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«Das Schönste ist meine Freiheit»
Arif Sabic beliefert seit 2004 die Filialen der Migros Ostschweiz. Besonders geniesst er den Freiraum, den ihm der Job auf den Strassen der Ostschweiz lässt. Und dass er jeden Abend zu Hause schlafen kann.
Text: Silke Seichter Bilder: Lukas Aebersold, Thomas Imperatore
Seit bald 20 Jahren sitzt Arif Sabic am Steuer von MigrosLkw – und es ist ihm kein bisschen langweilig. «Man erlebt jeden Tag etwas Neues», sagt der aufgestellte 55-Jährige. Dass ihn seine berufliche Laufbahn einmal als Chauffeur zur Migros führen würde, hätte er sich aber an seinem ersten Arbeitstag vor 32 Jahren nicht träumen lassen.
Der gebürtige Bosnier kam 1985 in die Schweiz. Zunächst arbeitete er in einer Textilreinigung, bevor er in der Abpackerei für Früchte und Gemüse der Migros Ostschweiz 1992 das erste Mal mit dem Unternehmen in Kontakt kam, das sein langjähriger Arbeitgeber werden sollte.
Sein damaliger Chef, der ihn als sehr zuverlässigen Mitarbeiter schätzen gelernt hatte, nahm ihn wenig später mit ins Team, das lange haltbare Lebensmittel für die Supermarktfilialen der
Migros Ostschweiz zusammenstellt. Nach dem Militärdienst und einem Abstecher auf den Bau kehrte er wieder zurück zur Migros Ostschweiz, die damals Aushilfen für die Herstellung von Molkereiprodukten suchte.
Eine breite Migros-Erfahrung Die im selben Gebäude untergebrachte Fleischherstellung wurde dann zu seiner ersten beruflichen Heimat bei der Migros Ostschweiz. Er absolvierte die eineinhalbjährige Ausbildung zum Metzger und blieb, bis ihn gesundheitliche Probleme zum erneuten Wechsel zwangen. Zunächst ging es zurück in die Abpackerei Gemüse, denn die Vorteile der Migros als zuverlässiger Arbeitgeberin hatte Arif Sabic inzwischen sehr zu schätzen gelernt – galt es doch, seine Familie sicher zu versorgen. Wegen der zunehmenden
Automatisierung in seiner Abteilung suchte er mit seinen Vorgesetzten das Gespräch darüber, was er sich als zukunftssichere Alternative überlegt hatte: eine Ausbildung zum Lkw-Chauffeur. Die Unterstützung bei der Finanzierung durch die Migros machte diese möglich – und trägt ihn für den Rest seines Berufslebens, da ist sich der sympathische Chauffeur sicher: «Ich fahre einfach sehr gern, jede Strecke. Jedes unserer Fahrzeuge hat seinen eigenen Reiz, das Schönste aber ist meine Freiheit, wenn ich unterwegs bin.»
Essenziell sei, dass man selbständig und vorausschauend agiere, um den Tourenplan einzuhalten und pünktlich bei den zu beliefernden Standorten einzutreffen. Dafür sei es wichtig, sich über das Wetter und das Verkehrsgeschehen auf der jeweiligen Route immer auf dem Laufenden zu halten, um frühzeitig auf allfällige Alternativstrecken wechseln zu können. Denn das Ziel jedes Lkw-Chauffeurs der Migros ist es schliesslich, die Waren immer rechtzeitig in die Filialen zu bringen. «Man muss schlau sein wie ein Fuchs und quasi schon vorab spüren, wie sich Wetter und damit der Verkehr entwickeln könnten», kommentiert Sabic. Das ist bei seiner Jungfernfahrt noch nicht ganz gelungen, daran erinnert sich Arif Sabic noch heute – mittlerweile mit einem vergnügten Schmunzeln: «Ich war Richtung Turbenthal auf einer für mich damals völlig unvertrauten Strecke unterwegs, es lag ein halber Meter Schnee – ich kam dann mit eineinhalb Stunden Verspätung beim Supermarkt an, das werde ich nie vergessen.» Der nicht immer planbare Verkehr ist denn auch das Einzige, was er als Belastung erlebt hat, vor allem zu Beginn. «Meine Frau wollte jeweils wissen, wann ich zu Hause bin, aber ich konnte die am Morgen vereinbarte Uhrzeit nicht immer einhalten. Wir haben dann einfach darauf verzichtet, von einer fixen Zeit auszugehen, sondern grosszügiger mit einem Zeitrahmen geplant – das hat der Harmonie gut getan», erinnert sich Sabic mit einem Lächeln. Und dass das Ehepaar mittlerweile 33 Jahre verheiratet ist, spricht eindeutig für den Erfolg der Vereinbarung.
Das Wirtschaftsgebiet der Migros Ostschweiz bietet viele schöne Streckenabschnitte.
Den Überblick behalten und vorausschauend agieren sind für einen LkwChauffeur wichtig.
Über 40 000 Schritte pro Tag Wer übrigens denkt, als LkwChauffeur komme die Bewegung zu kurz, irrt. Arif Sabic läuft 12 000 bis 22 000 Schritte pro Tag, denn das Areal der Betriebszentrale in Gossau ist weitläufig, und auch beim Abladen in den Filialen wie in der Betriebszentrale – die Retouren fahren auf dem Rückweg nach Gossau stets mit – kommen Schritte dazu. Für Arif Sabic ein zusätzlicher Pluspunkt seines Berufs: Er ist auch privat gern unterwegs, ob als Läufer oder auf dem Velo; und so ist es gut möglich, dass sein Schrittzähler nach einem Arbeitstag mit Lauftraining abends 42 000 Schritte anzeigt. Auch mit frühem Aufstehen darf keine Probleme haben, wer sich für seinen Beruf interessiert: Am Morgen herrscht auf dem Areal der Betriebszentrale in Gossau jeweils Hochbetrieb, gilt es doch, pünktlich zur Ladenöffnung der Supermärkte das gesamte Frischesortiment für die Kundinnen und Kunden bereitzuhaben. Dafür setzt der erste Chauffeur seinen Lkw bereits um 3.25 Uhr in Bewegung, die übrigen folgen im Fünf-MinutenTakt. Was ihn schon so lange dabeihält? Sabic zieht ein kurzes, durch und durch positives Fazit: «Es passt einfach alles, deshalb bin ich geblieben.» MM
Sie wollen die Lkw der Migros Ostschweiz steuern?
Dann spielen Sie eine wichtige Rolle in der Lieferkette der Migros Ostschweiz. Vom Schaffhauser Rheinfall bis in die Bündner Berge halten die Ostschweizer Strassen einige Highlights und Herausforderungen bereit – genau wie ein Job bei der Migros Ostschweiz. Egal, ob Sie bereits über Berufserfahrung verfügen, als Quereinsteiger noch mal Vollgas geben oder als künftiger Lernender im Strassentransport ihre berufliche Laufbahn beginnen wollen: Es sind alle willkommen.
Auf migros-brummi.ch finden Sie alles Wissenswerte rund um den Beruf des Lkw-Fahrens bei der Migros Ostschweiz –oder Sie scannen folgenden QR-Code:


