Migros-Magazin-03-2024-d-BL

Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

migros.ch/magazin | MM03, 15.1.2024

Interview mit dem TV-Jasspapst Seite 22

SO GEHT BEIM PACKEN NICHTS VERGESSEN

Bild: Migusto/Lukas Lienhard

Seite 43

Lust auf Linsen Wie Hülsenfrüchte die Winterküche aufpeppen Seite 16

DIE WESTSCHWEIZ – LAND DER WÜRSTE Seite 30 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44, Mitglieder.reg@migrosbasel.ch

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4 | 15.1.2024 | MEINE MIGROS

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MEINE MIGROS | 15.1.2024 | 5

Lachsersatz en bloc

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6 | 15.1.2024 | AUGENBLICK

11:45 Uhr

Bild: Zoo Zürich/Sandro Schönbächler

Migros-Moment im Zoo Zürich Unverkaufte Christbäume der Migros-Genossenschaft Zürich kommen als spätes Weihnachtsgeschenk in den Zoo, wo Giraffen, Antilopen und Elefanten sie futtern oder damit s­ pielen.

Die Aufnahme ist am 4. Januar 2023 entstanden.

AUGENBLICK | 15.1.2024 | 7

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MONTAG, 15. JANUAR 2024

INHALT 11 Bist du ein Iglufahrer?

Dann solltest du unbedingt unsere Tipps für sicheres Autofahren im Winter lesen 16 Wir zählen Erbsen Unsere preiswerten Rezepthits mit Hülsenfrüchten

IN AKTION

21 Kolumne: 1, 2 oder 3?

22 Jassen mit Jörg Abderhalden 27 Die Schweiz sucht nach Eiern Wie die Migros auf den aktuellen ­Eierengpass reagiert

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29 Auf ein langes Leben!

Pflegetipps für Frischhalteboxen

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35 Alles über Tulpen

30 Welsch tolle Würste Was in den beliebten ­Saucissons steckt und wie man sie zubereitet

37 Die Bohne der Zukunft Zu Besuch auf einem Biohof im ­Berner Seeland, auf dem Soja ­angepflanzt wird

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IMPRESSUM

40 Yes, I can Wie du dein Selbstvertrauen ­boosten kannst

Bild: Daniel Ammann

Weitere Aktionen und Neuheiten in der Beilage

43 Pack die Skihose ein!

STÖCK, WYYS, JÖRG Was darf man weisen, wie nach Fehlern weiterspielen?

«Samschtig-Jass»-Schiedsrichter und Ex-Schwingerkönig Jörg Abderhalden kennt die Regeln, will beim Jassen aber vor allem eins: Spass haben. Seite 22

44 Der Bond aus Bern Stuntman Stefan Zürcher hat in zehn James-Bond-Filmen mitgewirkt 46 Kolumne: Der andere Blick 48 Trost spenden So triffst du beim Kondolieren den richtigen Ton 52 Deine Region Aktionen, Reportagen, News

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen ­Kapitals, Organ des­Migros-­Genossenschafts-Bundes (MGB)

Online migros.ch/magazin | Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Telefon: 0800 840 848 | Kontakt www.migmag.ch/leser | Herausgeber MGB Chefredaktion Sabine Wittwer, Franz Ermel, Steve Gaspoz, Rüdi Steiner | Auflage/Leserschaft Beglaubigte Auflage: 1 477 714 Ex. (WEMF 2023), ­ Leserschaft: 2 175 000 (WEMF, MACH Basic 2023-1) | Abonnemente www.migmag.ch/abo | Telefon: 058 577 13 00*

Ausführliches Impressum: ­www.migmag.ch/­impressum

M-Infoline Telefon: 0800 840 848 Cumulus-Infoline Telefon: 0848 850 848* *8 Rp./Min. aus dem Schweizer Festnetz

59 Rätsel und Spiele 62 Meine Welt Müllmann Pascal Héritier

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Ihr tolles Reiseprogramm: 1. Tag – Fahrt im komfortablen Extrabus in die Umgebung der slowenischen Hauptstadt Ljubljana zur Zwischenübernachtung.

2. Tag – Bevor wir Richtung Süden weiterfahren, zeigen wir Ihnen Ljubljana bei einer spannenden Stadtführung. Im Anschluss Weiterfahrt nach Tisno an Kroatiens Traumküste.

3. Tag – Heute Morgen erkunden wir Sibenik mit seiner mittelalterlichen Altstadt. Am Nachmittag erfahren wir im Freilichtmuseum Etnoland viel über die dalmatische Kultur gefolgt von einer Verkostung von typischen Schinken und verschiedenen Weinen.

4. Tag – Heute erleben wir mit den berühmten KrkaWasserfällen im gleichnamigen Nationalpark eines der wohl schönsten Naturschauspiele der Welt.

5. Tag – Mit Split und Trogir erobern wir heute gleich zwei kroatische Städteperlen. Im Anschluss nehmen wir die Küstenstrasse, die uns mit Traumblicken auf Inseln, Klippen, Buchten und die türkisblaue Adria zurück zum Hotel bringt.

Ihre Reisedaten: 28. März - 3. April 2024 13. - 19. April 2024

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6. Tag – Nach dem Frühstück verlassen wir Dalmatien und fahren zur Zwischenübernachtung nach Lido di Jesolo an der italienischen Adria.

7. Tag – Heute treten wir die Heimreise an.

7. Tag -Heimreise Nach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.

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AUTO | 15.1.2024 | 11

Autofahren im Winter: Die ärgsten Fehler Wir sagen dir, was du bei Schnee und Eis unbedingt vermeiden solltest. So bleiben dir Bussen erspart, und du kommst mit deinem Auto sicher ans Ziel.

Text: Michael West

Bild: Keystone/Adrien Perritaz

1 In der dicken Winterjacke Auto fahren Der Sicherheitsgurt schützt dich bei einem Crash zuverlässig. Doch damit er richtig funktioniert, muss er eng am Körper anliegen. Wenn du eine dick gefütterte Jacke trägst, hat der Gurt zu viel Spielraum.

Das kann schon bei einer Vollbremsung zu Verletzungen führen, wie der deutsche Verkehrsclub Adac mit einem Test bewiesen hat.

2 Nur ein Guckloch in die vereiste Frontscheibe kratzen

3 Das Auto im Stehen mit dem Motor aufheizen

Jeden Winter sind auf der Strasse sogenannte Iglufahrer unterwegs – also Leute mit ­einem völlig vereisten Auto.

Der Fahrer oder die Fahrerin hat bloss ein Guckloch frei­ gekratzt und kurvt halb blind durch den Verkehr. Iglufahrer können mit hohen Bussen und einem mindestens dreimonatigen Entzug des Führerscheins bestraft werden.

Leute, die nicht gern Scheiben freikratzen, helfen sich manchmal mit diesem Trick: Sie lassen im parkierten Auto längere Zeit den Motor laufen und drehen das Heizgebläse auf.

Das ist schlecht für die Umwelt und nervt die Nachbarschaft.

Man kann dafür eine Busse in der Höhe von 60 Franken bekommen.

4 Mit Sommerreifen fahren Weil es heutzutage im Winter seltener schneit, sind manche Autofahrer auch in der kalten Jahreszeit mit Sommerreifen unterwegs. Doch diese Pneus sind bei kühlen Temperaturen weniger sicher, selbst wenn kein Schnee auf der Strasse liegt. Sommerreifen enthalten mehr Naturkautschuk, werden darum in der Kälte steif und bieten dann auf dem Asphalt weniger Halt.

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AUTO | 15.1.2024 | 13

6 Bei grauem ­Winterwetter sofort die ­Nebellampen ­einschalten 5 Im Offroader ­übermütig werden Wer ein Auto mit Vierrad­ antrieb besitzt, ist bei Schnee und Eis klar im Vorteil. Man kann dann souverän steile Strassen emporfahren, auf ­denen andere Fahrzeuge mit spulenden Rädern liegen bleiben. Doch dicke Offroader können auch zu Selbstüberschätzung führen. Man fährt im Winter zu schnell und vergisst, dass das schwere Auto einen langen Bremsweg hat.

Viele Leute fahren im Winter grundsätzlich mit eingeschalteten Nebellampen.

Doch solange die Sicht klar ist, blendet man mit dem ­grellen Nebelschlusslicht die Leute im hinteren Auto.

Mit diesen Hilfsmitteln kannst du deine Autofenster von Eis befreien

7 Festgefrorene ­Scheibenwischer ­einschalten Ein besonders ärgerlicher ­Fehler: Man schaltet an einem eiskalten Morgen die Scheibenwischer ein und merkt zu spät, dass sie am Glas festgefroren sind. Sie reissen sich los, und ein Teil des Gummis bleibt an der Frontscheibe kleben. Nun sind die Wischer unbrauchbar und verschmieren nur noch die Scheibe. Das kann man sich ersparen, indem man nach dem Parkieren des Autos die Scheibenwischer nach aussen klappt, sodass sie das Glas nicht mehr berühren.

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2. TAG / DUBROVNIK – STON – MAKARSKA: Einen beeindruckenden Auftakt Ihrer Reise bietet Dubrovniks mittelalterliche Altstadt – ein herausragendes UNESCO Weltkulturerbe, das einem Bilderbuch entsprungen zu sein scheint! Eine der malerischsten Städte der Welt wird über eine alte Zugbrücke betreten und wird Sie ins goldene Zeitalter der Renaissance zurückversetzen! Entlang einer der weltweit schönsten Küsten, führt Ihre Reise anschliessend zum mittelalterlichen Städtchen Ston auf der Halbinsel Pelješac. Weiterfahrt nach Makarska.

3. TAG / SPLIT – TROGIR: Reizvolle Landschaften und herrliche Aussichten sind Ihr heutiger Begleiter nach Split. Besichtigung der 1700 Jahre alten Altstadt von Split – ein Juwel unter den Hafenstädten. Mit dem Besuch des Diokletian Palastes (Eintritt inbegriffen), bestaunen Sie eines der besterhaltenen römischen Bauwerke der Welt! Ein weiterer Höhepunkt auf der UNESCO Weltkulturerbe Liste ist die historische Altstadt von Trogir – ein einzigartiges, architektonisches Denkmal einer vergangenen Ära. Stopp in der kleinen dalmatinischen Küstenstadt Omis – eine ehemalige Piratensiedlung am Cetina Fluss.

4. TAG / POCITELJ (Bosnien & Herzegowina) – MEDJUGORJE: Besuch des mittelalterlichen Festungsdorfes Pocitelj – ein Kleinod mit idyllischen Gassen. Anschlies-

Bucht von Kotor send geh‘ts ins Landesinnere nach Medjugorje, einem der berühmtesten christlichen Wallfahrtsorte der Welt. Freier Nachmittag oder fakultativer Ausflug nach Mostar (¤ 40 ).

5. TAG / TREBINJE – BUDVA (Montenegro): Besuch des historischen Stadtzentrums von Trebinje inkl. der Osman Pascha Moschee, Halt in einer traditionellen Teppichweberei/fabrik und Fahrt nach Budva – der hippe Jet-Set Magnet des Balkans.

6. TAG / BUDVA – SVETI STEFAN: Heute schlendern Sie durch die pittoresken Gassen von Budva – mit ihrer 2’500 jährigen Geschichte eine der ältesten der Adriaküste.

Fahrt nach Sveti Stefan, einem der Wahrzeichen Montenegros inkl. Besuch einer Schmuck- und Lederwerkstatt mit Modeschau.

7. TAG / KOTOR – HERCEG NOVI – DUBROVNIK: Mit Kotor bestaunen Sie Montenegros älteste Stadt und das kulturelle Highlight in der UNESCO geschützten, wunderschönen Fjordlandschaft der Kotor Bucht! Fahrt nach Dubrovnik – entlang der berühmten Mündung von Kotor – die zu den 25 schönsten Buchten der Welt zählt!

8. TAG / DUBROVNIK – ZÜRICH: Flug nach Zürich.

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GENUSS | 15.1.2024 | 17

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Hauptgericht für 4 Personen 2 Dosen Kidneybohnen à 435 g, abgetropft 310 g 1 Dose Maiskörner à 340 g, abgetropft 285 g ½ TL Kreuzkümmel 700 g Tomatensauce ½ TL Salz Paprika, z. B. geräucherter Pfeffer 500 g fixfertige Polenta 140 g Reibkäse 1 Avocado ½ Bund Koriander oder glattblättrige Petersilie

pro Person

Zubereitung

Backofen auf 200 °C Unter-/ Oberhitze vorheizen. Bohnen und Mais abgiessen, mit kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Den Kreuzkümmel zerstossen. Mit Bohnen, Mais, Tomatensauce, Salz, Paprika und Pfeffer mischen. Aufs Blech verteilen. Polenta in Scheiben à ca. 1,5 cm schneiden, darauf verteilen. Käse darüberstreuen.

Chili im Ofen ca. 20 Minuten backen. Inzwischen Avocado halbieren, Kern entfernen.

Die Avocadohälften in Scheiben schneiden. Koriander hacken.

Chili mit Avocado anrichten und mit Koriander bestreuen.

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Wasabi-ErbsenSuppe Hauptgericht für 4 Personen 2 mehligkochende Kartoffeln 1 Zwiebel 2 EL Öl 1,2 l Gemüsebouillon 500 g tiefgekühlte Erbsen 2,5 dl Kokosmilch 1 EL Wasabi à ca. 20 g Salz, rosa Pfeffer Pfefferminze (einige Zweige) Zubereitung

Die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Zwiebel hacken und im Öl andünsten. Kartoffeln beigeben und kurz mitdünsten.

Mit Bouillon ablöschen. Zugedeckt ca. 20 Minuten weich kochen. Einige Erbsen für die Garnitur beiseitestellen. Rest­ liche Erbsen und Kokosmilch dazugeben und 5 Minuten mitköcheln lassen. Alles mit dem Stabmixer zu einer sämigen Suppe pürieren. Mit Wasabi würzen. Suppe mit Salz abschmecken und anrichten. Mit Pfeffer, Minze und den beiseitegestellten Erbsen garnieren.

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Erbsen-Couscous mit Chorizo Hauptgericht für 4 Personen 4,5 dl Gemüsebouillon 300 g Couscous 2 Zweige Pfefferminze 1 Bund glattblättrige Petersilie 350 g tiefgekühlte Erbsen Salz 1 Knoblauchzehe 1 Zitrone ca. 5 EL Olivenöl 150 g Chorizo 150 g Feta Brunnenkresse oder Kresse Zubereitung

1. Bouillon aufkochen. Couscous einstreuen, aufkochen.

Pfanne vom Herd ziehen. Zugedeckt 5–10 Minuten quellen lassen. Pfefferminze und Petersilie sehr fein hacken.

Erbsen in Salzwasser ca. 2 Minuten kochen. Abgiessen.

Die Hälfte der Erbsen mit der Gabel zerdrücken. Couscous mit einer Gabel auflockern.

Knoblauch dazupressen. Alle Erbsen und Kräuter daruntermischen. Die Hälfte der Zitrone auspressen, Saft und Öl beigeben. Alles gut mischen und mit Salz abschmecken.

Das Couscous warm halten.

Spaghetti mit Linsen-Bolognese Hauptgericht für 4 Personen 1 Zwiebel 2 EL Olivenöl 1 EL Tomatenpüree 2 Dosen gehackte geschälte Tomaten à 400 g 250 g gekochte grüne Linsen Salz, Pfeffer 500 g Spaghetti ca. 30 g geriebener Parmesan Zubereitung 1. Zwiebel hacken. Im Öl an-

Texte, Rezepte, Bilder und Styling: Migusto

2. Chorizo häuten und in Würfelchen schneiden. In der Bratpfanne ohne Öl knusprig braten. Feta zer­bröseln. Chorizo und Feta übers Couscous streuen. Restliche Zitrone in Scheiben schneiden. Couscous mit Zitronenscheiben und Kresse garnieren.

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dünsten. Tomatenpüree bei­ geben, kurz mitdünsten und die Tomaten beimengen.

Unter gelegentlichem Rühren ca. 20 Minuten köcheln lassen.

Linsen abspülen, beigeben und ca. 10 Minuten mitköcheln.

Die Linsen-Bolognese mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2. Spaghetti in reichlich Salz-

wasser bissfest kochen, dann mit Linsen-Bolognese anrichten. Parmesan darüberstreuen.

Nach Belieben mit frischem Basilikum garnieren.

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KOLUMNE | 15.1.2024 | 21

Flachliegen

1, 2 ODER 3 ? Kaum hat sich der Kleine (8) damit abgefunden, dass er Weihnachten verpasst hat, sucht ihn die nächste Krankheit heim. ­Wieder lümmelt er sich im Pyjama durch die Tage, getaktet durch zwei Einheiten Antibiotika. Routiniert mörsert er die riesigen Tabletten, gibt Wasser dazu, mischt und kippt das Gebräu runter, als wäre er im Hofbräuhaus. Er mag kaum essen, und so frage ich ihn, was er denn ­runterbringen würde. «Weihnachtsschokoladenkugeln!» kommt es wie aus der Pistole geschossen.

Also machen wir uns an die Arbeit.

Der Teig scheint klebriger und widerspenstiger als sonst, aber wir ­halten durch und formen Kugel um Kugel. Seltsamerweise geht ihnen auf dem Blech die Luft ganz aus. Flach wie Frisbees liegen sie da. Der Backofen, häufig ein Ort der Gnade, machts auch nicht besser. Als ich eine konturlose braune Masse rausziehe, bemerkt der Kleine: «Die sehen ja aus, wie ich mich fühle.» – Und jetzt? MM 1 Wir nennen unsere Kreation

«Flat Dark», hämmern sie in mund­gerechte Stücke und tunken diese in Honigmilch.

2 Wir schauen zum fünften Mal Illustration: Lisa Rock

dieses Jahr «Jagdfieber 4» und essen Popcorn.

3 Wir wagen uns an einen zweiten

Versuch.

Monica Müller (49) hat zwei B ­ uben, ­ einen Mann, einen Job, e ­ inen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Ich schaue mir das Rezept nochmals an und merke, dass ich statt zwei Esslöffeln Maizena nur zwei Teelöffel beigefügt habe.

Mit der richtigen Menge an Maisstärke wird die zweite Ladung deutlich runder. Hoffentlich gehts dem Kleinen auch bald so.

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22 | 15.1.2024 | JASSEN

«Jassen soll Spass machen, Regeln sind zweitrangig» Schnell scheiden sich die Geister: «deutsche» oder «französische» Karten?

Was darf man weisen, wie nach Fehlern weiterspielen? TV-Jass-Schiedsrichter Jörg Abderhalden hat die Antworten.

Text: Deborah Bischof

Jörg Abderhalden, beginnen wir ganz am Anfang: Will man zusammen jassen, muss man sich auf eine Jassart einigen.

Welches ist Ihre liebste?

Wir spielen meistens Coiffeur.

Da muss man sehr vieles erfül­ len, was das Spiel abwechslungs­ reich macht. Zwischendurch oder mit der Familie passt aber auch immer ein klassischer Schieber.

Beim «Samschtig-Jass» wird Differenzler gespielt. Spielen Sie den auch privat?

Nein, das ist schon eher ein Fernsehjass. Die Idee ist, dass auch das Grosi und der Enkel zu Hause mitraten können. In der Familie spielen wir aber manch­ mal mit offenerer Ansage. Das heisst, alle geben vor dem Spiel an, wie viele Punkte sie errei­ chen wollen. Das Lustige daran

Bild: Daniel Ammann

Jörg Abderhalden (44) stammt aus ­einer Jassfamilie. Immer wenn die Grosseltern zu Besuch kamen, wurde gejasst. Am An­ fang schaute er noch zu, bald spielte er selbst mit. Heute ist er wieder Zuschauer, zumindest im Fernsehen: Als oberster Schieds­ richter der SRF1-Sendung «Samschtig-Jass» sorgt er dafür, dass sich alle am Tisch an die Regeln halten.

Doch welche Regeln gelten denn nun? Wer beginnt das Spiel? Darf man einen gedeckten Stich noch mal ansehen – wenn ja: wann? Und wie wird richtig «abgelupft»? Wir haben den ehemaligen Schwingerkönig und heutigen Jass-Schiedsrichter getroffen und mit ihm über die Regeln des Schweizer Kultspiels gesprochen. Mit dem Ziel, künftig die eine oder andere Re­ gelfehde zu verhindern.

JASSEN | 15.1.2024 | 23

Statt die Gegner auf den Rücken legt er am TV seit über fünf Jahren die Karten auf den Tisch: ­Ex-Schwingerkönig Jörg Abderhalden

ist, dass man sich gegenseitig reinfunken kann.

Schilte doppelt, unten vierfach, oben dreifach.

Kann man auch nur zu zweit oder dritt jassen?

Ja. Früher haben wir nach dem Schwingen oft noch eine Runde gejasst, auch wenn wir nur zwei oder drei Leute waren. Dafür gibt es auch geeignete Varianten, eine ist zum Beispiel der Bieter.

Und der Slalom?

Im klassischen Schieber gibt es keinen Slalom, aber natürlich kann man ihn dazunehmen. Das muss man einfach vorher absprechen, wie alles beim Jassen.

Und zu fünft?

Auch das ist möglich. Bei uns in der Familie ist der Molotow sehr populär. Der ist sogar zu sechst möglich.

Nehmen wir an, wir hätten uns für den Schieber entschieden.

Als Nächstes müssten wir die Karten wählen: «deutsche» oder «französische»?

Das ist sehr regional. In der Deutschschweiz spielt man in der Regel mit Rose, Eichel, Schelle, Schilte. In der Westschweiz dagegen mit Herz, Schaufel, Ecke, Kreuz. Ausnahmen sind das Bündnerland und Bern, dort spielt man ebenfalls mit den «französischen» Karten. Das ist aber reine Gewöhnungssache, am Ende sind es immer 36 Karten.

Mit welchen Karten spielen denn Sie? Für mich spielt es keine Rolle, da wir beim «Samschtig-Jass» ­sowieso immer abwechseln. ­Ursprünglich gelernt habe ich es aber mit den «deutschen».

Nehmen wir mal die «deutschen» Karten. Auf wie viele Punkte geht eine Partie?

Das hängt davon ab, wie die Trümpfe gezählt werden. Bei manchen gilt alles einfach, dann spielt man in der Regel auf 1200 Punkte. Doch in einigen Regionen wie dem Appenzell zählt Eichel siebenfach, dann spielt man meist auf eine höhere Punktzahl. Bei uns zu Hause spielen wir auf 4000. Rose und Eichel zählen fünffach, Schelle,

Als Nächstes werden die Karten ausgeteilt. Wie geht richtig «ablupfen»?

Immer die Person links von derjenigen, die die Karten ausgibt, muss abheben; mindestens drei, maximal 33 Karten.

Darf man auch klopfen?

Beim Abheben geht es darum, dass niemand bescheisst. Wenn jemand nicht abheben möchte, ist das ein Vertrauenszeichen an die Person, die gemischt hat.

Das finde ich in Ordnung.

Bevor ausgespielt wird, muss gewiesen werden. Darf man vier Siebner weisen?

Laut dem Jassführer von SRF darf man vier Siebner weisen.

Ebenso kreuzweise, das heisst: Die Siebner aus vier Gleichen dürften auch noch in einem ­anderen Weis vorkommen, zum Beispiel einem Drei- oder Vierblatt. Die Punkte sind wie folgt festgelegt: Vier Bauern geben 200, vier Nell 150, alle anderen vier Gleichen 100, ein Fünfblatt ebenfalls 100, ein Sechsblatt 150, ein Siebenblatt 200, ein Achtblatt 250 und ein Neunblatt 300. Aber auch da gilt: alles Abmachungssache.

Was passiert, wenn jemand vergisst zu weisen?

Dann zählen die Punkte nicht.

Bei Kindern oder Anfängern drücke ich aber auch mal ein Auge zu, weil ich sie möglichst lange beim Jassen halten will.

Wer darf als Erstes trumpfen?

Wir ziehen nach dem Prinzip «Ass oder nieder». Das heisst: Jeder zieht eine Karte, und wer

Deutsche Rosen oder französische Ecken?

Für Abderhalden bloss Gewöhnungssache

Das Einmaleins der gängigsten Jassarten Schieber Sicher die am häufigsten gespielte Jassart. Man spielt zu viert, in Zweierteams. Der Reihe nach bestimmt für jede Runde eine Person neu den Trumpf. Nach der Runde werden die Punkte beider Teams notiert. Es gewinnt das Team, das zuerst die vereinbarte Punktzahl erreicht hat.

Coiffeur Auch der Coiffeur ist ein Partnerjass. Die beiden Zweier­teams müssen alle vorgegebenen Trumpf­arten einmal spielen. Geschrieben werden nur die Punkte des trumpfenden Teams. Haben beide Seiten alle Trümpfe durchgespielt, werden die Punkte aller Runden zusammengezählt. Das Duo mit mehr Punkten gewinnt.

Differenzler Dabei schreibt jede Spielerin und jeder Spieler mit verdeckter Ansage vorab die Punkte auf, die er oder sie erzielen will.

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JASSEN | 15.1.2024 | 25

Ganz in seinem ­Element: Jörg ­Abderhalden bei den Aufnahmen zum «SamschtigJass» in Altenrhein SG am 28. April 2023

ersten Runde keine Eicheln spielen. Aber auch das lässt sich verhandeln.

«Jassen ist etwas Geselliges.

Ich finde deshalb, man sollte ­un­ bedingt reden dürfen. Das Spiel verraten, geht aber nicht.»

Bild: Daniel Ammann

Jörg Abderhalden

die höchste unter dem Ass hat, darf zuerst spielen. Es gibt aber auch Leute, die sagen, wer den Rosen-Banner respektive die Ecken-Zehn in der Hand hält, darf anfangen. Damit verrät man aber bereits etwas vom Spiel.

jemand die Farbe nicht angibt, obwohl er oder sie könnte.

Was passiert dann?

Die Person muss die Karte zurückziehen. Bei manchen verliert sie dann den Stichwert, ich bin da weniger streng.

Wenn wir schon beim Verraten sind: Wie viel darf während dem Spiel gesprochen werden?

Jassen ist etwas Geselliges. Die Grosseltern, Enkel, Freunde und Bekannten kommen zusammen und spielen. Ich finde deshalb, man sollte unbedingt reden dürfen. Das Spiel verraten, geht aber nicht. Ich spiele lieber mit jemandem, der mal etwas zu viel sagt als zu wenig. Manchmal hat man aber auch einen selbsternannten Polizisten in der Runde, der genau schaut, wer etwas Falsches sagt oder macht.

Wie steht es, wenn jemand einen bereits verdeckten Stich noch einmal einsehen will?

Bei uns in der Familie darf man einfach den ersten Stich noch mal ansehen. Ob das was bringt, weiss ich nicht. Ich denke, gute Jasserinnen und Jasser wissen, welche Karten bereits gespielt wurden.

Beim «Samschtig-Jass» sind ja Sie dieser Polizist.

Ich sehe mich nicht als Polizisten. Meine Aufgabe: schauen, dass sich alle in der Runde wohlfühlen und das Spiel fair ist.

Trotzdem kommt es zu klaren Regelverstössen. Etwa wenn

Heisst das, Sie zählen alle Karten mit?

Sicher die Trümpfe. Bei anderen Farben kommt es auf das Spiel und die Tagesform an: An manchen Tagen kann ich mir mehr merken, an anderen weniger.

Und was geschieht, wenn die falsche Person ausspielt?

Wenn ich schiebe und mein Mitspieler wählt Eicheln als Trumpf und gibt aus Versehen den König aus, dann muss er die Karte zurücknehmen, und ich darf in der

Sie scheinen flexibel zu sein, was die Regeln angeht.

Im Fernsehen bin ich natürlich strenger, aber da jassen wir auch um Geld. Im Privaten nehme ich das aber tatsächlich sehr locker. Jassen soll Spass machen, Regeln sind zweitrangig.

Gibt es wirklich nichts, was Sie nervt oder weswegen Sie einschreiten?

Mich stört es, wenn jemand ewig lange überlegt und kein Spielfluss entsteht. In der Regel wird es nicht besser, wenn man länger nachdenkt. Beim «Samschtig-Jass» erkenne ich daran immer schnell die guten Spielerinnen und Spieler. Die wissen nach wenigen Sekunden, wie viele Punkte sie ansagen wollen, andere haben nach 30 Sekunden immer noch nichts geschrieben.

Sind Sie ein guter Jasser?

Ich gehöre sicher nicht zu den besten, aber auch nicht zu den schlechtesten. Es kommt aber sehr auf die Jassart an. Ich bin zum Beispiel kein guter Differenzlerjasser, weil ich den auch zu selten spiele. Beim Jassen kommt es auf die Routine an.

Und auf Kartenglück.

Sicher auch. Doch je geübter man ist, desto weniger Glück braucht man. Das zeigt sich auch bei Turnieren: Wenn man genügend Runden spielt, setzen sich am Ende meistens die besten durch.

Zurück zu unserem fiktiven Spiel: Wer gewinnt denn nun die Partie? Das Team, das zuerst die Punkte erreicht, oder das, das sich zuerst bedankt?

Ein Spiel ist erst vorbei, wenn sich eine Seite bedankt hat.

Wer das verschlafen hat, hat Pech ­gehabt. MM

Differenz zwischen den geschätzten und den tatsächlich erzielten Punkten berechnet. Wer am wenigsten Punkte macht, gewinnt das Spiel.

Molotow Er wird mit drei bis sechs Personen gespielt. Alle spielen für sich, mit dem Ziel, möglichst wenig Punkte zu machen. Begonnen wird immer mit «Obenabe». Wenn die oder der Erste die Farbe nicht mehr halten kann, wird die dann eingeworfene Farbe Trumpf und damit die Spielart gewechselt. Liegt, wenn alle ihre Karten ausgespielt haben, ein Weis auf dem Tisch, erhält der Spieler, der den Stich gemacht hat, zusätzlich zu den Kartenpunkten jene für diesen «Tischweis» aufgebrummt.

Bieter Ein Bieter wird meist zu dritt gespielt. Dabei wird der Reihe nach um eine Punktzahl geboten, bis zwei Spieler ausgestiegen sind. Sie bilden ein Team, der Höchstbietende spielt allein. Er darf einen verdeckten Kartenstapel einsehen und sich seine Handkarten zusammenstellen. Wer zuerst die gebotene Punktzahl erreicht, gewinnt die Partie.

Es gibt für alle Jassarten unterschiedliche Spielweisen. Die hier beschriebenen Regeln basieren auf den Erklärungen von jassverzeichnis.ch und swisslos.ch.

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EIER | 15.1.2024 | 27

Die Schweiz sucht nach Eiern Die Nachfrage nach Eiern ist im Moment grösser als das Angebot.

Wie die Migros darauf reagiert.

Wieso ist der Konsum plötzlich angestiegen?

In den Eierregalen gibt es derzeit Lücken.

Was ist los?

Bild: Getty Images

Seit Anfang 2023 ist die Nachfrage nach frischen Schweizer Eiern aus Freilandhaltung um rund fünf Prozent gestiegen. Das Angebot kann mit der Nachfrage schlicht nicht mithalten.

Niemand weiss es genau.

Die Migros steht zwar im engen Austausch mit den Lieferanten und macht laufend Prognosen zur Entwicklung – ein solches Wachstum hat ­jedoch niemand erwartet.

Das Phänomen betrifft nicht allein die Migros, sondern die ganze Schweiz.

Was unternimmt die Migros?

Um die gestiegene Nachfrage einigermassen abzudecken, muss die Migros zusätzliche Eier aus dem europäischen Ausland importieren. Allerdings sind diesen Importen Grenzen gesetzt, denn auch anderswo in Europa lässt sich die gestiegene Eiernachfrage beobachten.

Wie steht es bei diesen Importeiern um das Tierwohl?

Der Grossteil hält den Mindeststandard KAT ein (Kontrollierte alternative Tierhaltungsformen), der neben der Haltungsform zum Beispiel auch das Verbot des Schnabelkürzens vorgibt und damit mit der Schweizer Tierschutzgesetzgebung vergleichbar ist.

Sind alle Schweizer Eier von dieser ­Situation betroffen?

Nein, Schweizer Bioeier hat es im Moment genug. Jedoch kann sich diese Situation mit der Verknappung bei konventionellen Schweizer Freilandeiern noch ändern. Auch hier gibt es nur einen kleinen Spielraum, die Mengen zu erhöhen.

Kann die Schweizer Landwirtschaft die ­Produktion erhöhen?

Mehr Eier setzen mehr Legehennen voraus. Hierfür müssten jedoch mehr Produzenten gefunden und vor allem mehr Ställe gebaut werden. Dies ist kurzfristig nicht möglich und für Verkaufsspitzen wie Ostern auch nicht sinnvoll, da der Bedarf nachher wieder deutlich sinkt.

Wird es zu Ostern ­genügend Eier geben?

Die Migros wird alles unternehmen, um für Ostern genug Eier im Regal zu haben. Der Anteil an importierten Eiern wird aber deutlich grösser sein, als dies in anderen Jahren der Fall gewesen ist.

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HAUSHALT | 15.1.2024 | 29

Lang lebe die Frischhaltebox!

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Für den Znüni oder das Aufbewahren von Resten: Frischhalteboxen gehören in jede Küche. Wie sie hygienisch bleiben und welche nie in die Mikrowelle dürfen.

Text: Barbara Scherer

Wie vermeide ich bei Dosen Verfärbungen?

Gegen Flecken in der Frischhaltedose helfen Zitronensaft, Natron oder Backpulver. Zitro­ nensaft kannst du pur einreiben, kurz einwirken lassen und dann abspülen. Natron und Backpul­ ver musst du mit etwas Wasser zu einem Brei vermischen. Strei­ che die Flecken ein und lass das Ganze über Nacht einwirken.

Wie lange sind Frischhalteboxen haltbar?

Das hängt vom Zustand der Box ab. Glasbehälter solltest du ent­ sorgen, wenn sie Kratzspuren oder leichte Beschädigungen aufweisen, da Glas beim nächs­ ten Erwärmen oder Abkühlen bersten könnte. Plastikdosen, die sich verzogen haben, musst du auch entsorgen.

Frischhalteboxen in der Migros:

Wie reinige ich die Boxen am besten?

Am besten benutzt du Wasser und Seife. Spülmaschinenfeste Frischhalteboxen sind als solche gekennzeichnet.

Bild: Getty Images

Wie bewahre ich sie richtig auf?

Am besten lagerst du saubere Boxen an einem trockenen Ort, wo sie nicht verstauben können – der Küchenschrank ist ideal. Um Platz zu sparen, stapelst du die gleichförmigen Boxen aufeinander und die Deckel daneben.

Und für den Tiefkühler?

Welche Dosen eignen sich für die Mikrowelle?

Dafür geeignete Boxen und Do­ sen sind als mikrowellentauglich gekennzeichnet. Sie sind aus temperaturresistentem Material gefertigt und halten Temperatu­ ren bis zu 180 Grad Hitze stand.

In der Migros sind solche Frisch­ halteboxen meistens rot an­ geschrieben oder haben rote Deckel. Fehlt beides, kann die Dose oder Box beim Erhitzen kaputtgehen oder schmelzen.

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Auch die für Gefrierfach und Tiefkühler vorgesehenen Boxen sind gekennzeichnet – und aus kälteunempfindlichem Polypropylen-Kunststoff gefertigt.

In der Migros sind sie mit blauer Farbe gekennzeichnet. Tipp: Viereckige Boxen sparen am meisten Platz im Gefrierfach.

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Schadet heisses Essen Frischhaltedosen?

Esswaren, die mehr als 100 Grad warm sind und viel Fett enthal­ ten, können das Material tatsäch­ lich angreifen. Achte also darauf, wie heiss du die Mikrowelle beim Aufwärmen einstellst.

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30 | 15.1.2024 | GENUSS

Welsche Wurst darf es sein?

Texte: Patricia Brambilla, Dinah Leuenberger

Die Schweiz – ein Wurstland?

Die Schweiz ist tatsächlich ein Land der Würste: Fast 100 Sorten gibt es.

Es treffen französische, deutsche und italienische Einflüsse aufein­ ander, und diese finden sich auch in den Produkten wieder. Die Gewürze, Konservierungstechniken und Fleischmischungen zeichnen jede ­Region aus.

Woher stammt die Wurst?

Wurst gibt es schon ewig. Bereits 5000 Jahre vor Christus wurde sie auf Zeichnungen und Malereien in Ägypten, Syrien und China abgebildet. Auch bei den Römern war sie eine kulinarische Grösse. Die Wurst war schon damals praktisch, denn sie erlaubte es, von einem Tier alles Fleisch zu verwenden.

Geschlachtet wurde traditionellerweise im Herbst, und weil es noch keine Kühlschränke gab, musste Fleisch anders konserviert wer­ den. Geräucherte und getrocknete Würste waren eine Form davon.

Bilder: Migusto, zVg

Zu den Stars der Schweizer Wurst­waren gehören ­besonders viele aus der Romandie.

Was sie ausmacht und wie du sie zubereitest.

GENUSS | 15.1.2024 | 31

Saucisse aux choux Die Kabiswurst ist in der Deutschschweiz nur in gewissen Filialen erhältlich. Aus gutem Grund: Der Kabisgeschmack ist bei Westschweizer Kunden beliebter als in der Deutschschweiz. DieSaucisse eignet sich aber sehr gut für den ­Klassiker Papet vaudois: Die Wurst wird bei kleiner Hitze mit Weisswein auf Kartoffeln und Lauch gekocht.

Tradition Saucisse aux choux, per 100 g Fr. 1.75

Westschweizer Würste Bei Wurstwaren unterscheidet man in der Schweiz zwischen drei grossen Regionen. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche Arten der Konservierung aus. In der Nordwestschweiz und einem Teil der Romandie werden die Würste hauptsächlich geräuchert und getrocknet; Räuchern verleiht den Würsten ein besonderes Aroma.

Die Romands nutzen fürs Wursten zudem Gemüse – vermutlich, weil Fleisch früher knapp und teuer war. So soll jemand zum Beispiel die Füllung gestreckt haben, indem er dem Wurstbrät Kohl beimischte, weil er nicht genug Fleisch hatte.

Das schmeckte so gut, dass das Rezept für Brät noch heute als beliebter Klassiker gilt: Schweinefleisch mit gebrühter Schwarte und Kohl, gewürzt mit Salz und Pfeffer sowie beispielsweise Muskatnuss, Knoblauch, Nelken und Koriander.

Infos: Olivier Girardin, Präsident des Vereins Kulinarisches Erbe der Schweiz Die hier gezeigten Würste sind teilweise nur in grösseren Filialen erhältlich.

Alle Rezepte auf migusto.ch

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GENUSS | 15.1.2024 | 33

Tradition Saucisson du Vully, 230 g Fr. 5.95

Lauchrisotto mit Saucisson

IP-Suisse Tradition Saucisson, per 100 g Fr. 1.90

Hauptgericht für 4 Personen 2 Saucissons à ca. 450 g, z. B. Saucissons du Vully 250 g Lauch 1 EL Butter 250 g Risotto-Reis 2 dl alkoholfreier Apfelwein ca. 8 dl Gemüsebouillon 150 g Taleggio Salz, Pfeffer

Freiburger Bauernwurst

Saucisson-Brot-Salat Hauptgericht für 4 Personen 2 Saucissons Tradition 200 g altbackenes Brot 400 g grüne Bohnen Salz 1 Dose Artischockenherzen à 400 g, abgetropft 240 g 4 Rispentomaten 1 Frühlingszwiebel Dressing 4 EL Rotweinessig 3 EL Rapsöl 2 EL grobkörniger Senf Salz, Pfeffer Zubereitung

Die Saucissons in knapp siedendem Wasser ca. 25 Minuten ziehen lassen.

In Scheiben schneiden. Das Brot in Würfel schneiden. In einer Bratpfanne ohne Fett leicht rösten. Beiseitestellen.

Bohnen in Salzwasser bissfest kochen.

Abgiessen, kalt abschrecken und ab­ tropfen lassen. In mundgerechte Stücke schneiden. Die Artischockenherzen ab­ tropfen lassen und halbieren, Tomaten in Würfel, Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Mit Bohnen, Artischocken und Tomaten mischen. Für das Dressing Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer mischen.

Dressing über das Gemüse geben. Mit Croûtons und Saucissons servieren.

Diese dunkle Freiburger Saucisson wird ebenfalls geräuchert. Sie besteht aus Schweinefleisch, Speck, Salz, Pfeffer und getrocknetem Knoblauch. Sie schmeckt hervorragend im Brotteig gebacken, eignet sich aber auch bestens für Suppen, zum Beispiel für eine Spitzkohlsuppe.

Spécialité Suisse Freiburger Bauernwurst, 1 Paar, 190 g Fr. 5.80

Zubereitung 1. Saucisson mit Wasser bedeckt ca.

40 Minuten knapp unter dem Siede­

punkt gar ziehen lassen.

2. In der Zwischenzeit wenig Lauch in

feine Ringe schneiden und beiseitestel­ len. Restlichen Lauch in kleine Stücke schneiden. In Butter andünsten. Reis mitdünsten, bis er glasig ist. Mit Wein ablöschen, Flüssigkeit einkochen lassen. Etwas Bouillon zum Reis giessen und ebenfalls einkochen lassen. Unter Rühren nach und nach die gesamte Bouillon dazugiessen. Garen, bis der Reis sämig ist, aber noch etwas Biss hat.

Die Rinde des Taleggio entfernen. Den Käse in Würfel schneiden, unter den Risotto rühren. Salzen und pfeffern.

Wurst aufschneiden, mit Risotto und beiseitegestelltem Lauch anrichten.

Spécialité Suisse Saucisson Vaudois, per 100 g Fr. 2.30

Die Saucisson

Grundsätzlich werden alle Saucissons im Gemüse, zum Beispiel in Sauerkraut, Bohnen oder Kartoffeln, mitgekocht, damit der feine Räuchergeschmack und das Fett der Würste im Gericht aufgenommen werden. Die Saucisson du Vully eignet sich gut für Eintöpfe und Risotto, die Saucisson Tradition macht gebacken eine gute Figur und passt auch prima zu Brot.

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BLUMEN | 15.1.2024 | 35

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Welche Farben gibt es?

Tulpen gibt es in Weiss, Gelb, Rot, Rosa, Violett und Schattierungen all dieser Farben – plus einer, die fast schwarz wirkt, beim genauen Hinschauen aber dunkelviolett ist. Was es nicht gibt, sind blaue Tulpen.

Das sagen Farben aus

So erkennst du frische Tulpen Weisst du, was die Farben eines geschenkten Tulpenstrausses bedeuten?

Und warum du sie auch mal in den Kühlschrank legen kannst? Die Fakten.

Text: Yvette Hettinger

Bild: Getty Images/iStockphoto

So viele Sorten gibt es Unglaublich, aber Tulpen gehören zu den Liliengewächsen.

Weltweit werden rund 150 Arten und 3000 Sorten kultiviert.

Zu den neueren Züchtungen gehören die Crispa-Tulpen mit den gefransten Rändern. Zudem gibt es gefüllte, Papageien-, Lilien-, Sumpf- und wilde Tulpen.

Sind sie noch frisch?

Bewege den Strauss ein wenig in den Händen. Wenn dabei Stiele und Blätter leise quietschen, sind die Tulpen frisch.

Vielleicht machst du dir einen Spass daraus, mit den Tulpen eine Nachricht zu überreichen.

Ein bunter Strauss ist quasi eine blumige Anmache: Rosa bedeutet zarte, erwachende Gefühle und Schwarz (also Dunkelviolett) Leidenschaft.

Gelb geht immer. Besser: Man wählt die Lieblingsfarbe der Person, die man beschenkt.

Wer in einer Beziehung Tulpen schenkt, könnte sagen: «Du bist nicht zu echten Gefühlen fähig» – ausser man schenkt ­sieben Stück, das heisst «im siebten Himmel mit dir». Aber mal ehrlich: Alle Tulpen machen immer Freude. Sogar wenn du sie dir selbst schenkst.

So stellt du sie ein Am besten machen sich Tulpen als üppiger Strauss in einer ­hohen Vase, die handbreit mit Wasser gefüllt ist. Dieses wechselt man regelmässig aus oder hält es bakterienfrei – zum Beispiel mithilfe des m ­ itgelieferten Pulvers.

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Sie machen glücklich Studien der US-amerikanischen Rutgers-Universität haben ergeben, dass der Anblick von Blumen Menschen sofort glücklich macht. Längerfristig sorgen sie für gute Laune und können sogar gegen Depressionen und Ängstlichkeit wirken.

Die Neue Diesen Frühling soll eine S ­ orte mit dem vielversprechenden Namen «Ice Cream» erscheinen.

Lass dich über­raschen!

In den Kühlschrank Du überreichst den Strauss erst in ein paar Tagen? Dann wähle Tulpen mit noch fast ­geschlossenen Blüten – gerade so, dass die Farbe schon erkennbar ist. Die Blumen öffnen sich in den nächsten Tagen und halten beim Empfänger länger. Ältere Tulpen lassen sich im Kühlschrank noch ein wenig konservieren – am besten ­liegend, im obersten Fach.

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6. Tag, Donnerstag 27. Juni 2024 – Bergen – Sognefjord – Förde Nach dem Frühstück zeigen wir Ihnen die ehemalige Hansestadt Bergen, Weltkulturerbe der UNESCO. Durch die zerklüftete Landschaft der Westküste mit ihren zahlreichen Inseln und Fjorden reisen wir am Nachmittag weiter an den Sognefjord ins lebhafte Städtchen Förde.

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SOJA | 15.1.2024 | 37

Soja trägt auf dem Garohof in Tschugg BE acht Prozent zu den Ein­ nahmen bei.

Soja – eine Bohne für die Zukunft Dominique Kramer baut im Berner Seeland Biosoja an.

Wieso sie auch in Zukunft auf die Pflanze setzt.

Bild: Getty Images/iStockphoto

Text: Nina Huber

Zum Zmittag gabs bei Dominique Kramer (34) Tofu. Das ist nahe­ liegend, könnte man denken, die Landwirtin baut schliesslich mit ihren Eltern Soja an, und daraus besteht Tofu. Doch Kramers ­Garohof setzt nicht nur auf diese Bohne. Neben den Feldern wei­ det friedlich eine Schar Rinder – sie sind Kramers Haupt­geschäft.

Denn der Biobetrieb in Tschugg im Berner Seeland pro­duziert in erster Linie Biofleisch. Kramer

isst gern zwischendurch ein Stück Fleisch, aber nur das von ihren eigenen Tieren. «Auswärts bestelle ich immer das Vegi-Me­ nü.» Es sei denn, sie wisse ganz ge­nau, dass die Tiere «absolut artgerecht» gehalten wurden.

In Kreisläufen denken

Rinderhaltung und Sojaanbau schliessen sich für Dominique Kramer keineswegs aus. Das Wichtigste ist für sie der Bio-

ansatz: «Wir denken in Kreis­ läufen», sagt sie. Das heisst, die Böden brauchen Nahrung. Kühe liefern diese in Form von Mist.

Um die Böden zu schonen, lässt die Bauernfamilie auf ihren Äckern regelmässig Wiese wach­ sen. Das Gras fressen dann die Kühe. «Wir halten ­genauso viele Rinder, wie unser Hof Weide­ land und damit Futter hergibt.»

Für Kramer eignet sich Soja perfekt für den biologischen An­

«Wir halten uns an Anbaupausen, damit sich die Äcker erholen.»

Dominique Kramer Landwirtin, Tschugg BE

bau. Es sei eine unkomplizierte Pflanze, die Wärme und Trockenheit gut vertrage – ein klarer Pluspunkt in Zeiten des Klimawandels. Ausserdem braucht die ­Sojapflanze keinen Dünger, denn sie bindet Stickstoff und zieht ihn anders als das m ­ eiste Gewächs nicht aus dem ­Boden, sondern nimmt ihn aus der Luft.

Auf dem Garohof gedeiht Biosoja bereits seit 2016. Bis heute gibt es in der Schweiz noch keine Schädlinge und Krankheiten, die für die Pflanze be­drohlich wären.

«Wir wissen nicht, ob sich das mit zu­nehmend milderen Win-

tern ä­ ndern wird, wenn mögliche Erreger nicht mehr von kalten ­Temperaturen lahmgelegt werden», sagt Kramer. Sie und ihre ­Eltern bauen nur Soja für menschliche Nahrung an. Das ist eine andere Sorte als jene für Tierfutter, sie ist von höherer Q ­ ualität.

Nach dem Studium umorientiert

Dass Dominique Kramer dereinst Landwirtin wird, war nicht vorgesehen. Als junge Frau sah sie sich nicht auf dem Elternbetrieb und machte zuerst eine KVLehre. Später studierte sie Umweltingenieurwesen. Doch dann

stellte sich auf einmal die Frage, was mit dem Hof geschehen soll, wenn ihre Mutter und ihr Stiefvater einmal pensioniert werden.

Zur Pacht ausschreiben? Verkaufen? «Das kann es nicht sein», sagte sich Kramer und entschied, einzu­steigen. Das bedeutete, dass sie mit 32 noch eine Lehre zur Landwirtin mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis beginnen musste. Heute arbeitet sie zu 90 Prozent auf dem Hof und absolviert nebenher die Aus­bildung zur Betriebs­leiterin.

Und was macht eine Sojabäuerin im Winter? Auf den

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38 | 15.1.2024 | SOJA

SOJA | 15.1.2024 | 39

1 Produkte der Migros aus Schweizer Soja:

Äckern gibt es in der kalten Jahreszeit nichts zu tun. Doch bereits jetzt werden Abnahme­ verträge für die kommende Saison ausgehandelt. Eine Mühle aus der Region kauft ihr die Sojabohnen ab. Welche Pro­ dukte anschliessend daraus ­entstehen, kann Kramer nicht beeinflussen, es kann Sojamilch sein, Sojasauce oder eben Tofu.

Höhere Nachfrage nach Soja

Die Nachfrage nach Soja aus Schweizer Produktion steigt seit einiger Zeit. Mehr ver­ kaufen könnten sie auf dem

Garohof zwar schon, aber mehr produzieren liegt nicht drin: «Wir halten uns an eine bestimmte Fruchtfolge und ­Anbaupausen, damit sich die Äcker erholen k ­ önnen und die Böden fruchtbar bleiben», erklärt Kramer. Mais, Soja, Weizen, Sonnenblumen, wiederum Weizen und Gras wachsen in dieser Reihen­folge auf einer Ackerfläche. Soja kommt so nur alle sechs ­Jahre auf dieselbe Parzelle. D ­ ieses Standbein steht denn auf dem Garohof heute un­gefähr für acht Prozent der Einnahmen.

Im Winter schmiedet Kramer aber auch Pläne, was sie im Frühling Neues ausprobieren könnte. Zurzeit überlegt sie sich, einen Streifen Soja für die Edamameproduktion zu ­reservieren.

Edamame sind nichts anderes als die grünen, noch unreifen Sojabohnen, die blan­ chiert werden. «Die geplante Menge wird einfach mal für uns selbst reichen, zum Aus­ probieren», sagt sie. Es steckt jedoch noch viel Potenzial in der kleinen zukunftsträchtigen Bohne. MM

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40 | 15.1.2024 | PSYCHOLOGIE

«Das Selbstvertrauen lässt sich trainieren» Menschen mit einem gesunden Selbstvertrauen ruhen in sich selbst, strahlen Sicherheit aus und wirken anziehend auf andere.

Die Psychologin Andrea Werlin erklärt, wie man es weiterentwickeln kann.

Interview: Nadia Fernández Illustration: Anja Wicki

Andrea Werlin, wenn man auf ­Social Media sieht, wie sich die Menschen gekonnt in Szene setzen, hat man das Gefühl, alle würden nur so vor Selbstvertrauen strotzen.

Stimmt dieser Eindruck?

Nein, das ist ein trügerischer Eindruck, denn auf Social Media wird vor allem das gezeigt, was im Aussen ­eines Menschen geschieht und dazu praktisch nur Positives. Das ergibt ein absolut verzerrtes Bild einer Person, das mit ihrer Wirklichkeit nicht viel zu tun hat. In der Psychologie versteht man unter dem Begriff Selbstvertrauen etwas anderes.

Nämlich?

Selbstvertrauen ist eng an Selbstwirksamkeit gekoppelt. Je häufiger ich ­erlebe, dass meine Handlungen etwas bewirken, etwas in Gang setzen oder verändern können, desto grösser wird mein Selbstvertrauen. Das beginnt schon ganz früh: Wenn ein Baby beispielsweise merkt, dass es von A nach B krabbeln kann, verleiht das seinem Selbstvertrauen einen ­unglaublich grossen Schub.

Ist Selbstvertrauen eher ange-­ boren, oder wird es erworben?

Die heutige Forschung kann dazu noch keine eindeutige Antwort ­geben. Ich denke, es gibt eine angeborene Komponente, die man aber ­sicherlich noch verstärken kann, vor allem in der Kindheit, aber auch später noch.

Wie können Eltern das Selbstvertrauen ihres Kindes gezielt ­fördern?

Eltern sollten ihrem Kind einerseits genug Sicherheit vermitteln, andererseits sollten sie nicht überbeschützend sein, sondern ihm Freiheit ­geben. Sie sollten zulassen, dass ihr Kind Erfahrungen machen und die Welt erkunden kann, dass es beispielsweise etwas Sand auf dem Spielplatz isst oder den Schulweg zu Fuss läuft. Das sind ganz wichtige ­Erlebnisse.

Ist Selbstvertrauen auch eine Frage des Mutes?

Ich würde eher sagen, dass Selbstvertrauen Mut generiert, und Mut schafft wiederum Selbstvertrauen.

Wenn ich weiss, dass ich etwas gut gemeistert habe, kann ich die nächste Aufgabe mit mehr Sicherheit anpacken.

Woran erkennt man, ob jemand ein gesundes Selbstvertrauen hat?

Es sind Menschen, die neue, herausfordernde, vielleicht auch unangenehme Situationen anpacken können, ohne dadurch in Stress zu ­geraten. Ein gewisser Adrenalin-

PSYCHOLOGIE | 15.1.2024 | 41

Oft sind solche Menschen aber nicht besonders empathisch oder sympathisch …

Wichtig ist, dass jemand, der mit viel Selbstvertrauen ausgestattet ist, an­ dere nicht überrollt, sondern sie im­ mer noch respektvoll behandelt. Das ist essenziell. Auf der Welt sollte es Platz haben für alle, für ausführende Menschen genauso wie für selbst­ sichere Macher und Macherinnen.

Gibt es Ereignisse oder Faktoren im Leben eines Menschen, die sein Selbstvertrauen schwächen ­können?

Absolut. Es gibt die sogenannten ­kritischen Lebensereignisse, zum Beispiel eine schwere Krankheit, ein Unfall, eine ungewollte berufliche Veränderung, eine Scheidung oder der Tod eines nahen Angehörigen.

In einem solchen Moment kann jeder Mensch den Boden unter den Füssen verlieren. Wichtig ist, wie er diese schwierige Situation überwinden kann, etwa, indem er sich ­Hilfe bei seinem persönlichen Netzwerk oder bei einer externen Fachperson holt.

schub ­gehört manchmal durchaus dazu und ist nötig, damit wir über­ haupt handeln. Aber selbstbewusste Menschen wissen, was bei ihnen funk­ tioniert und dass sie es schaffen wer­ den. Darum sind sie nicht gestresst.

Können Menschen auch zu viel Selbstvertrauen haben?

In Politik und Wirtschaft finden wir ganz viele Beispiele dafür. Wobei ich sagen muss, dass es auch solche Menschen braucht, die sich durch nichts und niemanden beirren lassen.

Mit ihrer Haltung bewirken sie, dass wir uns als Gesellschaft immer weiterentwickeln.

Wie wirkt sich das Selbstbewusstsein auf unsere Gesundheit aus?

Wenn ich mich selbst gern habe und schätze, achte ich auf mich. Ich ­ernähre mich gesund, bewege mich ­ausreichend und sorge für geistige Aktivitäten. Diese Faktoren können unsere Lebenserwartung um mehrere Jahre erhöhen. Darüber hinaus haben selbstbewusste Menschen

«Selbstbewusste Menschen wissen, was bei ihnen funktioniert und dass sie es schaffen werden.»

Andrea Werlin

eine positive Ausstrahlung, die anzie­ hend wirkt, sodass sie über ein grös­ seres soziales Netz verfügen. Die Vor­ teile zeigen sich auf vielen Gebieten!

Wie kann man sein Selbstvertrauen aktiv fördern?

Das lässt sich zum Glück einfach trai­ nieren. Eine schöne und wirksame Methode ist es, sich jeden Abend drei Dinge zu überlegen – und viel­ leicht auch aufzuschreiben –, die man im Verlauf des Tages gut gemacht hat. Das können ganz unterschied­ liche und auch kleine Sachen sein: Ich habe eine Aufgabe angepackt, die ich lange vor mir hergeschoben habe.

Ich habe mir Zeit genommen und mit der alleinstehenden Nachbarin geplaudert. Ich habe nur einen statt zwei Teller Spaghetti gegessen.

So ­fokussieren wir bewusst auf all die tollen Sachen, die uns jeden Tag gelingen.

Gibt es eine Menschengruppe, die Ihrer Meinung nach mehr Selbstvertrauen an den Tag legen sollte?

Ja, ich denke da vor allem an Haus­ frauen und -männer. Sie leisten jeden Tag so viel für ihre Familien und für unsere Gesellschaft und stehen kaum je im Rampenlicht. Sie alle dürften viel selbstbewusster auftreten im Wissen um ihre grosse Leistung, ­die man­ chen Manager und manche Mana­ gerin überfordern würde. MM Andrea Werlin ist Psychologin MSc bei wepractice.ch in Winterthur ZH; coaching-werlin.ch

Mehr zum Thema auf impuls.migros.ch/selbstvertrauen iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

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SPORTFERIEN | 15.1.2024 | 43

So packst du sicher alles ein 6. Gleich in den Skikleidern anreisen Skijacke und -hose benötigen sehr viel Platz im Gepäck, pack sie darum nicht in den Koffer, sondern zieh die Kleider gleich für die Reise in die Berge an – zumindest die Jacke. Das spart Platz und macht das Gepäck leichter, schliesslich hast du an der Skiausrüstung genug zu tragen.

Ohrenstöpsel, Lippenpomade oder Sonnencreme: Für Ferien in den Bergen geht oft Wichtiges vergessen. Eine Packhilfe in sieben Schritten.

Text: Barbara Scherer

1. Packliste erstellen

4. Mit System packen

Es klingt einfach, ist aber sehr effektiv: Schreib eine Liste, was du alles in die Skiferien mitnehmen willst. Neben Ski, Stöcken, Snowboard, Helm und Thermounterwäsche ge­ hören auch «kleine» Dinge wie Sonnenbrille, Ladegerät fürs Handy oder zusätzliche Hand­ schuhe für den Winterspa­ ziergang. Aktualisiere die Liste nach den Ferien, falls etwas schiefgelaufen ist. So kommt nächstes Jahr alles mit.

Am besten legst du alles auf dem Bett aus, was du einpa­ cken willst, so erhältst du eine Übersicht, was alles mit muss.

«Kleinigkeiten wie Adapter und Lippenpomade sammelt man besser frühzeitig in einer Box, so müssen diese Dinge später nicht zusammenge­ sucht werden», sagt Stadler.

Pack nichts ein, was du in den vergangenen zwei Winter­ ferien nicht gebraucht hast.

Im Notfall besorgst du dir nützliche Dinge in der nächs­ ten Migros oder Apotheke.

Bild: iStockphoto

2. Früh beginnen Am Abend vor der Abfahrt den Koffer schnell packen? Da geht meist etwas vergessen. Besser fängst du einige Tage vorher an.

Was du nicht mehr brauchst, bis es losgeht, legst du bereits in den Koffer oder die Tasche.

So musst du kurz vor Abreise nur noch kleine Dinge wie Deo und Zahnbürste einpacken.

3. Abklären, was schon da ist Ob du Skiferien in der Ferien­ wohnung oder im Hotel verbringst: Kläre vorher ab, was dort bereits vorhanden ist. «So schleppt man nichts Unnötiges wie Bade­ tücher mit und hat mehr Platz für die Skiausrüstung», sagt Sandra Stadler von der Migros-Tochter Interhome.

In ­vielen Wohnungen wird eine Wasch­maschine zur Mit­ benutzung zur Verfügung ­gestellt, so musst du weniger Kleider mitschleppen.

MEHR TIPPS? Jetzt Newsletter abonnieren

7. Ausrüstung mieten Schuhe, Stöcke, dann noch Snowboard oder Ski: Das nimmt ziemlich viel Platz weg.

«Wer mietet, kann dem Pro­ blem Abhilfe schaffen», so Stadler. Bei vielen Sportshops kannst du auch Jacken, Hosen und Helme mieten.

Koffer und Taschen für die Skiferien bei der Migros

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3 5. Am Ende noch mal kontrollieren Fertig eingepackt? Check den Koffer oder die Tasche noch mal. Schau die Checkliste zur Sicherheit durch, ob du wirk­ lich nichts vergessen hast.

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44 | 15.1.2024 | FILM

Als Skilehrer in Killington (USA) kam Stefan ­Zürcher (links) 1966 erstmals in Kontakt mit ­Skiakrobatik.

Der James Bond von Wengen Ein Sprung über eine Gletscherspalte, mit den Ski auf einem fahrenden Auto landen und halsbrecherische Unfälle mit dem Schneemobil bauen: Stefan Zürcher hat bei zehn James-Bond-Filmen mitgewirkt und dabei spektakuläre Stunts hingelegt.

Der Bösewicht auf dem Schneemobil rast einen Hang hinunter, James Bond verfolgt ihn auf Ski, hakt ein Seil an dessen Gürtel ein, und der Schurke wird über eine Eiswand geschleudert.

James Bond setzt sich aufs Schneemobil und düst davon.

38 Jahre später sitzt dieser Filmschurke vor einem Tee in Interlaken BE und erinnert sich an die Szene aus «A View To A Kill» (1985). «Das war einer meiner letzten Einsätze als Stuntman», sagt Stefan Zürcher.

Er hat über 50 Jahre lang im Filmbusiness gearbeitet und war bei zehn Bond-Filmen dabei.

Und er ist der Einzige, der mit jedem Bond-Darsteller gearbeitet hat, nur Sean Connery hat

er als Bond verpasst. Dafür hat er mit ihm einen anderen Film gedreht, «Five Days One Summer» (1982).

Kampf gegen das Vergessen

Über seine Erlebnisse im Filmgeschäft hat der 78-Jährige ein Buch geschrieben. «Ich wollte wissen, ob mein Gedächtnis noch richtig funktioniert», sagt Zürcher. Denn 2020 erlitt er ­einen Hirnschlag, und im Rahmen einer Untersuchung

wurde bei ihm ein Hirntumor in der Grösse einer Mandarine entdeckt. Nach einer Gehirnope­ration kämpfte sich Zürcher zurück, lernte wieder gehen und kaufte sich die DVDs von allen Filmen, bei denen er mitgearbeitet hatte. «Ich konnte mich noch an alle Namen erinnern, und mir kamen viele Anekdoten in den Sinn. Da beschloss ich, alles in einem Buch festzuhalten.»

Aufgewachsen ist Zürcher im Berner Oberland, in Wengen. Als

Das Buch «Im ­Geheimdienst von James Bond» gibt es für Fr. 52.– bei exlibris.ch.

Bilder: Alpine Films (3) Dölf Reist, EON Productions Limited

Text: Rahel Schmucki

FILM | 15.1.2024 | 45

Auto landen könne. «Ich sagte einfach Ja und hoffte, dass ich mich dabei nicht verletzen ­wür­de», erinnert er sich. Er hatte im Skispringen ja auch schon Übung. Bereits nach dem zwei­ ten Sprung klappte der Stunt, und Zürchers Ruf als waghal­siger Stuntman war gefestigt.

Der Mann für die Schneeszenen

er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter. Weil sein V ­ ater als Ma­ schinist in der Umformerstation der Wengernalpbahn im selben Haus arbeitete, in dem die Fami­ lie wohnte, durften die Kinder bei ihm bleiben. «Das war ein riesiges Glück, wenn man be­ denkt, dass das die Zeit der Ver­ dingkinder war», sagt er.

Der ­Vater hatte tagsüber we­ nig Zeit für seine Kinder, und so verbrachte Stefan Zürcher seine Freizeit in der Natur, im Winter auf den Ski oder bei ­seinem Grossvater, der weit ge­ reist war. Dieser hatte als Con­ cierge ge­arbeitet und sprach vier Sprachen. «Mein Grossvater zeigte mir, dass es nicht nur die Schweiz gibt und dass man auch träumen darf.»

Als Zürcher mit 19 Jahren die Lehre als Elektromechaniker abgeschlossen hatte, packte er seine Chance und zog mit zwei Freunden nach Toronto in ­Kanada. Dort arbeitete er im Sommer in einer Fabrik, und im Winter zog es ihn als Skilehrer in die USA nach Killington (Ver­ mont) und Vail (Colorado), wo er verschiedene Skiakrobaten

Abseilen auf dem Morteratschgletscher in «Five Days One Summer» (oben links); auf dem Schneemobil für «A View To A Kill» (oben rechts); ­ mit Pierce Brosnan (rechts) bei «The World Is Not Enough» (oben)

kennenlernte. Er versuchte sich selbst an den Tricks. «Wir haben damals alles ausprobiert, kein Sprung war uns zu gefährlich.

Eine spannende Zeit war das.»

Zurück ins Berner Oberland

Nach drei Jahren, im Spätsom­ mer 1968, rief ihn sein Vater an. Im Nachbarort gebe es ein Casting für verrückte Skifahrer, ­denen kein Hang zu steil und keine Aktion zu gefährlich sei.

Die Bond-Verfilmung «On Her Majesty’s Secret Service» im Winter 1968/1969 war für Zürcher wie geschaffen, und für ihn war schnell klar: «Das ist meine Chance. Am nächsten Tag sass ich bereits im Flieger und reiste zurück ins Berner Oberland.» Zürcher wurde für den Film engagiert, ohne auch nur vorfahren zu müssen. Bei diesem ersten Dreh merkten die Produzenten sehr schnell,

dass er nicht nur über Gletscher­ spalten springen konnte, son­ dern auch gut Englisch sprach.

Er wurde neben seinen Stunts auch als Übersetzer und Koordinator für die deutschen und ­englischen Teams eingesetzt.

«Ich war beim Dreh immer da­ bei, weil mich das alles inte­ ressiert hat.» So sei er stets zum richtigen Zeitpunkt am richti­ gen Ort gewesen, sagt er im Rückblick.

Nach dem ersten Bond-Film ging für Zürcher alles Schlag auf Schlag. Er verpasste seine erste Filmpremiere, weil er bereits am Set von «Downhill Racer» (1969) war. Zürcher doubelte dort Hollywoodstar Robert Redford bei riskanten Skiabfahrten. Danach kam gleich die Anfrage für «Monte Carlo Rally» (1969). Am Telefon wurde Zürcher gefragt, ob er auf Ski nach einem 40-Me­ ter-Sprung auf einem fahrenden

Das Filmbusiness interessierte Zürcher immer mehr, und er ­bekam zudem Jobs in anderen Funktionen, auch in Filmen, die nicht auf der Skipiste spielten.

So war er bei «Cabaret» (1972) mit Liza Minelli als Second ­Assistant Director dabei und ­ebnete für den Film «Ishtar» (1987) in der Sahara Dünen ein, weil die Regie das so wollte.

Er organisierte auch den Dreh des Films «The Golden Com­ pass» (2007) auf dem Grindel­ waldgletscher.

Trotzdem liess ihn die BondFamilie nie los, immer wieder wurde er von der Produzenten­ familie angefragt. Barbara ­Broccoli, die die Bond-Produk­ tion von ihrem Vater Albert R. Broccoli übernahm, nannte ihn nur «Stefan the Snowman».

«Spectre» (2015) wurde zu seinem letzten Bond, ja zu ­seinem letzten Film überhaupt.

Da stand Zürcher aber nicht mehr auf den Ski, sondern sorgte als Schneeexperte dafür, dass Pisten und Strassen richtig prä­ pariert waren und das Setting stimmte. Während einer rund achtminütigen Szene verfolgt Bond mit e­ inem Propellerflugzeug die B ­ ösewichte, die in Range Rovern in einer verschneiten Landschaft unterwegs sind.

Die Autos rasen eine Wald­ schneise hinab, das Flugzeug hinterher, es verliert dabei seine Flügel und das Fahrwerk, fliegt durch eine Scheune, crasht mit einem Range ­Rover und ex­ plodiert. «Das war einer meiner Höhepunkte im Filmbusiness», sagt der «Snowman». MM

46 | 15.1.2024 | KOLUMNE

Ein liebevolles Zuhause ohne Mama

DER ANDERE BLICK «Mama, ich ziehe aus! Auf einen Bauern­ hof. Mit meiner Frau und un­ seren Kindern. Ohne dich!»

Es war nicht das erste Mal, dass mein 18-jähriger Sohn über das Ausziehen gesprochen hatte.

Seit zwei Jahren äusserte er immer wieder den Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen. Mein Sohn braucht zwar Hilfe in allen Lebensbereichen. Doch er sehnt sich nach Autonomie. Ich freue mich über diesen Entwicklungs­ schritt, es macht mich aber auch traurig. Im Gegensatz zu ihm weiss ich, dass er nicht so auto­ nom leben kann. Und ich mache mir Sorgen, ob er ohne mich ­zurechtkommen wird.

Seinen Wunsch im Hinterkopf versuche ich aber, einen Ort zu

finden. Ich habe eine Liste mit Kriterien erstellt. Zuoberst: ein Zuhause mit liebevoller Atmo­ sphäre, Betreuungspersonen, die ihre Arbeit kompetent ma­ chen, eine Arbeits- und Wohn­ form, die seiner Behinderung gerecht wird, eine Tätigkeit, die ihm Freude bereitet und seinen Fähigkeiten entspricht – am besten mit Tieren –, angenehme und freundliche Mitbewohner, und wenn möglich sollte der neue Wohnort nicht weiter als 60 Minuten von uns entfernt sein, da er Wochenenden und Ferien daheim verbringen wird.

Die Beraterin einer Behinder­ ten-Fachstelle warnte mich, es gebe sehr wenige Plätze, die den Bedürfnissen meines Soh­ nes gerecht werden könnten.

Sie meinte, ich müsse Kompro­

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KOLUMNE | 15.1.2024 | 47

misse machen. Doch worauf könnte mein Sohn verzichten?

Die Frage überfordert mich.

Ich fühle eine enorme Verantwortung und zugleich die Angst, keinen passenden Wohnplatz für ihn zu finden.

Ich beschränke die Suche auf Orte, die die Betreuung von Menschen mit ähnlichen Beeinträchtigungen in ihr Leitbild eingebunden h ­ aben. Ich besichtige mehrere Institutionen, und meine Verunsicherung wächst.

In einer Wohngruppe wäre mein Sohn der Einzige, der die Lautsprache spricht. In einer anderen sind die Räume kalt und un­gemütlich, sein zukünftiges Zimmer kaum grösser als eine Putzkammer. Ein Betreuer erklärt mir gar, dass mein Sohn allein duschen müsste.

Doch zum Glück gibt es auch ein paar positive Beispiele.

Orte, die das Gefühl eines liebevollen Zuhauses ver­mitteln.

Mein Sohn wird zum Probewohnen eingeladen, und dann fällen wir die Entscheidung: Er wird ausziehen. Nicht auf ­einen Bauernhof, aber an einen Ort, an dem er tagsüber mit Tieren arbeiten kann. Er wird nicht verheiratet sein, aber das Mädchen, in das er sich in der Schule ­verliebt hat, lebt ebenfalls dort. Sie werden keine eigenen K ­ inder haben, aber sie fühlen sich jetzt schon als Eltern von zehn Puppen­ kindern. Er wird nicht allein ­leben, aber ohne mich.

Hoffentlich erfährt er dort die Fürsorge und Liebe, die er verdient. MM

Sara Satir (44) wünschte sich früh eine Familie.

Ihr erster Sohn Cem (19) kam mit einer Behinderung zur Welt – alles wurde ­anders als im Traum.

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48 | 15.1.2024 | GESELLSCHAFT

Angemessen kondolieren Bei Trauerfällen im Bekanntenkreis fällt es vielen Menschen schwer, ihr Beileid auszusprechen.

Mit diesen Tipps triffst du den richtigen Ton. Text: Jörg Marquardt

Wann soll ich kondolieren?

Bei der ersten Begegnung mit dem trauernden Menschen oder wenn du dazu bereit bist. Ein ­guter Zeitpunkt sind die ersten Tage nach dem Erscheinen der Traueranzeige. Es gibt keine Anzeige? Dann lasse dir den Todesfall zuerst aus dem Umfeld der verstorbenen Person bestätigen.

Mündlich oder schriftlich?

Hattest du vorher schon einen persönlichen Austausch mit der trauernden Person, wäre ein Anruf oder ein Besuch eine schöne Geste (unbedingt vorher ankündigen). Sonst empfiehlt sich eher eine schriftliche Kondolenz.

Egal wie du dein Beileid bekundest – Hauptsache, es ist dir ein echtes Bedürfnis. Trauernde merken sofort, wenn du nur aus Förmlichkeit kondolierst.

Kondolieren trotz Streit?

In der Trauer sollte das Verbindende im Vordergrund stehen.

Indem du kondolierst, nimmst du Anteil an einer existenziellen Erfahrung – unabhängig von ­eurem Konflikt. Fasse dich im Kondolenzschreiben möglichst kurz und nutze es nicht für einen Aussöhnungsversuch. Dafür gibt es andere Möglichkeiten.

Vorher überlegen, was man sagt – oder nicht?

Fühlst du dich dadurch sicherer, ist es okay. Letztlich lebt die Kondolenz aber davon, dass du dich auf dein Gegenüber einlässt. Es geht nicht darum, etwas ­Gescheites zu sagen, sondern mitzufühlen. Mit spontanen Worten bringst du deine Verbundenheit besser zum Ausdruck als mit einem aufgesagten Text.

Oft genügt eine Geste, etwa ein Händedruck.

Kondolieren via Whatsapp?

Das ist eine Frage der Genera­ tion. Gerade bei den Jüngeren läuft ein Grossteil der Kommunikation über soziale Medien – insofern ist es nur konsequent, auch auf diesem Weg zu kondolieren. Entscheidend ist, dass du mit der Empfängerin oder dem Empfänger schon vorher über diesen Kanal kommuniziert hast.

GESELLSCHAFT | 15.1.2024 | 49

Wie lang?

Unpassende Formulierungen?

Verzichte auf religiöse Aussagen, wenn du nicht weisst, ob deine Überzeugungen geteilt werden.

Floskeln wie «Die Zeit heilt alle Wunden», «Das Leben geht ­weiter» oder «Der Tod gehört zum Leben» sind unpassend, weil sie der Verlusterfahrung nicht gerecht werden. Auch ­Appelle («Du musst jetzt stark sein!») sind nicht hilfreich.

Bild: Getty Images

Was soll ich schreiben?

Trauerkarten – noch zeitgemäss?

Auf jeden Fall. Sie werden auf­ merksam gelesen, wenn auch oft erst nach der akuten Trauer. ­Viele Hinterbliebene holen die Karten am Jahresgedenktag ­hervor, um Erinnerungen an die verstorbene Person aufleben zu lassen. Am besten verwendest du Karten ohne aufgedruckte Sprü­ che. Sie tönen oft floskelhaft oder sind unpassend, zum Beispiel ­religiöse Sprüche für eine Person, die nicht gläubig ist.

Immer von Hand?

Eine handschriftliche Kondolenz wirkt persönlicher. Zur Not tut es aber auch ein mit dem Com­ puter geschriebener Brief, etwa dann, wenn man eine schwer ­leserliche Handschrift hat.

Ein guter Einstieg nimmt ­ ezug auf den Anlass: «Mit B ­Bestürzung habe ich vom Tod ­Ihres Vaters erfahren.» Oder: «Die Nachricht vom Tod deiner Schwester macht mich sehr ­traurig.» Damit drückst du deine ehrliche Betroffenheit und ­Anteilnahme aus. Die eigene Überforderung mit der Situation darf ruhig anklingen, etwa bei ­einem plötzlichen Todesfall: «Der Unfall deines Sohnes ist für mich unfassbar.» Oder: «Es fällt mir schwer zu begrei­ fen, dass deine Mutter so plötz­ lich verstorben ist.»

Anschliessend bekundest du dein Beileid, zum Beispiel: «Ich spreche dir/euch mein auf­ richtiges Beileid aus.» Verwende «mein herzliches Beileid» nur bei Nahestehenden, sonst wirkt die Formulierung zu über­ schwänglich – und eben nicht mehr aufrichtig.

Nun bietet sich Raum für eine Würdigung der verstorbenen Person oder eine besondere Er­ innerung an sie: «Ich werde nie vergessen, wie wir …»

Für den Schluss kannst du dich an diesem Satz orientieren: «Ich bin in Gedanken bei dir/ euch und wünsche dir/euch viel Kraft.»

Stehst du den Hinterbliebenen nicht sehr nahe, solltest du dich eher kurzfassen. Vermeide es, deine Gefühle auf dein Gegen­ über zu projizieren. Sätze wie «Ich weiss genau, wie du dich fühlst» können als anmassend empfunden werden.

Geld beilegen?

In manchen Regionen und ­Kulturkreisen ist diese Geste ­üblich, ausserhalb löst du damit schnell Befremden aus. Bist du unsicher, wie eine Geldspende ankommt, verzichte lieber da­ rauf. Alternativ kannst du zum Beispiel e­ inen Trauerstrauss versenden. Legst du Geld bei, dann ­immer mit konkretem ­Verwendungszweck (etwa «für Weihnachtsgrabschmuck»).

Ich habe kondoliert – und jetzt?

Wenn du eine persönliche Be­ ziehung zur trauernden Person hast, kannst du dich nach der ­Beerdigung bei ihr melden – am besten vier bis sechs Wochen später, wenn der erste Schock vorüber ist. Dann wird häufig die Lücke, die der verstorbene Mensch hinterlässt, stark spür­ bar. Nebst einem Anruf bietet sich die Einladung zu einem ­Kaffee an. Besuche solltest du immer vorher ankündigen.

Die Tipps stammen von Erika SchärerSantschi, Präsidentin des Vereins Krisen- und Trauerbegleitung Schweiz.

Die Trauerbegleiterin mit eigener Praxis in Thun BE ­arbeitet als Dozentin und Referentin im ­Bereich Palliative Care.

Sie ist Co-Leiterin des ersten Weiter­ bildungsstudiengangs in Krisen- und Trauerbegleitung an der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) Wallis.

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LESERAKTION | 15.1.2024 | 51

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LESERANGEBOT Unterwegs auf den Lofoten (oben), am Nordkap (unten links) und bei einem Geysir des Golden Circle

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Programm vom 10. bis 22. Juni Tag 1: Flug nach Tromsø, Einschiffung, die Norwegian Star legt um 20 Uhr ab Tag 2: Leknes/Lofoten, von 10 bis 19 Uhr Tag 3: Hammerfest, von 12 bis 23 Uhr Tag 4: Alta, von 7 bis 18 Uhr Tag 5: Honningsvåg und Nordkap, von 7 bis 1.30 Uhr (Folgetag) Tag 6: erholsamer Tag auf See Tag 7: Longyearbyen/Spitzbergen, von 9 bis 2 Uhr (Folgetag)

Tage 8 und 9: erholsame Tage auf See Tag 10: Ankunft in Island; Akureyri, von 9 bis 21 Uhr Tag 11: Isafjördur, von 9 bis 18 Uhr Tag 12: Reykjavik, Ausschiffung am Morgen. Danach erleben Sie auf Ihrer Tagestour den berühmten «Golden Circle» mit den drei Sehenswürdigkeiten Þingvellier-Nationalpark, dem Geysir-Geothermalgebiet und dem Gullfoss-Wasserfall.

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15.1.2024 | 53

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ig el M s Ba

Junger Schweizer Jazz Alle zwei Jahre fördert der Verein Suisse Diagonales Jazz den ­jungen Schweizer Jazz mit einer Konzertreihe. Im Januar und Fe­bruar spielen zehn Jazzformationen aus allen Sprachregionen der Schweiz insgesamt 80 Konzerte bei 29 Veranstaltern in allen Winkeln des Landes.

Das «European Jazz Meeting», von links: Martin Sasse, Max Ionata, Frits Landsbergen und Dominik Schürmann

Musikalische Abende im Frühling Mit dem «European Jazz Meeting» kommen am 8. März vier internationale ­ Jazz-Grössen nach Münchenstein. Ihr Konzert macht den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Konzerten im Restaurant Seegarten im Park im Grünen.

Bilder: colorsandgrays.com; zVg

auf den Kölner Martin Sasse, derzeit einer der gefragtesten Jazzpianisten. Die vier Musiker aus der Schweiz, Italien, Deutschland und den Niederlanden verbindet eine Leidenschaft für Swing-Musik und starke Melodien, ganz nach Duke Ellingtons Motto «It Don't Mean a Thing If It Ain't Got That Swing».

Konzerte zweimal im Monat

Das «European Jazz Meeting» präsentiert an ihrem einzigen Konzert in der Nordwestschweiz ein Repertoire aus ­vorwiegend für die Band komponierten Musikstücken.

Für das Konzert der Band ­Okwok am Mittwoch, 14. Fe­­­b­ruar, im The Bird’s Eye Jazz Club ­verlost die Migros Basel 5 × 2 ­Tickets.

Mehr Infos: diagonales.ch

Text: Luzia Schmid

Das Quartett «European Jazz Meeting» entstand aus einer intensiven Zusammenarbeit des Basler Jazzbassisten Dominik Schürmann mit dem Tenor­ saxophonisten Max Ionata aus Rom. Die beiden haben in den vergangenen drei Jahren das Album «Moons Ago» produziert und sind in zahlreichen Jazzclubs aufgetreten. Aus der musikalischen Freundschaft entstand der Wunsch nach ­einer internationalen Forma­ tion. Max Ionata zog seinen langjährigen Musikerfreund, den niederländischen Schlagzeuger Frits Landesbergen, ­hinzu. Am Piano fiel die Wahl

In der Region Basel finden an folgenden Orten Konzerte statt: Jazzcampus Club, Basel 7. 2. Emilio Giovanoli Quintet/ Matthieu Mazué Trio The Bird’s Eye Jazz Club, Basel 13. 2. Lea Gasser 5tet; 14. 2. Okwok; 15. 2. Muralim; 16. 2. Arbre; 17. 2. Ravi Ramsahye Prototype ­Kulturscheune, Liestal 19. 1. Knobil/Muralim; 20. 1. Lea ­Gasser 5tet

Das Konzert am 8. März macht den Auftakt zu einer Reihe von musikalischen Frühlingsabenden im Park im Grünen.

Zweimal im Monat werden dort Künstlerinnen und Künstler auftreten und für stimmungsvolle Abende sorgen.

Neben den Tickets für das Konzert am 8. März können auch «Dinner & Jazz»-Tickets (inklusive Dreigang-Menü) ­reserviert werden. MM

Tickets für Konzert und Dinner gibt es hier:

Verlosung Konzerttickets für ­Okwok am 14. 2.

Teilnahme: E-Mail mit ­Stichwort «Jazz» an verlosung@migrosbasel.ch

Okwok, v. l.: Daniel Hernandez, Xavier Kaeser und Loïc Baillod

54 | 15.1.2024 | MIGROS BASEL

In der «Kalten ­Küche» der Cuisine artisanale in Münchenstein werden täglich rund 8000 Brötchen belegt.

Fleissige Hände, die kaum einer kennt Warme Gerichte, Beilagen, Salate, Sandwiches: In der Cuisine artisanale der Betriebs­zentrale der Migros Basel wird dafür gesorgt, dass die Gastro­betriebe täglich frische Speisen anbieten können.

Text und Bilder: Luzia Schmid

Die wenigsten wissen, dass in der Betriebszentrale der Migros Basel in Münchenstein – dort, wo die Genossenschaft ihren Sitz und ihre Büros hat – von früh morgens bis abends spät ge­ kocht wird, Gerichte zubereitet, Salate gemischt und Brötchen bestrichen werden. 54 Frauen und Männer kümmern sich in den Produktionsküchen «Warme Küche» und «Kalte Küche» da­ rum, dass nicht nur die Migros­ Restaurants und die Take-Aways den ganzen Tag frisch zuberei­ tete Speisen anbieten können, sondern auch der Migros Basel

Catering Service seine Events beliefern oder belegte Partybrote und Platten in den Filialen der Region Basel und Jura abge­ holt werden können.

Lieferung sogar in der Nacht

In den beiden Grossküchen werden Gerichte und Beilagen gekocht, Zutaten bereitgestellt und zweimal täglich – nachts um vier Uhr und im Lauf des Nachmittags – an die Gastrobe­ triebe geliefert. In Lager und Kühlräumen warten Eier, Spargeln, Thunfisch, Mais oder Brötchen darauf, verarbeitet

zu werden. «Von gewissen Pro­ dukten bestelle ich gleich einen ganzen Container», erklärt Markus ­Burkard, Leiter der Cuisine ­artisanale, und veran­ schaulicht die Mengen, die für die Produktion benötigt werden: Während der Hoch­saison pro Woche rund 22 000 Eier, 300 bis 400 Kilogramm Rauchlachs und eine ­Badewanne gefüllt mit Mayonnaise.

Die Cuisine artisanale ist das Herzstück der Lebensmittelpro­ duktion der Mi­gros Basel. Mit ihren drei Pfeilern Salate, Sand­ wiches und belegte Brötchen

15.1.2024 | 55

s ro

ig el M s Ba KULTURPROZENT

Voting für Freundschaftsprojekte

Francis Wegerich, Mitarbeiter in der Cuisine ­artisanale, bereitet die ­belegten Brote für den Transport in die Filialen vor.

ten Hygienebedingungen. Im Raum herrschen das ganze Jahr hindurch 16 Grad, was im Win­ ter etwas frisch, im Sommer ­angenehm sein kann. Die Mit­ arbeitenden aus etwa zehn ­verschiedenen Nationen sind ein eingespieltes Team.

Fast schon eine Manufaktur

erwirtschaftet die kalte Küche den Löwenanteil an deren Produk­tionsausstoss. Ein Klas­ siker der Migros Basel sind die belegten Brötchen: «In keiner anderen Genossenschaft werden annähernd so viele gegessen», sagt Burkard schmunzelnd.

Keine Schinkenbrötchen

Gut möglich, dass die Art der Herstellung der Grund dafür ist.

Im Gegensatz zu den üblichen belegten Brötchen werden sie nicht geliert. Durch das Gelieren sehen sie zwar länger frisch aus, die Migros Basel setzt jedoch

auf tatsächliche Frische und produziert deshalb auch keine Schinkenbrötchen. «Wir halten seit Jahren an unseren Rezep­ turen fest», sagt Burkard. Neben der Frische trägt auch die Viel­ falt zum Erfolg bei. Die Kund­ schaft kann zwischen 15 ver­ schiedenen Sorten wählen. In der kalten Küche entstehen jährlich über zwei Millionen be­ legte Brötchen, pro Tag sind das rund 8000 Stück. Abgesehen von der Unterstützung durch eine Bebutterungs- und eine Etiket­ tiermaschine g­ eschieht alles in Handarbeit und unter strengs­

Neben belegten Brötchen wer­ den in der kalten Küche auch Sandwiches und Salate für die Gastrobetriebe sowie Teil­ sortimente aus dem Bereich Daily produziert und an die Mi­ gros-Basel-Supermärkte gelie­ fert. So auch die beliebten Baba­ Cous-Produkte, bei denen Dips, Salate und Falafel zu reichhal­ tigen Mahlzeiten zusammen­ gestellt werden. Insgesamt wer­ den 45 einzelne Zutaten in der ­Cuisine artisanale hergestellt und zu verschiedenen Gerichten kombiniert. Durch die eigene Produktion und die kurzen Wege in der kleinen Genossen­ schaft ist die Frische der Pro­ dukte stets gewährleistet. «Wir betreiben hier Systemgastrono­ mie – einfach auf eine besondere Art», sagt Markus Burkard.

«Wir sind ein Hybrid mit Manu­ fakturcharakter.» MM

Das Migros-Kulturprozent setzt sich für den gesellschaft­ lichen Zusammenhalt in der Schweiz ein und lädt mit der #freundschaftsinitiative die Bevölkerung ein, soziale Beziehungen zu pflegen. Freundschaften spielen eine zentrale Rolle in allen Lebenslagen.

Denn unser soziales Netz bietet nicht nur Rückhalt und dient ­unserem Wohlbefinden – es fördert auch die Toleranz, das Verständnis und die Vielfalt. Mit dem Ideenwettbewerb der #freundschaftsinitiative wurden im ­Oktober des vergangenen Jahres Projektideen gesucht, die die Möglichkeit bieten, neue Freundinnen und Freunde zu finden, bestehende Kontakte zu pflegen und langjährige Beziehungen zu stärken.

Von 67 eingegangenen Projektideen schafften es 15 in die engere ­Auswahl – zwei davon aus der Region Basel. In einem öffentlichen Voting kann nun bis 21. Januar mitbestimmt werden, welche davon um­gesetzt werden. Die zehn ­be­liebtesten ­Projekte werden unterstützt.

Abstimmen auf: engagement.migros.ch/ de/freundschaft

migros-engagement.ch

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3. Tag, Freitag 19. April 2024 – Amsterdam & Keukenhof Amsterdam beeindruckt mit seinen Grachten, malerischen Zugbrücken und den zahlreichen Giebelhäusern und Türmchen. Wir laden Sie zu einer romantischen Grachtenfahrt (*) und betrachten die Höhepunkte vom Wasser aus. Am Nachmittag unternehmen wir einen schönen Ausflug zum Keukenhof-Frühlingsgarten (*). Jedes Jahr bezaubern Millionen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen die Besucher – geniessen Sie die unglaubliche Blütenpracht!

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4. Tag, Samstag 20. April 2024 – Rotterdam & Blumenkorso Rotterdam erwartet uns heute Vormittag zu einer spannenden Stadtführung (*). Am Nachmittag besuchen wir den Höhepunkt des holländischen Frühlings, den weltberühmten Blumenkorso zwischen Nordwijk und Haarlem (*). Bestaunen Sie die herrlich geschmückten Blumenwagen und geniessen Sie die einmalige Atmosphäre!

Im Anschluss bringt uns der Bus zu unserem Schiff, das in Dordrecht ankert.

5. Tag, Sonntag 21. April 2024 – Arnheim & Freilichtmuseum Noch vor dem Frühstück legen wir im schönen Arnheim an. Die Geschichte der Hauptstadt von Gelderland reicht weit zurück und ist sehr bewegt. Freuen Sie sich auf eine kurze Stadtführung und dann auf den Besuch im grössten Freilichtmuseum der Niederlande. Am Nachmittag können Sie nochmals das schöne Bordleben geniessen.

6. Tag, Montag 22. April 2024 – Heimreise Nach dem Frühstück nehmen wir Abschied von der freundlichen Crew unseres Schiffes und treten die Heimreise an.

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UNSERE LEISTUNGEN & $ # $%&

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RÄTSEL | 15.1.2024 | 61

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4× Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

1 In welchem Kanton befindet sich das Schloss Habsburg?

K Aargau

W Schwyz

T Uri

2 Was bedeutet Steuerbord in der Seemannssprache?

L links

U rechts

P vorne

3 In welcher Stadt befindet sich der Trevi-Brunnen?

D Lugano

F Madrid

E Rom

4 Wann gewann Simon Ammann sein erstes Olympiagold?

B 1996

R 2002

V 2010

BURSCHEN CHERUBIN MUEHELOS ALLESAMT ANAMNESE SCHAMPUS RASCHELN HELLENEN GENEROES NUSSECKE

4

5

C 2 1 3

Lösungswort 1

2

3

4

5

5 Wer hat das «Chupa-Chups-Logo» entworfen?

C Mario Botta

F Giorgio Armani

B Salvador Dalí

6 Wo steht die älteste Holzbrücke Europas?

I

Luzern

S Hamburg

W Paris

7 In welchem Jahr wurde der Euro als Bargeld eingeführt?

P 1999

S 2002

Schiffe versenken Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

N 2005

1 3 1 2 2 1 3 2 1 4

Lösungswort

So nehmen Sie kostenlos teil Quiz: www.migmag.ch/quiz Paroli: www.migmag.ch/paroli Teilnahmeschluss: Sonntag, 21.1.2024, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite Lösungen und Gewinner der letzten Ausgaben: www.migmag.ch/raetsel

3 1 0 3 3 1 2 2 4 1

62 | 15.1.2024 | MEINE WELT

STECKBRIEF Pascal H ­ éritier (56) ist ­gelernter ­Baumaler.

Weil er eine Farballergie ent­wickelt hatte, musste er den Beruf wechseln.

Vor elf Jahren ist er Müllmann g­ eworden. Im ­Moment a­ rbeitet er für die Firma Luginbühl & Cie SA, die im Auftrag der Gemeinde Sion den ­Abfall einsammelt.

12 MÜLLMANN

Pascal Héritier Der Walliser sammelt in Sion Abfall ein.

Wie sein Job ihn zum Mülltrennen gebracht hat und warum er lieber im Winter arbeitet.

Text: Pierre Wuthrich Bild: Sedrik Nemeth

MEINE WELT | 15.1.2024 | 63

1 Was gefällt Ihnen an

­Ihrem Beruf?

Ich schätze es sehr, dass ich draussen an der frischen Luft ­arbeite. Ich könnte nicht mehr drinnen arbeiten. Die Zeit hinten am Abfallwagen vergeht sehr schnell; man kommt gar nicht dazu, sich zu langweilen. Zudem herrscht unter den Kollegen eine gute Atmosphäre, und der Chef ist nett.

2 Was gefällt Ihnen weniger?

Ich finde es schade, dass es Menschen gibt, die Papier und Karton auf der Strasse liegen lassen, obwohl es keine 100 Meter entfernt eine Sammelstelle gibt.

Es kostet nichts, seinen Müll an den vorgesehenen Stellen zu entsorgen. Und man kann auch nicht sagen, man habe es nicht gewusst. Denn die Anweisungen sind klar und werden uns jedes Jahr mitgeteilt. Bis jetzt ist es noch unsere Aufgabe, diesen Müll einzusammeln, aber das könnte sich in Zukunft ändern.

Das wäre nicht schlecht, da es sich dabei oft um grosse Kisten voller Papierkram handelt.

Das wird schnell sehr schwer.

3 Wie sieht ein typischer

­Arbeitstag aus?

Die Arbeit beginnt um 6.50 Uhr, und wir machen gegen 17 Uhr Schluss, wenn die Tour beendet ist. Je nach der gesammelten Menge müssen wir den Abfallwagen mehrmals am Tag in ­einer Kehrichtverbrennungs­anlage in Sion leeren, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen.

4 Fahren Sie den Abfallwagen

manchmal auch selbst?

Nein, ich habe keinen Führerschein. Aber selbst wenn ich einen hätte, wäre es nicht möglich: Diejenigen, die hinten am Wagen arbeiten, können den Platz nicht mit dem Fahrer tauschen.

Die Rollen sind klar definiert.

5 Welchen Abfall sammeln

Sie ein?

Ich sammle Haushaltsabfälle, aber auch Kompost, Papier und Karton. Dazu stehe ich hinten auf dem Abfallwagen, der durch die Strassen der Stadt Sion und durch mehrere Dörfer in der Umgebung fährt.

7 Wie viele Kilogramm Abfall

6 Ist es im

Winter härter, Abfall einzusammeln?

Nein, im Gegenteil. Ich bevorzuge diese Jahreszeit.

Es ist zwar kalt, aber man kann sich ja warm anziehen. Im ­Sommer kann es sehr heiss werden, und die Gerüche sind stärker.

Die Touren sind auch länger, da wir mehr ­Kompost einsammeln ­müssen ­ und d ­ eshalb öfter ­anhalten.

sammeln Sie pro Tag? Ein Wagen transportiert täglich zwischen 15 und 20 Tonnen Abfall.

8 Wie befördern Sie den Abfall

eigentlich in den Wagen?

Es gibt zwei verschiedene Arten.

Hausmüll- und Kompostcontainer heben wir mit den Hub­gabeln des Abfallwagens an und kippen den Inhalt in die Wagenmulde.

Bei Papier und Karton h ­ eben wir halbunterirdische Container, ­sogenannte Moloks, mit einem Kran hoch. Wenn sie sich in der Luft befinden, positionieren wir sie mit einem Seil über dem ­Wagen und entleeren sie dann.

9 Ist Ihr Beruf gefährlich?

Nein. Wenn man sich an alle ­Sicherheitsvorschriften hält, sollte nichts schiefgehen. Es ist zum Beispiel wichtig, dass wir Schutzschuhe tragen. Und wenn sich ein Molok in der Luft be­ findet, müssen wir einen Helm aufsetzen. Ich hatte übrigens noch nie einen Unfall.

10 Entsorgen Sie Abfall heute

ökologischer?

Ja, das ist so. Als ich noch nicht in dieser Branche tätig war, habe ich den Abfall viel weniger sortiert als heute. Aber jetzt bin ich ein guter Schüler.

11 Würden Sie diese Arbeit

­weiterempfehlen?

Warum nicht? Aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass es eine körperlich anstrengende Arbeit ist. Allein die Tatsache, dass man an einem Tag mehrere 100-mal auf das Trittbrett rauf- und wieder runtersteigt, ist sehr anstrengend.

12 Sind die Menschen für Ihre

Arbeit dankbar?

Das ist unterschiedlich. Einigen ist es völlig egal, andere schimpfen, weil man an diesem oder jenem Tag nicht vorbeigekommen ist. Aber im Grossen und Ganzen sind die Menschen höflich, und viele danken uns für die ­Arbeit, die wir leisten. Dadurch fühle ich mich nützlich.

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