Migros-Magazin-16-2020-d-AA

Ausgabe Aare, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent. bez.A 44631

migrosmagazin.ch | MM16, 14.4.2020

So gelingt der Einstieg ins Joggen

Seite 17

Familie

Wie man Kinder für die Mithilfe zu Hause motiviert Seite 22

Der grosse Beziehungscheck: Reif für ein Baby – oder die Trennung?

Seite 24

Erwischt

Bild: Gian-Marco Castelberg

Lorenzo Gandossi war stets fit – bis er plötzlich wegen Corona auf der Intensivstation lag Seite 10

Anpflanzen: Profitipps für Garten-Greenhorns

Seite 38

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4 | 14.4.2020 | MEINE MIGROS

Fahne der Solidarität Mit dieser Fahne engagiert sich die Migros für Zusammenhalt: Das Schweizerkreuz setzt sich aus dem Wort «wir» in allen Landessprachen zusammen. Die Fahne für das Fenster oder den Balkon gibt es solange Vorrat in den Filialen für Fr. 6.95. Die Migros lässt den gesamten Erlös im Rahmen ihres gesellschaftlichen ­Engagements der Glückskette zugutekommen. Diese hilft damit Menschen in der Schweiz, die durch die C ­ orona-Pandemie in Not geraten sind.

Magazin Migusto mit Leserrekord

Das Magazin des MigrosKochclubs ist gefragt wie nie. Es hatte im vergangenen Jahr 929 000 Leserinnen und Leser – ein stolzes Plus von 18,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2018.

Frische Bioprodukte waren bei den Migros-Kundinnen und -Kunden schon vor der Coronakrise sehr g­ efragt.

Jetzt landen diese Lebens­ mittel noch häufiger im Ein­ kaufskorb. Bestseller sind ­Zitronen, Zwiebeln und Ingwer, der reich an Vitamin C und Mineralstoffen ist.

90 000 Die Migros-Bäckerei Jowa verarbeitet pro Jahr Weizen im Gesamtgewicht von rund 90 000 Tonnen.

Das macht etwa einen Drittel der jährlichen Schweizer Ernte von Brotgetreide aus.

Daheim fit bleiben

Die Fitnesscenter haben zu, doch zum Glück sorgt die Klubschule Migros zu Hause für Bewegung. Zur Auswahl stehen etwa Gratis-­Fitnessund -Yogaprogramme, die sich online abrufen lassen. Neu gibt es ein Trainingsprogramm, das Menschen psychisch widerstandsfähiger macht. klubschule.ch/gemeinsam-at-home

Bilder: PD; Getty Images (2); zVg

BEGEHRTE WURZEL

MEINE MIGROS | 14.4.2020 | 5

Show für Stubenhocker Marius und seine Jagdkapelle kennen viele Familien von den Famigros-Lagerfeuernächten. Nun bietet der Musiker seinen grossen und kleinen Fans online eine witzige «Famigros Stubenhocker Mit-MachShow». So macht die Zeit zu Hause Spass.

?

famigros.ch/stubenhocker

Ich bin eine ältere Kundin, und mir fällt es oft schwer, Schraubver­ schlüsse zu öffnen. ­Haben Sie einen Tipp für mich?

Wenn Sie Konfi­ türen oder auch ­Essiggemüse in der ­Migros kaufen, ­sollten Sie mit dem ­Öffnen der Gläser keine Probleme ­haben. Meistens ­haben sie einen ­«Easy-OpenVerschluss», der sich ohne grosse Kraftanstrengung aufschrauben lässt.

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Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­ kundendienst

Bild: Roger Hofstetter

6 | 14.4.2020 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 14.4.2020 | 7

10:54 Uhr

Migros-Moment in Bern Ein Miacar-Elektromobil fährt über

die Untertorbrücke in die Altstadt. Ab einem Bestellwert von 25 Franken liefert der neue Online-Supermarkt Migrosund Denner-Produkte kostenlos bis vor die Haustür.

Die Aufnahme ist am 3. April entstanden.

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INHALT | 14.4.2020 | 9

35

Sie ist die feinste Beere, die eigentlich gar keine Beere ist: Drei ­aussergewöhnliche Rezepte mit ­Erdbeeren

38

INHALT 10 Es kann jeden treffen Lorenzo Gandossi ist jung und fit – und doch brachte ihn ­Corona auf die Intensivstation 12 Hundeelend?

Macht die Quarantäne auch ­unsere Haustiere verrückt?

17 Fit trotz Lockdown Jetzt ist der perfekte Moment, um mit Joggen anzufangen 21 1, 2 oder 3?

22 Anpacken im Haushalt Ab wann können Kinder ein Ämtli übernehmen, und wie motiviert man sie dafür?

Von Sonnenanbeterinnen und Schattenkreaturen: Zwei G ­ artenprofis rücken Pflanzen ans richtige Licht.

24 Verflixte Zweisamkeit Was macht Corona mit Ihrer Beziehung? Sind Sie reif für ein Baby – oder die Trennung?

35 Feines mit Erdbeeren 38 Das 1×1 des Gärtnerns Tipps vom Profi: die richtigen Pflanzen für Sonnenbalkone und Schattenlauben 40 Ihre Region

Aktionen, Reportagen, News

44 Stadt, Land, Stutz 51 Rätsel und Spiele

Bilder: Tina Sturzenegger, Getty Images, Marco Schaffner/Zoo Zürich

12

Der Zoo ist zu.

Für manche Tiere ist dies eine echte B ­ elastung.

Speziell die Menschenaffen leiden ohne ­Besucher unter Langeweile.

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­MigrosGenossenschafts-Bundes, migrosmagazin.ch

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft Beglaubigte Auflage: 1 550 818 Ex. (WEMF 2019)

Leserschaft: 2 267 000 (WEMF, MACH Basic 2020-1) Abonnemente abo@migrosmagazin.ch, Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

55 Grossvati allein im Heim Josef Vonwil musste seinen 102. Geburtstag ganz ohne Besuch feiern

IN EIGENER SACHE Die Wemf AG für Werbe­ medienforschung hat die ­neuen Schweizer Leserzahlen publiziert. In der Deutschschweiz lesen 2 267 000 Menschen das Migros-Magazin, in der Romandie sind es 657 000. Zusammen mit «Azione» (Tessin) erreichen die Migros-Wochenzeitungen landesweit 3 052 000 Leser­ innen und L­ eser, was seit der letzten Publikation einem ­Rückgang von 0,4 % entspricht.

10 | 14.4.2020 | CORONAVIRUS

«Mein Fall zeigt: Es kann jeden schwer treffen» Lorenzo Gandossi ist erst 41 Jahre alt und hatte bisher kaum je eine

Erkältung. Trotzdem brachte ihn Corona auf die Intensivstation.

Text: Michael West Bilder: Gian Marco Castelberg

E

r spürte ein Kratzen im Hals, musste ab und zu husten, und das Fieberthermometer zeigte eine leicht ­erhöhte Temperatur an. Lorenzo Gandossi fühlte sich zwar nicht ernsthaft krank, aber auch nicht richtig gesund. ­Diesen Zustand kannte er bisher nicht.

Von ­Erkältungen wurde der IT-Verkaufs­ berater fast nie heimgesucht.

Der 41-Jährige liebt Sport: Beim Fussballklub seines Wohnorts Pfäffikon ZH ist er Trainer, er spielt selber Fussball und Tennis und geht ins Fitnesszentrum. Normaler­ weise prallten V ­ iren an seinem trainierten Körper einfach ab. Doch jetzt schien es ­anders. Drei Wochen zuvor war er kurz in der norditalienischen Stadt Bergamo ­gewesen, um dort seinen Vater nach einem Verwandtenbesuch mit dem Auto ab­zuholen.

Konnte es sein, dass er sich in der Lombardei mit dem Coronavirus angesteckt hatte?

Kein Grund zur Sorge?

Gandossi telefonierte mit einem Arzt, der ihn beruhigte: Es bestehe kein Grund zur Sorge, die Lungenkrankheit wäre viel früher ausgebrochen. Ausserdem gehöre er mit seinen 41 Jahren und ohne Vor­ erkrankungen zu keiner Risikogruppe.

Er solle einige Tage daheim bleiben und leichte Medikamente gegen das Fieber ­nehmen. Gandossi ­befolgte diesen Rat. Alles schien nun wieder ganz normal zu sein: In seiner Wohnung im zweiten Stock war er von vertrauten Dingen umgeben. An den Wänden die Fotos seiner zwei Töchter, die bei seiner Ex-Frau leben. Er selbst wohnt mit seiner neuer Partnerin zusammen, trifft

die beiden Teenagermädchen aber regel­ mässig. Der Blick aus den Fenstern seiner Wohnung geht auf den Pfäffikersee; die Parkplätze beim ­Uferweg waren damals noch nicht ­gesperrt. Es war Februar, und das Leben in der Schweiz nahm noch seinen gewohnten Gang. In den e­ igenen vier Wänden war es ohnehin leicht, die B ­ edrohung durch das ­Coronavirus zu v­ erdrängen.

Und doch stimmte etwas nicht: Am ­dritten Tag der Erkrankung stieg das Fieber deutlich. Gandossi fühlte sich immer ­schwächer: Die wenigen Schritte vom Wohnzimmer zur Küche kamen ihm plötzlich ­ so anstrengend vor, als müsse er eine Bergwand erklimmen. Die Nacht wurde furchtbar: Gandossi rang nach Luft. Es war, als würde ihm jemand den Hals zuschnüren.

Seine Freundin brachte ihn in die Not­ aufnahme des Spitals Uster. Der schwerkranke Mann wurde auf Corona getestet und sofort in ein Isolationszimmer verlegt. ­Später ­sollte sich bestätigen, dass er mit dem Virus ­infiziert war.

Auf der Intensivstation musste Gandossi nur drei Tage verbringen. «Doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor», erzählt er. Sein Körper war mit verschiedenen Apparaten verbunden: Durch ein Schläuchlein strömte Sauerstoff in seine Nase, und eine Infusion versorgte ihn mit ­einem Medikament, das eigentlich zur Behandlung von Malaria ­entwickelt worden war. Ausserdem hatte man ihm einen Katheter in eine Arte­rie ­gesetzt, um einfacher Blut für weitere Tests entnehmen zu können.

Wenn Ärzte und Pfleger nach Lorenzo Gandossi sahen, trugen sie stets Masken und

CORONAVIRUS | 14.4.2020 | 11

In Quarantäne: ­Lo­renzo Gandossi wurde aus dem Spital entlassen, darf aber drei Wochen lang seine Wohnung nicht verlassen.

Schutzbrillen. «Ich konnte ihre Gesichter zwar nicht sehen», sagt er, «ich spürte aber ihr Mitgefühl. Und ich wusste in jedem ­Augenblick, dass sie alles taten, um mein ­Leben zu retten.» Der Patient empfand in diesen Tagen weniger Angst als eine tiefe Traurigkeit. Die Trennung von allen An­ gehörigen und Freunden setzte ihm zu. Er durfte keinen Besuch empfangen und fühlte sich sogar für Telefongespräche zu schwach.

Nur Textnachrichten schrieb er ab und zu.

Seine Freundin gab am Empfang eine ­Tasche für ihn ab. Darin fand er eine Collage mit ­Fotos von seinen Töchtern und anderen ­Menschen, die ihm nahestanden. «Als ich dieses Bild betrachtete, spürte ich eine grosse Zu­versicht, sie alle wiederzusehen», erinnert sich G ­ andossi.

Botschaft an alle Senioren

«Die Tage auf der Intensivstation kamen mir wie eine Ewigkeit vor.»

Das Gefühl trog ihn nicht: Die Behandlung auf der Intensivstation zeigte Wirkung, sein Zustand besserte sich allmählich. Schliesslich wurde er von den Schläuchen befreit und konnte einen winzigen Spaziergang in einem Spitalkorridor wagen. Dieser unscheinbare Ort kam ihm nun wunderschön vor.

Nach zehn Tagen durfte Gandossi in seine Wohnung zurück, muss dort aber noch drei Wochen lang in strikter Quarantäne bleiben.

Nur seine Freundin leistet ihm Gesellschaft.

Glücklich ist er vor allem, dass niemand aus seinem Umfeld am Coronavirus erkrankt ist.

Und es ist ihm wichtig, eine Botschaft zu vermitteln: «Meine Krankheit zeigt, dass es fast alle schwer treffen kann. Umso mehr sollten Senioren und Menschen aus anderen ­Risikogruppen jetzt daheim bleiben.» MM

12 | 14.4.2020 | CORONA UND TIERE

Tierisch einsam Nicht nur wir, sondern auch viele Tiere harren zurzeit in Quarantäne aus.

Während sich im Zoo die Gorillas und Orang-Utans langweilen, bekommen Haustiere gerade besonders viel Aufmerksamkeit.

Text: Rahel Schmucki

Gelangweilte Affen Wenn ein Gorilla Anlauf nimmt und mit Absicht gegen die Scheibe knallt, dann rechnet er mit einer Reaktion seiner Zuschauer. Im besten Fall erschreckt sich ein Besucher und hüpft weg. Das ist für den Gorilla eine Interaktion mit der Umwelt und sehr unterhaltsam. So erzählt es Robert Zingg,

Kurator im Zoo Zürich. An einem normalen Ostersamstag besuchen rund 4500 Menschen die Tiere auf dem Züriberg. So war es in den vergangenen Jahren. Seit der Zoo seine Tore ­wegen des Corona-­ virus für ­Besucher schliessen musste, sind nur noch die Tierpfleger da. Entsprechend ruhig

ist es im ­Affenhaus – zu ruhig für die sechs Gorillas, die elf OrangUtans und für einen sehr gesel­ ligen Gelbbrust-Kapuziner. ­«Viele Tiere im Zoo bemerken zwar, dass die Zuschauer fehlen, es stört sie aber nicht.» Bei den ­Primaten sieht das anders aus. «Ihnen ist richtig langweilig», sagt Zingg.

Um die Gorillas z­ usätzlich zu ­beschäftigen, verstecken die Tierpfleger das Affenfutter in Würfelform in Rohren, die nur eine sehr kleine Öffnung haben. Oder sie pressen eine Rosinen­paste in ­kleine ­Löcher eines Holzstücks, die die Primaten dann mit einem selbstgebastelten Werkzeug

Bilder: Alexandra Wey/Keystone (2), Marco Schaffner/Zoo Zürich

13

Zootiere vermissen ihre ­Zuschauer. Besonders den Menschenaffen fehlen die gewohnten Besucher.

­ erausfischen müssen. Auch h sonst unterscheiden sich die ­Gorillas und die Orang-Utans von den anderen Tieren: Die ­Pfleger dürfen sie zurzeit nur mit Handschuhen und Mundschutz ­betreuen. «Verschiedene Erkran­ kungen, für die wir Menschen empfänglich sind, können auch

auf Menschenaffen übertragen werden. Ob dies auch für das Coro­navirus zutrifft, wissen wir noch nicht.» Der Zoo Zürich gehe aber auf Nummer sicher und treffe schon jetzt alle nötigen Si­ cherheitsmassnahmen. Es gehe aber auch um den Schutz der hier eingesetzten Mitarbeitenden.

Verschmuste Hunde und Katzen Seit die ganze Familie sich zu Hause aufhalten muss, hat der Golden Retriever Luna k ­ eine ruhige Minute mehr. Die Kin­ der balgen im Wohnzimmer, spielen Ball oder beschäftigen sich mit Haus­aufgaben. Da kann sie mit­spielen oder we­ nigstens dabei sein. «Das ist für die meisten Hunde eine schö­ ne, aber auch eine sehr inten­ sive Zeit», sagt die Tierärztin Andrea Heiniger, die sich auf Verhaltensmedizin speziali­ siert hat. Ein Hund braucht zwischen 12 und 18 Stunden Schlaf pro Tag. Kann er seine Schlaf- und Ruhe­phasen nicht einhalten, ist das für das Tier sehr stressig. ­«Dasselbe gilt auch für Katzen. Aber erfah­ rungsgemäss können die sich in der Regel besser zurückziehen, wenn es ihnen zu viel wird. Die intensive gemeinsame Zeit

Camille Bloch gibts in Ihrer Migros

CORONA UND TIERE | 14.4.2020 | 15

So leben Tiere in Corona-Zeiten

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Schildkröten in ­Indien Bislang ­legten die Oliv-­ Bastard­schild­kröten ihre Eier an den Stränden von Odisha (Indien) nachts – nur dann getrauten sie sich an Land. Jetzt, da die Menschen ­fernbleiben, legen Tausende von Schildkröten ihre Eier bei Tageslicht.

Bilder: Alamy, AP/Keystone (2), Reuters, Paolo Careddu/YouTube

schafft eine stärkere Bin­ dung zwischen den Haus­ tieren und ihren Haltern.

Das kann später aber auch zu Problemen führen», sagt ­Heiniger. «Wenn sich Hun­ de zu sehr daran ­gewöhnen, dass immer jemand verfüg­ bar ist, kann das zu starken Verlustängsten führen, wenn die Normalität zu­ rückkehrt.» Es sei deshalb wichtig, dass es für den Hund auch in der Zeit von Home­office und Home­ schooling Momente gebe, in denen man nicht ver­ fügbar sei. Bei Katzen sei das weniger ein Problem, weil sie sich besser selbst ­beschäftigen können.

Ganz wichtig: Hunde und Katzen können nach dem neuesten Stand der Wissenschaft nicht am ­Coronavirus erkranken und die Viren auch nicht weiter­ verbreiten. Das Tierspital Zürich empfiehlt, die nor­ malen Hygienevorschriften zu beachten und weiterhin keinen Maul-zu-Mund-­ Kontakt mit den ­Tieren zu haben, nach dem Kontakt mit den Haustieren die Hände gründlich zu wa­ schen und die Tiere nicht im Bett übernachten zu lassen.

Tiger in New York Im Bronx Zoo wurde die vierjährige Tigerdame Nadia positiv auf Corona getestet. Sie leidet an trockenem Husten und an Appetitlosigkeit. Die Wildlife Conservation Society geht davon aus, dass sie sich wieder vollständig erholt.

Wildschweine in Spanien Normalerweise hängen in Barcelona die Schweineschinken Pata Negra in den Bars. Die sind nun geschlossen, die Wildschweine dafür auf den Strassen.

Affen in Thailand In den thailän­ dischen Tempel­ anlagen kämpfen die Affen erbittert um Futter. Die Touristen fehlen, die bisher eine ­ihrer wichtigsten Nahrungsquellen waren. Der Hunger macht die ­Affen äusserst ­aggressiv.

Delfine und Fische in Italien In Venedig bleiben die Kreuzfahrtschiffe aus, und das Wasser in den Kanälen ist plötzlich glasklar – so klar, dass man die kleinen Fische unter den Brücken sehen kann.

In Cagliari (Sardinien) wagen sich Delfine sogar bis in den Hafen.

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JOGGING | 14.4.2020 | 17

In 13 Schritten zum erfolgreichen Laufsommer Das Fitnesszentrum ist geschlossen, Teamsport ohnehin kein Thema.

Aber Joggen – immer mit dem nötigen Abstand – bringt Bewegung in den Alltag. Diese Regeln erleichtern den Einstieg.

Text: Petra Koçi

Langsam angehen

1

Von null auf hundert? Keine gute Idee.

Wer sich aus Euphorie oder falschem Ehrgeiz überfordert, überlastet leicht sein Herz-­Kreislauf-System sowie Muskulatur, Sehnen und Gelenke. Dadurch steigt das ­Verletzungsrisiko. Zudem fühlen sich ­Sportler, die sich überfordern, erschöpft, ­machen keine ­Fortschritte und verlieren rasch wieder die Motivation. Daher gilt: ­Lieber moderat beginnen und das Training im Lauf der Zeit steigern. Wichtig in Zeiten von Corona ist zudem: Wer nicht allein joggt, muss unbedingt den Abstand von zwei ­Metern einhalten.

Bild: Getty Images

Für Erholung sorgen

2

Der Körper braucht genügend Pausen, um sich gut zu regenerieren. Beim Trainieren müssen die Muskeln hart arbeiten. Manchmal so hart, dass kleine Risse in den Muskeln entstehen und wir den typischen Muskel­ kater spüren. Damit will uns der K ­ örper ­mitteilen, dass wir uns etwas schonen und am nächsten Tag v­ ielleicht nur einen Spaziergang machen ­sollten. Gut zu wissen: Muskeln

und die Kondition bauen sich in der Ruhe­ phase auf.

i­ ntensivem oder l­ angem Training auch ­während der Aktivität.

Regelmässiges Training

Aufwärmen und dehnen

3 6 4 7 5

Wer fit werden und bleiben möchte, treibt idealerweise mehrmals pro Woche Sport – vielleicht auch mal nur mit einer kürzeren Einheit. Hauptsache, regelmässig.

Richtige Technik

Wie bei Gymnastik und Yoga können sich beim Laufstart ohne Profianleitung schnell falsche Be­wegungsmuster oder Fehlhaltungen einschleichen. Häufig: zu grosse Schritte oder zu viel Bewegung im Oberkörper.

Genügend trinken

Gerade wenn wir uns bei tiefen Tempera­ turen draussen bewegen, meldet sich der Durst erst spät. Dabei braucht der Körper bei jeder sportlichen Betätigung genügend Flüssigkeit. Bei einem Defizit kann es zum Leistungs­abfall, gar zu Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Wasser trinken gilt es also nicht zu ver­gessen: vor und nach dem Sport, ­besonders bei den sehr

Loslegen ohne Aufwärmen? Ein Fehlstart.

Ein leichtes Aufwärmprogramm dient dazu, die Muskulatur besser zu durchbluten und den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. ­Einfache Lockerungsübungen oder auch ein langsames Einlaufen mit Knieheben und ­Anfersen ist gut geeignet. Dehnübungen, bei denen man länger in der Position bleibt, setzt man besser erst nach dem Training an.

Atmung nicht vergessen

Zu hohes Lauftempo, zu viel Gewicht, eine komplizierte Fitnessübung – da kommt es schon mal vor, dass man die Luft anhält.

Tief ein- und ausatmen hilft, länger durch­ zuhalten. Lauf-Faustregel: Nur so schnell laufen, dass man sich dabei noch unterhalten kann.

Vielseitig trainieren

Wer nur joggt, baut in erster Linie die Bein­ muskulatur auf – wie beim Gerätetraining,

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JOGGING | 14.4.2020 | 19

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das gezielt dem Aufbau bestimmter Muskelgruppen dient. Doch eine einseitige Be­las­tung kann die Leistung auf die Dauer einschränken. Und Muskeln, die wir nicht ein­setzen, bilden sich mit der Zeit zurück. Deshalb ­fordert ein ausgewo­genes Training idealerweise ­verschiedene Muskel­gruppen, stabilisiert den Rumpf und kombiniert ­Ausdauer und Kraft.

8

Für Abwechslung sorgen

Wiederholung braucht es, um besser zu werden. Doch mit der Zeit passt sich der Körper an die bekannte Belastung an, und das Training wird weniger effizient. Die Abwechslung in der Routine liegt darin, das ­Tempo und die Strecke zu variieren und den Trainingsplan ­immer wieder zu ändern.

9

Passende Ausrüstung

Biorhythmus nutzen

Morgen- oder Abendtyp?

Es ist sinnvoll, das Training auf die entsprechende Tageszeit zu l­ egen. Laufen kann aber auch als Motivationsund ­Kontrastprogramm zum ­Tagesablauf dienen. Vielleicht motiviert es, bereits morgens sportlich aktiv zu sein? Und Sport zwischendurch kann ­entspannend sein. Manchen hilft Bewegung, um am Abend abzuschalten. Es gilt zu testen, was am besten passt.

12 10

Die allerneueste High-Tech-­ Funktionsbekleidung macht noch keinen Sportler.

Dennoch zahlt sich ein atmungs­aktives Shirt sicher aus, das die Feuchtigkeit nach aussen transportiert. ­Zudem lohnt sich die Investition in passende Sportschuhe.

Pace halten

Ob man das Tempo beim ­Rennen (Pace) halten kann, ist ­abhängig davon, ob man das ­passende ­Anfangstempo ­gewählt hat. Je nach Trainingszustand ist dies schneller oder langsamer. Grundsätzlich gilt: ­ Je länger die Distanz, desto tiefer liegt die Pace. Es gibt ­diverse theo­re­tische Formeln, die aufgrund von kürzeren ­Distanzen die mögliche Zielzeit bei längeren Distanzen wie Halbmarathon oder Marathon errechnen.

Bilder: Getty Images

11 13

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Zu zweit losrennen?

Rennen Frauen anders als ­Männer? In der Regel haben Männer die besseren Voraus­ setzungen, um schnell zu laufen. Doch die Unterschiede von Person zu Person spielen eine wichtigere Rolle. Laufen ist für Männer und für Frauen geeignet, bei ähnlichem ­Trainingsstand gar für beide ­gemeinsam. MM

Tipps und Tricks rund ums Laufen Lust auf Bewegung im Freien? Lassen Sie sich inspirieren: migros-impuls.ch/laufen

Homeoffice: So setzt es nicht an Homeoffice hat für das Gewicht so seine ­Tücken: Der Arbeitsweg, der rund fünf ­ Prozent des Kalorienverbrauchs pro Tag ­ausmachen kann, entfällt. Vor allem aber ist der Weg zwischen Computer und Kühlschrank kurz. Zu Hause bleiben hat aber auch sein Gutes: Anstelle von f­ ettreichen Fertigsandwiches lassen sich im Hand­umdrehen leichte Mahlzeiten kochen.

Die Tipps • Frisches Gemüse wie Minigurken, Cherrytomaten oder kleine Rüebli sind die ideale Basis für einen schnellen Lunch.

• Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Bohnen aus der Dose, Couscous und vorgekochter Reis eignen sich auch bei ­Zeitnot als Beilagen, Blévita, Knäckebrot, Knusperbrötli als passende Kohlenhydratquellen.

• Hüttenkäse, Eier, Fisch und Fleisch kann man als Protein­ quellen dazu kombinieren.

• Fertige Suppen oder geschnittene Salate können mit Nüssen, Kernen, Samen, Sprossen oder Kräutern ergänzt werden.

Anregungen und Ideen für «Quick & Easy»-Rezepte:­ migros-impuls.ch/rezepte-schnell

Gemeinsam gegen das neue Coronavirus.

Informationen auf bag-coronavirus.ch

KOLUMNE | 14.4.2020 | 21

Im Schlabberlook

1, 2 ODER 3 ? Seit wir auch ein Büro und eine Schule sind, lösen sich allmählich die Strukturen auf. Der Kleine (4) bringt uns zusätzlich durcheinander, wenn ­ er von «vormorn» (heute) und «hinter­ gestern» (früher) spricht. Mit der zeit­lichen Verwirrung einher geht eine schleichende, sanfte Verwahrlosung.

Jahrelang habe ich den Grossen davon abgehalten, in der Trainerhose zur Schule zu gehen. Immer wieder haben wir darüber diskutiert und uns schliess­ lich geeinigt: Für die Schule und für ­Besuch zieht man Jeans an. Nun hat ­ die Lage sich geändert und der Grosse seine Chance gewittert. Für ihn bedeutet ­Corona auch: Jeder Tag ist Trainer­ hosentag! Halbherzig habe ich versucht, mich dagegen zu wehren. Kürzlich habe ich mich bei einer Nachbarin über den Einzug des Schlabberlooks in unseren Alltag beschwert. «Du trägst ja jetzt auch Trainerhosen!», hat sie gesagt und herz­ haft gelacht. Erst dann habe ich gemerkt: Oops! Stimmt.– Und jetzt? MM 1 Ich bleibe wenigstens hart zu mir selbst:

Jogginghosen nur beim Sport!

Illustration: Lisa Rock

2 Ich leiste mir einen neuen Trainingsdress.

3 Ich entscheide mich für den Kompromiss,

den Videochats mit sich bringen: oben schick, unten wurst.

Monica Müller (45) hat zwei B ­ uben, ­ einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Offenbar werden zurzeit viel mehr Oberteile als Hosen oder Jupes online gekauft – also bin ich in guter Gesellschaft.

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Das Richtige tun

Wenn Armut ihr Gesicht zeigt Erfahren Sie mehr über Mariam: caritas.ch/mariam

Mariam Khalaf (25) aus Syrien, verwitwet, 3 Kinder, lebt im Flüchtlingslager im Libanon

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22 | 14.4.2020 | KINDER DAHEIM

Wie führt man die Ämtli ein?

Am besten setzt sich die ganze Familie hin und ­bespricht die Aufgaben im Haushalt gemeinsam.

Wichtig ist ein Gespräch auf Augenhöhe. So können Kinder mitbestimmen, was sie übernehmen sollen.

Danach hält man je nach Alter des Kindes bildlich ­ oder schriftlich fest, wer welches Ämtli gefasst hat.

Abmachungen sind nicht in Stein gemeisselt – wenn Kinder neu über ihre Ämtli verhandeln möchten, sollten Eltern darauf eingehen.

Ab welchem Alter sind Ämtli angebracht?

Expertinnen und Experten empfehlen, Kinder ab dem Kindergartenalter zur Mithilfe im Haushalt zu animieren.

Möchten jüngere Kinder sich auch ein­ bringen, spricht nichts dagegen. Oft hel­ fen gerade die Kleineren sehr gerne mit.

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Was, wenn Geschwister sich benachteiligt fühlen?

Nadine Obrist ist Sozial­ pädagogin und ­Beraterin bei Pro Juventute.

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Je älter die Kinder, desto an­ spruchsvoller können ihre Auf­ gaben sein. Manchmal erscheint es älteren Geschwistern unfair, wenn die Jüngeren weniger tun müssen. Vielleicht lassen sie sich ja mit dem Argument überzeugen, dass sie dafür länger aufbleiben dürfen oder mehr Taschengeld erhalten.

Oder dass ihre Ämtli sie für später wappnen, wenn sie mit Freunden in einer WG leben.

KINDER DAHEIM | 14.4.2020 | 23

Alli mini Ämtli Es ist nicht einfach, Kinder zu animieren, im Haushalt mitanzupacken. Doch der Effort lohnt sich – schliesslich profitieren alle davon. Tipps von einer Expertin.

Text: Monica Müller Bild: Patrizia Furrer

Wie motivieren und Verbindlichkeit schaffen?

Sind Belohnungen sinnvoll?

Eltern sollten den Kindern zeigen, dass gewisse Dinge im Alltag ­ nun mal erledigt werden müssen. Packt jeder mit an, entlastet das die Eltern, und sie können mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Bei jüngeren Kindern ist es sinnvoll, die Aufgaben zeitlich klar zu verorten: mittags Tisch decken, vor dem Zubettgehen den Hamster füttern. Grössere Kinder hingegen schätzen es, wenn sie selbst ­entscheiden können, wann sie einen Job erledigen – beispielsweise: Bis Donnerstagabend müssen die Zeitungen gebündelt sein.

Und: Kinder freuen sich, wenn Eltern sie fürs Helfen loben.

Manche Eltern lassen ihre Kinder ein Filmli schauen, nachdem sie den Tisch abgeräumt haben. Andere koppeln das Taschengeld an die Mithilfe im Haushalt.

Davon ist abzuraten: Kinder sollten nicht belohnt werden, weil sie ihre Ämtli er­ledigen, denn die gehören zum Alltag.

Hingegen ist es sinnvoll, sie für Zusatz­ aufgaben wie Fensterputzen zu belohnen.

Aufgaben nach Alter 3 bis 6 Jahre bzw. vor Kindergarten- und im Kindergartenalter: Tisch decken, Blumen giessen, Haustier füttern, Zimmer (nicht perfekt) aufräumen, Geschirrspüler ausräumen, WC-Papierrollen auffüllen, Socken­paare finden, den Garten rechen 7 bis 9 Jahre bzw. 1. bis 3. Klasse: Altpapier bündeln, Flaschen entsorgen, Kompost leeren, Abfallsack rausstellen, Rasen mähen, betten, Wäsche aus dem Tumbler nehmen und zusammenlegen, Sporttasche auspacken und neu packen, Zimmer (gut) aufräumen, Einkaufszettel schreiben, im Laden in der Nähe einige Dinge einkaufen, Brot holen, Zmorge am Wochenende vorbereiten 10 bis 12 Jahre bzw.

4. bis 6. Klasse: Badezimmer putzen, staubsaugen, mitkochen oder beim vierten Mal die Tomatensauce selbst kochen, Zimmer (ziemlich perfekt) aufräumen, Bett beziehen, Bücher in die Bibliothek zurückbringen

Was darf man wann erwarten?

Manche Kinder können schon mit zehn Jahren für die Familie einen ­Wochenplan erstellen oder selb­ ständig waschen, andere ­kümmern sich im selben Alter «nur» um den Hamster. Viele Aufgaben sind sowohl für jüngere als auch für ältere Kinder machbar. Je nach Familien- und ­Lebenssituation undje nach A ­ lter ­ und Erfahrung brauchen die Kinder vielleicht aber mehr Unterstützung.

So bastle ich einen Ämtliplan Ein Plan, der visuell festhält, was es im Haushalt alles zu tun gilt, h ­ ilft Kindern und Eltern. Unter folgenden Links fi ­ nden sich Schritt-für-SchrittAnleitungen: eine Version für grössere Kinder (siehe auch Bild oben) und eine illustrierte Version für Kinder, die noch nicht lesen können: Für grössere Kinder: famigros.ch/aemtliplan-teenager Für kleinere Kinder: famigros.ch/aemtliplan

Wichtig Eltern sollten realistische Ansprüche an ihre Kinder stellen und nicht erwarten, dass sie ihre Aufgaben perfekt er­ ledigen. Kritik ist kein Problem, wenn sie konstruktiv ist: Haben Eltern ein Kind fürs Staubsaugen gelobt, können sie es auch bitten, das nächste Mal die Ecken genauer zu rei­ nigen. Greifen sie aber gleich zum Staubsauger und putzen nach, kommt das schlecht an.

Ja

Versöhnt ihr euch schnell wieder?

Er/sie hat den Apfel zu laut gegessen.

Nein

Aus welchem Grund?

Text: Lisa Stutz Illustration: Sebastian Schwamm

Ja

Seid ihr euch oft nicht einig?

Wir sind uns über die SVP nicht einig.

Ja

Glaubt er/sie das von sich auch?

Nein

Viele Paare verbringen im Lockdown so viel Zeit miteinander wie noch nie.

Schliesslich arbeiten nun oft beide zu Hause oder gar nicht mehr. Man geht sich auch mal auf die Nerven … oder kommt sich noch näher. Der Entscheidungsbaum verrät, wo sie gerade stehen: Kurz vor Nachwuchs oder kurz vor dem Ende?

Baby oder Trennung?

>5 Std.

Mit ihm/ihr

Mit wem würdest du jetzt ins Restaurant essen gehen, wenn eins geöffnet wäre?

Ja

Ja

Nein

Räumst du öfters den Geschirrspüler ein und aus?

<5 Std.

Mit jemand anderem

Wann hattet ihr den letzten Streit?

Nein

Habt ihr gerade Streit?

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Warum nicht?

Nein

Es ist ganz normal, dass man sich häufiger in die Haare kriegt, wenn man sich ständig sieht. Das Wichtigste ist, dass ihr euch wieder versöhnen könnt.

Gratulation! Vielleicht wollt ihr die intensive Zeit ja nutzen, um euch über die Familienplanung Gedanken zu machen.

Eher Baby

Ja

Zärtlichkeiten inklusive?

Ja Weiss nicht …

Oh weh! Es scheint nicht mehr richtig zu funken zwischen euch.

Ihr streitet, kommt euch nicht mehr nahe. War das auch schon vor der Quarantäne so?

Dann solltet ihr ein ernsthaftes Gespräch führen und euch über­ legen, getrennte Wege zu gehen.

Trennung

Nein

Ich finde ihn/sie abstossend.

Weisst du, ­ warum ihr überhaupt noch ­zusammen seid?

Baby

Ja

Ja Nein

Kannst du ohne Zögern drei ­Dinge aufzählen, die du an ihm/ihr toll findest?

Das Ende naht. Er/sie nervt dich nur noch, die positiven Seiten kannst du gerade nicht sehen. Das ist schade.

Trotzdem scheint euch noch etwas zu verbinden. ­Ermögliche dir kleine Auszeiten im Alltag, in denen du nur mit dir bist. Frage dich, was du verändern willst.

Eher Trennung

Ihr seid das Traumpaar schlechthin! Ihr schätzt ­einander und führt eine harmonische Beziehung.

Was hält euch davon ab, jetzt sofort Nachwuchs zu zeugen? Ein Videocall? Die unordentliche K ­ üche?

Ach was, alles andere kann warten.

Nein

Liebst du deinen Partner/deine Partnerin von ganzem Herzen?

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GENUSS | 14.4.2020 | 35

Drei Mal frisch gemacht

Kleine Hommage an eine vermeintlich alte Bekannte: Drei Facts und drei Rezepte rund um die Erdbeere – die im Übrigen gar keine Beere ist.

Text: Rüdi Steiner

Bombig viel Vitamin C

Schon in der Steinzeit beliebt

Rezepte: Daniel Tinembart, Margaretha Junker; Bild: Migust/Andreas Thumm, Getty Images

Die Erdbeere ist uralt. Schon in der Steinzeit verzehrten unsere Vorfahren Mini-Erdbeeren.

Ihre heutige Variante entstand Ende des 17. Jahrhunderts in Holland aus einer zufälligen Kreuzung der zwei zuvor aus Übersee ­ein­geführten Sorten. Den Namen Ananas-­ Erdbeere verdankt sie ihrer Form und ihren ­ausgeprägten Aromen.

1

Erdbeeren sind eigentliche Vitamin-Bomben. Vor allem ihr Vitamin-C-Gehalt ist enorm: Er liegt mit 60 mg pro 100 g höher als bei ­Zitronen und Orangen. Eine 200-Gramm-Schale deckt bereits den Tagesbedarf ­eines Erwachsenen an ­Vitamin C. Auch findet sich in Erdbeeren Folsäure, ein ­Vitamin der B-Gruppe; Folsäure trägt wie Vitamin C zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Darüber hinaus wird Folsäure für die Entwicklung des Neuralrohrs beim ungeborenen Kind benötigt.

Die Erdbeere ist eine Rose

Botanisch gesehen, sind ­Erdbeeren keine Beeren.

Die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die ­kleinen gelben Körner auf der Oberfläche. Sie werden Nüsschen genannt. Deshalb gehören Erdbeeren zu den sogenannten Schein­früchten oder Sammelnussfrüchten mit mehrjährig blühenden Stauden. Was wir als Fruchtfleisch essen, ist ­eigentlich die fleischig ­verdickte Blütenachse, auf der die Nüsschen auf­ sitzen. Die Erdbeere gehört zur Familie der Rosen­ gewächse.

Erdbeeren-Mozzarella-Salat Zutaten für 4 Personen 1 Apfel,

z. B. Granny Smith 4 EL Öl, z. B. Distelöl 4 EL Essig,

z. B. Honig-Apfel-Essig 2 EL flüssiger Honig

Salz, Pfeffer 12 Erdbeeren 4 Mozzarelle di bufala à 125 g 4 Zweige Basilikum 80 g Rucola Blumenpfeffer

zum Bestreuen

Zubereitung

1. Apfel ungeschält halbieren, Kerngehäuse entfernen.

Fruchtfleisch in Würfelchen schneiden. In wenig Öl an­ dünsten. Essig und Honig ­dazugeben. Sauce salzen und pfeffern. Abkühlen lassen und restliches Öl beigeben.

2. Erdbeeren in Scheibchen schneiden. Mozzarelle ein­ schneiden. Schlitze mit Erd­ beerscheibchen, Basilikum­ blättchen und Rucola füllen.

Mozzarelle auf Rucola an­ richten. Sauce darüberträufeln, mit Pfeffer bestreuen.

Zubereitung ca. 20 Minuten Einsteiger Preis: mittel

Pro Person ca. 18 g Eiweiss, 38 g Fett, 10 g Kohlenhydrate, 1950 kJ/470 kcal

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GENUSS | 14.4.2020 | 37

Tipp Man sollte Erdbeeren nicht unter fliessendem, sondern in ­s tehendem Wasser reinigen.

Stiel und Kelchblätter erst nach dem Waschen entfernen.

Für 4 Personen zum Frühstück oder Znacht 100 g glutenfreie aha! Haferflocken 400 g Magerquark 2 Eier ½ TL Zimt 1 reife Banane 4 EL Mineralwasser

mit Kohlensäure 200 g Erdbeeren 2 EL HOLL-Rapsöl Zubereitung

1. Haferflocken, Magerquark, Eier, Zimt und die Hälfte der Banane in ­einem Mixer pürieren. Wasser ­unterrühren.

2. ⅓ der Erdbeeren in mundgerechte Stücke schneiden und beiseitestellen.

Restliche Erdbeeren und Banane zu einer Sauce pürieren.

3. Eine weite, beschichtete Bratpfanne mit wenig Öl auspinseln. Jeweils 1–2 EL Teig darin bei mittlerer Hitze beidseitig goldbraun zu Pancakes ­backen.

Rezepte: Daniel Tinembart, Margaretha Junker; Bilder: Migusto/Claudia Linsi

Magerquark-Pancakes mit Erdbeersauce

3

Kalbssteak mit Portwein-Erdbeeren bis fast keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zubereitung

Zutaten für 4 Personen 4 Schalotten 1 EL Zucker 1 dl weisser Portwein 4 EL Aceto balsamico bianco 1 TL Szechuanpfeffer,

aus dem Delikatessgeschäft 200 g Erdbeeren

Salz, Pfeffer 4 EL HOLL-Rapsöl 4 Kalbssteaks à ca. 200 g

ca. 24 Minuten Einsteiger Preis: mittel

Zubereitung

Zubereitung

4. Pancakes mit Erdbeersauce und den beiseitegestellten Erdbeeren ­anrichten und servieren.

Pro Person ca. 16 g Eiweiss, 9 g Fett, 28 g Kohlenhydrate, 1150 kJ/280 kcal Weitere gesunde Rezepte finden Sie auf migros-impuls.ch/rezepte

1. Schalotten je nach Grösse halbieren oder vierteln. Mit dem Zucker in eine Pfanne geben und erhitzen, bis der Zucker caramelisiert. Mit Port und Balsamico ablöschen und aufkochen. Szechuanpfeffer und Erdbeeren dazugeben. Ca. 5 Minuten köcheln lassen,

2. Öl in einer Bratpfanne erhitzen. Steaks mit Salz und Pfeffer würzen. Im Öl bei mittlerer Hitze auf jeder Seite 5 Minuten braten.

In Alufolie wickeln und 10 Minuten ruhen lassen. Fleisch auspacken und aufschneiden.

Mit Portwein-Erdbeeren servieren. Dazu passt Reis.

ca. 20 Minuten Einsteiger + ca. 10 Minuten ruhen lassen Preis: teuer

Pro Person ca. 47 g Eiweiss, 13 g Fett, 14 g Kohlenhydrate, 1700 kJ/410 kcal

38 | 14.4.2020 | GÄRTNERN

Jedem Pflänzchen sein Plätzchen So manches Garten-Greenhorn legt sich jetzt richtig ins Zeug mit Blumentopf und Co. Zwei Expertinnen mit tiefgrünem Daumen haben es vorgemacht und erklärt, wo welche Pflanzen am besten gedeihen.

Text: Barbara Schmutz Bilder: Tina Sturzenegger

E

ndlich ist der Frühling da!

Und in Zeiten von Corona und Lockdown entdecken viele Menschen erst recht ihre Liebe zum Buddeln, Säen oder Pflegen. Sie bestellen Samen, Pflanzen, Erde und Töpfe nach Hause und legen los.

Es kann allerdings nicht scha­ den, ein paar Grundregeln des Gärtnerns zu kennen. So passen etwa nicht alle Pflanzen an jeden Standort – manche sind sonnen­ hungriger als andere. «Ein grünes Paradies wird der Balkon nur dann, wenn dort standortgerech­ te Pflanzen wachsen», so Luzia K. Rodriguez, Umweltinge­nieurin und Grün­derin von «Kraut+Quer».

Die Firma will der Fauna in ­Städten und Agglome­rationen mehr Raum geben; sie begrünt Fassaden und lässt urbane Gärten wachsen.

Von Schatten- und Sonnenkindern

Rodriguez rät, auf schattige Ter­ rassen Pflanzen zu stellen, die pro Tag weniger als drei Stunden ­direktes Sonnenlicht wollen. Bär­ lauch zum Beispiel, Farne oder Funkien. Halbschattige Plätzchen mit drei bis sechs Stunden Sonne pro Tag sind ideal für Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren.

Und wo die Sonne länger als sechs Stunden lang hinscheint, gedei­ hen Rosmarin, Salbei, Lavendel.

Luzia K. Rodriguez und ihre Arbeitskollegin Sabine Keller ma­ chen sich ans Werk und bepflan­ zen drei Töpfe: eine ­romantische,

eine moderne und eine Up­ cycling-Variante.

Eins, zwei, drei – Pflanze, gedeih!

Als Erstes karren Rodriguez und ­Keller die Kombination für Romantiker heran: einen grossen Terrakotta­topf und ein paar ­Sonnenanbeter, nämlich ein Aprikosenbäumchen, Narzissen, Vergissmeinnicht und zwei Cam­ panula-Pflanzen, die gern von Wildbienen angeflogen werden.

Jetzt nehmen die Gärtnerin­ nen die Pflanzen aus den Plastik­ töpfen und kraulen die Erde des Wurzelstocks mit einer Garten­ harke. «So regen wir die Wurzeln dazu an, sich neu auszurichten», sagt Rodriguez. Als Nächstes ­bedeckt sie das Abflussloch im Boden des Terrakottatopfs mit ­einem wasserdurchlässigen Vlies.

«Man kann dafür auch eine Ton­ scherbe nehmen», sagt sie.

Auf das Vlies schüttet Sabine Keller Blähton, bis der Topf zu etwa ­einem Drittel damit gefüllt ist. Über den Blähton kommen wieder ein Vlies, zwei, drei Hand­ voll torffreie Erde und eine Hand­ voll natürlicher Dünger, Horn­ späne oder Hornmehl. Erst jetzt setzt Rodriguez das Aprikosen­ bäumchen in den Topf und gibt rundum ein wenig Erde dazu, be­ vor sie auch die Blumen um den Stamm herum einpflanzt und den Topf mit Erde a­ uffüllt. ­«Dieser Vorgang – Vlies, Blähton, Vlies, Erde, wenig Dünger, Pflanzen ein­ topfen und mit Erde auffüllen ­–

Sabine Keller (links) und Luzia K. Rodriguez beim Handanlegen und Eintopfen – noch vor Ausbruch der Coronakrise. Inzwischen halten auch sie sich an das Gebot des «Social Distancing».

ist bei jedem Gefäss der gleiche», erklärt Rodriguez, «damit ver­ hindert man Staunässe.»

Topf zwei ist ein ­graues Kist­ chen aus rezykliertem Plastik.

«Wir machen daraus ein Nasch­ gärtli für halbschattige und schattige Stand­orte», sagt Keller und topft Bärlauch, Schnitt­ lauch, Peterli und zwei Kopf­ salatsetzlinge ein. «Auch wenn es anfangs noch mickrig aus­ sieht: Die Pflanzen wachsen und brauchen Platz. Deshalb nicht mehr als je ein Stück nehmen und alle im Abstand von einer Handbreite setzen», erklärt sie.

Für Bepflanzung Nummer drei hat Luzia K. Rodriguez im Brun­ au-Sortiment eine Holzwein­ kiste gefunden. Hier gestaltet sie einen Miniaturkräutergarten mit Orangen-, Pfeffer- und Cock­ tailminze sowie Bioviola, ess­ baren Stiefmütterchen. Damit das Wasser abfliessen kann, bohrt sie etwa drei Zentimeter oberhalb des Bodens Löcher in die Seitenwände. Die Minze liebt Sonne satt, und bis sie den Topf üppig bewuchert, schmückt die blühende Viola das Gefäss. MM Infos: doitgarden.ch/cityfarming, krautundquer.ch

GÄRTNERN | 14.4.2020 | 39

Aktion «Nature Heroes»

Am richtigen Örtchen Damit Pflanzen gut gedeihen, brauchen sie einen Standort, der ihnen entspricht.

Manche lieben die pralle Sonne, andere blühen lieber im Schatten oder Halb­ schatten. Das gilt nicht nur für Blumen, son­ dern auch für Kräuter, B ­ eeren und Gemüse.

Eine Auswahl pro Standorttyp.

Sonniger Standort (ab ca. 6 Stunden Sonne proTag) Ideal sind zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel, Tomaten, Chilis, Zucchini, Auberginen, Paprika, Gurken.

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40 | 14.4.2020 | MIGROS AARE

Engagiert und inspiriert Vom Forum Elle hat Sandra Stutz erst nach der Pensionierung erfahren – dafür ist sie als Präsidentin der Sektion Solothurn gleich steil eingestiegen. Ihre Sektion feiert heuer das 60-Jahre-Jubiläum.

Wegen des Coronavirus findet aber vorderhand keine Feier statt.

Text: Pia Schüpbach Bild: Thomas Baumann

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ormalerweise ist ­Sandra Stutz ständig auf Achse – obwohl sie nicht mehr arbeitet.

Doch wegen des Coronavirus ist sie zurzeit ans Haus gebunden.

«Ich bin gerne unterwegs», sagt die bald 70-Jährige, «das fehlt mir jetzt.» Oft rekognosziert sie für Anlässe und Ausflüge des Forum Elle. Durchschnittlich einen Tag pro Woche investiert die Präsidentin der Sektion Solothurn in die Frauenvereinigung der ­Migros. Und vor allem viel Herzblut. Der Grund: «Wir haben es so gut miteinander.»

Im Forum Elle haben Frauen mit wenig sozialen Kontakten schon neue Freundinnen gefunden, andere kamen auf die Idee, eine «Tavolata» – eine selbstorganisierte Tischgemeinschaft – im Solothurnischen zu gründen, und alle freuen sich über gemeinsame Ausflüge, etwa in eine Lachs­ räucherei oder in die Orchideenund Kunstausstellung der Orangerie Elfenau in Bern. Oder über Kaffee, Gipfeli sowie Vortrag beim monatlichen Stamm. «Im Vorstand sprudeln nur so die ­Ideen für neue Anlässe.» Momentan vereitelt allerdings das ­Coronavirus ein Wiedersehen

der Frauen. Sandra Stutz musste sämtliche Veranstaltungen im ersten Halbjahr absagen. «Das tut weh», sagt sie.

Grosi-Rock zum Jubiläum

In der zweiten Jahreshälfte sind ein Ausflug in eine Seidenraupenzucht, ein Sportmorgen mit der Fitnessexpertin Sue Laubscher oder ein Vortrag des Mundart­ experten Christian Schmid geplant. Die Generalversammlung vom 20. März, die zugleich eine ­Jubiläumsfeier werden sollte, ­fand wegen des Coronavirus nicht statt. «Hoffentlich können wir den Apéro riche und das Konzert der Grossmütter-­ Rockband ‹Crème brûlée› zum 60. Geburtstag der Sektion ­nachholen», sagt Sandra Stutz.

Dank des Forum Elle bleiben die meist älteren Frauen auf dem Laufenden. «Von sich aus wäre wohl niemand von uns in die ­Kulturfabrik Kofmehl gegangen», glaubt die Präsidentin. Doch nach einer Führung und einem Vortrag des Leiters, Pipo Kofmehl, besucht unterdessen die eine oder andere Frau auch in der Freizeit dort Veranstaltungen.

Am beliebtesten sind Ausflüge mit dem Forum Elle in Betriebe

der Migros. «Die meisten unserer Mitglieder sind Migros-Kinder», sagt Sandra Stutz. Lesen oder ­hören sie in den Medien kritische Beiträge über die Migros, «dann gehen die Diskussionen los. Und Dutti ist noch immer sehr präsent». Die Frauen wissen um die sozialen und unternehmerischen Visionen des Migros-Gründers, Gottlieb Duttweiler.

Einmal pro Jahr haben Sandra Stutz und ihre vier Vorstandskolleginnen beim Solothurner Märit einen Stand. Sie möchten noch mehr Frauen für den Verein ­begeistern. Die Frauen sollen sich beim Forum Elle austauschen und vernetzen, aber vor allem «ihren Horizont erweitern» ­können. Die Präsidentin ist gerne «Tätschmeisterin». Das war schon so, als sie noch für die «ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit» tätig war, wo sie unter anderem Klassenaustausche organisierte.

Nach der Pensionierung fehlte Sandra Stutz etwas. «Zum Glück habe ich in einem Inserat über das Forum Elle gelesen.» Und so setzt sie sich heute zusammen mit dem vierköpfigen Vorstand mit viel Herzblut für die Sektion Solothurn ein. MM

14.4.2020 | 41

os

r ig re M Aa

Eine unvergessliche Sitzung Die 85. Sitzung des Genossenschaftsrats wird wohl in die Geschichte eingehen: Die Räte nahmen per Telefon teil.

Und sie verabschiedeten die Wahlvorschläge für die bevorstehende Amtsperiode per Brief statt im Plenum.

Text: Pia Schüpbach

E Forum-Elle-Sektionspräsidentin Sandra Stutz auf einem Ausflug vor der Coronakrise in die Orangerie Elfenau in Bern.

Forum Elle: Darum gehts Die Frauenvereinigung der Migros ist ein kon­ fessionell und politisch neutraler Verein. Er zählt knapp 9000 Mitglieder in 15 Sektionen. Zur ­Sektion Bern gehören über 800 Frauen, in Solothurn und im Aargau sind es über 360. Zur Gründerzeit 1957 hiess der Verein «Schweizerischer Bund der Migros-Genossen­ schafterinnen». Initian­ tinnen waren engagierte

Genossenschaftsrätinnen, die in den schweize­rischen Frauenorganisa­tionen ­aktiv waren und am öffent­ lichen Leben teilnehmen wollten. Ziel war gemäss dem Ideengut von Migros-­ Gründer Gottlieb Dutt­ weiler, sich für alle Frauen einzu­setzen und Zusam­ menhänge zwischen Wirtschaftspolitik und Ethik u vermitteln. Unter­ stützt wird das Forum Elle auch vom Migros-Kultur­

prozent. Alle Frauen ­können dem Forum Elle beitreten. Die Jahres­ gebühr beträgt 30 Franken.

Informationen zum Forum Elle sowie zu den Aktivitäten und den drei Sektionen im ­Genossenschaftsgebiet: forum-elle.ch

ine ausserordentliche Lage erfordert eine ­ausserordentliche Lösung.» So eröffnete ­Präsident Adrian Bhend die Sitzung des ­Genossenschaftsrats der Migros Aare. Wie so vieles anderes warf das Coronavirus auch die erste von vier Sitzungen des Jahres über den Haufen. Statt die geplanten neun Traktanden durchzugehen, straffte man die Sitzung und reduzierte sie grösstenteils auf das statutarisch Notwendige. Und statt in die ­Betriebszentrale nach Schönbühl zu reisen, nahmen die Rätinnen und Räte per Telefonkonferenz teil.

Am 1. Juli 2020 beginnt die neue Amtsperiode 2020–2024. Der Genossenschaftsrat verabschiedete die Wahlvorschläge für die Mitglieder im Genossenschaftsrat und in der Delegiertenversammlung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB). Verabschiedet wurden zudem die Vorschläge für die Verwaltung der Migros Aare und die Vertretung in der Verwaltung des MGB sowie der Vorschlag für die Revisionsstelle (Amtsperiode 2020–2022). Die Namen der gewählten Personen werden im «Migros-Magazin» vom 22. Juni 2020 publiziert.

Ebenfalls brieflich konnte der Rat die Jahresrechnung 2019 genehmigen. Der Aufruf zur Urabstimmung wird im «Migros-Magazin» vom 18. Mai 2020 publiziert.

Zum Schluss informierte der Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Aare, Anton Gäumann, über den Umgang mit der Coronavirus-Krise und die ­Arbeit des dafür gebildeten Krisenstabs.

Zwar hat das Coronavirus die 85. Versammlung des Genossenschaftsrats vor Ort vereitelt. Doch ­Genossenschaftsratspräsident Adrian Bhend hofft «auf ein Wiedersehen im Juni». MM

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44 | 14.4.2020 | STADT, LAND, STUTZ

STADT, LAND, STUTZ Kaugummi aus der Tube. Skilager. Fernsehserien wie «Angela Anaconda». Viele Dinge aus der Kindheit sind in der Erinnerung besser, als sie es tatsächlich waren. Es gibt aber auch das Gegenteil: dass wir heute etwas toll finden, das wir früher verachteten. Bei mir ist es der Mittagsschlaf.

Seit ein paar Wochen bin ich ja – wie viele andere auch – im Homeoffice. Die Health-App auf meinem Smartphone ist sehr alarmiert. Vorher musste ich täglich lange Wege zurücklegen, ich ging (okay: ich rannte) zum Zug, durchquerte den ganzen Hauptbahnhof, und sogar im Büro lief ich ständig hin und her. Heute beschränkt sich mein Radius auf die knapp 100 Quadratmeter meiner Wohnung. Und wenn ich ehrlich bin: Stehe ich mal von meinem Arbeitsplatz auf, dann auch nur, um den Kühlschrank zu öffnen. Ich komme, physisch gesehen, nicht in die Gänge.

Dieser Umstand paart sich mit demjenigen,

dass ich abends in eine «Ich muss morgen früh ja nicht raus»-Stimmung verfalle. Das bedeutet, dass ich bis in die Puppen netflixe/ lese/scrolle und viel später ins Bett gehe als üblich. Dann bin ich tagsüber müde, vor allem nach dem Mittagessen. Anfangs trotzte ich dieser Müdigkeit mit einem Spaziergang, doch irgendwann schlich ich dorthin, wohin es mich schon die ganze Zeit zog: ins Bett.

Seither gebe ich mich dem Mittagsschlaf hemmungslos hin. Kaum habe ich aufgegessen, krieche ich unter die Decke, kuschle den Kopf ins weiche Kissen und döse ein paar Sekunden später weg. Wenn ich wieder aufwache, habe ich keine Ahnung, wo ich bin und welches Jahr wir schreiben. Das macht mir Angst. Irgendwann werde ich mir den Mittagsschlaf wieder abgewöhnen müssen. Kann ich das? Und bin ich danach noch die Gleiche wie vorher? Mut macht mir einzig, dass ich den Entzug ja schon einmal geschafft habe. MM

Lisa Stutz (26) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

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46 | 14.4.2020 | MEINE MIGROS

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Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Wenn man scheitert, landet man auf dem …

H Kopf

M Ellbogen

G Bauch

Wie heisst die kanadisch-französische Sängerin Lavigne zum Vornamen?

I

A Avril

March

O May

Wie nennt man in einigen Sportarten Spieler, die gegen Spielschluss eingesetzt werden?

N Bajazzo

L Joker

R Narr

Welcher Schweizer gewann bisher als Einziger mehr als drei Weltcup-Slaloms?

I

Heini Hemmi

A Daniel Yule

U Paul Accola

Welche Ortschaft liegt im Luzerner Hinterland?

D Rind

S Schaf

X Geiss

Die Nationalhymne von Finnland hat die gleiche Melodie wie die von ...

O Namibia

I

N Bulgarien

Estland

Welches Produkt wurde in der Schweiz bis Ende 2018 beim Export subventioniert?

R Uhren 1

2

T Magerquark 3

4

5

E Schokolade 6

7

Lösungswort

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1 1

2 2

E

4

R

1 1 5 3

3 3

4 4

5 5

Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 19.4.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

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Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

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ERNTE

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3

So nehmen Sie teil:

Sudoku Lösung Nr. 15

koche ich heute?

2 5

Lösung: Lösung:

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 19.4.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 15

4 2

A N R A D E L N

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T E S T L A U F

E X Z E R I N N T L O S E I S R EQuiz Lösung Nr. 15

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Sudoku Gewinner Nr. 14

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HAPPY BIRTHDAY | 14.4.2020 | 55

J

osef Vonwil ist ganz aus dem Häuschen. Der Jubilar ruft aus dem Altersheim seine Tochter an. «Ich habe drei Briefe erhalten, wunder­ schön. Aber diese Menschen kenne ich gar nicht.» Rita Disler, den Hörer in der Hand, lächelt vor sich hin. Sie hat nicht damit gerechnet, dass die ersten Briefe so schnell in Luzern eintreffen.

Ihre Tochter Nica D ­ isler (40) hat Mitte März auf Facebook ­einen Aufruf lanciert. Mit dem Bild eines alten Mannes auf ­einem Stepper, einem Fitness­ gerät, draussen im Park: «Das ist mein Grossvater Josef ‹Seppi› Vonwil. Er wurde am 3. April 1918 geboren. Das heisst, er wird bald 102 Jahre alt. Im Moment können wir ihn nicht besuchen, er wird seinen Geburtstag allein verbringen. Wenn euren Kids gerade langweilig ist, wie wäre es mit ein wenig ­gelebter Schwei­ zer Geschichte? Recherchieren, was er alles erlebt hat, und ihm dann einen lässigen Geburts­ tagsbrief schreiben?»

In der Kindheit hat Nica ­Disler viel Zeit mit Grossvater «Seppi» verbracht. Sie haben ge­ meinsam gebastelt und in seiner Sattlerei gewerkelt. Heute be­ sucht sie ihn so oft wie möglich im Altersheim. Seit das Corona­ virus die Schweiz erfasst hat, ist das nicht mehr möglich. «Es hat mir fast das Herz zerrissen, dass mein Grossvati den 102. Geburts­ tag ohne Familie feiern muss.»

Disler entschloss sich, ihrem Grossvater einen Brief zu schrei­ ben. «Ich kam aber kaum dazu, weil es bei der Arbeit gerade sehr viel mehr zu tun gibt.»

Da kam ihr die Idee mit dem Facebook-Aufruf. Dieser wurde innert weniger Stunden 50-mal geteilt. Fast 100 Freunde, Freun­ de von Freunden und deren ­Kinder fragten Disler nach der Adresse des Grossvaters. «Ich war überwältigt, wie schnell sich dieser Aufruf verbreitete.»

Bilder: zVg

Grüsse aus Hawaii und Indien

Über ein Dutzend Briefe, Sche­ renschnitte und Zeichnungen hat «Seppi» vor dem 3. April ­bekommen. Post aus Hawaii, Bra­silien und Philadelphia war noch unterwegs. Aus Indien schrieb eine Frau, die gerade

«Wunderschön.

Aber diese Menschen kenne ich gar nicht»

Auch Familie Lang aus Maui (Hawaii) schickte Josef Vonwil eine Zeichnung und Glückwünsche.

Statt Besuch gabs Post aus aller Welt Am 3. April hat Josef Vonwil im Altersheim seinen 102. Geburtstag gefeiert.

Wenngleich ihn die Familie wegen der ­Corona-Pandemie nicht besuchen konnte, sorgte die Enkelin dennoch für eine unvergessliche Überraschung.

Text: Rahel Schmucki

Deutsch lernt. «Ich schaue mir jeden der Briefe in aller Ruhe unter dem Vergrösserungsappa­ rat an. Es ist eine schöne Be­ schäftigung für mich, da ich ja ­keinen Besuch empfangen kann», so der Jubiliar.

Der Andrang war so gross, dass Nica Disler ihren Aufruf ­bereits nach drei Tagen stoppen musste. «Ich kam vor lauter

Nachrichtenbeantworten fast nicht mehr zum Arbeiten.»

Um das Altersheim nicht weiter mit Post zu überfluten, hat sie den alten mit einem neuen Auf­ ruf ersetzt: «Liebe Facebook-­ Freunde, sucht doch ein Alters­ heim in eurer Nähe, ruft an und fragt nach, ob es dort Men­ schen gibt, die fast nie Post oder Besuch erhalten, und ob

ihr ihnen einen Brief oder eine Zeichnung schicken könnt. Wer weiss, v­ ielleicht ­bekommt ihr Antwort und lernt mitten in eu­ rer Gemeinschaft ­jemand Neuen kennen.» MM Damit Menschen in Alters-/Pflege­heimen trotz Besuchsstopps nicht isoliert sind, ­leitet eine Gruppe die Briefe an einsame Menschen in solchen Einrichtungen weiter.

Info: facebook.com/SchenkEinenBrief

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