Migros magazin 03 2015 d bl

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VON UNS. VON HIER.

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IN ZAHLEN

er der Vater von Handy sei, könne man nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, erläutert der Migros-Genossenschafts-Bund, «mit grösster Wahrscheinlichkeit Hanspeter Spohn, der damals für die Abteilung Waschen, Papier, Kosmetik verantwortlich war». Zu 100 Prozent sicher ist, dass der Erfinder einen Coup gelandet hat. Das «Handabwaschmittel für glanzklares Geschirr» besticht durch seine Einfachheit. Da ist einmal das Design, das seit Jahrzehnten unverändert ist: unprätentiös, schnörkellos, Orange und Weiss, die Form auf reine Funktionalität reduziert. So verhindert der verbreiterte Flaschenkopf, dass einem beim Spülen die Flasche aus der nassen Hand ins Abwaschbecken flutscht. Von sanfteren Anpassungen abgesehen, ist auch der Inhalt unverändert. Sein dezenter Zitronenduft widersteht dem allgemeinen Trend der Überparfümierung. Ist es da verwunderlich, dass verbürgte Handy-Fans, sollten sie einmal ein anderes Spülmittel gekauft haben, dieses in ihre leere Handy-Flasche umfüllen? Im Handy-Zeitalter hats die kultige rote Flasche sogar in die Kinowerbung geschafft. Dank der Zürcher Agentur Bildwurf:

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SERIE

Von uns. Von hier. Teil 1 Vom Kult­ abwaschmittel über den Schockoriegel bis zum bekannten Eistee. Diese Woche: Handy

1958

Seit gibt es die Marke Handy.

3,5 Mio.

Flaschen Handy wurden 2013 verkauft.

Jedes 3.

in der Schweiz verkaufte Geschirrspülmittel ist ein Handy.

10 000

Flaschen Handy werden in der Schweiz pro Tag verbraucht.

Mit diesem Bild werden Kinobesucher aufgefordert, ihr Handy auszuschalten. Kreiert worden ist es von der Zürcher Agentur Bildwurf.

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Spritzer Handy reichen für 5 Liter Wasser.

Die M­Industrie stellt viele beliebte Produkte her. Dazu gehört auch Handy.

handy [eng.]: handlich, praktisch, zweckmässig Handy, das: kleines Mobiltelefon, das man bei sich trägt

NR. 3, 12. JANUAR 2015 | MIGROS-MAGAZIN |

DIE ANEKDOTE

Ein Handy ist ein Handy ist kein Handy «Vor 25 Jahren hatten wir uns einen ganz speziellen Aprilscherz erlaubt. Es war die Zeit des legendären Natel C. ‹Handy für nur einen Franken am kommenden Tag in der Migros Huttwil› stand gross im Inserat, das wir am 31. März, dem Tag vor dem 1. April, im Lokalblatt platziert hatten. Wir hatten es absichtlich spartanisch gestaltet und auch das Datum nicht konkretisiert. Klar hatten wir auch nicht erwähnt, dass mit Handy das Abwaschmittel gemeint war. Das Inserat hatte seine Wirkung nicht verfehlt: Die ersten Kunden standen bereits eine Stunde vor Ladenöffnung vor der Tür. Nach dem Öffnen wurde der Laden sofort gestürmt. Der Spezialaufzug ‹Nur heute, 1. April, Handy für einen Franken!› war dann nicht zu übersehen, ebenso wenig die erstaunten Augen der Leute, vorab junger Männer. Das Gelächter hätten Sie sehen sollen, als die Leute gemerkt haben, worauf sie in ihrer Gier reingefallen waren an diesem 1. April. Niemand war böse, viele haben sich als Souvenir sogar ein Handy gekauft.» Erzählt von Thomas Bornhauser, von 1986 bis 2013 Leiter Kommunikation und Kulturelles der Genossenschaft Migros Aare

Bilder: Peter Hebeisen; Bildwurf / Brigitte Rüegg

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