Migros-Magazin-10-2019-d-OS

Ausgabe Ostschweiz, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent.bez.A 44631

migrosmagazin.ch | MM10, 4.3.2019

Vom Hamsterrad ins Glück – wie das Leben gelingt Seite 36

Dossier Laufen

Alle Volksläufe Seite 20

Was schnell macht Seite 22

Was Energie verleiht

Es rockt und rollt im Pflegeheim Seite 11

Bild: Mara Truog

Seite 31

Heldin des Alltags S. 66 | Reisen in Island S. 80 | Kaninchen mit Bärlauch S. 43 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 0041(0)71 – 493 24 51, E-Mail: mireg@gmos.ch

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4 | 4.3.2019 | MEINE MIGROS

TWEET DER WOCHE Silvia Maier @SilviMaier · 18.02.19 @migros Super Idee, liebe Migros

Migros antwortet Silvia: «Top! Wo stehen die denn?­ Dann gebe ich das Kompliment gerne an die Filiale weiter.»

VOR 50 JAHREN IM MIGROS-MAGAZIN

Silvia antwortet Migros: «Die stehen seit Neuestem in der Filiale Ladengasse in Ebikon. ­Wirklich eine gute Idee. Bei mir wird es oft mehr als geplant.»

Manches ist günstiger g­ eworden, anderes kostet ­noch gleich viel – deutlich ­teurer sind heute aber Skitages­karten, wie eine ­Anzeige aus dem Migros-­ Magazin (ehemals «Brückenbauer») 1969 verdeutlicht: Schon damals konnten ­Migros-Kunden vergünstigte Skipässe beziehen.

37

Gigawattstunden Energie erzeugen alle Solar­ zellen auf Dächern (und bald auch Fassaden, ­siehe unten) von Migros-Gebäuden im Jahr.

Das entspricht etwa dem Verbrauch der rund 12 000 Privathaushalte der Stadt Zug.

Wie halten Sie es mit pflanzlicher Milch?

Diese Frage hat die Migros a­ nlässlich der Einführung des Bio-Quinoa-Drinks auf Twitter ­gestellt. 139 Personen haben ­geantwortet: Sie zeigen sich mehrheitlich offen gegenüber den Milchalternativen aus ­Mandel, Hafer, Soja und Reis.

44 % Geht gar nicht

27 %

18 %

11 %

Probiere ich eventuell mal

Ich mag beides

Ich trinke nur solches

Bilder: Keystone, Getty Images, 20Minuten/Sony Music, zVg

Power aus der Mauer In Heiden AR entsteht eine weitere Migros-Filiale, die mehr Energie ­erzeugt, als sie verbraucht. A ­ nders als bisher stattet die Migros nicht ­ nur d ­ ie Dächer mit Fotovoltaik ­ aus, sondern auch drei Fassa­den.

Nach Abschluss der Bauarbeiten Ende 2019 werden rund ­900 Solar­ module Strom produzieren.

MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 5

M wie Mauritius Mehrere Stunden dauerte der ­Aufstieg auf den Berg Le Morne Brabant auf Mauritius. Weil d ­­ er Rucksack schon voll war, packte Lukas Hill aus Uster ZH seine ­Verpflegung in einen anderen ­bewährten Behälter.

Schicken auch Sie uns Ihr Migros-­ Bild und gewinnen S ­ ie einen Einkaufs­gutschein ­im Wert von 5­ 0 Franken.

Teilnahme: www.migmag.ch/blickfang

FRAGE DER WOCHE Warum verkauft die Migros im Winter Erdbeeren?

Die einen können es kaum ­erwarten, bis die ersten Erd­beeren in den Läden sind.

Die anderen warten lieber die ein­heimische Ernte ab. Die ­Migros möchte möglichst allen ­Kundenbedürfnissen gerecht ­werden. Klar ist: Importierte Erdbeeren sind besser als ihr Ruf, denn in Südeuropa lassen sich die Früchte dank des milden ­Klimas schon früh ernten.

Für ausländische Lieferanten gelten zudem klare ökologische und soziale Vorgaben – l­ esen Sie dazu in der nächsten ­Aus­gabe unsere ­Reportage aus Südspanien. Wer sich g­ esund und ausgewogen e ­ rnähren möchte, profitiert so auch im Winter von ­Abwechslung. Denn in der ­kalten Jahreszeit ist das Angebot an einheimischen Früchten stark eingeschränkt.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns: M-Infoline, Kundendienst der Migros, Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/kundendienst

M wie Medellín Eben hat Loco Escrito (rechts) mit s­ einem Hit «Adios» bei den Swiss Music Awards abge­räumt – wenig später ist der Latino-Pop-Sänger aus Wetzikon ZH in seine ­kolumbische Geburtsstadt Medellín aufgebrochen, um auch dort durchzustarten. Wie es sich gehört, hatte er ­Geschenke im Gepäck: Laut «20 Minuten» überreichte er bei einem Interviewtermin mit dem Radiosender der Polizei von Medellín eine Tafel M-Budget-Milchschokolade Nuss. Die Polizei ­erklärt auf Anfrage des Migros-Magazins, sie sei «delicioso» («köstlich») gewesen.

6 | 4.3.2019 | MEINE MIGROS

Migros-Moment in Neuendorf SO Ein Mitarbeiter des Migros-Verteilbetriebs Neuendorf (MVN) prüft den Wareneingang. Das passiert im Durchschnitt täglich mit über 5700 Paletten Near- und Non-Food-Erzeugnissen.

Bild: Paolo Dutto

09:52 Uhr

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INHALT | 4.3.2019 | 9

INHALT 11 Discofox im Altersheim Schunkeln, wippen, wirbeln: Der Tanznachmittag weckt bei den Senioren Erinnerungen und Lebensgeister 17 Bänz Friedli 36 Interview Nur das Unberechenbare macht wirklich glücklich, weiss Soziologe Hartmut Rosa 43 Migusto: Bärlauch 75 Neues aus Ihrer Region Aktionen, Reportagen, News

87 Sicher durchs Internet 89 Migros Bank Frauen, aufgepasst bei der Vorsorge 91 Glücksgriff

19 Dossier Laufen

Wenn die Temperaturen langsam lauer werden, zieht es nicht mehr nur die harten Hunde zum Joggen nach draussen. Wie man beim Laufen den Turbo zündet, den optimalen Schuh für den eigenen Laufstil wählt und was man vor und nach dem Sport am besten isst.

102 Meine Welt Rapper Nativ über Wurzeln, Familie und sein neues Album

Ein Hauch von weisser Magie: Der Gullfoss in Island im Winter

Bilder: Marion Nitsch/SRF, Pascal Gertschen/CEP, Heinz Jucker; Illustration: iStock

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«Heldin des Alltags 2018»: Christiane von May hat den ersten ambulanten Kinderhospizdienst der Schweiz gegründet.

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TANZEN IM ALTER | 4.3.2019 | 11

Der Fritz tanzt nur mit der Ursula Wenn im Zürcher Pflegezentrum Käferberg der Tanznachmittag steigt, kommen alle.

Auch wenn die Beine nicht mehr so richtig mitmachen wollen.

Text: Monica Müller Bilder: Mara Truog

Fritz Egger und Ursula Denzler tanzen seit 30 Jahren ­zusammen.

Besonders gerne, wenn Franco ­Palattella aufspielt.

12 | 4.3.2019 | TANZEN IM ALTER

«Früher hatten wir keinen Fernseher; wir hörten immer Musik. Ich konnte jedes Lied mitsingen und dazu tanzen.»

Helena Frauenknecht (94)

S

amstag, 14.30 Uhr, und auf den Tischen im Bistretto stehen neben den Fläschchen mit Wasser auch Zweierli Weisswein. Um die Tanzfläche sitzen ältere Damen hinter ihrem ­Rollator oder im Rollstuhl. Die meisten älteren Herren gesellen sich um die Tische. «Marina, no, no, no», schmettert Franco ­Palattella (69) und klimpert auf seinem Keyboard.

Die Tanzfläche ist voll. Zwei Damen – eine im türkisfarbenen und eine im pinkfarbenen Pulli – halten sich an den Händen und tappen im Rhythmus. Ein Paar, beide kurzhaarig und mit randloser Brille, reiht routiniert sehr lange und sehr kurze Schritte

aus ihren Foxtrott-Kursen an­ einander. Eine alte Frau mit sorgfältig aufgesteckten Haaren kurvt im Rollstuhl lächelnd übers Parkett, ihr farbenfrohes Foulard weht im Fahrtwind.

Alle zwei Wochen finden im Pflegezentrum Käferberg Musikoder Tanzanlässe statt. Von Schlager über Canzoni – das ­Re­pertoire ist breit. So möchte man die Welt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern bringen und sie bewegen, körperlich und emotional.

Viele Augenpaare folgen dem Mann mit schwarzer Hose, weis­ sem Hemd und bordeauxroter Fliege: Edi Heller (59) ist ein sogenannter Taxi­tänzer. Er bittet Dame um Dame um einen Tanz.

Nähert er sich beim Ausklang eines Liedes einer neuen Partnerin, schauen ihm alle zu. Niemand sagt Nein, wenn Edi zum Tanz bittet. Auch wenn es einigen sichtlich Mühe bereitet, stemmen sie sich für einen Tanz mit ihm aus dem Stuhl hoch und lassen den Rollator stehen.

Als «Capri, c’est fini» ausklingt, tänzelt die 90-jährige Margrit Beeler beschwingt zurück zu ihrem Platz. Sie sei ein Tanzfüdli und habe schon mit vielen guten Tänzern geschunkelt und geschwoft, sagt sie. «Edi ist einer der Besten.» Wird sie von Edi übers Parkett geführt, fühlt sie sich «wie damals». Vergessen sind die Jahre, die sie in den Knochen spürt.

TANZEN IM ALTER | 4.3.2019 | 13

Alle haben sich fein gemacht: Die Damen tragen Jupe und Bluse, die Herren Bundfaltenhose.

Edi Heller tanzt seit 40 Jahren, einige Jahre war er Turnier­ tänzer. Die Freude der Leute an Musik und Rhythmus ziehe ihn immer wieder ins Pflegezen­ trum Käferberg. «Diese Gene­ ration hat das Tanzen im Blut», schwärmt er. Bei einem Walzer oder einem Tango würden die Damen regelrecht schweben.

Manchmal wird er auch ein bisschen angeflirtet. So raunt ihm eine Dame zu: «Ich war heute nur für Sie beim Coif­ feur …» Ganz der Gentleman sagt er dazu nur: «Ich bin 100 Prozent da beim Tanz.»

Franco Palattella greift zum Mikrofon und sagt: «Jetzt ein bitzeli schnell» – und zack ist Edi bei der nächsten. Franco

trällert «Ich will keine Schoko­ lade, ich will eine Frau!» Sein blaues Satinhemd mit den ­Diamantknöpfen zeigt erste Schweiss­spuren. Wer jetzt noch sitzt, wippt mit Kopf, Füssen oder Händen mit.

Frau Burkhart steht unter Strom Vreni Burkhart (86) schnippt

mit den Fingern und dreht sich im Rollstuhl im Kreis. Vor ­einigen Jahren zog sie mit ihrem Mann ins Pflege­zentrum Käfer­ berg. Als er nach 62 glücklichen Ehejahren verstarb, begann sie zu tanzen. «Zum Glück bleibt uns noch das hier», sagt sie und strahlt.

Johanna Gujer (95) ist eben­ falls auf vier Räder angewiesen,

um mit der Musik mitzugehen.

Für sie muss richtige Tanzmusik temporeich sein, wie ihr Lieb­ lingslied «Der Knopf an deiner Bluse». Sie bittet Sebastian ­Marinkovic (39), Mitarbeiter im Zentrum, sie doch etwas schnel­ ler herumzuwirbeln. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Bewoh­ nerinnen und Bewohner zu ­animieren. Er erlebt die Tanz­ nachmittage immer als eine rundum schöne Sache: «Die ­Musik weckt Erinnerungen und Fähigkeiten; die Leute kommen sich näher.» Die Vorfreude auf die Anlässe sei jeweils riesig.

Auch bei Angela Ferrari (67), die aufgrund Multipler Sklerose schon seit 15 Jahren im Käfer­ berg lebt. Manfred Hoffman

«Tanzen war etwas für die Besseren, die Tanzschule kostete. War ich doch einmal an einem Fest, wartete ich darauf, zum Tanz aufgefordert zu werden.

Da schwang immer die Angst mit: Kann der tanzen?

Ich erinnere mich, wie meine Brüder im Wohnzimmer übten, um eine gute Figur zu machen.»

Vreni Burkhart (86)

14 | 4.3.2019 | TANZEN IM ALTER

«Meine erste Erinnerung ans Tanzen? Ich rannte als Kind immer dem Drehorgelmann hinterher.»

Johanna Gujer (95)

(67), ihr Lebenspartner, besucht sie täglich, nun, da er pensio­ niert ist. Während er seine Liebste mit Chips füttert, sagt er «wir haben immer den Plausch hier». Auch Angela Ferraris Stiefsohn sitzt mit ihnen am ­langen Tisch. Franco Palattella singt für ihn zum Geburtstag «O sole mio».

Nicht allen ist nach Tanzen zumute. Helena Frauenknecht (94) und Ernestine Fischer (79) fühlen sich wohl am Rande des Geschehens und wippen mit zu «Ein Stern, der deinen Namen trägt». Als Älteste von fünf ­Geschwistern brachte Helena Frauenknecht allen das Tanzen bei, erzählt sie. Auch wenn sie jetzt nur noch zuschauen mag,

findet sie oft: «Das könnte ich auch.» Sie denkt an ihren Mann, der lieber zuschaute als tanzte, wie sie an der Fasnacht mit ihrem Auftritt einen Preis gewann.

Kennengelernt hatten sie sich am Bodensee, wo sie als erste Berufsfischerin arbeitete.

Sie wollen alle wirbeln

Für Ernestine Fischer war in jungen Jahren Schlafen Neben­ sache. Lieber durchtanzte sie die Nächte. Walzer und Country mag sie noch heute am liebsten.

Wird sie zum Tanzen aufgefor­ dert, lehnt sie ab, weil ihre Beine sie nicht mehr tragen. «Die Männer glauben mir das nicht», sagt sie und lächelt. Den knallig roten Lippenstift trägt sie nicht

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TANZEN IM ALTER | 4.3.2019 | 15

2

1 Edi Heller (59) ist Taxitänzer und ­wirbelt die Damen gekonnt übers ­Parkett.

2 Franco Palattella (69) singt Schlager und Canzoni und steckt das ­Publikum an mit ­seiner Euphorie.

1

nur für spezielle Anlässe auf, sondern jeden Tag. Die Tanzanlässe im Pflegezentrum Käferberg ziehen auch Auswärtige an. Wie Ursula Denzler (81) und Fritz Egger (86). Sie lernten sich kennen, als ihre Kinder verbandelt waren, vor gut 30 Jahren. Seither ­tanzen sie zusammen. Sie trägt ein schwarzes Kleid und goldige Cinderella-­Schuhe, er einen

­ ellen Anzug. Ob Boogie-Wooh gie, Jive oder Discofox: Sie wirbeln im Takt. Hie und da braucht sie eine kurze Pause, um sich Luft zuzufächern. Er könnte ewig durchtanzen: Als ehema­ liger Kunstturner schafft er noch ­heute den Spagat.

Franco Palattella spielt wie immer länger, als er gebucht ist.

Auf «Besame mucho» und ­«Azzurro» kann er nun mal nicht verzichten. Auch wenn die meisten Gäste mittlerweile ­etwas müde sind, bleiben alle bis zum Schluss um 17 Uhr. «Der hört nur auf, wenn man den Stecker rauszieht», sagt Karl ­Fridolin Maier. Er ist mit seinen 100 Jahren der Älteste im ­Käferberg. MM

«Leider, leider machen die Beine nicht mehr mit.

Nur glauben mir das die Männer nicht.»

Ernestine Fischer (79)

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BÄNZ FRIEDLI | 4.3.2019 | 17

Bruno Ganz muss warten

Bild: Vera Hartmann

Ihr Lachen! Unverkennbar. Natürlich hatte sie ihren Weidenkorb dabei, darin Foulard, Notizblock, zwei, drei Bücher und was weiss ich noch alles. Heidi Abel kam mit dem Post­ auto in unser Dorf. Das Schweizer Radio ­wollte in seiner Sendung «Musik für einen Gast» mal einen Jugendlichen befragen, und irgend­wie waren die auf mich gekommen.

1983 war das, und ohne viel zu überlegen ­holte ich die Medienfrau an der Haltestelle in den Handtüechlihosen ab, die Grossmutter mir genäht hatte: aus Handtüchern mit blauem Karomuster. Heidi Abel lachte. Und sie wäre nicht Heidi Abel gewesen, hätte sie mein Unikat nicht gleich zum Thema der Sendung gemacht, die sie an jenem Mainach­­ mittag auf unserem Balkon aufzeichnete.

Bänz Friedli (53) wünscht sich neue Strassennamen.

Wie begeisterungsfähig sie war, wie humorvoll und ungekünstelt! Wenn dieses Land je einen Fernsehstar hatte, dann sie. Und was ist ihr, die dieser Tage neunzig geworden wäre, in Zürichs Norden gewidmet? Eine Sackgasse. Alles andere als prunkvoll. Da tut sich die Schweiz halt schwer. Derweil hat in den USA jeder Präsident seinen Flughafen und seine Bibliothek. Barack Obama war noch im Amt, schon waren Dutzende Stras­ sen, Schulhäuser und Universitäten nach ihm benannt. Und als der Stadtrat von ­Memphis, Tennessee, den Highway 51 in Elvis Presley Boulevard umtaufte, war der King of Rock ’n’ Roll noch quicklebendig.

Bei uns dagegen: helvetische Zögerlichkeit.

Die Strassenbenennungskommission der Stadt Zürich liess verlauten, sie habe «Bruno Ganz in ihre Pendenzenliste aufgenommen».

Da stirbt der einzige Schweizer Schauspieler von Weltruhm – und nun wirds womöglich Jahrzehnte dauern, bis man nach ihm eine Strasse benennt? Uns allen ist Klaus Schäde­ lin dank «Mein Name ist Eugen» lieb – doch sein 100. Geburtstag verstrich, ohne dass er in Berns Stadtbild verewigt wäre. E ­ inzig im Berner Oberland sind sie unver­krampf­ter: Kandersteg hat eine Bundesrat-­Adolf-OgiStrasse, Interlaken einen Amman-­HoferPlatz, in Gedenken an die Mundartrock­ pioniere Hanery Amman und Polo Hofer, ­eingeweiht zu Lebzeiten. Und die Mike-­ Schmid-Olympiastrasse in Frutigen wurde, wenn ich mich recht erinnere, gar von besag­ tem Olympiasieger höchstselbst geteert.

Aber sonst? Zurückhaltung allenthalben, wenn es um neuzeitliche Grössen geht. Lange zögerte Bern, den grandiosen Liederschreiber Mani Matter zu ehren, und als er seine ­Strasse endlich erhielt, wars ein schlechter Witz: der «Mani-Matter-Stutz», an dem ­niemand wohnt, wenige Meter lang, von Mauern gesäumt. Aber wissen Sie, was? ­Matter hätte seinen Stutz, so mutz und mun­ zig, wie er ist, gemocht. Und Heidi Abel hätte über ihre Sackgasse gelacht. So herzhaft, wie nur sie es konnte. MM

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Die neue Laufsaison ist eröffnet

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Bald fällt der Startschuss zur diesjährigen Volkslaufserie. Das Dossier rund ­um ­­den Breitensport ­liefert Profitipps für ­Hobbysprinter sowie ­ Infos zum passenden Schuhwerk und zum ­optimalen ­Energiekick.

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Der schnellste Bauer Der Thurgauer Marathonläufer Patrik Wägeli (28) gilt als «Fastest Farmer». Das Erfolgsrezept des schnellsten Landwirts der Schweiz: ­ «Ich esse leicht und gesund und lege morgens oft mit nüchternem Magen bis zu 30 Kilometer zurück. So trainiere ich meinen Körper im Hinblick auf den Wettkampf.»

20 | 4.3.2019 | LAUFEN

Das Volk schnürt die Laufschuhe

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Die Migros fördert die populärsten Schweizer Volksläufe. Wann fällt wo der Startschuss, und wie kommen Lauffans zu Gratis-Startplätzen?

Die Lauf-Agenda 2019 bringt den Durchblick.

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Text: Yvonne Samaritani Illustration: Daniel Müller 33

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180 Gratis-Startplätze Das Migros-Magazin verlost je 30 Gratis-Startplätze für die folgenden Frühlingsläufe: Luzerner Stadtlauf 4. Mai 20KM de Lausanne 4. /5. Mai Grand-Prix von Bern 11. Mai StraLugano 25./26. Mai Auffahrtslauf St. Gallen 30. Mai Schweizer Frauenlauf Bern 16. Juni Online-Teilnahme: migrosmagazin.ch/gluecksgriff Teilnahmeschluss: 25. März 2019

Alle Daten auf einen Blick: Lauf-Agenda 2019 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Kerzerslauf FR Rotseelauf LU Quer durch Zug ZG Nidwaldnerlauf NW GO-IN6WEEKS LU Aargauer Volkslauf AG Bischofszeller Städtlilauf TG Vaduzer Städtlelauf FL Luzerner Stadtlauf SOLA Zürich 20KM de Lausanne VD

16.3.

6.4.

6.4.

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17.4.–22.5.

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4.5.

4./5.5.

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Grand Prix von Bern SOLA Basel BS, BL, SO, AG Nachwuchslauf Uster ZH StraLugano TI Winterthur Marathon ZH Auffahrtslauf St. Gallen Schweizer Frauenlauf Bern 10 Meilen Laufen ZH Hellebardenlauf Sempach LU Ägeriseelauf ZG Swissalpine Irontrail Davos GR

11.5.

25.5.

25.5.

25./26.5.

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30.5.

16.6.

22.6.

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19.7.

26.–28.7.

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SportXX-Laufserie 27

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Unter dem Motto «Mit­ machen, Spass haben, profitieren» geht die schweizweit stattfindende SportXX-Laufserie in die nächste Runde. Sie unter­ stützt T ­ eilnehmende auf und neben der Strecke:

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16. März Kerzerslauf (5 bis 15 km) 4./5. Mai 20KM de Lausanne (10 bis 20 km) 4. Mai Luzerner Stadtlauf (3,85 bis 7 km) 11. Mai Grand Prix von Bern (4,7 bis 16,1 km) 25./26. Mai StraLugano (10 bis 21,1 km) 25. Mai SOLA Basel (5 bis 12,5 km) 30. Mai Auffahrtslauf St. Gallen (6 bis 21,1 km) 16. Juni Frauenlauf Bern (5 bis 10 km) 21. September Greifensee­ lauf ( 5,5 bis 21,1 km) 6. Oktober Murtenlauf (8,7 bis 17,2 km) 12. Oktober Hallwiler­ seelauf (10 bis 21,1 km) 15. Dezember Zürcher Silvesterlauf ( 5,5 bis 8,5 km) Distanzangaben ohne Kinderläufe

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Für jede Teilnahme gibt es einen 20-Franken-Gut­ schein von SportXX ­und magnetische Startnum­ mernbefestigungen. Zudem helfen erfahrene SportXXPacemaker an ausgewähl­ ten Orten, die vorgenom­ mene Zielzeit zu erreichen.

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Info: laufserie.ch

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Waldstattlauf AR Rheinfall-Lauf SH Thuner Stadtlauf BE Frauenfelder Stadtlauf TG Amriswiler City-Run TG Romande Energie Run VD Altstätter Städtlilauf SG Greifenseelauf ZH Willisauer Lauf LU Winti-SOLA ZH Murtenlauf FR

17.8.

18.8.

23./24.8.

31.8.

7.9.

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21.9.

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Hallwilerseelauf AG 12.10.

Ascona-Locarno Run TI 12./13.10.

Transviamala Run & Walk GR 20.10. gurtenCLASSIC BE 3.11.

Kyburglauf ZH 9.11.

Der Frauenfelder TG 17.11.

Course de l’Escalade Genf 30.11/1.12.

Gossauer Weihnachtslauf SG 7.12.

Zürcher Silvesterlauf 15.12.

Gratis an den Start Die M ­ igros hat im Rahmen ihres Nachhaltigkeitspro­ gramms «Generation M» versprochen, bis Ende 2019 über 70 000 Kindern einen ­Gratisstart an Schweizer Laufveranstaltungen zu ­ermöglichen.

Info: generation-m.ch/gratisstart

22 | 4.3.2019 | LAUFEN

Wie werde ich schneller?

Die Frage, wie man die Leistung steigern kann, beschäftigt Hobbyläufer genauso wie Profis. Sechs Asse berichten von ihren Lauferfolgen und verraten, wie sie an ihrer Topzeit feilen.

00:13:29 beim 5-Kilometer-Strassenlauf in Monaco 2019: Weltrekord!

Name: Julien Wanders (22) Wohnort: Genf

«Meine grosse Stärke ist der Kopf. Ich will nicht nur Weltrekorde laufen, Olympiagold und den WM-Titel holen. Ich weiss auch, dass ich es kann. Nicht heute, aber in ein paar Jahren. Dafür trainiere ich hart. Laufen, essen, schlafen – das klingt vielleicht langweilig, ­ ist es für mich aber nicht. Es ist meine Leidenschaft. Daneben ­meditiere und lese ich viel. Wer sich an die längeren Distanzen ­hintasten möchte, dem empfehle ich, regelmässig zu laufen. Es bringt nichts, auf einmal viel zu laufen ­ und dann wieder gar nicht. Und ­ im Wettkampf gilt es, die Sache nicht zu schnell anzugehen und ­lieber zum Schluss zuzulegen.»

Bilder: Walter Bieri/Keystone, Dominic Steinmann, PD, Daniel Winkler; Illustration: iStockphoto

Text: Benny Epstein

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02:26:49

beim Berlin-Marathon 2016: Schweizer Rekord Name: Maja Neuenschwander (39) Wohnort: Rubigen BE «Die mentale Komponente sollte man nicht unterschätzen. Um den Geist zu stärken, habe ich mich vor der EM 2014 durch Kaffeeverzicht abgehärtet. Man muss sich manchmal quälen, um die Leistung ­ zu steigern. Zur Belohnung habe ich mir dann eine neue Kaffeemaschine gekauft.»

02:31:17 beim Zürich-Marathon 2018: Platz 1 für die zweifache Berglauf-Europameisterin Name: Maude Mathys (32) Wohnort: Ollon VD

«Dieses Jahr will ich die 2,5-Stunden-Grenze unter­ bieten und wieder Bergläufe ­bestreiten. Ich mag diese Ab­ wechslung, sie tut meinem Körper gut. Um meine lädierte Achilles­ sehne zu schonen, laufe ich auch im Training nicht zu viel, sondern setze auf Variation: Velofahren, Skifahren, Krafttraining. Und manchmal trage ich sogar meinen zweijährigen Sohn mit, wenn ­ ich laufe. Zur Erholung setze ­ ich auf Kryotherapie – in einer Kältekammer frieren bei minus 140 Grad. Das beugt Entzün­ dungen vor, und meine Beine ­fühlen sich danach wieder leicht an. Nebst Alternativsport empfeh­ le ich fürs Training Longjogs – um die kommt man nicht herum.»

13:07:54

bei der 5-Kilometer-Distanz an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles: Silber Name: Markus Ryffel (64) Wohnort: Bern

«Nebst solider Gesundheit und Training braucht es zum Laufsport drei Dinge: gute Schuhe mit Beratung im Fachgeschäft, funktionelle Sportbekleidung und Läufer­ wissen. Letzteres vermittle ich im Rahmen von Workshops oder mehrtägigen Aktiv­ ferien – für Einsteiger wie auch für Fort­ geschrittene. Wer einmal im Leben einen Marathon laufen möchte, erhält beispiels­ weise im Kurs ‹Von 0 auf 42 in 365 Tagen› alle nötigen Inputs.»

Bringt mich weiter.

Viktor Röthlin Isostar Botschafter

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Ernährung und Sport – Das sollten Hobbyläufer beherzigen Sporternährung – sinnvoll oder nicht?

Ein Thema, welches seit Jahren umstritten diskutiert wird. Wir haben Viktor Röthlin gebeten, seine langjährige Erfahrung mit uns zu teilen und euch ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg zu geben.

Welche Rolle spielt Ernährung im Laufsport?

Worauf sollte besonders geachtet werden?

V.R.: Beim Laufen verbrennt man ziemlich viel Energie, deshalb spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Fülle ich meine Energiespeicher nicht richtig auf, dann muss ich mit Leistungseinbussen rechnen. Diese machen sich als erstes bei zu viel Flüssigkeitsverlust bemerkbar.

Darum gehört für mich die Getränkeflasche immer dazu. Bis zu einer Stunde Training, ist diese mit Wasser gefüllt. Bin ich länger als eine Stunde unterwegs, befindet sich Isostar in meinem Bidon.

Weiter ist das Timing der Nahrungsaufnahme wichtig. Beim Rennen schüttle ich meinen Magendarmtrakt ziemlich umher, darum ist es ratsam mit genügend Abstand zum Training zu essen. Oder ich benutze leicht verdauliche Riegel oder im Notfall auch mal direkt vor dem Training ein Gel.

Welches sind die häufigsten Ernährungsfehler mit denen du konfrontiert bist?

V.R.: Viele meiner Laufkollegen ernähren sich vom Grundsatz her sehr gesund. Einige von ihnen übertreiben es dann aber mit Salat, Rohkost und Vollkornprodukten. Diese sind zwar wichtig und sinnvoll, direkt vor einer Laufeinheit aber alles andere als optimal. Aus Angst vor Dehydration und Nervosität nippen sehr viele in der letzten Stun-

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de vor dem Startschuss an ihrer Trinkflasche. Als Folge davon, muss man dann relativ häufig nach dem Start schon wieder auf die Toilette.

Darum empfehle ich, bis eine Stunde vor dem Start genügend zu trinken und dann darauf zu verzichten. Erst kurz (drei bis zehn Minuten) vor dem Start, trinke ich dann nochmals zwei bis drei Deziliter. Diese machen mir dann aber keine Beschwerden während dem Lauf.

Auf welches Produkt sollte auch ein Hobbysportler bei längeren Belastungen nicht verzichten?

V.R.: Zu längeren Belastungen gehört meiner Meinung nach ein isotonisches Sportgetränk immer dazu. Alles andere ist Zugabe.

Seit Jahren setzt du auf die Isostar Hydrate & Perform Pulver, was hältst du von der neuen Rezeptur?

V.R.: Ich bin begeistert und finde es toll, dass nun komplett auf Farbstoffe verzichtet wird. Denn auch ohne Farbe schmeckt das Getränk dank natürlicher Geschmackszugabe ausgezeichnet. So dass ich immer wieder gerne länger als eine Stunde am Stück Sport treibe!

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25.02.19 15:10

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01:02:03 beim Halbmarathon an der Leichtathletik-EM 2016 in Amsterdam: Europameister Name: Tadesse Abraham (36) Wohnort: Uster ZH

Bilder: Adidas, Daniel Thalmann; Illustration: iStockphoto

«Beim Dubai-Marathon im Januar wollte ich meinen Schweizer Rekord von 02:06:40 Stunden unterbieten – und scheiterte: Einer meiner Pacemaker war krank und konnte das Tempo nicht halten. Ich musste lange allein laufen, das ist langweilig. Ich glaube aber, den Marathon an einem perfekten Tag in 02:05 Stunden laufen zu können. Inzwischen hat auch mein achtjähriger Sohn Elod mit dem Laufsport begonnen. Ich weiss nicht, ob er ein guter Läufer wird – Hauptsache, er hat Spass. Wichtiger ­ ist eine gute Ausbildung. Hobbyläufern empfehle ich eine gute Balance zwischen Arbeit und Training, um schneller zu werden. Viel arbeiten und viel trainieren macht den Körper kaputt. Er braucht Erholung, durch Schwimmen und ­Massage etwa. Mein Tipp fürs Training: mit einer Gruppe laufen. Mein Tipp fürs Rennen: nicht schneller sein als ich.»

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Franziska Zehnder, Sport- und Bewegungswissenschaftlerin; Leiterin Leistungsdiagnostik, Medbase Zürich

«Regeneration ist wichtig» Welche Profitipps nützen auch Hobbyläufern?

Mit lockeren langen Läufen kann man eine gute Basis schaffen. Schnelligkeit erzielt man dann mit zusätzlichen intensiven Einheiten, etwa mit Tempo- und Intervalltraining.

Und wie geht das?

Beim Tempodauerlauf läuft man sich zum Beispiel 10 Minuten lang warm, dann läuft man 30 Minuten lang konstant unterhalb oder bis zur anaeroben Schwelle, also im gewohnten Wettkampftempo. Danach folgen 10 Minuten Auslaufen. Beim Intervalltraining überschreitet man das Wettkampftempo, jedoch nur in kurzen Einheiten. Man beginnt etwa mit

15 Minuten Warm-up, dann folgen vier Mal vier Minuten über dem Wettkampftempo, dazwischen jeweils drei Minuten im Wettkampftempo. Zuletzt 10 Minuten auslaufen.

Was müssen Hobbyläufer dabei beachten?

Tempodauerläufe und Intervalltraining gehen an die Substanz. Regenerieren ist wichtig, damit der Spass an der Sache bleibt.

Und was ist wichtig für Ü50-Läufer?

Erstens: die medizinische Voruntersuchung. Zweitens: bei fehlender Erfahrung langsam starten; der Körper muss sich an die Belastung gewöhnen. Drittens: Regeneration.

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In 12 Wochen zum Lauferfolg

Bild: Lukas Lehmann/Keystone; Illustration: iStockphoto

bei der Marathon-Distanz an der Leichtathletik-EM 2018 in Berlin: 7. Platz Name: Martina Strähl (31) Wohnhaft: Horriwil SO «Beim Laufen profitiere ich von meinem Psychologiestudium. Es hilft mir beim Entwickeln von Motivationsstra­tegien.

Kommen negative Gedanken auf, sage ich schon im Ansatz: «Stopp!» Beim I­ ndoortraining auf dem Laufband motiviert mich Musik über Kopfhörer; draussen lasse ich sie weg. Apropos Psychologie: Die psychosomatischen Schmerzen, die viele vor ­einem langen Lauf erleben, kenne ich selbst sehr gut. Vor jedem Wettkampf werde ich krank, alles schmerzt. Leider kenne ich ­ die Lösung noch nicht. Wie man einen ­Marathon erfolgreich absolviert, kann ich hingegen verraten: viel trainieren. Zwölf Wochen Vorbereitung sind nötig. Dabei ­ alle zwei Wochen ein Zweistundenlauf und ­einmal pro Woche Intervalltraining.» MM

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Das Programm lässt sich auch online abrufen: migros-impuls.ch/laufprogramm

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28 | 4.3.2019 | LAUFEN

Zeigt her eure Sohle!

Laufschuhe sagen viel über ihre Trägerinnen und Träger aus.

Beim Kauf eines neuen Modells liefern die Sohlen des alten wertvolle Hinweise.

Das verrät die Altschuhanalyse.

Text: Rüdi Steiner

Typ Mittelfussläufer: Bei diesem Laufstil setzt der Läufer mit der ganzen Fusssohle auf dem Boden auf. Die Schuhsohle ist hinten und vorne gleichmässig abgenutzt.

Auswirkungen: Schläge auf Gelenke bei der Landung Schuhwahl: Bei diesem Laufstil ­ ist in der Regel ein neutraler ­Laufschuh angebracht.

Passende Schuhe: z. B. New Balance 880 (Bild); Asics Cumulus

Die meisten Läufer sind Fersenläufer. Sie landen ­ auf der Ferse und stossen vorne ab. Entsprechend ­zeigen sich die Abnutzungs­ spuren auf der Sohle.

Auswirkungen: Bei der Landung kommt es zu einer höheren Belastung für Knochen und Gelenke.

Schuhwahl: ein neutraler bzw. ein gestützter Schuh, je nach Fussform. Die Fussanalyse gibt Auskunft.

Passende Schuhe: z. B. New Balance 1080: neutral; Brooks Ravenna: leichte Überpronation; Asics GT 2000: für Überpronierer (Bild)

Bilder: zVg; Illustrationen: iStockphoto

Typ Fersenläufer:

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Typ Vorfussläufer: Der Laufstil sehr ambitionierter Läufer: sie setzen mit dem Vorderfuss auf.

Dieser Typ gilt als schnell, zu erkennen vor ­allem an A ­ bnutzungen an der Vordersohle.

Weich oder hart?

Auswirkungen: Vorderfuss, Wadenmuskulatur, Bänder und Sehnen werden stärker belastet.

Schuhwahl: Ein neutraler Schuh ist in der Regel erste Wahl.

Passende Schuhe: z. B. On Cloudsurfer (Bild); Saucony Kinvara; Saucony Triumph

Typ Überpronation: Der Läufer knickt nach innen ein, die Sohle ist im Vorder- und Rückenfussbereich innen stärker abgelaufen. ­Hinzu kommt oft ein ausgebeulter Schaft im Rückfussbereich innen. Die Fersenkappe tendiert eher nach innen.

Typ Supination: Läufer mit starrem Fussgewölbe, Hohlfuss oder O-Beinen: Die Sohle wird im äusseren ­Bereich entsprechend stärker ­abgenutzt. Die Fersenkappe ­tendiert eher nach aussen.

Auswirkungen: Sehnen, Bänder – ja, der gesamte Fussapparat – werden stark beansprucht.

Schuhwahl: ein neutraler ­ Schuh oder ein Modell, das aussen leicht stützt und führt Passende Schuhe: z. B. Brooks Glycerin; Saucony Triumph NB 1080 (Bild)

Auswirkungen: Sprunggelenke, Knie und Hüfte werden stark belastet.

Schuhwahl: Stabilitätsschuhe, die ­­ auf der Innenseite über eine Stütze verfügen. Neben dem richtigen Schuh sind ergänzende Übungen zur ­Stärkung der Muskeln angezeigt.

Passende Schuhe: z. B. Brooks Adrenaline (Bild); Saucony Guide

Ob wir eine weiche oder eine harte Zwischensohle wählen, ist n ­­ icht nur eine F ­ rage des Laufstils. «Entscheidend ist auch, wofür man den Schuh braucht», sagt Olaf Jentzsch, Leiter SportXX Ryffel Running im Einkaufszentrum Migros City in Zürich.

Möglich ist zum Beispiel folgende Kombination: fürs Training eher eine komfortablere Zwischensohle wählen (weicher), für Wettkämpfe eine härtere (Trainings-, Wettkampfschuh). M ­ ag man es ­umgekehrt, ist das kein Problem.

Fussanalyse Die Sohle des alten Schuhs sagt bereits ­ viel über den Läufer aus. Jentzsch empfiehlt, ­zusätzlich eine Fuss­ analyse vornehmen zu lassen, um den passenden Schuh zu finden.

Spezialisierte Fach­ geschäfte wie SportXX Ryffel Running bieten diesen Service an. Dabei analysiert man die ­Stellung der Beinachse und den Fussabdruck.

Muskeln stärken Läufer, die einknicken, sollten unbedingt Stabilitätsübungen ­machen, um ihre ­Muskulatur zu stärken.

«Auch alle anderen ­sollten darauf achten, dass sie über eine starke Muskulatur verfügen.

Das schützt am besten vor Verletzungen. Und ebenso wichtig wie ­ die richtige Schuhwahl sind Stabilitätsübungen», sagt Jentzsch. MM

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Wie viel und was soll man vor und nach dem Training essen?

Welche Rolle spielen dabei Kohlenhydrate, Eiweisse und Co.?

Unser Experte kennt die Antworten.

Vorher Energie tanken?

Direkt vor dem Training sollte man nicht viel essen. Am besten ist es, wenn grössere Mahlzeiten zwei bis drei Stunden zurückliegen und stark eiweisshaltige Gerichte bis zu fünf Stunden.

Bilder: iStockphoto, Daniel Thalmann

Trainieren und gleichzeitig Verdauen geht nicht. Die Folge können Aufstossen und im schlimmsten Fall Übelkeit sein. Wenn man zu viel gegessen hat, steht weniger Blut in der Muskulatur zur Verfügung, weil ­ es sich im Verdauungstrakt sammelt. Und da das Blut für den Sauerstofftransport in die Mus­kulatur zuständig ist, wirkt sich das negativ auf die Leistung aus.

Heisshunger vor dem Training lässt sich notfallmässig mit einer kleinen, leicht verdaulichen Speise stillen. Der Energiegehalt sollte ­jedoch 100 bis 300 Kilokalorien nicht übersteigen. Besonders ­ gut eignet sich Weiss- oder Ruchbrot mit ­etwas Honig oder Kon­­ fi­türe, Cornflakes mit Apfelmus oder ein Biberli. Erlaubt sind auch fettarme Getreideriegel – wenn möglich ohne Schokoüberzug –, Getreidewaffeln, ­Zwieback, Milchreis oder eine reife Banane.

Und was ist danach am besten?

Bei der Auswahl des Essens nach dem Training ist es wichtig zu wissen, wann die nächste Aktivität geplant ist und was mit dem Training bezweckt werden soll. Grundsätzlich braucht man bei drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche keine besondere Ernährung danach.

Wer den Körper trotzdem unterstützen möchte, nimmt bei kraft­ betonten Sportarten nach dem ­Training eine eiweissreiche Mahlzeit zu, da der Körper dann Eiweiss sehr gut aufnehmen kann. Bei ausdauerbetonten Sportarten wie Laufen sollte dagegen vor allem der ­Glykogenspeicher durch eine kohlenhydratreiche Mahlzeit aufgefüllt werden. MM

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Nahrung für Fitte

Ernährung, die alles abdeckt Bei drei- bis viermaligem Ausdauertraining à jeweils 45 bis 60 Minuten pro Woche braucht man 1500 bis 2500 Kalorien mehr. Sie lassen sich über die normale gesunde Ernährung abdecken.

Intensives Ausdauertraining über 90 Minuten erfordert zusätz­liche Energie aus Kohlen­ hydraten, etwa kohlenhydratreiche (Sport-)Getränke oder ein Wasser-­Saft-Gemisch.

In fester Form eignen sich ­Bananen, Biberli, Leckerli (oder andere fett­arme Süssigkeiten) sowie Energieriegel.

Soll ein längeres, moderates Ausdauertraining den Fettstoffwechsel verbessern, sollte ­ man auf die Zufuhr von Kohlen­ hydraten verzichten.

Mehr zum Thema Sporternährung So erfahren Sie es:

• Discover in der MigrosApp öffnen • Diese Seite scannen migros-impuls.ch/ sporternaehrung

Dr. rer. nat. Michael Schwarz ist Sportwissenschaftler, Leiter Checkup Center, Med­base Sports Medical Center Zürich

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4. Tag: Heute entdecken wir die abwechslungsreiche Landschaften der Lofoten und fahren vorbei an kleinen Fischerdörfern mit unverkennbaren roten Stelzenhäusern. Besuch im Wikingermuseum in Borg.

5. Tag: Wir verabschieden uns von der Bilderbuchlandschaft der Lofoten und erreichen abends Tromsø. Fak. Abendessen.

6. Tag: Fahrt entlang der wildzerklüfteten Küste auf die Nordkapinsel. Zur Mitternacht fahren wir ans Nordkap mit seinem weltbekannten Plateau mit dem Globus.

7. Tag: Besuch im Freilichtmuseum Sapmi in Karasjok, das uns Einblicke in die samische Kultur gibt. Fahrt nach Saariselkä.

8. Tag: Nach einer Wanderung oder einem Saunabesuch (fakultativ) fahren wir nach Kittilä. Rückflug nach Zürich.

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5. Tag: Fahrt durch den Rondane Nationalpark zur Universitätsstadt Trondheim. Stadtbesichtigung.

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8. Tag: Wir überqueren den Sognefjord, den tiefsten Fjord der Welt. Stadtrundgang in der Hansestadt Bergen.

9. Tag: Durch die Hardangervidda, Europas grösste Hochebene, erreichen wir unser Hotel auf dem Holmenkollen über Oslo.

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STADT, LAND, STUTZ | 4.3.2019 | 33

Der Fresstisch

Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

Und pickt von ­beidem das Beste heraus.

Darum gibt es bei uns im Büro den «Fresstisch». Wenn wir nach der Mittagspause ­einen Durchhänger haben, machen wir einen Abstecher zur Ablage, auf der wir Schokolade, Guetsli, Gummibärchen deponiert haben.

Die kleine Zuckerdosis hat eine grosse Wir­ kung auf unsere Arbeitsmoral. Paradoxer­

weise habe ich aber nun ein Problem mit ebendiesem Fresstisch, der nur zur Freude da ist. Alles hat vor einigen Monaten mit dem Umzug in ein neues Büro begonnen. Dort war kein Platz mehr für einen separaten Fress­ tisch. Aus ihm ist also eine Fresstischecke ge­ worden. Und wie es das Schoggikarma so will, liegen die Köstlichkeiten nun just in der Ecke des Schreibtisches, an dem ich immer sitze.

So weit, so kalorienreich. Seit letzter Woche finde ich es allerdings nicht mehr so toll, dass ich die Fresstischhüterin bin. Ein Kollege aus einer anderen Abteilung ging an meinem Pult vorbei, guckte mich etwas verstört an und fragte: «Du hast gern Süsses, was?» Da wurde mir schlagartig bewusst, dass lediglich die ­sieben Leute aus meinem Team wissen, dass die Tonnen Schokolade neben mir für alle ­gedacht sind. Der ganze Rest kennt den Fress­ tisch nicht, nur einen Fresssack: mich. MM

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36 | 4.3.2019 | HARTMUT ROSA

«Viele Menschen sind wütend und frustriert, weil ihr Leben nicht gelingt» Das Hamsterrad der Optimierungsgesellschaft hält uns davon ab, lebendige Beziehungen aufzubauen – mit ein Grund für die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Krisen. Das sagt der deutsche Soziologe und Autor Hartmut Rosa, der Ende März in Zürich zum Thema spricht.

Bild: Frédéric Stucin/Pasco and Co

Text: Ralf Kaminski

HARTMUT ROSA | 4.3.2019 | 37

H

artmut Rosa, wir alle streben nach einem «guten Leben» – worunter vermutlich jeder ­etwas anderes versteht. Was bedeutet es aus Ihrer Sicht?

Das Problem ist, dass wir unsere Vorstellung davon in Einzelteile zerlegen und die dann einzeln zu optimieren versuchen: Man muss so und so aussehen, darf nur so und so viel wiegen, braucht mindestens so viel Gehalt und mindestens so viele Likes auf Facebook.

Genau das führt aber ziemlich sicher dazu, dass wir kein gelingendes Leben haben.

Denn letztlich kommt es eben aufs Ganze an. Und für einen Künstler sieht ein gelingendes Leben anders aus als für eine Zahnärztin oder einen Krankenpfleger.

Findet auch dank seiner Katze regelmässig aus dem Hamsterrad raus: der Soziologe Hartmut Rosa.

Was wäre eine geeignete Strategie?

Ob wir unser Leben als gelingend empfinden, hängt von der Qualität der Beziehung ab, die wir zur Welt als Ganzes haben. Dafür brauchen wir Beziehungen zu Menschen und Dingen, die etwas in uns ansprechen, eine Resonanz auslösen. Aus meiner Sicht gibt es drei Achsen: die soziale, also Beziehungen zu anderen Menschen, mit denen wir uns austauschen können, etwa Partner, Kinder, Freunde; die materielle, also Interaktionen mit unserer stofflichen Umgebung, etwa Tiere, Musik, Bücher, Autos; die ­existenzielle, also unser Verhältnis zur ­Natur, zur Kunst, zur Spiritualität. Wenn ­ wir in ­allen drei Bereichen eine lebendige Verbundenheit erfahren, dann haben wir ­ ein gelingendes Leben.

Was löst denn diese Resonanz aus? ­ Und was genau berührt es in uns?

Das ist ganz individuell. Entscheidend ist, dass es das Andere ist, das zu uns spricht, ­etwas ausserhalb von uns, das wir nicht ­kontrollieren können, vielleicht auch nicht

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HARTMUT ROSA | 4.3.2019 | 39

Zur Person Der Soziologe und Politikwissen­ schaftler Hartmut Rosa (53) ist Profes­ sor für Soziologie an der FriedrichSchiller- Universität Jena (D) und Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt (D). Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit schreibt er ­auch regelmässig Bücher. Rosa ist ledig, hat vier Patenkinder und lebt mit einer ­Katze je zur Hälfte in Jena und in Grafenhausen im Schwarzwald.

vollständig verstehen. Also keiner, der ge­ nauso denkt oder fühlt wie wir – zu einem Roboter, der uns immer in unserer Meinung bestätigt, können wir keine Resonanzbezie­ hung aufbauen. Liebesbeziehungen hin­ gegen sind ideal dafür, weil wir die andere Person eben gerade nicht vollständig in den Griff kriegen, weil sie uns immer ein Stück weit ein Rätsel bleibt. Dieselbe Erfahrung macht man mit Haustieren: Mal lässt die Katze sich kraulen und schnurrt zufrieden, mal will sie nichts von uns wissen.

Diese Unberechenbarkeit ist zentral?

Genau. Wenn immer nur passiert, was wir erwarten, dann löst das nichts in uns aus, es gibt keine Resonanz. Entscheidend ist, dass wir erfahren: Das da hat mir etwas zu sagen.

Etwas, das für mich relevant ist, das etwas Neues in mein Leben bringt, mich verän­ dert. Oder mich von aussen überwältigt – etwas, dem ich nachgeben muss. Ich muss quasi auf diesen Berg steigen, ich kann nicht anders. Oder ich verliebe mich rettungslos.

Die entsprechenden Impulse können nur von aussen kommen.

Bild: Frédéric Stucin/Pasco and Co

Warum ist das so wichtig?

Der Philosoph Bruno Latour sagt, dass man sich da lebendig fühle, wo man sich ver­ wandle. Das aber kann ich nicht aus mir selbst; da bleibe ich immer der Gleiche, ­kreise nur um mich. Und das reicht nicht.

Auch Glücksmomente ergeben sich nicht so.

zu hören. Aber dafür braucht es die Offen­ heit, die Bereitschaft, sich berühren zu ­lassen, auch wenn man nicht genau weiss, was dabei herauskommt und wo es einen hinführt – das muss man zulassen können.

Warum ist das so schwierig?

Weil wir in einer Gesellschaft leben, die überall auf Steigerung, Optimierung, Ratio­ nalisierung, Verfügbarkeit, Sicherheit und Kontrolle ausgelegt ist. Das stresst und löst Ängste aus, was Gift ist für Offenheit und ­Berührungsbereitschaft. Wenn Veränderun­ gen angestrebt werden, dann mit einem ­klaren Ziel – auch ausserhalb des Berufs: ­ Ich will mindestens 10 000 Schritte pro Tag gehen oder mindestens 1000 Follower auf Instagram haben.

Veränderung fällt vielen generell schwer.

Besonders in der Arbeitswelt, wo man dauernd damit konfrontiert ist.

Gerade dort passiert die Veränderung in der Regel extrem einseitig. Zur Resonanz gehört eben auch, dass ich mit meiner eigenen Stimme antworten kann und damit die ­andere Seite erreiche; es muss ein Dialog entstehen. In der Wirtschaft hingegen wird oft von oben darüber entschieden, wie man sich zu verändern hat, Mitsprache gibt es nicht. Deshalb entfremden sich so viele Menschen von ihrem Job. Dahinter steckt aber noch etwas Fundamentaleres ...

Geht es letztlich also um Resonanz?

Es kann, muss aber nicht. Resonanz kann auch irritieren, Streit auslösen. Beispiel ­Familie: Wenn es eine gute, lebendige ­Beziehung ist, dann kommt es regelmässig zu ­Resonanzmomenten, ab und zu auch ­ zu Glück, aber eben auch zu Konflikten, die einen im Idealfall weiterbringen.

Nämlich?

Wir leben in einer Gesellschaft, die aufgrund der Wettbewerbszwänge zu ständiger Opti­ mierung gezwungen ist, weil wir sonst unse­ ren Platz in der Welt nicht halten können – weder als Unternehmen noch als Mitarbei­ ter. Und wir lernen dabei, dass es gefährlich ist, sich auf eine Sache einzulassen, von der wir nicht wissen, was dabei herauskommt.

Aber gerade heute lassen doch viele gar nichts Neues von aussen an sich heran.

Meinungen, die mit der eigenen nicht kompatibel sind, werden ausgeblendet, manchmal gar als Lügen wahrgenommen.

Ja, wir befinden uns derzeit eben nicht nur in einer politischen und wirtschaftli­ chen Krise, sondern auch in einer kulturel­ len. Viele Menschen sind wütend und frust­ riert, weil sie spüren, dass ihr Leben nicht gelingt. Das hängt auch mit mangelnder Re­ sonanz zusammen, damit, dass wir verlernt haben, auf unser Inneres und auf das Andere

Also ist unsere gesamte Arbeitswelt ­eigentlich falsch getaktet für Resonanz.

Richtig. Und betroffen ist nicht nur die Ar­ beitswelt. Ich bin Mitglied in einem Tennis­ klub im Schwarzwald: Da gibt es eine kleine Küche mit Kühlschrank für Getränke. So was kann man heute nur noch mit Schank­ wirtgenehmigung und Hygieneinspektion betreiben. Für den Newsletter gilt eine neue Datenschutzverordnung, die alle unter­ schreiben müssen, für die Trainingswoche mit Jugendlichen brauchts ein Führungs­ zeugnis und einen Erste-Hilfe-Kurs. Klar,

«Es braucht die Bereitschaft, sich berühren zu lassen, auch wenn man nicht weiss, was dabei herauskommt.»

40 | 4.3.2019 | HARTMUT ROSA

für all das gibt es gute Gründe, und es dient der Sicherheit, aber es erstickt jegliche Form von Kreativität und Spontanität.

«Bei fast jeder Alltagstätigkeit haben wir kleine Spielräume, in denen wir statt auf Optimierung auf Berührung setzen könnten.»

Da wir bei der Arbeit keine Resonanz­ erfahrungen machen können, stürzen w ­ ir uns mit umso grösseren Erwartungen ins Wochenende und hoffen auf Berührung im Konzert, in den Bergen, im Gottesdienst.

Reicht das?

Nein, und es funktioniert auch meist nicht.

Tatsächlich versuchen wir, Gegensphären ­ zu unserer Arbeitswelt zu schaffen, kleine ­Oasen, an die wir grosse Erwartungen stel­ len. Aber meist findet dort kein Austausch statt, wir sind nur passive Empfänger. Denn es fehlt uns an der Offenheit für das Uner­ wartete, wir haben ja alles durchgeplant. Am Freitagabend nach der Arbeit müssen wir noch gestresst die Einkäufe fürs Wochen­ ende erledigen, aber um 20 Uhr wollen wir den Schalter umlegen und uns im Konzert ganz tief berühren lassen. Denn darauf ha­ ben wir ein Recht, schliesslich haben wir viel Geld gezahlt. Das kann nur schiefgehen.

Was passiert mit uns, wenn uns die Resonanzerlebnisse fehlen?

Es kommt zu einer Entfremdung vom eige­ nen Leben. Wir haben zwar einen guten Job, eine Beziehung, ein grosses Haus, aber wir fühlen uns leer und unverbunden mit der Welt. Solche Menschen sind frustriert oder werden zu Wutbürgern. Sie finden zu Recht, dass es doch nicht so weitergehen könne. Sie fühlen sich betrogen; das Leben liefert nicht das, was ihnen versprochen wurde – das ist das Lebensgefühl vieler Leute, die AfD, SVP oder Trump wählen. Und auf dieser Basis lassen sich Ressentiments politisch wunder­ bar bedienen. Schuld sind dann die Flücht­ linge, die Ausländer, das Establishment.

Doch auch mehr Geld, mehr Abschiebungen oder eine Mauer werden keine Abhilfe ­schaffen. Eine weitere Reaktion auf man­ gelnde Resonanz ist Depression oder Burnout – beides Zustände, in denen die Welt nicht mehr mit uns spricht, Lebendigsein quasi nicht mehr klappt. Viele unserer ­aktuellen Krisen sind eine Folge von nicht erfüllten Resonanzsehnsüchten.

Wie liesse sich die Lage verbessern?

Man müsste auf beiden Seiten ansetzen: ­Jeder bei sich selbst – und alle zusammen für eine Veränderung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir müssen die Steige­ rungslogik abschaffen. Sehr hilfreich dabei wäre ein bedingungsloses Grundeinkom­ men, über das in der Schweiz ja schon dis­ kutiert und abgestimmt wurde. Es würde den Menschen eine materielle existenzielle Gewissheit geben – und genau das würde es ihnen erlauben, sich zu öffnen und sich

­ arauf einzulassen, berührt zu werden, ohne d zu wissen, was daraus entsteht.

Was kann jeder für sich selbst tun?

Gegen die Effizienz- und Steigerungslogik im eigenen Leben angehen. Etwa den be­ friedigenden Job nicht aufgeben für einen weniger erfüllenden, nur weil man dort mehr verdient und auf der Karriereleiter ­etwas höher steht. Sich auf menschliche Be­ gegnungen einlassen, den Obdachlosen an der Ecke nicht einfach ignorieren, sondern ihn ansehen oder ihm einen guten Morgen wünschen oder ihm gar zwei Franken geben.

Man stellt so einen Moment von Mensch­ lichkeit her, von Anerkennung. Bei fast ­jeder Alltagstätigkeit haben wir kleine Spielräu­ me, in denen wir statt auf Optimierung und Steigerung auf Berührung und Resonanz setzen könnten. Die müssen wir nutzen.

Die persönliche Seite klingt machbar, aber die institutionelle Seite zu verändern, scheint ein geradezu hoffnungsloses Unter­ fangen. Dafür müsste man das wirtschaft­ liche Grundgerüst der Welt umbauen.

Ja, einfach wird das nicht, es klingt nach ­einer reinen Utopie. Aber hoffnungslos ist es nicht. In gewissen Bereichen könnte man einfacher ansetzen, etwa bei der Bildung, der Pflege oder im Umgang mit Tieren in ­ der Landwirtschaft. Dort gibt es viele Mög­ lichkeiten, die man ohne grosse Revolution ­nutzen könnte. In der biologischen Land­ wirtschaft wird das zum Teil jetzt schon ­getan; dort hat jede Kuh einen Namen, und es besteht eine Beziehung, auch wenn sie ­­ ein Nutztier bleibt.

Gut, aber angesichts der ökonomischen Zwänge, die in den heutigen Unternehmen herrschen ...

Vor 300 Jahren war das Fliegen ein unrealis­ tischer Traum, heute ist es eine Selbstver­ ständlichkeit. Und da sollen wir es nicht schaffen, unsere eigenen, selbstgeschaffenen Institutionen so zu verändern, dass sie uns ein besseres Leben ermöglichen? Wir soll­ ten nicht voreilig kapitulieren.

Ende März werden Sie in der Schweiz zu diesem Thema sprechen. Wie gut kennen Sie das Land?

Ziemlich gut. Ich bin im Südschwarzwald aufgewachsen, und meine Mutter stammt aus Rheinfelden, wo ich auch die ersten zehn Lebensjahre verbracht habe. Wir waren da­ mals sehr Richtung Schweiz orientiert und gingen zum Beispiel jeden Samstag in der Migros Rheinfelden einkaufen und essen; ich habe nur die besten Erinnerungen an die Migros. Und ich liebe die Berge, insbeson­ dere das Berner Oberland – im Winter zum Skifahren, im Sommer zum Wandern.

HARTMUT ROSA | 4.3.2019 | 41

Ihr Auftritt in Zürich wird vom MigrosKulturprozent mitorganisiert, das sich ­ in vielen Bereichen engagiert, die ­Resonanz bewirken könnten. Ist es eine ­gute Sache, wenn ein Unternehmen so was macht?

Ich kenne die Details nicht, aber grundsätzlich ist genossenschaftliches Wirtschaften mit Sinn für kulturelle und soziale Prozesse ein vielversprechender Ansatz für mehr ­Resonanz im Leben der Menschen – und eine potenzielle Keimzelle für gesellschaftliche Veränderungen.

Was löst in Ihnen Resonanz aus?

Obwohl auch ich immer wieder im Hamsterrad der Steigerungslogik festsitze, zum Beispiel oft von Termin zu Termin hetze, gelingt es mir regelmässig, Resonanzmomente zu ­erleben. Meine Katze etwa löst das aus oder Musik. In meiner Gemeinde im Schwarzwald sitze ich ab und zu an der Kirchenorgel, ­ausserdem habe ich mit anderen Professoren ­in Jena eine Rockband gegründet. Auch mit

­ tudierenden in der Lehre kann es zu S ­Resonanz kommen – ich hoffe, dass es ihnen ­ ebenso geht.

Und die Natur kann auch Resonanz auslösen?

Oh ja! Ich bin mit der Alpenkette vor Augen aufgewachsen. Schon als Jugendlicher war ­ ich manchmal lange unterwegs, um einen schönen Blick auf die Berge zu haben, und dann sass ich dort ein paar Stunden lang.

Auch d ­ ie Sterne lösen Resonanz aus – ein ­Patenkind hat mir eine ­eigene kleine Sternwarte mit ­Teleskop gebaut. Wenn ich da nachts sitze und ins All blicke, fühle ich mich mit dem Universum verbunden. MM Veranstaltung: Hartmut Rosa im Gespräch mit Philo­ sophin und SRF-Moderatorin Barbara Bleisch: «Resonanz ­ als Soziologie des guten Lebens», Freitag, 29. 3., 19.30 Uhr, Kosmos, Zürich; Tickets: kosmos.ch/veranstaltungen Bücher: Hartmut Rosa: «Resonanz. Eine Soziologie ­ der Weltbeziehung», Suhrkamp-Verlag, 2016, Fr. 39.10 bei exlibris.ch; «Unverfügbarkeit», Residenz-Verlag, 2018, Fr. 22.30 bei exlibris.ch

Soziale Aktivitäten des Migros-Kulturprozents Hartmut Rosa ist auf Einladung des Migros-Kulturprozents in Zürich. Dessen soziale Aktivitäten bieten Lösungen für gesellschaft­ liche Herausforderungen, setzen Impulse, schliessen Lücken und tra­ gen damit zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz bei.

Vernetzung, Dialog und Begegnung stehen bei allen Pro­jekten des Kulturprozents im Fokus: So treffen bei «Generationen im Museum» Jung und Alt aufeinander, bei «contakt-citoyenneté» wird ­Geflüchteten die Integration ­erleichtert, und bei «Netzwerk ­Erzählcafé» hören sich Menschen zu – und lernen voneinander.

Infos: migros-kulturprozent.ch/soziales

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1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Individuelle Anreise, Busfahrt, Einschiffung und «Leinen los!».

2. Tag Melk–Wien Ausflug(1) zum Benediktinerkloster Stift Melk. In Wien abends klassisches Konzert(2) oder ind. Besuch des Vergnügungsparks Praters.

3. Tag Wien Rundfahrt/-gang(1) durch die Kaiserstadt.

Ausflug(2) zum Barockschloss Schönbrunn.

4. Tag Budapest Rundfahrt/-gang(1). Spaziergang(2).

Fahrten mit U-Bahn und Panorama-Strassenbahn.

Besuch der Markthalle. Lichterrundfahrt(2) am Abend.

5. Tag Budapest–Visegrád Ausflug(1) in die ungarische Puszta mit Reitvorführung. In Visegrád Rundgang(2), Besichtigung des Palastes und Weinprobe.

6. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang(1) zur Burg mit Aussicht auf die Donau. Rundgang durch die wunderschöne Altstadt. Zeit zur freien Verfügung.

7. Tag Dürnstein Am Morgen Rundgang(1) mit Weinprobe. Nachmittags Schifffahrt durch die Wachau.

8. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung, Busrückfahrt und individuelle Heimreise.

Abreisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt 07.07. 200 (8) 11.08. 200 29.09. 200 14.07. 300 (8) 01.09. 200 06.10. 300 04.08. 200 08.09. 200

1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Individuelle Anreise, Busfahrt, Einschiffung und «Leinen los!».

2. Tag Wien Rundfahrt/-gang(1) Kaiserstadt.

3. Tag Puszta Ausflug(1) mit Reitvorführung.

4. Tag Belgrad Rundfahrt/-gang(1) mit Festung.

5. Tag Eisernes Tor Passage der Kataraktenstrecke.

6. Tag Bukarest Ausflug(1) mit Rundfahrt/-gang.

7. Tag Donaudelta Rundfahrt(1) mit Ausflugsbooten durch das obere Donaudelta oder Delta intensiv(3) mit Schnellbooten. Ausflug(2) zum Schwarzen Meer.

8. Tag Rousse Rundfahrt/-gang(1) Hafenstadt.

9. Tag Eisernes Tor Passage der Kataraktenstrecke.

10. Tag Belgrad–Novi Sad Ausflug(1) nach Novi Sad. 11. Tag Mohács Ausflug(1) ins mediterrane Pécs.

12. Tag Budapest Rundfahrt/-gang(1) und freie Zeit.

13. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang(1). Fahrt zur imposanten Burg. Rundgang durch die Altstadt.

14. Tag Weissenkirchen Ausflug(1) zum Stift Melk.

Busfahrt durch die liebliche Wachau.

15. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung, Busrückfahrt und individuelle Heimreise.

Abreisedaten 2019 02.06. 400 21.07.

23.06. 400 18.08.

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MS Thurgau Silencebbbb Komfortables Schiff mit Platz für 194 Gäste. Die Kabinen (ca. 13 m²) sind mit Dusche/WC, Föhn, TV/Radio, Telefon, Safe und ind. regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. In den Standard Kabinen kann tagsüber ein Bett zur Wand geklappt werden, das andere wird zum Sofa. Die Supe­ rieur Kabinen verfügen über ein Doppelbett mit zwei Matratzen. Die Kabinen auf Mittel­ und Oberdeck haben einen franz. Balkon und auf dem Hauptdeck nicht zu öff­ nende Bullaugen. Bordausstattung: Panorama­Restau­ rant und Salon mit Bar, Wiener Café, Souvenir­Shop, Sau­ nabereich mit zwei Hometrainern, Sonnendeck mit Windschutz und Sonnensegel, Liegestühlen, Stühlen und Tischen. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucher­ schiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

Leistungen: Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord, Bustransfer Zürich Flughafen/St. Margrethen Bahnhof­ platz–Passau v.v., Thurgau Travel Bordreiseleitung Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 1 2 2­Bett Standard Hauptdeck 1290 2590 2­Bett Standard MD, franz. Balkon 1490 2990 2­Bett Standard OD, franz. Balkon 1590 3190 2­Bett Superieur MD, franz. Balkon 1690 3390 2­Bett Superieur OD, franz. Balkon 1840 3690 Zuschlag Alleinbenutzung auf Anfrage Ausflugspaket (6/11 Ausflüge) 190 390 Zuschlag Ausflug Donaudelta intensiv – 45 Ausflug Schwarzes Meer – 60 Annullations­ und Assistance­Versicherung 54 79 Weitere Reisen mit MS Thurgau Silencebbbb Basel–Cochem–Basel 6 Tage ab Fr. 390.– (Nach Rabattabzug) Passau–Regensburg–Basel v.v.

9 Tage ab Fr. 890.– (Nach Rabattabzug) Basel–Rotterdam–Amsterdam–Basel 9 Tage ab Fr. 890.– (Nach Rabattabzug)

Pelikane im Donaudelta

Dürnstein, Wachau (1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar

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(2) Fak. Ausflug vorab oder an Bord buchbar

(8) Gemeinsames Singen mit Hansjörg Enz und Koni Ulrich

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GENUSS | 4.3.2019 | 43

Aromatischer Frühlingsbote

Wer jetzt im lichten Laubwald unterwegs ist, nimmt vielleicht den Duft von Bärlauch wahr.

Wir haben uns verführen lassen und das wilde Kraut mit Kaninchen kombiniert.

Text: Andrea Pistorius, Claudia Schmidt Bilder und Styling: Veronika Studer Rezept: Andrea Pistorius

Die Bärlauchsaison geniessen: Viele rezepte auf migusto.ch/baerlauch

Bärlauch und Moscato verleihen dem ­Kaninchengericht eine besondere Würze.

Das Kochmagazin der Migros Für Clubmitglieder gratis per Post. Jetzt anmelden: migusto.ch

44 | 4.3.2019 | GENUSS

Kaninchen mit Bärlauch 1

Knoblauch hacken. Von der Hälfte des ­Rosmarins Nadeln abzupfen und fein hacken.

Rest beiseitestellen. Kaninchen kalt abspülen und trocken tupfen. Mit Rosmarin, Knoblauch und der Hälfte des Öls einreiben. Zugedeckt ca. 1 Stunde bei Zimmertemperatur marinieren.

Rohschinken in feine Streifen schneiden.

3

Rohschinken in derselben Pfanne anbraten.

Abgestreifte Marinade zugeben, kurz mitbraten.

Auf den Kaninchenstücken verteilen. Bratensatz in der Bratpfanne mit Moscato und Fond (oder Bouillon) auflösen und in den Bräter zum Fleisch giessen. Kartoffeln mit Schale und restlichem Rosmarin dazugeben. Zugedeckt in der Ofenmitte ca. 1 Stunde schmoren lassen.

2

Backofen auf 180 °C vorheizen. Kaninchenteile mit Salz und Pfeffer würzen. Restliches Olivenöl in einer grossen Bratpfanne erhitzen.

Kaninchenteile nacheinander rundum goldbraun anbraten. In einen grossen Bräter geben.

4

Sauce nach Ende der Garzeit in eine Pfanne abgiessen. Aufkochen. Inzwischen Kaninchenteile und ­Kartoffeln während weiteren 10 Minuten in der Ofenmitte goldbraun braten.

Bärlauch waschen und fein hacken.

5

Crème fraîche und Maisstärke verrühren.

Mit einem Schwingbesen in die Sauce rühren und ca. 3 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce sämig bindet. Etwas Bärläuch beiseite­stellen.

Restlichen Bärlauch in die Sauce rühren. Kaninchen und Kartoffeln mit der Sauce anrichten.

Mit beiseitegestelltem Bärlauch bestreuen.

GENUSS | 4.3.2019 | 45

Duftkraut für die Küche Die ersten zarten Bärlauch­ blättchen sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Winter ­allmählich dem Frühling weicht.

Jetzt lohnen sich Waldspazier­ gänge umso mehr, da wir mit dem duftenden Kraut viele Gerichte aufpeppen können.

Andrea Pistorius Rezeptautorin

TIPPS Das Gericht lässt sich auch ausserhalb der Bärlauch­ saison geniessen. Dazu statt der frischen Bärlauchblätter einen Esslöffel Bärlauch­ pesto verwenden.

Anstelle von Kaninchen ­eignet sich auch Poulet für das Gericht.

Zutaten für 4 Personen 4 grosse Knoblauch zehen 6 Zweige Rosmarin 1,2 kg Kaninchen,

in Stücke zerlegt 6 EL Olivenöl 100 g Rohschinken 700 g kleine festkochende Kartoffeln,

z. B. Patatli

Salz, frisch gemah lener Pfeffer 4 dl alkoholfreier Moscato,

z. B. Sélection Moscato 2 dl Kalbsfond 40 g frischer Bärlauch 200 g Crème fraîche 1 EL Maisstärke

Bärlauch ist verwandt mit dem Knoblauch, enthält viel Vitamin C und regt die Verdauung an.

Besonders gut schmecken seine zarten jungen Blätter. In Streifen geschnitten, sind sie fantastisch in Salat, in Risotto oder zu Nudeln.

Bärlauchkräuterbutter harmo­ niert wunderbar zu Gschwellti, zu Fisch oder auch zu einem zarten Stück Fleisch, etwa vom Lamm oder Kalb. Später in der Saison, wenn der Bärlauch blüht, freue ich mich auf die essbaren Blüten, die ebenfalls stark nach Knoblauch duften. Der Geschmack der Blätter ist zu dem Zeitpunkt dann meist etwas penetrant. Also: Ran an die Blätter, solange sie jung sind! MM

Viele weitere Rezepte mit Bärlauch jetzt auf

migusto.ch Bärlauchbutter: migusto.ch/baerlauchbutter Bärlauch-Capuns: migusto.ch/baerlauch-capuns Bärlauchsalz: migusto.ch/baerlauchsalz

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MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 59

Mars: Migros wehrt sich gegen Preiserhöhung Die Mars Schweiz AG, die bekannte Schokoriegel aber auch Tiersnacks produziert, verlangt von der Migros eine Preiserhöhung von bis zu 12,7 Prozent. Die Migros will ihren Kunden jedoch keine höheren Preise auf Mars-Produkten zumuten. Deshalb hat sie einen Bestellstop beschlossen.

«Wir können diese Preiserhöhung nicht akzeptieren und wollen sie auch nicht auf unsere Kunden abwälzen», sagt Lorence Weiss, Leiter Direktion Food beim MigrosGenossenschafts-­Bund.

«Das würde unserem Bestreben widersprechen, den Migros-Kunden das beste Preis-­LeistungsVerhältnis zu bieten.»

Zudem erzielt die Migros mit Mars-Produkten bereits heute zum Teil eine

deutlich unterdurch­ schnittliche Marge. Die Migros ist verhandlungsbereit und sucht eine konstruktive Lösung, wenn das Angebot von Mars stimmt.

Leider hält Mars derzeit kategorisch an der Preiserhöhung und nicht konkurrenzfähigen Konditionen fest. Deshalb sieht sich die Migros gezwungen, diverse Mars-­Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.

Vom Bestellstopp betroffen sind Artikel von M&Ms, Snickers, Twix und die Dreamies-Tiersnacks.

Dies kann vorübergehend zu leeren Regalen führen.

Die Migros informiert mit Schildern in den Filialen über die Gründe, wenn Produkte fehlen. Damit die Kunden möglichst wenig vom Bestellstopp spüren, organisiert die Migros mit Hochdruck Ersatzprodukte.

Lücken im Regal: Durch den Bestellstopp der Migros können gewisse Mars-Produkte fehlen.

Aktuelle Preisänderungen Die Migros muss die Preise verschiedener Charcuterie-Produkte erhöhen. Der Grund ist eine hohe Nachfrage bei einem gleichbleibenden und teilweise auch rückläufigen Angebot an Rohwaren.

Preisbarometer

Ausgewählte Produkte

Preis alt*

Preis neu*

in %

M-Budget Kaubonbons, 400 g

2.50

2.20

–12,0

Bio Vollmilch UHT, 1 l

1.85

1.80

–2,7

Bio M-Drink UHT, 1 l

1.85

1.80

–2,7

TerraSuisse Hinterschinken, Maxi-Schale, per 100 g

3.20

3.35

4,7

TerraSuisse Prosciutto cotto, hauchdünn, Midi-Schale, per 100 g

3.40

3.55

4,5

Malbuner Landrauchschinken, Midi-Schale, per 100 g

4.95

5.20

5,1

Rapelli Rohschinken San Pietro, Maxi-Schale, per 100 g

7.20

7.45

3,5

* in Franken

Bärlauchzeit in der Migros-Metzg Mit dem Frühling wächst in den Schweizer Wäldern auch wieder Bärlauch. Schon die Römer nannten die Pflanze allium ursinum, Bärenknoblauch.

Was genau sie mit dem mächtigen Tier zu tun hat, ist aber bis heute unklar. Sicher ist, dass Bärlauch mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt ist und einen sehr intensiven und in der Küche beliebten Geschmack hat. So nutzen auch die Migros-Metzger das grüne Kraut zum Herstellen verschiedener saisonaler Spezialitäten.

An den bedienten Metzgerei­ theken sind zurzeit Bärlauch-­ steaks erhältlich. In der Selbstbedienung findet man viele weitere Produkte mit Bärlauch, so zum Beispiel Fleischkäse, Bratwürste, Schinken, Salametti und mehr.

Mehr von der Migros Ostschweiz ab Seite 75

60 | 4.3.2019 | MEINE MIGROS

Den Fleck weg Ob auf weissen, bunten oder dunklen Textilien: Die Waschmittel und Fleckenentferner der Migros-Eigenmarke Total lassen selbst hartnäckige Verunreinigungen verschwinden – von Saucen, Gras oder Make-up. Porentiefe Sauberkeit wird bereits bei einer Waschtemperatur ab 15 Grad erreicht. Das schont Fasern, Farben, die Umwelt und zudem den Geldbeutel. Der Fleckenentferner wirkt zusätzlich auf die betroffenen Stellen ein.

Total hält für jedes Waschproblem die passende ­Lösung bereit.

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MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 61

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62 | 4.3.2019 | MEINE MIGROS

Alles für den Frühlingsputz Vom elektrischen Besen bis zum Autostaubsauger – die Migros führt ein breites Sortiment an Produkten für das saisonale Saubermachen.

Ganz von alleine wischt er nicht, aber mit dem akku­ betriebenen Besen geht das Putzen leicht von der Hand.

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MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 63

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Tipp Gegen unangenehme Gerüche im Auto gibt es einen Trick: Man stellt über Nacht eine Schale mit frisch gemahlenem Kaffee ins Auto. Bei sehr hartnäckigen Gerüchen hilft auch eine Schale mit Essig, danach gut durchlüften.

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LESERFORUM | 4.3.2019 | 65

MM 7 Editorial

«Das Erste, was ich bis anhin tat, ich las das Editorial» Seit Jahren lese ich regelmässig das Migros-Magazin. Die Beiträge sind stets gut recherchiert und äusserst interessant. Das Erste, was ich jedoch bis anhin tat, ich las das Editorial. Nun ist es verschwunden. Der Entscheid ist für mich nicht nachvollziehbar.

Klar, es wurde kurzfristig angekündigt. In vielen Zeitschriften gibt es diese Einführung, die den Leser einlädt weiterzulesen.

Gab es einen Grund für die Abschaffung?

Daniel Habegger, Zürich

Das Editorial ist nicht ganz verschwunden, dafür hatte es zu viele Fans. Ab und zu wird es wiederkehren: So wie in drei Wochen, wenn wir das Migros-Magazin voll und ganz einem Thema widmen.

Yvonne Samaritani, Redaktionsleiterin

MM 6 Dossier Kesb

Ich denke, meine Berufserfahrung als Psychotherapeutin legi­ timiert mich, beim Kinderschutz mitzureden. Als Therapeutin eines Kindes bin ich in einem Ver­ fahren der Kesb involviert und war und bin schockiert, wie das verfah­rens­leitende Behördenmit­ glied (von Beruf Rechts­agent und Präsident der Kesb) in Sachen ­Gefährdungsmeldungen vorge­ gangen ist. Vom Vorgehen, das

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Sie beschreiben, scheint er wenig zu wissen; die Meinung des Bei­ stands und der Therapeutin des Kindes und der Fachmitarbeite­ rin der Opferhilfe sind für ihn nicht relevant. Zum ersten Mal in meinem Leben erkundige ich mich, wie ich mich rechtlich und/ oder politisch einzubringen habe, um dem Kinderschutz in meiner Region zu seinem Recht zu ver­ helfen. Es braucht eine unabhän­ gige Instanz, die interdisziplinär

und professionell vorgeht. Viele Kesbs nehmen diese Auf­gabe ­vorbildlich wahr. Es gibt aber auch schwarze Schafe, und es ist schwierig, gegen diese vorzuge­ hen. Der Schutz vor ihnen muss un­bedingt verbessert werden.

Catherine Lieberherr, Wattwil MM 5 Stimmung für gutes Klima

Ich bin ziemlich bewegt über die Streiks vieler Jugendlicher und finde es gut, dass sie sich politisch

engagieren. Nur wie und zu wel­ chen Themen sie das tun, finde ich nicht zielführend. Persönlich – ich bin 17 Jahre alt – glaube ich nicht an den von Menschen verursach­ ten Klimawandel, und das auf­ grund ausführlicher Recherchen.

Wussten Sie zum Beispiel, dass das CO2 ab 1940 stark zu steigen be­ gann, die Tempera­turen jedoch bis 1975 stetig sanken? Dass es über 9000 promovierte Naturwissen­ schaftler gibt, die trotz aufwen­ diger Forschung keine Beweise ­finden konnten, dass CO2 das Kli­ ma erwärmt? Dass vom gesamten globalen CO2-Ausstoss nur 1,2% vom Verbrennen fossiler Brenn­ stoffe entstammt und 2% von der Atemluft des Menschen? Das verdeutlicht stark, wie gering der Einfluss des Menschen auf die CO2-Menge in der Atmosphäre ist.

Ich hoffe, ich konnte Sie damit ermutigen, auch zu hinterfragen, was uns vorgesetzt wird.

Noah Bühler, Schaffhausen

Schicken Sie Ihre Leserbriefe an: Redaktion Migros-Magazin, Limmat­strasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, oder via Website: www.migmag.ch/leser Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und übernimmt keine Verantwortung für Inhalt und Richtigkeit der Aussagen. Über Erscheinen resp. Nichterscheinen der Leserbriefe wird keine zusätzliche Korrespondenz geführt.

66 | 4.3.2019 |

Christiane von May weiss aus ­Erfahrung, was eine ­Familie mit ­einem todkranken Kind braucht.

ALLTAGSHELDIN | 4.3.2019 | 67

«Heldenhaft?

Ich nenne es ungeduldig!»

Das Publikum von SRF und die Leser des Migros-Magazins haben Christiane von May zur «Heldin des Alltags 2018» gekürt. In freiwilligem Engagement hat die 62-Jährige nach dem Tod ihrer Pflegetochter den ersten ambulanten Kinderhospizdienst der Schweiz ins Leben gerufen.

Text: Lisa Stutz Bilder: Marion Nitsch/SRF

I

n den letzten Wochen ihres kurzen Lebens verliessen Andrea die Kräfte. Immer öfter wollte die 2-Jährige auch tagsüber nur noch in ihr Bettchen und schlafen. Einzig für etwas war sie immer zu haben: vorne im Kindersitz des Velos mit dem Pflegemami zum nahe gelegenen Spielplatz fahren. Und dort zu schaukeln.

Das Pflegemami, das beim «Ritigampfi» für Schwung sorgte, war ­Christiane von May. Als Mutter einer leiblichen Tochter hatte sie Anfang der 90er-Jahre mit ihrem Lebenspartner die Pflege für Andrea übernommen, die an Leukämie erkrankt war. Mit knapp drei Jahren starb Andrea zu Hause bei Christiane von May. Auf verlorenem Posten

«In der Zeit des Abschieds gab es viele schwierige Momente.»

Christiane von May (62) Ihre Pflegetochter starb 3-jährig

Kranke Kinder – zwei Wörter mit K, die einfach nicht zusammenpassen wollen. In unseren Köpfen werden alte Menschen todkrank, manchmal auch Erwachsene. Aber Kinder? Der Gedanke ist nur schwer zu ertragen, aber leicht zu verdrängen. Zumindest wenn man nicht selber betroffen ist. ­Christiane von May musste es ertragen.

«In der Zeit des Abschieds von Andrea gab es für uns als Pflegefamilie viele schwierige Momente», sagt sie, die zierliche Frau mit kurzen grauen ­Haaren. Die Familie hätte aus ihrer Sicht damals dringend fachliche und vor allem zwischenmenschliche ­Unterstützung gebraucht. «Wir fühlten uns wie Einzelkämpfer auf verlorenem Posten.»

Christiane von May lebte damals als freiberufliche Übersetzerin und Sprachlehrerin in Berlin. Sie erfuhr am eigenen Leib, dass es in Deutschland noch keine Angebote für die psycho­ soziale Betreuung betroffener Familien und deren Angehörigen gab. Heute sei das anders. Die zehn Jahre nach dem Tod von Andrea arbeitete Christiane von May im Organisationsbereich der Berliner Hospizbewegung und war ­unter anderem mitverantwortlich für den Aufbau des Hospizes Schöneberg-­ Steglitz.

Erbe in Stiftung investiert

Die Bernerin wusste, dass auch die Schweiz in Sachen Palliativ-Pflege für Kinder noch nicht da ist, wo sie sein könnte. Zurück in der Heimat, wollte sie dieses Problem anpacken. Sie investierte nach dem Tod ihrer Eltern einen Teil des Erbes in die Gründung der Stiftung «Pro Pallium», den ersten ambulanten Kinderhospizdienst in der Schweiz. Mittlerweile sorgen freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Regionen des Landes bei ­Familien für Ent­lastung im Alltag. Zusätzlich vernetzt die Stiftung betroffene Eltern, bietet für Geschwisterkinder spezielle Programme an und begleitet Familien auch über den Tod des Kindes hinaus. Christiane von May ist die ­Stiftungspräsidentin und verantwortlich für Strategie, Controlling, Vermögens­planung und Grossspender.

Von May investiert rund einen Tag pro ­Woche in ihr Engagement.

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ALLTAGSHELDIN | 4.3.2019 | 69

Wenn sie auf das Erreichte zurückblickt, ist sie einerseits stolz. Andererseits hält sie fest: «Es gibt immer noch viel zu tun. Packen wir es an!» Ihre Stiftung soll in Zukunft weiter wachsen, das Fundament dafür sei da. Sie selber sehe sich aber mehr im Hintergrund.

«Die AHV winkt», sagt sie zwinkernd. In ih­ rer ­Freizeit hört sie Musik, spielt Barock­ flöte. Sie ist viel draussen, liest gerne und liebt den Kontakt zu Leuten.

Dass das Publikum sie zur «Heldin des Alltags» gewählt hat, ist für sie eine «tolle ­Bestätigung» dafür, dass alle in der Stiftung eine gute Idee gut umgesetzt haben. Als ­Heldin würde sie sich trotzdem nicht be­ zeichnen. Sie habe eine gute Nase für Pionier­ ideen und bringe die Ausdauer und Einsatz­ bereitschaft auf, damit die Idee verwirklicht werde. «Heldenhaft ist das noch lange nicht.

Ich würde es Ungeduld nennen.»

Hartnäckig ein Ziel verfolgt

Die Auszeichnung feiert Christiane von May mit ihrem Team und Champagner. Am meis­

«Ich habe hartnäckig ein Ziel verfolgt und nicht aufgegeben.»

Christiane von May Heldin des Alltags 2018

ten freut sich auch Cornelia Mackuth, die «Pro Pallium» seit zehn Jahren als Ge­ schäftsleiterin weiterentwickelt. Ohne sie wäre die Stiftung nicht so weit gediehen, ist von May überzeugt. Auch über die vielen Spender, die im richtigen Moment auf dem Weg aufgetaucht sind, ist sie froh. «Sehr viel haben wir einem Ehepaar zu verdanken, das uns seit Langem mit einer grosszügigen jährlichen Spende unterstützt.» Und ja, auch sie selber war nicht ganz unwichtig: «Ich habe hartnäckig ein Ziel verfolgt und nicht aufgegeben.» Andrea wäre stolz. MM

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Anerkennung für stille Schaffer Einer von drei Schweizern engagiert sich freiwillig.

Das Migros-Magazin und Radio SRF 1 hatten Leser und Hörer aufgerufen, s­ tille Schafferinnen und Schaffer zu nominieren, die den Preis als «Held des Alltags 2018 » verdient hätten. Über 300 Vorschläge sind eingetroffen. Aus den von einer Jury gewählten fünf Finalisten wurde Christiane von May in der Sendung «Schweiz aktuell» ver­ gangenen Freitag zur «Heldin des Alltags» gekürt.

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2. Tag – Mont-Blanc-Express, Lac d‘Emosson & Chamonix In Martigny erwartet uns heute morgen der Mont-Blanc-Express. Auf kühner Streckenführung durchquert der Zug die wilde Trientschlucht und klettert über eine eindrückliche Steigung, vorbei an tosenden Wassern und tiefen Schluchten. In Châtelard geht es mit total 3 Bahnen bis hoch zur beeindruckenden Krone des Staudamms von Emosson – grossartige Blicke auf den Mont-Blanc

inklusive. Nach der französischen Grenze erreichen wir wieder mit dem Bus den bekannten Wintersportort Chamonix. Nach etwas Freizeit fahren wir weiter ins Piemont.

3. Tag – Langhe, Alba & Barolo Heute lernen wir mit der Langhe-Region das Piemont von seiner allerschönsten Seite kennen. Wir zeigen Ihnen das herrliche Alba, die „Stadt der hundert Türme“. Weiter geht es durch das weltbekannte Barolo Weinanbaugebiet – hier gedeihen die königlichsten Weine Italiens. Wir besuchen eine renommierte Weinkellerei und erfahren bei einer Führung alles über die Herstellung der edlen Tropfen.

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1, 2 ODER 3? | 4.3.2019 | 71

Monica Müller (44) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Der Kleine (3) orientiert sich so sehr am Grossen (8), dass seine Helden überhaupt nicht seiner Altersgruppe entsprechen. Statt Schlieremer Chind hört er Eminem, statt in Bilderbüchern schmökert er in Comics.

Aktuell ist er Fan von Asterix und Obelix. Mehrmals täglich studiert er ausführlich, wie die Gallier den Briten helfen, die Römer in die Flucht zu schlagen. Am stärksten identifiziert er sich mit Obelix und freut sich mit ihm über jede Wildsau und jede Schlägerei: Je röter eine Römernase nach einem Faustschlag leuchtet, je weiter ein Legionär fliegt, desto besser. Als wir Bus fahren und ein Herr mit grossem Bauch einsteigt, ruft er begeistert: «Mami, der ist so dick wie Obelix!» Und jetzt?

1 Ich erkläre dem Herrn, dass der Kleine das als Kompliment meint.

2 Ich kläre den Kleinen lauthals über Bodyshaming auf. Der ganze Bus soll was lernen.

3 Ich flüstere dem Kleinen zu: «Nicht so laut, das hört der Mann nicht gerne.»

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Antwort 3: So nett der Kleine seine Bemerkung gemeint hat, so unangenehm empfinde ich sie. Ich hoffe, dass sie den Herrn eher belustigt als beleidigt hat. Und später, zu Hause, versuche ich dem Kleinen zu erklären, warum ein Vergleich mit Obelix nicht alle freut.

Illustration: Lisa Rock, Bild: René Ruis

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KINDERFRAGE | 4.3.2019 | 73

Warum sind die Buchstaben auf der

Tastatur

so durcheinander und nicht wie im ABC?

Salome (8) aus Niederbüren SG

Lange bevor es Computer gab, waren die Tasten auf Schreib­ maschinen tatsächlich nach dem Alpha­bet angeordnet. Doch vor 150­ Jahren hatte der Zeitungs­ herausgeber Christopher Latham Sholes eine Idee: Der Amerikaner wollte die sehr oft verwendeten Buchstaben stärker von­einander trennen. Warum? Bei den damali­ gen Maschinen waren die Buch­ staben an Hebeln befestigt, die sich verhakten, wenn sie gleich­ zeitig oder schnell nacheinander gedrückt wurden. Darum ver­ teilte Latham Sholes A, E, T, I,

O und N, die im Englischen am häufigsten vorkommen, im Halb­ kreis. Diese Anordnung gilt noch für heutige Tastaturen.

Die drei ver­breiteten Layouts heissen QWERTZ, QWERTY und AZERTY. Die Namen kommen von den ersten sechs Buchstaben der obersten Buchstabenreihe der Tastatur. In der Schweiz, Deutschland und Österreich – ­sowie in grossen Teilen des ­Balkans – ist QWERTZ die ­häufigste Tastatur. Im übrigen Europa wird mit der Ausnahme

Hast du auch eine Frage?

Schreib an: kinderfragen@ migrosmedien.ch

von Frankreich (AZERTY) auf QWERTY gesetzt.

Neben der Anordnung der Buchstaben gibt es aber noch Unterschiede in der Platzierung der Akzente und Sonderzeichen.

Diese unterscheidet sind von Land zu Land. Die Schweiz ist ein Spezialfall, weil hier ausser Deutsch auch auf Fran­zösisch, Italienisch und Rätoromanisch gesprochen und geschrieben wird. Wir verwenden deshalb eine Tastatur, die für alle Landes­ sprachen funktioniert. MM

Diese Frage ­be­antwortet Sascha Zäch (42), Chefre­daktor der Computerzeitschrift PCtipp

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MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 75

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WISSEN AUS DER REGION Seit gut 200 Jahren gibt es die Cervelas als feine Brühwürste, wie wir sie heute kennen. Denn erst mit der Verbreitung des Fleischwolfs war es möglich, feines Brät zu produzieren.

Hergestellt wird die beliebte Kultwurst von der Micarna in Bazenheid SG.

«Beinvegni a Trun» Der Verein Uniun la chanzun rumantscha wurde 2016 gegründet, um das rätoromanische Liedgut zu fördern. Dank seiner Initiative wird Trun vom 15. bis 17. März von Melodien und Gesang erfüllt – in Rätoromanisch natürlich.

Text: Irma Keller Bilder: Rilana Cadruvi, Benjamin Hofer

D

ie Rätoromanen singen ­gerne. So erstaunt es nicht, dass auch in kleineren Dörfern Chöre vertreten sind.

Der Schatz an Volks-, Tanz- und sak­ ralen Liedern in der romanischen Schweiz ist gross. «Das Liedgut ist nicht gefährdet, aber es muss gepflegt werden, damit es nicht in Vergessenheit gerät», so Clau Scherrer, Präsident des Vereins Uniun la ­chanzun ­rumantscha. Deshalb organisiert der Verein vom 15. bis 17. März in Trun das Festival da la chanzun rumantscha. Die

Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. «Der Anlass soll zur Bühne für neue Ideen und Impulse werden», sagt Scherrer stolz.

Vielseitiges Programm

Neben Konzerten steht am Samstagnachmittag ein Kompositionswett­ bewerb auf dem Programm. Dafür ­gingen 30 Bewerbungen mit Musikstücken ein. Eine un­ab­hängige Jury hat eine Vorauswahl der Komposi­ tionen getroffen, die nun präsentiert wird. «Ich habe 12 Musikstücke zu

Hause und keine Ahnung, wer sie ­geschrieben hat», schmunzelt der 43-jährige Clau Scherrer, «auch ich ­erfahre dies erst bei der Aufführung.»

Die Zuhörer können zudem ein Publikumslied küren. Zum Abschluss des dreitägigen Festivals folgt eine Diskussionsrunde, in der fünf Kulturexpo­ nen­ten über die rätoromanische Seele und die allgemeine Situation von Gesang und der Musik in der rätoroma­ nischen Schweiz philosophieren. MM Infos: chanzunrumantscha.ch

Engagiert für das ­romanische Liedgut: Clau Scherrer, Präsident der Uniun la chanzun rumantscha

76 | 4.3.2019 | MEINE MIGROS

Lichtblicke auf dem Green Golfen ist dank Unterstützung eines Golflehrers auch mit körperlichen Einschränkungen möglich.

Der beste Beweis dafür ist Roland Merki: Der 61-Jährige sitzt seit über zehn Jahren im Rollstuhl – auf dem Golfplatz schöpft er Energie fürs Leben.

Text und Bilder: Natalie Brägger

R

oland Merki ist ein Chrampfer und Kämpfer. Mehr als 20 Jahre führte er sein eigenes Geschäft für Boden­ beläge, bis im Februar 2007 alles anders wurde: Roland Merkis Aorta, die Hauptschlagader des menschlichen Körpers, platzte. Der Grossteil der Menschen über­ lebt einen Aortenriss nicht, bei Roland Merki wurde die Hauptschlagader in einer mehrstündigen Notoperation wieder funk­ tionstüchtig gemacht. Da durch die Aorta auch das Rückenmark durchblutet wird und diese Versorgung durch das Platzen der Ader unterbrochen wurde, ist er seither jedoch inkompletter Paraplegiker: Er hat zwar Ge­ fühl in seinen Beinen, kann sie aber nur mit grösster Kraftanstrengung bewegen. Roland Merki erinnert sich noch genau daran, wel­ che Gedanken er nach der Operation hatte: «Für den Rest des Lebens im Bett liegen, nein, das will ich nicht.» So gewöhnte er sich in einer sechseinhalbmonatigen Reha an den Rollstuhl und schuftete sich zurück ins Leben. Noch heute macht er regelmässig Physiotherapie und trainiert im Fitness­ center seine Muskeln und seine Beweglich­ keit. «Ich muss etwas machen und bin froh, wenn es nicht schlechter wird», sagt er.

Golf Health Pro Andreas Krämer zeigt Roland Merki, worauf er beim Putten achten muss.

Mit einer speziellen Greifzange kann Roland Merki den Ball platzieren – schon das ist ein Kraftakt.

Der Paragolfer als Hilfsmittel

Schon vor seiner Krankheit spielte Roland Merki Golf. Der Gedanke, mit dem Rollstuhl auf den Golfplatz zurückzukehren, liess ihn nicht los. Eine Inspiration war für ihn der Schweizer Rollstuhl-Golfer Urs Bucher, der zu den Besten der Welt zählt. Mit der finan­ ziellen Unterstützung von Freunden kaufte sich Roland Merki im vergangenen Jahr einen Paragolfer. Mit Hilfe dieses Geräts bewegt er sich auf dem Golfplatz fort und kann sich mechanisch aufrichten. So summt der kleine Elektromotor auch an diesem sonnigen Nachmittag, an dem Roland Merki mit Golf-Pro Andreas Krämer im Golfpark Waldkirch Abschläge übt. «Nein, du musst den Wagen noch ein bisschen mehr nach rechts ausrichten», sagt Andreas Krämer – ruhig und ohne Berührungsängste. Wie

wenn er einem Golfschüler ohne Behinde­ rung sagen würde, er müsse noch ein biss­ chen weiter weg vom Ball stehen. Krämer ist als Health Pro spe­ziell für den Unterricht mit handicapierten Golfern ausgebildet. Von Kniearthrose, künstlichen Hüftgelenken bis hin zur Paraplegie – dank der Zusammenar­ beit mit Fachärzten und Physiotherapeuten weiss er, wie Golfen für die betroffenen Per­ sonen trotzdem möglich ist. So zeigt er Ro­ land Merki, wie ein Abschlag auch mit einer Hand funktioniert. «Er kann sich gut in mich

MEINE MIGROS | 4.3.2019 | 77

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z ei w Aufruf an die Mitglieder der Genossenschaft Migros Ostschweiz Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter

In rund 12 Wochen findet in unserer Genossenschaft die Ersatzwahl für zwei Mitglieder der Verwaltung statt.

Nachdem Ende Februar 2019 Heinz Messmer als Personalver­ treter in den Ruhestand getreten ist (Wahlreglement Art. 21 Abs. 3) und Erwin Gfeller altersbedingt per Ende 2019 (Wahlreglement Art. 21 Abs. 4) austritt, schlagen Genossen­ schaftsrat und Verwaltung aufgrund eines übereinstimmenden Beschlus­ ses als neue Mitglieder der Verwal­ tung Marcel Epper, Jona (Personalver­ treter), und Pascal Behr, Eglisau, für den Rest der Amtsdauer bis 2020 vor.

Die Zahl der Mitglieder bleibt bei ­sieben (Statuten Art. 55 Abs. 1 und 2).

hineinversetzen. Das schätze ich», sagt er und schlägt den nächsten Ball in die Ferne.

Natur und Gesellschaft geniessen

«Ich übe, bis ich es kann» – mit dieser Einstellung hat sich Roland Merki im vergangenen Jahr gemeinsam mit Andreas Krämer auf den Golfplatz zurückgekämpft.

«Hätte ich diese Einstellung nicht, wäre ich gar nicht mehr da», sagt er. Dieses Jahr möchte er sein Hobby intensivieren und auch erste Runden auf dem 9-Loch-Platz spielen. «Golf ist eine der schönsten Sportarten der Welt. Wenn ich auf dem Platz die Natur beobachte, E ­ nten, Vögel und Katzen sehe – diese ­Momente kann ich gar nicht beschreiben», schwärmt der Wiler. Er spüre im Golfpark Waldkirch eine grosse Unterstützung von Greenkeepern, Rangern und anderen Golfern. Der soziale Aspekt des Sports ist für ihn wichtig: «Auf dem Golfplatz treffe ich andere Leute und komme mit ihnen ins Gespräch. Solche Tage muss ich einfach ­geniessen.» MM

Für die Gesundheit Golfer leben nachweislich länger und besser, weil ihr geschärfter Gleichgewichtssinn sie vor Stürzen schützt und sie aktiv Kontakte mit Gleichgesinnten pflegen. Mit dem Kursprogramm «Golf und Gesund­ heit» bietet der Golfpark Waldkirch Unterstützung, um bis ins hohe Alter schmerzfrei zu golfen. Die Spezial­ kurse leitet ein Health Pro mit ent­ sprechender Zusatzausbildung. Sie erfüllen die Standards von Qualicert, weshalb die Krankenkasse bei ent­ sprechender Zusatzversicherung einen Beitrag leistet. Für eine optima­ le Betreuung arbeitet der Golfpark mit einem Kompetenzteam aus Phy­ siotherapeuten, Orthopäden, Neuro­ logen und Sportärzten zusammen.

Infos: golfparks.ch/waldkirch

Alle Genossenschafterinnen und Genossenschafter können Wahlvorschläge einreichen. Diese müs­ sen die Bestimmungen der Statuten (Art. 35) und des Wahlreglements (Art. 27) erfüllen. Die entsprechenden Dokumente können gegen Vorwei­ sen des Anteilscheins/Mitgliederaus­ weises in unseren Filialen sowie am Sitz der Genossenschaft in Gossau einge­sehen werden.

Wahlvorschläge sind spätestens bis 23. März 2019 beim Wahlbüro unserer Genossenschaft einzureichen: Herbert Weber, Präsident Wahlbüro, Höhenweg 17, 9200 Gossau

Weitere Mitglieder des Wahlbüros: Gerda Oertle, 9203 Niederwil Markus Mosbacher, 8400 Winterthur Ruth Kunz, 9548 Matzingen Mirjana Markovic, 9404 Rorschacherberg

Genossenschaft Migros Ostschweiz Die Verwaltung

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80 | 4.3.2019 | ISLAND

Eiskalte Liebe

Island im Winter ist pure Magie. Mystische Landschaften im sanften Licht.

In der Stille und Weite der Insel kommt die Seele zur Ruhe. Aber dann sorgen Schneestürme und das unberechenbare Nordlicht für Herzklopfen.

Text: Inge Jucker Bilder: Heinz Jucker

1 Stille, Leere und ein wenig Mystik: der Hvalfjörđur kurz vor einem Schneesturm 2 Idyllischer Ort mit grosser Vergangenheit: In Thingvellir tagte jahrhundertelang das isländische Parlament.

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ormittags um zehn Uhr an einem Wintertag in ­Reykjavík, der Hauptstadt Islands. Ein Ausflug ist geplant, eine Autofahrt rund um den Hvalfjörđur. Der Wal-Fjord, wie die Destination auf Deutsch übersetzt heisst, liegt etwas nördlich von Rey­ kjavík. Nicht weit entfernt eigentlich, doch aus dem Ausflug wird vorerst nichts. Denn die Strassenzustands-­ website meldet mit leuchtend rot-gel­ bem Signal: Die Strasse ist gesperrt.

Das ist nicht ungewöhnlich in ­Island, insbesondere im Winter nicht.

Deshalb gilt auf der Insel für Auto­

ISLAND | 4.3.2019 | 81

3 Robust: Dank ihres dicken Pelzes macht den Islandpferden das Winterwetter nichts aus.

4 Ein Churer im hohen Norden: Seit 20 Jahren lebt Renato Grünenfelder in Island.

3

4

fahrer: vor dem Losfahren stets den Stras­senzustand prüfen. Denn ob man von A nach B gelangt, entschei­ det erstens das Wetter und zweitens der Strassenräumdienst.

Die gute Nachricht: Meist sind die Sperrungen von kurzer Dauer. So auch an diesem Tag. Schon um elf Uhr ist Entwarnung angesagt, und die Fahrt um den Fjord herum kann trotz tief hängender Wolken beginnen.

Reykjavík verschwindet im Rück­ spiegel, der Blick nach vorne auf die schneebedeckte Strasse lässt den Fahrer vorsichtig lenken. Renato Grünenfelder (51), General Manager

beim isländischen Reiseveranstalter GJ Travel, formuliert es so: «Wer nicht darin geübt ist, auf Schnee zu fahren, sollte in Island kein Auto ­mieten.» Man müsse den Wind lesen können, denn «der ist im Winter so stark, dass er die Strassen vereist und sogar ein Auto wegschieben» kann.

Die Südländer des Nordens

Renato – in Island sprechen sich alle mit Vornamen an – stammt aus Chur und lebt seit 1998 in Island. Ihm ge­ fallen die Weite und die Leere hier.

Die Insel, die zweieinhalbmal grös­ser ist als die Schweiz, hat nur 335 000

Einwohner. «Da hat man in der Natur draussen schnell das Gefühl, man sei der erste Mensch, der an dieser Stelle vorbeikommt», sagt Renato und fügt lachend an: «Ausserdem habe ich hier nie Heuschnupfen.» Ein weiteres Plus sei das Gefühl der Sicherheit: «Du lebst in Island ohne Angst, dass du die Stelle verlierst oder den Kindern et­ was passiert.» Bis vor wenigen Jahren verschloss kaum ein Isländer die Tür, wenn er das Haus verliess.

Was aber gewöhnungsbedürftig ist: Die Isländer sind ganz schlecht im Planen. «Sie sind die Südländer unter den Nordländern», scherzt Renato.

Hansestädte und Küstenzauber Deutschlands maritimer Norden

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3. Tag: Geführte Besichtigung durch Lübeck. Nachmittags startet bei der Moltkebrücke eine Wakenitz-Schifffahrt.

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Weiterfahrt nach Sankt Peter-Ording. Zeit zur freien Verfügung. Fak. Abendessen in einem lokalen Restaurant in Hamburg.

5. Tag: Fak. Ausflug ins Alte Land. In der Stadt Stade haben wir nach einer geführten Besichtigung Zeit für einen Bummel. Fahrt durch die idyllische Landschaft bis nach Jork.

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6. Tag: In der Herzogsstadt Celle haben wir Zeit für einen Spaziergang durch die Altstadt mit ihren malerischen Fachwerkhäusern.

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ISLAND | 4.3.2019 | 83

ISLAND Hvalfjörđur

Vatnajökull

Gullfoss Reykjavík

20 km

ThingvellirNationalpark

JökulsárlÓn

Anreise Icelandair fliegt jeden Sonntag in knapp vier Stunden direkt von Zürich nach Keflavík/ Reykjavík – und zurück.

Preis: 410 Franken. icelandair.com

Vík í MÝrdal Reynisfjara-Strand

1 Zuverlässig alle zehn Minuten geht er in die Luft: der Geysir Strokkur.

1

2 Mit einem Fuss in Amerika, mit dem anderen in Europa: Einkaufszentrum in Hveragerđi

2

Will heissen: Fixe Termine sind nicht immer fix. Als Schweizer passt man sich an – oder gewöhnt sich ans Warten.

Wer das «Go» für die etwa 60 Kilometer lange Fahrt um den Wal-Fjord bekommt, kann sich freuen. Die Landschaft wirkt mystisch ruhig, und tatsächlich halten sich in der Bucht Wale auf. Das heisst nicht, dass man sie zu sehen bekommt. Aber mit grosser Wahrscheinlichkeit wird man den sturm­ erprobten, struppigen und liebenswerten ­Islandpferden begegnen. Übrigens fühlt sich jeder Isländer persönlich beleidigt, wenn der unwissende Tourist das Wort Pony in den Mund nimmt. Auch wenn sie an Ponys erinnern: Es sind Pferde. Islandpferde.

Hinter jeder Kurve verändert sich die Landschaft, eröffnet sich ein weiteres grandioses Bild. Mal lugt die Sonne zwischen Wolkentürmen hindurch, mal schaukeln ein paar Schneeflocken sanft zur Erde. Wer sich nicht mässigt, kommt vor lauter Fotostopps kaum vorwärts. Wenn dann mit bedrohlich dunkelgrauer Front ein Schneesturm heranbraust, steigt der Adrenalinspiegel. Nicht mehr lange, und der Wind fegt die Schneeflocken in höllischem Tempo durch die Luft und – ganz unangenehm – dicht über die Strasse hinweg, sodass die Fahrbahn mit

3

der Umgebung optisch verschmilzt. Das Fahren wird anstrengend. Oft dauern solche Schneestürme aber nur kurz. Und mit Glück erlebt man auch im Winter etwas blauen Himmel.

Die beliebteste Route im Winter

Tipps für den Winterurlaub in Island

Ein sicherer Wert ist der «Golden Circle»: Die Rundfahrt führt von Reykjavík ins ­Landesinnere bis zum Wasserfall Gullfoss und etwas weiter nördlich wieder zurück.

Auf dieser populären Route sind zahlreiche ­Touristenbusse unterwegs.

Trotzdem, ein Trip auf dem «Goldenen Kreis» lohnt sich. Der Wasserfall Gullfoss stellt zu jeder Jahreszeit ein begehrtes Fotosujet dar. Die talwärts tosenden Wasser­ massen bieten einen spektakulären Anblick.

Genauso der Geysir Strokkur, der etwa alle zehn Minuten fauchend seine Fontäne in die kalte Winterluft schiesst. Bevor es nach ­Reykjavík zurückgeht, gilt ein Stopp der Ortschaft Thingvellir. An dieser historischen Stätte tagte vom 10. bis ins 18. Jahrhundert alljährlich im Juni das «Althing», also das Parlament. Thingvellir heisst auch der Na­ tionalpark, der zum Unesco-Naturwelterbe zählt. Durch diesen Park zieht sich die Silfra-­Spalte, die durch das Auseinander-

3 Im Winter fast noch spektakulärer als im Sommer: die tosenden Wassermassen des Gullfoss

Mobil vor Ort Im Winter verkehrt der Linienbus nur auf der Ringstrasse, die um die Insel führt. Den «Golden Circle» und andere Hotspots kann man als Tagesausflüge buchen.

Mit dem Mietwagen ­(Allrad nehmen!) ist man unabhängiger. Sicher­ heitstipp: mindestens einen Tag vor Rückflug in Reykjavík oder Flug­ hafennähe übernachten.

Strassenzustand: road.is Wetter: vedur.is Reisezeit Island ist mittlerweile eine Ganzjahresdesti­na­ tion. Der Winter hat einen besonderen Reiz.

In den Tagen um Weih­ nachten gibt es aber nur vier bis fünf Stunden Tageslicht.

Kleidung Die äusserste Schicht sollte winddicht sein.

Beim Schuhwerk kommt Isolation vor Schönheit.

Schal, Mütze und Hand­ schuhe sind ein Muss.

Fotografieren Bei Kälte und Sturm kommen Kameras und Akkus rasch an ihre Grenzen. Deshalb: Kamera unter der Jacke tragen und Akkus in den Hosentaschen Unterkünfte Man kann ganz kurz­ fristig Hotels reservieren und auch kostenlos ­wieder annullieren.

Weitere Infos und Adressen: migmag.ch/island

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ISLAND | 4.3.2019 | 85

ABENTEUER ISLAND. RUNDREISE V OM SPEZIALISTEN.

2 Die Reynisdrangar an der SĂźdkĂźste: Versteinerte Trolle?

Oder doch bloss Felsnadeln im Meer?

1

3 Spektakulär: Beim Skógafoss scheint das Wasser direkt aus dem Himmel zu fallen.

JETZT BUCHEN 2

driften der Eurasischen und der Nordamerikanischen Kontinentalplatten entstanden ist und jährlich etwa sieben Millimeter breiter wird. Hautnah lässt sich die Silfra-Spalte im Einkaufszentrum von Hveragerđi erleben: Dort ist im Fussboden eine Glasplatte ein­ gelassen, unter der sich die Bruchstelle befindet. Man steht hier also mit je einem Fuss auf einer der beiden Kontinentalplatten.

Wilde Brandung an schwarzen Stränden

Auch die SĂźdkĂźste ist eine Autofahrt wert.

Sie fßhrt zum grandiosen, 60 Meter hohen Wasserfall Skógafoss, der wirkt, als wßrde er aus dem Himmel fallen. Am schwarzen Strand Reynisfjara und beim nahe gelegenen Ort Vík ist die Brandung immer wild, ohrenbetäubend und nicht ganz un­gefährlich.

Es kommt vor, dass eine heran­rasende Welle plÜtzlich viel weiter den Strand hinaufschwappt als die vorhergehenden. Schon manche Kamera ist so ein Opfer des Salz­ wassers geworden.

Von beiden Stränden aus sieht man im Meer draussen die versteinerten Trolle, drei schwarze Felsnadeln. Der Legende nach wollten die Trolle ein Schiff vor dem Ufer zum Kentern bringen und wurden zur Strafe fßr ihre bÜse Absicht versteinert. Spätestens jetzt ist der Tourist mit den Elfen, Feen, Gnomen und Trollen konfrontiert, die in Island grosses Ansehen geniessen: Gemäss einer Umfrage glauben ßber 50 Prozent der Isländer fest an deren Existenz. Und ganze

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90 Prozent wßrden sich zumindest nie getrauen zu sagen, es gebe keine Elfen. Es gibt sogar eine Elfenschule und eine Elfenabgeordnete, die bei Bauarbeiten zurate gezogen wird. Denn man geht davon aus, dass das Huldufólk, das verborgene Volk, in Steinen und Grashßgeln wohnt, und baut lieber darum herum. Werden Wohnorte der Elfen zerstÜrt, sollen seltsame Unfälle und Schlimmeres passieren, heisst es.

Zurßck auf dem Boden der Realität fßhrt der Weg Richtung Osten durch skurril anmutende Lavafelder, an Gletschern vorbei bis zur berßhmten Gletscherlagune JÜkul-­ sårlón. Sie ist Ausgangspunkt fßr eine Tour zu einer EishÜhle im VatnajÜkull-Gletscher, die innen in allen mÜglichen Blau- und TßrkistÜnen leuchtet. Ein absolutes Highlight!

Der VatnajÜkull ist der grÜsste Gletscher in Island und grÜsser als der gesamte Kanton Graubßnden. Farbiges Licht ist ßbrigens der Hauptgrund, weshalb die Menschen im Winter nach Island reisen: Nordlichter, ­Aurora borealis! Die geheimnisvoll wabernden Lichtvorhänge sind nur in Winternächten zu sehen, und im Winter sind die Nächte in Island bekanntlich lang. Aber dies ist noch keine Garantie fßr Nordlichter. Bei wolkenverhangenem Himmel sieht man sie nicht. Und das Wetter ist nun mal der un­ sicherste Faktor auf einer Island-Reise.

Diese Reise wurde unterstĂźtzt von Icelandair (Flug und Hotel in ReykjavĂ­k) sowie Hotelplan (Mietwagen, Hotel in VĂ­k und Cottage).

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Auf dieser Rundreise lernen Sie Spaniens pulsierende und quirlige Nordregion kennen. Eigenständige Kultur und Sprache im Baskenland, mittelalterliche Städte in Navarra, reizvolle Küstenlandschaft in Kantabrien und guter Wein im Weinanbaugebiet La Rioja: Eine Reise, die mundet.

Bizarre Mondlandschaft auf Teneriffa, mystische Nebelwälder auf La Gomera, prachtvolles Las Palmas auf Gran Canaria und gemütliches Strandleben auf Fuerteventura. Auf allen vier Inseln finden wir die schönsten Plätze und lüften die Geheimnisse einer spannenden Inselwelt.

Über Jahrhunderte hinweg haben Römer, Araber und Christen den Süden Spaniens mit dem Einfluss ihrer Kultur geprägt. Diese Schätze sind in jeder Stadt Schritt für Schritt greifbar und spürbar. Auf dem Land erhalten Sie einen Einblick in das Leben der Einheimischen.

Direktflug nach Bilbao, wo Sie die Stadt und das Guggenheim-Museum kennen lernen. Halt bei den traditionellen Fischerdörfern Castro Urdiales und Santona. Ausflug in das Städtchen Santillana del Mar und Besichtigung des Museums von Altamira mit steinzeitlichen Höhlenmalereien.

Mit der Seilbahn schweben Sie zum Picos de Europa. In Guernica bestaunen Sie die Malereien von Picasso. Freier Tag in San Sebastian. Spaziergang durch Pamplona und Besichtigung einer Käsefabrik. Weindegustation im Weinanbaugebiet La Rioja. Rückflug ab Bilbao.

Direktflug nach Teneriffa und Transfer nach Adeje. Lernen Sie auf der Insel den «Tausendjährigen» Drachenbaum kennen, schlendern Sie durch kleine Bergdörfer und lassen Sie sich vom grössten Berg der Kanaren imponieren.

Abstecher nach La Gomera, in den immergrünen Nebelwald. Fährüberfahrt nach Gran Canaria, wo Sie architektonische Schönheiten und riesigen Dünen begegnen.

Fährüberfahrt nach Fuerteventura und Inselrundfahrt mit Besichtigung eines Bauernhauses und Aloe Vera Finca.

Rückflug ab Fuerteventura oder Verlängerung.

Direktflug nach Malaga und Transfer nach Mijas. In Ronda Besichtigung der Brücke und der Stierkampfarena. Weiter nach Cadiz, eine der ältesten Hafenstädte. Stadtbesichtigung und Weiterreise nach Jerez de la Frontera mit Sherry Degustation. Stadtrundfahrt durch Andalusiens schönste Stadt, Sevilla. Besuch der beeindruckenden Moschee-Kathedrale Mezquita in Cordoba. Granada, bekannt für die beeindruckende Alhambra und das arabische Viertel Albazin.

Mittagessen bei den Bewohnern der Gegend. Rückflug ab Malaga oder Verlängerung.

Ab CHF 2475 zum Beispiel am 02.04.2019.

Ab CHF 2475 zum Beispiel am 04.09.2019.

Ab CHF 1625 zum Beispiel am 15.10.2019.

ALLE LEISTUNGEN UND DETAILPROGRAMM

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DATENSCHUTZ | 4.3.2019 | 87

Sicher surfen Von Datenklau über Profilhack bis Identitätsdiebstahl: Damit man im Internet möglichst geschützt unterwegs ist, kann man etwas unternehmen. Wir verraten die fünf goldenen Regeln, mit denen man Betrug und Viren vorbeugen kann.

Text: Reto Vogt

5. Kritisch hinterfragen

3. Regelmässig Backups erstellen

Im Fall von Datenverlust oder Diebstahl eines Geräts hilft ein ­aktuelles Datenbackup, um den Schaden in Grenzen zu halten.

Auch regelmäsige Backups lassen sich auf den meisten Geräten ­automatisch durchführen, diese Funktion ist zu aktivieren. Üb­ licherweise sichert man die gespeicherten Daten ent­weder in der Cloud (etwa Google Drive, Dropbox, iCloud, Swisscom ­MyCloud) oder auf einer externen Festplatte – Haupt­sache, das ­Backup landet nicht auf dem gleichen Gerät wie der Originalinhalt.

Wirklich sicher ist nur eins: dass nichts sicher ist – zumindest nicht zu 100 Prozent. Genau wie im ­echten Leben ist absolute Sicherheit auch in der Onlinewelt eine Utopie. Das bedeutet aber nicht das Ende des sorgenlosen Surfens. Es gilt bloss, sich der Gefahren bewusst zu sein und folgende Tipps zu beherzigen:

Bild: Getty Images

1. Mehr als ein Passwort nutzen

Verwenden Sie für alle Online-­ dienste separate Passwörter. W ­ er sich nicht unzählige Kennwörter merken will, erhält Unterstützung von sogenannten Passwort-Managern in Form von Apps und Programmen. Ein solcher Manager gibt nach Ein­gabe eines einzigen Kennworts alle gespeicherten Passwörter frei. Zu den besten seiner Zunft zählt gemäss der unabhängigen Stiftung Warentest «Dashlane Premium» – für umgerechnet 40 Franken pro Jahr. Vorsichtige wechseln ihre Passwörter alle drei Monate. Und: Es lohnt sich, vor jeder Registrierung bei ­einem Onlineanbieter die Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärungen zumindest querzulesen (siehe rechts).

2. Laufend Updates ausführen

Ähnlich wie der Leitspruch «Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern» heisst es heute: «Nichts ist so gefährlich wie die Software von gestern». Um für Angriffe oder ­Viren gerüstet zu sein, benötigen PC, Smartphone, Tablet und alle anderen Geräte mit Internetanschluss regelmässige Updates. Das gilt sowohl für Betriebssysteme wie Windows, Mac OS, Android und iOS als auch für sonstige Software und die Apps. Am besten aktivieren Sie in den Einstellungen Ihrer Geräte, dass jede Neuerung automatisch eingespielt wird.

4. Sorgfältig mit Informationen umgehen

Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf einer Bühne. Im Saal sitzen 1000 unbekannte Leute, die eine persönliche Geschichte von Ihnen erwarten. Was erzählen Sie ihnen von sich, und wie unterscheidet sich die Erzählung von dem, was Sie auf Social-Media-Kanälen von sich preisgeben? Im Idealfall ist der Unterschied gleich null. Diese Vertrauensfrage gilt auch beim Onlineshopping: Wollen Sie dem chinesischen Händler, der das­ selbe Produkt hundertmal günstiger als in der Schweiz anbietet, wirklich die Kreditkartennummer anvertrauen? Könnte der Dumpingpreis einen Haken haben?

Meistens ereignet sich ein Virenbefall, Datenverlust oder -angriff noch immer, weil die Nutzerinnen und Nutzer entweder zu wenig genau lesen oder vorschnell klicken.

Es hilft bereits, die E-Mails von ­unbekannten Absendern unge­ öffnet oder Freundschafts­anfragen der hübschen Blondine oder des knackigen Jünglings unbeantwortet ­zu lassen – wie die Nachricht vom unverhofften Millionengewinn. Auch müssen Sie nichts bezahlen, wenn unerwartete Rechnungen per Mail eintreffen.

Im Zweifelsfall weiss die Koordi­ nationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität Rat: kobik.ch

Datenschutzerklärung der Migros Die Migros hat ihre ­Datenschutzerklärung erneuert und es Kunden noch einfacher gemacht, sich zu informieren, wie und wofür das Unternehmen Kundendaten bearbeitet. Sie kommt damit dem gestiegenen Bedürfnis nach transparenter Information über die Verwendung von Personendaten nach. Die neue Datenschutzerklärung kann unter migros.ch/de/­ datenschutz abgerufen werden und gilt für alle dort genannten ­Geschäftsbereiche des Migros-Genossenschafts-Bundes.

88 | 4.3.2019 | TIPPS VON DER TIERÄRZTIN

Haben Sie auch eine tierische Frage?

Kontaktieren Sie uns: tierarzt@mgb.ch

Warum leidet mein Hund unter Juckreiz?

Frage «Mein Hund (Männchen, ein Jahr alt) kratzt sich die ganze Zeit, auch wenn er spielt. Ich habe ihn gegen Zecken, Flöhe und Würmer behandelt, doch d ­ adurch hat sich nichts geändert. Was kann der Grund dafür sein?»

Annina Mustafa, Murten

Antwort Zunächst müsste ich wissen, mit welchen Mitteln, wie häufig und wann der Hund das letzte Mal behandelt wurde. Es gibt verschiedene Behandlungsformen (Spray, Pipette, Tablette).

Eine einmalige Behandlung ist unter Umständen nicht ausreichend, um einen neuen Befall zu bekämpfen.

Zudem ist die Wirkung sowieso

zeitlich begrenzt. Anschliessend empfiehlt sich: • abklären: Hat der Hund Parasiten, Milben oder Infektionen (wie etwa die Fuchsräude)?

• abklären: War das Tier kürzlich im Ausland, insbesondere im Süden?

Die von Sandmücken übertragene Leishmaniose beispielsweise sorgt für starken Juckreiz und Hautläsionen.

• ein Bluttest. Wurde nichts gefunden, wird der Hund mit einer UV-Lampe untersucht. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob er sich eine Pilzerkrankung eingefangen hat. Zudem wird Fell entnommen und damit eine Kultur angesetzt.

Wenn alle Ergebnisse negativ sind, kann auch eine der sogenannten

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endokrinen Krankheiten in Betracht gezogen werden. Diese kommen jedoch relativ selten vor.

Schliesslich bleiben noch die Allergien. Es gibt 48 Allergieauslöser wie Milben oder Pollen. Bestätigt sich dieser Verdacht, kann man den Hund desensibilisieren. Wenn es sich zum Beispiel um eine Futter­mittelallergie handelt, bekommt er sechs Wochen lang Reh- oder Ziegenfleisch – Proteine also, die er noch nie gefressen hat, um zu ­sehen, ob die Allergie abklingt. Ist die Allergie identifiziert, wird mit dem Halter beziehungsweise der Halterin eine lebenslange Symptomtherapie besprochen, beispielsweise die Behandlung mit Kortison. MM Dr. Antoinette Lüthi, Tierärztin

Illustration: illumueller.ch

Fragen Sie den Tierarzt!

MIGROS BANK | 4.3.2019 | 89 Contentpartnerschaft

Frauen müssen umsichtig vorsorgen

Bild: iStockphoto

Anlässlich des Frauentags am 8. März geht es in dieser Rubrik für einmal nur um die Leserinnen – und um ihre besondere Vorsorgesituation.

Bei der AHV erhalten Frauen zwar ähnlich hohe Renten wie Männer, doch ihre Pensionskassenrenten sind mit 19 000 Franken durch­ schnittlich nur etwa halb so hoch wie die der Männer (36 000 Franken). ­ Die Gründe: Die meisten Frauen ­arbeiten Teilzeit, sie machen längere Kinderpausen und verdienen im Schnitt w ­ eniger als die Männer.

Jeannette Schaller ist Leiterin Finanz­ planung bei der Migros Bank.

Umso mehr gilt es, Beitragslücken bei der AHV zu vermeiden. Am besten ist es, bei der Ausgleichskasse einen Auszug zu verlangen und zu ver­ suchen, fehlende Beiträge innert fünf Jahren nachzuzahlen. Lücken können unter anderem dann entstehen, wenn man Verwandte pflegt: Zwar besteht Anspruch auf eine AHV-Pflegegut­

mit tieferem Gehalt aufnehmen.

Mögliche Alternativen: mehrere ­Teilzeitpensen kumuliert bei einer Kasse versichern (etwa bei der BVG-­ Auffangeinrichtung) oder bei einem ­späteren höheren Lohn nachträglich Beträge in die Kasse einzahlen.

Geht es um die Altersvorsorge, müssen Frauen besonders genau rechnen.

schrift, diese muss man aber an­ melden. Anders als die Erziehungs­ gutschriften wird dieser Betrag nicht automatisch gutgeschrieben.

Auch bei der Pensionskasse drohen Lücken. Der Arbeitgeber muss An­ gestellte erst ab 21 330 Franken Jah­ reslohn dort versichern – auch wenn es Kassen gibt, die freiwillig Personen

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Auch Einzahlungen in die Säule 3a empfehlen sich. Voraussetzung dafür ist ein AHV-pflichtiges Einkommen.

Das erreichen Frauen beispielsweise, indem sie während der Babypause ­zumindest Teilzeit arbeiten. Wer bei einer Pensionskasse versichert ist, kann pro Jahr bis zu 6826 Franken ­ an die Säule 3a überweisen. Ohne Pen­sionskasse darf man nur maximal 20 Prozent des Lohns einzahlen.

Ob erwerbstätig, im Konkubinat oder alleinerziehend: Frauen sollten frühzeitig für ihre ­finanzielle Unabhängigkeit sorgen. MM

GLÜCKSGRIFF | 4.3.2019 | 91

Zum Spa gehören neben einem grosszügigen Hallenbad auch Saunen, Kneipp-­ Becken und ein Wohlfühlgarten.

Verlosung Preisfrage: An welchem See liegt das ****MentalSpa-Resort Fritsch?

Glücksgriff

Bilder: Christian Schramm, Petra Rainer

So machen Sie mit:

Das Migros-Magazin und das ****MentalSpa Resort Fritsch verlosen 7 Nächte in der Junior Suite inklusive PremiumPension und An­ wendungen. Der ­Gesamtwert des Gutscheins beträgt ca. 2800 Euro.

Wellness für Körper, Geist und Seele Stress und Druck im Alltag, vielleicht sogar schon Stresssymptome wie Schlafstörungen, Tinnitus oder Herzrasen: Wer Zeit zum Ausruhen braucht oder etwas in seinem Leben ändern möchte, der braucht einen Ort, an dem er Ruhe und Gelassenheit findet.

Schweizer Alpen. Intensive Mentalcoachings im Gesundheitszentrum des Hotels lassen sich hervorragend mit Wanderungen am Pfänderhang und wohltuenden Massagen und Kosmetikanwendungen verbinden.

Das «Fritsch» bietet Entspannung für Körper, Geist und Seele.

Das ****MentalSpa-Resort Fritsch am Bodensee ist ein solcher Ort. Denn hier lernt man, richtig zu entspannen, seine Gedanken zu ordnen und Leichtigkeit in sein Leben zu bringen. Jeder kann im «Fritsch» seine persönliche Lebensstiländerung in Angriff nehmen – und das in besonderem Ambiente mit traumhaftem Panoramablick über den Bodensee und auf die

Dabei kombiniert das Haus zeitgemässen Lifestyle und topmodernes Design mit gemütlichem Wohnflair, kulinarischen Höhenflügen und einem schlüssigen MentalSpa-Konzept. So erlaubt die Auszeit im Resort, Wohlfühlmomente zu erleben und dabei Strategien zu entwickeln, dank derer sich künftig leichter leben lässt. MM Infos: fritschamberg.at

• Per Telefon: Wählen Sie 0901 591 912 (1 Fr. / Anruf) und nennen Sie die Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse.

• Per SMS: Senden Sie eine SMS mit dem Text GLÜCK, dem Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die Nummer 920 (1 Fr. / SMS). Beispiel: GLÜCK, Lösungswort, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt • Per Postkarte: Senden Sie eine Post­karte (A-Post) mit Ihrem Lösungswort und Ihrer Adresse an MigrosMagazin, «MentalSpa», ­Postfach, 8099 Zürich • Online (gleichwertige Gratisteilnahme): migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Einsendeschluss: 10. März 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Es erfolgt keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende des Migros-Genossenschafts-Bundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mehrfachteilnahmen sind nicht erlaubt und werden vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Preise, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos.

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GLÜCKSGRIFF | 4.3.2019 | 93

Das Elektro-Klapprad Tubo ist ein handlicher Begleiter für den Alltag, die Freizeit oder auch die Ferien.

Verlosung Preisfrage: Wie viel wiegt das ElektroKlapprad Tubo?

Glücksgriff

So machen Sie mit:

Das Elektro-Bike für die Reisetasche Das Migros-Magazin und Eflizzer verlosen zwei Elektro-Klappräder Tubo inklusive Tragtasche und Zu­­ behör im Wert von je 1500 Franken.

Diese Elektro-Klappräder sind der Hit: Eingepackt in die passende Reisetasche, sind sie so handlich, dass man sie ohne Aufpreis im Tram, Bus oder Zug mitnimmt und danach unabhängig an den Zielort cruisen kann. Dabei sind sie ideal für kurze Fahrten: quer durch die Stadt, vom Büro ans Meeting oder vom Zeltplatz ins nächste Dorf.

Mit nur 14,5 Kilo Gewicht ist Tubo, das zusammenklappbare E-Bike, erstaunlich leicht und handlich. Für ein Klappvelo aber stabil, wendig und überraschend sicher.

Die breiten 16-Zoll-Räder sorgen für eine gute Dämpfung. Der Motor lässt sich auf fünf Stufen regulieren.

Die Maximalleistung ruft man besser nur kurz ab, um die Reichweite

von rund 40 Kilometern pro Akkuladung nicht unnötig zu reduzieren.

Und wer an Kreuzungen schneller wegkommen will, kann mit einem Gashebel den «Booster» aktivieren.

Dann fährt das Bike los, ohne dass man dafür treten muss. Wahlweise gibt es den Tubo auch mit einer 3-Gang-Nabenschaltung.

Der 250-Watt-Motor unterstützt das Tubo bis maximal 25 Kilometer pro Stunde. Verkauft wird Tubo von Eflizzer, einer kleinen, ­innovativen Firma aus der Agglo­meration Zürichs, die sich auf ­Elektro-Klappräder und -Scooter, E-Bikes und deren Zubehör spezialisiert hat und die Bikes und Scooter auch repariert und aufrüstet. MM Infos: eflizzer.ch

• Per Telefon: Wählen Sie 0901 560 039 (1 Fr. / Anruf) und nennen Sie die Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse.

• Per SMS: Senden Sie eine SMS mit dem Text GEWINNEN, dem ­Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die Nummer 920 (1 Fr. / SMS). Beispiel: GEWINNEN, Lösungswort, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt • Per Postkarte: Senden Sie eine Post­karte (A-Post) mit Ihrem Lösungswort und Ihrer Adresse an MigrosMagazin, «Tubo», ­Postfach, 8099 Zürich • Online (gleichwertige Gratisteilnahme): migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Einsendeschluss: 10. März 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Es erfolgt keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende des Migros-Genossenschafts-Bundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mehrfachteilnahmen sind nicht erlaubt und werden vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Preise, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos.

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Teilnahmebedingungen: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

Publireportage: Mit über 70 fit am Steuer bleiben

MIT ÜBER 70 FIT AM STEUER BLEIBEN Fahren Sie Auto und sind über 70 Jahre alt? Dann dürfen Sie sich freuen: Seit Anfang Jahr ist der periodische Arzt-Check für Fahrzeuglenkende erst ab 75 fällig. Bisher lag diese Schwelle bei 70 Jahren. Damit Sie bis dahin weiterhin fit und sicher Auto fahren, ist es wichtig, dass Sie im Strassenverkehr Verantwortung übernehmen. Die Präventionskampagne Routinier 70plus unterstützt Sie dabei mit nützlichen Tipps, Übungen, Selbsttests und einem interaktiven Messestand.

Live trainieren am Messestand Besuchen Sie uns an einer Messe – das Live-Training macht Freude und fördert Ihre Sicherheit auf der Strasse.

Am Stand können Sie interaktiv Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Wissen rund um den Strassenverkehr testen. Eine Runde im Fahrsimulator ist besonders gut fürs Überprüfen von Wahrnehmung und Reaktion. Probieren Sie es bei einem Besuch an einer Messe in Ihrer Nähe aus.

Die Messedaten erfahren Sie auf www.routinier70plus.ch oder unter Telefon 031 328 31 33.

den Strassenverkehr und desto schöner wird der gemeinsame Tag. Sicheres Autofahren basiert auf lebenslangem Lernen und Weiterbilden. Dies lohnt sich, denn der Strassenverkehr wird immer dichter und Signalisierungen und Gesetze ändern sich.

Sie können viel für Ihre Fahrfitness tun In die Berge zum Wandern fahren, Freunde besuchen oder Einkäufe erledigen – das Auto macht Sie auch mit über 70 unabhängig und ermöglicht Ihnen hohe Lebensqualität. Dafür lohnt es sich, aktiv etwas zu tun.

Denn im Alter verändern sich oft die Sehkraft und das Gehör. Auch die Beweglichkeit nimmt langsam ab. Zudem verlangsamt sich die Reaktionsfähigkeit. Dies sind wichtige Faktoren beim Autofahren. Doch zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun – und weiterhin sicher Auto zu fahren.

Trainieren Sie mit www.routinier70plus.ch Die Präventionskampagne Routinier 70plus bietet Ihnen eine ausgezeichnete Hilfe. Sie richtet sich gezielt an Autofahrerinnen und Autofahrer wie Sie ab 70 Jahren. Sie vermittelt Ihnen einfach und verständlich, mit welchen Übungen und Selbsttests Sie sich am Steuer fit halten, wie Sie Körper und Geist trainieren und Ihr Theoriewissen auffrischen können. So leistet Routinier 70plus einen wichtigen Beitrag, damit Sie sicher mobil bleiben. Wie wär’s, wenn Sie gleich mit dem Training beginnen? – Es lohnt sich ganz bestimmt!

Die Ziele von Routinier 70plus Die Kampagne unterstützt Sie wohlwollend beim Wahrnehmen Ihrer Eigenverantwortung im Strassenverkehr. Zudem informiert Routinier 70plus Sie über Risiken im Strassenverkehr und Alternativen der Mobilität.

Dank einfachen Übungen und Tests motiviert Sie die Kampagne jedoch vor allem, jetzt aktiv zu werden, damit Sie dem medizinischen Check mit 75 gelassen entgegensehen können. Viel Spass dabei!

Alle Infos auf: www.routinier70plus.ch

1006

Die Verschiebung der medizinischen Kontrolluntersuchung für Fahrzeuglenkende um fünf Jahre ist erfreulich. Grund dafür ist die zunehmend bessere Gesundheit und Fahrfitness der 70-Jährigen. Herzliche Gratulation!

Doch das bedeutet für Sie auch, dass Sie selber dafür verantwortlich sind, dass Ihre Fitness am Steuer bis zum Arzt-Check im 75. Altersjahr weiterhin gut bleibt. Dies lohnt sich auch, wenn Sie beispielsweise mit Ihren Enkelkindern oder Freunden im Auto Ausflüge unternehmen. Je besser Sie dabei fahren, desto sicherer kommen Sie durch

Bitte senden Sie mir zusätzliches Informationsmaterial: ____ Ex. Fahrsicherheits-Check (Art.-Nr. 100D) ____ Ex. Routinier 70plus-Broschüre (Art.-Nr. 300D) Bestelltalon ausschneiden und einsenden an: Automobil Club der Schweiz Routinier 70plus Wasserwerkgasse 39 3000 Bern 13

Vor- und Nachname

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Quiz Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die acht Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

1. Was kann eine Lawine auslösen?

A Schneeplanke

B Schneebrett

S

Schneelatte

E

raffiniert

L

herrlich

T

Fasnachtssujet

R Berg

2. Wie kann Zucker sein?

O entzückend 3. Was ist der «Bös Fulen»?

M Hautausschlag

E

S

IKRK

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD2 TASTSINN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte: (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Teilnahmeschluss: Sonntag, 10.3.2019, 24 Uhr

4. Was steht für die eindeutige Kennzeichnung von Büchern?

G ISBN

3 × 100 Franken zu gewinnen

Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

CNNC

5. Welches Land grenzt nicht an Ungarn?

B Tschechien

T

Rumänien

N Ukraine

6. Eine Person, die im amtlichen Auftrag jemanden verfolgt und ergreift, ist ein …

O Däscher

A Häscher

E

Feldscher

Auflösung Nr. 9:

7. In welchem Werk kommt der Mentor als Lernbegleiter vor?

L Ilias

S

H Odyssee

Orestie

8. Wie hiess ein Schweizer Autohersteller, der bis 1910 produzierte?

R DIAMANT

N SAFIR

T

Lösungswort : 1

2

3

4

5

6

7

8

Paroli

TOPAS

FREIHEIT Gewinner Nr. 8: Mara-T. Kräuchi, Oberwil BL; Carola Rychen-Candreia, Dällikon ZH; Irene Aeschbach, Dürrenäsch AG

3 × 100 Franken zu gewinnen

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5:

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD3 OSTEN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte: (A-Post): Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Teilnahmeschluss: Sonntag, 10.3.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Lösungswort : 1

2

3

4

5

Auflösung Nr. 9: MIETE

Gewinner Nr. 8: Ursi Horber, Horgen ZH; Richard Spiegel, Therwil BL; Resi Pilz, Münsingen BE

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Naufel (19) lebte 14 Jahre auf der Strasse. Dank der Unterstützung von VHSKM konnte er die Mittelschule besuchen, eine Lehre machen und leitet nun ein Veloverleihgeschäft.

Um Strassenkindern in Marokko direkt und vor Ort helfen zu können, sind wir auf Ihre Spende angewiesen. Danke!

PC 60-253617-3 Verein Hilfe für die Strassenkinder in Marokko.

VHSKM, Dr. med. Daniel Schädeli, CH-Allschwil.

www.strassenkinder-marokko.org

RÄTSEL | 4.3.2019 | 99

Gewinnen Sie eine von 5 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

Sudoku

×5

5 × 100 Franken zu gewinnen

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 × 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

Die Lösungszahl ergibt sich aus den blauen Feldern von links nach rechts.

Auflösung Nr. 9: 675

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 044 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt von der Lösungszahl, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD4 123.

Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte: (A-Post): Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe

Gewinner Nr. 8: Martine Jeanmaire, Le Locle NE; Beatrice Bergamin, Bad Ragaz SG; Helga Allenspach, Regensdorf ZH; Samuel Badoux, Fétigny FR; Susanne Scheidegger, Läufelfingen BL

Teilnahmeschluss: Sonntag, 10.3.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru

Brücken

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

Jeder Kreis stellt eine Insel dar. Die Zahl darin gibt an, wie viele Brücken dort enden. Brücken sind nur zu horizontal oder vertikal benachbarten Inseln erlaubt. Diese dürfen mit einfachen oder doppelten Brücken verbunden werden. Am Schluss sollen alle Inseln miteinander verbunden sein. Verboten: Kreuzungen, diagonale Brücken und 2 3 3 4 mehr als zwei Linien

3

Auflösung Nr. 9:

3 4 3 3

1 2 3 1

1 3 6

3

5

5

5

4 1

3 3

2

1

2

4 3

4 3

2

2 2

3 2

Auflösung Nr. 9: 1

3

3

4

3 4

1

5

2

2

2 1

2

5

3

2

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1 1

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2 4

3

3

3

2 4 4 3 2

© raetsel.ch 1334

© raetsel.ch 1335

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 558 711 Ex. (WEMF 2018) Leserschaft: 2 371 000 (WEMF, MACH Basic 2018-2)

Adresse Redaktion und Business Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 058 577 12 12 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Publizistische Gesamtleitung Sarah Kreienbühl

Leitung Layout

Leitung Redaktionen Franz Ermel

Leitung Ressort Health & Beauty

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Leitung Ressort Food

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Abonnemente: Sonja Frick abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00

Druck: NZZ Media Services AG, Tagblatt Print

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Pro Tag kann maximal ein Stempel gesammelt werden.

Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen finden Sie in der Migros App.

Und so funktioniert’s: 1

Stempelkarte in der Migros App aktivieren.

2

Cumulus-Karte an der Kasse vorzeigen.

3

Mit jedem Einkauf über Fr. 20.– Stempel sammeln.

GÜLTIG BIS 11.3.2019

102 | 4.3.2019 | MEINE WELT

2

Mein Lieblingsprodukt «Gehe ich in die Migros, ist der Alpenkräutertee das Erste, das ich ansteuere. Dabei kommen mir dann die weiteren Dinge in den Sinn, die ich sonst noch brauche.»

1

«Ich sehe uns Menschen als Pflanzen»

Für Rapper Nativ ist die Familie wichtig, um zu gedeihen. Braucht er Rat, holt er ihn bei seiner Schwester. Nach seinem Durchbruch 2018 veröffentlicht er Ende Monat ein neues Album. «Es wird viele überraschen», ist sich der Berner sicher.

Text: Lisa Stutz Bilder: Fabian Hugo

MEINE WELT | 4.3.2019 | 103

1 Meine Morgenroutine «Ich wohne seit anderthalb Jahren in Biel. Es ist zu meiner Routine geworden, dass ich jeden Morgen einen Kaffee trinken gehe.

Im Kafi treffe ich meine Freunde, ohne dass wir abgemacht haben.»

2 Mein Job «Um ein bisschen was dazuzuverdienen, arbeite ich seit zwei Monaten in einem Kleiderladen. Hierher kommen die Leute aus Biel, die etwas von Mode verstehen. Ich bin aber ehrlich: Ich bin ein besserer Musiker als Verkäufer.»

3 Meine Maschine «Mit diesem ‹Control Pad› habe ich begonnen, Musik zu ma-

3

NAME Thierry Gnahoré, bekannt als Nativ (25) WOHNORT Biel BE DAS LÄUFT BEI MIR «Nachdem ich Ende vergangenen Jahres mit dem Album ‹Baobab› meinen Durchbruch hatte, veröffentliche ich am 22. März ein neues Album. Es wird viele Leute überraschen – positiv wie negativ.

Es ist anders als sein Vorgänger, inhaltlich weniger tiefgründig und auch vom Sound her neu. In ‹Baobab› hatte ich noch meine Vergangenheit thematisiert, in der ich mit Rassismus konfrontiert war. Ich bin in der Berner Agglogemeinde Niederscherli aufgewachsen. Als ich zwölf war, sind wir nach Bern gezogen. Dort wurde es mir in letzter Zeit zu viel, weil ich oft erkannt wurde. In Biel fühle ich mich wohl – hier habe ich auch meine Freundin Lorenza kennengelernt.»

4

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chen. Ich habe es mir als 13-Jähriger nach langem Sparen geleistet. Endlich konnte ich meine eigenen Beats produzieren.»

Bilder: JoJo Schulmeister, iStockphoto, MGB

4 Meine Schwester «Coralie (29) ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Sie hilft mir, wo sie kann. Ob es um Lebensfragen oder Beziehungen geht, ich wende mich gern an sie.»

5 Mein Flow «Ich rauche viel. Dabei sind schon einige meiner Texte entstanden.

Meine Marke ist Parisienne verte. Nach ihr habe ich sogar einen Song benannt. ‹Parisienne Vert› ist definitiv einer meiner Lieblingstitel.»

6

6 Meine Frucht «Wie die Baobab-­ Frucht habe ich meine Wurzeln in Afrika.

Ich sehe uns Menschen als Pflanzen, die wachsen, wenn die Bedingungen stimmen. Mein Album ‹Baobab› ist bisher das Wichtigste, das ich realisiert habe.» MM

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