dennoch musste Hotelplan Personal entlassen und ­Filialen reduzieren. Werden noch mehr verschwinden?

Ausschliessen lässt sich das nicht. Die Frage ist, wie die Reiseberatung der Zukunft aussieht – und wir glauben, dass es dafür mehr Kanäle geben wird. Beratung wird eher wichtiger, aber sie wird nicht mehr nur persönlich im Reisebüro oder telefonisch stattfinden, sondern auch ­vir­tuell. Gut möglich, dass es ­weniger Filialen geben wird, aber kaum weniger Mitarbeitende.

Sie haben Ihren neuen Job ­Anfang des Jahres quasi auf dem Höhepunkt der Krise ­angetreten. Nicht gerade ideal.

Mir war klar, wie die Lage ist, als ich den Job angenommen habe.

Ich war also vorbereitet und habe bisher keine bösen Über­ raschungen erlebt. Eher positive, etwa, wie motiviert die Mitarbeitenden auch auf dem Höhepunkt der Krise waren.

Anders als Ihr Vorgänger ­kommen Sie nicht aus der ­Tourismusbranche – was hat Sie daran gereizt?

Ich reise selbst leidenschaftlich gerne. Zudem war mir das ­Unternehmen aus meiner Zeit im Verwaltungsrat bereits gut bekannt. Ich finde es eine spannende Herausforderung, das ­traditionsreiche Unternehmen Hotelplan weiterentwickeln zu dürfen, umso mehr, als jetzt gerade viel im Umbruch ist.

Wenn Sie ganz frei wären: Wo­ hin würden Sie morgen reisen?

Ich vermisse Asien, insgesamt wohl meine liebste Destination.

Aber am wenigsten gut kenne ich Südamerika. Wäre ich frei und hätte länger Zeit, würde ich deshalb dort einmal durch den ganzen Kontinent reisen. MM

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Ausflug mit Booten auf dem Cetina Fluss. Rückkehr zum Schiff und Weiterfahrt nach Split. Rundgang mit Besuch des Diokletianpalastes. Freizeit und individu­ elles Abendessen. (F, M)

7. Tag Split–Šibenik In Šibenik Stadtrundgang und Busfahrt zu den Krka Wasserfällen. Rundgang durch die Fjordwelt. Individuelles Abendessen. (F, M) 8. Tag Šibenik–Zadar Fahrt nach Zadar. Busausflug zum «Zrmanja Canyon». Mittagessen im Gasthof.

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Rückfahrt zum Schiff. Rundgang durch Zadar. Indivi­ duelles Abendessen. (F, M) 9. Tag Zadar–Insel Rab Ankunft in Rab. Zeit für indivi­ duelle Erkundungen oder Strandbesuch. Altstadt­ rundgang und individuelles Abendessen. (F, M) 10. Tag Insel Rab–Rijeka Fahrt nach Rijeka und Rund­ gang durch die Stadt. Chefs­Dinner an Bord. (F, M, A) 11. Tag Rijeka–Zagreb–Zürich Bustransfer zum Flug­ hafen Zagreb. Rückflug nach Zürich. Individuelle Heimreise. (F)

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26 | 21.6.2021 | SPIELE

DER SOMMER WIRD SPIELERISCH

4

Draussen spielen: Wann, wenn nicht jetzt? Wir präsentieren acht Outdoorspiele für Gross und Klein, die man ohne grossen Aufwand vor der Haustür, auf Quartierstrassen oder grossen Plätzen spielen kann.

Text: Valeria Wieser

1

2

Boccia, Boule und Pétanque 1, 2

Diese jahrhundertealten Spiele sind ziemlich gemütlich. Sowohl für Boule wie auch Boccia braucht es Spielkugeln, ausserdem eine kleine Zielkugel und eine Bahn. Für Freizeitspieler reicht ein Kiesplatz. Das Ziel: Die eigenen Kugeln von einer festgelegten ­Linie aus möglichst nahe an die Zielkugel werfen. Bei der Freizeitsportart, die auf öffentlichen Plätzen gespielt wird, handelt es sich meist um Boule.

Boccia findet in der Regel auf nivellierten Sandbahnen statt. Während Bocciakugeln häufig aus Kunststoff sind, ­bestehen Boulekugeln aus Metall.

Pétanque ist die Wettkampfvariante von Boule. Der Begriff kommt vom provenzalischen Begriff «Ped tanco», was so viel heisst wie «auf dem Boden ­fixierter Fuss». Geworfen werden die Kugeln aus einem Wurfkreis heraus.

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3 3 Eile mit Weile Da kann auch die kurzsichtige Oma gut mitspielen: Beim RiesenEile-mit-Weile misst das Spielfeld 160 × 160 cm, die Figuren sind 14 cm hoch, die Regeln bekannt.

Die Spielmatte kann man mit ­Heringen am Boden befestigen.

Aufbewahrt und transportiert wird das ganze Set in einer ­praktischen Tragtasche.

Ludo Eile mit Weile, Migros.

Fr. 39.95

4 Kubb Kubb – auch Wikingerschach oder Schwedenschach genannt – ist ein Spiel, das mit zwei Mannschaften auf dem Rasen gespielt wird. Um loszulegen, braucht es zehn Holzklötze, sogenannte Kubbs, einen Holzkönig und Wurfhölzer. Es geht darum, die Kubbs der Gegnermannschaft mit den Wurfhölzern umzumähen. Gewonnen hat das Team, das es zuerst schafft, nach allen Kubbs den Holzkönig in der Mitte des Spielfelds mit ­einem Wurfholz zu fällen.

SportXX, Fr. 49.90

5 Darts Warum nicht wieder mal das gute alte Darts hervorholen: Ist rasch aufgehängt und sorgt für ­stundenlangen ­Spielspass.

Carromco Bristle Look, mit 6 Pfeilen.

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5

6 Ringwurf

Hier kommt es auf ein gutes Auge an, ein wenig ­Geschicklichkeit kann auch nicht schaden. Die Regeln sind denkbar einfach: Jeder Teilnehmer versucht seine Ringe auf Stäbe mit ­möglichst hohen Zahlen zu werfen. Eigene Spielva­rianten dürfen frei erfunden werden. Das Spiel ist zusammensteckbar und lässt sich leicht transportieren.

Schildkröt Ringwurfspiel, SportXX, Fr. 39.90

SPIELE | 21.6.2021 | 27

7

6

Street Racket

7 Frisbee und Disc Golf Frisbee ist ein beliebter Klassiker. Eher unbekannt: Discgolf, das auch mit einer Art Frisbees gespielt wird, wobei Elemente anderer Sportarten eingebaut sind. Die Scheibe wird in fix installierte Körbe ­bugsiert. Übungsplätze und Parcours gibt es an ­verschiedenen Orten in der Schweiz, meist in öffent­lichen Grünanlagen. Frisbee Extreme Coaster, SportXX, 1 St., Fr. 14.90

Neuer Racket-Sport, der drinnen oder draussen gespielt wird und ganz ohne Netz auskommt.

Man malt – etwa mit Kreide – drei aneinandergereihte Felder auf den Boden. Das mittlere Feld darf nicht genutzt werden.

Mit den Rackets spielen sich die zwei Gegner den Ball zu. Dieser muss immer zuerst auf dem Boden des Gegnerfelds aufprallen, darf also nur auf indirektem Weg zurückgespielt werden. Das Tolle dabei: Die Spielweise ist flexibel. Als Gruppe kann man etwa Rundlauf spielen oder im Kreuz, indem man links und rechts des mittleren Q ­ uadrats zwei weitere anfügt.

Infos: streetracket.ch 8 SportXX, Fr. 29.90

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DIGITAL | 21.6.2021 | 29

Besser orientiert: Neben Orten findet man auf Google Maps Stadtpläne, den ­Parkplatz oder den nächsten Bankomaten.

Maps offline nutzen Speziell im Ausland oder mit kleinem Datenvolumen ergibt es Sinn, Google Maps auch ohne ­Internetverbindung zu nutzen.

Geben Sie einen Städtenamen ein und tippen Sie unterhalb des angezeigten Kartenausschnitts auf «Herunterladen». Der Stadtplan kann fortan auch offline ­genutzt werden.

Mit dem ÖV navigieren In zahlreichen Städten kennt Google Maps die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel. Um sich navigieren zu lassen, geben Sie die Zieladresse ein und tippen auf «Route». Wenn Sie das Bussymbol anwählen, erhalten Sie die besten Verbindungen inklusive Abfahrtszeiten und allfällige Verspätungen angezeigt.

Illustration: Getty Images

Entfernungen messen Wie weit ist es von Bern nach Berlin? Die Antwort lässt sich auf Google Maps herausfinden.

Auf maps.google.com klicken Sie mit rechts auf den Startpunkt und wählen «Entfernung messen». Ein Klick aufs Ziel zeigt die Entfernung per Luftlinie.

Parkposition speichern Wer in einer fremden Stadt ­parkiert, kann den Parkplatz

Immer einen Plan dabei Google Maps kann weit mehr als Orte finden

und den schnellsten Weg von A nach B zeigen.

Das Migros-Magazin zeigt neun nützliche Funktionen für den Alltag.

Text: Reto Vogt

in Google Maps markieren, um das Auto später schneller wiederzufinden. Dazu tippen Sie auf den blauen Punkt und wählen «Als Parkplatzstandort fest­ legen» an.

Umgebung scannen In welche Richtung muss ich ­gehen? Vor dem Loslaufen ist das oft die schwierigste Frage, wenn man sich nicht auskennt.

Hierbei hilft die sogenannte Live-View-Funktion, die mithilfe der Smartphone-Kamera die Umgebung scannt und anzeigt, wo der richtige Weg ist. Damit «Live View» funktioniert, muss beim Smartphone die Kompass­ kalibrierung eingeschaltet sein und bei Google Maps ein Zielort eingegeben werden.

Präziser suchen Wo ist der nächste Bankomat, ein Café oder Museum? Statt nach einer konkreten Adresse oder ­einem spezifischen Restaurant zu suchen, können Sie in Google Maps auch nach Begriffen wie «Restaurant», «Post» oder eben «Bankomat» suchen und er­ halten die passenden Adressen in der Umgebung angezeigt.

gedrückt. Ziehen Sie ihn nun nach unten, zoomen Sie heran, schieben Sie ihn nach oben, wird der Ausschnitt wieder grösser.

Den Heimweg verfolgen Halten Sie Familie und Freunde auf dem Laufenden, wo Sie sich gerade aufhalten. Dazu tippen Sie in Google Maps oben rechts auf Ihr Profilfoto oder Ihre ­Ini­tialen und wählen Sie «Standortfreigabe». Dort können Sie einen Link gene­ rieren, über den Ihr­­jeweiliger Standort für eine Stunde zu ­sehen ist. Ideal für den Heimweg zu später Stunde.

Pendelstrecke speichern Regelmässig genutzte Strecken lassen sich speichern. Geben Sie Ihr Ziel ein, das Verkehrs­ mittel sowie die bevorzugte ­Route und tippen Sie abschliessend unten auf «Anpinnen».

Ab jetzt können Sie die Route ­sofort abrufen, ohne das Ziel ­eintippen zu müssen.

Einhändig zoomen

Die App herunterladen

Das Smartphone in der einen, den Regenschirm in der anderen Hand. Unmöglich, so einen Kartenausschnitt auf Google Maps heranzuzoomen? Nein. Tippen Sie mit dem Daumen doppelt auf den Bildschirm, halten Sie diesen beim zweiten «Tipper»

Wenn nichts anderes erwähnt ist, beziehen sich die Tipps auf die Smartphone-App von Google Maps. Falls Sie diese noch nicht installiert haben, steht sie im App Store oder im Play Store ­kostenlos zum Herunterladen bereit. MM

30 | 21.6.2021 | KRIMINALROMANE

Queen of Crime

Die Emmentalerin Christine Brand ist die Krimikönigin der Schweiz: Ihr neuester Wurf «Der Bruder» stürmte innert Kürze auf Platz eins der Bestsellerliste.

Text: Barbara Lukesch Bild: Sava Hlavacek

ihre Wohnung, verschenkte den Grossteil ihrer Habseligkeiten und ging für sieben Monate ­allein auf Weltreise: «Davon ­hatte ich schon lange geträumt.»

Sie schreibt ohne feste Bleibe

M

ehr als zwanzig Kinder und Jugendliche wurden in den 80er-Jahren in der Schweiz entführt oder ermordet.

Von sieben fehlt bis heute jede Spur. Das Land geriet damals in eine Art Schockstarre; die Vermisstenanzeigen mit den Kindergesichtern verfolgten die Menschen auf Schritt und Tritt, hingen sie doch beim Lebensmittelhändler, der Gemeindeverwaltung, auf dem Polizeiposten. Eltern warnten ihre Töchter und Söhne eindringlich davor, mit einem fremden Mann mitzugehen. Christine Brand nickt: «Ich war damals genauso alt wie einige der Betroffenen, und meine Mutter sagte ständig zu mir, ich müsse laut schreien und wegrennen, wenn mir irgendein Unbekannter zu nahe komme.»

Es seien «schlimme Geschichten» gewesen, die aber auch ihr In­teresse an der Kriminalistik geweckt habe.

Eine morbide Ader habe sie als Tochter eines Bestatters schon immer gehabt. Der An-

blick von Toten war ihr vertraut, darunter auch ihre Urgrossmutter, die sie sogar im Sarg schmücken durfte: «Die ermordeten und verschwundenen Kinder aber erschreckten mich total.»

Die Story plötzlich vor Augen

Die dramatischen Ereignisse ­haben die inzwischen 48-jährige Emmentalerin nie ganz losge­ lassen. Und als sie nach einem Stoff für ihren dritten Kriminalroman mit der Journalistin ­Milla Nova und ihrem blinden Kollegen Nathaniel in den Hauptrollen suchte, hatte sie die Story plötzlich vor Augen: Vor dem Hintergrund der damaligen Verbrechen siedelte sie die ­fik­tive Geschichte der Gerichts­ medizinerin Irena Jundt an, ­deren Bruder eines der Opfer ­gewesen sein soll.

Irena Jundt ist für die Leserschaft von Christine Brands Krimis keine Unbekannte; schon in «Blind» und «Die Patientin» hatte sie einen kleinen Auftritt.

Nun habe sie Lust gehabt, erzählt die Autorin, diese bisher

eher unnahbare Figur, die sie aber immer schon toll gefunden habe, in den Mittelpunkt zu ­stellen. Nathaniel und Milla, die Investigativjournalistin beim Schweizer Fernsehen, die für eine gute Story Kopf und Kragen riskiert, hätten in den ersten beiden Bänden die Hauptrollen gespielt: «Zeit also für eine ­Veränderung».

Veränderungen schätzt Christine Brand ohnehin. Nach ihrer Ausbildung als Lehrerin wechselte sie mit 21 Jahren in den Journalismus und arbeitete als Redaktorin und Gerichts­ reporterin bei der «Berner Zeitung», später beim «Bund». Vier Jahre als Fernsehjournalistin bei der «Rundschau» folgten, bevor sie neun Jahre der «NZZ am Sonntag» als Redaktorin die Treue hielt. Eine unglaublich lange Zeit für eine Frau, die von sich sagt, dass zu viel Routine und Wiederholungen des Immergleichen sie extrem langweilten. Um so radikaler dann der Bruch: 2017 nahm sie eine berufliche Auszeit, kündigte

Dass der Blanvalet Verlag ihr in dieser Zeit einen höchst lukra­ tiven Vertrag für das Manuskript ihres ersten Milla-Nova-Krimis «Blind» anbot, machte ihr Glück perfekt. Der rasant erzählte ­Kriminalroman mit seinen kurzen Kapiteln und den vielen Cliffhangern liefert viel Spannung. Mit fast 70 000 verkauften Exemplaren war der Erfolg überwältigend. «Die Patientin», das Nachfolgebuch, erschien mitten im ersten Lockdown und fand trotz Ladenschliessungen noch 30 000 Käuferinnen und Käufer.

Christine Brand hat nach wie vor keine eigene Wohnung. Sie begnügt sich mit einem Zimmer bei einer Freundin, wenn sie wie jetzt in Zürich ist und ihr neues Buch vorstellt. Die meiste Zeit verbringe sie sowieso im Ausland, erzählt sie, wo ihr Bali und Sansibar mit ihren Traum­ stränden und dem wunderbaren ­Klima besonders ans Herz ­gewachsen seien. So hat sie denn auch «Der Bruder» während acht Monaten in kleinen Strandcafés auf Sansibar, der Insel vor der Ostküste Afrikas, geschrieben.

Die Pandemie hat ihre Reiselust fürs Erste gebremst. «Halb so wild», sagt sie, weil sie momentan rund um die Uhr recherchieren, schreiben und Texte

KRIMINALROMANE | 21.6.2021 | 31

Christine Brand «Der Bruder» Um ihr Elternhaus zu räumen, muss Irena Jundt zurück ins Berg­ dorf ihrer Kindheit. Eine Kindheit, die mit dem Verschwinden ihres Bruders abrupt endete.

Während die Rechts­ medizinerin noch ein­ mal in ihre Vergangen­ heit abtaucht, wird in Bern ein kleiner Junge vermisst gemeldet. ­Sandro Bandini von der Berner Polizei beginnt zu ermitteln, seine Freundin, die Journa­ listin Milla Nova, zu ­recherchieren.

Christine Brand, «Der Bruder», bei exlibris.ch für Fr. 18.30

«Die ermordeten und verschwundenen Kinder erschreckten mich total.»

überarbeiten müsse. Ob sie das in einem Zimmer bei einer Freundin macht oder sich dafür bei einer WG einmietet, spielt für sie keine Rolle. Ende Juli erscheint mit «Bis er gesteht» erstmals eine Art literarischer Krimi von ihr. Im September publiziert sie eine Sammlung von sechs Kriminalfällen unter dem Titel «Wahre Verbrechen». Gleich­ zeitig arbeitet sie bereits am vierten Milla-Nova-Krimi, der wiederum mit Ereignissen aus der jüngeren Schweizer Geschichte verflochten sein wird: «Ein sehr politischer Stoff, in dem ein Schweizer Ableger der linken Terrororganisation RAF und ein Polizeispitzel eine wichtige Rolle spielen.» Sie grinst.

Mehr gebe sie nicht preis. MM

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KRIMINALROMANE | 21.6.2021 | 33

KrimiNeuheiten

von Schweizer Autorinnen und Autoren

Joël Dicker: «Das Geheimnis von Zimmer 622» Sunil Mann: «Das Gebot» Marisa Greco und Bashir Beri­ sha haben endlich wieder einen Auftrag: In ihrem zweiten Fall sollen sie Erich Bodmer finden, den seine Eltern jahrelang auf einer Weltreise vermuteten – bis mit seiner Kreditkarte in Zürich Geld abgehoben wird.

Nachforschungen ergeben, dass Erich gemeinsam mit Freunden nach Syrien reiste, um dort für den ­Islamischen Staat zu kämpfen.

Ein Mord im Hotel Palace in den Alpen wurde nie aufgeklärt. Eini­ ge Jahre später steigt der Schrift­ steller Joël Dicker dort ab. Indem er sich selbst in die Geschichte einbringt, mischt der Autor Wahrheit und Fiktion. Dicker lernt die charmante Scarlett Leonas kennen und beginnt, sich für den Kriminalfall zu interessie­ ren: Was geschah in Zimmer 622, das offiziell gar nicht existiert?

Joel Dicker, «Das Geheimnis von Zimmer 622», bei exlibris.ch für Fr. 29.50

Sunil Mann, «Das Gebot», bei exlibris.ch für Fr. 15.90

Sandra Hughes: «Tessiner Vermächtnis»

Silvia Götschi: «Davos Blues» Maximilian von Wirth und Fede­ rica Hardegger freuen sich aufs Jazzfestival in Davos. Das ­Detektivpaar erfährt, dass der Musiker Jack Buchanan, den «Fede» von früher kennt, auf ­einem Downhill-Trail verunfallt ist. Nach einem Spitalbesuch ist «Fede» überzeugt, dass der Sturz kein Unfall war. Auch ­Jackys Ersatz Billy entkommt nur knapp dem Tod. Wirth und Hardegger beginnen, auf eigene Faust zu ermitteln

Gabriela Kasperski: «Bretonisch mit Aussicht» Die Buchhändlerin Tereza Ber­ ger will eine verschwundene Nonne rehabilitieren, die ver­ dächtigt wird, ihre Mitschwes­ tern und eine TV-Crew mit einer Fischsuppe vergiftet zu haben.

Da Tereza als Köchin engagiert war, gehört auch sie zu den Ver­ dächtigen. Dann stösst sie am Strand von Camaret-sur-Mer auch noch auf einen Toten. Hän­ gen die beiden Fälle zusammen?

Gabriela Kasperski, «Bretonisch mit Aussicht», bei exlibris.ch für Fr. 15.90

Silvia Götschi, «Davos Blues», bei ­exlibris.ch für Fr. 18.30

Christoph Gasser: «Wenn die Schatten sterben»

André Schmutz: «Das Schweigen der Aare»

Alfred Bodenheimer: «Der böse Trieb»

Auch der zweite Fall der Ermitt­ ler Tschopp und Bianchi spielt im Tessin. Im historischen Park Giardino Balber in Morcote wurde während einer Hochzeit ein Mann getötet. Obwohl Emma Tschopp Überzeit ab­ bauen müsste, fährt sie in ihrem Campingbus mit ihrem Labra­ dor Rubio auf der Rückbank los, um ihrem Kollegen Marco Bian­ chi unter die Arme zu greifen.

In einem herrschaftlichen Schweizer Familiensitz fördern Renovierungsarbeiten den Leichnam einer jungen Frau ­zutage, die in den 1940er-Jahren erschossen wurde. Offiziell ist der Fall verjährt. Der neuen ­Besitzerin des Schlosses, Becky Kolberg, lässt das rätselhafte Schicksal der Toten aber keine Ruhe. Sie stösst auf Tagebücher und Fotos des Opfers und taucht fasziniert in das fremde Leben ein.

Als eine der drei Manaresi-Töch­ ter tot am Aareufer gefunden wird, beginnt Lisa, ihre ältere Schwester, nachzuforschen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeite­ rin bei der Kriminalpolizei Bern, Unterstützung erhält sie von ­ihrem Kollegen Thomas Zigerli.

Die beiden stossen auf ein dunk­ les und lange gehütetes Ge­ heimnis aus der Vergangenheit

Im sechsten Krimi aus der ­Feder des Schweizer ­Judaistikprofessors ermittelt erneut Rabbi Klein. Als der Zahnarzt Viktor Ehrenreich ­erschossen wird, fühlt sich der Rabbi zu einem Kondolenz­ besuch verpflichtet. Regelmäs­ sige Reisen in den Kongo, Ehe­ probleme bei den Ehrenreichs und ein dubioser Youtube-­ Kanal lassen Klein aufhor­ chen – er beginnt zu ermitteln.

Sandra Hughes, «Tessiner Vermächtnis», bei exlibris.ch für Fr. 16.70

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Der GIEBEL (Carassius gibelio) hält sich gern im von der Sonne erwärmten Wasser auf und ­erreicht eine Länge von bis zu 50 Zentimetern.

Die WASSERSPITZMAUS (Neomys fodiens) hat sich auf Unterwasser-­ jagd spezialisiert. Sie ­beherrscht den Kopfsprung und hat Füsse mit Schwimmflossen.

bis 5 Meter Die SCHLEIE (Tinca tinca) hält sich b ­ evorzugt in warmen flachen Ufer­bereichen mit Schilf und Seerosen auf. Sie ernährt sich von Insektenlarven, Kleintieren und Pflanzen und erreicht eine Länge von bis zu 70 Zenti­meter.

KARPFEN (Cyprinus carpio) ­können bis zu 110 Zentimeter lang und 50 Kilo schwer werden.

Der WASSERFROSCH (Pelophylax) kommt in fast allen Schweizer Gebieten bis 1000 Meter über Meer vor. Am Tag sonnt er sich am Rand des ­Gewässers. Wird er gestört, hüpft er ins Wasser.

Bis zu 50 Zentimeter misst das ROTAUGE (Rutilus rutilus), auch Schwale genannt. Es gehört zu den häufigsten Fischen unserer Seen und ist einer der ­wichtigsten Beutefische.

Zu den grossen Raubfischen zählt der HECHT (Esox lucius). Die Weibchen werden bis zu 1,5 Meter lang, Männchen bloss 1 Meter.

Hauptsächlich von ­Wasserpflanzen ernährt sich der SCHWAN (Cygnus). Da er sie unter Wasser frisst, nimmt er ­auch kleine F ­ ische und ­Insekten auf.

Text: Rahel Schmucki Illustration: Veronica Dall’Antonia

Nichts erfrischt mehr als ein Kopfsprung in den See. Doch viele fragen sich fasziniert oder mit leichtem Gruseln: Was lebt da eigentlich unter der Wasseroberfläche? Eine Auswahl der Tiere, die in fast allen Schweizer Seen vorkommen.

Was taucht denn da?

36 | 21.6.2021 | SEEBEWOHNER

bis 10 Meter

bis 30 Meter

bis 50 Meter

bis 120 Meter

Bei genügend Sauerstoff bewohnen tief lebende Felchenarten auch die untersten Lebensräume eines Sees. Der KROPFER (Coregonus profundus) findet sich im ­Thunersee auch noch in über 200 Metern Tiefe.

Von Fischen und Insekten ernährt sich die FORELLE (Salmo trutta), meist in Uferzonen, aber auch im Freiwasser bis zu 55 Meter ­Tiefe anzutreffen.

Sie wird über einen Meter lang.

Maximal 70 Zentimeter Länge erreichen manche ufernah ­lebende FELCHEN (Coregonus).

Sie halten sich meist in einer Tiefe von bis zu 35 Metern auf.

Der wiederentdeckte TIEFENSEESAIBLING (Salvelinus profundus) galt bis vor Kurzem als ausgestorben.

Er lebt in über 80 Meter Tiefe.

Der HAUBENTAUCHER (Podiceps cristatus) erreicht bei seinen ­Tauchgängen eine Tiefe von bis zu 40 Metern. Dabei sucht er nach Fischen, Krebsen oder Muscheln.

Als nachtaktiver Raubfisch gilt der ZANDER (Sander lucioperca).

Er kann über einen Meter lang werden.

Quellen: Die Fakten zu den Fischen basieren auf dem Eawag-Projekt «Projet Lac» und Infos der Fischereiberatungsstelle Fiber-Eawag; Amphibien: Info Fauna

Die TRÜSCHE (Lota lota) bevorzugt Tiefen von bis zu 80 Metern. Sie kann einen Meter lang werden.

TAUCHER (Homo sapiens) können bis zu 40 Meter tief tauchen. Danach wird es für sie gefährlich.

Der KAULBARSCH (Gymnocephalus cernua) haust in Tiefen von bis zu 20 Metern und misst etwa 25 Zentimeter.

Der maximal 60 Zentimeter lange EGLI (Perca fluviatilis) ist der am weitesten verbreitete Fisch in unseren Seen. Der Raubfisch jagt oft in grossen Schwärmen und lebt in fliessenden ­Gewässern, vor allem aber in Seen: Dort schwimmt er in Tiefen von bis zu 20 Metern.

SEEBEWOHNER | 21.6.2021 | 37

Bilder: Keystone (10), Eawag/O. Seehausen (1), Eawag/O. Selz (2)

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KOLUMNE | 21.6.2021 | 39

Hör mal, was da zwitschert STADT, LAND, STUTZ Haben Sie gewusst, dass man Vogelgezwitscher in einer Box kaufen kann? Ich weiss es seit ungefähr einem Jahr – als ich in einem Laden von Regal zu Regal spazierte und unsichtbare Vögel plötzlich zu singen begannen. Die sogenannte Zwitscherbox enthält einen Bewegungsmelder, der die stimmungsvolle Tonspur auslöst.

Die Box sieht aus wie ein Vogelhäuschen.

Von Anfang an war ich fasziniert von diesem Teil, das quasi für Sofort-Entspannung sorgt.

Ich begegnete der Zwitscherbox fortan an den verschiedensten Orten: In Waschräumen von Beautysalons und Restaurants, in Geschäften und in Gästeklos bei Freunden zu Hause. Ich fahre total auf solche Dinge ab.

Also Dinge, die eigentlich niemand braucht, die aber cool sind. Und trotzdem habe ich nie zugeschlagen. Bis vor ein paar Wochen.

Da landete eine schwarz glänzende Zwitscherbox in meinem Warenkorb wie ein

Illustration: Rinah Lang

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

­ leiner Rabe im Nest. Ein paar Tage später k konnte ich die Box bei uns im Badezimmer aufstellen. Meinem Freund sagte ich extra nichts, in der Hoffnung, ihn mit dem ersten Gezwitscher positiv zu überraschen. Das endete leider damit, dass er verwirrt aus unserem fensterlosen Bad trat und mich gar nicht so positiv überrascht fragte, wo dieses nicht enden wollende Zwitschern herkommt.

Ich verteidigte meinen Kauf, und das tue ich bis heute. Doch unter uns muss ich zu­ geben: Ich bin nicht mehr so happy wie am Anfang. Da spazierte ich manchmal ins Bad, obwohl ich gar nicht hinmusste; nur damit das fröhliche Zwitschern startete. Dann wurde es nervig. Ich muss nicht bei jedem Toilettengang von singenden Vögeln begleitet werden – ich bin ja keine Disney-Prinzessin!

Mein Fazit: Die Zwitscherbox ist eine tolle Sache. Fürs Gästebad. Wer sie im Hauptbad aufstellt, muss einen Vogel haben. MM

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APOTHEKEN UND DROGERIEN

40 | 21.6.2021 | NACHHALTIGKEIT

Hol dir den Wald auf den Balkon Viele ziehen heute mitten in der Stadt Gemüse.

Aber erst wenige wenden dabei die Prinzipien der Permakultur an. Ein paar Tipps, damit die Kreislaufwirtschaft in Gang kommt.

Text: Patricia Brambilla

Die Natur im Garten oder auf dem Balkon so walten lassen, wie sie es ohne Mensch auch tut: Das ist die Maxime der Permakultur. Schon vor Jahren hat diese in grösseren ­privaten ­Gärten Einzug gehalten. Denn die Kreislaufwirtschaft tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem Gärtner.

Barbara Garofoli, Kursleiterin an der Klubschule Migros, erklärt: «Das in den 1970er-Jahren entstandene Konzept der nachhaltigen Landwirtschaft entspricht einer Philosophie, die über den Gemüsegarten hinausreicht. Wenn man gärtnert, verbindet man sich mit der Erde und lernt, Lebensmittel zu schätzen.» Hier die Tipps der Expertin für den Einstieg in die Permakultur auf dem eigenen Balkon:

Auf die Witterung achten Setzen Sie sich hin und beo­b­ achten Sie: Wo hat es Schatten, wo Sonne, wo Wind? Dies ist wichtig für das Anlegen des ­Gemüsegartens. Infos zu den Bedürfnissen der Sorten findet man auf den Saatgutbeuteln und den Schildern der Setzlinge.

Die Erde schichten Bei der Permakultur geht es ­darum, die Ökosysteme des ­Waldes nachzuahmen. Für Topfkulturen ist es deshalb wichtig, einen möglichst natürlichen ­Bodenaufbau nachzubilden: ­Zuunterst in den Topf kommt eine Schicht aus Kieselsteinen oder Schotter, darüber etwa 20 Zentimeter ein Gemisch aus Erde und Kompost, zuoberst dann eine Mulchschicht.

«Wenn wir gärtnern, verbinden wir uns mit der Erde.»

Barbara Garofoli Designerin für angewandte Permakultur

Artenvielfalt fördern Erdbeeren und Tomaten auf dem Balkon? Kein Problem, aber achten Sie auf Vielfalt. Setzen Sie zum Beispiel Gariguette­neben Mara-Erdbeeren und ­Tomaten der Sorte Ochsenherz neben Berner Rosen. «Damit erhöhen sich die Erntechancen», erklärt Barbara Garofoli. Und ­ es hilft, Schädlinge und Schmarotzer zu verwirren.

NACHHALTIGKEIT | 21.6.2021 | 41

Für den Privatanbau mit einem essbaren Ergebnis: Perma­ kultur ist auch auf dem Balkon möglich.

Thymian, Radieschen oder Portulak dienen selber als Abdeckung und können später verzehrt werden.

Regelmässig wässern

Auf Rundes setzen Die Natur liebt Kurven. Samen sind oval, Stämme rund. Wählen auch Sie eher runde Töpfe statt eckige. «Das Runde empfängt und bewahrt», sagt Barbara ­Garofoli, «im abgerundeten Rand des Topfes können sich Nährstoffe ansammeln.»

Bild: iStock

Kombinieren wie auf dem Teller

Rezyklieren, rezyklieren ...

Nach dem Prinzip der Perma­ kultur geht keine Substanz ­verloren, alles wird rezykliert.

Anstatt also Gemüseabfälle, Schalen und Eierschalen weg­ zuwerfen, lassen Sie sie in einem Bokashi zersetzen: In diesem hermetisch verschlossenen Komposter lassen sich Küchen­ abfälle in Dünger umwandeln – und zwar geruchlos. Nach vier­ zehn Tagen wird der Saft abge­ zapft und verdünnt als Dünger verwendet. Und nach rund zwei Monaten verwandelt sich der ganze Kompost in Pflanzerde.

Hoch wachsen lassen Im Wald interagieren die Öko­ systeme auf mehreren Ebenen.

Dasselbe gilt für den Balkon, wo man sich mit Gefässen, Hängekörben und Spalieren behelfen kann. Nutzen Sie eine sonnige Wand für Tomaten und Bohnen. Wenn Sie an Gittern und Stäben Kletterpflanzen, Zwergbohnen oder Zucker­ schoten hochziehen, dienen diese gleichzeitig als grüner ­Paravent.

«Was auf dem Teller gut zusam­ menpasst, harmoniert auch im Garten.» Deshalb müssen wir quasi glückliche Partnerschaften fördern. Wie etwa Tomate und Basilikum. Hier dient das üppige Blattwerk der Tomate dazu, den empfind­lichen kleinen Aromakönig vor Sonnenbrand zu schützen. Auch Zucchetti und Zwiebeln passen: Erstere nehmen den Luftraum ein, während Letztere wenig Platz nach oben beanspruchen. Die unterschiedlichen Reifezeiten erlauben ausserdem interessante Kombinationen: Fenchel nimmt gern den Platz ein, den der Mangold hinterlassen hat.

Oberflächen bedecken Achten Sie darauf, dass nirgends nackte Oberflächen entstehen.

Denn unbedeckte Erde trocknet schneller aus und wird kompakt.

Decken Sie sie mit Substraten, die Feuchtigkeit bewahren, ab: Stroh, Holzschnitzel oder fein gehäckselte Pflanzenabfälle.

Diese sogenannte Mulchschicht spart auch Wasser. Pflanzen wie

Länger als eine Woche sollten Balkonpflanzen nicht ohne ­Bewässerung bleiben, in einem heissen Sommer noch weniger lang. Damit sie auch bei Abwe­ senheit versorgt sind, stecken Sie eine halbierte PET-Flasche mit dem Verschluss nach unten in die Erde und füllen Sie sie mit Wasser.

Seien Sie kreativ Die Philosophie der Perma­ kultur fusst auf drei Säulen: ­Sorge für die Erde, für die Men­ schen und teile! Probieren Sie unterschiedliches Saatgut, ­setzen Sie neues Gemüse und neue Blumen, experimentieren Sie mit Gefässen. Teilen Sie die ­Ernte mit anderen. Wenn man sich an diese Regeln hält, kann man fast nichts falsch machen.

Permakultur in der Klubschule Die Klubschule Migros führt Kurse für Permakultur durch, zum Beispiel im August und September als halb virtueller und halb physischer Kurs: www.migmag.ch/ permakultur Buchtipp Ulrike Windsperger: «Permakultur auf dem Balkon», Verlag Südwest, 2021, Fr. 19.10 bei exlibris.ch

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MEINE MIGROS | 21.6.2021 | 43

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DINKEL-TWISTER

Unter der im Steinofen knusprig gebackenen Kruste des Twisters verbirgt sich getreidiges Dinkelaroma. Die lange Teigruhezeit sorgt für den ausgewogen milden Geschmack und hält die Brote ­länger frisch. Sie sind aus rein natürlichen Zutaten hergestellt.

Gurkensalat mit Himbeeren Kleine Mahlzeit für 4 Personen 1 Gurke 1 Bund Radieschen 2 Tomaten 1 gelbe Peperoni 1 grüner Peperoncino 2 Frühlingszwiebeln 100 g Himbeeren 4 EL Olivenöl 4 EL Condimento bianco 1 TL flüssiger Blütenhonig

Salz, Pfeffer 1 Steinofen-Twister,

hell , z. B. Dinkel Zubereitung

Bild und Styling: Veronika Studer

Gurke und Radieschen in feine Scheiben, Tomaten und Peperoni in Würfelchen scheiden.

Peperoncino längs halbieren, entkernen und in Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln fein schneiden. Alles mit Himbeeren anrichten. Für das Dressing Öl, Condimento und Honig verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Salat mit Dressing mischen. Mit Brot servieren.

Steinofen Dinkel Twister, Limited Edition, 400 g Fr. 3.30

44 | 21.6.2021 | GESUNDHEIT

Finden Sie den passenden Yogastil Yogastile gibt es viele – jeder hat seine Eigenheiten. Und weil alle Yoga können, verraten wir Interessierten hier, welche Richtung sich für welche Bedürfnisse eignet.

Text: Susanne Schmid Lopardo Bilder: Anita Allemann

Für Techniker und Einsteiger Für alle, die gern auf Schnickschnack verzichten Hatha-Yoga ist wohl die be­ kannteste Yogaart und wird oft auch als Oberbegriff für viele Yogaformen verwendet.

Hier werden Körperübungen (Asanas) langsam ausgeführt, wobei die Wirbelsäule in alle Richtungen bewegt wird. ­Neben Asanas spielen Atem­ technik und Meditation eine wichtige Rolle. «In der heutigen Yogalandschaft steht Hatha für einen körperlichen Stil, der jedoch nicht zur Kategorie Sport zählt. Alle können diese Form erlernen und üben», sagt Carolina Aeschbacher, ­diplomierte Yogalehrerin.

Das brauchen Sie: ­Yogamatte Intensität: ★★✩ Entspannung: ★★✩

Fehlt Ihnen noch die passende Yogamatte?

SportXX.ch

Iyengar-Yoga ist nach dem Erfinder benannt und vor allem für Anfängerinnen und Anfänger ein guter Einstieg in die ver­schie­ denen Körper­stellungen (Asanas). Die Technik steht im Zentrum und gibt mit klaren Vorgaben eine gute Grundlage. Dabei werden meist ­verschiedene Hilfsmittel eingesetzt, damit alle Teilnehmen­ den nach ihren Fähigkeiten die Stellungen einnehmen können.

«Wer es g­ enau mag, findet hier den richtigen Weg», so Aeschbacher.

Das brauchen Sie: Yogamatte, Yogagurt, Block, Decke, Klappstuhl Intensität: ★★✩ Entspannung: ★★✩

Für Tanzfans und alle, die Bewegung lieben Power Yoga und Dance Yoga sind neuere Formen.

Hier steht die Freude an der Bewegung im Z ­ entrum.

Power Yoga ähnelt dem Vinyasa Yoga, verzichtet aber teilweise auf klassische Elemente, wie etwa das Mantrasingen. Beim Dance Yoga v­ erschmelzen klassische Yogaelemente mit tänzerischen Schritt­ folgen zu motivierendem Sound.

Das brauchen Sie: Yogamatte, evtl. Block Intensität: ★★★ Entspannung: ★★✩

Für alle, die Schwere­losigkeit lieben Aerial Yoga wird mit speziell ­dafür konzipierten Tüchern aus­ geführt, die an der Decke des Yogaraums befestigt werden.

Klassische Übungen (Asanas) werden in die Luft verlagert, es geht darum, die Schwere­ losigkeit zu geniessen und Stel­ lungen einzunehmen, die erst mit Unterstützung ausgeführt werden können. «Wer sich für Neues interessiert und los­ lassen möchte, wird hier sicher fündig», weiss Aeschbacher.

Das brauchen Sie: Yogamatte Intensität: ★★✩ Entspannung: ★★✩

GESUNDHEIT | 21.6.2021 | 45

Für einen königlichen Schlaf und für alle, die entspannen möchten

Für sportliche Yogis und Puristen

Yoga Nidra steht für eine spezielle Form der Tiefenentspannung: Dabei liegt man entspannt auf dem Rücken, macht in Gedanken eine geführte Körperreise und folgt den Anweisungen. Der Atem wird reguliert, und es kann mehr Ruhe und Klarheit ent­ stehen. Yoga Nidra kann gut allein zu Hause praktiziert werden, es gibt speziell produzierte Audiodateien. Wirkungsvolle Entspannung nach einem langen und anspruchsvollen Tag. Das brauchen Sie: weiche Liegefläche, Decke und Yoga-NidraAudiodatei (gibt es auf Youtube, auf Spotify oder als CD) Intensität: ★✩✩ Entspannung: ★★★

Ashtanga Yoga und Vinyasa Flow Yoga sind ­dynamische Stile mit Tradition.

Sie ­eignen sich für Yogis, die den Körper­ ­bewegen, stärken und dehnen wollen, ­wobei der Atem eine zentrale Rolle spielt.

Ashtanga Yoga gehört zu den ältesten ­Stilen und hat festgelegte Übungsfolgen.

Beim Vinyasa Flow werden die Stellungen fliessend miteinander verbunden.

Das brauchen Sie: Yogamatte, evtl.

Yogagurt, Block, Decke Intensität: ★★★, Entspannung: ★★✩

Für Sportler und alle, die Verspannungen lösen wollen Für Ruhesuchende und entspannte Einsteiger Yin Yoga eignet sich für alle, die den Körper auf eine sanfte und achtsame Art verwöhnen wollen. Die Übungen und ­Abläufe werden langsam ausgeführt, wobei der Atem eine wichtige Rolle spielt. Die Entspannung des Körpers steht im Zentrum. Um ganz in eine Stellung zu ­kommen, können auch Kissen und Gurte eingesetzt werden. Ein entspannter Einstieg in die Yogawelt und ein Stil, der eine tiefe Ruhe und ein aus­geglichenes Körpergefühl mit sich bringt.

Das brauchen Sie: Yogamatte, Decke, evtl. Yogagurt, Yogakissen Intensität: ★✩✩ Entspannung: ★★★

Faszien-Yoga hilft, das Bindegewebe (Faszien) zu behandeln und zu entspannen. Dazu können spezielle Rollen, sogenannte Faszienrollen, ­eingesetzt werden, die mit diversen Techniken (abrollen, massieren etc.) über den Stellen platziert werden, die behandelt werden sollen. Ideal, um Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu fördern – auch für Sportler und Physiotherapie­ patienten. Faszien-Yoga kann Teil eines Trainings sein (einzelne Übungen) oder auch im Gruppen­ unterricht praktiziert werden.

Das brauchen Sie: Yogamatte, Faszienrolle Intensität: ★★✩ Entspannung: ★★✩

Für Neugierige und alle, die gern draussen sind Yoga auf dem SUP, Guerilla- und ­Ziegen-Yoga: Wer ganz mit der ­Natur leben will, wird sich mit diesen Yogaformen anfreunden. Beim SUP ist das Element Wasser beherrschend, da man die Yogaübungen auf einem Surfbrett (auch spezielle Bretter erhältlich) ausführt. GuerillaYoga kann überall stattfinden: im Park, am See, auf einer Terrasse – Hauptsache draussen. Die Lektion wird im Voraus angekündigt, kurz vorher auch erst die Location ver­ raten. Z ­ iegen-Yoga kommt aus den USA. Dabei führen die Yogis ihre Übungen auf einer Weide aus, ­inmitten von Ziegen.

Das brauchen Sie: Yogamatte, evtl. SUP-Brett Intensität: ★★✩, Entspannung: ★★✩

Weltyogatag: Feiern Sie mit der Klubschule Am 21. Juni ist Internationaler Yogatag. Als grösste Anbieterin von Yoga- und Entspannungskursen in der Schweiz unterrichtet die Migros Klubschule die beliebtesten Yogastile, angefangen beim traditionellen HathaYoga über Aerial Yoga bis zu Vinyasa Flow ­Yoga. Zum Weltyogatag gibts Gratisklassen im Livestream.

Infos: www.klubschule.ch/­ yoga-tag

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DATING | 21.6.2021 | 47

Illustration: VectorStock

Tinder mit Tiefgang

Vom «Wisch und weg» bei Dating-Apps zu inneren Werten: Laura Matter und Nicolas Schotten wollen das Kennenlernen online revolutionieren.

Text: Kristina Reiss

M

atteo (34) findet es ­«meistens wahnsinnig ­ineffizient», Sarah (22) hat «vom ständigen Be­ wertetwerden» die Nase voll. Die ­beiden reden vom Daten und Kennen­ lernen neuer Menschen. Das findet zunehmend online statt. Wie hätte man sich zu Pandemiezeiten auch sonst verlieben sollen? Und doch:

Lange bevor Begriffe wie «Kontakt­ beschränkungen» Einzug in unseren Wortschatz hielten, war Onlinedating für viele die erste Wahl. Tatsächlich hat jeder Zweite schon mal im Inter­ net nach einem Partner gesucht, jeder Fünfte davon ist erfolgreich. Doch nicht nur das: Paare, die sich online fanden, zeigte kürzlich die Studie «Plos One» der Universität Genf,

48 | 21.6.2021 | DATING

f­ ühren oft stabilere Beziehungen.

So ist es nicht erstaunlich, dass die Mitgliederzahlen digitaler Partnerbörsen exponentiell in die Höhe geschossen sind. Und mittlerweile gibts Tausende von­ Dating-Apps und Onlineportale.

Seit vor gut 20 Jahren Platt­ formen wie Parship oder Elite­ Partner mit ihren ausführlichen Fragebögen und umfangreichen Profilen auf den Markt kamen, hat sich die Art und Weise, wie wir daten, grundlegend ver­än­ dert. Das liegt nicht zuletzt an Apps wie Tinder: Sie bieten einen niederschwelligen Zugang, der viel weniger Zeit erfordert. Der nächste Flirt ist nur einen Wisch entfernt. Lediglich anhand eines Fotos entscheidet die Nutzerin, ob ihr eine Person gefällt – bei Ja wischt sie das Bild nach rechts, bei Nein nach links. Haben zwei User die Bilder gegenseitig nach rechts gewischt, entsteht ein Match, und die beiden können im Chat kommunizieren.

Ständig spült das Top-oderFlop-Ausschlussverfahren neue Bekanntschaften aufs Handy, was auf Dauer ermüden kann.

Bereits ist von einem «Romantic Fatigue»-Syndrom die Rede, also von einem Erschöpfungszustand in Sachen Romantik. Oder einem Burn-out der Liebe, eingebrockt von Apps wie Tinder.

Der Match kommt vor dem Bild

Auch Sarah und Matteo, die in Wirklichkeit anders heissen, kennen das nur zu gut. «Ist man eine Weile auf diesen Apps un­ terwegs, kann man andere Men­ schen gar nicht mehr unbefangen kennenlernen», erzählen beide.

«Man denkt nur noch in Aus­ schlusskriterien.» Dates fühlen sich wie Bewerbungsgespräche an, jede Gelegenheit wird ergrif­ fen, das Gegenüber auszusieben.

Sobald die kleinste Unregelmäs­ sigkeit auftaucht: weg nach links.

Schliesslich gibt es noch 50 an­ dere Möglichkeiten, die geprüft werden wollen. Am Ende kann

«Ich wollte eine Lösung, bei der Menschen nicht nur auf Äusserlichkeiten reduziert werden.»

Nicolas Schotten (25) Entwickler von Lovetastic

man sich gar nicht mehr ent­ scheiden – weil man dauernd ­befürchtet, noch etwas viel ­Tolleres zu verpassen.

Das nervte irgendwann auch Nicolas Schotten. Der 25-jährige Basler hatte gerade seinen ­Master in Wirtschaft abge­ schlossen, als ihm die Idee kam, eine schweizerische Alternative zu Tinder zu entwickeln, eine Dating-App für innere Werte ­sozusagen. Seit eineinhalb ­Jahren ist seine App Lovetastic nun auf dem Markt; die schon 100 000 aktiven User sind mit 18 bis 55 Jahren breit gestreut.

«Ich wollte eine Lösung, bei der Menschen nicht nur auf Äusser­ lichkeiten reduziert werden, man sich den anderen aber op­ tisch trotzdem vorstellen kann», sagt Schotten. Deshalb setzt die App auf Personenbeschreibung der Singles – Haarfarbe, Grösse, Beruf, Hobbys, Fitnesslevel – erst bei einem gegenseitigen Like können auch Fotos ausge­ tauscht werden. «Die optische Anziehung ist schliesslich nur einer von vielen Faktoren bei der Partnersuche», findet der Entwickler. Seit Kurzem kann man seinem Profil ausserdem die eigene Stimme hinzufügen – und sich somit in einer weiteren Facette präsentieren.

Das sprach auch Sarah an.

«Ist das einzige Auswahlkrite­ rium nicht nur ein bearbeitetes

Zwei Schweizer Apps für das etwas andere Dating: Profiler­ stellung bei Lovetastic (oben) und Noii (rechts)

Foto, selektiert man nicht so schnell», findet die 22-Jährige, «man lässt sich eher auf jeman­ den ein, gibt ihm eine Chance.»

Gleichzeitig werde man auch selbst nicht so schnell aussor­ tiert. «Dieses ständige Bewertet­ werden ist nämlich extrem an­ strengend.» Mit ihrem heutigen Freund, den sie auf «Lovetastic» kennenlernte, schrieb sie erst zwei Monate hin und her, bevor sie Fotos austauschten.

Aus Test wird Partnervermittlung

Laura Matter wollte ebenfalls weg vom oberflächlichen Dating.

Weil sie kein zufriedenstellendes Angebot fand, nahm die Spezia­ listin für Onlinemarketing die Sache selbst in die Hand. Noii heisst die alternative App der 21-jährigen Winterthurerin (das Italienische «noi» heisst «wir»), die Ende des Jahres auf den Markt kommt. Sie wird eine ­Mischung zwischen klassischer Partnervermittlung (Fragebögen

DATING | 21.6.2021 | 49

«Ist das einzige Auswahlkriterium nicht nur ein bearbeitetes Foto, selektiert man nicht so schnell.»

Laura Matter (21) Entwicklerin von Noii

der 34-Jährige bewusst gegen Wisch-und-Weg-Apps. Am ­Onlinespeeddating schätzt er vor allem die Liveinteraktion: «Dabei kommt man sich viel ­näher und kann sich innerhalb kürzester Zeit von acht Menschen ziemlich gut einen ­ersten Eindruck verschaffen.» Bei Tinder hingegen warte man manchmal 24 Stunden auf eine Antwort, schreibe vor einem e­ rsten Treffen ewig hin und her, nur um nach wenigen Minuten dann festzustellen: «Das wird nichts.»

Ausserdem sei Onlinespeed­ dating viel weniger oberflächlich: «Jemand, der einen äusserlich nicht so anspricht, nimmt einen beim Videodate vielleicht mit seiner Art ein.»

Ständige Vergleiche belasten

ausfüllen, passende Profile vorgeschlagen bekommen) und Social-Dating-Apps wie Tinder und ähnlichen. Seit Kurzem können sich Interessenten ausserdem auf der Website für Onlinespeed­ dating anmelden. Ursprünglich wollte Laura damit nur herausfinden, worauf potenzielle User beim Daten Wert legen. Dann wurde sie vom grossen Interesse überrascht: Bis zu 80 Personen füllen jeweils den Fragebogen aus – mit Fragen wie: Wofür bist du Feuer und Flamme? Was brauchst du in einer Beziehung?

Nach der Auswertung wählt das Team von Noii 16 Singles mit ähnlichen Präferenzen aus – derzeit noch von Hand. Diese lernen sich an einem Abend per Zoom kennen, in wechselnden Zweierkonstellationen für jeweils sechs Minuten. Das Angebot ist für alle Altersgruppen offen.

Matteo hat Noii bereits aus­ probiert. Nach dem Ende seiner letzten Beziehung entschied sich

Treffen die zwei jungen Schweizer mit ihren alternativen DatingAngeboten also gerade den Nerv der Zeit? Weg vom oberfläch­ lichen Swipen hin zu den inneren Werten? «Jede Bewegung ruft auch eine Gegenbewegung ­hervor», sagt Lisa Fischbach, Psychologin und Forschungs­ leiterin bei der Onlinepartnervermittlung Elite-Partner, «ich finde es gut, dass es diese Entwicklung gibt. Es entschleunigt.»

Wer stabil und selbstbewusst sei und sich auch so präsentiere, habe gute Erfolgschancen bei Tinder und Co. Doch ständiges Verglichen- und Zurückgewiesenwerden könne auch belastend sein – vor allem für Menschen, die aufgrund einer Trennung mit Selbstzweifeln kämpfen.

Im Übrigen schade es nicht, auf verschiedenen Kanälen aktiv zu sein. Nicht umsonst seien ­viele Suchende bei mehreren Dating-Plattformen angemeldet.

Für den Sommer prognostiziert die Dating-Spezialistin allerdings nun erst mal einen ganz anderen Trend: raus aus dem Netz, rein in die Realität! «Das wollen wir nach dieser Zeit doch alle.» MM

6 Alternativen zu Tinder Once

Aufgrund der Prä­ferenzen spuckt der A ­ lgorithmus täglich ein mögliches Date aus. Wer mehr als einen Match pro Tag wünscht, ­bezahlt dafür. Userinnen und User der Slow-DatingApp sind durchschnittlich 30 Jahre alt.

Zoosk

Die Singlebörse arbeitet mit Behavioral Matchmaking, einer selbstentwickelten Technologie. Diese lernt, welche Profile dem Geschmack von Nutzerin oder Nutzer entsprechen.

Je öfter man Zoosk nutzt, umso intelligenter wird es also. Die meisten Mitglieder sind jünger als 45 Jahre. Ein Profil erstellen ist kostenlos, Nachrichten schreiben und lesen geht ab Fr. 34.99 im Monat.

Candidate

Bei dieser ­Dating-App ­lernen sich Userinnen und User – mehrheitlich zwischen 18 und 35 Jahren – in einem Frage-AntwortSpiel kennen. Wahlweise mit Foto oder anonym kann man anderen Singles bis zu fünf Fragen ­stellen. Die Basisversion ist gratis, Abos für zusätzliche ­Features kosten ab Fr. 14.– im Monat.

Happn Auf Geotagging . basiert das Modell dieser App: Es lassen sich nur Leute matchen, die sich in der Vergangenheit tatsächlich schon einmal begegnet sind.

Die App zeigt an, welche ­Registrierten einem im Lauf des Tages über den Weg gelaufen sind. Die meisten Aktiven sind 20 bis 35 Jahre alt. Gratis in der Basisversion, mit zusätzlichen kostenpflichtigen Diensten.

Lovetastic

Die Schweizer Dating-App, die ganz ohne Fotos funktioniert – zumindest am Anfang. Erst nach einem Match können die meist 18- bis 55-Jährigen Bilder austauschen. Gratis, aber auch hier können zusätz­ liche Features gekauft werden.

Noii

Wertvolle Bekanntschaften anstelle von oberfläch­ lichem Dating verspricht diese Schweizer App, die Ende Jahr auf den Markt kommt. Der Prototyp lässt sich schon jetzt ­testen. Auch finden auf noii.ch ­aktuell schon Onlinespeed­datings statt.

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52 | 21.6.2021 | GENUSS

Migros-Klassiker selbstgemacht Wollten Sie immer mal Blévita, Tourist oder andere M ­ igros-Lieblingsprodukte zu Hause zubereiten? Auch wenn Sie in der Küche kein Megastar sind: Mit u ­ nseren Rezepten kommen Sie dem Original nahe.

Text: Lisa Stutz

BLEVITA

Blévita Dinkel

Zubereitung 1. Dinkelflocken im Cutter oder

in einem hohen Standmixer zu grobem Schrot mahlen. Hefe im Wasser auflösen. Alle Zu­ taten mischen. Am besten mit einer Küchenmaschine mit Knethaken ca. 2 Minuten auf kleinster Stufe kneten. Dann weitere 5 Minuten auf mittlerer Stufe zu einem homogenen Teig kneten. Zugedeckt ca.

30 Minuten ruhen lassen.

2. Backofen auf 170 °C Umluft

vorheizen. Teig rechteckig ca.

2 mm dünn auswallen. Davon, z. B. mit einem Teigrad, Recht­ ecke à 7 × 5 cm schneiden. ­Abschnitte erneut zusammen­ kneten und erneut auswallen.

Rechtecke auf ein mit Back­ papier belegtes Blech legen.

Mit einer Gabel öfters einste­ chen. Cracker in der Ofenmitte 10–12 Minuten backen. Auf Gittern auskühlen lassen.

Das Original: Bio Blévita Classic

Die Migros führt total 34 BlévitaProdukte im Sortiment.

Die kleinen Löchli sorgen dafür, dass der Teig nicht aufgeht und die Blévita flach bleiben.

Alle Rezepte auf migusto.ch

Bilder: Migusto

Ergibt ca. 25 Stück Zutaten 50 g Dinkelflocken, vom Al

natura Bio Super Markt

oder 5-Korn Flocken 2 g Hefe 55 g Wasser 70 g Mehl, z. B. Urdinkel mehl classic 5 g Magermilchpulver 2 g Salz 1 Msp. Backpulver (0,7 g) 15 g Sonnenblumenöl

GENUSS | 21.6.2021 | 53

FARMER

MEGASTAR

Brombeerriegel

Caramel-Stängelglace im SchokoNuss-Mantel

Das Original: MegaStar Artisan Salted Caramel

Ergibt ca. 4 Stück Zutaten 1,2 dl Rahm 1 dl gezuckerte Kondensmilch 0,8 dl Kaffeerahm 1 EL Caramel-Topping 1 TL Vanillepaste 1 EL Haselnüsse 1 EL Zucker 1 Prise Fleur de sel 1 EL Carameltäfeli,

z. B. Micamu 200 g Milchschokolade 3 EL Öl, z. B. Sonnen blumen- oder Kokosöl 30 g weisse Schokolade

Zubereitung 1. Rahm, Kondensmilch, Kaf­

feerahm, Topping und Vanille­ paste gut verrühren. Masse in die Stägelformen füllen.

Formen verschliessen. Stän­ gel ca. 4 Stunden tief­kühlen.

Fast wie im Regal

Erstmals hat die ­Migros Original­ rezepturen von ­ausgewählten ­Eigenprodukten ­veröffentlicht.

Das Migusto-Team hat diese genau ­studiert und für die Privat­küche ­angepasst. So kann sie jede und ­jeder zu Hause nachkochen.

Hier finden Sie alle Rezepte: migusto.ch/migileaks

2. Für das Topping Nüsse

grob hacken. Zucker in einer Chromstahlpfanne carameli­ sieren. Nüsse dazugeben, ­mischen und sofort auf ein Backpapier geben. Mit Fleur de sel bestreuen und ausküh­ len lassen. Haselnusskrokant fein hacken. Carameltäfeli in Würfelchen schneiden. ­Alles mischen.

3. Schokolade in Stücke

Die Caramelwürfeli auf dem Original stammen aus dem Läckerli-Huus.

­ rechen. In einer Schüssel b über schwach dampfendem Wasser schmelzen. Schoko­ lade in ein hohes, schlankes Glas giessen. Zwei Drittel des Öls dazugeben, gut verrühren und etwas abkühlen lassen.

Glacestängel aus den Formen lösen. In die Schokolade tau­ chen und auf ein Backpapier legen. Mit Topping bestreuen.

Wieder in den Tiefkühler ­geben. Weisse Schokolade in einer Schüssel über schwach dampfendem Wasser schmel­ zen. Mit restlichem Öl gut mischen. Mit einem Kaffee­ löffel schlangenartig über die Glacestängel träufeln. Sofort servieren oder zurück in den Tiefkühler geben.

Ergibt ca. 18 Stück Zutaten 80 g getrocknete Apfelstücke 250 g Haferflocken 100 g Dinkelpops 250 g Brombeerkonfitüre 4 EL flüssiger Honig 50 g Kokosfett 1 Prise Salz 200 g weisse Schokolade Zubereitung 1. Backofen auf 150 °C vorhei­

zen. Bleche mit Backpapier auslegen. Apfelstücke in ­Würfelchen schneiden. Hafer­ flocken und Dinkelpops im Cutter portionenweise nicht zu fein cuttern. Mit Äpfeln, Konfitüre, Honig, Fett und Salz mischen und alles zu ­einer klebrigen Masse ver­ mischen. Masse in die vorbe­ reiteten Bleche verteilen und gut andrücken. In der unteren Ofenhälfte ca. 25 Minuten ­backen. Nach der Hälfte der Backzeit die Riegelmasse, z. B. mithilfe einer Bratschaufel, nochmals gut andrücken.

Vollständig auskühlen lassen.

2. Die Schokolade zum Fertig­

Das Original: Farmer Soft Brombeer & Apfel

stellen in Stücke brechen und in eine Schüssel geben. Über einem lauwarmen Wasserbad schmelzen. Riegelplatte auf einer Seite nicht zu dick mit Schokolade bestreichen. Im Kühlschrank fest werden ­lassen. Daraus Riegel à ca.

3 × 10 cm schneiden. Riegel ­lagenweise luftdicht verpa­ cken. Z. B. mit Backpapier­ streifen einschichten, damit sie nicht zusammenkleben.

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GENUSS | 21.6.2021 | 55

MIDOR

Haselnussstängeli

Das Original: Frey Tourist

Zum Ursprung der Rezeptur für die ­Tourist-Schokolade gibts keine Gewissheit – aber das ­Gerücht, dass ­Studentenfutter als Inspiration ­gedient hat.

Ergibt ca. 60 Stück Zutaten 125 g gemahlene Haselnüsse 2 Eier 1 Prise Natron 160 g Zucker 40 g Wasser 185 g Weissmehl Zubereitung 1. Haselnüsse in einer be-

schichteten Bratpfanne bei mittlerer Hitze hell rösten.

Eier trennen, Eigelb beiseitestellen. Nüsse, Eiweiss, Natron, Zucker, Wasser und Mehl mischen. Alles zu einem klebrigen Teig verkneten. Teig zwischen Backpapier flach drücken und im Kühlschrank ca. 1 Stunde ruhen lassen.

2. Teig zwischen Backpapier

ca. 8 mm dick auswallen. Mit einem Messer in Stängeli à ca. 1 × 6 cm schneiden. Messerklinge zwischendurch rei­nigen. Stängeli vorsichtig auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Ca. 30 Minuten kühl stellen.

TOURIST

Bruchschokolade mit Nüssen und Sultaninen Ergibt ca. 2 Stück Zutaten 15 g Haselnüsse 200 g Milchschokolade 15 g Mandeln 30 g Sultaninen

3. Backofen auf 200 °C vor-

heizen. Eigelb verrühren.

Stängeli mit Ei bestreichen.

In der Ofenmitte ca. 15 Minuten backen. Die Nussstängeli herausnehmen und auf dem Blech auskühlen lassen.

Zubereitung 1. Haselnüsse in eine Brat-

pfanne geben und ohne ­Zugabe von Fett bei kleiner Hitze rösten, bis sich die Häutchen zu lösen beginnen.

Nüsse in ein sauberes Tuch geben und aneinanderreiben, bis sich die Schale löst.

2. Schokolade in Stücke

­ rechen. In einer Schüssel b über schwach dampfendem Wasser schmelzen. Hasel­ nüsse, Mandeln und Sulta­ ninen daruntermischen. Die Schokolade unter gelegent­ lichem Rühren etwas abkühlen lassen. Bevor sie zu fest wird, auf einem Backpapier zu Rechtecken ausstreichen.

An einem kühlen Ort (nicht im Kühlschrank) fest werden lassen. Schokolade in Folie oder kleine Beutel verpacken.

Kühl aufbewahren.

Das Original: Nuss-Stängeli

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Nuss-Stängeli stammen ursprünglich aus Graubünden. Sie ­werden oft auch «Totenbeinli» genannt. Den leicht makabren Namen ­erhielt das Haselnussgebäck, weil es früher oft bei Abdankungen zum ­Kaffee gereicht wurde.

Kochen Sie mithilfe der Migusto-Rezepte Ihr Lieblingsprodukt nach und machen Sie ein Foto davon. Posten Sie das Bild auf Instagram mit dem Hashtag #migileaks. Wichtig: Ihr Profil muss öffentlich einsehbar sein. Mit etwas Glück gewinnen Sie eine von 10 Geschenkkarten im Wert von 200 Franken. Alle Gewinnerinnen und Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Mehr Infos auf migros.ch/migileaks

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FINANZEN | 21.6.2021 | 57 Contentpartnerschaft

Bleiben Sie Aktien treu An den Finanzmärkten ist die Infla­ tion in aller Munde, vor allem in den USA. Auch die Migros Bank rechnet für die nächsten Monate mit höheren Inflationsraten. Tiefe Vorjahreswerte und damit eine tiefe Basis (Basis­ effekt), höhere Energiepreise und Engpässe in den Lieferketten sind ­dafür verantwortlich. Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass diese Phase höherer Teuerung nur vor­ übergehend sein wird.

Denn viele der Kräfte, die in den letzten zehn Jahren die Inflation ­gedämpft haben, sind weiterhin wirk­ sam: technologische Innovationen, Globalisierung, Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen.

All diese Kräfte sollten dazu beitragen, die Inflation in Schach zu

­ alten. Im Zuge des sich nach dem h Ende ­vieler Corona-Einschränkun­ gen ­normalisierenden Wirtschafts­ lebens werden auch Versorgungs­ engpässe in den Lieferketten wieder nachlassen.

Was sollte ein Anleger aber tun, wenn er befürchtet, dass der Infla­ tionsschub viel länger anhält als ­erwartet? Rohstoffe, Immobilien und Substanzaktien von Unternehmen mit stabiler Gewinnentwicklung ­können gute Möglichkeiten sein, um sich vor Inflation zu schützen.

Anlagen in Geldwerte sind dagegen der Inflation schutzlos ausgesetzt.

Historisch betrachtet, schneiden vor allem Rohstoffe gut ab, wenn der US-Dollar schwach ist und eine höhere Inflation den Greenback

t­ endenziell nach unten drückt. Viele Rohstoffpreise liegen derzeit in der Nähe von 52-Wochen- oder sogar ­Allzeithochs. Aber wer die Inflation langfristig schlagen will, bleibt Aktien weiterhin treu. Nur mit diesen En­ gagements vermehren Anleger lang­ fristig erfolgreich ihr Vermögen.

Eine Buy-and-Hold-Strategie (Kaufen und Halten) im S&P-500-­ Index oder in einem ausgewogenen Portfolio, das sich aus 60 Prozent ­Aktien und 40 Prozent Obligationen zusammensetzt, hat Rohstoffanlagen in den letzten 30 Jahren weit über­ boten. Gleichzeitig erlitten Rohstoff­ anleger zeitweise kolossale Rück­ schläge. Beraterinnen und Berater der Migros Bank helfen gerne bei der Zu­ sammensetzung des Portfolios. MM

Thomas Pentsy ist Marktanalyst bei der Migros Bank.

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21.6.2021 | 59

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Modern und ansprechend eingerichtet sehen die ­neuen Misenso-Shops aus.

Mit offenem Ohr und Durchblick Am 1. Juli eröffnet Misenso sein erstes Optik-und-Hörakustik-Fachgeschäft in der Ostschweiz. An bester Lage erhalten Kundinnen und Kunden der Migros Passage Frauenfeld ein umfangreiches und attraktives Angebot mit kompetenten Beratungen und Dienstleistungen – zu fairen Preisen.

Text: Lukas Aebersold

Bilder: zVg

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in bisschen stolz ist Beate Enz Kraus schon. «Ich freue mich besonders, dass wir die erste Filiale der ­Migros Ostschweiz sind, die einen Misenso-Shop eröffnen darf», ­erklärt die Filialleiterin der Migros Passage Frauenfeld. «Das steigert die Attraktivität unseres Einkaufszentrums weiter.» An prominenter Lage direkt beim Lichthof finden Kundinnen und Kunden im Migros-Supermarkt ab 1. Juli das neue Angebot. «Eine solche Kombination von Optik und Akustik als Shop-in-Shop-Lösung ist einmalig in der Schweiz», erläutert Enz Kraus. «Und auch die Preise sind fair. Eine hochwertige Brille mit Korrekturgläsern gibt es bereits ab 199 Franken. Ganz im Sinne Gottlieb Duttweilers –Gesund­ heitsdienst­leistungen für alle.»

Die Vorteile des Misenso-­ Konzepts liegen auf der Hand:

Kundinnen und Kunden profitieren von fairen Preisen und kompetenter Beratung durchs Fach­personal, das neue Angebot ist auch leicht zugänglich. Zentral gelegen und mit denselben Öffnungszeiten wie der Supermarkt, lässt sich der Termin beim Optiker oder Hörakustiker bequem mit dem Einkaufen verbinden.

«Der Termin beim Optiker lässt sich bequem mit dem Einkauf verbinden.»

Beate Enz Kraus, Filialleiterin Migros Passage Frauenfeld

Rabatt an Eröffnungstagen

Ein weiterer Pluspunkt: Der Shop verfügt über einen Hörgerätesimulator. «Normalerweise können nur Hörgerätehersteller auf ein solches Gerät zurückgreifen», erläutert Désirée Poffet, Leiterin Digitales Marketing von Misenso, «so jedoch können wir vor Ort diverse Alltags­ situa­tionen simulieren und den ­Anpassungsprozess stark ver­ein­ fachen.» Und Enz Kraus ergänzt: «Um unser neues Angebot noch attraktiver zu machen, gibt es zur Eröffnung zehn Prozent Rabatt.» MM

Engagement für die Gesundheit Die Migros engagiert sich für die Gesundheit der Bevölkerung. Mit der Medbase-Gruppe erbringt sie umfassende medizinische Dienstleistungen. Mit dem Einstieg in die Bereiche Optik und Hörgeräteakustik mit der Misenso AG wird das Gesundheits­ port­folio ­ergänzt. Neben professioneller Beratung bietet das neue Format ein grosses Sortiment an Kontaktlinsen, Marken- und Sonnenbrillen sowie modernen ­Hör­geräten zu fairen Preisen. Weitere Standorte in der Ostschweiz sind in Planung.

60 | 21.6.2021 | MIGROS OSTSCHWEIZ

Von guten Feen und Seelen im Tannzapfenland Der Tilsiter extra ist neu in den Filialen der Migros Ostschweiz unter dem Label «Aus der Region. Für die Region.» erhältlich. Hergestellt wird er von der Tannzapfenland Käse AG in Wiezikon bei Sirnach.

Text und Bilder: Lukas Aebersold

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ausenlos fährt Mima die Gänge des Käselagers hinunter. Die gute Fee zieht ein Brett mit drei Laiben hervor, schmiert diese mit Salzwasser ein und schiebt sie vorsichtig wieder ins Regal zurück. Oftmals arbeitet sie bis tief in die Nacht, bevor sie nach einer kurzen Pause im nächsten Gang ihre Tätigkeit fortsetzt.

Obwohl die Helferin einen menschlichen Namen hat, be­ steht sie nicht aus Fleisch und Blut. «Mima ist unser Pflege­ roboter: Er schmiert und wendet die Käselaibe zwei bis drei Mal pro Woche», erklärt Inhaber Roger Hug. «Wir haben ihn ‹Mima – gute Fee› genannt, weil meine Mutter von ihren ­Enkelkindern Mima genannt wird und man bei Notfällen ­immer auf sie zählen kann.»

Weil das Käselager Platz für 30 000 Laibe hat, steht Mima fast 24 Stunden im Einsatz.

Die «echte» Mima, die bereits 74-jährig ist, lässt es mittler­weile etwas ruhiger angehen. Doch sie hilft Rogers Ehefrau Conny immer noch im betriebseige-

nen Chääslädeli aus. «Auch mein Vater, der unterdessen 80 Jahre alt ist, holt mit dem Lastwagen weiterhin die Milch ­ab», erzählt Roger Hug. Während im Lager also eine Hightechhilfe im Einsatz ist, setzt man in der Produktion ­weiter auf viel handwerk­liches Know-how. «Es gibt mittlerweile vollautomatisierte Anlagen, die alles selbständig überwachen», sagt Käser Stefan Weibel, wäh­ rend er die Gallerte im Käsekessi prüft, nur um schmunzelnd zu ergänzen: «Doch ich möchte das ­selber machen. Ich traue da der ­Technik noch nicht so ganz.»

Die Qualität muss stimmen

Rund fünf Millionen Liter Milch verarbeitet die Käserei pro Jahr zu 14 Käsesorten, hauptsächlich zu Rohmilch­tilsiter. Die Milch stammt zum grössten Teil von 17 Milchbauern aus der Region, der Rest wird zugekauft. «Für die Tilsiterproduktion verwen­ den wir aber nur die Milch unse­ rer Direktlieferanten. Wir pas­ teurisieren nicht, deshalb müs­ sen wir sicher sein, dass die Qua­

lität stimmt», führt Roger Hug aus. Die Molke, die bei der Pro­ duktion anfällt, dient einem Schweinemastbetrieb als Futter.

Dessen Gülle nutzen die Milch­ bauern wiederum als Dünger; so schliesst sich der Kreislauf.

Nach zwei Monaten im Käse­ lager und Mimas intensiver ­Pflege werden die Laibe zur Handelsfirma Hardegger Käse AG im nahe gelegenen Jonschwil trans­portiert, wo sie weiter ­reifen. Mindestens fünf Monate be­nötigt der Tilsiter extra, bis er seinen kräftig-würzigen Ge­ schmack erhält, optimal sind sechs Monate oder mehr. «Er ist ein echter Genusskäse für ­Liebhaber», sagt der zweifache Familienvater, Ehefrau Conny ergänzt: «Unsere ­re­zenteren Käse erfreuen sich wachsender Beliebtheit, gerade bei der Kund­ schaft aus dem Ausland.»

Die Arbeit geht nicht aus

Auch der Betrieb in Wiezikon ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen – und wird dies wohl noch weiter tun. Nach dem Bau des Käselagers, der Übernahme

Begrüsst die Kundschaft im eigenen Chääslädeli: Conny Hug

21.6.2021 | 61

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Legt lieber selber Hand an: Käsermeister Stefan Weibel (ganz unten).

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Unermüdlich im ­ Einsatz: Pflegeroboter Mima (unten).

M h sc st

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Roger Hug, Inhaber der Tannzapfenland Käse AG, präsentiert stolz den Tilsiter extra.

Resultate der Urabstimmung 2021

Vielen Dank für Ihre Beteiligung an der diesjährigen Urabstimmung!

Die Stimmbeteiligung setzt sich wie folgt zusammen: Zahl der Stimmberechtigten: 414 567 Zahl der zustellbaren Stimmkarten: 410 233 Abgegebene Stimmen: 64 921 Stimmbeteiligung in Prozent der ­zustellbaren Stimmkarten: 15,8 Die Frage der Genossenschaft, ­«Genehmigen Sie – unter Entlastung der Verwaltung – die Jahresrechnung 2020 und die vorgeschlagene ­Ver­wendung des Bilanzgewinns?», wurde wie folgt beantwortet: • Ja: 62 774 • Nein: 1707 • Leer: 380 • Ungültig: 60 • Anteil Ja: 97,35 % Die Frage der Genossenschaft, ­«Stimmen Sie den Anpassungen der Statuten der Genossenschaft M ­ igros Ostschweiz im Hinblick auf eine zeit­ gemässe Unternehmensführung zu?

Im Speziellen der Einführung einer Amtszeitbeschränkung auf 12 Jahre, der zweijährigen Amtsperiode für ­Verwaltungsmitglieder, dem Verbot von Wechseln von Geschäftsleitungs­ mitgliedern in die übergeordnete ­Ver­waltung derselben Gesellschaft, der Ein­führung eines GovernanceAusschusses und der Ersetzung des ­Begriffs ‹Kredit› durch ‹Betrag›. Die ­Anpassungen treten per 1. Juli 2021 in Kraft.», wurde wie folgt beantwortet: • Ja: 62 763 • Nein: 1718 • Leer: 380 • Ungültig: 60 • Anteil Ja: 97,34 %

«Für unsere Tilsiter verwenden wir nur die Milch von unseren Direktlieferanten.»

Roger Hug, Inhaber Tannzapfenland Käse AG

der Käserei Seelmatten und der Einrichtung einer zweiten Produktionslinie soll 2021 eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Käse­lagers installiert wer­ den, die den grössten Teil des Strombedarfs decken wird.

Und Roger Hug denkt bereits über die Anschaffung eines Elektrolastwagens nach: «Nicht

heute und morgen, aber in ein paar Jahren ist das durchaus ein Thema. Für das überschau­bare Einzugsgebiet wäre es eine ideale Lösung.» All dies dürfte dazu bei­ tragen, dass der guten Fee im ­Käselager die Arbeit so bald nicht ausgeht. Doch die muss Mima in Zukunft nicht mehr ­alleine stemmen, denn bereits

in zwei Wochen erhält sie Ver­ stärkung: «Opi – gute Seele» alias Roger Hugs ­Vater wird ihr zur Hand gehen. MM

Da für die Ersatzwahl der Verwaltungs­ mitglieder keine Wahlvorschläge ein­ gereicht wurden, sind gemäss Art. 38 ­unserer Statuten stille Wahlen durchge­ führt worden. Gewählte Verwal­tungs­ mitglieder bis 2022 sind Dorothee ­Auwärter aus Rikon und Nicolo Paganini aus Abtwil. Für dieses Zeichen Ihres Vertrauens und Ihrer Verbundenheit danken wir Ihnen herzlich.

Genossenschaft Migros Ostschweiz Die Verwaltung

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Ihr tolles Reiseprogramm: 1. Tag – Anreise Fahrt im komfortablen Extrabus nach Hamburg, wo wir mit dem Nachtessen erwartet werden.

2. Tag – Hamburg - Elbphilharmonie-Plaza & Hafenrundfahrt Nach einer kurzen Stadtrundfahrt geniessen wir von der Plaza der Elbphilharmonie einen atemberaubenden Ausblick auf die moderne Hafencity. Im Anschluss lassen wir uns bei einer herrlichen Hafenrundfahrt die Hamburger Brise um die Nase wehen. Dabei fahren wir je nach Wasserstand durch die Speicherstadt und durch die verschiedenen Schleusen und Hafenbecken. Wir sehen die riesigen Containerschiffe aus nächster Nähe und werfen einen Blick in die Schwimm- und Trockendocks der Firma Blohm Voss. Der Kapitän wird uns dabei allerlei Interessantes und auch die eine

oder andere Anekdote erzählen. Der Abend steht zur freien Verfügung.

3. Tag – Ausflug Nordsee Warum wird Bremerhaven die „grösste Kühltruhe Europas“ genannt? Wo wurde der erste deutsche Fischdampfer gebaut und wo werden täglich knapp 10 Millionen Fischstäbchen hergestellt? Dies alles und noch viel mehr erfahren wir auf unserer Tour durch den Fischereihafen. Ein Besuch des historischen Fischtrawlers „Gera“ darf dabei natürlich nicht fehlen. Weiter geht die Fahrt nach Cuxhaven.

Dort angekommen fahren wir in die einzelnen Hafenanlagen und hinaus auf den Weltschifffahrtsweg Nummer 1, die Elbe. Mit etwas Glück begegnen uns Ozeanriesen, die wir dann grüssen. Als Höhepunkt erwarten uns die Seehundbänke (Gezeitenabhängig). Der Abend bleibt frei.

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4. Tag – Lübeck & seine Seebäder Lübeck bietet eine unglaublich schöne, vollständig unter Denkmalschutz stehende Altstadt und gilt auf deutschem Boden als grösstes Flächendenkmal des UNESCO-Welterbes.

Der geführte Rundgang durch die Altstadt wird Sie begeistern! Später schnuppern wir im schönen Städtchen Travemünde und am bekannten Timmendorfer Strand Ostseeluft und Ferienstimmung – Zeit zum Geniessen!

Zurück in Hamburg laden wir Sie am Abend in ein bekanntes Lokal an der Reeperbahn – der ideale Rahmen, um in guter Gesellschaft auf die schöne Reise anzustossen.

5. Tag – Heimreise Nach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.

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✓ Fahrt im komfortablen Extrabus ✓ 4 Übernachtungen im gehobenen Mittelklassehotel Panorama Inn, Hamburg ✓ 4 x Frühstück im Hotel ✓ 1 x Nachtessen im Hotel ✓ 1 x Nachtessen im Hamburger Veermaster, Hamburg ✓ Interessante Stadtrundfahrt in Hamburg inkl. Besuch Elbphilharmonie Plaza ✓ Herrliche Hafenrundfahrt in Hamburg mit der Barkasse ✓ Rundfahrt im Fischereihafen Bremerhaven inkl. Besuch MS Gera ✓ Schifffahrt zu den Seehundsbänken ab Cuxhaven (Gezeitenabhängig) ✓ Ganztagesausflug «Lübeck und seine Seebäder» ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung während der ganzen Reise

Wählen Sie Ihr Reisedatum 12. - 16. September 2021 26. - 30. September 2021 17. - 21. Oktober 2021 4. - 8. November 2021 * * Superspardatum Reisehit 159 a: 23. - 30. April 2019 Weiteres Datum im schönen Herbst:

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Natürlich gut – seit jeher Das jahrhundertealte Familien­un­ ternehmen ist seit bald 25 Jahren auch in der Schweiz tätig. Seine Geschichte beginnt in der wun­ derschönen Kultur- und Obstland­ schaft des Departements Lot im Südwesten Frankreichs, wo der Fluss Cère in die Dordogne mün­ det. Angefangen hat alles 1910, mit einem Nuss- und Gemüse­ händler. Seither springt der F ­ unke der Begeisterung von einer Gene­ ration auf die nächste über.

Andros ist die Geschichte einer Leidenschaft: für Früchte und deren Anbaugebiete.

Erfolgsrezept: sonnengereifte Früchte

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Pionier der pflanzenbasierten Kost

Andros stellt neben Fruchtsäften noch weitere pflanzenbasierte und vegane Produkte her, wie zum Bei­ spiel verschiedene Kompotte, die aus vielen frischen Früchten ein­ gekocht werden. Und dies schon lange, bevor pflanzliche Produkte zu einem grossen Trend wurden.

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RÄTSEL | 21.6.2021 | 69

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ZWILLING AERA Gewinner Nr. 23 Hauptpreis: Bernhard Hall, Biel-Benken BL; Lotti Schneider, Interlaken BE Zusatzpreis: Sarah Baeriswyl, Niedermuhlern BE; Sabine Christen, Winterthur ZH

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Sudoku Lösung Nr. 24 So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, Lösungswort, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos)

Gewinner Nr. 23 Norbert Lenherr, Oberuzwil SG; Jocelyne Belaz, Penthalaz VD

Teilnahmeschluss: Sonntag, 27.6.2021, 24 Uhr Die Teilnahmebedingungen für jedes Rätsel finden Sie online unter: www.migros.ch/de/services/magazin-medien/migros-magazin

70 | 21.6.2021 | MEINE WELT

Name Rachel Braunschweig (53) Wohnort Zürich Das läuft bei mir «Diese Woche kommt der Film ‹Spagat› in die Kinos, in dem ich die Hauptrolle spiele.

Das Drama ist ein Herzens­ projekt, eindrücklich ver­ webt es politische und ­gesellschaftliche Fragen.

Meine Rolle in ‹Die göttliche Ordnung› (2017), für die ich den Schweizer Filmpreis er­halten habe, hat meiner ­Karriere Schwung ver­ liehen. Dies hat mir weitere Rollen eingebracht, etwa als Fürstäbtissin Katharina von Zimmern in ‹Zwingli› oder als Staatsanwältin Anita Wegenast im neuen Schweizer ‹Tatort›. Im Herbst bin ich zudem in der SRF-Dramaserie ‹Neumatt› zu sehen.»

«Ich bin eine Teamplayerin»

Rachel Braunschweig war schon Fürstäbtissin und Staatsanwältin. In ihrem neuen Filmdrama «Spagat» spielt die vielseitige Schauspielerin eine Lehrerin, die fremdgeht.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Anna Morgenstern

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Bilder: Joseph Khakshouri, Frenetic Films, zVg

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Mein Migros-Lieblingsprodukt «Das vegane Kokosjoghurt, angereichert mit frischen Früchten, ist leicht und fein.

Es gehört fast schon zu meinem Frühstücksritual.»

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1 Mein neuer Film «Das Drehbuch hat mir sofort gefallen, eine Geschichte von grosser Reife: Meine Figur, die verheiratete Marina, ist eine Lehrerin, die ein Sans-Papiers-Kind in der Klasse hat und eine Affäre mit dessen Vater beginnt. Die Rolle ist widersprüchlich und komplex. Das hat mich gereizt.»

2 Mein BFF «Patrick Kaestli ist mein bester und ältester Freund. Wir kennen uns seit dem Gym­nasi­um und haben dort schon Projekte realisiert. Er ist ein begnadeter ­Visagist und Stylist. Wir arbeiten oft und gerne zusammen.»

3 Meine Familie «Mit unseren ­Kindern Yaira (17) und Ezra (14) ­reisen mein Mann und ich gerne

rund um die Welt. Manchmal ­dauert das auch etwas länger …»

4 Mein Ding «Dieses Tandem, das mal ein mobiles Bühnenbild in einer Theaterproduktion war und heute mir gehört, ist für mich ein Symbol dafür, unterwegs und im Austausch mit anderen zu sein.

Ich bin eine Teamplayerin. Und ich liebe die Vielfalt in meinem Beruf – je bunter und diverser die Projekte, desto besser.»

5 Mein Laden «Im Dirok Market beim Zürcher Limmatplatz gehe ich gerne und oft einkaufen. Er hat ein Flair von internationaler Grossstadt und ist einer der besten Orte für frische Gewürze und Baklava.»

6 Mein Naherholungsgebiet «Ich bin am Zürichsee aufgewachsen und liebe das Wasser. Ein ­Besuch rund um die Letten-Badi ist für mich immer ein bisschen wie ein Kurzurlaub.» MM

Gezupfte Köstlichkeit.

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