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So digital ist die Schweiz
Zwar nutzen immer mehr Menschen soziale Medien und Streamingdienste, TV und Radio bleiben aber an der Spitze. Weiter zeigt eine Studie zur digitalen Mediennutzung, dass schon fast die Hälfte ab und zu digital bezahlt.
Text: Ralf Kaminski
800000
Menschen in der Schweiz schauen jeden Tag Netflix, gar 1,7 Millionen sind täglich auf Youtube. Weitaus mehr konsumieren jedoch noch immer jeden Tag klassisches TV: 4,4 Millionen – 65 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren. Bei 15- bis 24-Jährigen sind es noch immer 30 Prozent. Zwar wird auf diversen Geräten TV geschaut, Favorit bleibt jedoch das Fernsehgerät.
2,2 Millionen
hören regelmässig Spotify, aber mit 6,1 Millionen fast dreimal mehr Radio. Auch 82 Prozent der unter 25-Jährigen, 36 Prozent gar täglich.
2,5 Millionen
zahlende Nutzerinnen und Nutzer weist Netflix in der Schweiz aus, gefolgt von Disney+ (830000), Amazon Prime (440000), Sky Show (250000) und Apple TV+ (250000).
99 Prozent
der städtischen Schweizer Haushalte verfügen über einen Breitband-Internetanschluss. Auf dem Land sind es 98 Prozent. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt haben nur 90 Prozent aller Haushalte einen, gar nur 89 Prozent sind es in Deutschland.
2,6 Millionen
Menschen oder 39 Prozent nutzen das Videokonferenztool Zoom, 2,5 Millionen Microsoft Teams (37 Prozent). Beide haben 2021 um über eine Million User zugelegt, weil wegen der Coronapandemie viele gezwungen waren, im Homeoffice zu arbeiten.
48 Prozent
der Bevölkerung (3,2 Millionen) ab 15 Jahren nutzen mindestens gelegentlich mobile Bezahldienste. Insbesondere Twint ist stark gewachsen. Mit 2,8 Millionen (42 Prozent) Usern liegt es vor Apple Pay (390000 oder 5,8 Prozent) und Google Pay (215000 oder 3,2 Prozent).
99 Prozent
aller 15- bis 24-Jährigen bewegt sich mindestens gelegentlich auf einer Social-Media-Plattform. In der Gesamtbevölkerung sind es 71 Prozent, also 4,8 Millionen. Am meisten Nutzerinnen und Nutzer hat Facebook (3 Millionen), verliert jedoch immer mehr Jüngere. Während 310000 User zwischen 15 und 24 Jahren zumindest ab und zu auf Tiktok sind, erreicht Facebook nur noch 260000. Tiktok, Instagram und die Jobplattform Linkedin sind 2021 alle um 200000 bis 300000 User gewachsen.
Gut ausgerüstet: Die Schweizer Bevölkerung lässt bei der Anzahl BreitbandInternetanschlüsse die europäischen Nachbarländer hinter sich.
Bild: Getty Images
127
Mobilfunkverträge, aber nur noch 37 Festnetzanschlüsse gab es 2019 pro 100 Einwohner in der Schweiz. Bereits 2002 gab es erstmals mehr Mobilfunkverträge als Festnetzanschlüsse. 97,2 Prozent aller Erwachsenen besassen 2020 ein Smartphone, 2017 waren es noch 93 Prozent. Am häufigsten aufs Handy verzichten ältere Menschen oder solche mit Haushaltseinkommen unter 4000 Franken.
84 Prozent
der Bevölkerung ab 15 Jahren (5,6 Millionen) nutzt mindestens gelegentlich Whatsapp – mit klarem Abstand weiter Marktführer der Messenger-Dienste in der Schweiz. Die Konkurrenz legt jedoch zu: Telegram kommt auf 940000 oder 14 Prozent, Signal auf 860000 (12,9 Prozent) und die Schweizer App Threema auf 710000 (10,7 Prozent) User. Insgesamt verwendeten 2021 1,9 Millionen oder 28 Prozent mindestens einen dieser alternativen Messenger. Allerdings bleibt Whatsapp auch für diejenigen, die eine Alternative runtergeladen haben, der Hauptmessenger.
50 Prozent
der Bevölkerung ab 15 Jahren (3,3 Millionen) spielt mindestens ab und zu Computerspiele. 17 Prozent gamen gar täglich, insbesondere junge Männer, die dafür meist den PC oder stationäre Heimkonsolen nutzen. Das klar meistgenutzte Spielgerät ist aber das Smartphone: 1,9 Millionen oder 29 Prozent spielen zumindest gelegentlich auf dem Handy.
Quellen: Studie Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF AG für Werbemittelforschung; moneyland.ch, Bundesamt für Statistik, Comparis