Migros Magazin 20 2011 d NE

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38 | Migros-Magazin 20, 16. Mai 2011

Obstbauer

Wo Feldlerchen jubilieren und Libellen schwirren

Die TerraSuisse-Produkte der Migros stammen von Schweizer Bauern, die im Einklang mit der Umwelt wirtschaften. Egal, ob sie Most, Fleisch oder Getreide produzieren: Die Natur ist ihnen wichtig. Das Migros-Magazin hat drei dieser Landwirte besucht.

Bauer Huber: Harte Arbeit im weissen Blütenmeer umweltgerecht und tierschonend produzierender Bauern. Die schwerste Arbeit, das Schneiden der Bäume, ist bereits getan. «Pro Baum ist bis zu einer Stunde Handarbeit erforderlich», sagt Urs Huber. Das läppert sich, bei 300 Bäumen. Der Bauer wird seine Bäume nun hegen und pflegen – bis zur Ernte im Spätsommer, bis die reifen Früchte von den Bäumen zu Boden fallen, wo sie schliesslich maschinell aufgesammelt werden. Über den Winter ist «Obstpause», wie es Huber nennt. Most trinkt er allerdings das ganze Jahr, täglich. Das sei einfach «guet und gsund», sagt er.

Naturnahe Landwirtschaft ist für Huber Ehrensache

Urs Huber ist IP-Suisse-Bauer der ersten Stunde. Eine naturnahe Produktion ist für ihn Ehrensache. Genau wie der Beitrag, den

Lohn harter Arbeit: Bauer Urs Huber ist stolz auf seinen Most.

er mit seinem Betrieb an den Erhalt des Artenreichtums in Flora und Fauna leisten kann. Wurde früher etwa bis an den Bach heran gemäht, der über eine Fassung ein Drittel des Dorfbedarfs an

Wasser deckt, lässt Huber heute beidseitig ein paar Meter Gras stehen. Um die Wasserfassung herum spriesst, was der Natur beliebt. Und natürlich sind auch die hochstämmigen Obstbäume Lebensraum von Tieren (siehe Box). Für Wildbienen stellt Huber neuerdings präparierte «Holzrugel» als Obdach bereit. Nachdem der Bauer in die Kronen einiger Bäume gestiegen ist, um sie auf Schädlinge zu kontrollieren, lehnt er zufrieden an einen dicken Stamm. «Es geht den Bäumen besser denn je», meint er strahelnd. «Ich habe den Eindruck, dass die Bäume dank des Verzichts auf giftige Spritzmittel sogar resistenter gegen Schädlinge sind.» Urs Huber lauscht dem Summen der Bienen und sagt dann: «Man arbeitet hier draussen nie allein. Die Natur hilft einem, wenn man sie lässt.»

Stichwort Hochstamm-Apfelbäume

Urs Hubers Hochstamm-Apfelbäume liefern nicht nur schmackhafte Früchte, sondern sind auch wertvolle Lebensorte für Tiere. Der Grünsprecht nistet hier gerne. Der Landwirt hat in seinem Baumgarten aber auch schon den Kuckuck gesehen, der laut der Schweizerischen Vogelwarte Sempach als «potenziell gefährdet» gilt. Nebst Vögeln werden auch Wildbienen von den Obstbäumen angezogen.

Bild Fotofinder

D

ie 300 hochstämmigen Apfelbäume sind der Stolz von Bauer Urs Huber. Sie stehen stramm in der gleissenden Frühlingssonne. Ein Teil der 16 Hektaren, die der 51-jährige Bauer in Häggenschwil SG bewirtschaftet, hat sich in ein einziges Blütenmeer verwandelt. Jährlich reifen hier 40 bis 50 Tonnen verschiedener Mostäpfel. Der Apfelsaft, der daraus entsteht, wird später unter dem TerraSuisse-Label in den Verkaufsregalen der Migros stehen. «Im Moment sieht es hier so schön aus, wie es nur aussehen kann», schwärmt Huber, der bis auf ein paar wenige Jahre nach der Ausbildung zum Bauern immer auf dem Hof gelebt hat. So wie sein Vater, sein Grossvater und auch sein Urgrossvater schon. Wie alle Landwirte, die am TerraSuisse-Programm der Migros beteiligt sind, gehört Huber zu IP-Suisse, der Vereinigung


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