Migros-Magazin-11-2020-d-BL

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migrosmagazin.ch | MM11, 9.3.2020

Vorsorge

Eine Reform soll verhindern, dass die 2. Säule kollabiert Seite 64

Brot

Ganz einfach: Sauerteig und Sonntagszopf selber machen Ab Seite 47

Corona-Virus: Vom Reisen, Hamstern und Händewaschen Seite 12

Schweizer Macken im Visier Internetstar Zeki serviert Spass – und neuerdings Extrawürste

Bild: Dan Cermak

Seite 16

Wie man Kinder fürs Gärtnern begeistert

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6 | 9.3.2020 | MEINE MIGROS

Musikvideo in Super-Zeitlupe Extrem viel Zeit lässt sich der Clip zum Song «Au79» der Winterthurer Rapperin Big Zis: Geisterhafte Figuren bewegen sich unendlich langsam durch eine schroffe Berglandschaft. Der geheimnisvolle Kurzfilm bekam jetzt den Jurypreis beim Wettbewerb «Best Swiss Videoclip 2020». «m4music», das Popmusikfestival des Migros-Kulturprozents, verleiht die Awards: m4music.ch/de/best-swiss-video-clip

100 000 000 Im Februar hat die Migros die hundertmillionste Halbliterflasche Kult Ice Tea verkauft. Seit November 2010 ist das beliebte Getränk auch in den handlichen ­PET-Flaschen erhältlich.

Vor 55 Jahren

Vollbad im Cottage Cheese Leserin Sara Schoch aus Rüti ZH liebt den Cottage Cheese von M-Budget so sehr, dass sie am liebsten darin baden möchte. Darum hat sie ­dieses Bild im Selfie House in Zürich gemacht.

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Kundinnen und Kunden als Kassenleute: 1965 führte die ­Migros in einer Filiale in Zürich-­Wollishofen Geräte ein, an ­denen man die Preise der ­gekauften Waren selber ­eintippte. Es blieb bei einem Versuch, weil zu viele Fehler passierten. Seit 2011 gibt es stattdessen das Self-­ServiceSystem Subito, das bestens funktioniert und täglich ­Warteschlangen abkürzt.

Video auf www.migmag.ch/selbsttipp-kassen

MEINE MIGROS | 9.3.2020 | 7

Botschafterinnen der Migros Forum elle, die Frauen­ organisation der Migros, sucht neue Mitglieder. Die schweizweite Vereinigung diskutiert gesellschaftliche Fragen, bietet Frauen ein Netzwerk und blickt hinter die Kulissen von Migros-Unternehmen. Die Mitglieder verstehen sich als Botschafterinnen der M ­ igros-Werte. forum-elle.ch

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Welchen Vorteil hat kalt gepresster Fruchtsaft?

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Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­ kundendienst

Newsfrau im Tanzfieber «Schweiz aktuell»-Moderatorin Bigna Silberschmidt versucht sich als Tänzerin: Im März misst sie sich mit anderen Promis wie Sänger Florian Ast oder Degen­fechterin Gianna Hablützel-Bürki in der ­TV-Show «Darf ich bitten?». Die Newsfrau hat als Coach Pitt-Alexander Wibawa an ihrer Seite, der an der Klub­schule ­Migros St. Gallen Tanz unterrichtet.

Das Duo (im Bild) ist in der Show vom 14. März auf SRF 1 zu ­sehen.

8 | 9.3.2020 | AUGENBLICK

14:42 Uhr Migros-Moment in Mendrisio TI

Bild: Roger Hofstetter

Bis zu 40 Meter pro Tag: Arbeiter erneuern noch bis 2023 jeweils in der Winterpause die Gleise der Monte-Generoso-Bahn, hier im Scereda-Tunnel.

Ab Samstag, 28. März, fahren wieder Personenzüge im Stundentakt auf den Aussichtsberg. Das Bild ist am 25. Februar entstanden.

AUGENBLICK | 9.3.2020 | 9

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INHALT | 9.3.2020 | 11

INHALT 12 In aller Munde Wissenswertes rund um das Corona-Virus

Bilder: Monika Flückiger, Gaetan Bally

16 Charmantes Lästermaul Internetstar Zeki veräppelt Schweizer und Ausländer 23 Der andere Blick Diese Woche: Thomas Meyer

24

24 Gartenzwerge Wer im Sommer ernten will, sollte jetzt säen. Auch Kindern macht das Gärtnern Spass

Beilage O du fröhliche Osterzeit: Deko, ­Geschichten und Leckereien, die Lust auf Frühling machen

Die Giesskanne, das Häckeli und das Gärtnern im Griff: Patrick Stöpper und ­seine Söhne ­Jayden und John

32 Fluffige Vögel basteln 34 1, 2 oder 3?

53

47 Dossier Brot 48 Sauer macht froh Brot backen ohne Hefe: Eine Anleitung zum perfekten Sauerteigbrot 50 Brotige Weltreise Mit Natron, Reismehl oder ­Kokosnuss: Brotspezialitäten rund um den Globus

Den Teig im Griff: ­Bäckerin Zoé Matter formt perfekte Zöpfe aus dem Effeff.

Aus ihrer Kunst macht sie kein­ Geheimnis

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

53 Zünftige Zöpfe So gelingt auch Anfängern der Sonntagszopf 54 Festessen aus Resten Was man aus hartem Brot alles zaubern kann 58 Ihre Region

Aktionen, Reportagen, News

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner

64 Vorsorge Christoph Ryter, Chef der ­Migros-Pensionskasse, über die Reform der 2. Säule

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 550 818 Ex. (WEMF 2019) Leserschaft: 2 291 000 (WEMF, MACH Basic 2019-2)

69 Stadt, Land, Stutz

Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00

73 Rätsel und Spiele

Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

76 Meine Welt Musical-Darsteller Tino Andrea Honegger ist eine Rampensau

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12 | 9.3.2020 | CORONA-VIRUS

Hamstern ist Das Corona-Virus löst Ängste und Fragen aus: Soll man Vorräte anlegen?

Die gebuchten Ferien stornieren? Das Migros-Magazin gibt Antworten und erklärt, wie die Migros in den Läden für ausreichenden Nachschub sorgt.

Marcel Oswald Konserven, Migros

Leere Regale stimmen mulmig. Muss man Angst haben, bald nichts mehr zu bekommen?

Nein, auf keinen Fall. Die Regale sind auf­ grund der erhöhten Nachfrage nur kurz­ fristig leer. Es kommt täglich Nachschub.

Wenn der jedoch schon früh am Tag aus­ verkauft ist, kann es zu Lücken kommen.

Aber unsere Lager sind gut gefüllt: Wir können liefern.

Wie stellen Sie das sicher?

Konservenprodukte lassen sich lange ­lagern. Deshalb kauft die Migros jeweils Mengen für über ein Jahr ein – speziell Produkte, die von der Erntezeit abhängig sind, etwa Erbsen und Rüebli. Also planen wir mit ­einer Jahresmenge und ein biss­ chen darüber hinaus, damit wir für alle Fälle eine Reserve haben.

Wo sind die Dosen gelagert?

Einerseits in unserem Verteilzentrum in Suhr, andererseits in den Lagern unserer Lieferanten. Zum Beispiel in unserem In­ dustriebetrieb Bina in Bischofszell.

Müssen keine zusätzlichen Lebensmittel produziert werden?

Bei gewissen haben wir uns dazu entschie­ den. Flexibel sind wir gerade bei der Ware, die nicht ernteabhängig ist. Solange genug Weizen, Fleisch und Tomaten vorhanden sind, können wir zum Beispiel Ravioli ­produzieren. Die sind momentan wichtig, also machen wir mehr davon. In solchen Momenten ist es toll, dass wir eine Eigen­ industrie haben – dort geniessen wir obers­ te Priorität. Unsere Eigenindustrie macht für uns das, was wir gerade brauchen.

Abgesehen von den Ravioliproduzenten: Wer hat gerade mehr zu tun?

Vor allem das Ladenpersonal. In den ­Läden muss ein Erbsen-, Rüebli- oder eben Ravioliregal nicht mehr alle zwei, drei Tage aufgefüllt werden. Sondern täglich, vielleicht sogar mehrmals.

«Es ist genug für alle da»

Marcel Oswald ist verantwortlich für das Konservensortiment der Migros. Er sorgt dafür, dass die Verteilung der Konserven auf die Filialen gleichmässig und gerecht ist. «Ich halte fest: Es ist genug für alle da. Ich appelliere auch an die Vernunft der Kunden und hoffe, dass sie nicht palettenweise Dosen bei sich einbunkern. Es wäre schade, wenn die Lebensmittel am Schluss nicht konsumiert würden.»

Bild: Roger Hofstetter; Illustrationen: iStock

«Unsere Lager sind gut gefüllt: Wir können liefern.»

CORONA-VIRUS | 9.3.2020 | 13

nicht nötig Volle Lager für den Notfall

Kaffee *15 000 **4200 (28%)

Zucker *55 000 **5050 (9%)

*Lagermenge total (Tonnen) **davon bei der Migros

Die Schweiz verfügt für Notsituationen über ein gut gefülltes Pflichtlager. Seit 2016 liegt der Fokus auf Grundnahrungsmitteln, die in der Schweiz nicht ausreichend selbst produziert werden können, sowie Energieträgern und Medikamenten. Im Krisenfall decken sie den Bedarf für drei bis sechs Monate. Der Bund betreibt allerdings keine eigenen Lager, sondern verpflichtet die Privatwirtschaft, strategische Reserven anzulegen, darunter auch die Migros. Sie hat die Pflicht­ lager bei ihren Industriebetrieben untergebracht.

Energie- und Proteinträger *400 000

Mehr Infos: reservesuisse.ch/pflichtlager

Antibiotika *14,6

Impfstoffe *128 800 Stück

Insulin *178 Mio. Einheiten

Heizöl *1,3 Mio. m3 **0,12 (8%)

Speiseöl/-fett *35 000 **1800 (5%)

Hartweizen *23 000 **6080 (26%)

Reis *15 000 **5750 (38%)

Weichweizen *160 000

Weiter auf Seite 15 Mehr zum Virus und richtiges Händewaschen

Was riskiere ich bei einer Reise?

Übernimmt der Reiseveranstalter die Kosten, wenn ich die Ferien in Italien storniere? Das kommt auf die Reisebestimmung des Bundes an. Solange das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht vor Reisen nach Italien abrät, gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Reiseveranstalter, das heisst man trägt die Annullationskosten meist selbst. Bei Reisen in besonders vom ­Corona-Virus betroffene Regionen bieten verschiedene Veranstalter aber Hand für individuelle Lösungen. So können beispielsweise Norditalien-Reisen bei Hotelplan Suisse momentan kostenlos annulliert werden. Bei Themenreisen ist die Lage anders:

Wenn Sie beispielsweise ein Paket zum Karneval in Venedig gebucht haben und dieser von den Behörden abgesagt wird, muss der Veranstalter eine Alternative bieten oder das Geld zurückerstatten.

man auf die Kulanz der Anbieter angewiesen. Die Swiss beispielsweise bietet unter bestimmten Bedingungen eine kostenlose Umbuchung für Flüge in verschiedene norditalienische Städte an.

Was bezahlt eine Reiseversicherung? Es gilt, das Kleingedruckte zu beachten: Eine Epidemie oder Pandemie muss gedeckt sein, damit der Versicherer zahlt. Es gibt Gesellschaften, die Annullationskosten tragen, wenn Sie in ein Gebiet reisen, das von den Behörden unter Quarantäne gestellt wurde. Auch abgesagte Veranstaltungen werden von gewissen Versicherungen gedeckt.

Soll ich die Sommerferien jetzt ­buchen? Ja. Wer seine Sommerferien jetzt bucht, kann noch aus dem gesamten Angebot auswählen. Das BAG rät ­aktuell wegen des Corona-Virus nicht von Reisen in ein bestimmtes Land ab.

Man kann auch ­davon ausgehen, dass die Grippe im Sommer abgeklungen ist.

Würde das BAG im Verlaufe der nächsten Wochen von Reisen in ein bestimmtes Land abraten, können schon gebuchte Reisen bei Hotelplan Suisse ­kostenlos umgebucht oder annulliert werden.

Ich habe einen Flug nach Italien gebucht. Bekomme ich die Kosten zurückerstattet? Bei Individualreisen ist

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CORONA-VIRUS | 9.3.2020 | 15

Eine saubere Sache Die Hände des Menschen gelten als wichtigster Überträger von Infektionskrankheiten.

Auch gegen das Corona-Virus ist regelmässiges Hände­ waschen der einfachste und wichtigste Schutz. Denn pro Stunde greifen wir uns mit den

Händen im Durchschnitt 16mal ins Gesicht. So gelangen Keime über die Schleimhäute in unseren Körper. 99,9 Prozent der Viren und Bakterien auf den Händen lassen sich durch korrektes Händewaschen eliminieren. Seife allein genügt

Unterwegs Auf öffentlichen Toiletten Wasserhahn und Türklinke mit Papiertuch anfassen.

Wenn Wasser und Seife nicht zur Verfügung stehen, eignet sich ein Desinfektionsmittel: dieses auf die trockenen Handflächen geben, einreiben, dabei keine Stellen aussparen – bis das Mittel nach 30 Sekunden eingetrocknet ist.

aber nicht, um die Erreger ­unschädlich zu machen. Erst die Kombination von Einseifen, Reiben, Abspülen und Trocknen schafft das. Für ­effektives Händewaschen braucht man übrigens mindestens 20, besser 30 Sekunden.

Über das Virus Aktuell geht man davon aus, dass die Corona-­ Viren hauptsächlich bei ­engem und längerem ­Kontakt übertragen werden.

Das heisst, bei weniger als 2 Metern Abstand während mehr als 15 Minuten. Die ­Übertragung erfolgt durch ­Tröpfchen: Niest oder hustet die ­erkrankte Person, können die ­Viren direkt auf die Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen von anderen Menschen gelangen.

Die Viren überleben auch einige Stunden in Tröpfchen auf Händen oder Oberflächen wie Türklinken.

Ob man sich so auch anstecken kann, ist nicht klar.

Die Corona-Virus-Epidemie ist wohl auf einem Markt der zentralchinesischen Stadt Wuhan entstanden. Dort wurde das Virus von Tieren auf den Menschen übertragen. Seither wird es von Mensch zu Mensch übertragen. Das Virus gehört zur selben Familie wie die Erreger des «Middle-East Respiratory Syndrome» MERS und des «Schweren Akuten Respiratorischen ­Syndroms» SARS. Das Virus ist gefährlich, weil es hochansteckend ist. Die ­bisherigen Krankheitszahlen zeigen, dass das Virus vor ­allem für ältere Menschen und solche mit einer ­chronischen Vorerkrankung lebens­ bedrohend sein kann.

So wäscht man richtig Die Hände unter fliessendem Wasser einseifen, wenn möglich mit Flüssigseife, und reiben, bis es schäumt.

Dabei nicht vergessen, den Handrücken, zwischen den Fingern, unter den Fingernägeln und an den Handgelenken zu reiben. Die Hände unter fliessendem Wasser gut abspülen und mit e ­ inem sauberen Handtuch trocknen. Zum Trocknen ­eignen sich Wegwerfpapiertücher oder ein Mal ­benutzbare Stoffhandtücher. Heissluftgeräte und mehrfach ­ verwendete Textilhandtücher verursachen eine Zunahme der Keimbelastung.

Handkontakt mit Männern ist gefährlicher Das Bundesamt für Gesundheit rät, das ­Händeschütteln zu unterlassen.

Der Handkontakt mit Männern birgt übrigens ein ­höheres Übertragungsrisiko – weil Männer dem Händewaschen noch öfter aus dem Weg gehen als Frauen.

Studenten der Hochschule Heidelberg schauten 1000 WC-Besuchern auf die Finger: 11 Prozent der Männer verzichteten aufs Händewaschen, bei den Frauen waren es nur 3 Prozent.

Eine Studie der Universität Michigan zeigte: 15 Prozent der Männer ­wuschen die Hände nicht, bei den Frauen ­waren es 7 Prozent.

16 | 9.3.2020 | COMEDY

«Mein Humor ist massentauglich» Zeki ist einer der grössten I­ nternetstars der Schweiz. Ein G ­ espräch, in dem es um Witz, ­Mobbing und um die Wurst geht – die Sucuk, die er selbst lanciert hat.

Text: Lisa Stutz Bilder: Dan Cermak

Mal Engeli, mal Tüüfeli: Zeki Bulgurcu (30) v­ ersteht es, in verschiedene Rollen zu schlüpfen.

COMEDY | 9.3.2020 | 17

Wo verstehst du keinen Spass?

Ein schwieriges Thema bei mir ( lacht). Ich bin ein Mensch, der in allen Situationen den Witz sucht.

Mit mir ein ernstes Gespräch zu führen, ist manchmal fast unmög­ lich. In der Öffentlichkeit mache ich über Themen wie Religion oder Politik keine Witze.

Warum?

Es reizt mich nicht, weil es mich selber zu wenig bewegt. Zudem ­ziehen diese Themen oft einen Shitstorm nach sich, und darauf habe ich keinen Bock.

Gibt es Momente, in denen du ernst bist?

Selten. Wer viel mit mir unterwegs ist, weiss, dass ich jeder Situation ein bisschen Comedy abgewinnen kann. Ich weiss nicht, warum das bei mir so ist. Es ist vielleicht an­ geboren. Diese Eigenschaft hat auch schon zu kritischen Momenten ­geführt, ich hatte schon oft in einer Beziehung Streit deswegen. Aber es gibt schon auch ernste Momente.

Die Internet-Schweiz kennt dich als humorvollen Zeki. Wer kennt die ernste Version?

Meine besten Kollegen und meine Eltern. Der engste Kreis.

Wissen deine Eltern, was du im Internet tust?

Sie hatten lange gar keine Ahnung.

Ich kam nach der Arbeit nach ­Hause, ging sofort ins Zimmer und setzte mich an den Laptop. Bis ich irgendwann meinen Job gekündigt habe. Dann sahen sie mich in der Zeitung und im Fernsehen, und da ­wurde es ihnen langsam klar.

Zeki ist in seinem Mercedes-AMG zum Termin gekommen. «Läuft bei ihm», denken Fussgänger vielleicht, wenn er an ihnen vorbeifährt. Und ja, es läuft bei ihm: Seit Jahren ist er ­einer der grössten Internetstars der Schweiz. 357 000 Abonnenten hat er auf seinem Instagram-Account «zekisworld», 822 000 sind es auf der 2013 von ihm gegründeten Seite «swissmeme». Zum Vergleich: Die in der Schweiz und in Deutschland erfolgreiche Komödiantin Hazel Brugger hat 216 000 Abonnenten.

Ein überraschend ruhiger Zeki ist aus dem Auto ausgestiegen. Er sei ein wenig müde. Bis zwei Uhr nachts habe er gestern am Laptop gearbeitet.

Was tust du im Internet?

Das ist facettenreich. Ich drehe ­Videos und stelle sie online. Darin thematisiere ich Klischees über Schweizer und Ausländer, oder ich spiele die Leiden verschiedener ­Berufsleute nach. Zusätzlich ge­ stalte ich Memes, das sind lustige Bilder mit Sprüchen auf Schweizer­ deutsch. Und ich drehe Werbespots für den Sender 3+. Ich nenne es massentaugliche Comedy.

Du bist als Türke in der Schweiz aufgewachsen. Wie war das?

Im Grossen und Ganzen unbe­ schwert. In der Kindheit hatte ich schon manchmal Schwierigkeiten, ich wurde aufgrund meiner Her­ kunft beleidigt. Typische Pausen­ platzsprüche halt. Als Kind hat mich das mitgenommen, aber ­irgendwann hat es mich nicht mehr berührt. Mobbing war damals noch nicht so schlimm wie heute. Jetzt wird über Snapchat gemobbt, oder es werden in Chats Videos herum­ geschickt. Das gab es bei uns ­damals nicht. Ich würde auch nicht sagen, dass ich richtig gemobbt wurde. Aber es war blöd.

Aus deiner Einwandererbiografie lassen sich wunderbar Witze ­generieren. Das ist ein grosser Teil deines Erfolgs. Wann hast du das gemerkt?

Der Albaner Bendrit Bajra war ein Vorreiter, er wird heute noch vielen bekannt sein. Ich hatte mit Memes begonnen, und irgendwann habe ich mit ihm zusammen Videos über Schweizer-Ausländer-Klischees ­gedreht. Ich glaube, die Leute haben sich verstanden gefühlt. Egal, ob Schweizer oder Ausländer – wir ­haben mit den Videos alle abgeholt.

Im Sommer veröffentlichte Zeki ein Video, in dem er einmal als Schweizer Vater und einmal als ausländischer Vater der Tochter das Schwimmen beibringt. Der Schweizer bläst zuerst fürsorglich die Flügeli auf und ­begleitet dann jede Bewegung der Tochter mit unterstützender Hand, bis sie schliesslich frei davonschwimmt. Schnitt. Das Stück ­ «I believe I can fly» erklingt, und Zeki – als Ausländer in Unterhemd und Trainerhosen gekleidet – wirft die Tochter kurzerhand in den See. «Dieses Video ging voll ab», erinnert er sich. 171 149-mal wurde es auf­ gerufen, 421-mal kommentiert. User

COMEDY | 9.3.2020 | 19

schreiben: «So han ich schwimme glernt», und meinen damit die auslän­dische ­Version. Zeki hatte wieder einmal einen Nerv getroffen.

Wo sind Schweizer sonst noch anders als Ausländer?

Natürlich in der Pünktlichkeit. Sagt der Sanitär in der Schweiz, er komme um zwei Uhr, ist er dann da. In der ­Türkei kommt er vielleicht um drei Uhr. Die Gastfreundlichkeit hingegen ist in der Schweiz nicht so grossartig wie in anderen Ländern. Wenn man das hier jemandem sagt, heisst es ­sofort, dass das nicht stimme. Aber mir fällt schon auf, wie herzlich man anderswo empfangen wird. In der Schweiz fehlt diese Wärme. Schön ist, dass man sich hier entfalten kann, das gibt es auch nicht überall.

Reist du oft in die Türkei?

Momentan nicht. Ich habe derzeit ­Probleme mit dem Militär ( lacht). Hier in der Schweiz habe ich zwar die RS ­gemacht, ich bekomme von dort aber noch immer Einladungen. Wenn ich einreise, besteht die Gefahr, dass ich zum Militär eingezogen werde.

Wo bist du mehr Schweizer?

Gute Frage …

Die Memes von Zeki behandeln ­Alltagsthemen, in denen sich die Schweizerinnen und Schweizer wiedererkennen.

Bilder: Instagram

«Ich habe sogar einen Abfallkalender zu Hause und orientiere mich daran.»

Du bist überpünktlich zum Interview erschienen.

Stimmt, Pünktlichkeit ist mir sehr wichtig. Ich versuche, immer zu früh irgendwo zu sein. Und natürlich in der Sprache: Ich spreche immer Schweizerdeutsch. Türkisch spreche ich viel ­weniger. Ausserdem trenne ich Abfall: Glas zu Glas, Karton zu Karton. Ich habe sogar einen Abfallkalender zu Hause und orientiere mich daran.

Mein Alltag ist sehr schweizerisch.

Ausser beim Essen. Deine Lieblingswurst ist Sucuk. Du hast Lieder ­darüber gesungen, produzierst deine eigene Sucuk und verkaufst sie in der Migros. Wie ist das passiert?

Ich bin mit dieser orientalischen Wurst aufgewachsen. Jedes Kind aus der ­Türkei oder vom Balkan kennt sie.

Doch wenn man sie kaufen wollte, musste man immer ein türkisches ­Lädeli oder deutsche Supermärkte ­aufsuchen. Bei den grossen Schweizer Detailhändlern fand man sie bis vor Kurzem nicht. Ich liebe diese Wurst, das konnte doch nicht sein.

Schon lange macht Zeki die Sucuk zu ­einem Hype. In zahlreichen Videos und

Memes geht es um die Wurst. Seine ­Follower feiern es. Also dachte er sich ­eines Tages: Warum mache ich nicht meine eigene? Es sei keine durchgeplante Marketingstrategie gewesen. Der ­Internestar ist relativ spontan bei einer Schweizer Metzgerei mit der Idee vor­ stellig geworden. Dort fand man erst, dass der Markt gesättigt sei. Zeki fand: Aber nicht mit Sucuk. Wienerli gibt es in vielen Varianten, ja. Aber Sucuk? Die Metzgerei liess sich überzeugen. Auch die Migros war schnell mit im Boot. Zuerst war die Wurst ausschliesslich in der ­Migros Basel erhältlich, nun gibt es sie auch in den Zürcher Filialen. Zum Start veröffentlichte Zeki einen Song namens «Sucuk» mit dem Schweizer Rapper Effe – inklusive Videoclip, in dem mit der Wurst spasseshalber wie mit Drogen gehandelt wird und schöne Frauen ­Ketten aus Wursträdchen tragen.

Was ist an der Sucuk so gut?

Ich liebe den natürlichen Geschmack und mag keinen Industriegeschmack.

Meine Sucuk besteht aus Qualitätsfleisch aus der Ostschweiz. Das schmeckt man auch.

Du weisst aber schon, wie sehr die Schweizer an ihrer Cervelat hängen?

Klar, aber es gibt ja nicht nur Schweizer in der Schweiz. Natürlich ist mir ­trotzdem wichtig, dass wir auch die Schweizerinnen und Schweizer ­ab­holen. Die Resonanz ist bis jetzt sehr gut. Viele Schweizer schreiben mir, dass sie die Wurst superfein finden.

Das macht mich glücklich.

Hast du einen Rezepttipp?

Es gibt viele Möglichkeiten, Sucuk ­zuzubereiten: Mit Ei, mit Toast, roh, gegrillt. Mein persönlicher Favorit ist Sucuk mit Spiegelei. Das geht so: Sucuk in Scheiben schneiden, in die Pfanne damit, und dann das Ei darüber.

Zeki hält sich Daumen und Zeigefinger zum Mund, er stockt kurz: «Wie sagt man? Ach ja: ein Schmaus!» Er küsst seine Finger und lacht dann das typische Zeki-Lachen, das man aus seinen Videos kennt. Sie sind so beliebt, dass er 2019 für den Swiss Comedy Award nominiert war. Vor der Preisverleihung sagte er, dass er eine grosse Sucuk-Grillparty ­veranstalte, wenn er gewinne. Und es passierte: Zeki wurde für die beste ­Online-Comedy ausgezeichnet.

Findet die Sucuk-Grillparty statt?

Zuerst war es nur ein Spass. Aber die Leute haben extrem darauf reagiert. In

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COMEDY | 9.3.2020 | 21

dem Moment habe ich realisiert: Okay, es wird ernst. Ich habe live im Schwei­ zer Fernsehen verkündet: «Wir machen eine Grillparty und brauchen nur noch jemanden, der den Härdöpfelsalat mit­ bringt.» Momentan organisieren wir ­alles, ich hoffe, dass wir es hinkriegen.

Er hat auch einen Nachnamen Den meisten ist er als Zeki bekannt, aber natürlich hat der 30-Jährige auch einen Nachnamen: Zeki Bulgurcu ist in der Türkei geboren, in Basel aufgewachsen und heute in Zürich wohnhaft. 2013 gründete er die Seite «Swissmeme», mit der er alleine auf Instagram über 800 000 Menschen erreicht. Nach einer Lehre im Detailhandel und sieben Jahren im Beruf machte er sich selbständig. Seit 2017 ist er zudem als Social-Media-­ Manager beim Fernsehsender 3+ ­tätig. Vergangenes Jahr lancierte er seine eigene Wurstmarke: «Zekis ­Original Sucuk» ist in den Filialen der Migros Basel und Zürich erhältlich.

«Ich änderte nichts, dabei war ich sehr unzufrieden.»

Was kannst du über die Party schon verraten?

Wir haben bereits eine Location. Mehr will ich nicht sagen, bevor alles fix ist.

Bist du auch sonst jemand, der seine Versprechen hält?

Im Privaten schon, ich bin ein zu­ verlässiger Typ. Beruflich verspreche ich nicht viel, ich mache einfach. Im ­Voraus rede ich nicht gross darüber.

Hast du Angst, dass du etwas nicht einhalten kannst?

Wenn man etwas ankündigt, bekommt man automatisch Druck. Darauf kann ich verzichten.

Gibt es etwas in deinem Leben, das du bereust? (Überlegt lange.) Ich bin zu oft umge­ zogen und hätte die Wohnungen besser prüfen sollen. Vor dem Umzug habe ich nie richtig abgecheckt, wo ich hinziehe.

Ein Jahr lang habe ich in Rapperswil gelebt – nichts Schlechtes über Rap­ perswil, es ist megaschön dort –, aber die Wohnung war direkt an der Haupt­ strasse, es war sehr l­ ärmig. Sonst ­bereue ich nicht viel. Vielleicht, dass ich nicht früher an­gefangen habe mit dem Internetzeugs.

Was hat dich daran gehindert?

Lange war ich im Detailhandel tätig, zehn Jahre lang, inklusive Lehre. Ich war sehr bequem in dieser Zeit und ­änderte nichts, dabei war ich sehr unzu­ frieden. Dieser Beruf war nicht meiner.

Anderen gefällt er vielleicht besser.

Hättest du dir damals gedacht, dass mal dein eigenes Produkt über die Ladentheke geht?

Niemals, das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

Aber ich bin auch sehr ehrgeizig, in dem, was ich tue. Das war wohl das ­Ausschlaggebende für meinen Erfolg.

Bist du stolz?

Absolut. Ich glaube, so etwas wird es in der Schweiz nie wieder geben. Einen solchen Aufstieg mit Social Media, meine ich. Ich bin stolz, dass ich eini­ ges richtig gemacht habe, will das aber nicht an die grosse Glocke hängen, son­

dern bin froh, wenn die Leute an mei­ nen Witzen Freude haben.

Deine Zielgruppe sind junge Menschen, die manchmal keinen Bock ­haben, in den Lehrbetrieb zu pendeln und zu arbeiten – was rätst du ihnen?

Dranbleiben und durchziehen. Das Wichtigste ist, die Lehre abzuschlies­ sen. Und wenn man ein Hobby hat, kann man das auch später noch ver­ folgen. Auch nach der Lehre würde ich erst einmal arbeiten, bevor man ganz auf das Hobby setzt.

Was ist das für eine Generation, die dir folgt?

Eine Social-Media-affine Generation, Als ich ein Teenager war – heute bin ich 30 – hatten wir gerade mal MSN Messenger, waren viel mehr offline, nicht immer erreichbar und haben noch SMS geschrieben. Social Media hat sehr viel verändert, im Positiven wie im Negativen. Man ist zwar immer erreichbar, aber die ständige Erreich­ barkeit hat auch negative Folgen. In ­einer Beziehung zum Beispiel: Wieso ist er online? Schreibt er anderen Frauen?

Das ist wie Gift. Diese Generation ist auf vielen Plattformen unterwegs: ­Instagram, Snapchat, Tiktok, und es werden immer mehr.

Warum funktioniert deine Comedy, obwohl du nicht zu dieser Generation gehörst?

Ich glaube, mein Humor ist massen­ tauglich. Mit meinen Videos kann ich ein Kind, aber auch eine ältere ­Person begeistern. Weil sie nicht zu kompliziert sind.

Finden deine Eltern, du könntest langsam eine Familie gründen?

Absolut! Aber ich habe gerade eine dreijährige Beziehung hinter mir, das ist kein Thema für mich. Sie fragen mich immer wieder: «Wenn chömed Chinder?» Und ich denke mir: Kolleg, reg mich nöd uf. Ich verfolge dieses Ziel nicht. Der klassische Verlauf von Frau finden, Haus bauen, heiraten, Kinder machen und sterben – das reizt mich nicht.

Was denn dann?

Reisen und neue Dinge erleben. Karriere machen. Mich selber finden, die Welt sehen, und dann vielleicht irgendwann mal ruhiger werden.

Wir sind am Ende mit den Fragen.

«Am Ende? Ich auch, total», sagt Zeki Er kann halt nie ganz ernst. MM

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KOLUMNE | 9.3.2020 | 23

Jossi, dieser Rüpel!

DER ANDERE BLICK «Herr Meyer! Ich habe ­ Ihr Buch gelesen. Es hat mir sehr gefallen.»

Ich freute mich immer sehr über solche Begeg­ nungen. Aber nicht alle endeten hier. Manche waren nur der Auftakt zu einer leidenschaft­ lichen Beschwerde: «Aber Sie! Diese Juden!

Die grüssen mich einfach nicht!» Dazu schaute man mich vorwurfsvoll an, als wäre der Jude, der da nicht gegrüsst hatte, mein eigener ­missratener Sohn. Und als hätte ich in dieser Angelegenheit für Ordnung sorgen können.

Bild: Fotostudio-MGB

Manches Mal habe ich in solchen Fällen zum – in meinen Augen eigentlich überzeu­ genden – Mittel der sachlichen Erklärung ­gegriffen: «Wissen Sie, orthodoxe Juden dürfen Sie nicht grüssen. Die sind verheiratet, und Sie sind ­nicht deren Ehefrau. Ihren Gruss zu er­ widern, ja, Ihnen womöglich gar die Hand zu geben, wäre für diese Menschen unsittlich. Was Sie also als mangelnden Benimm interpretieren, ist lediglich eine eigene Form von Anstand.»

Thomas Meyer (46) Als Jude gehört der Schriftsteller Thomas Meyer zu den 0,5 Prozent der Bevölkerung, zu denen die übrigen 99,5 Prozent manchmal ein etwas merkwürdiges Verhältnis haben.

Doch das verwandelte die missbilligenden Blicke mitnichten in verständnisvoll erleich­ terte. Vielmehr starrte man mich an, als hätte ich eine absurde Ausrede vorgetragen: Nicht grüs­sen dürfen? Wer kommt denn auf so eine blöde Regel? Zur Sicherheit wurde die Beschwerde deshalb wiederholt: «Aber, Herr

Meyer! Die grüssen mich nicht! Das ist doch unhöflich!» Auch ich wiederholte mich: «Eben nicht! Für diese Leute wäre es unhöflich, eine fremde Frau nur schon anzusehen.» So kommt man natürlich nirgendwohin, und vermutlich habe ich auf diese Weise eine ganze Reihe von ungegrüssten Leserinnen verloren.

Ich verlegte mich deshalb auf Humor und ­gelobte, wenn wieder mal jemand von einem ­Juden ignoriert worden war und sich bei mir ­darüber beklagte, den Übeltäter beim nächsten Synagogenbesuch zur Rede zu stellen: «Das war sicher der Jossi, dieser Rüpel», erwiderte ich betroffen nickend, «ich sags ihm beim nächsten Schabbes.» Aber irgendwie war das wohl eine zu kryptische Form der Ironie, denn man zweifelte abermals an ­meiner Wahr­ nehmungsfähigkeit: Wieso weiss der jetzt, wel­ chen ich meine? Die sehen doch alle gleich aus?

Schliesslich habe ich akzeptieren müssen, dass ich als einer der bekannteren Juden des Landes zum Ombudsmann der ganzen Truppe geworden bin. Daher hier mein Angebot: Wenn Sie v­ on einem bestimmten Juden nicht gegrüsst worden sind, melden Sie den Vorfall dem MigrosMagazin, Vermerk «Jüdisches Fehl­verhalten».

Ich werde Sie dann sozusagen stellvertretend grüssen, mit einer netten Postkarte. MM

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24 | 9.3.2020 | GARTEN

«Zggeti, Tomate und Schpinat» Damit sie im Sommer Gurken, Zucchetti und Tomätli aus dem eigenen Garten haben, setzen Patrick Stöpper und seine Söhne John und Jayden schon im Februar Samen in die Erde. Was sie wo gesät haben, wissen sie nach der Arbeit aber nicht mehr so genau.

Text: Rahel Schmucki Bilder: Monika Flückiger

«Voriges Jahr hatten wir ­ ‹e fetti Zucchetti› im Garten.»

John (5) erinnert sich an die Ausbeute des vergangenen Jahres.

«Die Kinder lieben die Tomaten, die sie dann schnäuseln können.»

Patrick Stöpper gärtnert oft mit seinen Söhnen Jayden und John.

GARTEN | 9.3.2020 | 25

Aussäen – im Topf oder im Freiland • Immer die Anleitung auf der Samentüte studieren!

• Einjährige Blumen oder Kräuter werden idealer­ weise in Saatschalen aus­ gesät. Terrakottaschale, ­Anzuchtplatte, Eierkarton, Joghurtbecher: Das Behält­ nis sollte Abflusslöcher im Boden haben.

• Die richtige Erde: Für einen guten Start verwendet man am besten Aussaaterde. Sie ist besonders locker, sodass das Wasser gut ablaufen kann. Samenkörner vertra­ gen kein stehendes Wasser.

Bei zu viel Feuchtigkeit fau­ len sie, bevor sie keimen.

• Saatgut auf der Aussaaterde verteilen und wenn es so­ genannte Dunkelkeimer sind leicht mit Erde bedecken, ohne sie hineinzudrücken.

Faustregel: Je kleiner das ­Samenkorn, desto dünner die Erddecke darüber.

• Anschliessend die Oberflä­ che leicht andrücken, damit das Saatgut auch Kontakt zum Substrat hat. Mit einem durchsichtigen Plastikdeckel abdecken, ab und zu lüften.

• Anzuchtschalen an einen hellen Ort stellen.

• Sogenannte Lichtkeimer werden nur leicht ange­ drückt und nicht abgedeckt.

A

uf dem blau-weiss ­gestreiften Plastiktischtuch liegt Erde.

Gartenschäufelchen, Hacken und Sämli liegen wild durcheinander. Immer am Montagnachmittag haben John (5) und Jayden (7) schulfrei, und ihr Vater Patrick Stöpper (40) verbringt mit ihnen den halben Tag zu Hause. Heute steht bei der Fa­milie in Wangen an der Aare BE Gartenarbeit auf dem Programm. Patrick Stöpper hat Aussaaterde, verschiedene Sämli und

Saatschalen gekauft, um Gurken, Tomaten und Zucchetti zu setzen. Vielleicht auch noch Rüebli und Spinat fürs Hochbeet.

«Diese Gemüsesorten haben meine Jungs am liebsten», sagt er, während er die Packungen öffnet und die Samen auf den Tisch unter der schattigen Laube vor dem Haus leert. Die Buben holen ihre Schäufelchen und Hacken aus einer Kiste und suchen sich eine kleine Giesskanne aus. Auf der Strasse neben dem Einfamilienhaus fahren ein paar Nach-

barskinder mit Inlineskates und Trottinett vorbei. Neugierig schauen sie durch die Hecke.

«Was macht ihr da?», fragt ein kleines Mädchen. «Mir tüe ­gärtnere», antwortet John und wässert demonstrativ die Erde neben der Hecke. Mittlerweile ist auch Vater Patrick bereit. Er hat für seine Söhne die Aussaaterde aus einem Plastiksack in grosse Töpfe umgefüllt und die Saatschalen aufgereiht. «So gibts ein bisschen weniger Chaos», sagt er.

Zusammen mit den Kindern zu

• Ab April, wenn die Erde wär­ mer ist, können einige Samen direkt im Freiland breitwürfig ausgesät werden: etwa Wie­ sensalbei, Johanniskraut oder Ringelblumen.

• Vorher die Erde von Unkraut befreien und lockern.

• Wenn man über die Aussaat ein Schutzvlies spannt, kann man Spätfröste abfedern und die Pflanzensprösslinge vor Räubern schützen.

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GARTEN | 9.3.2020 | 27

gärtnern, gehört bei den Stöppers zum Frühling. Im vergangenen Jahr wuchsen Salatgurken, Peperoni und Basilikum in ihrem kleinen Hochbeet, sie konnten Äpfel vom Baum im Garten ernten und Trübeli vom eigenen Strauch pflücken. «Die Kinder lieben vor allem die kleinen Cherrytomaten, die sie dann zwischendurch schnäuseln», sagt Patrick.

«E fetti Zucchetti»

Zucchetti dagegen sind bei den Jungs weniger beliebt. Die müsse er im Essen verstecken. «Zum Beispiel geraffelt im Gratin», flüstert Patrick, um das Geheimnis vor allem seinem Jüngsten nicht zu verraten. Trotzdem erinnert sich John noch gut an das Gemüse: «Voriges Jahr gabs eine fette Zucchetti», sagt er und wiederholt ständig «fetti Zucchetti» während er auf und ab hüpft.

«Ja, die war wirklich riesig. Etwa so gross», bestätigt Jayden und zeigt mit seinen Händen einen halben Meter an.

Behutsam füllt Jayden die Schälchen mit Erde, bohrt mit dem rechten Zeigefinger ein Loch in die Erde und versteckt

Auspflanzen Jedes Gewächs hat eine individuelle Wachstumsgeschwindigkeit. Einige Keime spriessen bereits nach Tagen, andere erst nach Wochen. Bis zum Auspflanzen dauert es noch weitere zehn Tage. Die Keimlinge stehen nach der Aussaat meist sehr eng und laufen dann Gefahr, sich gegenseitig in der Entwicklung zu behindern.

Deshalb:

• Sobald die Keimlinge zwei richtige Blätter haben (nicht zu verwechseln mit den Keimblättern!), müssen sie ausgedünnt werden: Man nimmt die stärksten Pflänzchen vorsichtig aus der Anzuchtschale.

• Mithilfe eines Pikierstabs werden sie in einen grösseren Behälter gesetzt, und zwar mit einem Abstand von fünf Zentimetern zueinander.

• Für die pikierten Pflänzchen wird eine reichhaltige Erde ausgewählt. Torffreie Bioerde eignet sich hier zum Beispiel sehr gut.

28 | 9.3.2020 | GARTEN

zwei bis drei Samen zwei Zentimeter unter der Erde. «Wir stecken immer mehrere Samen in ein Loch. So wächst sicher ­etwas», sagt Jayden. John, der kleinere der beiden, würde gerne mithelfen, aber er kämpft mit der Tisch­höhe. Nur mit Mühe erreicht er mit seinem Schäufelchen den Topf mit der Erde. ­Patrick holt ihm einen Schemel – jetzt kann er mit seinen Händen richtig in der Erde wühlen.

Die richtige Schreibweise

Nach kurzer Zeit sind die ersten Reihen Zucchettikerne gesät, und John beginnt mit den ­Gurken. Da fällt Jayden ein: «Wie wissen wir denn nachher, wo was drin ist?» Patrick Stöpper hat ­bereits Holzschildchen bereitgelegt. Jayden, der die erste Klasse besucht, darf sie beschriften. Er

kann schon fast alle Buchstaben schreiben. Nur «der H» ginge noch nicht so gut. «Schreib es einfach so auf, wie du denkst, dass es richtig ist», sagt Patrick und bringt ihm einen dicken schwarzen Filzstift. Jayden setzt sich konzen­triert an den Tisch und schreibt: Zggeti, Salatgurke, Tomate, Schpinat und Rübe.

Währenddessen hat John auch die restlichen Gurken- und Tomatensämli vergraben und jetzt dürfen die Jungs endlich ihre Giesskannen füllen. Kon­ zen­triert schütten sie Wasser über die Förmchen. «Das reicht, das reicht. Sonst gibts Taucherli», ruft Patrick und rettet die ­Samen vor dem Ertrinken.

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GARTEN | 9.3.2020 | 29

«Damit sicher etwas wächst, stecken wir mehrere Samen in ein Erdloch.»

Jayden (7) gärtnert gern

Moderate Bewässerung Liegen die Samenkörner in ihrem erdigen Bett, kommt die Bewässerung. Wichtig dabei: • Kräftige Güsse aus der Giesskanne sollte man vermeiden. Das würde die Samen ­wegschwemmen.

• Am besten ist es, den Topf in einen Behälter mit Wasser zu stellen – eine Wanne oder

ein Spülbecken etwa – und das Wasser hochsteigen zu lassen.

• Nach diesem ersten Bad wird das Saatgut regelmässig leicht befeuchtet. Das geht am besten mit einer Sprühflasche.

• Die Erde auf keinen Fall austrocknen lassen.

In der Erde stecken aktivierte Samenkörner.

Sobald man die Keimruhe des Saatguts ­unterbrochen hat, muss man es durch­ gehend feucht ­halten. Man darf es nun nicht mehr sich selbst überlassen.

• Nicht vergessen, regelmässig die Abdeckung zu entfernen, um den Keimlingen immer wieder frische Luft zuzuführen.

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30 | 9.3.2020 | GARTEN

Nature Heroes: Migros-Sammelaktion für grüne Daumen Ab sofort gibts an den Kassen der Migros- und «Do it + Garden»-­ Filialen bei jedem 20-Franken-­ Einkauf ein Sachet mit Pflanzen­ samen. 19 verschiedene Kräuter und ­Blumen l­ aden zum Gärtnern ein, darunter diese fünf:

jetzt die Gurken und wo die Zucchetti? «Ich glaube, da sind die Zucchetti drin», sagt Jayden.

Aber ganz sicher ist er sich nicht mehr. «Nicht so schlimm, wir lassen uns einfach überraschen», sagt Patrick und steckt zusammen mit den Buben die Holztäfelchen in die Erde. ­Etwas gelangweilt nimmt sich der kleine John ein leeres Schild und den Stift. Er schreibt das einzige Wort darauf, das er bereits schreiben kann: John. Das steckt er in eins der Töpfchen.

«Jetzt wächst hier ein kleiner John», sagt er und kann sich vor Lachen fast nicht mehr halten.

Die Aussaatschalen stellt ­Patrick Stöpper in die Küche.

Wenn die Pflänzchen genügend gross sind, wird er sie ins Freie

setzen. «Wahrscheinlich müssen wir sie dann noch mit Vlies abdecken, damit sie nicht ­erfrieren», sagt er.

Nach dieser anstrengenden Gartenarbeit sind die Kinder müde und etwas ungeduldig.

Für «Schpinat»- und Rüben-­ Sämli reicht heute die Kraft nicht mehr. Aber Patrick hat noch eine ­letzte Idee. Er holt ­einen viereckigen Topf vom Fenstersims. «Kommt, wir setzen hier noch ein paar Blumen­ sämchen und sagen Mami nichts ­davon. Dann blüht es plötzlich vor dem Fenster.» Ein letztes Mal nehmen John und Jayden ihre Schäufelchen in die Hände und füllen den Topf mit Erde.

Für diese Überraschung reicht ihre Energie noch. MM

«Wo stecken jetzt die Gurken und wo die Tomaten?»

Jayden (7) versucht mit seinem Vater ­herauszufinden, in welchem Töpfchen sie welche ­Samen vergraben haben.

Vermehren Gefällt einem eine Blume, kann man sie ganz einfach vermehren: Man sammelt ihre Samen.

• Dafür eignen sich ganz verschiedene Kräuter und Blumen, wie Sonnenhut, Zinnie oder Sonnenblume.

• Wichtig: Die Pflanze darf nicht

aus Saatgut mit der Bezeichnung F1 gewachsen sein.

• Die Samen müssen an der Pflanze reifen und dürfen erst geerntet werden, wenn sie ­richtig trocken sind.

• Das gesammelte und gut ­getrocknete Saatgut wird den

Winter über in einem Sachet oder Umschlag trocken und dunkel aufbewahrt.

• Unbedingt Tüten beschriften!

• Pflanzen aus weiter vermehrbarem – sogenanntem samenfesten – Saatgut eignen sich ­besonders gut.

Löwenmäulchen: Die farbenfrohe zweijährige Pflanze eine grosse, unkom­plizierte Blume. Sie begnügt sich mit wenig Platz und ­erfreut alle: Kinder haben Spass daran, seitlich in die Blüte zu kneifen, die sich dann wie ein­ ­Löwenmäulchen ­öffnet, daher ihr Name. Und Hummeln fliegen mit Freude hinein.

Johanniskraut: Die mehrjährige Pflanze mag die volle Sonne und den trockenen ­Boden. Ihre gelben Blüten haben einen leichten ­Weihrauchduft und hinterlassen eine rote Spur, wenn man sie mit den Fingern zerdrückt. Schmetterlingsraupen lieben sie.

Ysop: Eine weitere Staude, die Wärme bevorzugt und duftet. Sie ist bienenfreundlich und essbar: Fein g­ ehackte Blätter verleihen ­Suppen und Wild eine würzige Note, während ihre ­violetten Blüten Salate schmücken können.

Phacelia: Die zartblau blühende einjährige Pflanze kann an schönen Apriltagen im ­Freien ausgesät werden. Sie hilft Landwirten, weil sie Bestäuber ­anlockt, wie Gründünger wirkt, den ­Boden ­lockert und Unkraut erstickt.

Wiesenkümmel: Der hübsche Doldenblütler – nicht zu verwechseln mit Kreuz­küm­mel – ist ein Wiesenkraut, dessen ­Samen von K ­ öchen geschätzt werden. Frisch geschnitten passt ­ das Kraut wunderbar zu einem Tomatensalat.

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Flauschige Festboten Der Frühling liegt an manchen Tagen bereits in der Luft – und das Osterfest naht.

Wir feiern es mit Pompon-Vögelchen, die Zweige bevölkern. Eine Anleitung in fünf Schritten.

Text: Carine Rohrbach

Das braucht es: • Wolle (je dicker, desto schneller entsteht ein Pompon) • Pfeifenputzer • Verschiedene Federn • Bastelfilz • Heissleim • Wackelaugen

1

Karton zuschneiden Pompons lassen sich leicht mit einem rechteckigen Kartonrahmen herstellen: Dazu schneidet man zuerst eine Art «Bilderrahmen» aus ­einem Stück Karton zu.

Die Breite des Rahmens entspricht dem Durchmesser des Pompons. ­­ An einer der längeren ­Seiten wird eine kleine Kerbe in den Karton ­geschnitten, die als ­Fadenhalter dient.

2

Wolle wickeln Nun wird die Wolle um den Rahmen gewickelt.

Je mehr Wolle, desto dichter der Pompon.

Ein Wollknäuel reicht für etwa zwei bis drei Pompons. Ist die Wolle um den Rahmen geschlungen, wird in der Mitte des Lochs längs ein doppelter Wollfaden gezogen, um die Wolle abzubinden.

Die Enden des Abbindefadens nicht abschneiden.

3

Pompon formen Nachdem die Fäden entlang den Kanten auf den beiden Rechteckseiten durchschnitten sind, kann der Pompon «frisiert» und in Form gebracht werden. Die Abbinde­ fäden werden weiterhin nicht gekürzt.

4

Beine gestalten Jetzt werden die Pfeifenputzer für die Vogel­ beinchen mit den Enden des Abbindefadens festgebunden. Auf die Beinchen reiht man nach Lust und Laune Perlen. Mit ­einem weiteren Pfeifenputzer lassen sich Füss­ chen basteln.

5

Augen, Schnabel und Flügel anbringen Die Augen können aus Filz zugeschnitten werden, auch Wackelaugen eignen sich gut. Für die Flügelchen werden bunte Federn in den Pompon gesteckt. Der Schnabel besteht ebenfalls aus Filz und wird wie alles andere auch mit Heissleim fixiert.

Wer mag, verleiht den Piepmätzchen auch noch eine Schwanzfeder.

Bilder: zVg

Der Basteltipp stammt aus dem Blog von Do it + Garden.

Weitere Basteltipps: blog.doitgarden.ch

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34 | 9.3.2020 | KOLUMNE

Pistenrowdy 1, 2 ODER 3 ? In dieser Saison ist der Kleine (4) erstmals auf den Ski gestanden. Wobei «stehen» es nicht wirklich trifft: Er fuhr, ohne zu bremsen.

In der Skischule hat er zwar die sogenannte Pizza gelernt, er hat sich aber, wie im Restaurant, jeweils für Pommes frites ent­schieden. Oder im Skilehrerjargon: Ski parallel und Gas geben statt Stemmbogen fahren. Seine Voll-Risiko-­ Strategie hat seinen Bruder und selbsternannten

Trainer grosse Hoffnungen fürs Skirennen ­hegen lassen. Und so hat der Grosse (9) dem Kleinen noch allerhand Tipps mitge­geben: nie bremsen, keinen Pfosten aus­lassen, in die Hocke gehen. Schliesslich ist der Kleine am Start so verwirrt und nervös, dass er den Slalom im Schneckentempo absolviert: Er wird Vierter – von fünf. Nummer fünf hat schon nach der ersten Kurve die Ski ausgezogen. Der Grosse ist enttäuscht, der Kleine auch. Mit Tränen in den Augen sagt er: «Ich hätte gerne gewonnen.»

– Und jetzt? MM 1 Ich tröste ihn: «Nächstes Jahr kannst du

Gold holen, wenn du hart trainierst.»

2 Ich gestehe: «Wir haben auch gedacht,

dass du schneller sein würdest.»

3 Ich erkläre ihm, wie unwichtig dieses Rennen

für sein Leben ist.

Illustration: Lisa Rock; Bild: René Ruis

Monica Müller (45) hat zwei B ­ uben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 1: Der Kleine war lange ein Wintermuffel. Ich möchte nicht, dass sein Medaillenpech die neu entdeckte Freude am Skifahren trübt.

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BROT | 9.3.2020 | 47

Frisches Brot mit knuspriger Kruste und luftig-leichter Krume – so lieben wir es

Unser täglich

Brot…

... gönnen wir uns rund um die Uhr. Eine Ode an das beliebte Grundnahrungsmittel: mit Gelingrezepten für Sauerteigbrot und Hefezopf, Tipps zur Brotverwertung – und einem inspirierenden Blick über den Tellerrand.

48 | 9.3.2020 | BROT

Sauerteigbrote sind

der letzte Schrei

Die Urzeit-Brote werden ohne Hefezusatz gebacken – wie schon vor Tausenden von Jahren. Wie das geht? Wir verraten es hier.

Text: Melanie Michael Rezepte: Anja Steiner

Ü

ber Sauerteig wurde in den vergangenen Jahren fast so viel diskutiert wie über den amerikanischen Präsidenten.

Ganze Foren widmen sich dem Teig.

Hobby- und Halbprofibäcker tauschen sich über die Herstellung und das Gedeihen ihrer Sauerteigansätze aus.

Der Star am Brothimmel wird in unzähligen Backbüchern gefeiert. Und klar ist: Was einst der gut sortierte Wein­ keller war, ist heute das Alter des hei­ mischen ­Sauerteigansatzes.

Der Sauerteigstarter besteht aus Wasser und Mehl. Mikroorganismen und wilde Hefe, die beide von Natur aus im Mehl und in der Luft enthalten sind, sorgen für die Fermentation des Gemischs. Sauerteigansatz wird an­ stelle von Hefe zum Backen von Brot verwendet. Eine der ältesten Sauer­ teigbäckereien in San Francisco backt noch heute mit einem Sauerteigansatz, der 1849 angerührt wurde.

TIPPS • Brot nicht im Gärkörbchen backen, es würde festkleben.

• Brot kann direkt in einer beschichteten Cakeform gebacken werden.

• Das Brot ist in einem Brotsack einige Tage haltbar, der saure Geschmack kann sich verstärken.

• Gärkörbchen gibts in Internetshops und im Fachhandel.

Gehegt und gepflegt werden die Teigklümpchen teils fast wie Haustiere oder Kinder. In Schweden, dem Land der Sauerteig-Ultras, gibt es sogar ­Sauerteighotels, in denen die Teige übernachten können, wenn Herrchen oder Frauchen verreist. Denn: Lässt man das Wasser-Mehl-Gemisch zu ­lange a­ llein, stirbt es. Im Sauerteig­ hotel werden die Klümpchen mit Mehl und Wasser gefüttert und ganz nach Fünfstern- und Spa-Hotel-Manier ­liebevoll massiert. In Amerika gibt es inzwischen gar den «­ National Sour­ dough Bread Day», am 1. April, an dem das Brot einen ganzen Tag lang ge­bührend gefeiert wird. MM

Bilder: MGB Fotostudio; Styling: Ruth Küng

Spa-Ferien für den Teig

BROT | 9.3.2020 | 49

Hier gehts lang, zur Mutter aller Teige SAUERTEIGANSATZ Ergibt 400 Gramm Zutaten 500 g Roggenmehl 5 dl Wasser

SAUERTEIGBROT Ergibt ein Brot à 1 Kilogramm

1. 100 g Mehl mit 1 dl Wasser

v­ errühren. In eine Glasschüssel oder ein Einmachglas geben. Mit Haushaltspapier zudecken. Bei Zimmertemperatur (ca. 21 °C) stehen lassen, bis sich Blasen bilden (2–5 Tage). Sobald sich Blasen bilden, Teig füttern, d. h.

100 g Mehl und 1 dl Wasser zum Ansatz geben und gut verrühren.

In ein sauberes Gefäss füllen und mit Haushaltspapier zudecken.

Bei Zimmertemperatur weitere 2–3 Tage stehen lassen, bis sich noch grössere Blasen bilden.

Zutaten 200 g Sauerteigansatz (½ Ansatz) siehe Rezept rechts 3 dl Wasser 200 g Roggenmehl 500 g Weissmehl 2 TL Salz (ca. 12 g) Mehl zum Formen und Aufgehenlassen 1. Sauerteigansatz in einer gros­

sen Schüssel mit dem Wasser und der Hälfte des Roggenmehls verrühren. Schüssel mit einem Küchentuch bedecken und bei ­Zimmertemperatur 1–2 Stunden ­ruhen lassen, bis sich im Teig Blasen bilden.

2. Die Hälfte des Sauerteig­

ansatzes wegwerfen. Dem rest­ lichen Ansatz 100 g Mehl und 1 dl Wasser beigeben und gut verrühren.* In ein sauberes Ge­ fäss füllen, mit Haushaltspapier zudecken und im Kühlschrank 1 Woche ruhen lassen. Vom ­Ansatz jeweils, wenn er wieder ­Blasen bildet (ca. 1 Woche), noch zweimal die Hälfte entsorgen und den Rest mit je 1 dl Wasser und 100 g Mehl ergänzen. Wenn er dann wieder stark Blasen wirft, verwenden.

2. Restliches Mehl und Salz

beigeben. Alles zu einem glatten, ­geschmeidigen Teig kneten.

Am besten über Nacht an einem ­warmen Ort auf das Doppelte aufgehen lassen.

3. Teig auf wenig Mehl nochmals

gut durchkneten und zu einem Laib formen. Diesen in ein gut bemehltes Gärkörbchen oder in eine Cakeform geben. Mit einem Tuch bedecken. Teig nochmals 1–2 Stunden aufgehen lassen.

4. Backofen auf 200 °C vorhei­

zen. Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech stürzen. In der Ofenmitte 40–45 Minuten ­backen. Herausnehmen und ­auskühlen lassen.

Zubereitung ca. 30Minuten Geübte + ca. 16 Stunden aufgehen lassen (je nach Temperatur) + 40–45 Minuten backen + auskühlen lassen

Pro Brot ca. 85 g Eiweiss, 11 g Fett, 573 g Kohlenhydrate, 11 900 kJ/2810 kcal

TIPPS • Für 1 Brot die Hälfte des Ansatzes verwenden, restlichen Ansatz wie beschrieben füttern.

• Bei richtiger Pflege (Fütterung) lässt sich der Sauerteigansatz sehr lange bewahren. Der natürliche Gärvorgang kann jedoch aus diversen Gründen, etwa Verun­reinigung oder Klimawechsel, misslingen.

• Trennt sich der Ansatz, mit Schwingbesen gut verrühren.

• Ansatz in einem Glasgefäss à gut 5 Deziliter aufbewahren: Er gewinnt an Volumen.

Zubereitung ca. 10 Minuten Geübte + ca. 2 Wochen ruhen lassen + ca. 10 Minuten wöchentlich pflegen (füttern)

* Für eine optimale Entwicklung des Ansatzes füttert man stets mit der gleichen Menge an Mehl und Wasser. Wer die Hälfte des Teigs nicht wegwerfen mag, kann sie beispielsweise verschenken oder mit Weizenmehl füttern, um einen Weizensauerteig zu erhalten.

50 | 9.3.2020 | BROT

Mexiko

1 Beim Wort Mexiko denken alle an Maistortillas. Dass aus dem goldenen Korn seit eh und je auch feines Maisbrot gebacken wird, ist weniger bekannt. Für die Schärfe kommen Chilis oder Jalapeños in den Teig – durch die Beigabe von Buttermilch wird sie etwas gemildert.

Brasilien

2 Brasilien-Reisende schwärmen nach ihrer Rückkehr nicht ­ selten vom Pão do queijo, das in fast jeder Bäckerei des Landes angeboten wird. Das ­Käsebrötchen besteht aus einem Brandteig mit gluten­freier Tapiokastärke, die aus der Maniokwurzel gewonnen wird.

Für Konsistenz und Geschmack sorgt Joghurt im Teig.

Liberia

3 Das Reisbrot aus Liberia ist ­ die afrikanische Variante des Bananenbrots. Im Teig verar­beitete reife Bananen ­sorgen dafür, dass das Brot ­ auch nach einer Woche noch feucht und geniessbar ist. Dank des verwendeten Reismehls ist das süsse Brot glutenfrei.

Irland

4 Statt Hefe landet beim irischen Sodabrot Natron im Teig. Und weil er dadurch sofort aufgeht, kann er nach der Zubereitung direkt in den Ofen.

Deutschland

5 Wegen seiner nicht sehr «brottypischen» Konsistenz schmeckt es nicht allen: das aus Sauerteig, Roggenschrot und -körnern über lange Zeit mehr gedämpfte als gebackene Pumpernickel.

Viele Legenden beanspruchen, den Ursprung des Namens zu erklären. Eine amüsante besagt, dass auch Napoleon kein Fan des süsssäuerlichen Schwarzbrots war. Mit den Worten «c’est bon pour Nickel» soll er befohlen haben, dass man es seinem Pferd Nickel verfüttere.

Türkei

6 Simit ist die türkische Version eines Bagels und wurde schon im 16. Jahrhundert in Istanbul gebacken. Das Besondere: Den geformten Simit-Ring tunkt man zuerst in ein Fruchtmelasse-­ Wasser-Gemisch, bevor man ihn bäckt. Zu Simit wird türkischer Tee oder Ayran, ein ge­ salzener Joghurtdrink, gereicht.

Äthiopien

7 Der luftige Sauerteigfladen Injera erinnert eher an die ­Konsistenz einer Omelette und wird zu vielen äthiopischen ­Gerichten serviert. Auf ein Stück Injera gibt man eine Portion Eintopfgericht und isst alles zusammen – ganz ohne Besteck.

Indien

8 Traditionell im TandooriOfen gebacken, wird das indische Fladenbrot Naan als Beilage zu so manchem indischen Gericht serviert. Man geniesst es pur, gefüllt oder mit ­Knob­lauch und Butter getoppt (Garlic Naan). Für die besondere Kon­sistenz und den Geschmack sorgt Joghurt im Teig. Viele indische Dörfer hatten früher im Dorfzentrum einen Gemeinschafts-Tandoori-­ Ofen, damit alle Naan backen konnten. Hierzulande gelingt Naan natürlich auch in der Pfanne.

Brotiges

aus aller Welt

Pumpernickel, Simit oder Mantou – Brot kennt viele Namen. Und überraschende Zutaten, je nach nationalen Vorlieben. Eine Entdeckungsreise rund um den Globus.

Text: Melanie Michael Illustration: Illumueller

BROT | 9.3.2020 | 51

Andere Länder, andere Teige – von sauer bis süss Nepal

9 In den Teig für Sel roti kommen Reismehl, Zucker und Butter – für die typische Würze sorgen Kardamom oder Gewürznelken. Der süssliche Brotring, der wie ein Donut frittiert wird, kommt vorwiegend an nepalesischen Festen auf den Tisch.

China

10 In China heisst das täglich Brot Mantou. Die weisslichen Dampfbrötchen aus Weizen­ mehl, Wasser und Hefe wer­ den zum Frühstück oder als Beilage gegessen.

Japan

11 In japanischen Backöfen entsteht das Melonenbrot.

Dabei wird nicht etwa Melone verarbeitet, sie ist nur die op­ tische Inspirationsquelle: Die Netzstruktur auf der Brotrinde erinnert an die Schale der japanischen Zuckermelone.

Samoa

12 (POLYNESIEN) Die Samoaner backen am liebsten Fa’apapa, ein süsses Kokosnussbrot. Zu den Zutaten gehören Mehl, Zucker, Kokosflocken, Kokosmilch und etwas Backpulver. Früher, als noch kein Backpulver ver­ wendet wurde, war das Brot so kompakt und hart, dass man sich daran fast die Zähne ausbiss. MM

Der Beste seiner Klasse.

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BROT | 9.3.2020 | 53 Video-T ipp Zöpfeln ist keine ­Hexerei: ­migusto.ch/ zopf-flechten

Zöpfe bereiten

wie Backprofis

Zöpfe sind ihr täglich Brot: Als Bäckerin in einer Migros-Hausbäckerei fertigt Zoé Matter jede Woche Hunderte davon. Sie verrät die besten Tricks, wie der Sonntagszopf auch Laien gelingt.

Text: Claudia Schmidt

F

rische Hefe oder die ­getrocknete Variante?

Für viele beginnen die Unsicherheiten in der heimischen Backstube schon bei der Wahl des Triebmittels. Für Zoé Matter, Bäckerin in der Hausbäckerei Olten SO, ist die Sache klar: «Wir backen mit ­frischer Hefe. Das Aroma wird dadurch süsser und runder, und der Teig geht besser auf.»

Schon der nächste Schritt mag manchen Hobbybäcker erstaunen: Die Hefe wird nicht in der Flüssigkeit aufgelöst. «Das ist nicht nötig – einfach in die Schüssel zum Mehl bröckeln.»

Beim Kneten löse sich die Hefe automatisch auf. Was natürlich voraussetzt, dass man den Teig ganz gründlich knetet. Aber das ist für eine Bäckerin selbstverständlich: «Man muss ihn gut kneten, nur dann wird die Oberfläche schön glatt.» So lässt sich der Teig später auch leicht zu Strängen formen. Hat man hingegen zu wenig geknetet, ziehen sich diese wieder zusammen.

Man darf den Teig beim Kneten auch gern auf den Tisch schlagen, besonders dann, wenn die heimische Küchenmaschine nicht kräftig genug ist.

Bild: Gaetan Bally

Frischen Zopf für den Brunch

Zoé Matters nächster Tipp gilt dem Fertigen der Teigstränge: ­ Sie formt die Enden spitz auslaufend. So kann man sie später beim Zöpfeln nur noch zusammendrücken und unter den Zopf stecken.

Nach dem Zöpfeln wird der Teig in der Hausbäckerei erst-

Eine schöne Kruste erhält der Zopf, wenn er zweimal mit verquirltem Ei bestrichen wird.

Ein grosser Pinsel erleichtert den ­Profis die Arbeit.

mals mit verquirltem Ei bestrichen.

«Daheim kann man noch je eine Prise Zucker und Salz hinzugeben, dann entsteht eine homogenere Streiche», verrät die Bäckerin.

Nachdem der Teig geruht hat, wird der Zopf kurz vor dem Backen noch einmal bestrichen. Das verleiht ihm eine besonders schöne, gleichmässige Farbe.

Wer daheim zum Sonntagsbrunch einlädt, muss übrigens nicht wie ein Bäcker um vier Uhr morgens in der Backstube ­stehen. Ganz entspannt geht es, wenn man den Zopf am Vor-

Am Abend kneten und flechten, am Morgen backen

abend zubereitet und über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt. «Die Temperatur darf nicht über fünf Grad betragen, sonst geht der Teig weiter auf.»

Am nächsten Morgen lässt man den Zopf kurz bei Zimmertemperatur stehen – dann ab ­damit in den Ofen. Und wenn der Teig doch aufgegangen ist, während man geschlafen hat ?

«Dann schlägt man die Luft aus dem Teig, faltet ihn mehrmals und lässt ihn noch einmal eine Viertelstunde lang ruhen.»

Auf ­einen feinen Zmorge! MM

54 | 9.3.2020 | BROT

Von wegen

altbacken

Brotreste den Enten verfüttern oder sogar wegschmeissen? Nicht mit uns!

Wir haben unkomplizierte Rezepte für altes Brot: Panzanella, Paniermehl und Croûtons lassen vergessen, dass es sich eigentlich um Resteessen handelt.

Text: Claudia Schmidt Rezepte: Andrea Pistorius

Traditionell bereitete man Reibebrot – nomen est omen – auf einer Reibe zu.

In Zeiten von Hochleistungsgeräten übernehmen diese Aufgabe Mixer und Cutter.

TIPPS: Mit Hackfleisch zu Hacktätschli oder Hackbraten formen (in Wasser oder Milch einweichen und verkneten).

Paniermehl und Parmesan zu gleichen Teilen mischen und zum Gratinieren verwenden.

Croûtons

Die Brotwürfel peppen Salate und Suppen auf.

Dazu eignet sich nicht nur Toastbrot, sondern auch andere Sorten. In mund­ gerechte Stücke geschnitten, lässt man die Croûtons trocknen, bis sie nicht mehr weich sind. Luftdicht lagern.

TIPPS: Vor dem Verwenden in wenig Olivenöl knusprig braten.Mit Curry, Paprika oder getrockneten Kräutern bestreuen.

Brotchips

Für feine Chips aus Brotresten das Brot in dünne Scheiben schneiden. Mit Olivenöl oder flüssiger Kräuterbutter beidseitig bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 200 °C 10 bis 15 Minuten rösten.

Zwischendurch die Scheiben einmal wenden.

TIPP: Die Chips eignen sich für Dips, aber auch für Suppen, beispielsweise für eine Fischsuppe mit Rouille.

Brotstängeli

Die knusprigen Stängel sind perfekt als Beilage, die man beispielsweise in ein weich­gekochtes Ei tunkt. Dazu Brotreste in etwa sieben Zentimeter lange Stängel schneiden und in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett knusprig rösten.

TIPP: Die Brotstängeli passen nicht nur hervorragend zu einem 3-Minuten-Ei, sondern auch zu Dips.

Bilder: MGB Fotostudio; Styling: Ruth Küng

Paniermehl

BROT | 9.3.2020 | 55

Der Apfelauflauf hat das Zeug zum Lieblingsabendessen APFELAUFLAUF Zutaten für 4 Personen (1 Auflaufform oder 1 Blech à ca. 14 × 20 cm)

40 g Baumnüsse 40 g Cranberries 20 g Butter 400 g Zopf oder Weissbrot

vom Vortag 600 g Äpfel, z. B. Gala 6 EL Zucker 1 TL Zimt 1 Beutel Vanillezucker 6 dl Milch 1 grosses Ei 1 EL Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung

1. Backofen auf 200 °C vorheizen. Baumnüsse und Cranberries grob hacken. Eine ofenfeste Form mit wenig Butter einfetten.

Zopf in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Äpfel samt Schale jeweils von zwei Seiten bis ans Kerngehäuse in dünne Scheiben hobeln. Restliches Fruchtfleisch vom Kerngehäuse und in kleine Stücke schneiden. Auf dem Formboden verteilen. Zucker, Zimt und Vanillezucker mischen, wenig beiseitestellen. Rest mit der Milch in einer Schüssel mischen.

2. Brotscheiben nacheinander kurz in die Milch tauchen. Mit Apfelscheiben, Cranberries und Nüssen in die Form schichten.

Ei mit der restlichen Milch im Schälchen verquirlen. Guss über den Apfelauflauf giessen. Mit beiseitegestelltem Zimt-Zucker bestreuen und mit Butterflocken belegen. In der unteren Ofenhälfte ca. 35 Minuten goldbraun backen. Lauwarm oder kalt und mit Puderzucker bestäubt servieren.

TIPP

Schmeckt auch am folgenden Morgen. Reste in einer Bratpfanne in wenig Butter anbraten.

Zubereitung ca. 20 Minuten Geübte + ca. 35 Minuten backen Preis: mittel

Pro Person ca. 18 g Eiweiss, 27 g Fett, 102 g Kohlenhydrate, 3100 kJ/750 kcal

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BROT | 9.3.2020 | 57

Der Brotsalat ist nicht nur im Sommer ein Hit

WINTERGEMÜSE-PANZANELLA Zutaten für 4 Personen

300 g Karotten 2 Zwiebeln 200 g Federkohl 300 g altbackenes Ruchbrot 1 Orange,

z. B. Blutorange 6 EL Olivenöl 2 TL italienische Kräuter mischung Salz Pfeffer

Zubereitung

1. Karotten in kleine Würfel, Zwiebel in Spalten, Federkohl in Streifen schneiden. Brot in kleine Stücke brechen und auf einem Backblech verteilen.

Von der Orange wenig Schale abreiben, Orange auspressen.

2. Olivenöl, Kräutermischung sowie wenig Salz und Pfeffer zu einer Marinade mischen, ⅓ der Marinade mit Karotten und Zwiebeln mischen, ⅓ auf das Brot träufeln, Rest mit Orangen­ saft mischen und beiseitestellen.

3. Backofen auf 200 °C vorheizen.

Brot in der Ofenmitte ca. 8 Mi­ nuten rösten. Inzwischen Karotten und Zwiebeln in einer Bratpfanne braten, Federkohl und wenig Wasser dazugeben.

Ca. 4 Minuten braten, bis das Gemüse gar ist. Mit Brot und Orangensauce mischen. Nach Belieben nochmals mit Ge­ würzen abschmecken und sofort geniessen. Wer das Brot lieber weicher mag, kann den Salat vor dem Genuss noch einige Minuten ziehen lassen.

Zubereitung ca. 30 Minuten Preis:

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Pro Person ca. 11 g Eiweiss, 16 g Fett, 46 g Kohlenhydrate, 1600 kJ/390 kcal

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Ein M frischer.

9.3.2020 | 59

s ro

ig el M s Ba Verlosung 5 × 2 Tickets für die Swiss Comedy Night Teilnahme: E-Mail mit Stichwort «Comedy» bis 17.3. an: verlosung@ migrosbasel.ch

«Es ist wie ein Klassentreffen»

Am 18. April trifft sich bei der Swiss Comedy Night im Musical Theater Basel die Crème de la Crème der Schweizer Comedy-Szene. Das Migros-Magazin traf sich vorab mit Kliby und Caroline.

K

liby, du bist nun seit über 40 Jahren der schweizweit bekannteste Bauchredner.

Wie kam es dazu?

Bei der Aushebung zur Rekrutenschule hat mir der Militärarzt ­gesagt, dass ich beim Reden einstatt ausatme. Ein Kollege – ein Tischzauberer, dem ich das ­erzählte –, hat mir ein Buch über Zauberei gegeben, in dem ein Abschnitt genau dieser Atemtechnik gewidmet war. Ohne es zu wissen, beherrschte ich also schon früh die richtige Atmung, die man für das Bauchreden braucht. Danach habe ich zu Hause vor dem Spiegel trainiert und 1973 am Silvesterball des Männerchors Bazenheid meinen ersten Auftritt bestritten. Danach ging es los mit vielen kurzen Auftritten. 1975 entdeckte mich Kurt Felix, und

Text und Bild: Moritz Weisskopf

zwei Jahre später engagierte er mich für die Sendung «Teleboy».

Danach waren Caroline und ich plötzlich in aller Munde.

Seit Jahrzehnten bist du mit ­Caroline unterwegs. Hast du es auch mal mit anderen Figuren versucht?

Anfangs trat ich mit einer gekauften Stoffente auf. Caroline kam 1975 dazu, als ich meine Frau kennenlernte und sie mir die Puppe nähte. Caroline hält heute noch, auch wenn man sie ab und zu ­flicken muss. Ich würde sie gegen keine andere Puppe eintauschen.

Wie hat sich die Comedy-Szene aus deiner Sicht in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Sehr stark. Als ich anfing, war die Schweizer Comedy-Szene sehr klein. Inzwischen gibt es viel

mehr Künstler, in diesem Metier.

Manche Komiker sind für meinen Geschmack etwas zu sehr unter der Gürtellinie. Das ist nicht mein Stil. Ich will einfach eine saubere Sache machen, mit einem Augenzwinkern, nie beleidigend, denn bei mir schauen auch Kinder zu.

Hat sich dein Publikum auch entwickelt?

Viele kommen zu mir und sagen mir, «ich bin mit Ihren Kassetten aufgewachsen». Dann gibt es diejenigen, die ihre Kinder an meine Auftritte mitnehmen, um ihnen zu zeigen, worüber sie früher gelacht haben. Diese Art von Humor kommt bei Kindern auch heute noch gut an. Das freut mich sehr.

Am 18. April findet im Musical Theater die Swiss Comedy Night statt. Was ist speziell daran?

Es ist wie ein Klassentreffen.

Man trifft alte Bekannte, aber auch immer wieder mal neue ­Gesichter. Es ist auch immer spannend, die anderen Auftritte mitzuerleben. Das Publikum hat so die Möglichkeit, von vielen verschiedenen Künstlern das Beste zu sehen.

Auf welchen Comedian freust du dich am meisten?

Auf alle! Ich freue mich, die, die ich noch nicht kenne, endlich kennenzulernen. Bei den a­ nderen weiss ich, dass sie einfach super sind. Mit Michel Gammenthaler bin ich vor Kurzem auf der ­Bühne gestanden. Joël von ­Mutzenbecher kenne ich von meinen Auftritten im Comedy im Balz und die anderen sind auch Grössen im Geschäft. Es wird sicher ein toller Abend! MM

60 | 9.3.2020 | MIGROS BASEL

Natur hautnah erleben Das Projekt «Gärtli im Park» vermittelt Kindern viel Wissenswertes rund um den Kreislauf der Natur.

Am 8. April startet das «Gärtli» in die dritte Saison.

Text und Bilder: Moritz Weisskopf

N

och wächst nicht sonderlich viel.

Der Boden ist mehrheitlich braun, hie und da ein paar junge Nüssli­ salate und irgendwo zeigt sich die erste Tulpenspitze, die sich langsam ihren Weg nach oben bahnt. Doch bald ist er vorbei, der Winterschlaf. Bald schiessen die Tulpen aus dem Boden, dann beginnt wieder die ­Gartensaison. So auch im Park im Grünen in Münchenstein, wo am 8. April das «Gärtli im Park» in die dritte Saison geht.

Das «Gärtli» ist Teil des gemeinnützigen Projekts «Gartenkind», einer Kooperation zwischen Bioterra und der Migros. Mit dem Ziel, Kindern den Umgang mit der Natur und das Bewusstsein für gesunde Lebensmittel näherzubringen, können beim «Gärtli im Park» Sechs- bis Zwölfjährige unter fachkun­ diger Anleitung eine Saison lang einen Gar­ ten unter biologischen Aspekten bewirtschaf­ ten und darin säen, pflanzen, jäten, giessen und ernten. Nicht nur im Garten können sich die Kinder betätigen. In einem kleinen Pavil­ lon werden Erntetaschen bemalt, eine Vogel­ scheuche wird gebaut, Gewürzsalz hergestellt und vieles mehr. «Das Schöne an diesem Pro­ jekt ist, dass es absolut ungezwungen ist. Man muss sich nicht anmelden und kann sich dem widmen, was einen am meisten interessiert.

Natürlich haben wir einen Plan, was an dem jeweiligen Tag alles an Arbeiten ansteht, doch die Kinder können selbst entscheiden, ob sie in der Erde wühlen, giessen, setzen oder bas­ teln wollen», erklärt Eva Coors. Seit der Erst­ durchführung vor drei Jahren, begleitet sie das Projekt und vermittelt den Kindern wert­ volles Wissen rund um den Kreislauf der Na­ tur. Ihr zur Seite steht in diesem Jahr Claudia Dübi. Die gelernte Gärtnerin hat die Naturver­ bundenheit von ihren Eltern und Grosseltern vererbt bekommen und versucht sie nun an die nächsten Generationen weiterzugeben.

«Es ist wichtig, schon als Kind eine Natur­ verbundenheit zu entwickeln, denn sie bleibt meistens bis ins Erwachsenenalter erhalten», erklärt Dübi. Die Kinder sollen den Kreislauf der Natur verstehen können und die prak­ tische Arbeit kennenlernen, die damit verbun­ den ist. So erfahren sie unter anderem, dass Würmer dafür sorgen, dass neue, fruchtbare Erde entsteht. «Wir versuchen dieses Wissen nicht theoretisch wie im Biologie­unterricht zu vermitteln, sondern praktisch und erfahrbar», sagt Eva Coors.

Selbstangepflanztes schmeckt besser

Obwohl das Angebot auf Kinder ausgerichtet ist, können auch Erwachsene viel lernen. Es

Der selbstgeerntete Salat schmeckt auf ­jeden Fall besser als ein gekaufter.

kommt immer mal wieder vor, dass Eltern Fragen stellen und mithelfen. So wird das Gärtnern zu einem Erlebnis, in das Eltern und Kinder gemeinsam eintauchen können.

Viele Kinder getrauen sich im ersten Mo­ ment nicht recht, etwas frisch vom Strauch zu probieren – was nicht auf dem Teller liegt, wird ungläubig beäugt. Doch nach einer Weile ist die Neugier stärker, und es wird probiert, was die Natur zu bieten hat. Nach einer Weile schmeckt den Kindern der selbstgepflückte Salbei oder der selbstgeerntete Salat plötz­ lich besser, als der, den sie normalerweise auf dem Teller haben. «Das hat mit dem Bezug zum Lebensmittel zu tun und mit dem En­ gagement, das sie selbst hineinstecken. Es ist die Frucht ihrer eigenen Arbeit, und die schmeckt einfach gut», so Eva Coors.

Wenn die neue «Gärtli im Park»-Saison am 8. April beginnt, können sich die Kinder auf ein spannendes Programm freuen: Der Nüsslisalat wird geerntet, und verschie­ denfarbige Kartoffeln werden gepflanzt. Zu­ dem können die Tulpen, die im vergangenen Herbst ­gesetzt wurden, dann geschnitten und zu schönen Sträussen gebunden werden. ­Danach findet das Gärtnern bis September an jedem letzten Freitag im Monat (Ausnahme: Juni) bei jeder Witterung statt. MM

9.3.2020 | 61

s ro

ig el M s Ba

AUFRUF

An die Mitglieder der Genossenschaft Migros Basel Liebe Mitglieder,

in rund 12 Wochen finden in unserer Genossenschaft Erneuerungswahlen statt.

Für eine neue vierjährige Amtsdauer (2020 bis 2024) sind zu wählen: • 60 Mitglieder des Genossenschaftsrats (die Frauen müssen im Genossenschaftsrat die Mehrheit bilden) • 7 Mitglieder der Verwaltung (einschliesslich ­deren Präsidentin bzw. Präsident) • 9 Mitglieder der Delegiertenversammlung des Migros-Genossenschafts-Bundes • ein Vertreter/eine Vertreterin, der/die die ­Genossenschaft in der Verwaltung des Migros-­ Genossenschafts-Bundes vertritt (diese/r muss dem ­Genossenschaftsrat, der Verwaltung oder der Geschäftsleitung der Genossenschaft angehören)

Termine «Gärtli im Park»

Kohlrabisetzlinge werden eingepflanzt.

Eva Coors und Claudia Dübi begleiten das Projekt «Gärtli im Park».

Mittwoch, 8. April: Saisoneröffnung Freitag, 24. April: 1. Gärtnern Freitag, 29. Mai: 2. Gärtnern Freitag, 19. Juni: 3. Gärtnern Freitag, 31. Juli: 4. Gärtnern Freitag, 28. August: 5. Gärtnern Freitag, 25. September: 6. Gärtnern Mittwoch, 7. Oktober: Saisonabschluss

Freitag: 14 bis 16.30 Uhr, Mittwoch: 14 bis 17 Uhr. Das Gärtnern und die Anlässe sind kostenlos.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Infos: bioterra.ch/gartenkind

Für eine zweijährige Amtsdauer (2020 bis 2022) ebenfalls zu wählen ist: • die Revisionsstelle

Alle Mitglieder können Wahlvorschläge einreichen.

Diese müssen den Bestimmungen der Statuten der Genossenschaft Migros Basel (Art. 35) und des Wahlreglements der Genossenschaft Migros Basel (§ 27) entsprechen. Die entsprechenden Dokumente können gegen Vorweisung des Anteilscheins/Mitgliederausweises in unseren Verkaufsstellen sowie am Sitz der Genossenschaft in der Migros-Betriebszentrale in Münchenstein (Ruchfeldstrasse 15) oder beim Genossenschaftsschalter im MMM Claramarkt in Basel (Untere Rebgasse 11) eingesehen werden.

Im Sinne von Art. 30 der Statuten der Genossenschaft Migros Basel hat die Verwaltung ein Wahlbüro ernannt, das die Wahlvorschläge entgegennimmt, die Durchführung der Wahlen überwacht und sich wie folgt zusammensetzt: Präsident: Bruno Gehrig, Binningen Vizepräsident: Peter A. Zahn-Burckhardt, Basel Mitglieder: Christine Bracher-Fröhlich, Riehen; Ernst Mutschler, Basel; Peter R. Müller, Arlesheim

Die Wahlvorschläge sind spätestens am Samstag, 28. März 2020, beim Wahlbüro unserer Genossenschaft an folgender Adresse einzureichen: Genossenschaft Migros Basel Präsident des Wahlbüros Postfach 3643 4002 Basel

Genossenschaft Migros Basel Die Verwaltung 9. März 2020

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Ein M frischer.

64 | 9.3.2020 | VORSORGE

In der 1. und in der 2. Säule gibt es grosse Probleme. In welchem Bereich ist der Reformbedarf dringender?

Bei beiden Säulen drängt die Zeit. Die AHV hat ein Finanzierungsproblem: Die Auszahlungen sind höher als die Einnahmen durch Beiträge und Steuern. Ebenso dringend ist eine Reform bei der 2. Säule: Das individuell angesparte Alterskapital und die Erträge reichen in vielen Kassen nicht mehr, um die effektiv gezahlten Altersrenten gemäss den gesetzlichen Vor­ gaben zu decken.

«Die Zeit drängt»

Das Vorsorgesystem ist aus dem Lot geraten – der Bundesrat schlägt eine Reform der 2. Säule vor.

Christoph Ryter, Chef der Migros-Pensionskasse, erläutert Hintergründe und Stossrichtung der Vorlage.

Text: Benita Vogel

S

ie sind 52: Denken Sie bereits über Ihre Pensionierung nach?

Spätestens mit 50 Jahren sollte man sich um die Altersvorsorge kümmern – deshalb setze ich mich natürlich damit aus­ einander. Zu welchem Zeitpunkt ich in den ­Ruhestand treten werde, weiss ich aber noch nicht genau. Ich rechne damit, dass einige ­Menschen meines Jahrgangs nicht schon mit 65 in Rente gehen werden.

Machen Sie sich Sorgen, dass kein Geld mehr da sein wird, wenn Sie in Rente gehen?

Nein. Unser Vorsorgesystem hat sich bewährt und ist trotz Reformbedarfs sehr sicher.

Der Grund für die Misere ist ja eigentlich ein schöner: Wir leben länger.

Ja, seit 1950 ist die Lebenserwartung von 65-Jährigen alle 10 Jahre um rund ein Jahr ge­ stiegen. Seit Einführung der AHV 1948 hat sich die Lebenserwartung der Neupensionierten also um 7 Jahre auf 85 (bei Männern) beziehungs­ weise 87 Jahre (bei Frauen) erhöht. Das ent­ spricht einem Anstieg von 40 bis 50 Prozent.

Bei der 2. Säule, der beruflichen Vorsorge­ (BVG), hat der Bundesrat nun eine R ­ eform lanciert. Er will unter anderem den Mindestumwandlungssatz von 6,8 auf 6 Prozent senken. Weshalb ist das nötig?

Zunächst möchte ich klarstellen: Es geht nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen. Im Gegenteil – das heute fixe Rentenalter führt zu einem ständigen Leistungsausbau, ohne dass es jemand merkt. Wir leben länger und beziehen daher mehr Leistungen, zahlen aber nicht mehr Geld in die 2. Säule ein. Es ist wie beim Haus­ haltsbudget: Wenn man mehr ausgibt, als man einnimmt, hat man langfristig ein Problem. Es geht darum, das Problem etwas zu reduzieren.

Die Zeche zahlen also die Jungen?

Bei Kassen mit einem Umwandlungssatz von 6,8 Prozent ist das so. Bei der heute höheren Lebenserwartung müssten die sogenannten BVG-Minimalkassen einen Vermögensertrag von jährlich 5 Prozent auf ihrem Vermögen erzielen, um die versprochene lebenslängliche Rente finanzieren zu können. Bei den derzeit tiefen Zinsen ist das nicht realistisch, die versprochenen Renten sind also zu hoch. Die individuellen Sparbeiträge der Versicherten und die erzielten Vermögenserträge können ­ die Rentenauszahlungen nicht decken. Die ­Differenz wird stattdessen vom gesamten Ver­ mögensertrag der Kasse finanziert. Deshalb bleibt zur Ver­zinsung der Guthaben der aktiven Versicherten weniger übrig – man spricht von Umverteilung.

Die Migros-Pensionskasse (MPK) hat im vergangenen Jahr aber eine Rendite

VORSORGE | 9.3.2020 | 65

von 11,9 Prozent erzielt. Also alles kein Problem?

Wir haben tatsächlich eine über Erwarten gute Performance erzielt. Den grössten Teil – konkret: 11,5 Prozent des Vorsorgekapitals – haben wir nun in eine vorsichtigere Bewertung der Verpflichtungen investiert. 2018 lag die Rendite allerdings bei minus 1,9 Prozent. Wir müssen deshalb realistisch bleiben: Risikolose Anlagen wie zehnjährige Bundesobligationen haben heute eine Verfallsrendite von minus 0,7 Prozent. Wir rechnen heute mit einer Rendite von 2 Prozent. Aber: Bei der MPK findet die ­erwähnte Umverteilung nicht statt, weil wir ­unsere Reglemente bereits angepasst haben und eine stark überobligatorische Kasse sind.

Bild: Simon Hallstroem; Illustrationen: iStock

Die Senkung des Umwandlungssatzes trifft also nicht alle angehenden Rentner in glei­ cher Weise. Wer ist am stärksten betroffen?

Alle Mitglieder von BVG-nahen Kassen, deren Umwandlungssatz heute oft noch bei 6,8 Prozent liegt. Das betrifft knapp ein Drittel aller rund vier Millionen BVG-Versicherten – also eine Minderheit. Es handelt sich dabei oft um Versicherte, die bei kleinen und mittleren ­Firmen arbeiten. Das BVG ist ein Gesetz, das vorsieht, welche Minimalleistungen eine ­Pensionskasse bei Alter, Tod und Invalidität ­erbringen muss; in der Reform des Bundesrats geht es um dieses Obligatorium. Die meisten Firmenkassen gehen aber über dieses Minimum hinaus und zahlen höhere Leistungen.

Sie haben auch bereits die Umwandlungssätze ­angepasst – beim überobligatorischen Teil, der über das Minimum hinausgeht, dürfen sie das.

Viele Kassen nehmen eine Mischrechnung vor und wenden einen einzigen Umwandlungssatz an. Mittels der sogenannten Schattenrechnung wird überprüft, ob die gesetzlichen Vorgaben im Leistungsfall eingehalten werden. So liegt der Umwandlungssatz bei Schweizer Pensionskassen heute im Schnitt bei 5,8 Prozent.

Reicht eine Senkung von 6,8 auf 6 Prozent überhaupt?

Nein, rein rechnerisch gesehen, müsste der Satz bei einem erwarteten Ertrag von 2 Prozent auf den Vermögensanlagen unter 5 Prozent liegen.

Christoph Ryter (52) ist Vizepräsident des Schweizerischen Pensionskassenverbands und seit zehn Jahren Geschäftsleiter der Migros-Pensionskasse mit 80 000 Versicherten, davon fast 29 000 Rentnern.

Kurz erklärt Mit dem Umwandlungssatz berechnen Kassen die Höhe der jährlichen Rente. Bei einem Umwandlungssatz von 6 Prozent und einem Alters­kapital von 100 000 Franken resultiert eine Rente von 6000 Franken pro Jahr.

Obligatorium: Obligatorisch versichert sind in der beruflichen Vorsorge Löhne zwischen 24 885 Franken und 85 320 Franken. Einige Pensionskassen richten höhere Leistungen aus, als das Gesetz vorschreibt. Dies nennt man über­obligatorische Vorsorge.

Koordinationsabzug: Der Abzug vom AHV-pflichtigen Lohn gewährleistet, dass der Lohnanteil, der bereits in der 1. Säule versichert ist, nicht noch einmal in der 2. Säule versichert wird – er koordiniert also den versicherten Jahres­lohn zwischen AHV und Pensions­kasse. Zurzeit beträgt der Abzug 24 885 Franken, unabhän­­gig von Einkommen und Beschäftigungsgrad.

BVG -Minimalkassen sind Vorsorgeeinrichtungen, die ausschliesslich die gesetzlichen Mindestleistungen versprechen.

Die Reform sieht vor, dass die Senkung des Umwandlungssatzes für Neurentner kom­ pensiert wird durch fixe Rentenzuschläge für alle, finanziert durch einen Lohnabzug von 0,5 Prozent. Das kommt einer neuer­ lichen Umverteilung von Jung zu Alt gleich.

Ja, alle Neupensionierten sollen in den nächsten 15 Jahren einen fixen Zuschlag von bis zu 200 Franken pro Monat erhalten – und zwar unabhängig davon, ob sie von der Senkung ­ des BVG-Mindestumwandlungssatzes betroffen sind oder nicht. Die Umverteilung zwischen Jung und Alt wird so sogar verstärkt statt reduziert. Ein Rechenbeispiel: Die neuen ­Lohnabzüge würden sich bei einem 50-Jährigen mit einem Jahreslohn von 100 000 Franken bis zu seiner Pensionierung auf insgesamt 7500 Franken belaufen (0,5 Prozent während ­ 15 Jahren). Er würde später aus dem Kompensationstopf aber 24 000 Franken Renten­ zuschlag erhalten (100 Franken pro Monat während veranschlagten 20 Rentenjahren).

Die Differenz von 16 500 Franken wird von ­einer jüngeren, arbeitstätigen Person gezahlt, die selber in Zukunft deutlich weniger erhalten wird. Diese Verteilung nach dem Giesskannenprinzip macht die Reform sehr teuer.

Es gibt kritische Stimmen zum Reform­ vorschlag, einige Branchenverbände und Parteien sind dagegen. Was nun?

Der Vorschlag des Bundesrats ist in dieser Form wohl nicht mehrheitsfähig. Das ist aber nicht tragisch. Es gibt alternative Vorschläge.

Sie sehen vor, dass es zwar eine Kompensation für Personen kurz vor der Pensionierung geben soll, dass diese aber auf zehn Jahre limitiert ist, nur das BVG-Minimum betrifft und von jeder Kasse selber finanziert werden kann – weit­gehend aus schon vorhandenen Rück­ stellungen. Langfristig sehen alle Vorschläge mehr ­Beiträge vor, um durch ein höheres Alters­guthaben bei Pensionierung die Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes aus­ gleichen zu können. Ich bin zuversichtlich, dass letztlich eine gute Lösung gefunden wird.

Welche Alternativen gibt es, um die Lücken beim Alterskapital zu kompensieren?

Es gibt mehrere Stellhebel. Einer ist die Spardauer: Ein Alternativvorschlag zur Reform sieht etwa vor, dass man bereits ab 20 Jahren für das Alter spart statt erst mit 25. Eine wei­tere Möglichkeit ist es, die Sparbeiträge ­

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VORSORGE | 9.3.2020 | 67

Die BVG-Reform Nachdem mehrere Anläufe zu einer Reform der beruflichen Vor­ sorge gescheitert sind, haben sich der Arbeit­ geberverband, der Dachverband der Arbeitnehmenden, Travail.Suisse, und der Gewerkschaftsbund im vergangenen Sommer auf einen Kompromiss geeinigt. Er beinhaltet unter anderem eine Senkung des BVGUmwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent und eine Anhebung der Lohnabzüge um 0,5 Pro­ zent zur Finanzierung eines lebenslänglichen Rentenzuschlags für alle Neurentner.

Die Vorlage findet nicht überall Anklang. Die ­Arbeitgeberverbände der Banken, Baumeister und Detailhändler sowie die IG Detailhandel, der Versicherungsund der Gewerbever­ band unterstützen einen Alternativvorschlag: Er sieht eine limitierte Kompensation – nur für die von der Reform betroffenen Neu­rent­ner – vor; sie soll weit­gehend durch ­vorhandene Rück­ stellungen der Vorsorge­ einrichtungen finanziert werden.

Der Vorschlag zur BVG-Reform ist noch bis Ende März 2020 in der Vernehmlassung.

verstanden sein mit der Weiterbeschäftigung nach dem ordentlichen Rücktrittsalter.

zu erhöhen. Zudem könnte man den Koordi­­na­tionsabzug senken. Dies wäre vor allem ­ für Teilzeit­beschäftigte und Angestellte mit ­tieferen Einkommen von Vorteil.

Was Sie noch nicht erwähnt haben, ist die ­Erhöhung des Rentenalters. Das wäre doch am einfachsten.

Ja, die Verlängerung des Sparprozesses durch eine spätere Pensionierung wäre unbestritten das wirksamste Mittel. Man spart länger und bezieht weniger lang Rente. Die Politik sagt aber, das sei nicht mehrheitsfähig. Bei den meisten Pensionskassen ist das Rentenalter übrigens heute schon flexibel gestaltet; es variiert zwischen 58 und 70.

Wie hoch müsste das Rentenalter denn sein?

Seit der Einführung der AHV 1948 ist die Lebenserwartung um rund 7 Jahre gestiegen.

Wenn man bedenkt, dass man 40 Jahre lang spart – von 25 bis 65 –, um 20 Jahre lang Rente zu beziehen, müsste in einem nachhaltigen ­System also das Rücktrittsalter mit jedem zusätz­lichen Lebensjahr um 8 Monate erhöht werden, damit man 4 Monate länger Renten beziehen kann. So käme man heute auf ein Rücktritts­alter von fast 70 Jahren.

Jetzt übertreiben Sie! Es klingt extrem, ich weiss. Es bringt aber zum Ausdruck, dass das Sozialversicherungssystem, bestehend aus 1. und 2. Säule, aus den Fugen ­gerät, wenn man das Gefühl hat, dass ein ­Rentenalter von 65 Jahren bei ständig steigender Lebenserwartung in Stein gemeisselt sei. ­Zudem sind die heutigen 65-Jährigen nicht mehr mit denjenigen von 1948 zu vergleichen.

Heute ist man in der Regel fitter und gesünder.

Aber wie viele Leute arbeiten heute über ­ das ordentliche Rücktrittsalter hinaus?

In der Praxis ist das immer noch eine Min­der­ heit, speziell im Falle gut ausgebauter Pensionskassen, bei denen man sich eine ­Frühpensionierung eher leisten kann. Zudem muss der Arbeitgeber natürlich auch ein­

Besonders ältere Arbeitnehmer haben es im Arbeitsmarkt schwer. Wer über 50 Jahre alt ist und eine Arbeit sucht, kann ein Lied davon singen …

Man vergisst dabei oft, dass die Arbeitslosigkeit bei älteren Menschen viel tiefer liegt als bei jüngeren. Es stimmt aber: Wenn jemand mit über 50 die Stelle verliert, braucht er im Durchschnitt viel länger, um einen neuen Job zu finden.

Welche Anreize braucht es, damit man übers Rentenalter hinaus arbeitet?

Man sollte sich erst einmal selber vom Wunschszenario Frühpension lösen. Zudem müssen die Arbeitgeber viel mehr attraktive Arbeitsplätze und Arbeitszeitmodelle für Ältere anbieten und in die Weiterbildung der älteren Mitarbeitenden investieren.

Frühpensionierungen sind aber bis heute ­­ für viele Arbeitgeber eine willkommene Restrukturierungsmassnahme.

Hier wird es in den nächsten Jahren sicher ­ ein Umdenken geben, weil mehr Leute in Pension gehen, als in den Arbeitsmarkt ein­ treten. Der Arbeitskräftemangel wird nicht auf Spe­zialisten limitiert bleiben, sondern auf breiter Flur stattfinden. Das wird Arbeit­ geber künftig automatisch dazu motivieren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stange zu halten.

Was raten Sie den Versicherten, um best­ möglich vorzusorgen?

Ich rate, dafür zu sorgen, bei der eigenen Pen­ sionskasse auf die vollen Leistungen zu kommen, das heisst, voll eingekauft zu sein. Auf dem Vorsorgeausweis, der jedes Jahr verschickt wird, ist eine Einkaufsmöglichkeit vermerkt.

Ist man mit einer schön ausgestatteten eigenen 3. Säule nicht besser bedient?

In der 3. Säule hat man bei der Vermögens­ verwaltung nicht die gleichen Konditionen wie bei der Pensionskasse. Die Gebühren sind höher und die Renditeaussichten oft tiefer als bei der Pensionskasse. Auf dem 3a-Konto erhält man jedenfalls kaum mehr Zinsen.

Wollen Sie damit sagen, man solle gar nicht in die 3. Säule investieren?

Nein. Sehr oft ist es aber besser, zuerst durch Einkäufe in der eigenen Pensionskasse für eine gute Versicherungsdeckung und damit für ein gutes Renteneinkommen im Alter zu sorgen, bevor man eine 3. Säule aufbaut. MM

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KOLUMNE | 9.3.2020 | 69

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Das Schicksal ausgetrickst

Lisa Stutz (26) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Haben Sie schon von der Schirmtheorie gehört? Wahrscheinlich nicht, denn ich habe sie gerade eben erfunden.

Sie besagt Folgendes: Lassen Sie am Morgen den Schirm zu Hause, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit regnen. Nehmen Sie den Schirm hingegen mit, bleibt es trocken.

Es soll Leute geben, die packen an Tagen, an ­denen ein Regenfall für sie schaurig ­ungelegen käme, extra einen Schirm ein. Ich ­persönlich finde das etwas deprimierend. So, als würde es das Universum sowieso schlecht mit uns meinen. Aber die Theorie hat einen wahren Kern. Ich denke jeden Abend daran.

Vier Züge pro Stunde fahren vom Zürcher Hauptbahnhof in meine Wohngemeinde. Wir hätten es aber nicht mit den SBB zu tun, wenn die Abfahrtzeiten gleichmässig verteilt wären.

Im dümmsten Fall muss ich zwanzig Minuten am Hauptbahnhof warten, bis der nächste Zug fährt. Natürlich – natürlich! – trifft der

dümmste Fall ziemlich oft ein. Kaum am HB, gucke ich auf meine Uhr (okay, auf das Smartphone, wer trägt heute noch eine Uhr zwecks Zeitablesung?) und denke mir: ­«Natürlich! Ich wollte ja heute unbedingt frühzeitig zu Hause sein.»

Neuerdings kehre ich wegen der Schirmtheorie meine Gedanken um und sage mir, dass Zeitvertrödeln das neue Bikram-Yoga ist.

Wie hübsch schon nur das Wort vertrödeln klingt! Wir sollten alle viel mehr vertrödeln, alleine vertrödeln, als Gruppe vertrödeln.

Wann hatten Sie das letzte Mal Zeit zur Verfügung, die Sie einfach vertrödeln konnten?

In einer Buchhandlung stöbern, Menschen beobachten, ein Luxemburgerli kaufen, schlendern ohne Ziel und Zweck … wie selten das geworden ist, wie wohltuend in der ­heu­tigen Zeit! Und wenn ich mich auf dem Weg dann so richtig aufs Zeitvertrödeln freue, muss ich am HB keine Minute warten. MM

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Das ist etwa vier Mal so weit wie die Entfernung des Mondes zur Erde. Mit einer Geschwindigkeit von 40 000 Stundenkilometern braucht eine Rakete weniger als zwei Tage, um diese Distanz zu­ rückzulegen. Und wenn es so weit ist, steht die Rakete unter der Schwerkraft der Sonne und wird von dieser angezogen, so wie ­vorher von der Erde.

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Hast du auch eine Frage?

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Diese Frage be­ant­ wortet Ben Moore, Professor für Astronomie und Kosmologie an der Universität Zürich.

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Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Jemanden zu verführen heisst, man wickelt ihn um …

S die Faust

M die Zehe

F den Finger

Wenn man es im Kreuz hat, hat man …

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O Rückenschmerzen E Kopfweh

Was ist das Wort des Jahres 2019?

S Freitagsstreik

N Gletscherschutz

R Klimajugend

Wie nennt man umgangssprachlich eine ältere, Gesetztheit und Würde ausstrahlende Frau?

E Matrone

A Blaustrumpf

I

Suffragette

Wer wurde zum Schweizer Sportler des Jahres 2019 gewählt?

L Ch. Stucki

D R. Josi

S R. Federer

Was ist die Freiburger Spezialität Cuchaule?

T Nusscreme

L Safranbrot

O Fondueart

Welche Pflanze ist der Märchenfigur Frau Holle geweiht?

R Schneeball 1

2

E Holunder 3

4

N Waldmeister

5

6

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

ALLERLE I DARNEBEN ANF L EHEN EDELOBST BORUSS I A EHRENHOF BOTSUANA E I SCHALE D E Z I MA L E ERGEBN I S E I SKANAL E DG R LE AI N G E ET M RU RHOLEN HEN SE FGLAS L N GI A OA K O EL N ER TE ADR I GAL MR U KANTON UEBERECK

1 1

2 2

3 1 5 5 2

3 3

4 4

5 5

Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 15.3.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

S P O R E R I T A G A B R T Paroli Lösung Nr. 10

LITER

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2

So nehmen Sie teil:

Sudoku Lösung Nr. 10

koche ich heute?

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Lösung: Lösung:

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 15.3.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 10

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E R B I E T E N

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Paroli Gewinner Nr. 9

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Johanna Stähli-Berger, Märstetten TG; Christelle Zürcher, Biel BE

André Meyer, Jona SG; Silvia Ernst, Unterkulm AG

Esther Meier-Lüthy, Unterkulm AG; Ruth Schnyder, Einsiedeln SZ

76 | 9.3.2020 | MEINE WELT

Mein liebstes Produkt aus der Migros «Bin ich in der Schweiz, kaufe ich meine Joghurts in der Migros.

Am liebsten die mit Banane und viel Eiweiss – die ­geben Energie.»

«Ich war immer eine Rampensau»

Tino Andrea Honegger pendelt zwischen Zürich und Berlin, singt, tanzt und macht Comedy. Jetzt bringt der Musicaldarsteller mit «Der Löwe, der nicht schreiben konnte» seine erste Produktion ins Zürcher Bernhard Theater.

Text: Benita Vogel Bilder: Christian Schnur 1

MEINE WELT | 9.3.2020 | 77

1 Mein Musical «‹Der Löwe, der nicht schreiben konnte› basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch. Ein Team von 40 Leuten ist daran beteiligt – von der Bühnenbildnerin über den Webdesigner bis hin zu den Darstellern.»

2 Mein E-Piano «Klavierspielen und Singen gehören zu meinem Leben. Ich habe das Gymnasium mit Schwerpunkt Musik absolviert und spiele oft Klavier.»

Name Tino Andrea Honegger (37) Wohnort Berlin und Zürich Das läuft bei mir «Ich stand schon als Kind gern auf der Bühne – und war immer eine Rampensau. Mit 19 Jahren, nach der Matura, ging ich nach Hamburg, um mich an der ‹Stageschool of Music, Dance and Drama› zum Musicaldarsteller auszubilden. Seither spiele ich in Musicals wie ‹Grease›, ‹Mamma Mia› oder ‹Saturday Night Fever›. Ich habe auch schon einige Male Regie geführt.

Zurzeit produziere und inszeniere ich das Musical ‹Der Löwe, der nicht schreiben konnte› – das war schon immer mein Traum. Die Geschichte eignet sich sehr gut als Musical.

Nebenher spiele ich in ‹The Rocky Horror Show› in Erfurt mit und bin mit meinem eigenen ComedyProgramm unterwegs.»

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Bild: Alamy Stock Photo

2

3 Mein Ausgleich «Als Musicaldarsteller muss ich in Form bleiben. Ich gehe regelmässig ins Fitness und noch lieber joggen – in der Natur kann ich abschalten.»

4 Mein Kaffee «Ich trinke mindestens sechs Tassen Kaffee pro Tag. Sie halten mich morgens und abends wach. Das ist nötig, weil ich oft bis spät in die Nacht auf der Bühne stehe und am Morgen doch eher früh aufstehen muss.»

4

5

5 Meine Kopfhörer «Sie sind – wie mein Laptop – mein Arbeitsinstrument.

So kann ich Songtexte lernen und die Shows vorbereiten. Ob zu Hause, unterwegs oder in einem Café: Ich liebe es, so oft wie nur möglich Musik zu hören.»

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6 Meine Wandbild «Ich pendle zwischen Zürich und Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist sehr weltoffen. Dort ­entwickle ich meine eigenen Projekte, weil ich in Berlin immer die besten Ideen habe. Um in meiner Zürcher WG ein bisschen Berlin zu haben, liess ich eine Wand mit den Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt bemalen.» MM

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Sie können Ihre volle Sammelkarte auch für die Natur spenden.

Sie möchten nicht selbst eine Heldentat in der Natur vollbringen, sondern einfach Gutes für die Artenvielfalt tun?

Dann tauschen Sie Ihre volle Sammelkarte gegen eine Spendenkarte ein. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Biodiversität in der Schweiz.

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Wie funktioniert das? An der Kasse können Sie Ihre volle Sammelkarte gegen eine Spendenkarte eintauschen.

So spenden Sie online: Auf der Spendenkarte finden Sie eine Blume. Öffnen Sie die Blume; darunter steht ein Spendencode. Diesen können Sie auf natureheroes.ch eingeben, um die von Ihnen gewünschte Organisation auszuwählen. Die Migros überweist danach Fr. 10.– an die von Ihnen gewählte Organisation.

So spenden Sie in Ihrer MIgros: Kreuzen Sie auf der Rückseite der Spendenkarte Ihre WunschOrganisation an und geben Sie die Spendenkarte beim Kundendienst ab.

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Zur Wahl stehen folgende Organisationen:

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BirdLife Schweiz BirdLife Schweiz engagiert sich für die Vögel und die ganze Biodiversität.

Er setzt konkrete Schutzprojekte von lokal bis weltweit um.

Aqua Viva Aqua Viva, die Gewässerschutzorganisation der Schweiz.

Seit 60 Jahren aktiv für Natur und Mensch.

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Bergwaldprojekt Freiwillige machen das Berggebiet für die Zukunft fit.

Ein gesunder Bergwald und eine artenreiche Kulturlandschaft kommen uns allen zugute.

Wildbiene und Partner Für eine blühende Schweiz: Wildbiene und Partner fördert die Biodiversität, vermehrt Wildbienen und sorgt für eine nachhaltige Bestäubung unserer Lebensmittel.

Auf viele gemeinsame Heldentaten für die Natur!

Nature Heroes

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