LESERBRIEFE Madeleine Gay (56): Die gleichermassen bescheidene wie erfolgreiche Winzerin des Jahres 2008 kämpft seit Jahren für heimische Traubensorten. Die Önologin wuchs auf einem kleinen Hof oberhalb Sitten VS auf und entwickelte von klein auf ein ökologisches Gewissen.
sagte, sie würde gerade entsorgt. Ich hatte fast einen Herzstillstand. Nun, Jahre später lernte ich einen Supermonteur mit Flair für antike Uhren kennen, der meine Maschine reparierte.
Rosmarie Widmer, 9030 Abtwil
Im zarten Alter von 15 Jahren durfte ich mit meinem Vater einen Porzellanmalkurs in der Klubschule Migros besuchen. Die Atmosphäre gefiel mir so gut, dass ich weitere Kurse buchte. Mein Vater bezahlte sie gerne, da er dann genau wusste, wo sich seine Tochter aufhielt. Als wir ins Haus der Grosseltern einzogen, mussten einige Änderungen vorgenommen
werden. Meine Mutter, mein Bruder und ich wollten tatkräftig mithelfen. Also absolvierten wir einen Maurer-, Tapezierer- und Fliesenlegerkurs mit Bravour. Für meine künstlerische Ader versuchte ich es zuerst einige Jahre mit Töpfern. Davon zeugen mehrere Vasen, Schalen und eine Indianerskulptur, auf die ich sehr stolz bin. Nachdem ich geheiratet hatte, wollte ich meine Passion teilen, und so überredete ich meinen Mann zu einem Tiffanykurs. Davon zeugen zwei Spiegel, zwei Fensterbilder und ein Flugzeug mit drehendem Propeller. In sehr guter Erinnerung sind uns die Montagabende, an denen ich im Schmuckkurs und mein Mann beim Kochen
Daniel Freitag (38): Zusammen mit seinem Bruder Markus entwickelte der Grafikdesigner aus alten Lastwagenplanen, Autogurten, Airbags und Fahrradschläuchen Taschen und Accessoires. Alle Freitag-Produkte werden in der Schweiz produziert.
unsere Kreativität ausleben konnten. Um 20 Uhr durfte ich dann in die Kochschule zum Essen. Es war eine tolle Clique, und ein paar Jahre hatten wir sehr guten Kontakt untereinander. Um unsere Koch- und Weinkenntnisse zu vervollständigen, gingen wir in die Klubschule in Zug, wo wir mit Freunden den Kochlehrer manchmal ziemlich nervten. Zurzeit besuche ich einen Schmuckkurs in ZürichOerlikon. Der Kursleiter ist jung und hat viel Geduld mit mir. Mittlerweile zähle ich 68 Lenze und hoffe, noch viele schöne Stunden verbringen zu können. Fazit: In der Klubschule Migros trifft man nicht nur nette Leute, die einen ein Stück Weg beglei-
BRIEF DER WOCHE
Nähmaschine mit Speziallackierung
Mit Disziplin schaffte ich es, bis zu meinem 20. Geburtstag 1955, 290 Franken für eine Nähmaschine, Turissa Ultramatic, auf die Seite zu legen. Da möglichst alles in der Aussteuer in blauer Farbe sein musste, gönnte ich mir für 50 Franken diese Spezialfarbe. Doch es hat sich gelohnt: Zierstiche an Tisch- und Babywäsche, kürzen, ändern, flicken. Drei Mal musste ein Schreibmaschinenmechaniker mir etwas ersetzen, sonst läuft alles noch einwandfrei: über 50 Jahre Migros-Qualität. Die Nähmaschine kann ich meiner Enkelin vererben – das Nähtalent und den Sparsinn leider nicht. Paula Donzallaz-Lienert, 8002 Zürich
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1955 gekauft und noch immer in Betrieb — die Turissa Ultramatic.
ten, sondern es können sich auch Freundschaften entwickeln. Danke.
Heidi Möhrle, 8134 Adliswil
Seit zehn Jahren wohne ich in Portugal und trinke jeden Tag Exquisito-Kaffee. Jedes Jahr, wenn wir in der Schweiz Ferien machen, kaufen wir diesen kiloweise. Wenn uns Verwandte oder Freunde aus der alten Heimat besuchen, müssen sie mir Exquisito gemahlen mitbringen. Auch Schokolade kaufen wir immer so viel, dass es das ganze Jahr reicht. Wir essen sie selber oder verschenken sie, denn sie ist sehr beliebt. Das ist ein bisschen Schweiz.
Gisela da Costa Mamede, Castelejo 3440-454 Santa Comba Dao, Portugal
Zu unserem Hochzeitstag am 16.4.1966 haben wir von meiner Mutter einen Waschkorb voller Migros-Esswaren erhalten. Alles war rasch weggeputzt, nur eine Dose Minestronesuppe blieb übrig. Wahrscheinlich, weil wir diese nicht so gern mochten. Diese Dose haben wir immer wieder zurückgestellt und uns gesagt, dass die Suppe ein Symbol sein soll, dass wir immer etwas Essbares zu Hause haben. Diese soll nur bei argem Hunger verzehrt werden. Auch bei den beiden Umzügen ist die Suppe immer mitgekommen. Sie ist nach wie vor im Keller. Und wir haben nie gehungert. Und jedes Jahr rund um den Hochzeitstag kommt diese Geschichte wieder zur Sprache. Eine Qualitätskontrolle würde die Suppe wohl nicht mehr bestehen, doch die Dose ist nach wie vor dicht, etwas rostig am Deckel, aber intakt.
Esther Baumann, 4573 Lohn-Ammannsegg
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriften können durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.