Migros-Magazin-17-2020-d-BL

Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

migrosmagazin.ch | MM17, 20.4.2020

Sieben Tipps für die Meditation zu Hause Seite 32

Dauernd online

So hält man die Medienzeit im Rahmen Seite 59

Erfolgsstory: Die Migros-App Amigos in Zahlen Seite 21

Helfer in der Not Amine Conde versorgt in einer improvisierten Gassenküche Bedürftige mit Essen Seite 16

Szenarien für die Zeit nach Corona: Was bleibt und was geht?

Bild: Gian Marco Castelberg

Seite 10

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4 | 20.4.2020 | MEINE MIGROS

Noten für Migros-Produkte

3900

Vergangenes Jahr produzierte der Migros-Industriebetrieb Bischofszell Nahrungsmittel AG 3900 Tonnen Konfitüren und Fruchtaufstriche. Sie versüssen das Frühstücksbrot und passen als lange haltbare Lebensmittel auch gut in den Vorratsschrank.

Bilder: Getty Images; zVg

Die Migros-App hat eine neue Funktion: Ab sofort können Kundinnen und Kunden die Produkte im Supermarkt ­bewerten und Fragen dazu ­stellen – so wie auf der viel genutzten Plattform migipedia.ch.

Die App gibt es kostenlos für Apple und Android.

MEINE MIGROS | 20.4.2020 | 5

Stella sagt Merci Die 9-jährige Stella aus Martigny VS sagt der Migros mit dieser Zeichnung Danke: Die Mitarbeiterinnen im Laden hat sie als Superheldinnen mit langem Cape gezeichnet, weil sie in diesen schwierigen ­Zeiten für die Kunden da sind.

Tiere sollen es gut haben

Die Migros setzt sich für das Wohl von Nutztieren ein und bekommt dafür nun Bestnoten: ­Internationale Tierschutz­­ organisationen haben weltweit 150 Unter­ nehmen unter die Lupe ­genommen. Die Migros kam im Rating «Business Benchmark on Farm ­Animal Welfare» (BBFAW) zusammen mit fünf ­anderen Unternehmen auf den Spitzenplatz.

Süss wie Sirup

Alles Ton in Ton: Die Fellfarbe von Katze Smokey passt bestens zum Orangensirup der Migros. Das Büsi ge­hört Leserin Hildegard ­Hirschi-Egger aus ­Oeschenbach BE. Schicken auch Sie Ihr Migros-Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt,­ ­gewinnen Sie einen Einkaufs­ gutschein im Wert von 50 Franken. Teilnahme: www.migmag.ch/blickfang

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Viele Leute haben ihre Corona-Frisur satt. Weil die Coiffeursalons noch geschlossen sind, legen sie selber Hand an. Das merkt auch die Migros-Tochter ­Digitec Galaxus: Im März verkaufte sie dreimal mehr elektrische Haarschneider als vor einem Jahr.

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Darf ich wäh­rend meiner Schwangerschaft Käse essen?

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Auch Raclette und Fondue sind unbedenklich. Verzichten sollten Sie aber auf alle Weich- und Halbhartkäse.

Haben Sie eine Frage?

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M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­ kundendienst

Bild: Annick Ramp

6 | 20.4.2020 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 20.4.2020 | 7

14:02 Uhr

Migros-Moment in Aproz VS Die Migros-Tochter Aproz

produziert im gleichnamigen Ort vor allem Mineralwasser, Softdrinks und Sirups. Per Bahn gelangen die Getränke aus dem Unterwallis in die Verteilzentren im ganzen Land.

Die Aufnahme ist am 26. September 2017 entstanden.

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20.4.2020 | 9

INHALT

Bilder: iStock,Veronica Studer, Screenshot OneDrive

Wem die Kiwi nicht ganz grün ist, der sollte die fantasievollen Rezepte in diesem Heft ­ausprobieren.

28

51

10 Zukunft nach Corona Wird die Welt dann eine andere sein, oder kehrt schnell der Alltagstrott zurück?

16 Grosses Engagement Der abgewiesene Flüchtling ­Amine Conde hilft Bedürftigen 21 Amigos in Zahlen Die neue Einkaufs-App von ­Migros ­und Pro Senectute hat sich in kürzester Zeit etabliert 23 Amigos in Worten Wie die App so schnell am Start war – Interview mit Amigos-­ Miterfinder Amadeus Petrig 25 Rhabarber mit Poulet 28 Vielseitige Kiwi

Igel, Vögel, Frösche und allerlei Insekten sind nicht nur liebenswerte Garten­ bewohner, sondern nutzen auch der Biodiversität.

32 Daheim die Mitte finden Tipps und Apps fürs Meditieren 41 1, 2 oder 3?

42 Virtuell gegen das Virus 4600 Hacker entwickelten online Ideen zum Umgang mit Corona

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

42

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 550 818 Ex. (WEMF 2019) Leserschaft: 2 291 000 (WEMF, MACH Basic 2019-2)

#VersusVirus-Hackathon: Über 5000 kreative ­ Köpfe suchten 48 Stunden nach ­Lösungen für die ­Herausforderungen der ­Coronakrise und tauschten sich in Videokonferenzen aus.

Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

45 Der andere Blick Diese Woche: Sara Satir 46 Ihre Region

Aktionen, Reportagen, News

51 Summ, brumm, piep So schafft man nützlichen ­Tieren einen Lebensraum im Garten 59 Magische Monitore Wie viel Bildschirmzeit für Kinder?

61 Schnippschnapp Haare ab Kinderfrisuren homemade 63 Stadt, Land, Stutz 65 Migros Bank 68 Rätsel und Spiele 70 Die Migros-Lovestory Sandra und Timon trafen sich in der ­Migros Diessenhofen TG

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10 | 20.4.2020 | NACH CORONA

Wird alles wie vorher oder bleibt es ganz anders?

Das Coronavirus hat unseren Alltag ­dramatisch verändert. Wird sich das auch auf die Zeit danach auswirken?

Wir haben bei Experten nachgefragt.

Text: Ralf Kaminski, Benita Vogel, Michael West

Theo Wehner (71) ETH-Professor für Arbeits- und Organisations­ psychologie

Peter Schneider (62) Psychoanalytiker und Autor aus Zürich.

Dirk Helbing (55) Physiker und Soziologe, Professor für ­computergestützte ­Sozialwissenschaften ETH Zürich

Karin Frick (59) Ökonomin und Trendforscherin am Gottlieb-DuttweilerInstitut in Rüschlikon ZH

Arbeitswelt

Christoph Sax (43) Chefökonom, Migros Bank, Zürich

«Unzählige Mitarbeitende zeigen gerade: Homeoffice geht», sagt Theo Wehner, Professor für ­Arbeits- und Organisationspsy­ chologie an der ETH Zürich. Dass zu Hause viele Aufgaben effizienter erledigt werden, es Flexibilität und Motivation steigert und den Stress reduziert, sei jahrelanges, gut ­ge­sichertes Wissen. Jetzt könnten sich auch die davon überzeugen, die sich das nie vorstellen konnten.

«Das Potenzial der Krise ist stark», sagt der Forscher, der seit 30 Jahren Firmenorganisationen und die Motivation von Mitarbei­ tenden analysiert. Wehner bezwei­ felt allerdings, dass man tatsächlich daraus lernen wird: «In zwei, drei Monaten werden die meisten wie­ der im Büro arbeiten, wie sie das vor der Pandemie getan haben.»

Die Angst der Chefs, nicht auf die Mitarbeitenden zugreifen zu können, und der damit verbundene Kontrollverlust, seien zu hoch. Es sei denn, Firmen und ­Vorgesetzte würden Erfahrungs­ gruppen einsetzen, um syste­ matisch auszuwerten, wie und wo sich die Wochen zu Hause aus­ gewirkt haben.

Aus seiner Sicht sollten sich Führung und Zusammenarbeit ohnehin verändern. Er denkt dabei an den Abbau unnötiger Hie­rar­ chien, mehr Partizipation, Eigen­ verantwortung und Selbst­ ermächtigung der Mitarbeitenden. ­«Führungskräfte müssen auf die Mündigkeit ihrer Mitarbeitenden setzen.» Diese müssen gemeinsam Abläufe neu durchdenken: Was kann ich besser alleine? Wo brauche ich die Kolleginnen und Kollegen?

Christian Laesser (57) Professor für T ­ ourismus und Dienstleistungs­ management an der Universität St. Gallen

Der Forscher plädiert ausserdem dafür, sich nach der Krise nochmals mit dem bedingungs­losen ­Grundeinkommen zu be­fassen.

«Man stelle sich nur vor, wie viele existenzielle Sorgen weg­gefallen wären, wenn es in einer solchen ­Krisensituation ein gesetzlich ­verankertes Bürgergeld gäbe.

Auf s­ olche Modelle zurückgreifen zu können, hätte ganz sicher auch das Immunsystem der Menschen gestärkt.» Zudem erlaube eine ­Trennung zwischen Arbeit und ­Einkommen, einer Tätigkeit nach­ zugehen, an der man Freude habe.

Denn am Ende zähle doch das ­innere Feuer für einen Beruf, und nicht so sehr das Geld, das man ­dafür erhalte.

Auch beim Thema Reputation sieht der Forscher Handlungs­ bedarf. «Dass es eine Pandemie braucht, um Wertschätzung für ­diejenigen aufzubringen, die in der Pflege, im Detailhandel oder in der Logistik arbeiten, ist ein Armuts­ zeugnis aller scheinbar hochent­ wickelten Arbeitsgesellschaften.»

Diese Berufe hätten nicht nur eine geringe soziale Reputation, sondern auch eine tiefe finanzielle Anerkennung.

Dass sich daran nach der Krise etwas ändern wird, bezweifelt Wehner allerdings. Es müsse aber eine breite gesellschaftliche ­Diskussion einsetzen, um den ­respektvollen wertschätzenden Umgang mit den Beschäftigten zu fördern, und zwar in allen ­Branchen. «Am besten geschieht das schon jetzt, solange der ­Applaus für die Pflegekräfte von den Balkonen noch nachhallt.»

Thomas Stocker (60) Klimaforscher und Professor an der Universität Bern

Matthias Horx (65) deutscher Publizist sowie Trend- und Zukunftsforscher, aus Wien

Bilder: Nelly Rodriguez, Claudia Herzog, Giulia Marthaler, Sandra Blaser/GDI Gottlieb Duttweiler Institute, Nik Hunger, zVg, Klaus Vyhnalek, Remo Naegeli; Illustration: Getty Images

NACH CORONA | 20.4.2020 | 11

12 | 20.4.2020 | NACH CORONA

Konsumwelt

So ungewöhnlich der aktuelle ­Ausnahmezustand ist, auch dabei entwickeln sich mit der Zeit Rou­ tinen, sagt der Psychoanalytiker Peter Schneider. «Die meisten Leute gewöhnen sich daran.» ­Zermürbend hingegen wäre es, wenn das Virus im Laufe des Jahres in Wellen wiederkäme. «Es würde uns in ein Gefühl des hilflosen Ausgeliefertseins versetzen, weil alle Massnahmen nichts gefruchtet hätten – und zudem den eupho­ rischen Moment der Rückkehr in die Normalität verderben.» Sobald diese zurück sei, würden sich viele wieder hinausstürzen, besonders die jungen Leute. «Für sie ist die ­aktuelle Lage eine besondere Zumutung.» Auch erwartet Schneider keine grossen bleibenden Verhaltens- oder Haltungsänderungen.

«Um mit dem Virus klarzukommen, müssen wir auf ein paar Dinge verzichten – das fällt uns auch deshalb nicht so schwer, weil wir wissen, dass all das ­danach wieder zurückkommt.»

Ein verbreitet sorgfältigeres ­Händewaschen sei allerdings wahrscheinlich.

Politik der Physiker und Soziologe. «Es gibt durchaus Leute, die die Ge­ legenheit und Angst der Menschen nutzen möchten, um einen digi­ talen Kontrollstaat wie in China einzurichten.»

Helbing sieht es als Alarmsignal, «wenn Staaten die Software, die sie bisher für die Verfolgung von Terroristen eingesetzt haben, nun zum Tracken von Kranken und ihren Kontaktpersonen einsetzen». Da­ gegen müsse sich die Gesellschaft wehren. «Wir müssen verlangen, dass Daten demokratie- und menschenrechtskonform erhoben und eingesetzt werden.» Künstliche ­Intelligenz könne man so nutzen, dass sie die Menschen vor allem ­befähige statt kontrolliere.

Illustrationen: Getty Images

Gesellschaft

Viele freuen sich derzeit über ­gewisse politische Effekte der Pandemie: Die Populisten sind eher kleinlaut geworden. Fakten, Wissenschaft, Qualitätsmedien und kompetente Regierungen werden plötzlich wieder breit ­geschätzt. «Wenn es ernst wird, erkennen mehr Menschen, auf wen sie sich wirklich verlassen können», sagt Peter Schneider.

Ob davon nach Ende der Krise ­allerdings etwas bleiben werde, sei offen. «Ein interessantes ­Beispiel ist die Aids-Pandemie in den 1980er-Jahren. Sie hätte zu ­einer massiven Ausgrenzung von Schwulen führen können, stattdessen wurden sie mit Safer Sex zu den Vorreitern eines vernünf­ tigen Umgangs mit der Gefahr.»

Da sei also etwas Positives entstanden, aber nicht als kausale Folge, sondern als ein über­raschender Effekt. «Wer weiss, vielleicht steigen ja nun die ­Abozahlen der Qualitätsblätter wieder – schön wärs.» Genauso gut könne es jedoch sein, dass sich nach der Krise alle freudig wieder auf die Trivialitäten der Boulevardmedien stürzten.

Dass Abschottung und Nationalismus zunehmen könnten, glaubt Peter Schneider hingegen nicht. «Corona ist nicht die Ursache der Verwandlung Ungarns in eine Diktatur, sondern nur das krönende Sahnehäubchen dieser Entwicklung.» In der Schweiz oder in Deutschland werde man bald zum vorherigen Normalzustand ­zurückkehren. «Aber die Polemik ­gegen das Staatsfernsehen wird wohl vorerst eher schlechte Karten haben, das käme noch sektiere­ rischer rüber als ohnehin schon.»

Dirk Helbing allerdings sieht die Coronakrise als Bewährungsprobe für die Demokratie. «Es ­besteht die Gefahr, die demokratischen Werte von Freiheit, Gleichheit und Mitbestimmung an einen technologischen Totalitarismus zu verlieren», sagt

NACH CORONA | 20.4.2020 | 13

Karin Frick, Ökonomin und Trendforscherin am Gottlieb-Duttweiler-­ Institut in Rüschlikon ZH

Das Konsumleben ist derzeit stark eingeschränkt. Was macht das mit uns?

Es ist ein bisschen wie beim ­Fasten: Zu Beginn ist es hart und führt zu einem körperlichen und seelischen Stresszustand.

Aber mit der Zeit nimmt das Hungergefühl tatsächlich ab, und es kommt zu einer Reini­ gung. Dies könnte jetzt auch beim Konsum passieren, dass also gewisse Exzesse rausch­ haften Überkonsums nachlassen oder verschwinden.

Wird das nachwirken?

Natürlich wäre wie beim Fasten die Hoffnung, dass sich die ­neuen Gewohnheiten danach ­erhalten. Bei Diäten ist das be­ kanntlich schwierig, und so wird es den meisten wohl auch beim Konsumverzicht gehen. Viele werden sogar überkompen­ sieren vor lauter Freude, dass sie jetzt wieder dürfen. Coiffeure werden rappelvoll sein, am ­besten macht man jetzt schon einen Termin ab (lacht). Am Ende aber dürften wohl die meisten zu ihrer Konsum­ normalität zurückkehren.

Ist es der endgültige Durchbruch fürs Onlineshopping und Home-Delivery durch L ­ äden und Restaurants?

Wer dies zuvor noch nicht ge­ nutzt hat, realisiert jetzt, dass es

funktioniert und bequem ist.

Und Bequemlichkeit zieht immer. Da dürften tatsächlich Gewohnheiten entstehen, die bleiben.

Kochen vielleicht wieder mehr Leute zu Hause, weil sie auf den Geschmack ­ge­kommen sind?

Kochen zu können, ist ein Status­ symbol. Aber es kostet Zeit.

Wenn die knapper wird, weil alle wieder im Büro sind, dürfte bald der übliche Alltag zurückkehren.

Werden Kinos und Theater überleben? Oder setzen sich Streaming und Online-­ Games durch?

Online-Unterhaltung und vir­ tuelle Erlebnisse werden ohne­ hin immer besser und somit zu einer stärkeren Konkurrenz.

Aber Menschen sind soziale ­Wesen und kommen gerne zu­ sammen, deshalb werden die eta­ blierten Kulturstätten erhalten bleiben. Aber vielleicht werden es weniger sein, und öffentliche Räume werden eher geteilt.

Christoph Sax, Chefökonom, ­Migros Bank, Zürich

Im Onlinehandel werden gerade massive Kapazitäten geschaffen: Viele Händler stellen neue Leute ein und erweitern ihre Lager.

E-Commerce wird an Bedeutung zunehmen, was den Druck auf

Geschäfte erhöht, vor allem im Nicht-Lebensmittelbereich.

Bei vielen Produkten – etwa bei Möbeln oder beim Heimwerker­ bedarf – werden Kunden den stationären Handel aber auch in Zukunft schätzen.

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14 | 20.4.2020 | NACH CORONA

Christian Laesser, Professor für Tourismus und Dienstleistungs­ management an der Universität St. Gallen

Könnte uns die Coronakrise die Lust am Reisen dauerhaft verderben?

Die momentane Situation ist tatsächlich einmalig. Die meis­ ten Menschen befinden sich in einem künstlichen Arrest. Und selbst wenn sie reisen könnten, würde sie die Angst wohl davon abhalten. Es fehlt also gleich­ zeitig das Angebot und die ­Nachfrage. Das ist ein doppelter Schock für die Branche. Auf ­lange Sicht glaube ich aber nicht, dass uns die Lust am Reisen ­vergeht. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er Neues entdecken und unbekannte ­Gebiete erkunden will. Doch die Schockstarre der Reisebranche könnte noch einige ­Monate ­andauern. Wenn eine

Rezession einsetzt, werden die Leute ihr Geld sparen und nicht für F ­ erien ausgeben.

Corona hat die Welt stärker ­digitalisiert, was bedeutet das für die Zukunft des Reisens?

Ich denke nicht, dass Skype nun alle Geschäftsreisen ersetzt.

Kleinere Meetings wird man künftig wohl häufiger so ab­ wickeln, längere Meetings und internationale Kongresse eher nicht. Dort können die Teil­ nehmer eben auch persönliche Kontakte knüpfen, die mit ­Videotelefonie nicht möglich sind. Und noch gibt es keine Virtual-Reality-Brille, die das sinnliche Erlebnis einer Ferien­ reise vollständig ersetzen könnte.

Was wird nach der Krise aus dem Schweizer Tourismus?

Da bin ich vorsichtig optimis­ tisch: Die Schweiz hat sich als Ferienland wahrnehmbar ­weiterentwickelt, ist etwa auf die Bedürfnisse der Feriengäste aus China, Indien und dem ­Mittleren Osten eingegangen.

Nach der Krise wird unser Land für die neuen Mittelschichten Asiens weiterhin attraktiv sein.

Wie gut wird die Swiss die Krise überstehen?

Schwer zu sagen. Fest steht, dass die Swiss wie auch ihre Mutter Lufthansa über finanzielle ­Reserven verfügen, die aber der­ zeit abgebaut werden. Klar ist auch, dass die Schweiz eine gute Anbindung an Europa und die Welt benötigt. Ob es hierzu je­ doch die Swiss braucht oder sich dies auch anders erreichen lässt, ist offen.

Karin Frick, Ökonomin und Trend­ forscherin am Gottlieb-DuttweilerInstitut in Rüschlikon ZH

Unser Mobilitätsdrang ist so gross, dass sich das Reisen wieder auf dem Niveau von vor der Krise einpendeln wird. Allenfalls könn­ te es unangenehmer werden, weil neu eingeführte Sicherheits­ massnahmen in der Regel nicht wieder verschwinden. Gut möglich, dass wir in gewisse Länder nur noch mit ­einem aktuellen Gesundheits­attest reisen können.

Oder bereit sein müssen, nach der Ankunft für ein paar Tage in Quarantäne zu gehen.

Kampf gegen den Klimawandel

Auf die Umwelt haben die dra­s­ tischen Massnahmen zur Eindäm­ mung des Virus bereits positive Effekte: Die Luft über China ist so sauber wie schon lange nicht mehr, im menschenleeren Venedig ­erobern Wasservögel die Kanäle zurück. «Auch der reduzierte ­Flugverkehr wird sich Ende Jahr bei den CO2-Emissionen deutlich zeigen», sagt der Klimaforscher Thomas Stocker, Professor an der Universität Bern. Die Situation illustriere zudem, wie viel besser es der Umwelt gehen könnte und was alles schon beschädigt sei.

Doch ob es nach dem Ende der Coronakrise anhaltende positive Effekte für das Klima gibt, ist für

weckungserlebnis» zugunsten der Klimabewegung führt. «Allenfalls werden wir etwas sensibler und sind eher bereit, auch schleichende Krisen als Bedrohung anzusehen, die man angehen muss.» Und vielleicht realisierten einige, dass ein gewisser Verzicht gar nicht so tragisch sein müsse.

Beide halten es zudem für wahr­ scheinlich, dass künftig deutlich weniger Menschen für wichtige ­Sitzungen in andere Länder reisen und sich stattdessen häufiger per Video-Link dazu schalten. «Es ist zeitlich einfach viel effizienter.»

Vor allem aber bewirke gesell­ schaftlicher Druck politisch etwas, das habe die Klimabewegung deutlich gezeigt, hält Stocker fest.

«Es ist entscheidend, dass dieser Druck aufrechterhalten wird.»

Illustrationen: Getty Images

Reisen

Stocker offen. «Das wird nur pas­ sieren, wenn zwei Faktoren zusam­ menkommen: einerseits politische Entscheide zur Erreichung der ­Pariser Klimaziele, etwa Abgaben auf Flugtickets und Kerosin; ­an­dererseits eine gewisse Markt­ bereinigung, wenn Billiganbieter von Flugreisen und Kreuzfahrten mit ihrem Geschäftsmodell die ­aktuelle Krise nicht überleben.»

Helfen würde auch, wenn das Reisen wieder einen grösseren Wert bekäme, sagt Stocker. «Man sollte eine Reise nicht einfach nur konsumieren, wie das in den vergangenen Jahren vermehrt geschah, sondern sie als etwas Besonderes wahrnehmen. ­Etwas, worauf man spart, sich freut, wofür man sich Zeit nimmt, um ein fremdes Land zu entdecken.»

Der Psychoanalytiker Peter Schneider erwartet nicht, dass die Coronakrise zu einem «Er­

NACH CORONA | 20.4.2020 | 15

Prognosen eines Zukunftsforschers «Die Welt, wie wir sie kennen, löst sich gerade auf. Aber ­dahinter fügt sich eine neue ­zusammen, die wir zumindest erahnen können.» Das schreibt der deutsche Zukunftsforscher Matthias Horx auf seiner Website horx.com. «Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert.» Horx stellt sich vor, wie wir im Herbst 2020 auf die Krise zurückblicken, und wagt ein paar Prognosen: Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre fühlten viele sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen und Kommunizieren plötzlich zu einem Halt kam.

Wir haben Menschen kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Familien, Nachbarn, Freunde sind ­näher gerückt.

Wir staunen, wie viel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus entstanden ist.

Man kommunizierte wieder wirklich. Es entstand eine neue Kultur der Verbindlichkeit.

Reality-Shows wirkten plötzlich grottenpeinlich.

Der ganze Trivial-Trash, der durch alle ­Kanäle strömte. Nein, er ­verschwand nicht völlig.

Aber er verlor rasend an Wert.

Vermögen spielt plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.

Vielleicht werden wir uns sogar wundern, dass Donald Trump im November ab­ gewählt wird. In der Coronakrise wurde deutlich, dass diejenigen, die Menschen ­gegeneinander aufhetzen wollen, zu echten Zukunftsfragen nichts beizutragen h ­ aben.

Wenn es ernst wird, wird das Destruktive deutlich, das im Populismus wohnt.

Wirtschaft und Globali­ sierung

Die Situation sei beispiellos, sagt Christoph Sax, Chefökonom der Migros Bank. «Das Angebot und der Konsum brachen gleichzeitig weg.» So können Unternehmen teilweise nicht mehr produzieren, was die Lieferketten unterbricht.

Konsumenten können nicht mehr konsumieren, weil der Staat einen Lockdown verordnet hat.

«Seither ist der Konsum um etwa ein Viertel gesunken.»

Wie sich dieser doppelte Schock mittel- und längerfristig auswirke, hänge von der Dauer des Stillstands ab. «Die Mass­ nahmen des Bundes mit der ausgeweiteten Kurzarbeit und den Überbrückungskrediten für Firmen sollen vermeiden, dass die ­Arbeitslosigkeit zu stark steigt und die Einkommen deswegen markant sinken», so der Ökonom.

«Es ist deshalb eher mit einer Durststrecke als einem lang­­­fris­tigen Rückgang zu rechnen.»

Eine rasche Normalisierung bis Ende des Jahres erwartet der ­Ökonom nicht: Zum einen, weil die ­geschlossenen Restaurants oder Hotels den verpassten Umsatz nach der Wiedereröffnung gar nicht nachholen könnten: «Die Konsumenten essen nach der Krise nicht öfter auswärts.» Zudem ­bleibe die Mobilität noch eine ­Weile eingeschränkt. «Erst wenn es einen Wirkstoff gegen Covid-19 gibt, wird sich das Wirtschaftsleben vollumfänglich normalisieren.»

Die Globalisierung ist gemäss Sax dennoch nicht tot. «Aber sie hat ihren Höhepunkt überschritten.» Die Krise bietet eine gute

­ elegenheit, die negativen Seiten G zu überdenken. «Die Zeiten, in ­denen Massenware zu Tiefstpreisen in Billiglohnländern produziert wurden, haben sich überlebt.» Es werde Druck von der Zivilbevölkerung auf die Politik geben, den W ­ elthandel neu auszurichten. «Wir haben jetzt die Möglichkeit, eine ­sozial und ökologisch nachhaltigere ­Globalisierung zu gestalten.» Der Welthandel bleibe insbesondere für Länder wie die Schweiz wichtig.

Der Ökonom geht davon aus, dass Firmen die Produktion näher zu ihren Absatzmärkten holen ­werden. Ebenso kann er sich vorstellen, dass es in einzelnen Fällen politische Bestrebungen geben wird, wichtige Produkte in Krisenzeiten im Inland zu produzieren, etwa im Gesundheitsbereich.

Auch die Jobs verändern sich.

«Im Bankgeschäft können wir beispielsweise die Beratung

s­ tärker digitalisieren.» Das bedeute nicht, dass man keine Kunden­­ berater mehr benötige, aber deren Jobprofil verändere sich. «Digitalisierung bietet durchaus Chancen und nicht nur Risiken. Wir fördern damit die Produktivität, was in der Regel höhere Löhne bedeutet.»

Auch der ETH-Professor Dirk ­Helbing sieht Chancen im ­Digitalisierungsschub, den wir jetzt erleben. «Er bietet Perspektiven für eine Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg, ohne dass man ins Flugzeug ­steigen muss.» Das spare nicht nur CO2, es erlaube auch eine ­wirkliche internationale Zusammenarbeit. Oft sind die Diskus­ sionen um die Anstellung von Ausländern ja schwierig, wenn etwa Familienmitglieder nicht mitkommen möchten oder können. Solche ­Diskussionen werden dank der ­Digitalisierung überflüssig.» MM

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16 | 20.4.2020 | ESSENSHILFE

Ein Härtefall für die Hilfe in der Not Auch die Gassenküchen sind aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Dennoch versorgt der abgewiesene Flüchtling Amine Conde mit seinen Helfern täglich Hunderte von armen Familien, Sans-Papiers und anderen Migranten mit Essen und dem Nötigsten.

Text: Rahel Schmucki Bilder: Gian-Marco Castelberg

D

er Boden des Gemein­ schafts­raums in der Auto­ nomen Schule Zürich ist zugestellt von gefüllten Papier­säcken und Kisten mit Zwie­ beln und Kartoffeln. Mittendrin steht Amine Conde, schwarze Hornbrille, hellblaues Hemd, weisse Turnschuhe.

Er überprüft nochmals den Inhalt der Tragtaschen: vier Kartoffeln, vier Zwiebeln, ein Liter Öl, 500 Gramm Spaghetti, 7,5 Deziliter Tomaten­ sauce, ein Kilo Mehl und ein Kilo Reis. Der 22-­­Jährige hat eine impro­ visierte Gassen­küche für Obdachlose, Sans-Papiers und mittellose Familien eingerichtet. Es ist 11.30 Uhr, in einer halben Stunde treffen die Ersten ein, um sich gratis Essen zu holen.

Amine Conde weiss, wie sich Hun­ ger ­anfühlt. Mit 16 Jahren flüchtete er aus seiner Heimat Guinea. Drei Monate verbrachte er in Marokkos Wäldern, dann versuchte er wie Tau­ sende Flüchtlinge aus Schwarzafrika, in die spanische Exklave Melilla zu

gelangen. «Ich musste betteln, um ­etwas zu essen zu b ­ ekommen. Das war eine der schlimmsten E ­ rfah­rungen in meinem Leben.»

In die Freiwilligenarbeit gestürzt

Inzwischen lebt er seit über fünf ­Jahren in der Schweiz. Sein Asylge­ such wurde ab­gelehnt, zurzeit läuft ein Härtefallgesuch. Zwei angebotene Lehrstellen durfte er nicht anneh­ men. «Um nicht nur daheim zu ­sitzen, habe ich mich in die Freiwil­ ligenarbeit gestürzt.» Und als wegen der Coronakrise fast alle Gassen­ küchen schlies­sen mussten, handelte er sofort. «Ich konnte eine Nacht nicht schlafen, die Erinnerung an den Hunger und die Vorstellung, dass ­hier Familien davon betroffen sind, liess mich einfach nicht los.»

Es ist 11.45 Uhr. Vor der Tür steht bereits die erste Frau und wartet auf die Essensabgabe. Sie muss sich noch gedulden. An den Wänden und Türen hängen Schilder: «Bitte halten Sie

«Die Erinnerung an den Hunger liess mich einfach nicht los.»

Amine Conde (22)

ESSENSHILFE | 20.4.2020 | 17

In der Autonomen Schule Zürich ­bereitet Amine Conde Papier­ säcke und Kisten mit Nahrungs­ mitteln vor.

zwei Meter Abstand!» Im Aufent­ haltsraum instruiert Conde die frei­ willigen Helfer, zwei Frauen und ­einen Mann, und reicht ihnen eine Box mit Masken. «Immer nur eine Person oder eine Familie darf rein­ kommen. Hier nimmt sie eine Papier­ tasche mit Grundnahrungsmitteln.

Da kann sie ein Brot und einen Apfel einpacken. Eistee hats genug, davon könnt ihr auch zwei mitgeben.» Auch Kisten mit vorgekochtem Reis und Spaghetti mit Sauce stehen bereit.

«Davon darf sich j­ eder so viel ­nehmen, wie er will.»

Für Menschen, die überhaupt kein Geld ­haben, hält er zwei Taschen vol­ ler Hygieneartikel bereit. Im Sack für die Männer sind Desinfektionsmittel, Zahnpasta, Shampoo und Hautcreme.

Für Frauen gibts z­ u­sätzlich Damen­ binden. «Eine Packung mit Nachtund eine mit Tagesbinden», erklärt Conde. Auch Shampoo erhalten die Frauen ein anderes. Es sei für Haare und Haut – und rieche gut, sagt er im singenden Deutsch mit west­afri­ka­ nisch-­französischem Akzent.

Mit vorgekochten Mahlzeiten be­ gann Condes Essensverteilung. Diese waren von Kinderbetreuungsstätten bereits bezahlt, wurden aber nicht mehr benötigt. «Da sah ich zum ­ersten Mal, wie viele Menschen heut­ zutage auf unser Essen angewiesen sind», sagt Amine Conde. Auf Face­ book rief er zu mehr Sachspenden auf, verhandelte mit verschiedenen Geschäften und Organisationen und sammelte Geld. Damit kauft er weitere Lebensmittel ein: Mehl, Reis, ­Spaghetti, aber auch Toilettenartikel.

«Wir ­haben viele Geldspenden be­ kommen. Das reicht noch für eine ganze Weile», sagt Conde.

2000 Portionen pro Woche

Inzwischen verteilen er und seine Hel­ferinnen und Helfer ungefähr 2000 Portionen Essen pro Woche, ­neben der Autonomen Schule Zürich auch anderswo in der Stadt – und dazu d ­ irekt an Menschen in Asyl­ unterkünften in den Kantonen ­Zürich, Solothurn und Aargau. Die Nachfrage ist so gross, dass Interes­ sierte erst anrufen oder eine SMS senden müssen. «So haben wir einen besseren Überblick, wie viele kom­ men», sagt eine Helferin.

Mittlerweile ist es 12.30 Uhr. Draussen wird die Schlange immer länger, Wartende halten Abstand, eine Helferin sprüht i­ hnen Desinfek­ tionsmittel auf die Hände. Zwischen

Gemeinsam für die Schweiz.

Helfen Sie mit!

Unsere Solidarität ist gefordert. Deshalb bringt die Post die Briefmarke «COVID-19 Solidarität» für Hilfe in der Schweiz heraus.

Unsere Mitarbeitenden verbinden auch in dieser schwierigen Zeit die Schweiz. Zeigen auch Sie sich solidarisch und helfen Sie mit.

Sämtliche Einnahmen gehen an die Glückskette und an das Schweizerische Rote Kreuz zugunsten von Personen und Familien in der Schweiz, die unter den Auswirkungen des Coronavirus besonders leiden.

Wir danken Ihnen, dass Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen setzen.

Die Briefmarken sind online auf postshop.ch sowie unter der Telefonnummer 0848 66 55 44 bestellbar. Erhältlich im 10er-Bogen à CHF 50.–.

Die Post ist da. Für alle.

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ESSENSHILFE | 20.4.2020 | 19

den Freiwilligen kommt es zu Diskussionen: Ein junger Mann, vielleicht Student, taucht auf und möchte nur zwei Äpfel und einen Eistee. «Ich glaube nicht, dass der es wirklich nötig hat», meint einer der Helfer. Seine Kollegin antwortet: «Man weiss ja nicht, welche Geschichte ­dahintersteckt.» Conde stellt klar: «Wir f­ ragen nicht nach. J ­ eder, der hierherkommt, bekommt Essen.» Es ist nicht das letzte Mal, dass die Freiwil­ligen ­irritiert sind. Wenig später packt ein Mann mittleren Alters in einem Anzug ­Essen ein und steigt hinter dem Haus in e­ inen Sportwagen. Und eine Frau wird zum zweiten Mal reinkommen, jetzt mit einem Schleier vor dem Gesicht. «Das macht mich traurig und kostet Energie», sagt Conde.

Um 13.30 Uhr werden Mehl und Reis knapp Bereits um 13.30 Uhr sind fast alle der knapp

hundert Tragtaschen mit Grundnahrungsmitteln weg. Die Helfer stellen neue zusammen, aber es gibt nicht mehr genügend Mehl und Reis. Conde ruft beim Lieferanten an

und versucht, den Chef zu überreden, die Bestellung vom nächsten Tag bereits heute auszuliefern. Es klappt nicht.

Doch schon hat er eine andere Lösung: Nach einem kurzen Telefonat taucht eine Freiwillige auf, die beiden fahren in einen Laden. «Dann bezahle ich die Lebensmittel halt gleich vor Ort», sagt er.

«Amine ist einer, der jede Gelegenheit nutzt. Ein Opportunist im besten Sinn», sagt Falk Daubner, ein langjähriger Freund aus

Zürich. Wo es etwas zu helfen gibt, packe er an; wo es etwas zu lernen gibt, ergreife er ­sogleich die Chance. Conde hilft in der Admini­stration der Autonomen Schule mit, organisiert Spielabende für Asylsuchende und Zürcher und macht in Theater- und ­Musikprojekten mit. So hat er sich ein ­riesiges Netzwerk aufgebaut, mit Freunden in der ganzen Schweiz.

Die waren es auch, die das Schulgeld für die Privatschule gesammelt haben, an der er den Sekundarschulabschluss nachholt. Ob er die Abschlussprüfung mit seinem Aufenthaltsstatus im Oktober wirklich schreiben darf, weiss er noch nicht. Und was, wenn sein Härtefallgesuch abgelehnt wird? Conde zuckt mit den Schultern. «Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, die Schweiz zu verlassen. Ich fühle mich hier zu Hause.»

Er schaut auf die Kisten mit Reis, Mehl und Öl, die er gerade eingekauft hat und ­ die von vielen bereits dringend erwartet werden. «Schliesslich habe ich hier etwas zu tun.» MM

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08.04.20 13:09

CORONA-SERVICE | 20.4.2020 | 21

Jede Hilfe zählt Bereits über 20 000 «Bringer» kaufen mit der Amigos-App der Migros für Menschen aus Corona-Risikogruppen ein. Die «Besteller» danken es – nicht nur mit Trinkgeld.

Text: Kian Ramezani Illustration: Belicta Castelbarco

2860

Postleitzahlen respektive Orte verfügen über genügend Helfer und sind für die «Nachbarschafts­ hilfe» freigeschaltet.

Gewusst? Man kann auch für ­Eltern und Gross­ eltern bestellen und ausliefern ­lassen. ­Bisher ­machen ­solche Drittbestel­ lungen aber erst drei Prozent aus.

4.97

lautet die Besteller­ bewertung im Schnitt. Maximal möglich ist 5.

81

20 843 Bestellungen sind inzwischen eingegangen und ausgeliefert worden.

Prozent der Besteller sind gemäss einer Umfrage zwischen 66 und 85 Jahre alt und gehören somit zur Corona-Risikogruppe.

21 850 Menschen haben sich als Helfer beim Projekt Nach­barschaftshilfe registriert und stehen für Auslieferungen bereit.

3

98,7

Prozent der Besteller entrichten den Bringern ein freiwilliges Trinkgeld von fünf Franken.

6

Sekunden vergehen bei der Migros Zürich im Schnitt, bis eine Bestellung einen ­Helfer gefunden hat.

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14.04.20 13:23

CORONA-SERVICE | 20.4.2020 | 23

«Die Idee kam mir, weil ich selbst an Corona erkrankt war» Die «Nachbarschaftshilfe» von ­Migros und Pro Senectute ist ein Grosserfolg. Das freut auch Amadeus Petrig, Miterfinder der Amigos-App und -Website.

Interview: Andreas Dürrenberger

A

madeus Petrig, fast über Nacht wurde «Amigos» dank Ihnen zum grossen Tool für Nachbarschaftshilfe. Wie kam es dazu?

Die Idee kam mir, weil ich selbst am ­Coronavirus erkrankt war und erst noch einen ­gebrochenen Fuss hatte. Während der Selbst­isolation kam der Amigos-Stein bei mir dann ins Rollen. Die Idee stiess bei der Migros sehr schnell auf Anklang. Es war das einzige Konzept, das in kurzer Zeit ­flächendeckend realisiert werden konnte: Die Migros-Filialen sind überall vorhanden, die Nachfrage nach Lebensmitteln ist gross, und die Solidarität, sich als Helfer zu engagieren, ist momentan auch riesig.

All das vereint «Amigos».

Die technische Basis war dank des ­Projekts Amigos aus den Jahren 2018 und 2019 bereits verfügbar. Wo lag die Herausforderung?

Die Plattform war zwar vorhanden, lag aber im Tiefschlaf und war nur «erprobt» für zirka 20 Bestellungen pro Tag. Quasi über Nacht musste sie «geweckt» und das Konzept angepasst werden. Parallel dazu gingen bereits in den ersten Tagen Hunderte von Bestellungen ein. Da kamen alle verständlicherweise an den Anschlag.

Was hat Sie am meisten überrascht?

Dieses Projekt zeigt, wie rasch und unkompliziert auch ein Grossunternehmen wie die Migros reagieren kann. Das ist nicht immer so. Wenn alle wollen und alle das gleiche Ziel vor Augen haben, kann es aber unglaublich schnell gehen.

Amadeus Petrig «Amigos»-Entwickler

Sie reaktivierten «Amigos» im Homeoffice. Hat dies das Unterfangen erschwert?

Im Gegenteil, ich glaube, dass der «Homeoffice-Modus» zur Geschwindigkeit in der Umsetzung und zum grossen Zusammenhalt geführt hat. Unser «vir­ tuelles» Team war immer miteinander verbunden, egal, wo wir gerade waren.

Man muss wissen, dass unsere Nach­ barschaftshilfe ein Gemeinschaftswerk vieler Beteiligter ist: Neben dem Migros-­ Genossenschafts-Bund sind alle zehn Migros-­Genossenschaften, LeShop, zwei Agenturen und Pro Senectute involviert.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Pro Senectute?

Die Pro Senectute des Kantons Bern ­suchte zeitgleich eine Möglichkeit, um die Problematik der Versorgung von ­Risikogruppen zu lösen. Über unsere Plattform kamen wir ins Gespräch und fanden sofort zusammen.

Inzwischen haben sich im ganzen Land Tausende von Helfern registriert. Sind Sie überrascht vom Erfolg?

Ich bin überwältigt von der grossen Solidarität und freue mich extrem darüber.

Wir haben bis heute über 20 000 Be­ stellungen ausgeliefert. Ich lese viele ­Kundenfeedbacks. Dabei kommt klar zum Ausdruck, dass «Amigos» für viele Leute aus R ­ isikogruppen die einzige ­Möglichkeit darstellt, an Lebensmittel zu gelangen, ohne das Haus zu verlassen.

Sind es denn hauptsächlich ältere ­Menschen, die «Amigos» jetzt nutzen?

Ja, 81 Prozent der «Besteller» sind über 66 Jahre alt. Teilweise sind sie gar über 90 Jahre alt. Wir sind vermutlich der ­Onlineshop mit der ältesten Zielgruppe in Europa. Zudem sind viele Besteller das erste Mal überhaupt in einem Onlineshop.

Das bringt einige Herausforderungen mit sich, vor allem für den telefonischen ­Support.

Sind Sie selbst als «Bringer» auch schon aktiv geworden in Ihrer Nachbarschaft?

Natürlich – aber es war gar nicht so einfach, einen Auftrag zu bekommen. Die Aufträge gehen momentan in Sekundenschnelle weg. Ich erlebte genau das, was ich in unzähligen Feedbacks gelesen habe: Amigos wirkt generationenverbindend.

Ich lebe seit drei Jahren hier in einem ­Berner Quartier, und es braucht Corona, damit wir das erste Mal mitein­ander ­reden. Ich habe sogar erfahren, dass ein Dachs letzte Woche das Nachbarmeerschweinchen «Pico» gefressen hat. Das hätte ich ohne Amigos ebenfalls nie ­erfahren. MM

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GENUSS | 20.4.2020 | 25

Rassiger Rhabarber Er ist der erste fruchtige Gruss aus Schweizer Gärten.

Wir servieren ihn in einer feurigen BBQ-Sauce.

Rezept: Andrea Pistorius

Bild: MGB Fotostudio; Styling: Ruth Küng

Rhabarber Geniessbar sind nur die Stangen.

Die Blätter enthalten Oxalsäure.

Poulet-Minifilets Die länglichen zarten Minifilets garen ­besonders schnell, weil sie dünner sind.

Beilagen Neben Couscous ­eignen sich Quinoa oder Pommes frites.

Feiner Kuchen mit Rhabarber auf migusto.ch/ rhabarberkuchen

Rhabarber-BBQ-Sauce mit Poulet-Minifilets Zutaten für 4 Personen 250 g Rhabarber 1 grosse Zwiebel 4 EL Olivenöl 2 Knoblauchzehen ca. 5 cl Ahornsirup 4 EL Ketchup 2 EL Apfelessig 3 TL grobkörniger Senf Salz

Smokey Chili aus der Mühle 600 g Poulet-Minifilets Pfeffer

Zubereitung

1. Rhabarber wenn nötig ­schälen, der Länge nach vierteln und in feine Scheiben schneiden. Zwiebel hacken.

In etwas Öl glasig dünsten.

Knoblauch dazu­pres­sen. ­Rhabarber dazugeben, ca. 4 Minuten dünsten.

Hälfte der RhabarberZwiebel-­Mischung heraus­ heben und beiseite­stellen.

Rest mit Ahornsirup, Ketchup und Essig 3 Minuten weiter

­köcheln lassen. Alles mit einem Stabmixer pürieren. Beiseite­ gestellte Mischung unterheben.

Sauce mit Senf würzen, mit Salz und Chili abschmecken.

2. Pouletfilets mit Salz und ­Pfeffer würzen. Im restlichen Öl bei mittlerer Hitze rundum ca. ­8 Minuten durchbraten.

Kurz vor Ende der Bratzeit Fleisch mit wenig Rhabarber-BBQ-Sauce ­bestreichen.

Mit Sauce servieren.

TIPPS Dazu passt Kräuter-Couscous, z. B. mit viel gehackter frischer Pfefferminze. Sauce kann auch mit tief­ge­kühltem Rhabarber ­zubereitet werden.

Zubereitung ca. 25 Minuten Einsteiger Preis: mittel

Pro Person ca. 39 g Eiweiss, 13 g Fett, 21 g Kohlenhydrate, 1500 kJ/360 kcal

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GENUSS | 20.4.2020 | 27

Wissensbissen Frische Gemüse und Früchte liegen der ­gebürtigen Inderin Chetna Makan am Herzen. Ihre Rezepte fasst sie im Buch ­« Gesundes Indien» zusammen und zeigt, dass die indische ­Küche aus mehr als nur Currys besteht.

Eine Sünde wert sind ihre modernen Varianten an ­Süssigkeiten.

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Biotta-Saft Einige geniessen Gemüse

Illustration: Felice Bruno; Bilder: Getty Images, zVg

am liebsten in flüssiger Form. Der Einsatz von Gemüsesäften ist – ganz abgesehen von Saftkuren – vielfältig. Zum Beispiel von Randensaft: Er gibt Randenrisotto oder -suppe eine intensivere Farbe. Und der Mix macht Säfte oft schmackhafter und bringt Abwechslung in das Einerlei von Karotten-, Apfel- und Orangensaft.

25 000 Gramm (oder 25 kg) schwer war der bisher schwerste pflanzliche Samen: Die Seychellenpalme brachte die gewichtige Kokosnuss «Coco de Mer» hervor.

GARTEN

Zeit für Kürbisse aller Art Bis zu den Eisheiligen Mitte Mai dürfen empfindliche Setzlinge von Kürbissen, Gurken, Melonen und Zucchetti nicht ins Freie gepflanzt werden. Aber sie im Haus aufzuziehen, ist jetzt eine besondere Freude, kann man i­ hnen beim Wachsen doch fast zuschauen. Das Säen ist auch für Kinder eine schöne Aufgabe.

Pfannenhilfe

Gibt es einen Trick, wie ich die Kochzeit von Kichererbsen verkürzen kann?

Der erste Schritt zu ­einer kürzeren Kochzeit ist das Einweichen der Kichererbsen über Nacht. Dabei nehmen sie bereits viel Wasser auf und müssen ­nicht so lang gekocht werden. Das steht natürlich schon in jedem Rezept. Ein wenig ­bekannter Trick ist die Zugabe von Natron zum ­Kochwasser, auf 250 Gramm Erbsen reicht ein Teelöffel voll.

Dadurch werden die Kichererbsen weicher und garen schneller.

Noch etwas anderes beeinflusst die Kochzeit: das Alter der ­Kichererbsen. Die, die schon sehr lange im Schrank stehen, haben eine deutlich längere Garzeit.

28 | 20.4.2020 | ERNÄHRUNG

Gib mir Süss-Saures!

Saftiges Fruchtfleisch mit schwarzen Kernchen und ein erfrischendes Aroma: Das macht die Kiwi aus. Und in der Frucht ist viel Gesundes drin.

Text: Rüdi Steiner

K

iwis gibt es in ­vielen Varianten, auch mit gelbem und rotem Fruchtfleisch. Die jüngste Variante ist die beerengrosse Mini-Kiwi. Je nach Reifegrad schmeckt die Kiwi säuerlich bis süss. Die Frucht punktet mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt, eineinhalb Kiwis decken den Tagesbedarf einer ­erwachsenen Frau.

Die hartreifen grünen Standardfrüchte aus dem Laden sollten bei Zimmertemperatur zwei bis drei Tage nachreifen. Es empfiehlt sich, sie in der Nähe von Äpfeln aufzubewahren.

Diese beschleunigen durch Abgabe von Ethylen den Reifeprozess. Aus­serhalb des Kühlschranks sind Standard-Kiwis fünf bis sieben Tage haltbar.

Im Winter Einheimische

Die Kiwi ist ein Strahlen­ griffelge­wächs und gehört zu den Beerenfrüchten.

Man kann sie das ganze Jahr kaufen. Von Oktober bis Juni stammen sie von der nördlichen Erdhalb­ kugel, Schweizer Kiwis gibt es von Oktober bis März.

Von Ende April bis Dezember kommen sie von der Südhalbkugel, primär aus ­Neuseeland. MM

ERNÄHRUNG | 20.4.2020 | 29

Vegane Frühstücks-Bowl mit Kiwi Brunch/Frühstück für 1 Person 200 g Soja Natur, vegane

Joghurt-Alternative

(z. B. bei Alnatura) 2 Kiwis (oder

5 Mini-Kiwis) 60 g Fünf-Korn-Flocken 1 EL Kernen-Mix 10 Brombeeren

Zubereitung

Soja in eine Schale füllen.

Kiwis in Scheiben schneiden. Kiwischeiben, Flocken, Kerne und Brombeeren auf dem Joghurt verteilen.

To-go-TIPP: Soja nature in verschliessbare Gläser füllen und mitnehmen. ­Flocken, Kernen-Mix, ­Beeren und in Scheiben ­geschnittene Kiwis separat einpacken.

Zubereitung ca. 5 Minuten Einsteiger Laktosefrei, vegan Preis: mittel

Pro Person ca. 22 g Eiweiss, 15 g Fett, 58 g Kohlenhydrate, 1950 kJ/480 kcal

Kiwi-Spinat-Smoothie Brunch/Frühstück für 1 Person (ergibt Bowl à ca. 3 dl) 1 Banane 2 Kiwis 1,5 dl Mandeldrink 1 EL feine Haferflocken 1 EL Mandeln 20 g Salatspinat Zum Anrichten 1 Kiwi 1 EL Mandelblättchen

Salatspinat (ein

paar Blätter) Agavendicksaft

Bilder: Roth & Schmid, Migusto/Claudia Linsi, Veronica Studer

Zubereitung

1. Banane und Kiwis am ­Vortag schälen, in Stücke schneiden und einfrieren.

2. Am Zubereitungstag die gefrorenen Früchte mit den restlichen Zutaten in einem

leistungsstarken Mixer fein pürieren.

3. Zum Anrichten Kiwi ­schälen und in Scheiben schneiden, nach Belieben mit einem Guetzliausstecher Blumen oder ­Figuren aus­ stechen. Die Mandelblättchen in einer b ­ eschichteten Pfanne ohne Fett rösten.

Smoothie mit Kiwi, Spinatblättern und Mandeln ­belegen. Mit Agavendicksaft beträufeln und servieren.

TIPPS: Anstelle von Mandel-

milch eine andere pflanz­ liche Milch verwenden. Statt Spinat passt auch Grünkohl.

Agavendicksaft eignet sich dank seiner geschmacks­ neutralen Süsse besonders gut für Smoothies, die ­Gemüse enthalten.

Zubereitung ca. 5 Minuten Einsteiger + 6 Stunden gefrieren Laktosefrei, vegan Preis: mittel

Pro Person ca. 13 g Eiweiss, 20 g Fett, 78 g Kohlenhydrate, 2350 kJ/570 kcal

PUBLIREPORTAGE

Aktive Massnahmen gegen chronische Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems Sie möchten Ihre Gesundheit stärken und bis ins hohe Alter erhalten? Mit gezielter Ernährungs- und Stoffwechseltherapie gewinnen Sie spürbar mehr Vitalität und Wohlbefinden. Gleichzeitig unterstützen Sie mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel ein gesundes Immunsystem. Wir zeigen Ihnen neue Wege.

Aktive Massnahmen gegen chronische Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems sind wichtige Bestandteile. Dazu hilft unsere erfolgreiche, über 25-jährige Erfahrung.

Wir machen keine Diät, sondern eine Stoffwechseltherapie

Ein gut funktionierender Stoffwechsel ist die Grundlage für körperliches und seelisches Wohlbefinden. Umgekehrt gilt: Jede Krankheit hat ihre Ursache in einer Störung des Stoffwechsels.

Im Problemfall werden Substanzen nicht mehr abgebaut und ausgeschieden. Wenn sie sich anreichern, können sie den Körper sogar vergiften. Die Symptome sind vielfältig: ein nicht funktionierendes Immunsystem, Schlafstörungen, zu hohe Zucker-, Fettund Leberwerte, Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Erschöpfung oder rheumatische Beschwerden.

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Im Fachkurhaus Seeblick nehmen wir uns daher viel Zeit für Sie und Ihre offenen Fragen.

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Unsere Immunabwehr ist ein fein abgestimmtes, hoch leistungsfähiges biologisches System mit einer unvorstellbar grossen Zahl von Zellen. Alle Zellen patrouillieren ständig im Körper, werden erneuert, lernen dazu und stellen sich

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ERNÄHRUNG | 20.4.2020 | 31

Porridge-Bowl mit Mango, Kiwi, Banane und Passionsfrüchten

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Zubereitung

1. Milch, Haferflocken, Zucker und Salz in der Pfanne aufkochen. Ca. 5 Minuten köcheln lassen. Porridge ­etwas abkühlen lassen.

2. Mango schälen. Fruchtfleisch vom Kern und in Würfel schneiden. Kiwis und Banane schälen, in Scheiben schneiden. Porridge in Schalen anrichten.

Früchte darauf verteilen.

Passionsfrüchte halbieren und Fruchtfleisch darauf verteilen. Sofort servieren.

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32 | 20.4.2020 | INNERE BALANCE

Abstand vom Alltag gewinnen? Meditation gelingt auch in den eigenen vier Wänden.

Sieben Schritte zur inneren Mitte.

Text: Lisa Stutz

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Wie das Essen und das Schlafen darf auch die Entspannung ­einen eigenen Bereich bei Ihnen zu Hause haben. Viel wichtiger als Duftkerze oder Buddha­ statue ist allerdings, dass Sie ­weder von Personen noch von Umgebungslärm gestört wer­ den. Schalten Sie Ihr Smart­ phone auf stumm.

Daheim im «Ommm»

2. Die geeignete Zeit

Anfangs reichen zehn Minuten Meditation völlig aus. Stellen Sie den Wecker, damit Sie nicht ständig auf die Uhr schauen müssen. Die positive Wirkung der Meditation zeigt sich mit der Regelmässigkeit. Machen Sie das Meditieren zu einem täglichen Ritual – wenn Sie zum Beispiel gleich nach dem Auf­ stehen meditieren, ist es für den Körper irgendwann so normal wie das Zähneputzen.

3. Die passende Kleidung Sie können es sich denken: Zwickt die Hose am Bauch, fällt das Entspannen schwerer.

Tragen Sie lockere und warme Kleider. Denn der Körper kühlt beim Stillsitzen schnell aus.

Empfehlenswert sind warme So­ cken. Auch ein leichter Schal um die Schultern hat einen positi­ ven Nebeneffekt: Wenn Sie ihn immer beim Meditieren tragen, hilft er bei zukünftigen Medi­ tationen, schneller in den «Ent­ spannungsmodus» zu schalten.

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

4. Die Sitzposition

Wählen Sie eine komfortable, aber nicht zu weiche Unterlage.

Darauf setzen Sie sich in be­ quemer Position – etwa im Schneidersitz. Richten Sie die Wirbelsäule auf, neigen Sie das Kinn leicht zur Brust, achten Sie darauf, dass Sie zwischen Schul­ tern und Ohren einen grossen Abstand einhalten. Hände in den Schoss oder auf die Knie legen.

5. Die Atemtechnik

Schliessen Sie die Augen und ­atmen Sie mehrere Male tief ­ ein und aus. In der Meditation dient das Atmen als Hilfsmittel, um den unruhigen Geist zu stabilisieren und zur Ruhe zu kommen. Wer auf die Atmung achtet, bleibt in der Gegenwart.

Falls die Gedanken bei geschlos­ senen Augen abschweifen, hilft ein einfacher Trick: Platzieren Sie einen neutralen Gegenstand

Yoga-Workouts für zu Hause mit den Fitnessexpertinnen von iMpuls: migros-impuls.ch/online-yoga

Meditieren per App «Migros iMpuls Coach» Wozu ist Meditation eigentlich gut? Wie hole ich bewusster Luft? Und kann ich mit Meditation Ängste bekämpfen? Antworten liefert die iMpuls-App. «7mind Meditation und Achtsamkeit» Die App enthält Hunderte von geführten Medita­ tionen auf Deutsch. Atemübungen, SOS-Meditation, Schlafgeschichten oder Naturklänge verhelfen innert weniger Minuten zu mehr Balance.

«Headspace» Freiraum im Kopf – nichts weniger als das verspricht diese App. Die Erinnerungsfunktion hilft, die Meditation auch in der Alltagshektik nicht zu vergessen.

Bild: Getty Images

1. Der richtige Ort

einen Meter entfernt vor Ihnen auf dem B ­ oden und betrachten Sie ihn, während Sie bewusst auf Ihren Atem achten und die Atemzüge zählen. Mit jeder Meditation werden Sie weiter zählen können.

6. Der Gedankenfluss

Sie werden sich nicht dazu ­zwingen können, während der Meditation nicht zu denken: Ihre Gedanken gehören zu ­Ihnen. Lassen Sie die Gedanken fliessen und beobachten Sie sie dabei. Lassen Sie negative Gedanken einfach vorbeiziehen.

Sie atmen so lange bewusst, b ­ is der Wecker Sie wieder in die Realität zurückholt.

7. Richtig meditiert?

Diese Frage ist eigentlich nicht notwendig: Ein Richtig oder Falsch gibt es beim Meditieren nicht. Trotzdem taucht sie – ­gerade bei Einsteigern – auf.

Freuen Sie sich einfach, dass Sie sich Zeit für sich genommen ­haben, und setzen Sie Ihren Alltag wie gewohnt fort. MM

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KOLUMNE | 20.4.2020 | 41

Das Tagebuch

1, 2 ODER 3 ? Zu den Aufgaben des Grossen (9) gehört ein täglicher Eintrag in sein «Corona-Tagebuch». Ich habe mir vorgestellt, seine gesammelten ­Texte würden dereinst eine Art ­Familienchronik bilden und unsere schönsten Momente fänden dort ebenso Eingang wie seine manchmal tiefgründigen Gedanken zur Krise.

Eine heimliche Lektüre zeigt aber, dass er ganz andere Einträge verfasst.

Nirgends steht, dass wir stundenlang durch den Wald spazieren, bräteln, Tannzapfenmandalas legen oder gemeinsam backen und basteln. Dafür schreibt er Sätze wie «Heute war ein wunderschöner Frühlingstag und ich habe ‹Harry Potter 1› gesehen. 2,5 Stunden Fernsehen!» Oder: «Heute spielten wir beim Krematorium Frisbee.» Kurz: Meine pädagogischen Tiefpunkte sind seine persönlichen Highlights. Stelle ich mir vor, dass seine Lehrerinnen das alles lesen werden, beschleicht mich ein ungutes Gefühl. – Und jetzt? MM 1 Ab sofort diktiere ich ihm seine Einträge.

2 Ich lasse das Tagebuch zu gegebener

Illustration: Lisa Rock

Zeit verschwinden.

3 Ich lasse ihn weiter frisch und fröhlich texten und hoffe, die Lehrerinnen sehen das so entspannt wie der Grosse.

Monica Müller (45) hat zwei B ­ uben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Wahrscheinlich haben die Lehrerinnen viel zu lachen, wenn sie die Tagebücher des Grossen und seiner Schulkameraden lesen.

Und wir auch, wenn wir Jahre später darin schmökern.

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Mariam Khalaf (25) aus Syrien, verwitwet, 3 Kinder, lebt im Flüchtlingslager im Libanon

42 | 20.4.2020 | HACKATHON

Gemeinsam gegen das Virus Über 5000 Menschen haben online zusammen Ideen zur Bewältigung der Coronakrise entwickelt.

Der #VersusVirus-Hackathon mit Unterstützung von Engagement Migros erhielt sogar virtuell Besuch von Bundesrat Alain Berset. Aus vielen App-Prototypen soll bald mehr werden.

Text: Ralf Kaminski

D

as Ziel war ambitioniert: im Web kreative Köpfe der Zivilgesellschaft zusammenbringen, um 48 Stunden lang gemeinsam ­Lösungen für aktuelle Herausforderungen durch die Coronakrise auszutüfteln. Die Resonanz auf den #VersusVirus-Hackathon Anfang April war enorm. Rund 4600 Hacker und 500 Mentorinnen brachten die Organisatoren um ­Impact Hub Switzerland und andere Unternehmen zusammen. Zu Hause arbeiteten sie in kleinen Gruppen über Videokonferenz an 270 Projekten – 42 wurden am Ende mit 1000 Franken prämiert.

Sogar Gesundheitsminister Alain Berset schaltete sich zum Start der Veranstaltung zu und lobte die Initiative: «In dieser Situa­ tion sind alle Kräfte gefragt: Wir sind immer ­stärker, wenn wir zusammenarbeiten.» Die Gesellschaft sei gefordert, innovativ und ­flexibel auf die Krise zu reagieren, und er sei sehr gespannt auf die Ideen des Hackathons.

Kaum drei Stunden geschlafen

Aktiv dabei war auch Carolina Haas (42), Projektleiterin bei der Migros-Industrie.

«Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, mich in dieser Krisensituation zu enga­ gieren.» Und Burcu Demiray (38) gab sogar ein eigenes Projekt ein: eine digitale Bildungsplattform für Menschen ab 65. Die Diskus­ sionen in der Gruppe fand die Oberassistentin an der Uni Zürich enorm bereichernd.

Geschlafen habe sie allerdings höchstens drei Stunden. «Es war sehr intensiv.»

Die Genfer Unternehmensberaterin ­Marie-Charlotte Gasser (31) hat Erfahrung mit Hackathons und war beeindruckt, wie viele Leute zusammenkamen. «Ich finde es eine tolle Möglichkeit, sich innerhalb von kurzer Zeit kreativ und intellektuell auszutoben – und das zu einem guten Zweck.»

Viele Teilnehmende sind motiviert, um weiterzuarbeiten. Die Jury hatte am Ende die Qual der Wahl: «Es war nicht leicht, ­unter den vielen guten Ideen die besten auszuwählen», sagt Linda Sulzer (30), Projektleiterin bei Engagement Migros. «Die Quali-

Die digitale ­Bildungsplattform Old School für Menschen ab 65 Jahren: für akademisches Lernen (z.B. Seniorenuni­ versität), Hobby­­ lernen (z.B. die Migros-Klubschule) oder die Teil­ nahme an der ­For­schung. Mit Mentoring durch ­digi­tal­affine Äl­te­ re, zum Knüpfen sozialer Kontakte.

Intensivbetten finden: Die App ICUCH Capacity Tracer zeigt in Echtzeit sämt­liche verfügbaren Inten­sivstations­ betten (ICU) in ­allen Schweizer Spitälern an, um Patienten bestmöglich verteilen zu können. Mit Prognosefunktion zur Entwicklung in einigen Tagen oder Wochen.

tät war hoch, und mich hat beeindruckt, wie viele nach so kurzer Zeit bereits den Prototyp einer App präsentieren konnten.»

Der Förderfonds der Migros hat den Hackathon auch finanziell unterstützt. Der Anlass sei einmalig und entspreche dem Ziel von Engagement Migros, die Gesellschaft zu verändern, sagt Sulzer. «Dahinter steckt die Idee, die Krise als Chance zu nutzen.»

Engagement Migros wird in den kommenden Wochen die Projekte des Hackathons genauer anschauen. «Wenn es da­runter ­etwas gibt, das auch sonst in unser Konzept passt, wäre eine Förderung durchaus vorstellbar.» Zudem können sich laut den Organisatoren alle Projekte um Geld oder die ­Unterstützung durch Profis oder um Material bewerben. Viele der 270 Ideen dürften am Ende weiterverfolgt werden; welche genau, ist aber noch offen. MM Weitere Infos: versusvirus.ch; engagement-migros.ch; impacthub.ch

HACKATHON | 20.4.2020 | 43

Bilder: zVg, Screenshots Skype, Youtube, OneDrive; Illustrationen: Getty Images

Hilfe bei häuslicher Gewalt: Die Plattform Yana.help soll Hilfsangebote ­gegen häusliche Gewalt zugänglich machen und den Betroffenen Hilfe in ihrer Nähe auf­ zeigen. Im Blog tauschen sich Be­ troffene anonym aus, ein Sicher­ heitsknopf lässt die Seite sofort verschwinden, falls sich der Täter nähert.

Dinnerparty, ein virtueller ­Treff­punkt für Kochfans: Die ­Onlineplattform bringt Hobby­ köche mit Profis zusammen, um gemeinsam zu ­kochen und auch noch etwas zu ­lernen. Ein paar Tage vor dem Event erhält man eine Liste der ­Zutaten.

Check the Fact: Die einfach be­ dienbare Platt­ form ermöglicht es, Fakten zu ­checken und Fake News in sozialen Medien zu ent­ larven. Man kann eine Information reinkopieren und erhält die Ein­ schätzung, mit welcher Wahr­ scheinlichkeit ­diese korrekt ist.

Corona Detector: Eine App, um eine mögliche Anste­ ckung mit Corona abzuklären. Wer sich nicht ­gesund fühlt, kann dank der Geolaction-­ Funktion auf dem Smartphone ­rekonstruieren, ob er kürzlich ­einem Anste­ ckungsherd nahe gekommen ist.

Kurzarbeit Goes Digital: Diese ­Onlineplattform, erleichtert und beschleunigt die Anträge auf Kurz­ arbeit. Arbeit­ geber können die Anträge online bei den Behörden einreichen – die Plattform funktio­ niert landesweit und berücksichtigt kantonale Unter­ schiede. Und sie ermöglicht die ak­ tuelle statistische ­Auswertung der Anträge.

Weniger Verkehr: Die App «Mobility before, during and after Corona» minimiert die Ver­ kehrsspitzen in den Stosszeiten – durch Messung der eigenen Mobilität und des CO2-Ver­ brauchs. Es gibt grosses Potenzial für Veränderung, weil man sich jetzt daran gewöhnt, anders zu pendeln.

Dear Switzerland, eine Platt­ form für Erfah­ rungsaustausch: Alle können per «Brief» online ihre Erfahrungen und Erkenntnisse tei­ len – mit dem Ziel, als Gesellschaft etwas aus der ­Krise zu lernen.

Love Europe: Eine App, die es Geflüchteten ­ermöglicht, ihre Isolation zu durch­ brechen. Denn diese sind zurzeit besonders hilflos: Hilfsorganisatio­ nen schalten ihr Engagement auf Sparflamme, die Integration wird noch schwieriger.

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KOLUMNE | 20.4.2020 | 45

Das Corona-Monster DER ANDERE BLICK Das Coronavirus hat bei meinem Sohn grosse Wutanfälle ausgelöst. Grund dafür ist seine Autismusspektrumsstörung, schon die kleinste ­Abweichung von seinen gewohnten Strukturen bringt ihn völlig durcheinander.

In seinem Kopf tobt ein täglicher Kampf, ein Chaos aus Gefühlen und Eindrücken.

Um ihn vor dieser ständigen Überforderung zu schützen, braucht er möglichst immer die gleiche Tagesstruktur. Nur so kann er den Tag meistern. Um ihn dabei zu unterstützen, arbeiten wir viel mit visuellen Hilfen. Auf seinem Wochenplan hat jeder Tag eine andere Farbe, für jede Tätigkeit steht ein Piktogramm. Regeln werden bei uns zu Hause nicht besprochen, sondern bildlich festgehalten und aufgehängt.

Bild: MGB-Fotostudio

Sara Satir (41) wünschte sich früh eine Familie. Ihr erster Sohn Cem (15) kam mit einer Behinderung zur Welt – alles wurde ­anders als im Traum.

So kam ich jetzt auf die Idee, auch in der Coronakrise die Kraft der Bilder für ihn zu nutzen. Mit Filzstift zeichnete ich ein grosses farbiges Coronavirus mit grimmigem Gesicht und klebte das Bild an unsere Küchentür. Ich zeigte meinem Sohn das Bild und begann mit der Zeichnung zu schimpfen: «Du blödes Corona, du! Alles verändert sich wegen dir!» Dann zählte ich Dinge auf, die ihn zuvor gerade wütend gemacht hatten: «Kein Reiten mehr, keine Frühlingsferien, und auch unser Familien­ osterfest beim Grossmami findet wegen dir nicht statt! Alles nur wegen dir, du machst mich so wütend!» Zu meiner Schimpftirade passend, gestikulierte

ich wild gegen das Bild und gab der Zeichnung auch noch einen kräftigen Tritt.

Mein Sohn schaute mich zuerst sehr verwundert an, dann begriff er. Das war also Corona, und es war möglich, die Wut zu kanalisieren. Nun schimpften wir zusammen gegen das Bild: «Kein Fussball, kein Zoobesuch, um endlich das Baby-Elefäntli zu sehen, du blödes Corona, du!»

Wir schimpften zusammen und irgendwann musste er lachen. Ich spürte, dass seine Wut verraucht war. Corona war in ­diesem Moment für ihn etwas fassbarer geworden. Das Virus ist in unserem Alltag angekommen. Wir alle hätten wohl gern einen Sündenbock für diese ausserordentliche Situation. Bei uns ist es die Zeichnung. Häufig werfe ich selbst dem Virus an meiner Küchentür einen bösen Blick zu. Auch mein jüngerer Sohn zeigt der Zeichnung immer mal wieder den Stinkefinger. Dampf ablassen tut uns allen wohl ge­rade gut. Es ist nicht das erste Mal, dass ich dank meines Sohnes einen Umgang mit einer Situation lerne, der mir ohne ihn verborgen geblieben wäre.

In den nächsten Wochen werden wir wohl noch häufig vor der Küchentür schimpfen und dann vielleicht auch wieder lachen.

Nur auf die wichtigste Frage gibt das ­Corona-Monster leider keine Antwort.

Sie lautet: «Wie lange hast du vor zu ­bleiben?» MM

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Tulpen gegen Brustkrebs Im Rahmen der Kampagne «1 Tulpe fürs Leben» wurden im Park im Grünen 800 Tulpen gepflanzt, um auf die Brustkrebsproblematik aufmerksam zu machen. Zurzeit blühen die Blumen in voller Pracht.

Text und Bild: Moritz Weisskopf

WAHLWIDERRUF

Wahlen für die Amtsdauer 2020–2024 Beginn der Amtsdauer: 1. Juli 2020

Ziel der Blütenpracht im Park im Grünen in Münchenstein ist die Sensibilisierung für das Thema Brustkrebs. Auf sieben weisse Tulpen kommt eine rosa Tulpe.

E

ine von acht Frauen ist im Lauf ihres Lebens von Brustkrebs betroffen. Der Verein «L’aiMant Rose» und seine freiwilligen Helferinnen ­engagieren sich deshalb täglich mit vielfältigen Aktionen, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen.

Im Oktober 2019, dem Monat, der auf ­internationaler Ebene der Sensibi­lisierung für das Thema Brustkrebs gewidmet ist, ­mobilisierten sie im Rahmen des Projekts «1 Tulpe fürs ­Leben» 402 Schweizer Gemeinden im ganzen

Land, um Hunderttausende von «Lebenszwiebeln» zu setzen. An gut sichtbaren Orten kamen im Herbst Tulpenzwiebeln in die Erde, im Verhältnis eine rosa Tulpe zu s­ ieben weissen Tulpen. Dieses Verhältnis symbolisiert die leider zu hohe Zahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen. Auf der ganzen Welt werden Tulpen mit Optimismus, Wiedergeburt, Lebenskraft und dem ­Lebenszyklus in Verbindung gebracht. Die rosa Farbe wiederum steht für den interna­tionalen Kampf gegen diese Krankheit. Auch der Park im Grü-

nen in Münchenstein ist mit rund 800 Tulpen Teil dieser Kampagne.

Inzwischen sind die Tulpen in voller Blüte und strahlen schon von Weitem.

Diese ­aus­sergewöhnliche Blütenpracht und die e­ rklärenden Schilder vor Ort machen die Parkbesucher auf den täglichen Kampf dieser Heldinnen und ihrer Angehörigen aufmerksam und setzen ein Zeichen gegen die T ­ abuisierung dieser Krankheit. MM Weitere Infos: laimantrose.ch

Liebe Mitglieder

Auf den Aufruf in ­unserer Eigenpresse Nr. 11 vom 9. März 2020 betreffend die Erneuerungswahlen 2020–2024 wurden keine Wahlvorschläge ­eingereicht.

Nach Art. 38 unserer Statuten sind demnach stille Wahlen durchzuführen, sodass wir den angesetzten Wahlgang als widerrufen erklären können.

Die Namen der gewählten Personen werden in der ­Eigenpresse Nr. 26 vom 22. Juni 2020 ­publiziert.

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Ein M frischer.

20.4.2020 | 49

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ig el M s Ba

Roger Jäger (Bild links) ist einer von vielen Helfern, die sich auf der Amigos-App eingetragen haben, um Haushalte von Personen, die zur Corona-­Risikogruppe gehören, mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs zu beliefern. Brigitte Galliath aus Reinach (rechts) ist froh um diesen Service.

Heimlieferservice hilft und verbindet Ende März startete die Migros gemeinsam mit Pro Senectute eine neue Möglichkeit zur Nachbarschaftshilfe. Besteller und Bringer schildern ihre Erfahrungen mit dem kostenlosen Heimlieferservice.

Text und Bild: Moritz Weisskopf

A

uf amigos.ch können Personen aus der Risikogruppe, die wegen des Coronavirus zu Hause bleiben soll­ ten, sich dringend benötigte Lebens­ mittel und Waren des täglichen B ­ edarfs ­kostenlos nach Hause bringen lassen. Die Be­ stellungen werden von freiwilligen Helfern bearbeitet und geliefert. Einer von ihnen ist Roger Jäger. Der 28-jährige Informatiker war einer der Ersten, die sich auf der Amigos-App eingetragen haben, und beliefert seither Haus­ halte mit Lebensmitteln. «Ältere Menschen und Personen, die der Risiko­gruppe angehö­ ren, sollten zurzeit nicht aus dem Haus, doch der ­Einkauf muss ja trotzdem erledigt werden.

Deswegen ist es wichtig, dass wir, die nicht zur Risikogruppe ­gehören, uns solidarisch zeigen

und diese Personen unterstützen», sagt Roger Jäger und ergänzt, «ich freue mich, meinen Teil dazu beizutragen.» Und das zu tun, sei ganz einfach. «Man muss nur die App runter­ laden, sich eintragen, Liefergebiet auswählen, schon kann man einkaufen gehen.»

Man kann auch für andere bestellen

Normalerweise beliefert Roger Jäger Haus­ halte im Schwarzbubenland, doch jetzt macht er einen Abstecher nach Reinach zu Gregor und Brigitte Galliath. Für sie ist es der erste Einkauf, den sie über amigos.ch ­bestellen.

Freudig nehmen sie den vollen Einkaufssack, der ihnen auf die Türschwelle gestellt wurde, entgegen. «Es ist eine grosse Entlastung», sagt Brigitte Galliath, «Online einkaufen ist über­

sichtlich und r­ elativ einfach. Man findet alles, was man braucht.» Für die Galliaths war es ­bestimmt nicht die letzte Onlinebestellung – im Gegenteil. «Ich werde meine Nachbarn über diesen Service informieren. Und falls ­jemand mit dem Internet nicht vertraut ist, werde ich für sie bestellen», sagt Brigitte ­Galliath. Auch das ist möglich: Es können pro­ blemlos Bestellungen für Drittpersonen aufge­geben werden. Neu bietet Amigos die Möglichkeit, Einkäufe auch telefonisch zu ­tätigen (0800 585 887). Der Service richtet sich an alle, die keinen Internetzugang und/ oder keine Kreditkarte haben. So ist gewähr­ leistet, dass auch wirklich alle sicher, schnell und unkompliziert versorgt werden. MM Weitere Infos: amigos.ch

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GARTEN | 20.4.2020 | 51

Damit es kreucht und fleucht Vögel, Frösche, Insekten und Igel sind ein Gewinn für jeden Garten. Wir verraten, wie Sie diesen nützlichen Tieren dauerhaft einen Lebensraum bieten und die Biodiversität fördern.

Texte: Véronique Kipfer

G

ut, wenn man einen schönen Garten hat. Noch besser: einen Garten zu haben, der erfüllt ist vom Summen der Bienen und dem Gezwitscher der Vögel. D ­ as tut nicht ­ nur der Menschenseele gut, sondern auch der Biodiversität.

«Zwei Arten von Lebensräumen sind sehr selten geworden: nasse und trockene», erklärt Claude Fischer, ­Dozent an der Genfer Fachhochschule

für Landschaft, Technik und Architektur. «Es geht darum, ­diese Lücken zu füllen.» Viel Platz sei nicht nötig, ein halber Quadratmeter Trockenoder Nasszone sei schon viel wert.

Das Ziel sei, ein riesiges Mosaik von Lebensräumen zu schaffen, selbst wenn die einzelnen Mosaiksteine klein seien. «Es hilft auch, verschiedene Gärten miteinander zu verbinden.»

Ein winziges Biotop da oder ein sandiges, unbepflanztes Fleckchen

dort genügt also bereits, um das eigene Reich für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere attraktiv zu gestalten, ob in der Stadt oder auf dem Land. Hauptsache, viele Gärtner machen mit.

Wie man die liebens- und erhaltenswerten Gartenbewohner anlockt und als ständige Bewohner behält, erklären Claude Fischer und Sarah Delley, Informationsbe­auftragte von BirdLife ­Schweiz, auf diesen Seite n. MM

Spitzmäuse

Die tag- und nachtaktive Spitzmaus ist eine unauffällige, aber wirksame Helferin im Garten.

Nutzen: Die kleine Spitzmaus hat einen intensiven Stoffwechsel und frisst täglich das Doppelte ­ihres Gewichts: Schnecken, Insekten, Larven, Raupen und andere Garten­ schädlinge.

Wie fördern? Verzich­ ten Sie auf Schnecken­ körner. In der Nähe des Komposts e ­ inen kleinen Unterstand aus trockenen Steinen oder Geäst ein­richten, eine kleine Fläche des Gartens unbewirtschaftet lassen.

Bilder: iStock

Bodenlebewesen Ob Regenwürmer, Larven oder ausgewachsene Insekten: Bodenlebewesen sind oft unscheinbar und winzig klein, aber dennoch wichtig und sehr vielfältig.

Nutzen: Die Lebewesen reichern den Boden durch den Transport verschiedener o ­ rganischer Stoffe an, verbessern dessen Be­lüftung und Wasserdurchlässigkeit.

Wie fördern? Bearbeiten Sie den Boden nicht zu stark. Ein Komposthaufen im Garten ist wertvoll; darin lassen sich unter anderem verschiedene Würmer nieder.

Wildbienen Es gibt über 600 Arten von Wildbienen.

Die meisten davon sind Einzelgänge­ rinnen und stechen nicht. Eine der bekanntesten Arten ist die Holzbiene.

Nutzen: Wie die Honigbienen sind auch die Wildbienen wichtig für die Bestäubung der Pflanzen.

Wie fördern? Bieten Sie den Bienen Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung ­an­. Zur Fortpflanzung benötigen zahl­ reiche Arten ein Stück sandigen, kahlen ­Boden – die Fläche muss nicht gross sein. Als Nahrung sind einheimische Pflanzen geeignet. Aufpassen: Viele Zier­pflanzen bilden keinen Nektar.

Zudem ist es ratsam, eine Ecke des ­Gartens sich selbst zu überlassen; dort lässt man Haufen von Ästen liegen und ­Wildblumen wachsen.

Weiter auf Seite 53: Igel, Amseln, Blaumeisen, Frösche und Kröten

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GARTEN | 20.4.2020 | 53

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k­ leben Sie sie auf der Sammelkarte in die dafür vorgesehenen Felder.

3 Volle Sammelkarten können Sie

an der Kasse gegen attraktive Sammel­elemente für «Helden­ taten» in der Natur eintauschen. Für eine volle Sammelkarte erhalten ­Sie ein Gartenwerkzeugset, eine Giesskanne oder einen Übertopf inklu­ sive Kreideset, erhältlich in diversen Farben. Für zwei volle Sammel­ karten gibt es ein Insektenhotel oder einen Indoor-Kräutergarten.

Blaumeisen

Frösche und Kröten

Schon früh im Jahr hüpfen die ­Blau­meisen jeweils fröhlich ­zwitschernd von Ast zu Ast. Nutzen: Werden die Blaumeisen in einem Garten heimisch, wird man zahlreiche Insekten los, die sich an den Setzlingen gütlich tun.

Wie fördern? Pflanzen Sie einheimische Sträucher wie Schwarzen Holunder oder Schwarzdorn: Deren Beeren sind bei Blaumeisen als Herbst- und ­Winternahrung sehr willkommen.

Viele Amphibien überwintern an Land und brauchen daher eine Rückzugs­ möglichkeit, um zu überleben.

Nutzen: Sie fressen alle Arten von ­Insekten, zum Beispiel Raupen, aber auch Weichtiere und Würmer.

Wie fördern? Bieten Sie den Amphibien ein verbuschtes, sonnengeschütztes Gebiet mit lockerer Erde an, in der sie sich eingraben können. Gartenteiche und andere Wasserstellen müssen sanft abfallend sein und dürfen keine senkrechten Ränder oder Überhänge haben, sonst werden sie zur tödlichen Falle.

Spenden Sie können Ihre volle Sammelkarte auch gegen eine Spende für eine der untenstehenden Organisationen eintauschen. Damit tragen Sie zum Erhalt der Biodiver­sität in der Schweiz bei.

Wildbiene + Partner, Aqua Viva, BirdLife, Bergwaldprojekt Schweiz

Tauschen Sie die volle Sammel­ karte gegen eine Spendenkarte, die Sie in den Filialen an den Kassen und am Kundendienst finden.

Bilder: iStock

Infos: natureheroes.ch

Online einkaufen Viele Gartenartikel kann man im Internet bestellen: doitgarden.ch Achtung: Bei der Heimlieferung kann es ­aufgrund der aktuellen ­Situation zu Wartefristen kommen.

Amseln Mit ihrem melodiösen Gesang versüsst uns die Amsel Sommermorgen und -abende.

Nutzen: Amseln lieben es, um die Salatköpfe herum zu patrouillieren und alle Schnecken zu schnabulieren, die sie dort entdecken. Sogar ihre Neigung, Früchte zu stibitzen, ist sehr nützlich: So hilft der Vogel, die Saat zu verbreiten.

Wie fördern? Schützen Sie Amseln vor ­Angriffen durch Hauskatzen. Denn kleine Amseln verlassen das Nest, bevor sie ­fliegen können, was sie zu einer leichten Beute macht. So gehen Sie vor: • Hängen Sie Ihrer Katze ein Glöckchen um.

• Lassen Sie Ihren Kater kastrieren.

• Hängen Sie Nistkästen ausserhalb der Reichweite von Katzen auf (an Bäumen lassen sich verschiedene Vorrichtungen anbringen, damit Katzen nicht hoch­klettern können).

• Pflanzen Sie Dornengestrüpp, d ­ amit ­ die Vögel einen Fluchtort haben.

• Behalten Sie Katzen während der Brutzeit im Haus.

Igel Igel sind sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu finden. Sie durchqueren Gärten in der Dämmerung, verweilen dort aber nicht.

Nutzen: Igel fressen mit Vorliebe wirbellose Tiere, darunter Spinnen, Schnecken, Maikäfer, Tausendfüssler und Larven.

Wie fördern? Lässen Sie Holzhaufen, ­Geäst oder Laub in einer Ecke des ­Gartens liegen. Damit Igel ungehindert kommen und gehen können, hat der ­Garten idealerweise keine Mauern und Zäune. Falls doch: in regelmässigen Abständen 12 × 12 Zentimeter grosse ­Öffnungen auf Bodenhöhe anbringen.

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DAS EIS ZUM KAFFEE Sie sind das süsse Extra zum Kaffeegenuss: «Lotus B ­ iscoff»Biskuits. Das knusprige Caramelgebäck mit Kultcharakter gibt es jetzt neu auch zum Geniessen als «Lotus Biscoff»-Ice-CreamSticks. Die Rahmglace enthält einen hohen Anteil an LotusBiskuit und -Brotaufstrich. Umhüllt werden die Glacestängel von feinster belgischer Schokolade. Die Sticks sind in Grössen von 90 und 50 Milliliter erhältlich. Neben Multipacks gibt es in Migros-Filialen die 90-Milli­liter-Variante auch einzeln.

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EIN KULTGEBÄCK MIT TRADITION Der Name ist Programm Der Name Biscoff setzt sich aus den Silben «Bis» für Biskuit und «Coff» für Coffee ­zusammen und beschreibt die perfekte Verbindung aus Gebäck und Kaffee.

Die beliebteste Beilage zum Kaffee In Schweizer Cafés und Restaurants werden täglich rund 70 000 «Lotus Biscoff»-Guetzli zu Heissgetränken serviert – damit gehören sie zur meistverkauften Kaffeebeilage.

Aber auch weltweit sind sie bekannt.

Eine Spezialität aus Belgien Hergestellt werden die Biskuits von Lotus Bakeries, einem belgischen Familienbetrieb in Lembeke nahe Gent. Pro Jahr werden dort mehr als sieben Milliarden Einzelguetzli produziert.

Tradition ist Trumpf Der Familienbetrieb fertigt die Guetzli schon seit 1932 – mittlerweile in der dritten Generation und nach nahezu unverändertem Rezept.

Nicht nur feine Biskuits Der Geschmack der knusprigen Caramel­biskuits ist so beliebt, dass es neben dem Gebäck auch einen Brotaufstrich gibt – und neu eben auch eine Glace.

Feiner Sommergenuss «Lotus Biscoff»-Ice-Cream in der 3er-Packung ist in grösseren Filialen erhältlich.

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PU NK T E

FAMILIE | 20.4.2020 | 59

Guter Screen, böser Screen Schule, Freizeit und sozialer Austausch: Aktuell verbringen Kinder einen Grossteil des Alltags online. Wie hält man die Bildschirmzeit dennoch im gesunden Rahmen?

Beziehungspflege

Text: Monica Müller Illustration: Tomas Frysak

Medien nutzen oder konsumieren Kinder und Jugendliche nutzen Bildschirme aufgrund von Lockdown und Homeschooling täglich noch länger als sonst.

Sie arbeiten auf digitalen Plattformen für die Schule, recherchieren im Internet, schauen Lernvideos und tauschen sich mit ihren Schulkameraden und Lehrpersonen per Mail oder Videochat aus. Diese Tätig­keiten gehören hauptsächlich zum Bereich ­«Mediennutzung».

Können sie entspannen, ­gamen sie, schauen TV und

Youtube oder tummeln sich auf den sozialen Medien. Das alles fällt unter «Medienkonsum».

Bildschirmzeit ist also nicht gleich Bildschirmzeit. Manchmal sind Mediennutzung und -konsum nur einen Klick ­ voneinander entfernt. Umso wichtiger, dass Eltern und ­Kinder jetzt neue Regeln festlegen. Es ist hilfreich, wenn Sie möglichst klar definieren, wann Schule im digitalen Klassenzimmer und wann Freizeit angesagt ist. Und Eltern müssen immer wieder hinschauen.

Analoge Räume Nebst der zeitlichen Trennung zwischen Nutzung und Konsum hilft auch eine räumliche, die Aktivitäten besser zu unterscheiden. So kann beispielsweise ausgemacht werden, dass Kinder zu vereinbarten Zeiten die Schularbeiten an ihrem Pult ­erledigen. Zum Gamen, Youtube-Schauen oder Chatten dürfen sie sich auf das Sofa im Wohnzimmer fläzen.

Manchen hilft es auch, ein Zimmer als gänzlich medienfrei zu erklären. In diesem Raum spielt die Familie Monopoly, liest Spick oder Bücher, löst Kreuzworträtsel oder malt.

Wichtig ist, dass auch Eltern die Regeln leben und einhalten.

Gilt ein striktes Smartphone-­ Verbot am Esstisch, dürfen ­natürlich auch Sie nicht auf­ stehen, wenn das Handy piept.

Dabei helfen ebenfalls klare Abmachungen: Parkieren alle das Smartphone vor dem Essen in einer Handy-Garage, schafft das Klarheit und Verbindlichkeit.

Für Jugendliche sind die Beziehungen zu ihren Kolleginnen und Kollegen extrem wichtig.

Mit ­ihnen möchten sie sich ­austauschen – und abhängen.

Weil physischer Kontakt unter Gleichaltrigen nur sehr eingeschränkt möglich ist, helfen Messenger und Plattformen wie WhatsApp, Snapchat, ­Instagram oder TikTok, in ­Kontakt zu bleiben.

Eltern sollten ihren Kindern in der jetzigen Situation er­ lauben, virtuell Zeit mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu verbringen. In Ausnahmezeiten dürfen andere Regeln gelten. ­Doch Begleitung ist wichtig. ­Väter und Mütter sollten immer wieder nachfragen, wie ihr Kind die Situation erlebt. Und mit ­ihnen über das Thema Persönlichkeitsschutz sprechen. Die Gespräche mit anderen Eltern können helfen und inspirieren.

Abwechslung Arbeiten oder gamen Kinder an Computer oder iPad, dürfen Pausen nicht vergessen gehen.

Spätestens nach 45 Minuten sollten sie den Kopf lüften. Überhaupt sind Abwechslung und Bewegung gerade jetzt von riesiger Bedeutung: ein Spaziergang, eine Partie Frisbee, ein ­Botengang oder eine Runde Joggen zwischendurch tun ebenso gut wie das Abtauchen in einem Hörspiel oder einem Buch.

Die Tipps stammen von Daniel Betschart, Programmverantwortlicher Medien­ kompetenz bei Pro Juventute.

Weitere Tipps: projuventute.ch

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* Studie mit 114 Personen über 8 Wochen [Proksch E et al. Skin Pharmacol Physiol 2014;27:113-119] ** Studie mit 69 Personen über 8 Wochen [Proksch E et al. Skin Pharmacol Physiol 2014;27:47-55]

Schönheit zum Trinken

KINDER | 20.4.2020 | 61

Zeit für den Corona-Cut Je länger der Lockdown dauert, desto länger werden die Fransen. Manche Eltern möchten nun selbst Hand anlegen. Aber aufgepasst: Kinderfrisuren sind anspruchsvoll. Eine Expertin gibt Tipps.

Text: Monica Müller

Die Wunschfrisur Klären Sie mit dem Kind vorab, welche Frisur es gerne hätte. Fühlt es sich pudelwohl mit seinem Wuschel, lassen Sie seine Haare jetzt ruhig spriessen.

1

Die richtige Schere Eine stumpfe Schere mit Leimresten macht die Haare ­kaputt. Die Schere sollte sauber und gut geschliffen sein. Mit einer Coiffeurschere funktioniert es am ­besten. Eine relativ neue Küchenoder Bastelschere tut es auch.

2

Die gute Position Platzieren Sie Ihr Kind so, dass Sie sich auf Augenhöhe mit ihm befinden und bequem stehen oder sitzen. Lassen Sie es ein Filmchen auf dem Handy oder iPad schauen oder durch ein Buch blättern, damit es still sitzt.

3

Die schützende Hand Halten Sie immer eine Hand schützend zwischen Schere und Kindergesicht. So können Sie schnell reagieren, sollte sich Ihr Kind ruckartig bewegen. Das kommt häufig vor, zum Beispiel wenn es beim Filmschauen lachen muss. Freihändig schneiden kann schnell ins Auge gehen.

Bild: Getty Images

4

Die wilden Wirbel Kinder haben häufig starke Haarwirbel. Deshalb sollten Sie Kinderhaare unbedingt trocken

5

schneiden. So lassen sich die ­Wirbel und die Haarstruktur besser erkennen, und Sie schneiden nicht zu viele Haare ab.

Der perfekte Pony Nehmen Sie eine circa ­ zwei Zentimeter breite Strähne zwischen Mittel- und Zeigefinger und schneiden Sie diese in der gewünschten Länge leicht schief ab. Die nächste Strähne ebenfalls leicht schief in die andere Richtung schneiden. Wenn Ihnen ein leichter Zickzack gelingt, wirkt das natürlicher.

6

Die gepflegten Spitzen Ziehen Sie einen Scheitel in Form eines Heiligenscheins rund um den Kopf und stecken Sie die abgetrennten Haare hoch. Nun können Sie Strähne für Strähne stutzen. Kürzen Sie die Strähnen leicht schräg mal in die eine, mal in die andere Richtung. Versuchen Sie nicht, die Haare ständig zu ­begradigen, sonst werden sie zu kurz.

7

Die einfache ­Kurzhaarfrisur Nehmen Sie ein Haarschneide­ gerät zur Hand. Stellen Sie sich von Ohr zu Ohr eine Linie um den Kopf herum vor. Die Haare oberhalb ­lassen Sie etwas länger, die Haare u ­ nterhalb trimmen Sie etwas ­kürzer. Von mehr Stufen rate ich ab.

8

9 Sidecut oder Surferlook sind schwierig zu schneiden.

Beim Sidecut können Sie die seitlichen Partien mit ­einem Barttrimmer kürzen.

Beim Surferlook würde ich die Zeit bis zum nächsten Coiffeurbesuch mit ­einem Haarband oder ­einem Man Bun (Männerdutt) überbrücken.

Die Tipps stammen von Carmen Wetter.

Sie ist Kindercoiffeuse und Inhaberin des ­Geschäfts Sweet Head in Dübendorf ZH. Mit ihrem Team schneidet sie jährlich rund 4000 Kindern die Haare.

62 | 20.4.2020 | MEINE MIGROS Mit Essig gegen Schweissgeruch

Regelmässig waschen Damit Sportkleider nicht müffeln, sollten Sie sie nach jedem Gebrauch waschen. Haben Sie nur leicht geschwitzt?

Dann reicht eine Handwäsche mit ­einem Fein- oder Sportwaschmittel.

Ab und zu können Sie ­einen Hygiene­ ­­spüler mit ­des­infizierender Wirkung ­verwenden.

Schweissflecken und Schweissgeruch entfernen Sie am besten mit Essigreiniger: Den Essig mit ­Wasser im Verhältnis 1 : 5 mischen, über Nacht einweichen und ­danach mit Yvette Outdoor + Sport waschen. So werden auch hartnäckige müffelnde Kleider wieder sauber und duften frisch.

Damit Sportkleidung stets frisch duftet Wer gern draussen ist und Sport treibt, hat eine Regenjacke oder Sporthosen im Schrank. Damit die Funktions­bekleidung ­wasser-, winddicht und atmungsaktiv bleibt, muss sie richtig gepflegt werden – zum Beispiel mit dem Feinwaschmittel Yvette Outdoor + Sport. Dank der ­speziellen Formel bleiben ­ die Membranen geschützt und unangenehme Gerüche werden neutralisiert.

Ohne Weichspüler

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Legen Sie Sportwäsche ­immer mit der Innenseite nach aussen in die Waschmaschine. Verwenden Sie keinen Weichspüler und geben Sie die Wäsche­ stücke auf keinen Fall in den Wäschetrockner.

STADT, LAND, STUTZ | 20.4.2020 | 63

Illustration: Rinah Lang

Alles Idyll, oder was?

STADT, LAND, STUTZ Ich erzähle hier ja schon lange, wie es mir als Landbewohnerin in der Stadt ergeht. Doch ich muss zugeben, dass ich mich noch nie so ländlich gefühlt habe wie in den vergangenen Wochen, den sogenannten Lockdown-Wochen. Mein Wohnort ist alles andere als eine Schlafgemeinde – Sie wissen schon: eine Gemeinde, deren Bewohner frühmorgens zur Arbeit pendeln und abends einzig zum Schlafen zurückkehren. Hier gibts – normalerweise – noch so was wie ein Dorfleben, mit Fasnacht und Wochenmarkt und allem Drum und Dran. Allerdings, und das erkenne ich erst jetzt, war ich eine Schlafbürgerin. Ich arbeitete, shoppte, ass, trank, verabredete mich stets in der Stadt. Das Dorf war zum Übernachten da, und manchmal döste ich schon auf dem Heimweg ein.

Nun war ich seit einer Ewigkeit nicht mehr in urbanen Gefilden. Und obwohl ich

Lisa Stutz (26) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

schon seit über einem Jahr hier lebe, ent­ decke ich meinen Wohnort von einer ganz neuen Seite. Die ist sehr hell. Den ganzen Winter über verliess ich das Dorf, wenn es noch dunkel war, und kehrte erst in der Dunkelheit zurück. Ich muss zugeben: ziemlich bunt hier. Es grünt und blüht an jeder Ecke.

Vögel zwitschern, Kinder lachen. Die Luft ist frischer, der Himmel blauer. Ein Idyll. Oder ist das schon das Stockholm-Syndrom?

Ich entdecke täglich Spazierwege und Aus­­ sichts­punkte. Ich weiss jetzt, wie ­liebevoll die Nachbarn ihren Garten pflegen. Ich schlen­ dere zur Dorfbäckerei, bestelle Blumen im ­lokalen Blumenladen. Ich weiss nun, wer die Post in meinen Brief­kasten legt, wie die Kinder im Quartier heissen («Rebeeecca! Hei cho!»). Ich pflücke Blumen von der Wiese, hole Süssmost im Hoflädeli. Unglaublich, dass es dafür den Lockdown brauchte. Und Sie: Wie gut kennen Sie Ihre nächste Umgebung?­ MM

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WIRTSCHAFT | 20.4.2020 | 65 Contentpartnerschaft

Spucken wir wieder in die Hände!

Santosh Brivio ist Senior ­Economist bei der Migros Bank.

Sie erinnern sich bestimmt: «Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt.»

Der Ohrwurm der deutschen Band Geier Sturzflug wurde in den 80erJahren rauf und runter gespielt. Der Hit wird uns in nächster Zeit öfters in den Sinn kommen. Spätestens wenn der Bundesrat, voraussichtlich ab 26. April, die Einschränkungen des Lockdown gelockert haben dürfte.

Dennoch: Bis das öffentliche Leben wieder den gewohnten Gang nimmt, werden noch Monate vergehen.

Ein schmerzhafter Konjunktureinbruch lässt sich nicht abwenden: Die Migros Bank geht für 2020 von einem Rückgang der Schweizer Wirtschaftsleistung von über drei Prozent aus.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) schliesst sogar einen Absturz von bis zu zehn Prozent nicht mehr aus. Zur Unsicherheit trägt bei, dass die Erholung infolge des starken Exportanteils der Schweizer Wirtschaft zu einem grossen Teil vom globalen Konjunkturverlauf abhängt.

Sind wir auf dem Weg zurück zur Normalität also zur Untätigkeit verdammt? Mitnichten. Denn bei der Berechnung des Schweizer Brutto­ inlandprodukts gibt es neben Export eine weitere zentrale Komponente: die Nachfrage beim privaten Konsum.

Diese umfasst all unsere Ausgaben, vom Kaffee über den Wocheneinkauf bis hin zum neuen Auto. Zusammen machen diese Aufwendungen die

wichtigste Konjunkturstütze aus: ­Private Konsumausgaben summieren sich auf 53 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung.

Wir Konsumenten können somit erheblich dazu beitragen, die Unternehmen beim Wiederhochfahren zu unterstützen und die wirtschaftlichen Corona-Schäden einzudämmen.

Die Gaststätten machen wieder auf?

Gehen Sie mit Ihren Freunden ein Bier trinken. Mit Wiedereröffnung der Coiffeursalons sollten wir uns eine neue Frisur gönnen. Und wenn das Gartencenter seine Türen wieder öffnet, krempeln wir die Ärmel hoch und verschönern unsere Balkone oder Gärten. Spucken wir also in die Hände und packen es an! MM

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MEINE MIGROS | 20.4.2020 | 67

Sie hören es schon knuspern Choc Midor Break ist der Ansporn für die erfolgreiche Erledigung der Hausaufgaben. Denn jetzt hat die Pause zwischendurch reichlich süssen Biss. Die neue Choc Midor Break sorgt für Genussmomente mit unverwechselbarem Knuspern. Erhältlich sind sie in zwei Sorten: Cornflakes mit luftigem Gebäck und Caramelstückchen im Mürbe­teiggebäck – beide umhüllt von feinster Schweizer Schokolade.

Und dank der wiederverschliessbaren Verpackung versüsst Choc Midor Break auch die nächste wohlverdiente Pause.

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68 | 20.4.2020 | RÄTSEL

Migros-Geschenkkarten zu gewinnen!

Lösen Sie das Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eine von 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken.

Für die grüne Zusatzlösung winken 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 50 Franken.

Was

koche ich heute? migusto.ch

So nehmen Sie teil: Hauptpreis (oranges Lösungswort) Tel.: 0901 000 841 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD1 STEMPEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 000 845 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD5 WINTER Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 26.4.2020, 24 Uhr Gewinner Nr. 15 Hauptpreis: Josiane Schaad, Thun BE; Alfred Bader-Müller, Balsthal SO Zusatzpreis: Irma Bossart, Hörhausen TG; Öznur Nizam, Meyrin GE Teilnahmebedingungen Gewinnspiele: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, welche das 18. Altersjahr vollendet haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden des Gewinnspielveranstalters sowie Gewinnspielvereine, automatisierte Dienste und weitere professionalisierte/gewerbliche Teilnehmende. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

Sudoku 2 × 100 Franken zu gewinnen

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 26.4.2020, 24 Uhr

RÄTSEL | 20.4.2020 | 69

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

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Quiz

Paroli

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2 × 100 gewinnen Füllen Sie dieFranken zehn Wörter inzu das Rätselgitter ein.

Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Harte Schale, weicher …

B Kern

H Stein

O Samen

Wenn Lackfarbe sich in dünnen Schichten ablöst, dann … sie ab.

R blättert

I

E zettelt

papiert

Wie heisst Sitten auf Französisch?

T Sierre

U Sion

S Siders

Wo spielt die zweite Staffel des TV-Krimis Wilder?

I

N Jura

Rhonetal

V Engadin

Welches heutige Gebiet in Westeuropa war nie von den Römern besiedelt?

N Irland

A Spanien

T Belgien

Wie heisst die Pantone-Farbe des Jahres 2020?

S Marsala

E Classic Blue

I

Emerald

Wie viele Male ist der Durchmesser der Sonne grösser als derjenige der Erde?

R 328 1

G 211 2

3

4

N 109 5

6

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

ALLERLE I A R AMA E E R ANF L EHEN NARRAT I V BORUSS I A NAZ ARE TH BOTSUANA POLTERER D E Z I MA L E DME E R RAN E I SKANAL E I FEN STR RU EML ANG TAR I F LOS SENFGLAS CHARF UNS T E ENAGER V E RWA N D T URKANTON WA T S C H E N

1 1

2 2

E 1 4 2

R

5

3 3

4 4

5 5

Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 26.4.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

T E I L F U C H A E R D B E Paroli Lösung Nr. 16

BAUER

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3 5

2 1

So nehmen Sie teil:

Sudoku Lösung Nr. 16

koche ich heute?

3

Lösung: Lösung:

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 26.4.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 16

4

A S S E R V A T

B E W E R T E N

H O E R E R I N

F O R M U N G T R I S K E R N U EQuiz Lösung Nr. 16

GALAXIE

Sudoku Gewinner Nr. 15

Paroli Gewinner Nr. 15

Quiz Gewinner Nr. 15

Rosmarie Künzli, Urdorf ZH; Bernard Schmid, Neuenburg

Ruth Loosli, Kehrsatz BE; Elisabeth Ineichen-Frei, Pfäffikon ZH

Hanni Ninck-Keller, Bäretswil ZH; Erna Moggio, Knonau ZH

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70 | 20.4.2020 | MILOVE

«Als ich sie sah, wollte ich mich verstecken»

Timon Peyer (29) und Sandra Peyer-Möckli (33) leben mit Sohn Jake in Basadingen TG. Ihr ­erstes Zusammen­ treffen fand vor dem Früchte-Rayon der ­Migros in Diessenhofen TG statt.

Vor der Früchteauslage einer Migros-Filiale haben sich Sandra und Timon zum ersten Mal getroffen. Timon fürchete, in seinen ­Trainerhosen keine gute Figur zu machen.

Text: Manuela Enggist

A

ls Timon Peyer im Herbst 2013 die Migros-Filiale in Diessenhofen TG betritt und Sandra in der Frische­ abteilung stehen sieht, stockt ihm das Herz. «Als ich sie sah, wollte ich im ­ersten Moment kehrtmachen und mich verstecken. Ich hatte bisher nur Bilder von ihr gesehen und war völlig geflasht», sagt Timon. Die beiden kommen aus derselben Region, sind auf Facebook ­befreundet, kennen sich aber nicht und haben sich noch nie live gesehen.

«Ich war auf dem Weg ins Fitness­ center, trug schlabbrige Trainerhosen und wollte nur kurz mit meiner Mutter etwas einkaufen», erinnert sich Timon.

«Und ich wollte unbedingt einen guten ersten Eindruck machen.» Er über­ windet sich und spricht Sandra an.

Sie über ihn

«Ich dachte mir, was solls. Wenn es passt, dann muss sie mich auch im ­Trainingsoutfit mögen.» Die beiden ­reden gut zehn Minuten miteinander.

Sandra e­ rinnert sich nur noch an ­Bruchstücke des Gesprächs: «Ich weiss noch, dass ich am nächsten Tag nach Paris in die Ferien reiste. Ich habe ihm ziemlich s­ icher davon ­erzählt.»

Sie tauschen ihre Nummern aus.

Als Sandra Timon beim Bezahlen an der Kasse zuzwinkert, weiss er, dass die Trainerhose kein Killerargument für sie ist. Bereits auf dem Heimweg vom Einkaufen schreibt Sandra ihm eine Nachricht. Die beiden verabreden sich noch für denselben Abend auf ein Date. Heute sind sie verheiratet und ­Eltern des bald zweijährigen Jake. MM

«Mir gefällt Timons Spontaneität und seine offene, ehrliche Art. Und vor allem sein ­Humor. Ich musste schon am Abend ­unseres ersten Treffens unheimlich viel lachen.

Das hat sich bis heute nicht geändert und ist mit ein Grund, warum ich ihn so liebe.»

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MILOVE | 20.4.2020 | 71

Er über sie

uch Haben a be im ie L re Sie Ih niversum ­Migros-Ud würden Ihre n un ­gefunde ry gerne mit den s to s e v Lo esern de en und L ? ­Leserinn -Magazins teilen te s h ro ic h ig c ­M es ie Ihre G ­Mailen S fruf@mgb.ch. an au euen uns Wir fr darauf!

Gut verträglich und bewährt – mit natürlichen Kräuterextrakten Bilder: Christian Possa, zVg (3); Illustration: Getty Images

«Ich musste mich ­überwinden, sie ­an­zusprechen: Sie ist ­bildhübsch, ich bin vier Jahre jünger.­ Ich dachte, ich hätte keine Chance. Zum Glück lag ich falsch. ­Nachdem ich mich ­‹optisch› in sie verguckt ­hatte, hat mich ihre ­Persönlichkeit noch mehr umgehauen.»

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Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Nochmals schütteln. Ergibt ca. 2,5 dl.

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