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Stadt, Land, Stutz

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Wissensbissen

Wissensbissen

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

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Keine Schildkröten mehr

STADT, LAND, STUTZ Überall Schafe. Ich erinnere mich genau, wie es im Haus einer Freundin meiner Mutter aussah. Dort standen in jeder Ecke Schafe: kleine Tonschafe, lebensgrosse Holzschafe, gefilzte, geschnitzte und gezeichnete Schafe. Ihre Freundin sei eben ein Fan von Schafen, erklärte meine Mutter. Heute kann ich sagen: Wenn ich mal auf dem Sterbebett liege und meine Urenkelinnen und Urenkel mich fragen, welche Tipps ich ihnen fürs Leben geben kann, dann habe ich einen bereit: Sie sollen niemals zu vielen Leuten erzählen, dass sie ein bestimmtes Tier toller finden als alle anderen Tiere. Denn von diesem Moment an werden diese Leute bei jeder Schaffigur, jedem Pinguin pulli und jeder Faultierserviette an sie denken, die Produkte kaufen und sie ihnen zum nächsten Geburtstag schenken.

Zu Beginn freut man sich über das Schildkrötenportemonnaie vielleicht noch. Und lieb gemeint sind die Geschenke ja ohne Zweifel. Aber sie bringen einen in ein Dilemma: Einerseits findet man Flamingos ja wirklich toll, andererseits will man nicht wie ein Freak rüberkommen, der überall in der Wohnung Flamingos rumstehen hat.

Doch in den meisten Fällen ist es zu dem Zeitpunkt sowieso schon zu spät, und das Ganze ist zu einem Selbstläufer geworden. Um die Giraffenpopulation bei Ihnen zu Hause zu stoppen, müssen Sie ganz ehrlich sein. Zuerst zu sich selber: Liebe ich Alpakas genug, um in einem Alpakapyjama aus einer Alpakatasse den ersten Kaffee zu trinken? Wenn die Antwort nein ist, dann müssen Sie aufrichtig zu ihren Mitmenschen sein: Drücken Sie Wertschätzung für jedes einzelne Zebra aus, das Sie bis jetzt erhalten haben – und machen Sie dann klar, dass Sie genug Zebras haben. Es wird nicht leicht werden. Aber seien Sie kein feiges … Schaf. MM

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