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So schädlich ist Dampfen

Bei Jugendlichen liegen die bunten und süss duftenden Puff Bars im Trend. Welche Auswirkungen hat «Vapen» auf unsere Gesundheit? Antworten auf die wichtigsten Dampffragen.

Text: Andrea Söldi

Wie funktionieren E-Zigaretten?

Das sind batteriebetriebene Geräte, die eine Flüssigkeit mit diversen Stoffen –meist auch Nikotin – erhitzen. Die dabei entstehenden Dämpfe werden inhaliert. Daneben gibt es Systeme, die Tabaksticks bloss erhitzen, statt sie zu verbrennen.

Wieso sind Puff Bars im Trend?

Seit 2020 erobern sogenannte Puff Bars und einige Nachahmerprodukte den Markt. Die kleinen, farbigen Gadgets sehen aus wie Leuchtstifte und fallen deshalb kaum auf. Viele sind mit süssen Aromen angereichert. «Damit zielen sie speziell auf Jugendliche ab», sagt Markus Meury, Kommunikationsverantwortlicher der Stiftung Sucht Schweiz. Laut ihm enthalten die meisten Geräte dieses Typs Nikotinsalze. «In dieser Form macht die Substanz besonders schnell süchtig.» Zudem handle es sich um Wegwerfprodukte, was schlecht für die Umwelt sei.

Sind E-Zigis eine gute Alternative zum Rauchen?

E-Zigaretten erzeugen bis zu 95 Prozent weniger Schadstoffe als verbrannter Tabak. Damit sind sie ziemlich sicher weniger gesundheitsschädlich. Langzeitstudien gibt es jedoch noch nicht. Für die Gesundheit am besten ist es bestimmt, die Finger gänzlich von Tabak und Verdampfern zu lassen. Für Raucherinnen und Raucher ist der Umstieg aber sinnvoll. Wer Zigaretten nur teilweise mit Dampfen ersetzt, bringt der Gesundheit hingegen nicht viel.

Wer raucht E-Zigis?

Vor allem Jugendliche. Und der Konsum nimmt zu. Gemäss Umfragen dampfen bis zu 30 Prozent der Jugendlichen gelegentlich und bis zu zehn Prozent regelmässig. Bei den Erwachsenen sind die Werte tiefer. Die Lungenliga befürchtet, dass E-Zigaretten gerade bei vielen Jugendlichen zum Einstieg ins Rauchen führen können.

Was sind

die grössten Risiken beim «Vapen»?

Auch über das Dampfen nimmt man zahlreiche Stoffe auf. Es kann die Entstehung von Atemwegsentzündungen begünstigen und bei bestehendem Asthma die Symptome verstärken. Die meisten Produkte enthalten zudem Nikotin, teilweise in höheren Dosen als erlaubt. Diese Substanz stimuliert die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern im Gehirn, was die Wahrnehmungsfähigkeit und die Konzentration steigert sowie den Appetit hemmt. Nikotin macht aber so stark süchtig wie Heroin, und es besteht die Gefahr des Einstiegs ins Rauchen. Abgeraten wird vor allem von Systemen mit erhitztem Tabak. Denn bei den hohen Temperaturen von bis zu 350 Grad Celsius entstehen ebenfalls kleine Mengen an Rauchpartikeln. Weniger schädlich sind vermutlich die Produkte mit tieferen Temperaturen, etwa 30 Grad.

Ab welchem Alter darf man E-Zigis kaufen?

In etwa zwei Dritteln der Kantone können heute auch Minderjährige Verdampfsysteme kaufen. Mit dem neuen Tabakproduktegesetz, das voraussichtlich 2024 in Kraft tritt, wird die Altersgrenze bei 18 Jahren gezogen und auch die Werbung besser geregelt. Im Wissen, dass der Grossteil der Rauchenden vor dem 18. Altersjahr beginnt, habe die Tabaklobby mit Werbeoffensiven vor allem die Jugend im Fokus, sagt Markus Meury.

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