Migros Magazin 22 2009 d ZH

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NEUES AUS DER MIGROS NA N CHHALTIGE MIGROS NA N CHHALTIGE SCHWEIZ

ausgezeichnet

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Mit anderen Worten: Sie haben Gebrauchsanweisungen verfasst?

Ja, in gewisser Weise. Wir haben Anleitungen und Checklisten für eine Selbstüberprüfung erarbeitet, etwa zu den Themen Führungsausbildung, Aufgabengestaltung, Absenzwesen, Mitarbeitergespräche oder Einstellungskriterien. Mit der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz des Bundes haben wir eine unabhängige Institution gefunden, die in die Betriebe geht und kontrolliert, ob die Anforderungskriterien erfüllt werden. Ist dies der Fall, erhalten sie das Label «Friendly Work Space». Von der Migros tragen drei Unternehmen das Label. Was ist mit all den anderen?

Weitere werden bald folgen.

ment der Migros sorgt für das Wohlbefinden der Belegschaft auf allen Stufen.

Und das meinen die Chefs der drei mit dem Label «Friendly Work Space» ausgezeichneten Migros-Unternehmen: ➔ Ernst Weber, Geschäftsleiter Genossenschaft Migros Luzern: «Die Anstrengungen, die wir im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements getroffen haben, wirkten sich direkt auf die Mitarbeitenden aus. Folge: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden der Genossenschaft Migros Luzern ist noch grösser geworden.»

berücksichtigt. Es soll Standards für unsere Unternehmen umfassen. Die Betriebe, welche die Vorgaben erfüllen, sollen zertifiziert werden können. Wir suchten also nach einer Art Iso-Auszeichnung für gute, gesunde Arbeitsplätze.

➔ Albert Baumann, Unternehmensleiter Micarna SA: «Die Mitarbeitenden sind das grösste Kapital der Micarna. Wir richten unsere Prozesse und Einrichtungen möglichst auf ihre Bedürfnisse aus. Beispiel: In der Micarna muss an vielen Positionen strenge körperliche Arbeit geleistet werden. Für diese Mitarbeiter gibt es hier beispielsweise die Möglichkeit, sich den Rücken massieren zu lassen. Das Resultat dieser Anstrengungen äussert sich in grösserer Freude an der Arbeit, in der Motivation und der Gesundheit der Mitarbeitenden.» Das Label «Friendly Work Space» ist neu. Dann ist es eine Migros-Kreation?

Nein, das kann man so nicht sagen. Wir von der Migros überlegten uns, ob wir selber ein solches Gütesiegel schaffen oder Partner suchen sollten. In den

➔ Daniel Waltenspühl, Unternehmensleiter Verteilzentrum Suhr: «An unseren Arbeitsplätzen muss physisch anspruchsvolle Arbeit geleistet werden. Die Mitarbeiter müssen viel heben und tragen. Die Philosophie des betrieblichen Gesundheitsmanagements beginnt in den Köpfen der Führung und wird schliesslich auf die Mitarbeitenden übertragen. Die Richtlinien bilden hierzu ein perfektes Hilfsmittel und bringen sowohl den Mitarbeitenden als auch dem Unternehmen sehr viel!»

Firmen SBB, Post, ABB, Alstom, Suva und Swica fanden wir diese Partner. Die Grundkriterien dafür stammen von einem europäischen Netzwerk und wurden von uns und unseren Partnern konkretisiert. Mit Erfolg, wie man sieht.

Können Sie an einigen Beispielen aufzeigen, wofür das Label «Friendly Work Space» steht?

Ja, Gesundheitsmanagement beginnt bei der Führung, bei der Arbeitsgestaltung wie Arbeitszeitmodellen oder ergonomischen Arbeitsplätzen, etwa an den Kassen, oder mit Anleitungen, wie man richtig hebt und trägt. Wir haben Prozesse definiert bei Absenzen und zur Wiedereingliederung. Die Migros bietet auch geeignete Arbeitsplätze für Mitarbeitende mit verringertem Leistungsvermögen. Unser Sozialdienst ist Ansprechstelle bei Mobbing und engagiert sich in der Suchtprävention. Dies sind nur einige Aspekte einer langen Liste. Und was hat die MigrosKundschaft davon?

Ganz einfach: Gutes für die Mitarbeiter tun, heisst auch Gutes tun für den Betrieb. Gesunde, motivierte Mitarbeiter sorgen für erfolgreichere Unternehmen und für zufriedenere Kunden.

Interview Daniel Sägesser Bilder Till Forrer, Severin Nowacki


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