Migros-Magazin-07-2020-d-VS

Ausgabe Wallis, AZA 1920 Martigny

migrosmagazin.ch | MM7, 10.2.2020

Spitzelstaat

Sechs Promis gewähren Einblick in ihre Fiche Seite 10

Demenz

Es trifft auch Menschen mitten im Leben

Bild: MGB Fotostudio

Seite 30

Gut ? n e f a l h c s e g gen n u r ö t s f a l h Warum Sc d wie man un n e m h e n u z et d n i w r e b ü sie a b S eit e 5

Die Migros eliminiert Einweggeschirr aus Plastik

2

Seite 23

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4 | 10.2.2020 | MEINE MIGROS

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Migrolino hat in Dietikon ZH einen ­neuartigen Laden in ­Betrieb genommen. Gleich bei den Tesla-­Ladestationen im Industriequartier Silbern findet sich nun ein vollautomatischer Shop mit einem Sortiment von über 400 Pro­ dukten – von Lebensmitteln wie Brot, Milch und Obst bis zu Autozu­behör. Der ­Laden heisst «pick-me 24/7» und läuft als Pilotprojekt.

Bilder: Pat Wettstein, Getty Images (3), iStock

Shop ohne Ladenschluss

MEINE MIGROS | 10.2.2020 | 5

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Wenn ein Lebensmittel Gluten enthält, muss dies ­offen deklariert werden. Achten Sie also immer auf die Zutatenliste. Auf der Verpackung ist auch erwähnt, falls das Produkt durch Verschleppungen beim Herstellungsprozess Spuren von Gluten enthalten kann.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­ kundendienst

6 | 10.2.2020 | AUGENBLICK

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Im Bühnendunst spielt eine Musikerin der Band Ikan Hyu experimentellen Pop. Das Foto ist am 15. März 2019 am Festival «m4music» entstanden. 2020 bringt der Event des MigrosKulturprozents vom 19. bis 21. März bekannte Acts und Nach­wuchs­talente vor ein grosses Publikum.

Bild: Ennio Leanza

Migros-Moment in Zürich

AUGENBLICK | 10.2.2020 | 7

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INHALT | 10.2.2020 | 9

INHALT

17

Wie lebt es sich als Jude in der Schweiz? Schriftsteller Thomas Meyer gewährt in seiner neuen ­Kolumne Einblick in seinen Alltag.

18

10 Spitzelstaat Schweiz Der Film «Moskau Einfach!» thematisiert die Fichenaffäre.

Wir verlosen Tickets 17 Der andere Blick 18 Moderne Nomadin Anina Torrado arbeitet in Kyoto, Kapstadt, Kuba – ihr Büro hat sie stets im Rucksack dabei 23 Schluss mit Plastik Das ­Einweggeschirr aus Plastik verschwindet aus der Migros 26 Frühlingsfeine Füsse 30 Frühes Vergessen Diagnose Alzheimer mit 52

Muffiges Büro?

Nein, danke. ­Anina Torrado ­erledigt ihren Job lieber in einem Café in ­Havanna.

Oder an jedem anderen schönen Ort auf der Welt.

37 Apéro zum Valentinstag 38 Wissensbissen 51 1, 2 oder 3?

52 Schlafloser Teenager Eine junge Frau erzählt, wie sie ihre langjährige Schlafstörung überwunden hat 55 Interview Schlaflosigkeit und Schlafapnoe nehmen zu, weiss Arzt und ­Forscher ­Raphaël Heinzer 61 Acht Stunden am Stück Wie wichtig ist Durchschlafen für die Erholung?

Impressum

Bilder: Anna-Tina Eberhard, MGB Fotostudio, Herbert Zimmermann

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 550 818 Ex. (WEMF 2019) Leserschaft: 2 291 000 (WEMF, MACH Basic 2019-2) Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

30

Christina Imhof ist 52 ­Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne.

Und sie ­leidet an Alzheimer. Am wohlsten fühlt sie sich, wenn sie auf dem Hof Obergrüt in Ruswil mitanpacken kann.

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10 | 10.2.2020 | FICHENAFFÄRE

Der Skandal, der die Micha Lewinskys neuer Film «Moskau Einfach!» führt zurück ins Jahr 1989, als

fichiert worden waren. Prominente haben für uns in ihrer Fiche Text: Ralf Kaminski

M

icha Lewinsky war 14, als er bei der sowjetischen Botschaft in Bern anrief. Er wollte in der Schule einen Vortrag über die Transsibirische Eisenbahn halten und erhoffte sich nützliche Informationen. «Die habe ich dort allerdings nie bekommen», ­erzählt der 47-jährige Regisseur. «Den Vortrag habe ich dann wohl trotzdem gehalten.»

Der Anruf jedoch trug ihm eine Fiche beim Staatsschutz ein, wie er herausfand, als 1989 einer der grössten Schweizer Skandale der jüngeren Geschichte öffentlich wurde.

«Sie hatten das Telefon der Botschaft überwacht», vermutet Lewinsky. Als Unterstützer der Initiative zur Abschaffung der ­Armee sei er damals stolz darauf gewesen, eine Fiche zu haben. «Es stand auch nichts weiter drin – ausser: ‹Nichts Nachteiliges bekannt›.»

Doch längst nicht für alle Fichierten waren die Folgen harmlos – viele schafften es trotz aller Bemühungen nie, einen Job zu bekommen, und verstanden erst 1989 weshalb.

900 000 Staatsschutz-Fichen waren zwischen 1900 und 1990 von Bundesbehörden und kantonalen Polizeibehörden angelegt

Regisseur Micha Lewinsky (heute 47, Bild von 1992) wurde wegen eines Anrufs schon als 14-jähriger Schüler fichiert. Damals war er stolz darauf.

worden. Im Fokus standen Schweizer Linke und Kulturschaffende, ausländische Anarchisten, politische Flüchtlinge. Zwei Drittel der geheimen Karteien betrafen Ausländer; die übrigen zur Hälfte Schweizer Bürger und Organisationen oder Ereignisse. Rund 750 000 Personen ­waren erfasst, zehn Prozent aller Einwohner.

80 Prozent der Fichierten waren Männer.

Willkür und Banalität

Offizielles Ziel der Überwachung war es, das Land vor subversiven Aktivitäten zur Destabilisierung des Systems zwecks Errichtung einer totalitären, kommunistischen Diktatur zu schützen. Staatsschützer kreierten ein ­Klima des Verdachts. Jahrzehntelang wurden elementare Bürgerrechte verletzt, eine Kon­ trolle der Sammeltätigkeit fehlte weitgehend.

Die Aufdeckung dieser Aktivitäten am 24. November 1989 erschütterte das Land.

Eine Parlamentarische Untersuchungs­ kommission (PUK) unter der Leitung des späteren SP-Bundesrats Moritz Leuen­ berger beschäftigte sich intensiv mit der jahrzehntelangen Sammlungstätigkeit.

Die ehemalige Zürcher Stadträtin der ­Grünen, Monika Stocker (heute 71, Bild von 1987), fühlte sich gekränkt und von ihrem Land hintergangen.

­ etroffene konnten Einsicht in ihre Fiche B verlangen, jedoch gab es vielfach ­geschwärzte Stellen, um die Identität von ­Informanten geheimzuhalten.

Viele staunten über die Willkür und die Banalitäten der Einträge. Über die Thurgauer SP-Nationalrätin Menga Danuser (1951–2011) hiess es etwa: «Trinkt abends gerne ein Bier».

Der Journalist Niklaus Meienberg (1940– 1993) ätzte in einem Artikel über «Die Ent­ täuschung des Fichierten über seine Fiche»: «Man zahlt Steuern, finanziert damit den ­Polizeigedächtnisapparat, will sich gewissenhaft kontrol­lieren lassen, wiegt sich im ­Glauben, der­­­ge­stalt auf eine Psychoanalyse und ein Tage­buch verzichten zu können – und wird dann so bedient.»

Der ebenfalls fichierte Autor Max Frisch (1911–1991) fokussierte auf einen anderen Aspekt: «Einigen Tausend Landsleuten wird in diesem Herbst ein Licht aufgehen: warum du trotz bester Fachzeugnisse nie weitergekommen bist; warum es für eure Familie keine städtische Wohnung gibt seit Jahrzehnten; warum es Alfred Gilgen verhindert hat, dass du Assistent wirst mit so

Bilder: Keystone, iStock, Daniel Rihs, zVg

Autor Franz Hohler (heute 76, Bild von 1979) fand die Einträge lächerlich, verarbeitete sie literarisch und fragte sich, wer ihn wohl bespitzelt hat.

FICHENAFFÄRE | 10.2.2020 | 11

Schweiz erschütterte Hunderttausende von Menschen in der Schweiz entdeckten, dass sie überwacht und geblättert – und fürchten, dass heute alles noch viel schlimmer ist.

Filmemacher Samir (heute 64, Bild von 1994) wurde zwischendurch mit seiner Schwester verwechselt und kam sich manchmal vor wie im Film «Die Schweizermacher».

einer Fiche, und warum einer als Lehrer, ob­ schon die Eltern sich für ihn einsetzen, nicht wiedergewählt wird.»

Inspiration Polizeispitzel

Micha Lewinsky begann sich schon vor zehn Jahren mit dem Thema zu befassen. «Mich interessierten vor allem die Insider, also die Polizisten, die sich einschleusten, Informa­ tionen sammelten und fichierten. Aber von dort aus landete man dann unweigerlich beim Fichenskandal.» Zu den bekanntesten Poli­ zeispitzeln gehörte Willy Schaffner, der über Jahre eine falsche Identität aufrechterhielt und später ein Buch über seine Erfahrungen schrieb. Er war eine Inspirationsquelle für Lewinskys Film «Moskau Einfach!», der am Donnerstag in den Kinos startet.

«Es hatte etwas total Paranoides», sagt der Regisseur im Rückblick. «Aber man konnte ja auch nicht wissen, dass nie etwas passieren würde. Weil nichts passiert ist, wirkt das ­Ganze heute so lächerlich. Hätten wir wie Deutschland eine RAF gehabt, würde man es vielleicht anders bewerten.»

Kabarettist Victor Giacobbo (heute 67, Bild von 1995) fand die Einträge ernüchternd und stellte fest, dass ihn «nicht die Hellsten» fichiert hatten.

Der ehemaligen Zürcher Stadträtin ­Monika Stocker ist der Ärger heute noch anzuhören: «Ich konnte zuerst nicht glauben, dass mein Staat so was gemacht hatte», sagt die 71-jähri­ ge Grüne. Sie erinnert sich noch genau, wie sie damals Einsicht in ihre Fiche nahm. Als Nationalrätin konnte sie das direkt bei der Bundesanwaltschaft tun. «Dort stand ein Con­ cierge, der zur Begrüssung sichtlich ­wütend sagte: ‹So, jetzt sind wir also so weit, dass wir solche wie Sie hier reinlassen müssen.› Er bugsierte mich in den Lift, drückte eine ­Etage, und weg war ich.» Unwillkürlich ­dachte sie: In gewissen Ländern würdest du jetzt wohl hier nie wieder rauskommen.

Als sie das Gebäude wieder verliess, ­kamen ihr die Tränen, aber nicht wegen des banalen Inhalts ihrer Fiche: «Die Existenz dieses Spitzelsystems hat mich gekränkt, ich fühlte mich hintergangen. Es hat mein Vertrauen in unser Land schwer erschüttert.»

Wie bei «Die Schweizermacher»

Gar nicht überrascht hingegen war Filme­ macher Samir (64). «Schon bei der Einbür­ gerung 1979 habe ich gesehen, dass es einen dicken Ordner über mich gibt.» Was er

Grünen-Politikerin Rosmarie Bär (72) wurde zu ihrer Überraschung nicht fichiert.

Aber ihr Ehemann Guy Bär, weil er 1963 zur Tischtennis-WM in Prag gereist war.

schliesslich in seiner Fiche las, sei hingegen eher lächerlich gewesen. ­«Zwischendurch haben sie mich sogar mit meiner Schwester verwechselt, weil sie e­ in Durcheinander mit den arabischen Namen machten.

Es kam mir ein bisschen vor wie im Film ‹Die Schweizermacher›.» Ähnlich erging es Viktor Giacobbo: ­«Meine Einträge waren mit viel Akribie per Schreibmaschine verfasst, aber die Inhalte waren sehr dürftig und nichtssagend.» Da sei gestanden, wann er wo an welcher Veran­ staltung teilgenommen habe, wo er eine Rede ­gehalten habe, welche linken Zeitschriften er abonniert habe. «Manches war auch nicht ­erfasst oder schlicht falsch. Es war ziemlich ernüchternd», sagt der 67-jährige Satiriker.

«Ich dachte, ich lebe in einem Land mit ­besserem Staatsschutz, aber es waren wohl echt nicht die Hellsten, die da fichierten.»

Autor Franz Hohler hat seine Fiche im Text «Ganz nah» 1993 sogar literarisch ver­ arbeitet: «Ob ein Autor bek. oder unbek. ist (Fichen-Jargon für bekannt oder unbekannt, Anm. der Red.), richtet sich nicht nach seinem literarischen Bekanntheitsgrad, sondern ein­

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FICHENAFFÄRE | 10.2.2020 | 13

Hat man daraus gelernt?

Immerhin: Der Skandal und seine Aufarbeitung haben auch etwas bewirkt. «Besonders einige bürgerliche Kreise sind erschrocken, dass so etwas in unserem demokratischen, freiheitsliebenden Land passieren konnte», sagt Viktor Giacobbo. «Und die Linken nutzten die Empörung. So ist diese ganz dumpfe, spiessige, selbstgerechte Art von Rechts­ bürgerlichkeit, die damals herrschte, fast vollständig verschwunden – oder hat zumindest keinen grossen Einfluss mehr.»

Franz Hohler hofft, man habe etwas aus dem Skandal gelernt. «Angeblich findet eine Überwachung heute nur noch bei begründetem Verdacht statt, aber wer kann das beurteilen?» Natürlich sei auch ihm recht, wenn Dschihadisten überwacht würden. «Aber können wir sicher sein, dass nicht auch ein Arabischdozent an der Uni überwacht wird, obwohl er nichts mit Islamisten zu tun hat?»

Die pauschalen Verdächtigungen, die meist vollkommen grundlos ­waren, seien damals das Problem gewesen. «Man hat den Begriff

des Staatsfeinds erweitert, im Grunde stand die gesamte Kulturwelt unter Verdacht. Das ist heute hoffentlich nicht mehr so.» Trotzdem sollte man als kritischer Geist die Augen offen halten, findet er.

Umso mehr, als heute viel mehr möglich ist und wir alle freiwillig pausenlos digitale ­Spuren hinterlassen. «Wir schreiben unsere Fichen selbst und laden sie auch gleich ins Netz», sagt Micha Lewinsky. Samir fordert, «endlich ein gutes Datenschutzgesetz; als kleines Land könnten wir eine Vorreiterrolle übernehmen». Zudem scheine die Neigung zur Bespitzelung wieder zuzunehmen. «Die ersten zehn, fünfzehn Jahre nach dem Skandal hatte ich den Eindruck, dass sich Dinge ­veränderten», sagt Samir. «Aber jetzt scheint es sich wieder zu drehen. Es würde mich ­jedenfalls nicht wundern, wenn ich mit 70 wieder meine Fiche bestellen müsste.»

Auch die beiden früheren Grünen-Poli­ tikerinnen sind besorgt: «Mittlerweile gibt es wieder alle möglichen Überwachungs­ aufträge», sagt Monika Stocker. «Der Nachrichtendienst hat gerade kürzlich 100 neue ­Stellen bekommen – die werden ja nicht nur am Schreibtisch sitzen und Sudokus lösen.

Und ich bezweifle, dass das angemessen ­kontrolliert wird.» Es gehe schnell, wieder in einen Über­wachungsstaat abzugleiten, ­immer mit der Begründung der Sicherheit.

«Und plötzlich stehen Grundrechte wieder zur Disposition.»

Schlimmer als damals

Rosmarie Bär ist noch skeptischer: «Es ist heute eher schlimmer. Mit der Digitalisierung wurden die Möglichkeiten erweitert, die Arbeit wurde professionalisiert.» Das neue Nachrichtendienstgesetz habe die Kompetenzen stark ausgeweitet. «Schon hat man wieder Einträge von linken Politikerinnen und Politikern ­angelegt, die nichts anderes als ihre Rechte ausgeübt haben.» Überhaupt verstehe sie nicht, wie man freiwillig so viel von sich preisgeben könne, wie das heute über die sozialen Medien so unkritisch geschehe. Die Haltung dabei sei: «Ist mir egal, wenn die sammeln, ich habe nichts zu ver­stecken. Das finde ich naiv und dumm.»

Es stärke die Geisteshaltung der präventiven Verdächtigung und sei letztlich ein Angriff auf Rechtsstaat und Demokratie. «Es werden Leute überwacht, die nichts anderes tun, als ihre demokratischen Rechte und Mittel zu nutzen, um Dinge zu verändern.» Sie würden zu Staatsfeinden gemacht, nur weil sie andere Ideen hätten als die «Staatsschützer». «Als Nächstes gerät wohl die Klimabewegung ins Visier der Überwacher», fürchtet Bär. Dabei müsste man doch eigentlich sagen: «Stopp!

Ich habe keine bösen Absichten, also gibt es auch nichts über mich zu sammeln!» MM

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Bild: Micha Lewinsky/Langfilm/Ona Pinkus

zig, ob sein Schatten schon einmal ins Archiv gefallen ist. So ist dem Verfasser der Aktennotiz über die Tagung des Bildungsausschusses der SP der Schriftsteller Steiger Otto bek., und auch Wyss Hedi hat sich schon unliebsam ­bemerkbar gemacht und ist bek. Hingegen ist Blatter Silvio unbek., ebenso wie ein gewisser Loetscher Hugo.

Ursprünglich war er als Loertscher eingetragen, dann hat ein ­Einsichtiger das r gestrichen, aber bek. war er ihm trotzdem nicht.»

Lese man diese Dinge heute, klinge das einfach nur lächerlich, sagt der 76-jährige Hohler. «Aber unwillkürlich kommt die Frage auf: Wer hat an diesen Anlässen gespitzelt?

Wer war der ‹Verräter›?» Die damals herrschende Mentalität habe viel mit dem Kalten Krieg zu tun gehabt. «Und die Fichenaffäre zeigt, wie stark die Schweiz involviert war.»

Zu ihrer eigenen Überraschung nicht fichiert war Rosmarie Bär, die für die Grünen in der PUK sass, die die Affäre aufarbeitete.

«Obwohl ich bei vielen Gruppen aktiv war, die unter Beobachtung standen und die vielen politischen Weggefährtinnen eine Fiche oder sogar eine Überwachung eintrugen.» Die 72-Jährige warnt davor, die damalige Überwachungstätigkeit nachträglich zu verharmlosen: «Es hat viele Leute in Schwierigkeiten gebracht.» Ihr Ehemann Guy Bär (78) war nicht nur fichiert, sondern sogar überwacht worden, weil er als Schweizer Meister im Tischtennis zu einer WM nach Prag gereist war. «Die Reise in den Osten machte ihn grundsätzlich verdächtig.» So sei auch das ­Telefon seiner Eltern abgehört worden, bei denen er damals noch wohnte.

«Moskau Einfach!»

Herbst 1989: Polizist Viktor Schuler (Philippe Graber) infiltriert im ­Auftrag seines Vorge­ setzten (Mike Müller) das Zürcher Schauspielhaus.

Dort posiert er als Sta­ tist, überwacht jedoch in Wirklichkeit die linke Theaterszene, weil dort umstürzlerische Aktivi­ täten vermutet werden.

Schon bald jedoch reali­ siert er, dass die Leute dort zwar etwas eigen sind, aber nicht sonder­ lich gefährlich. Ausser­ dem findet er die Haupt­ darstellerin (Miriam Stein) von Tag zu Tag ­interessanter – und be­ ginnt schliesslich, an sei­ nem Auftrag zu zweifeln.

Ab 13. Februar in den Kinos Buchtipps: Tanja Polli: «Das Doppelleben des ­Polizisten Willy S.», Wörter­ seh 2016, bei exlibris.ch für Fr. 30.30; Franz Hohler: «Der Au­to­stopper (gesammelte kurze Texte, darunter ‹Ganz nah›)», Luchterhand 2016, bei ­exlibris.ch für Fr. 15.90

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KOLUMNE | 10.2.2020 | 17

DER ANDERE BLICK Thomas Meyer ist Jude. Sara Satir hat einen behinderten Sohn.

Gerda Portner ist pensioniert.

Nicole Jäger ist dick.

Sie sind nicht Main­stream, haben einen anderen Blick auf das Leben und die Gesellschaft.

In ihren Kolumnen erzählen sie aus ihrem Alltag und von den Blicken der anderen.

Sara Satir (41) Sara Satir wünschte sich mit 24 eine Familie. Ihr erster Sohn Cem (15) kam mit einer Behinderung zur Welt – und alles war ganz anders, als sie es sich jemals erträumt hatte.

Seitdem lebt sie einen Alltag voller Herausforderungen, denen sie mit viel ­Liebe, Zuversicht und Humor zu ­begegnen versucht.

Bilder: MGB Fotostudio, Enver Hirsch

Gerda Portner (62) Gerda Portner hat ein Leben lang viel und gerne gearbeitet und ­wurde mit 60 unerwartet früh­pensioniert. Mit ihrer neuen Rolle hat sie sich angefreundet ­­ und staunt über die Menschen, denen sie nun begegnet.

Nicole Jäger (37) Nicole Jäger ist Comedian und Bestsellerautorin aus Hamburg.­ In Ihrem ersten Buch hat sie ihr ­Leben mit 340 Kilo und den Weg des A ­ bnehmens beschrieben.

Heute, 190 Kilo leichter, tourt sie mit Ihrem Stand-up-Programm durch die Welt. Ihre Botschaft: Ponyhof und Mittelfinger.

Unter Nichtjuden DER ANDERE BLICK Jude ist man, wenn ­ die Mutter einer ist. Das ist eine ziemlich robuste Regel. Würde ich von mir behaupten, ich sei a­ b sofort kein Jude mehr, würden die anderen ­Juden nicht denken: Oh, schade, einer weniger, sondern sie würden sich beraten, ­welchen ­Rabbiner man zu mir schicken solle, auf dass der meinen Kopf wieder geraderücke.

Als ­Jude ist man Teil eines Stammes, dessen ­Mitglieder einander alles mögliche absprechen, namentlich die Vernunft, aber niemals die ­Zugehörigkeit. Ich könnte sogar Muslim werden und mich Mohammed nennen, aber ­ in den Augen der anderen Juden wäre ich noch immer einer von ihnen. Sie würden dann allerdings drei ­Rabbiner losschicken.

Dass ich Jude bin, habe ich mit etwa fünf J ­ ahren erfahren. Meine Mutter sagte: «Sohn, es gibt verschiedene Religionen, jede hat ihren eigenen Gott, und eine davon ist das Judentum. Zu der gehöre ich und darum auch du. Denn wenn die Mutter jüdisch ist, sind es auch ihre Kinder.» – «Aber mein Vater ist doch Christ», entgegnete ich, «bin ich dann nicht halb Jude, halb Christ?» Sie lachte, so triumphierend, wie eine jüdische Mutter, die ein Kind mit ­einem Nichtjuden ­hat, eben lacht: «Haha! Nein. Halb Jude geht nicht. Ganz oder gar nicht!» Eine Absolutheit, die sie auch später hochhielt. Etwa, als ich zum ersten Mal gekifft hatte. Da reagierte sie, als wäre ich der Heroinsucht verfallen.

Ich war also Jude. Für mich war das einfach eine weitere Eigenschaft: Ich hiess Thomas, lebte in der Schweiz, trug eine Brille, war Jude und mass alldem gleich wenig bei. Wie ich bald merken musste, hatte meine Umwelt zu ­letztgenanntem Merkmal jedoch ein ziemlich aufgeregtes Verhältnis: «Soso!», riefen die ­Eltern der Nachbarskinder, als ich ihnen ­erzählte, dass ich Jude sei. Es war ein Soso!, wie ­Kasperli es rief, wenn eine Hexe oder ­ ein Teufel sich zu erkennen gab.

War ich bei Nichtjuden zu Besuch, lernte ich oft erstaunliche Dinge über die Juden. Etwa,

Thomas Meyer (46) Als Jude gehört der Schriftsteller zu den 0,5 Prozent ­ der Be­völkerung, zu denen die übrigen 99,5 Prozent manchmal ein etwas merkwürdiges ­Verhältnis haben.

dass sie alle eine grosse Nase hätten. Ich ging heim, sah in den Spiegel und betrachtete meine Mutter. Aber unsere Nasen waren ganz normal.

Auch die Geschäftstüchtigkeit, die den Juden angeblich eigen ist, teilten wir nicht – meine Mutter handelte zwar auf dem Flohmarkt mit Antiquitäten, gab die Einnahmen aber meist für neue Antiquitäten aus, die sie dort ent­deckte. Mir dämmerte, dass hier völlig ­unterschiedliche Ansichten zur selben Sache herrschten – und dass reale Nasen gegenüber eingebildeten immer verlieren. Das konnte mir ja was werden mit diesen Nichtjuden! MM

18 | 10.2.2020 | DIGITALE NOMADIN

Mit dem Job auf Reisen Anina Torrado hat kein festes Zuhause und

kein Büro. Ihr Besitz passt in zwei Rucksäcke.

Damit reist die digitale Nomadin von Stadt zu Stadt, um zu arbeiten.

Text: Benita Vogel Bilder: Anna-Tina Eberhard

A

n der Balkendecke hängen Lüftungs­rohre und Leucht­ elemente. Vor dem Sichtmauer­ werk steht ein braunes Ledersofa.

Dahinter reiht sich Holztisch an Holztisch – jeder mit einem Bildschirm auf der Platte.

Anina Torrado (41) ist morgens um 7 Uhr die erste Kundin im Co-Working-Space ­Semilla in Medellín (Kolumbien). Kaum hat sie sich an einem der Tische eingerichtet, wird ihr ein Cappuccino serviert – ohne d ­ ass sie ihn bestellt hätte. In der kolumbiani­ schen Bürogemeinschaft kennt man die Vor­ lieben der Frühaufsteherin aus der Schweiz.

«Das gefällt mir», sagt die Ostschweizerin, «es gibt mir das Gefühl dazuzugehören.»

Anina Torrado ist digitale Nomadin. Sie reist von Stadt zu Stadt, bleibt jeweils einige Monate; lebt in Wohnungen, die sie über Airbnb mietet, und arbeitet meist in CoWor­king-Spaces oder Cafés. Ihre Kunden sitzen in der Schweiz – etwa das Migros-­

JANUAR 2020 KUBA

Zuverlässiges und schnelles Internet zu finden, darin liegt in der kubanischen Hauptstadt Havanna die grösste Herausforderung.

OKTOBER 2017 KUALA LUMPUR

DREI JAHRE ALS NOMADIN

In der malaysischen Metropole genehmigt sich Anina Torrado (ganz rechts) m ­ it der Remote-­YearCommunity einen Feierabend-­Drink.

DIGITALE NOMADIN | 10.2.2020 | 19

Kulturprozent: Bei sozialen Projekten verantwortet sie im Mandatsverhältnis die Kommunikation. Die Bewegung moderner Weltenbummler stammt aus den USA und hat mit wachsender Bedeutung der d ­ igitalen Kommunikationsmittel Zulauf ­erhalten (Seite 21 rechts). Sie leben einige Wochen oder Monate in Kapstadt, Lissabon, Chiang Mai oder Mexiko City und arbeiten für ihre Kunden auf der ganzen Welt, um bald ­weiterzuziehen – etwa nach Medellín.

Per Skype ans Team-Kaffee

Für die Ostschweizerin hat alles vor drei Jahren begonnen. Damals leitete sie eine Kommunikationsabteilung der Bank Raif­­f­eisen und verspürte Reiselust, wie schon oft in ihrem Leben. Als sie ihren Chef fragte, ob sie ein bis zwei Monate «von unterwegs» ­arbeiten könne, sagte dieser: klar – aber sie solle doch ein ganzes Jahr auf Achse bleiben.

Die Kommunikationsexpertin schloss sich Remote Year an, einem Unternehmen, das arbeitenden Weltenbummlern die ­Aufenthalte im Ausland mitorganisiert. Sie ­reiste 12 Monate von Südamerika über Eu­ ropa nach Asien und arbeitete in 12 Städten.

Mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Hause kommunizierte sie mit Mail, Skype, Telefon oder dem Kommunikationsdienst Slack. In Sitzungen schaltete sie sich per ­Video ein. Selbst beim wöchentlichen Team-­ Kaffee trank sie am anderen Ende der Welt mit – einfach virtuell. «Anfänglich war das etwas fremd, wurde aber rasch zur schönen Gewohnheit», sagt sie. Die geografische ­Distanz habe gar keine Rolle mehr gespielt.

Nach einem Jahr der «Wanderarbeit» konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen, in einem festen Büro in St. Gallen tätig zu sein.

«Zu reisen macht mich glücklich und es inspiriert mich», sagt sie. «Ich treffe spannende Berufsleute aus der ganzen Welt und lerne viel über die Fähigkeiten der Zukunft.» Das

DEZEMBER 2017 JAPAN

Auch im Zug kann Tor­rado gut arbeiten: hier in Kyoto, e­ inem von 12 Aufenthalts­ orten, an denen sie während des Remote Years g ­ elebt hat.

APRIL 2018 PERU

käme auch ihren Kunden in der Schweiz ­zugute. Die neu gewonnene Freiheit, selbst zu bestimmen, wo sie wann welche Projekte umsetzt, wollte sie nicht mehr aufgeben. An die Schweiz gebunden war die Globetrotterin nicht. «Alle um mich herum haben nach und nach Familien gegründet – das war nicht das Leben, das ich für mich vorsah.»

So wurde sie von der Probe- zur Profi-­ Nomadin und arbeitete seither in Brasilien, Peru, Kolumbien, ­Mexiko, Südafrika, ­Albanien, Griechenland, Italien, Kuba – und zwischendurch ­immer mal wieder ein paar ­Monate in der Schweiz. Die Stelle bei der Bank hat sie ­gekündigt, weil sie ­gespürt habe, dass jetzt der Moment sei, sich selbständig zu m ­ achen. Die Freiheit und Selbstbestimmung, die sie seither hat, seien fantastisch, so die U ­ nternehmerin.

«Ich bin nicht in den Ferien, ich muss Geld für meinen Lebensunterhalt verdienen.»

15 Kilo im Rucksack

Wer nun den Eindruck gewinnt, Anina ­Torrado führe das Leben einer Jetsetterin und «schäffele» ein wenig nebenher, täuscht sich. «Ich bin ja nicht in den Ferien, ich muss Geld für meinen Lebensunterhalt ­verdienen.» Man müsse Disziplin haben.

Wenn die Kunden in der Schweiz etwas Dringendes besprechen wollen, kann es aufgrund der Zeitverschiebung sein, dass sie sich mitten in der Nacht in eine Telefonkonferenz einwählt. «Deshalb halte ich mich an einen rigiden Plan und gehe um 7 Uhr ins Büro – auch wenn ich dann allein dort bin.»

Unterwegs ist Anina Torrado mit zwei Rucksäcken: einem grossen mit 15 Kilo für Kleider und Toilettenartikel und einem

Während der Woche wird gearbeitet, am Wochenende bleibt genug Zeit für ­Aus­flüge, etwa in die Rainbow Mountains in Cuzco.

AUGUST 2018 MEXIKO

In der 21-Millionen-­ Metropole Mexico City entdeckt Tor­ rado Bauten des mexikanischen ­Stararchitekten Luis Barragán.

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Unbenannt-1 1

05.02.20 10:37

DIGITALE NOMADIN | 10.2.2020 | 21

­ leinen mit etwa drei Kilo für ihr «mobiles k Büro». Den restlichen Besitz – Kleider oder Erinnerungsstücke – hat sie in zehn Umzugskisten im Estrich der Eltern in Appenzell eingelagert. Dort befindet sich auch ihr Wohn- und Firmensitz. Wenn sie in der Schweiz weilt, wohnt sie dort, bei Freunden in einer WG oder hütet auch mal ein Haus.

«Kein eigenes Zuhause zu haben, kann manchmal schwierig sein», sagt sie, «das ist der Preis, den man für die Freiheit bezahlt.»

Auch das Alleinsein sei eine Herausforderung. «Mit sich selber Kaffee zu trinken, ist nicht jedermanns Sache. Das muss man aushalten können.» Sie sei auch schon auf einem Platz in der peruanischen Hauptstadt Lima gestanden und habe geweint, weil sie keine Menschenseele kannte. Gegen die ­gelegentliche Einsamkeit helfe Ablenkung: «Ich suche dann aktiv Kontakt, gehe an Veranstaltungen in Co-Working-Spaces, mache Stadtspaziergänge, Yoga oder melde mich für Freiwilligenarbeit. Und wenn es ganz schlimm sei, rufe sie gute Freunde oder die Eltern in der Schweiz an.

Zuerst rechtliche Fragen klären Die Community der ­digitalen Nomaden wächst weltweit. Die ­Bewegung entstand in den USA, wo viele Leute «Remote Worker» sind.

Das heisst: Sie arbeiten im Home O ­ ffice. In der Schweiz organisiert sich die Community im Ve­rein Digitale Nomaden Schweiz (www.migmag. ch/nomaden). Jährlich führen sie eine Kon­ ferenz durch.

Coworking Cafés sind für Anina ­Torrado gute Orte, um zu arbeiten und sich mit anderen digitalen Nomaden auszutauschen.

Das digitale Nomaden­ tum bringt neue, recht­ lich oft noch ungeklärte ­Fragen mit sich. Wer ­den offiziellen Wohn- und Firmensitz weiterhin in der Schweiz behält, ­geniesst den gleichen Schutz, hat aber auch die gleichen Pflichten. Es lohnt sich, sein Lebensund Arbeitsmodell genau durchzudenken und bei Fragen das Gespräch mit den Behörden zu suchen.

Teil des lokalen Lebens werden

Auch Routine ist wichtig. Gleich zu Beginn eines Aufenthalts sucht sie jeweils ein Stammcafé, wo das Personal und die Um­ gebung sympathisch sind. «So werde ich Teil des lokalen Lebens, gehöre dazu und bin keine Touristin mehr.» An Orten wie Medellín oder in der kubanischen Hauptstadt Havanna, wo sie ­immer wieder hinreist, habe sie inzwischen enge Freunde ­gefunden. «Von diesen Begegnungen und Erlebnissen zehre ich.» Diese Momente ­hätten viel mehr Wert als mate­rielle Dinge, die man eigentlich alle gar nicht benötige.

«Seit ich als digitale Nomadin durch die Welt tingle, lebe ich viel stärker im Jetzt, im Moment.» Das bereichere ihr Leben: «Ich mache mir nicht ständig Gedanken um die Zukunft.»

Ganz auf Planung verzichten kann sie trotzdem nicht. «Ich plane meine Route so, dass ich nicht mehr fliege als eine ­Durchschnittsschweizerin.» Deshalb bleibe sie auch länger auf dem gleichen Kontinent.

NOVEMBER 2018 SÜDAFRIKA

Kapstadt ist ein ­beliebtes ­Mekka für digitale Nomaden.

Nach der Arbeit gehts auf den Lion’s Head (im Bild) oder an den Strand.

Im Frühjahr wird sie für einige Monate aus Südamerika in die Schweiz zurückkehren – und sich hier zum ersten Mal seit drei ­Jahren eine Art Hub einrichten. «Ich ­möchte nun doch einen Ort haben, wohin ich jederzeit zurückkehren kann, wann ich will», sagt die Weltenbummlerin.

Sesshaft zu werden, kommt jedoch noch ­immer nicht infrage. Für die nächste Reise hat sie denn auch bereits einen Plan: «Dieses Jahr steht Europa auf dem Programm.» MM

AUGUST 2019 ALBANIEN

Im Bergdorf Berat stösst Torrado auf ­einen zwar kleinen, aber ­aufstrebenden Aufenthaltsort für flexibel ­Arbeitende.

In anderen Ländern ­dürfte man streng ­genommen nicht ohne ­Bewilligung arbeiten, doch da die Kunden in der Regel im Heimatland ansässig sind, werden ­digitale Nomaden meist toleriert. Länder wie Deutschland, Estland oder Mexiko haben das grosse Potenzial erkannt und ein Digital Nomad Visum eingeführt: www.migmag.ch/visum

DEZEMBER 2019 KOLUMBIEN

Anina Torrado kommt immer ­wieder nach Medellín zurück, sie hat total mehr als ein Jahr in der Stadt verbracht.

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NACHHALTIGKEIT | 10.2.2020 | 23

Adieu Plastik!

Rührstäbchen aus Holz Sie bestehen aus Birken­ holz mit FSC-Zertifikat.

Das Holz stammt also aus nachhaltiger ­­ Waldbewirtschaftung.

Tipp: Mit diesen ­Stäbchen kann später im Cheminée ein Feuer ent­ facht werden.

Die Migros nimmt Einweggeschirr aus Plastik aus dem Sortiment. Stattdessen setzt sie auf Produkte aus Karton, Holz, Palmblättern und Biokunststoff.

Und was ist mit Sektgläsern?

Für Einwegsektgläser aus Plastik hat die Migros noch keine ökologische Alternative gefunden.

Falls dies bis Ende 2020 nicht gelingt, verschwin­ den sie ersatzlos aus dem Sortiment.

Tipp: Der Natur zuliebe darf man auch mal wie ein Rockstar aus der Champagnerflasche ­trinken.

Text: Michael West

Bild: MGB Fotostudio

Papierbecher Diese Becher fassen 3,5 Deziliter und haben das FSC-Gütesiegel.

Das im Papier enthaltene Holz stammt ebenfalls aus schonender Waldbewirtschaftung.

Tipp: Anders als Plastik­ becher lassen sich Papierbecher vor dem Kindergeburtstag gut mit Farbstiften verzieren oder anschreiben.

Teller aus Palmblättern Sie werden aus Blättern ­hergestellt, die sich während des Wachstums aus den ­Palmenkronen lösen. Die Teller sind geschmacks­neutral und bis 220 Grad ­hitzebeständig.

Tipp: Diese Teller lassen sich im Gartenkompost oder mit der Grünabfuhr entsorgen. Das Gleiche gilt übrigens für die ­Holzrührstäbchen.

S

ie gehörten lange ganz selbstverständlich zur Party, zum Kinder­ geburtstag und zum Pick­ nick: Becher, Teller, Trinkröhr­ chen, Rührstäbe und Apérosticks aus Plastik. Niemand musste ­diese Wegwerfprodukte am Ende ­einer Feier abwaschen und wieder einsortieren – sie landeten ein­

Messer und Gabeln aus Biokunststoff Ihr Werkstoff heisst ab­ gekürzt CPLA. Das ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff, bei dessen Herstellung Polymilch­ säure und Talkpulver ­Verwendung finden.

Tipp: Dieses Besteck lässt sich auch ab­ waschen und mehr als ­einmal verwenden. Am Ende müssen die Gabeln und Messer im Haushalt­ kehricht entsorgt ­werden.

fach im Abfall. Das Problem dabei: Plastik­produkte, die durch Lit­te­ ring in die Natur geraten, ver­ schwinden nicht ganz. Sie zer­fal­ len zwar in immer kleinere Teile, doch diese Partikel bleiben im Öko­system und gelangen in den ­Boden, die Flüsse und Weltmeere.

Die Migros tut etwas dagegen: Sie nimmt im Lauf des Jahres 2020

das gesamte Plastikeinweggeschirr aus dem Sortiment. Es wird durch Artikel aus ökologischen Mate­­ri­alien ersetzt. So lassen sich jährlich rund 210 Tonnen Plastik­ abfall vermeiden. Hier z­ eigen wir einige neue Einwegprodukte aus un­bedenklichen Werkstoffen, die schon jetzt im Supermarkt ­erhältlich sind. MM

Flussfahrten auf Rhein, Main, Donau und Hollands Wasserwegen

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2. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1) durch die Europastadt mit Parlament, Altstadt und Münster.

3. Tag Köln Passage der Loreley-Strecke. In Köln Rundfahrt/-gang(1) durch die alte Domstadt.

4. Tag Dordrecht–Rotterdam Ausflug(1) zu den Windmühlen von Kinderdijk. Weiterfahrt nach Rotterdam und Rundfahrt(1) durch die lebendige Metropole.

5. Tag Amsterdam Ausflug(1) zum Keukenhof mit weltweit einmaliger Blütenpracht. Grachtenfahrt(2) durch das Zentrum. Weiterfahrt am Abend.

6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ab Duisburg Ausflug(1) nach Essen zur Zeche Zollverein. Transfer(2) nach Düsseldorf für ind. Besichtigungen. Busrückfahrt und Wiedereinschiffung der Ausflugsgäste in Düsseldorf.

7. Tag Koblenz Rundgang(1) mit Besuch der Festung Ehrenbreitstein. Ausführungen eines Einheimischen während der Passage des «Romantischen Rheins».

8. Tag Baden-Baden Busausflug(1) ab Gambsheim in die elegante Bäder- und Kunststadt. Busrückfahrt und Wiedereinschiffung der Ausflugsteilnehmer in Kehl.

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8. Tag Aljmas–Batina Ab Aljmas Ausflug(1) in den Naturpark Kopački rit. Wiedereinschiffung in Batina.

9. Tag Budapest Rundfahrt/-gang(1).

10. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang(1) und Fahrt zur Burg. Rundgang durch die Altstadt.

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2. Tag Regensburg–Kelheim In Regensburg Rundgang(1). Fahrt(1) mit dem Ausflugsboot zum Donaudurchbruch und zum Kloster Weltenburg.

3. Tag Nürnberg Rundfahrt/-gang(1) durch die fränkische Metropole mit ihren zahlreichen Baudenkmälern innerhalb der imposanten Stadtmauern.

4. Tag Bamberg Transfer(1) in die Innenstadt und Rundgang durch die denkmalgeschützte Altstadt.

5. Tag Würzburg Transfer(1) in die Innenstadt, Besuch der bischöflichen Residenz und Rundgang durch die Altstadt mit eindrucksvollen Baudenkmälern.

6. Tag Wertheim–Miltenberg Rundgang(1) und Besuch des Glasmuseums mit wertvollen Exponaten. Freie Zeit in Miltenberg. Weinprobe(2) in Bürgstadt.

7. Tag Flusstag Erholung und Entspannung an Bord.

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26 | 10.2.2020 | KÖRPERPFLEGE

Schön zu Fuss

Nägel in Form bringen Nach dem Bad sind die dünnen Nagelhäutchen schön weich und lassen sich mit einem Holzstäbchen leichter zurückschieben. Nagelöl macht die Häutchen elastischer, sodass sie nicht ­ein­reissen. Am kleinen Zeh wächst das Häutchen über die Nagel­platte? Dieses kann man mit einer feinen Feile vorsichtig weg­nehmen.

Beim Kürzen sollte man die Nägel gerade schneiden oder allenfalls die Ecken nur ganz leicht abrunden.

So lassen sich eingewachsene Nägel vermeiden.

Mit einem wohltuenden Fusspflegeritual genehmigen wir uns eine kurze Auszeit vom Alltag. Und sorgen jetzt schon für ein gepflegtes Auftreten im Frühling.

Text: Petra Koci­ Illustration: Veronica Dall’Antonia

Ein Fussbad reinigt und erfrischt

Adieu, Hornhaut Vor allem an den Fussballen und Fersen ist die Haut oft stärker verhornt. Die überschüssige Haut an den verdickten Stellen kann man sanft mit einer Feile, einem Bimsstein, Fussschwamm oder einer Raspel be­arbeiten. Vorsicht, bei einem scharfen ­Hobel besteht Verletzungsgefahr. Grundsätzlich ­sollte man nicht zu viel abtragen, denn die Hornhaut bildet eine natürliche Schutzschicht.

Werden die Kollagenfasern in der Haut v­ erletzt, wird die Hornhautproduktion sogar noch mehr an­ geregt. Tipp: Wer seine Füsse r­ egelmässig – am bes­ ten täglich – eincremt, hat viel weniger Hornhaut.

In warmem Wasser werden unsere ­Füsse besser durchblutet, Nägel und Hornhaut werden weicher. Geeignet sind zum Beispiel Fussbäder mit rück­ fettenden pflanzlichen Ölen. Salze ­wirken reinigend und antibakteriell, sie können Hautschuppen sanft entfernen und die Füsse schön zart machen. ­Baden sollte man nur fünf bis zehn ­Minuten, da die Haut sonst schrumpelt.

Danach die Füsse gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen.

Eincremen als Verwöhn­programm Unsere Haut hat an den Füssen ­weniger Talgdrüsen. Sie ist trockener und wird leicht spröde und an den Fersen rissig. Die Pflege sollte Fette – etwa pflanz­liche Öle – und wasserbindende Stoffe wie Urea oder Glycerin enthalten. Es gibt auch spezielle Cremes, die deso­ dorieren oder die Neubildung von Hornhaut reduzieren. Wichtig ist die regelmässige Pflege. Und wieso nicht beim Eincremen den Füssen gleich eine Massage gönnen? Die Zehen einzeln massieren und dann den ganzen Fuss kräftiger be­arbei­ ten, das lockert und entspannt die Fussmuskeln. MM

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30 | 10.2.2020 | DEMENZ

Wenn alle Hühner Lena heissen Im Alter von nur 52 Jahren ereilte Christina Imhof die niederschmetternde Diagnose: Alzheimer. Sie gilt damit als Frühbetroffene. Auf dem Hof Obergrüt in Ruswil LU findet die Luzernerin tageweise eine neue Aufgabe und neuen Lebenssinn.

Text: Manuela Enggist Bilder: Herbert Zimmermann

E

s ist ein lauer Wintertag. Die Sonne hat die Nebelschwaden, die am frühen Morgen noch über die Hügellandschaft hinwegzogen, schnell verschwinden lassen. Hühnergegacker ist zu hören. Eine Katze leckt den Staub von ihren Pfoten. Aus der Tür des stattlichen Bauernhauses tritt Christina Imhof mit Hund Benji. Sie hält die Leine fest in den Händen, tätschelt den Mischling kurz am Kopf, bevor sie aus dem Tor tritt. Die Krankheit, die ihr Gehirn befallen hat: Man sieht sie ihr nicht an. Doch die 52-Jährige leidet an Alzheimer, der verbreitetsten Form von Demenz.

Die Diagnose ereilte die zweifache Mutter mitten im Leben.

Christina Imhof: «Ich hätte nie damit gerechnet. Für Alzheimer bin ich ja eigentlich noch zu jung. Mir ging es in der Vergangenheit oft nicht so gut. Ich war psychisch angeschlagen, merkte, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich vergass immer öfter die Namen guter Kollegen, musste meinen Mann fragen, wie sie heissen. Manchmal konnte ich mich auch nicht mehr an Gesprächs­ details und Abmachungen mit ihm erin­ nern. Die Krankheit kommt schleichend.»

Seit Herbst 2019 verbringt sie drei Tage pro Woche auf dem Hof Obergrüt im luzernischen Ruswil. Sie

kommt morgens, abends holt ihr Mann sie ab. Auf dem Hof finden Menschen mit der Diagnose Demenz einen Platz und eine Aufgabe. Das Angebot ist schweizweit einzigartig.

Betroffene im fortgeschrittenen Stadium ­verbringen hier eine Ferienwoche. Jung Erkrankte wie Imhof gehen ­einer sinnvollen Tätigkeit nach – sie erhalten ihre Diagnose meist weit ­ vor dem Pensionsalter und können in der Folge ihrem Beruf oft nicht mehr nachgehen. Sie werden nicht mehr gebraucht und aussortiert wie verdorbene Ware.

«Ich vermisse es, gebraucht zu werden.

Aber eine normale Arbeit würde mich überfordern. Deswegen ist es schön, auf dem Hof Tätigkeiten nachgehen zu können, die Sinn machen. Ich freue mich auf den Sommer, dann kann ich im Kräutergarten mithelfen.»

Hund Benji zieht die gelernte Chemie­laborantin über Feldwege, es geht auf und ab, vorbei an grossen Gehöften und über weite Wiesen.

Menschen mit Demenz entwickeln oft einen starken Bewegungsdrang.

Auch Christina Imhof. Sie kümmert sich auf dem Hof gerne um Benji und geht zweimal am Tag mit ihm spazieren. Noch jedes Mal hat sie zum Hof zurückgefunden. Wäre die Krankheit bereits weiter fortgeschrit-

DEMENZ | 10.2.2020 | 31

Demenz­patientin Christina Imhof kann sich auf dem Hof Obergrüt in Ruswil LU sinnvoll betätigen – mit dem Gefieder und auf dem Gelände.

ten, würden ihr die Betreuerinnen ein GPS-Gerät mitgeben, um sie im Notfall aufspüren zu können.

«Wenn ich den Tag zu Hause verbringe, bin ich oft draussen unterwegs. Drei Stunden pro Tag. Das ist besser, als ­unnütz herumzusitzen. Darum gehe ich auf dem Hof Obergrüt auch gerne mit Benji raus. Tiere erwarten nicht zu viel von einem. Wir hatten früher auch einen Hund, einen Australian Shepherd. Ich ­hätte jetzt auch gerne wieder einen, ­ aber das würde ich wohl nicht mehr meistern. Dafür hat mein Mann zwei Bengalkatzen gekauft, Dino und Enzo.»

Mittag. Zum Essen gibt es Bratwurst, Kartoffeln und Gemüse. Zu zwölft ­sitzen sie zusammen: drei Betreuerinnen, sieben Feriengäste mit fort­ geschrittener Demenz und zwei junge Tagesgäste – Christina Imhof und eine weitere Frau, die zwei Jahre ä­ lter ist als sie. Verstohlen beobachtet Christina Imhof ihre Tischnachbarn.

Eine Frau mit weisser Kurzhaarfrisur unterhält die Runde. Sie ist weit über 80 und erzählt von ihrem Vater, der Ofenbauer war und im Krieg gekämpft hat. Er werde sie heute abholen, sagt sie.

«Meine Söhne sind 27 und 28 Jahre alt.

Für sie ist es bestimmt schwer. Aber sie haben mich lieb und melden sich regel-

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onalpark Sigurta, eine der fünf schönsten Gartenanlagen der Welt, seine Tore für uns öffnet. Von Frühling bis Herbst bezaubert die Parkanlage durch eine unglaubliche Vielfalt von Farben, Blumen, herrlichen Panoramen und malerischen Winkeln. Stilvoll beenden wir den Tag im malerischen Schloss Bevilacqua, wo wir mit einem feinen Nachtessen verwöhnt werden.

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DEMENZ | 10.2.2020 | 33

«Jung Erkrankte sind zu fit, um nichts mehr leisten zu dürfen» Die Psychiaterin Marion Reichert über Betreuungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Chancen bei Demenz-Früherkrankung.

«Tiere erwarten nicht zu viel»: Mit Hofhund Benji unternimmt die 52-Jährige gerne Spaziergänge – bisher hat sie immer zurückgefunden.

mässig bei mir. Ich bedauere sehr, dass ich meine beiden Enkelkinder nicht aktiver betreuen kann. Es wird mir schnell zu viel. An Weihnachten zum Beispiel musste ich mich schon g ­ egen 20 Uhr in mein Zimmer ­zurückziehen.»

Nach demEssen verabschiedet sich Christina Imhof, um sich wie die meisten anderen kurz hinzulegen. Danach will sie Kräuter rüsten und zu den ­Hühnern gehen, um nachzu­ sehen, ob sie Eier gelegt haben.

Weil sich an Demenz erkrankte Menschen neue Namen nur schwer merken können, heissen alle Hühner Lena.

«Ich habe früher Klavier gespielt und Aquarelle gemalt. Das traue ich mir nicht mehr zu. Vor allem mit dem Klavier klappt es nicht mehr.

Das macht mich traurig. Ich weiss nicht, wie meine Zukunft mit der Krankheit aussieht. Darüber denke ich nicht nach. Ich versuche, im Hier und Jetzt zu leben.»

Im Flur des Bauernhauses trifft Christina Imhof auf die zwei Jahre ältere Frau, die ebenfalls als Tagesgast da ist. Sie

schluchzt, murmelt, dass sie nicht sterben wolle. Christina Imhof drückt sie fest an sich, hält ihre Hand, sagt, dass alles gut werde.

«Seit Kurzem besuche ich eine Selbsthilfegruppe für junge ­Menschen mit Demenz. Ich ­ spreche aber eigentlich nicht gerne über die Krankheit, auch nicht mit anderen Betroffenen.

Warum, weiss ich nicht.»

Am späteren Nachmittag kommt Urs Imhof auf den Hof, um ­seine Frau abzuholen. Der 54-Jährige ist Geschäftsführer dreier Firmen und beruflich eingespannt. Zur Begrüssung umarmen sie sich lange. Das Paar ist seit über 30 Jahren verheiratet, hat in Indien und Bangladesch gelebt.

Urs Imhof: «Der Weg zur Diagnose Alzheimer war schwer. Ich musste darum kämpfen, dass Christina in der Memory Clinic den Test machen konnte. Die Ärzte meinten, dass die Vergesslichkeit mit ihren Depressionen zusammenhängt. Meine Schwester ist Krankenpflegerin und meinte, dass wir Abklärungen bezüglich Demenz machen sollten. Ich

Zeigt sich eine Demenz ­ bei jungen Menschen anders als bei älteren?

Die Krankheit verläuft bei ihnen meist schneller. Zudem stehen bei jüngeren Patienten öfter Demenzformen im Vordergrund, deren Beginn mit einer Veränderung der ­Persönlichkeit, etwa Antriebs­losigkeit, Traurigkeit oder abnehmende Empathie einhergeht. Die Krankheit wird bei jüngeren Betrof­ fenen auch oft mit einer Depression oder einem Burn-out verwechselt und erst sehr spät erkannt.

Liegt das daran, dass ­ jung Erkrankte körperlich oft noch sehr fit sind?

Ja, unter anderem. Das ­ junge Alter erschwert die ­Integration in gängige ­Betreuungsstrukturen.

Altersheime oder Tages­ stätten, ­Demenzpatienten sind nicht ­auf jüngere Demenzpatienten ein­gestellt.

Welche sind die grössten Herausforderungen?

Mit 50 die Diagnose einer unaufhaltsamen Krankheit zu erhalten, ist eine Kata­ strophe. Wir haben das ­Gefühl, dass wir nach der Pensionierung endlich das Leben geniessen, viel reisen und mehr Zeit für die ­Familie haben werden. Zu erkennen, dass dies alles so nicht mehr möglich ist und Fähigkeiten und Selbständigkeit verloren gehen, löst viele Ängste und Trauer aus. Es ist wichtig, dass die Angehö­rigen früh mitein­ bezogen ­werden. Ich rate ­ bei meinen Sprechstunden stets, dass die Familie und vor allem auch die Kinder

dabei sind. Sie merken es auch, wenn sich ein Elternteil verändert und der Papa langsam entschwindet. Die Familie ist die grösste Ressource der Betroffenen, auch sie braucht Unterstützung.

Wie kann man auf die speziellen Bedürfnisse eingehen?

Vor allem das Gefühl der finanziellen Unsicherheit ist sehr belastend. Es ist ein schier unerträglicher Druck, wenn man nach der Dia­gnose den Job verliert und Angst hat, die Miete nicht mehr bezahlen zu können. Da finde ich es wichtig, dass die Invalidenversicherung, die letztlich zum Tragen kommt, möglichst schnell Abklärungen trifft. Wir müssen auch ver suchen, die Betroffenen so lange wie möglich in ihrem Arbeitsprozess zu belassen.

Die soziale Anbindung ist enorm wichtig. Es gibt schöne Beispiele dafür, wie Betriebe sich engagieren. Leider ist das in einer Gesellschaft, in der alles schnell gehen muss, nicht immer möglich. Doch jung Erkrankte sind einfach noch zu fit, um nichts mehr leisten zu dürfen.

Marion Reichert ist leitende Ärztin der ambulanten Alterspsychiatrie, Luzerner Psychiatrie (Lups).

Die 49-Jährige leitet die Memory Clinic Zentralschweiz, die die Lups zusammen mit dem Luzerner Kantonsspital betreibt.

34 | 10.2.2020 | DEMENZ

habe vorher nie daran gedacht, dass sie daran leiden könnte.»

Krankenpflegerin Luzia Hafner be­ tritt die Küche, begrüsst jeden «Gast», wie sie die Patienten nennt, persön­ lich. Vor 15 Jahren hatte sie die Idee, an Demenz erkrankte Menschen auf dem Hof, den sie damals mit ihrem Mann führte, zu betreuen. «Ich wuss­ te, dass es zu wenig solche Angebote gibt, und es hat mich nicht mehr los­ gelassen.» Zu Recht. Die Nachfrage ist riesig. Deswegen plant die 53-Jährige einen Umzug in das ehemalige Kloster Rickenbach, um das Angebot für junge Menschen mit Demenz erwei­ tern zu können. Geplant ist eine Wohn­gemeinschaft für sie. Luzia Haf­ ner will zudem Arbeitsplätze schaffen, eine Cafeteria einrichten und weiter­ hin Tiere halten. Noch sei die Finan­ zierung allerdings nicht gesichert, sagt die ehemalige Bäuerin und strei­ chelt Hofhund Benji über den Rücken.

«Auch wenn für uns mit der Diagnose der Tod nicht gleich vor der Tür steht, ist die Situation himmeltraurig. Ich liebe meine Frau. Ich schaue sie an und denke: Sie ist so schön, und ich will noch viele Dinge mit ihr erleben. Doch die Krankheit belastet die Beziehung. Meine Frau zieht sich ­zurück. Es ist schwierig, mit ihr den Alltag zu planen, geschweige denn Ferien. Im vergangenen Jahr wollten wir einen ­dreimonatigen Häusertausch mit einer Familie in Australien vornehmen. Doch Christina ging es zu schlecht.

Es fühlt sich an, als wären wir in einem ­ruderlosen Boot auf dem offenen Meer unterwegs.»

Das Ehepaar macht sich auf den Heim­ weg. Sie werden zusammen kochen, sich um die zwei Katzen ­kümmern.

Was die Krankheit in der Zukunft noch mit sich bringen wird, wissen sie nicht; wie lange Christina Imhof ihren Mann noch erkennen wird, kann ihnen niemand sagen. MM

«Als wären wir in einem ruderlosen Boot auf dem offenen Meer»: Urs und Christina Imhof blicken in eine unwägbare Zukunft.

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GENUSS | 10.2.2020 | 37

Noch mehr Rezepte für Drinks auf

Zuckerrand Glas vor dem Füllen in den Saft, anschlies­send in den Zucker tauchen

migusto.ch/drinks

Bilder: Migusto/Claudia Linsi

Deko Kräuterblättchen wie Minze ­bringen Frische für Auge und Gaumen.

Ungeschält Agrumenschnitze in ­Bioqualität verwenden

BlutorangenGinger-Drink Zutaten für 2 Gläser 1 Blutorange 1 EL Zucker 2 dl Ginger Ale 1 Zweig Pfefferminze Zubereitung

¼ Orange schälen und in Scheiben schneiden. Restliche Orange ­auspressen. Glasränder in den Saft tauchen und in den Zucker drücken.

Saft mit Ginger Ale mischen und mit Pfefferminzblättern in die ­Gläser verteilen. Mit Orangenscheiben dekorieren.

Täglich frisch verliebt

Zum Valentinstag haben wir Tipps, wie die Liebe im Saft und knusprig bleibt – auch über diesen einen Tag hinaus.

Rezepte: Anja Steiner

Süsskartoffel-Chips Zubereitung

Backofen auf 160 °C vorheizen.

Süsskartoffel in Scheiben à 3 mm schneiden. Auf ein mit ­Backpapier belegtes Blech legen.

Mit Öl bepinseln und mit Salz und Pfeffer würzen. In der Ofenmitte ca. 20 Minuten backen. ­Gelegentlich wenden. Heraus­ nehmen und auskühlen lassen.

Nach Belieben toppen.

Toppings Avocado-Topping

Eine Avocado zerdrücken, würzen und mit Granatapfelkernen auf die Chips verteilen.

Lachs-Topping

Etwas Mayon­naise und Senf ver­ mischen, auf die Chips streichen.

Mit Rauchlachsstreifen belegen.

Frischkäse-Topping

Kräuter fein schneiden, mit Frischkäse mischen. Auf die Chips streichen und mit Radieschenscheiben ­dekorieren.

38 | 10.2.2020 | GENUSS

Wissensbissen Produkt der Woche Getrocknete Mangoschnitze von Sun Queen sind äusserst ­beliebt: Auf migros.ch haben sie rekordverdächtige 4,7 von 5 Sternen. Klein geschnitten verleihen sie einem Naturjoghurt Aroma und eine cremige Konsistenz, da die ­getrockneten Stückchen dem ­Joghurt Flüssigkeit entziehen.

Das Mango-­Joghurt-Gemisch am besten über Nacht ziehen lassen.

400

Lebensmittel gehören offiziell zum kulinarischen Erbe der Schweiz. Dazu zählen Greyerzer, Basler ­Läckerli und die Genfer ­Saucisson Longeole.

Pfannenhilfe

Was ist eigentlich Zopfmehl?

Es besteht in der Regel aus 90 Prozent Weizenweissmehl und 10 Prozent Dinkelmehl. Weil Dinkel mehr K ­ leber enthält als Weizen, wird der Hefeteig mit Zopfmehl be­sonders elastisch.

Der elastische Teig zieht sich weniger zusammen und lässt sich leichter flechten oder formen. Zopfteig ist auch für Brioches ideal.

Rösti, Fondue, Älplermagronen und Capuns, Aufläufe und Wähen sind ­allesamt vegetarische Schweizer Traditions­rezepte. Carlo Bernasconi hat für sein Buch «Helvetia Vegetaria» alte Kochbücher und die traditionelle ­Landfrauenküche durchforstet.

Das Resultat: 150 leicht aufgefrischte Schweizer Vegi-Rezepte mit ­Informationen zu ihrer Herkunft.

GARTEN

Das Gewächshaus in der Stube Wer im Sommer eigene Auberginen essen will, kann sie jetzt in einem Minigewächshaus aussäen; dafür eignet sich zum Beispiel die Plastikschale eines Takeaway-­Salats mit transparentem Deckel. Das Treibhäuschen auf ein Fenstersims stellen und regelmässig lüften. ­Temperaturschwankungen vermeiden.

Illustration: Felice Bruno; Bilder: PD, Getty Images, zVg

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KOLUMNE | 10.2.2020 | 51

Das Geschenk

1, 2 ODER 3? Die Advents- und Weihnachtstage waren für den Kleinen (4) eine spannungsgeladene Zeit. Oft wachte er nachts auf und dachte an Geschenke, die er gern hätte. Was er wohl kriegen würde, war ungleich wichtiger, als was er anderen schenken könnte. Mein Mantra, wie schön Schenken ist, verpuffte zwischen dem Duft von Zimtsternen und den Beats von «Last Christmas».

Kürzlich, als wir an einem Glasperlengeschäft vorbeispazieren, will der Kleine unbedingt ein Armband basteln. Er wählt jedes «Krälleli» sorgfältig aus und zieht es hoch konzentriert auf die Schnur. Als sein Werk vollendet ist, sagt er: «Ich

möchte noch eins für meinen besten Freund machen.» Yes!, denke ich. Er legt sich nochmals ins Zeug und ist schliesslich mächtig stolz auf sein Werk. Als er es seinem besten Freund endlich übergeben kann, reisst dieser das kleine Päckchen auf und sagt: «Ich will das nicht.» – Und jetzt? MM 1 Ich erkläre dem besten Freund,

wie viel Mühe der Kleine sich gegeben hat.

2 Ich ziehe das Armband dem Kleinen an und sage: «Dafür hast du jetzt zwei!»

3 Ich lasse das Geschenk in meiner Tasche verschwinden und lenke die beiden ab.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Ich möchte diese schreckliche Situation so schnell wie möglich auflösen. Vielleicht kann ich den besten Freund unter vier Augen fragen, warum er so reagiert hat. Oder dem Kleinen gut zureden, dass er einem anderen Lieblingsmenschen eine Freude damit bereitet.

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52 | 10.2.2020 | DOSSIER SCHLAF

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Komm, o Schlaf …

Rund ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt der Mensch in Ruhelage – aber nicht immer ruhig. Was begünstigt gesunden Schlaf?

Eine Jugendliche hat acht Jahre lang an ­Schlafstörungen gelitten – und sie überwunden. Die heute 22-Jährige erinnert sich.

Text: Silvia Schütz

S

ie kamen aus dem Nichts. Mit 13 litt Isabelle F.* plötzlich an Schlafstö­ rungen. «Bis dahin hatte ich jeden Tag Revue passieren lassen und war danach ohne Probleme eingeschlafen.» Doch auf einmal konnte sie pro Nacht nur noch drei S ­ tunden lang schlafen. «Ich dachte an nichts, fühlte mich wohl, aber einschlafen konnte ich nicht.» Ohne ersichtliche Gründe.

Die Einschlafstörungen dauerten jeweils ­einige Wochen. Dann verschwanden sie so plötzlich und unerklärlich, wie sie auf­ getaucht waren. Und nach einer gewissen Zeit suchten sie die Jugendliche wieder un­ erwartet heim. Auf Phasen mit guten Näch­ ten folgten solche mit schlechten Nächten.

Die Tage nach dreistündigem Schlaf zu bestreiten, stellte Isabelle vor Probleme.

«In der Schule war ich müde, ich schrieb ­meine ersten ungenügenden Noten», ­erzählt die heute 22-jährige Baslerin. Ihre Eltern r­ ieten ihr, zu lesen, wenn sie nicht schlafen konnte, und engagierten eine Kine­ siologin. «Obwohl sie mir guttat, half auch Kinesio­logie nicht.» Isabelle litt damals nicht unter spürbarem Stress, sie fühlte sich grundsätzlich gut. Sie, ihre Eltern und der Hausarzt waren ratlos.

Im Teufelskreis der Angst

In den Phasen der Schlaflosigkeit wurde die Angst vor Schlaflosigkeit zum ständigen

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DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 53

«Ich setzte mich unter Druck, weil ich fürchtete, es ohne Schlaf nicht zu schaffen.»

Bilder: MGB Fotostudio; Styling: Petra Schlaefle; Illustrationen: iStock

Was tun gegen Schlaflosigkeit?

Isabelles Tipps:

­ egleiter. «Ich setzte mich unter Druck, weil B ich fürchtete, es ohne Schlaf nicht zu schaf­ fen.» Ihre Eltern versuchten, sie zu entlasten.

«Erledige tagsüber, was du erledigen kannst.

Wenn du nicht alles schaffst, ist das nicht schlimm.» Diese Einstellung brachte eine gewisse Erleichterung.

Im Lauf der Jahre probierte Isabelle ver­ schiedene Wege der Linderung aus: Atem­ techniken, pflanzliche Präparate und Apps mit tropischen Regengeräuschen. «Genützt hat es nichts, aber immerhin war ich be­ schäftigt», sagt die junge Frau rückblickend.

Ihr Schlafproblem thematisierte Isabelle nicht nur in der Familie, sondern auch im Freundeskreis. Und sie stellte bald fest: Allein war sie damit nicht, auch wenn niemand im gleichen Mass davon betroffen war wie sie. Sie wurde zur Anlaufstelle für Mitschüle­rinnen und Mitschüler mit ähnlichen Pro­blemen.

Ihr Tipp, wenn sie nach ihrem Rezept gegen den mangelnden Schlaf gefragt ­wurde: «Das ­Wichtigste ist, dass man sich keine Sorgen macht, wenn eine schlechte Nacht droht. ­Dauern die langen, wachen Nächte nur ein paar Tage in Folge an, kann man damit umge­ hen. Denn der Körper erholt sich auch, wenn man entspannt im Bett liegt und nichts tut.»

Ursache Prüfungsstress

Trotzdem schlug Isabelle der fehlende Schlaf aufs Gemüt; sie hatte ihre Gefühle nicht ­immer im Griff. Hinzu kam die permanente Müdigkeit. Als die Vorbereitungen auf die

Zwischenprüfungen an der Universität auf Hochtouren liefen, stellte sie fest, was ihr in der Zeit die Nachtruhe raubte: der Stress.

«Ich war nonstop am Lernen und schrieb ­Arbeiten. Geist und Körper waren die ganze Zeit über ‹auf Zack› und gewissermassen ­unter Dauerstrom.» Plötzlich kreisten ­beängstigende Gedanken in Isabelles Kopf, ­sobald sie im Bett lag: Ich weiss, dass am nächsten Tag wieder viel auf mich zukommt.

Ich muss Leistung bringen.

Zauberwort Schlafroutine

Kaum waren die Prüfungen vorbei, konnte Isabelle wieder schlafen. Und gegen Mitte ­ihres Studiums hatte sie keine Schlaf­ störungen mehr. Sie verschwanden, wie sie ge­kommen waren – von einem Tag auf den ­anderen. Das war vor zwei Jahren. Einen Schlafexperten hat sie sie nie aufgesucht; ­ sie informierte sich online und führte auf ­Basis ihrer Recherchen eine Schlafroutine ein. «Es ist wichtig, sich an fixe Zeiten zu ­halten: etwa jede Nacht um 23 Uhr ins Bett gehen und um sieben Uhr aufstehen. Der Körper stellt sich darauf ein und wird dann zur entsprechenden Zeit auch müde.»

Inzwischen hat Isabelle Distanz gewonnen.

Sie weiss aber: Mit einer neuerlichen Schlaf­ losigkeit würde auch die Angst davor wieder auftauchen. Ein Teufelskreis, aus dem ­Isabelle erfolgreich ausgebrochen ist. MM * Name geändert

• Unmittelbar vor dem Schlafen keine geistige oder physische Tätigkeit mehr ausführen .

• Sich hinlegen, die ­Gedanken schweifen lassen, Gefühle und Gedanken zulassen, aber vorbeiziehen lassen. Der Körper entspannt sich bereits beim schlaflosen Liegen.

• Bei Schlaflosigkeit Atem­ übungen machen: tief durchatmen, Luft anhal­ ten und hinauspressen.

• Eine Schlafroutine auf­ bauen, damit der Körper sich daran gewöhnt: sich stets zur gleichen Zeit ins Bett legen und stets zur gleichen Zeit aufstehen.

• Sich bei Schlaflosigkeit nicht unter Druck setzen, sondern den Zustand akzeptieren – nach dem Motto «Ich tue, was ich tun kann».

• Darüber reden hilft, zumal Schlaflosigkeit enorm belastend ist.

Mit dem Museumszug durch Slowenien

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Freuen Sie sich auf klare Bergseen, schäumende Bäche, rauschende Wasserfälle, geheimnisvolle Schluchten und die Soča, den wohl schönsten Fluss Europas. Zum Nachtessen werden wir heute in einem typischen Restaurant in Bled mit feinen Spezialitäten erwartet.

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3. Tag, Samstag 18. Juli 2020 – Mit der legendären Wocheinerbahn durch die Julischen Alpen Heute erwartet uns der Höhepunkt unserer Reise. Mit dem legendären Museumszug der Wocheinerbahn fahren wir von Jesenice nach Nova Gorica an der italienischen Grenze. Wir haben für Sie die Plätze rechtzeitig gesichert, denn nur an ausgesuchten Terminen im Jahr fährt die alte Dampflok mit Buffetwagen entlang des Bleder Sees und der Julischen Alpen. Freuen Sie sich auf ein nostalgisches Erlebnis, das Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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4. Tag, Sonntag 19. Juli 2020 – Udine & San Daniele Heute geht es nach Italien und wir lernen das zauberhafte Udine bei einem Spaziergang durch das Zentrum kennen. Die gemütlichen Cafés an der Piazza Matteotti laden im Anschluss zu einer Kaffeepause ein, bevor wir weiter nach San Daniele fahren.

Nach einem Stadtrundgang besichtigen wir einen traditionellen Schinkenbetrieb, erfahren allerlei Interessantes und kosten den weltbekannten San Daniele Schinken!

Danach Rückfahrt ins Hotel und Nachtessen.

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DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 55

«Sich aufs Bett zu freuen, ist das Wichtigste»

Der Anteil der an Schlafmangel leidenden Menschen in der Schweiz nimmt zu, wie der Schlafforscher Raphaël Heinzer feststellt. Ein Gespräch über die Ursachen und Auswirkungen von Schlafstörungen und die Möglichkeiten, sie zu überwinden.

Interview: Alain Portner Bild: Jeremy Bierer

Wie viele Stunden sollten wir idealerweise schlafen, um frisch und fit zu sein?

Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich.

Manche kommen mit sechs Stunden Schlaf aus, während andere acht oder sogar neun Stunden brauchen. Es ist wichtig, den ­eigenen Rhythmus zu kennen und zu ­wissen, ob man ein Kurz- oder Langschläfer, ein Morgenmensch oder eine Nachteule ist. ­ Das lässt sich gut in den Ferien heraus­ finden: Man geht dann schlafen, wenn man müde wird, und öffnet dann die Augen, wenn das Gehirn auf natürliche Weise wach wird. ­Versuchen Sie nach diesem Experiment, möglichst im Einklang mit dem eigenen Schlafrhythmus zu leben – was sich im ­Alltag allerdings oft als schwierig erweist.

Gibt es eine Grenze, die man nicht unterschreiten sollte?

Wenn wir den eigenen Schlafbedarf nicht beachten: ja, ohne Zweifel. Schlafmangel führt zu Stress, Müdigkeit und Beeinträchtigungen bestimmter kognitiver Fähigkeiten.

Und er hat vermutlich auch Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

Dennoch behaupten Politiker und Manager, dass sie mit vier Stunden auskommen.

Das ist jedoch sehr selten, wenn nicht sogar aussergewöhnlich. Wir sollten Politikern und Managern keinen Glauben schenken, wenn sie sich rühmen, mehr Zeit für die ­Rettung unseres Planeten und die Führung ihres Unternehmens zu haben, wenn sie ­ nur vier Stunden schlafen. Leider stellen die Medien die Menschen positiv dar, die nur wenig schlafen – und diejenigen als faul oder unproduktiv, die viel schlafen. Über ein Drittel der erwachsenen Be­völkerung leidet an Schlafstörungen.

Wird sich dieses Phänomen noch verschärfen wie Burn-out und Depressionen?

Bei einigen Schlafstörungen – allen voran Schlaflosigkeit und Schlafapnoe, also nächtlichen Atemaussetzern – stellen wir eine steigende Tendenz fest. Das hängt mit der Entwicklung der Gesellschaft zusammen: Zum einen wird die Bevölkerung immer ­dicker, was wiederum das Schlafapnoe-­ Syndrom begünstigt; zum anderen stehen wir heutzutage unter einem grösseren

Druck als früher. Der Schlafrhythmus wird auch g­ estört durch Bildschirme und die Möglichkeit, rund um die Uhr aktiv zu sein.

Aber ­das Gehirn bevorzugt Regelmässigkeit.

Deshalb empfiehlt es sich, stets die ­gleichen Zubettgeh- und Aufstehzeiten ­einzuhalten und den eigenen Biorhythmus zu berücksichtigen.

Eine junge Frau hat uns von ihren plötzlichen Schlafstörungen in der Pubertät erzählt. Was kann der Grund dafür sein?

Das plötzliche Eintreten einer Schlafstörung deutet zunächst auf eine Form von Stress hin. Auch ein hormonelles Phänomen, das fast alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrifft, könnte der Grund dafür sein, dass manche Teenager schlecht einschlafen.

Was ist das Typische an den Schlafphasen in der Pubertät?

Während der Pubertät beginnt die Schlafphase später, und wir bleiben immer länger wach. Manche Menschen haben daher Schwierigkeiten beim abendlichen Einschla-

56 | 10.2.2020

fen und morgendlichen Aufwachen. Diese «Zeitverschiebung» bringt natürlich Pro­ bleme mit sich, da die Schule sich nicht ­ an den natürlichen biologischen Rhythmus anpasst – was ich sehr bedaure.

Während des Studiums hat die besagte junge Frau den Stress als Ursache für ihre Schlafstörung identifiziert. Was raten Sie in einem solchen Fall?

Ich empfehle eine kognitive Verhaltens­ therapie mit einem Psychologen oder einer Psychologin. So kann man sich von gewissen Glaubenssätzen lösen, sich mit den nega­ tiven Assoziationen in Bezug auf Schlaf und Leistung beschäftigen und das Erlebnis ­einiger schlechter Nächte entdramatisieren.

Und man kann daran arbeiten, den Schlaf auf eine kürzere Zeit zu beschränken. Denn häufig versuchen wir, als Ausgleich zu schlechten Nächten etwas früher ins Bett ­ zu gehen, später aufzuwachen oder einen Mittagsschlaf zu machen. Dadurch verlän­ gern wir aber nur unsere Schlafdauer – mit dem Risiko, dass uns das noch stärker durch­ einanderbringt.

Im Alter von 20 Jahren sind die Schlaf­ probleme der Frau plötzlich verschwun­ den. Ihr Kommentar dazu?

Wir haben hier eine Phase, die mit der Pubertät zusammenhängt. Daher kann das Phänomen von allein wieder verschwinden.

Das beobachten wir übrigens sehr häufig.

Was empfehlen Sie Menschen, die ­plötzlich an Schlafstörungen leiden?

Sie sollten erst einmal die Faktoren ver­ meiden, die Schlafstörungen verstärken: Bildschirme, Koffeinkonsum, spätes ­Zubettgehen und spätes Aufstehen am ­Wochenende. Dann kann man – beispiels­ weise als F ­ reiberufler – versuchen, die ­Arbeitszeiten anzupassen. Und schliesslich gibt es noch Strategien wie die Einnahme ­ von Melatonin, das das Einschlafen unter­ stützt, eine Lichttherapie am Morgen, um gut in den Tag zu starten, oder das künstliche frühere Einschlafen.

Um den Schlaf in den Griff zu bekommen, nimmt ein grosser Teil der Be­völkerung Medikamente ein, etwa Schlaftabletten und Anxiolytika. Ist das die Lösung?

Medikamente können kurzfristig hilfreich sein für Menschen, die unter akutem Stress

stehen oder standen – aufgrund eines ­Unfalls oder Todesfalls, wegen Schmerzen oder Kummer. Schlafmangel kann auch Ängste und Sorgen verursachen. Um einen Teufelskreis zu durchbrechen, können ­Medikamente für maximal zwei Wochen verschrieben werden. Wir sehen allzu oft Menschen, die über längere Zeit Schlaf­ tabletten einnehmen und süchtig werden.

Wie behandeln Sie Schlafstörungen?

Es hängt von der Art der Erkrankung ab. ­ Bei der Behandlung von Schlaflosigkeit ­bevorzugen wir einen nichtmedikamen­ tösen Ansatz wie den kognitiv-verhaltens­ therapeutischen, der darauf abzielt, den ­Patienten einen anderen Umgang mit dem Schlaf beizubringen. Bei Schlafapnoe suchen wir nach Behandlungen, die besser verträglich sind als das nächtliche Tragen einer Maske – namentlich sogenannte Kieferorthesen, also Vorrichtungen, die ­ den Kiefer nach vorne schieben. Noch ausge­klügelter ist ein Stimulator, den man wie ­einen Herzschrittmacher trägt: Er wirkt über Elektroden auf einen Muskel, der die Zunge zwingt, vorne zu bleiben.

Wie sieht es mit sanften Heilmethoden und natürlichen Therapien aus?

Es ist egal, ob eine Substanz aus dem Bereich der Allopathie, der Homöopathie oder der Naturmedizin stammt und ob die Wirksam­ keit wissenschaftlich nachgewiesen ist oder nicht – die Wirkung ist immer subjektiv.

Wenn Sie ein Produkt einnehmen, an das Sie glauben, gehen Sie viel ausgeglichener ins Bett und werden dadurch die Ruhelosigkeit los, die zu Schlaflosigkeit führt. Wenn diese Ansätze helfen, umso besser.

Was halten Sie von schweren Bettdecken, die bis zu zehn Prozent des Körper­ gewichts betragen und in den USA als letzter Schrei gelten?

Bis jetzt haben wir keinen Beweis dafür, ­ dass diese Decken den Schlaf verbessern. ­ Bei Studien mit Autisten haben sie zu ­keinem nennenswerten Unterschied ge­ führt. Aber wenn sich jemand durch diese kokon­artige Decke gut fühlt und ein bisschen wie im Mutterbauch – warum nicht? Sich s­ o ­geborgen zu fühlen, hat sicher etwas Be­ ruhigendes. Aber aus medizinischer Sicht können wir diese Decken mangels wissenchaft­licher Belege nicht weiterempfehlen.

«Wir sollten keinem Politiker oder Manager glauben, wenn er behauptet, vier Stunden Schlaf genügten ihm.»

DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 57

Raphaël Heinzer Der 49-jährige Schlafforscher ist ausserordentlicher Pro­ fessor an der Universität Lausanne und Chefarzt am ­Schlafforschungszentrum des ­Lausanner Universitätsspitals, das er 2006 in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität ge­gründet hat.

Gemeinsam mit ­dem Neurologen und Schlafmediziner José Haba-Rubio hat er 2016 das Ratgeberbuch «Je rêve de dormir» verfasst.

Wie steht es mit Trackern, die Daten über den Schlaf sammeln?

Diese Geräte sind nicht besonders genau und funktionieren nur bei guten Schläfern, aber nicht bei Schlaflosen. Ausserdem ­ sind sie nicht allzu nützlich, denn ein Mensch, der wissen will, ob er gut oder schlecht geschlafen hat, sollte darauf ­ achten, wie ­er sich am nächsten Tag fühlt, statt einen Tracker zu konsultieren. Und drittens können sie bei ängstlichen und schlaflosen Patienten, die sich bereits zu sehr auf ihren Schlaf konzentrieren, sogar schädlich sein.

Wann sollte man einen Arzt oder Spezialisten zurate ziehen?

Es ist kein Problem, ab und zu schlecht zu schlafen. Doch sobald Schlafprobleme die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität beeinträchtigen, lohnt es sich, einen Arzt oder Spezialisten aufzusuchen. Anzeichen dafür sind Verhaltensänderungen oder Verhaltensweisen, durch die man sich selbst oder andere gefährdet. Der Arzt kann einen dann bei Bedarf in eine Schlafklinik einweisen.

Weil das Ignorieren von Schlafstörungen fatale Folgen haben könnte?

Tatsächlich kann unzureichender oder schlechter Schlaf langfristige Folgen nach sich ziehen: Das Autounfallrisiko steigt, ­ die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Auch ­Auswirkungen auf unsere zwischen­ menschlichen Beziehungen sind möglich, weil ­wir durch Schlafmangel reizbar ­ und ­aggressiv werden. Noch nicht völlig geklärt sind mögliche Einflüsse auf unseren Stoffwechsel, etwa in Form einer Gewichts­zunahme. Was das Schlaf­apnoeSyndrom betrifft, so kann es Herzerkran­ kungen zur Folge haben.

Expertentipps: Guter Schlaf • Behalten Sie Ihre biologische Uhr im Auge: Gehen Sie immer zur ­gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie immer zur gleichen Zeit auf.

• Begrenzen Sie die Zeit, die Sie im Bett verbringen. Grundsätzlich ist das Schlafzimmer nicht geeignet zum Fernsehen, Hausauf­gabenlösen, Essen.

• Zwingen Sie sich nicht, wieder ­einzuschlafen, wenn Sie nachts ­lange wachliegen. Am besten ist es, sich ausserhalb des Betts ­ etwas ­Entspannendes zu tun, bis der nächste Schlafzyklus eintritt.

• Vermeiden Sie Nickerchen ­tagsüber, wenn Sie an Schlaf­ problemen leiden.

• Vermeiden Sie abends heisse ­Bäder, intensive intellektuelle ­Tätigkeit und körperliche Be­ tätigung (ausser Gehen), verzichten Sie nachts auf Bildschirme.

• Essen Sie kurz vor dem Schlafen­ gehen eher leicht (aber nicht zu viel). Verzichten Sie auf Tee, Kaffee, Energiegetränke, Zigaretten und Alkohol.

Und Sie selbst: Schlafen Sie gut?

Ich gestehe: Ich schlafe nicht immer genug. Aber wenn ich schlafe, dann zum Glück sehr gut.

• Schaffen Sie ein Klima, das das ­Einschlafen begünstigt: Stille, ­Dunkelheit, eine angenehme ­Temperatur um 18 Grad, ein ­bequemes Bett. Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen. ­Grübeln im Bett behindert das Einschlafen.

Ihr Geheimnis?

Ich habe kein Geheimnis. Ich versuche lediglich, meine Tipps für einen besseren Schlaf so gut wie möglich selbst anzuwen­ den. Hinzu kommt: Ich liebe es zu schlafen.

Ich freue mich auf das Bett – das ist das Wichtigste. MM

• Schlucken Sie keine Schlaftabletten ohne ärztlichen Rat. Und falls Sie Medikamente einnehmen: ­Verwenden Sie sie in geringen ­Dosen und für eine sehr begrenzte Zeit. Dadurch sinkt das Risiko der Abhängigkeit.

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9 Tage

1’285.–

Perlen des Nordens

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Kopenhagen – Stockholm – Helsinki – Oslo .

1. Tag Schweiz – Hannover 2. Tag Hannover – Kopenhagen – Lund Überfahrt nach Dänemark. Durch Lolland und Falster erreichen wir Kopenhagen. Nach der Stadtrundfahrt spektakuläre Fahrt über die Oeresundbrücke nach Schweden.

3. Tag Lund – Südschweden – Stockholm Fahrt durch das von unzähligen Seen geschmückte Südschweden, bekannt durch viele der populären Inga Lindström-Filme. Nach Besuchen im beliebten Ferienort Gränna und im Freilichtmuseum von Gamla Linköping Ankunft in Stockholm.

Reisedaten 2020 13. – 21. Juni 27. Juni – 05. Juli 11. – 19. Juli 25. Juli – 02. August

Das ist alles dabei...

•

9-tägige Fahrt mit modernem Fernreisecar

•

3 Übernachtungen auf modernen Fähren in Doppelkabinen innen mit Dusche/WC

4. Tag Stockholm Besichtigung von Stockholm, der grössten Stadt Nordeuropas. Danach freier Aufenthalt für eigene Entdeckungen. Abends Fährüberfahrt durch das grandiose Schärengebiet nach Finnland.

•

5 Übernachtungen in guten Mittelklassehotels

5. Tag Helsinki – Turku Stadtrundfahrt in Helsinki und freier Aufenthalt.

Kurzweilige Fahrt durch Südfinnland nach Turku und Einschiffung zur Überfahrt nach Schweden.

•

Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC

•

Halbpension in den Hotels (während der Fährüberfahrten ist das Skandinavische Frühstücksbuffet inbegriffen)

6. Tag Stockholm – Örebro – Oslo Nach der Ausschiffung Fahrt ins malerische Mariefred, wo auch das berühmte Schloss Gripsholm steht. Weiterreise über Örebro mit seinem beeindruckenden Renaissance-Schloss und entlang dem Vänernsee in den Raum Oslo.

7. Tag Oslo Stadtrundfahrt in der norwegischen Hauptstadt mit Besuchen auf dem Holmenkollen und im Vigelandspark. Danach freier Aufenthalt. Abends Fährüberfahrt durch den grandiosen Oslo-Fjord.

8. Tag Frederikshavn – Hannover Morgens Ankunft in Dänemark. Wir durchfahren nun die Halbinsel Jütland und Schleswig Holstein und erreichen Hannover.

9. Tag Hannover – Schweiz

•

Geführte Stadtbesichtigungen in Kopenhagen, Helsinki, Stockholm und Oslo

Auf Wunsch:

• •

Aussenkabine Fr. 120.–

•

Annullationsschutz Fr. 36.–

Einzelzimmer-/Einzelkabinenzuschlag Fr. 450.–

Abfahrtsorte Zürich, Bern, Olten, Basel, Luzern

14 Tage

2’395.–

Fr.

Nordkap Lofoten 1. Tag Schweiz – Hannover

2. Tag Hannover – Kiel Fahrt nach Kiel und Einschiffung nach Norwegen.

Reisedaten 2020 13. – 26. Juni

3. Tag Oslo – Hamar Nach einer Stadtrundfahrt in Oslo abwechslungsreiche Fahrt entlang dem Mjösasee nach Hamar.

Das ist alles dabei...

•

14-tägige Fahrt mit modernem Fernreisecar

4. Tag Hamar – Verdal Weiterreise durch das Gudbrandtal und vorbei an der Olympiastadt Lillehammer nach Verdal.

•

11 Übernachtungen in guten Mittelklassehotels in Zimmern mit Bad oder Dusche/WC

•

1 Übernachtung an Bord der Color Line von Kiel nach Oslo in Zweibettkabinen innen mit Dusche/ WC

•

1 Übernachtung an Bord der Finnlines von Helsinki nach Travemünde in Zweibettkabinen innen mit Dusche/WC

•

13 Frühstücksbuffets, 10 Nachtessen in den Hotels und 1 Nachtessen auf der Finnlines

• •

Eintritt Sapmi-Park

•

Ausflug zum Nordkapfelsen, inkl. Nordkap-Eintritt und Nordkap-Diplom

5. Tag Verdal – Bodö Fahrt über den Polarkreis nach Bodö.

6. Tag Bodö – Lofoten Mit der Fähre gelangen wir an die Südspitze der Lofoten, einer bizarren, von Buchten und steilen Felswänden geprägten Inselwelt.

7. Tag Lofoten – Tromsö Über die Vesteralen und entlang grandioser Fjordlandschften erreichen wir Tromsö mit seiner berühmten Eismeerkathedrale.

8. Tag Tromsö – Nordkap Nach zwei kürzeren Fährüberfahrten erreichen wir Alta und danach die Nordkapinsel Mageroya. Am Abend erleben Sie dann den Höhepunkt der Reise mit dem Besuch auf dem Nodkapfelsen.

9. Tag Nordkap – Saariselkä Wir besuchen den Sapmipark und fahren vorbei am Inarisee, dem heiligen See der Lappen.

10. Tag Saariselkä – Oulu Nach einem Besuch bei Santa Claus gelangen wir nach Oulu, der «Weissen Stadt des Nordens».

11. Tag Oulu – Lahti Fahrt durch die finnische Seenplatte nach Lahti.

12. Tag Lahti – Helsinki Stadtrundfahrt in Helsinki, der «Tochter der Ostsee» und am Nachmittag Einschiffung.

13. Tag Travemünde – Hamburg Erholsamer Tag auf der Ostsee. Am Abend kurze Fahrt in den Raum Hamburg.

044 880 08 00

14. Tag Hamburg – Schweiz

Schaffhauserstrasse 44 • 8152 Glattbrugg • www.bossartreisen.ch

Geführte Stadtrundfahrt in Oslo und Helsinki

Auf Wunsch:

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Zuschlag Aussenkabine Fr. 130.–

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Einzelzimmer-/Einzelkabinenzuschlag Fr. 940.–

•

Annullationsschutz Fr. 38.–

Abfahrtsorte Zürich, Bern, Olten, Luzern, Basel

DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 61

Kurze Wachphasen schaden nicht Ein guter Schlaf ist sehr wichtig für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden: Tritt der optimale Erholungseffekt nur ein, wenn wir durchschlafen?

Eine Schlafforscherin bringt Licht ins Dunkel.

Text: Markus Sutter

Bild: Getty Images

N

ach dem Einschlafen bis zum ­Morgen durchschlafen können: Das ist der Traum von vielen.

Sie ­glauben, sich nur dann optimal zu erholen. Dämpft ein mehrmaliges Auf­ wachen in der Nacht den Erholungseffekt ­tatsächlich? Schlafforscherin Katharina ­Stingelin von der Klinik für Schlaf­medizin (KSM) in Zurzach AG verneint: «Ausschlag­ gebend ist, wie schnell man nach dem Auf­ wachen ­wieder einschlafen kann.» Verstreiche nicht mehr als eine Zeitspanne von 5 bis ­ 15 Minuten, dann sei das v ­ öllig unbedenklich.

Bei einem Schlaf von viermal zwei Stunden mit kurzen Aufwachphasen könne man sich genauso gut rege­nerieren wie nach einem achtstündigen ­Durchschlafen.

Aus der Forschung sei übrigens bekannt, dass man bis zu zehnmal pro Stunde für ­mindestens drei Sekunden aufwachen könne.

Diese sogenannten «Arousels» beeinträch­ tigen die Schlafqualität nicht. Auch keine Sorgen brauche sich jemand zu machen, der

ein- bis zweimal pro Nacht die Toilette auf­ suche, was gerade bei älteren Menschen oft der Fall ist. Komme das aber regelmässig vor, empfiehlt Somnologin S ­ tingelin eine ­medizinische Abklärung, weil eventuell eine Erkrankung dahinter­stecken könnte.

Die Feinde des Schlafs

Der «Druck», in der Nacht unbedingt durch­ schlafen zu müssen, hängt auch mit unserer Leistungsgesellschaft zusammen. Wir wollen uns nachts für den nächsten A ­ rbeitstag fit schlafen. Als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, wäre Durchschlafen aber ­

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

lebensgefährlich gewesen. «Es war über­ lebenswichtig, schnell wach zu werden, wenn sich ein Feind näherte», sagt Stingeling.

Derartige Probleme kennen wir heute ­weniger. Allerdings gibt es mittlerweile neue Feinde des Schlafs: Künstliches Licht kann die Nacht zum Tag machen und unseren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen. ­Ausser diesen Einflüssen aus der Umwelt spielen oft auch individuelle Gründe eine Rolle für die Schlafqualität: Das können die Wechseljahre oder die Pubertät, Stress, Angst und Depressionen bis hin zu RestlessLegs-­Syndrom oder Schlafapnoe sein. MM

So wachen wir morgens gut auf Erfahren Sie, wie es mit wenigen Tricks gelingt: migros-impuls.ch/aufwachen

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DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 63

Wie man sich bettet, so liegt man Matratze, Decke und Kissen: So treffen Sie beim Kauf die richtige Wahl.

Text: Brigitte Jurczyk

Welche Bettdecke für welchen Typ?

Welche Matratze für welchen Typ?

Ob Kunstfaser-, Daunen-, WollSeiden- oder Baumwolldecken – das persönliche Wärmegefühl entscheidet über den Kauf. Ist das Schlafzimmer eher kühl oder geheizt, schwitzt man schnell oder friert man leicht? Naturhaar hat die Eigenschaft, Temperatur­ schwankungen gut auszugleichen.

Unter einer Federdecke bildet sich schnell ein Hitzestau. «Typengerecht wählen» lautet die Devise.

Für welches Modell man sich ­entscheidet, ist Typsache:

Selber waschen oder ab in die Reinigung?

Die Bettdecke nimmt unseren Körperschweiss auf und bietet damit einen idealen Nährboden für Milben. Bettdecken aus Kunstfasern gehören regelmässig in die Waschmaschine. Federbetten können ins Bettenfachgeschäft ­gebracht werden, wo sie gereinigt und auch wieder aufgefüllt wer­ den. Decken aus Tierhaar sollte man immer mal wieder einen Frischekick draussen an der Luft gönnen.

Generell: Gewöhnen Sie sich an, nach dem Aufstehen die Bettdecke zurückzuschlagen und das Kopfkissen aufzuschütteln. So können Bettzeug und Matratze besser auslüften, und der Inhalt von Kopfkissen und Bettdecke verklumpt nicht so schnell.

Worauf achten bei der Pflege des Kopfkissens?

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auf das Schlafsortiment bei Micasa vom 11. 2. bis 2. 3.

Das Kopfkissen müffelt, ist ein einziger Klumpen? Raus damit!

Selbst wenn Sie nicht unter einer Hausstaubmilbenallergie ­leiden, sollten Sie Ihr Kopfkissen nach zwei bis drei Jahren durch ein neues ersetzen. Wir verlieren jede Nacht rund einen Liter Flüssigkeit, gerade auch über den Kopf. Selbst wenn ein Kissen regelmässig gewaschen wird: Es verliert seine ursprüngliche Form und kann die Halswirbelsäule nicht mehr ausreichend ­stützen. Verspannungen sind die Folge.

• Federkernmatratzen eignen sich für starke Schwitzer, sie trans­portieren die Feuchtigkeit gut ab. Nach­teil ist die geringere Wärme­isolation.

• Latexmatratzen sind sehr punkt­ elastisch und haben eine gute Wärmedämmung, ein Plus für alle, denen es schnell kalt wird. ­Allerdings haperts beim Feuchtig­ keitstransport, was sie für starke Schwitzer ungeeignet macht.

• Kaltschaummatratzen isolieren Wärme gut. Daher sind sie sind nichts für jene, die stark schwitzen, aber ideal für «Gfrörli».

Wie hart darf es denn sein?

Wichtig bei der Auswahl einer neuen Matratze ist auch deren Härtegrad. Um eine orthopädisch ideale Lage der Wirbelsäule zu gewährleisten, sollte die Härte so ausgewählt werden, dass die Wirbelsäule in der Seitenlage eine gerade Linie bildet. Dafür müssen Schulter und Hüfte leicht, aber nicht zu tief in die Matratze ein­ sinken können. Sonst leidet die Schlafqualität. Natürlich sollte die Unterfederung auch zur Matratze passen. Hierzulande haben sich Lattenroste als Mass aller Dinge durchgesetzt. Egal, für welches Bettsystem man sich entscheidet: Auch die beste Matratze ist irgend­ wann mal «durchgelegen». Acht bis zehn Jahre lautet der Richtwert.

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DOSSIER SCHLAF | 10.2.2020 | 65

Willkommene Aufpasser

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Ein Licht in der Nacht

Die Nachtlichter Paul der Hase, Helen der Schwan und Linus der Wal sind willkommene Gäste im Kinderzimmer. Einge­baute LED-Lampen sorgen für sanftes Licht und heizen die nächtlichen Aufpasser nie auf. Kinder, die nachts auf die Toilette müssen, können sich von Paul, ­Helen oder Linus begleiten lassen – und die Eltern dürfen weiterschlafen.

Kinder wie Erwachsene schätzen hie und da ­ ein schwaches Licht, das die Dunkelheit ­ vertreibt. Das Micasa-Angebot an dezenten und dimmbaren Leuchten ist gross.

Text: Monica Müller

Das Aus für die Glühbirne

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2

Pimp deine Lampe Mit der richtigen Lichtquelle lässt sich jede Lampe zu einem Nachtlicht umfunktionieren. Connect E14 erinnert im D ­ esign an die klassische Glühbirne, ist aber effizient und energiesparend.

Zudem lässt sie sich dimmen und sorgt für die gerade ­passende Lichtstärke.

Mix and Match Mit verschiedenen Lampenfüssen und Lichtquellen lässt sich eine individuell gestaltete Leuchte kombinieren. Der Betonfuss Terrazzio ist ein Bestseller.

1879 war die erste Glühbirne eine Sensation – endlich gab es Licht ohne Rauch, Russ und Gestank. Der 2500 Grad heisse Glühdraht wandelte den Strom zu fünf Prozent in Licht um, zu 95 Prozent aber in Wärme. Über Jahrzehnte wurde die Technik der Glühbirne ver­ bessert. In der Schweiz sind herkömm­liche Glühbirnen seit 2009 ­wegen des hohen Stromverbrauchs verboten. Lampen werden je nach Energieeffizienz in Klassen eingeteilt (A++ ist sehr effizient, E wenig effizient).

5 Für jede Stimmung Die Lichstärke und -wärme dieser Tischleuchte lässt sich über eine App regulieren. So sorgt die Lichtquelle abends für abgestimmt stimmungsvolles Licht, nachts bietet siedezente Orientierung.

Für die Steckdose Steckdosenlichter kennen viele aus der Kindheit. Sie sind beliebt und lange erprobt. Die Kinderlampen lassen sich einfach in eine Steckdose stecken und verströmen die ganze Nacht ein schwaches Licht. Da sie sehr handlich sind, haben sie auch im Gepäck Platz.

1 Nachtlicht Paul, Fr. 24.95 2 Connect E14 P50, 5W, Fr. 39.90 3 Zaira, Fr. 69.90 4 Terrazzio, Fr. 39.90 5 Philips Hue Wellness, Fr. 99.95

66 | 10.2.2020 | MIGROS WALLIS

Die Migros Wallis legt den Akzent auf Ausbildungen im Verkauf: Für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern ist die Berufs- und Ausbildungsmesse eine Chance.

Von der Schulbank in die Berufswelt Die Migros Wallis sucht zurzeit nach Lernenden: Vom 11. bis 16. Februar stellt sie an der Berufs- und Ausbildungsmesse «Your Challenge» in Martigny Verkaufsberufe vor.

Text: Fabien Lafarge

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wie möglich: Rund 80 Aussteller stellen den Besucherinnen und Besuchern gleich mehr als 400 Berufe vor.

Die Migros Wallis ist einer der grössten privaten Lehrbetriebe im Kanton und ­begleitet mehr als 100 Jugendliche auf dem Weg in die Berufswelt. Deshalb ist die ­Genossenschaft auch dieses Jahr wieder mit einem Stand an der Berufs- und Ausbildungsmesse in Martigny vertreten. Obwohl die Migros Wallis Jugendliche in acht verschiedenen Berufen ausbildet, wird sie den Fokus an der Messe auf den Bereich Verkauf richten. Einfach deshalb, weil dieser Bereich den grössten Teil ihres Ausbildungsangebots ausmacht.

Der Tag der rosigen Liebeserklärungen

Der Verkaufsberuf im Wandel

«Die Verkaufsberufe haben sich in den vergangenen Jahren verändert», sagt Isa­belle Salamin, die bei der Migros Wallis für die Ausbildung verantwortlich ist. «Wir s­ tellen nicht einfach nur Verkäuferinnen oder

Am Valentinstag spricht man durch die Blume.

Die Lernenden und Mitarbeitenden der Migros Wallis sind bereit für Besucher.

Bilder: ZvG

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er Übergang von der Schulzeit zur Berufslehre ist ein bedeutender Schritt. Für Jugendliche, die schon immer gewusst haben, was sie beruflich machen wollen, stellt er kein Problem dar. Anderen fällt die Wahl schwerer: Ausbildung oder Hochschule? Welcher Bildungsweg ist der richtige? Bei der Frage kann bei Jungen und Eltern schon mal Stress aufkommen.

Um bei der Entscheidung zu helfen, hat die FVS Group die Berufs- und Ausbildungsmesse «Your Challenge» ins Leben gerufen.

Sie wird alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Kanton Wallis und dem Walliser Gewerbeverband organisiert und dauert sechs Tage. Auf der in das Walliser Berufsausbildungsprogramm eingebetteten Messe wird deutsch und französisch gesprochen.

«Your Challenge» gestaltet eine dynamische und attraktive Veranstaltung so umfassend

­ erkäufer ein – wir brauchen Fach­personen V mit ausgeprägten Beratungsqualitäten.»

Der Stand der Migros Wallis ist dank seiner bunten Stellwände leicht zu erkennen.

Um die jungen Menschen zu informieren, stehen die Verantwortlichen der Migros-­ Berufsausbildung am Messestand für Fragen bereit. Und damit die Jugendlichen sich wirklich wohlfühlen, werden auch Lernende als direkte Ansprechpartner vor Ort sein.

Schliesslich ist es einfacher, mit Gleichalt­ rigen zu reden, die von den gleichen Sorgen geplagt werden und die die gleiche Sprache sprechen. Und möglicherweise bietet sich dabei sogar die Gelegenheit, einen ersten Schritt in Richtung einer Anstellung mit Lehrbeginn im August 2020 oder 2021 bei der Migros Wallis zu machen. MM Wo und wann: «Your Challenge», 11. bis 16. 2., Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum Martigny (CERM)

Am Freitag, 14. Februar, regnet es in unserer Region süsse Worte.

Vor dem Valentinstag bereiten sich ­Liebende auf einen magischen ­Moment mit ihrem «Schätzeli» vor, der für leuchtende Augen und ­wilde Schmetterlinge im Bauch sorgen soll. Wie Verliebte an diesem Tag noch glücklicher als sonst werden können? Wenn die oder der Herzallerliebste mit doppelt so vielen liebevollen Aufmerksamkeiten verwöhnt wird.

Keine Inspiration? Ratlose finden in den Migros-Filialen zahlreiche Ideen. Wie wäre es mit einem ­saf­tigen Rindsfilet für ein romantisches Candle-Light-Dinner, einem eleganten Strauss für eine blumige Liebeserklärung, Massageöl für warme Berührungen oder einer Saint-­Honoré für mehr S ­ üsse.

Wem das alles ein bisschen zu weit von der eigenen Realität entfernt ist, kann aufatmen: Am 14. Februar ist nämlich auch Saint-Auxence.

Wenn Sie Single sind: Verbringen Sie doch einen schönen Tag mit ­Ihren Freunden. Vergessen Sie das Massageöl, nehmen Sie dafür die Saint-Honoré-Torte aus dem Kühlschrank: Ihre Freunde werden sich darüber freuen.

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Fotos sind nicht verbindlich.

10.2.2020 | 71

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2020 stehen sportliche Aktivitäten im Zentrum des Angebots für Seniorinnen und Senioren.

Eine Karte mit vielen Vorteilen Bei der Migros Wallis profitieren Senioren neu das ganze Jahr über von Gratis-Aktivitäten, Sonderangeboten und Vergünstigungen. Jetzt ist das komplette Angebot bekannt.

Text: Fabien Lafarge

Bilder: ZvG

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ie ursprüngliche Idee für die Senioren-Vorteilskarte war einfach: Die Kundschaft ab 60 Jahren soll einige Wochen pro Jahr in den Genuss günstiger Sonderangebote kommen. Nun hat sich die Migros Wallis dafür entschieden, die Vergünstigungen der Karte auf das ganze Jahr auszuweiten.

Die Zuständigen haben nach gründlicher Vorabklärung ein ausgeglichenes Programm ­zusammengestellt. Das Ziel: ­mindestens vier Veranstaltungen oder Aktionen pro Monat, mit ­einem von Monat zu Monat

v­ ariierenden Angebot. Die Karte berechtigt an bestimmten Tagen weiterhin zu e­ inem Rabatt von 10 Prozent, der in Supermärkten, Fachmärkten, ­Restau­rants, beim Take-away und bei Partnern der Migros gilt. So zum Beispiel am 11. Februar, um die offizielle ­Lancierung der «neuen» Senioren-Vorteilskarte gebührend zu feiern.

Von Gymnastik bis Pilates

Zudem werden zahlreiche ­Gratis-Aktivitäten organisiert, die sehr beliebt sind. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Sport. In Zusammenarbeit mit

den Klubschulen wird am Donnerstag, 13. Februar, in Monthey der Kurs «Gymnastique pré­ ventive et maintien du dos» an­ geboten. Am Montag, 17. Februar, findet ein Pilates-Kurs in Brig statt. Auch Jassfans können sich freuen: Am 24. Februar wird im Restaurant des Einkaufs­ centers Manoir in Martigny ein grosses Turnier organisiert.

Insgesamt stehen sechs Jass-­ turniere auf dem Programm: am 6. April in Visp, am 13. Juli in Sitten, am 3. August in Glis, am 5. Oktober in Monthey und am 14. Dezember in Brig. Mal sehen, wessen Trumpf sticht. MM

Wichtige Informationen Die Vorteilskarte für ­Senioren ist Kundinnen und Kunden ab 60 Jahren vorbehalten. Bei Interesse oder Fragen zur Karte können Sie sich an den Kundendienst oder das Verkaufs­personal Ihrer Migros-Filiale wenden.

Alle Informationen finden Sie auch auf der Website migroswallis.ch/ senioren

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4. Tag: Hamar – Lillehammer – Verdal Via Lillehammer und Trondheim nach Verdal.

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6. Tag: Bodø – Lofoten Fährüberfahrt auf die Lofoten. Panoramafahrt.

7. Tag: Lofoten – Nordkjosbotn Weiterreise Richtung Norden, nach Nordkjosbotn.

8. Tag: Nordkjosbotn – Alta – Nordkap Besuch im Alta Museum und Mitternachtsausflug ans Nordkap.

9. Tag: Nordkap – Inari – Saariselkä Das Sami-Museum in Inari bringt uns die Kultur und Lebensweise der Samen näher. Typisches Abendessen in einer finnischen Holzhütte.

10. Tag: Saariselkä – Oulu Über den Polarkreis erreichen wir die Stadt Oulu.

11. Tag: Oulu – Järvenpää Wir durchqueren die finnische Seenplatte.

12. Tag: Järvenpää – Helsinki Stadtführung in Helsinki. Einschiffung und Übernachtung an Bord.

13. Tag: Travemünde – Hamburg Ausschiffung, Fahrt nach Hamburg.

14. Tag: Hamburg – Schweiz Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

1. Tag: Schweiz – Hamburg 2. Tag: Hamburg – Kiel In Kiel Einschiffung auf ein modernes Schiff der Color Line und Übernachtung an Bord.

3. Tag: Oslo – Lillehammer Heute begeben wir uns auf Entdeckungstour in Oslo.

4. Tag: Lillehammer – Kristiansund Auf unserem Weg nach Kristiansund sehen wir eine Stabkirche mit ihrer einzigartien Bauweise.

5. Tag: Kristiansund – Stranda Die Atlantikstrasse verbindet kleine Inseln und die bogenartigen Brücken bieten Ausblicke auf die Küste und kahlen Bergkuppen. Vom Meer fahren wir in die Berge, wo sich die Passstrasse Trollstigen die Felswände hinaufschlängelt.

6. Tag: Stranda, Ausflug Alesund (fak.)

Fakultativer Ausflug nach Alesund.

Stadtführung und Kaffee und Kuchen mit Ausblick über die Stadt.

7. Tag: Stranda – Geiranger – Region Nordfjord Wir besuchen Geiranger und unternehmen eine Schifffahrt auf dem bekannten Geirangerfjord.

8. Tag: Region Nordfjord – Bergen Fahrt nach Bergen, wo wir zwei Nächte wohnen.

9. Tag: Bergen Stadtführung in Bergen und Möglichkeit (fakultativ, Vorausbuchung notwendig) im Edvard-Grieg-Museum ein Klavierkonzert zu geniessen.

10. Tag: Bergen Einschiffung auf ein Schiff der Fjordline. Übernachutng an Bord.

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KOLUMNE | 10.2.2020 | 73

Illustration: Rinah Lang

Googeln Sie mal «Piloxing» STADT, LAND, STUTZ Ich bin leicht nervös.

Meine zwei Silberhalsketteli liegen neben mir auf dem Tisch. Sogar die Armbändeli habe ich ausgezogen – als würden sie einen Unterschied machen. Ich fühle mich nackt, obwohl ich Sportsachen trage. Hollywood will uns ja schon lange verklickern, dass jeder Mensch nachts schon mal geträumt habe, vor Tausenden von Leuten blutt auf der Bühne zu stehen. Ich habe das noch nie geträumt. Sie? Jetzt bin ich hellwach und fühle mich entblösst. Die ersten gut 20 Jahre meines Lebens war mir Sport nicht so wichtig. Klar, ich habe Hip-Hop und Ballett getanzt, Pferde geritten, war im Zumba und im Piloxing – googeln Sie das mal, echt anstrengend. Ich ging in meinem Leben vielen Hobbys nach. Man könnte sagen, ich war eine kleine Hobby-Schlampe. (Als ich diesen Satz neulich zu einer Kollegin sagte, legte sie mir nahe, den Begriff «HobbySchlampe» nicht mehr zu verwenden. Man

Lisa Stutz (26) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

könne ihn auch falsch verstehen.) Sport passierte bei mir eher so nebenbei, und ich blieb nie lange bei einer Disziplin. Seit ich in der Stadt arbeite, hat sich das geändert. Sport über Mittag zum Beispiel ist hier ein Riesenthema.

Seit zwei Jahren gehe ich jeden Montagmittag ins Pilates. Zwei Abende verbringe ich im Gym. Oder ich besuche ein Kurzzeit-Personal-­ Training, das Kraftübungen und Medita­tion verbindet. Wer in der Stadt nicht auf seine ­Fitness achtet, wird abgehängt.

Nun stehe ich also im Hinterzimmer meines Gyms und lasse mein Körperfett messen.

Ich denke an Sit-ups – und Schokobons. Alles im grünen Bereich, sagt der Trainer. Ich bin weder zu dick noch zu dünn, ausreichend trainiert, und um meine Organe herum hat es wenig Fett. Ein Computerraster zeigt: Mein Körper ist die Normalität in Person. Darauf bilde ich mir etwas ein. Ich habe offensichtlich die perfekte Workout-Life-Balance. MM

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Meine Frau und ich ­genossen gestern ein feines Znacht. Beim Abwasch ­entfachte sich jedoch ein Krach: Als ich zum Spülmittel griff, fand sie, dass ich zu viel rausdrücke. Ich war ­anderer Meinung. Beim Spülmittel gilt «mehr ist mehr», oder? Gruss, Walter

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Lieber Walter Das hängt vom Spülmittel und natürlich auch von der Menge und dem Verschmutzungsgrad des Geschirrs ab. Auf der Rückseite ­jeder Verpackung ­­fin­det man eine Dosierangabe für fünf Liter Wasser – das entspricht etwa einem gefüllten Spülbecken. Manchmal braucht es tatsächlich nicht viel: Mit dem Konzentrat von Manella etwa benötigt man nur drei Milliliter Spülmittel. Die Menge müsst ihr nicht mit dem Messbecher a­ bmessen, sie entspricht ungefähr ­einem Teelöffel. Ein Tipp: Hat man es mit sehr viel oder stark verschmutztem Geschirr zu tun, empfiehlt es sich, nach e ­ iner Weile nochmals mit frischem Wasser und Spülmittel ans Werk zu gehen.

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3. Tag: Monaco (fak.)** Wir schlendern mit unserer Reiseleitung durch die Altstadt des Stadtstaates und sehen den Fürstenpalast, der hoch über der Stadt thront.

4. Tag: Nizza und Menton (fak.)** Wir entdecken das quirlige, farbenfrohe Nizza und geniessen die Kombination vom italienischen «Dolce Vita» und französischen «Savoir-vivre» in Menton.

5. Tag: Diano Marina – Aosta – Schweiz Fahrt via Aosta zu den Abfahrtsorten.

1. Tag: Schweiz – Umag Fahrt nach Umag.

2. Tag: Grožnjan und Motovun Heute besuchen wir die traumhaft gelegenen Orte Grožnjan und Motovun.

In einer Weinkellerei degustieren wir feine Tropfen mit kleinem Imbiss.

3. Tag: Pula und Brioni-Inseln (fak.)

Fakultativer Ausflug in die Römerstadt Pula mit ihrem beeindruckenden Amphitheater und zu den Inseln im Nationalpark Brioni. Fak. Abendessen in einem lokalen Restaurant.

4. Tag: Poreč und Rovinj Die Küste der Adriatischen Halbinsel wird Sie begeistern. Wir besichtigen unter anderem Poreč und Rovinj. Auf dem Rückweg Abendessen in einem lokalen Restaurant.

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4. Tag: Gardasee - Panoramafahrt (fak.)** Fahrt ins alte Fischerdorf Bardolino und weiter auf die Halbinsel Sirmione. Zeit zur freien Verfügung. Anschliessend Besichtigung einer Ölmühle.

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1. Tag: Schweiz – Forte dei Marmi 2. Tag: Lucca und Pisa Geführter Stadtrundgang in der mittelalterlichen Stadt Lucca und Besuch von Pisa. Die Stadt ist weltbekannt für ihren Dom und den Schiefen Turm.

3. Tag: Florenz Während der Stadtführung sehen wir die Piazza Duomo mit dem Dom und dem weltberühmten Baptisterium und die Kirche von Santa Croce.

4. Tag: Ausflug Cinque Terre (fak.)

Fakultativer Ausflug in eine der schönsten Regionen Italiens. Die kleinen Ortschaften kleben wie Schwalbennester an der Küste und sind nur durch schmale Strassen, mit der Bahn oder vom Wasser aus zu erreichen.

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Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Ein Zitat ist oft ein … Wort.

G schwebendes

M geflügeltes

H fliegendes

Welches Stück gehört zum Repertoire einer klassischen Ballettkompanie?

O Entenweiher

I

E Gänsemeer

Schwanensee

Was kann man hinterlegen?

R Akzeleration

S Applikation

N Kaution

A Musikart

E Kleidungsstück

In welchem CH-Film spielt ein Teil der Schauspieler sich selbst?

I

Der Unschuldige R Wir Eltern

G Der Läufer

Wo steht der Holländerturm?

A Bern

O Thun

E St. Gallen

Was ist in etwa der Wert eines Kilos Platin?

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2

3

S ca. 50 000 CHF 4

4 4

3 3

2 2

E E 1 1 5 5

Lösung: Lösung:

Was ist ein Longsleeve?

U Hunderasse

ALLERLE I ALLERLE I ANF L EHEN ANF L EHEN BORUSS I A BORUSS I A BOTSUANA BOTSUANA D E Z I MA L E ALE D E SZ KI M ANAL E I N A GL KAA E I S RU EML N EML ANG RUN SE FGLAS FGLAS SEN T E ENAGER T E ENAGER URKANTON URKANTON

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86 | 10.2.2020 | MEINE WELT

Unsere MigrosLieblingsprodukte David: «Ich bin eher der Gourmettyp – diese SélectionSchoggi ist deliziös.»

Andi: «Die TouristSchokolade ist der Knaller seit meiner ersten Schulreise.»

«Wir fliehen oft auf die Terrasse»

Soeben ist das neue Album von Dabu Fantastic erschienen.

Die zwei Männer hinter dem fantastischen Bandnamen geben Einblick in ihre Realität mit Schokolade, Teppichböden ... und einer Baustelle.

Text: Lisa Stutz Bilder: Jorma Müller 1

Davids Gitarre «Sie ist mein ältestes Stück.

Vor Kurzem habe ich ­ sie von einem Freund bemalen lassen. Mit den blauen Federn ist sie nun die schönste Gitarre auf der Welt.»

MEINE WELT | 10.2.2020 | 87

1 Unser Fluchtort «Auf der Terrasse von Dabus Wohnung sitzen wir oft. Hier werden wichtige Entscheide getroffen und gute Vibes versprüht. Wenn es beim Proben und Texten mal nicht so gut läuft, lüften wir draussen unsere Köpfe.»

2 Unsere Baustelle «Hier entsteht unser neues Studio. Wir werden es mit dem Sänger Dodo teilen. Schon seit fast zwei Jahren leben wir ohne Studio – am liebs­ ten würden wir heute schon einziehen.»

2

3 Unser Spannteppich «Wenn wir nicht auf der Terrasse sind, liegen wir auf Dabus Teppich: Der hat schon viel erlebt.

Zuerst waren wir nicht angetan – wer hat denn noch einen Spannteppich? Doch jetzt wissen wir die Vorteile zu schätzen.»

3

Namen David «Dabu» Bucher (39, l.) und Andi «DJ Arts» Christen (35) Wohnort Zürich Das läuft bei uns «Am Freitag ist ­unser neues Album ‹Schlaf us› herausgekommen. Wir haben ein Jahr lang daran gearbeitet. Es ist ein zugängliches Album, sehr poppig mit schönen Melodien und eingängigen Texten. Im März gehen wir auf Tour durch die Deutschschweiz; insgesamt geben wir neun Konzerte – das ist ­unsere Lieblingsdisziplin. ­Im Sommer werden wir dann ­auf ­verschiedenen Festivalbühnen stehen. Warum unser Album zum Ausschlafen aufruft?

Wir finden, das ist ein guter Rat, den man Leuten ­geben kann: erst einmal ­ausschlafen, dann weitermachen.

Wir ­können natürlich auch nicht immer ausschlafen, Andi arbeitet schliesslich noch zu 60 Prozent bei der Migros als Rechtsanwalt.»

5

Bild: Steve Wenger

6

4

4 Unsere Pizzeria «Essen und Trinken ist für uns beide wichtig. Einmal in der Woche sind wir in unserer Lieblings­ pizzeria im Quartier anzutreffen – wir nennen das den Calzone-Montag.»

5 Davids Jeansjacke «Eine Jacke ist ­ ein Zuhause für unterwegs. Ich gehe gerne ohne Rucksack aus, deshalb sind ­Jackentaschen besonders wichtig. ­Dieses ist mein liebstes Exemplar, ich habe es secondhand gekauft.»

6 Andis Lieblingsplatte «J Dilla war ein Hip-Hop-Produzent aus den USA; er ist leider verstorben. Seine Platte ­‹Donuts› besitze ich in mindestens zehn Versionen. Die Musik ist speziell und ­ hat die unsrige sehr geprägt.» MM

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