Migros-Magazin-02-2021-d-OS

Ausgabe Ostschweiz, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent.bez.A 44631

migros.ch/magazin | MM2, 11.1.2021

Interview

Neuer Name, neues Programm? Das hat Gerhard Pfister mit «Die Mitte» vor Seite 28

Kleiner Piks, grosse Hoffnung: Besuch im CoronaImpfzentrum

Bekommt die Schweiz eine U-Bahn für Güter?

Seite 27

Seite 8

Ab in den Schnee

Winterwandern, Spuren lesen und währschaft kochen – unsere Tipps Bild: Daniel Fleuti

Ab Seite 12

Saubere Zähne: So geht Mundhygiene

Seite 34

Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 0041(0)58-712 24 51, E-Mail: mireg@gmos.ch

2 | 11.1.2021 | MEINE MIGROS

Alle wollten Lego

2020 suchten die Kundinnen und Kunden auf galaxus.ch am häufigsten nach Lego. Der zweithäufigste Suchbegriff war «Dyson», erst dann folgten die coronatypischen Begriffe «Schutzmaske» und «Desinfektionsmittel», gefolgt von «Adventskalender».

Pferde, Mode, Stars – die Themen in traditionellen Mädchenmagazinen sind oft austauschbar. Vier Frauen haben darum ein ganz anderes Heft kreiert. Es trägt den Titel «Kosmos – Das Magazin für ­Mädchen (und den Rest der Welt)» und berichtet auf 70 Seiten zum Beispiel über den Umgang mit Wut, Frauenrechte oder den Alltag eines Mädchens auf den Philippinen. Das Migros-Kulturprozent hat die Magazin-Macherinnen unterstützt. kosmosmag.ch

Bilder: Getty Images, Kosmosmag, zVg

Mädchenmagazin ohne Klischees

3000

MEINE MIGROS | 11.1.2021 | 3

Wer Pommes-Chips mag, hat in der Migros die Qual der Wahl: Über 20 verschiedene Sorten stellt die Tochterfirma Bischofszell Nahrungsmittel AG her; pro Jahr produziert sie rund 3000 Tonnen Chips.

Ertappt!

Katze Spotify hat einen Stoffvogel erlegt und nebenbei auch noch einen Migros-Papiersack zerfetzt. Das Foto stammt von Büsibesitzerin Pascale Osterwalder aus Boniswil AG.

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Schicken auch Sie Ihr M ­ igros-­Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt, ­ge­winnen Sie einen Einkaufs­gutschein im Wert von 50 Franken.

Teilnahme: www.migmag.ch/­blickfang

Was ist das Besondere an einer Kochschokolade?

Kochschokolade ist ganz einfach eine dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 45 Prozent. Viele ­traditionelle Rezepte sind darauf abgestimmt und gelingen am besten, wenn man solche Schokolade ­verwendet.

Haben Sie eine Frage? Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­kundendienst

Viel Geld für einen guten Zweck 500 000 Franken sind bei der weihnachtlichen Spendenaktion der Migros zusammengekommen.

Der ganze Betrag geht nun an die Hilfswerke Caritas Schweiz, HEKS, Pro Juventute, Pro Senectute und Winterhilfe Schweiz. Die Spenden kommen Menschen in der Schweiz zugute, die in Armut und Einsamkeit leben. Ihre Situation ist seit Beginn der Coronakrise noch schwieriger geworden.

Sieger im Sortiment

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Die Migros hat viele Produkte im Angebot, die unabhängige Testinstitute ausgezeichnet haben – von Biohaferflocken über Candida-Zahnpasta bis zum Schneidebrett von Cucina & Tavola.

Einen Überblick über die Gewinnerprodukte finden Kundinnen und Kunden auf: migmag.ch/testsieger An dieser Stelle bringen wir ­wöchentlich Bei­spiele dafür, wie die Migros das Leben der M ­ enschen in der Schweiz ein­facher macht.

Bild: Markus Bertschi/Midor

4 | 11.1.2021 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 11.1.2021 | 5

15:15 Uhr

Fasnachtschüechli werden beim Migros-Unternehmen Midor in Sonnenblumen­­öl frittiert und anschliessend mit Puderzucker bestreut.

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INHALT | 11.1.2021 | 7

INHALT

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2) Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

20 In 17 Metern Höhe, der Helm sitzt: Léa Feuz macht eine Ausbildung zur Seilbahn-­ Mechatronikerin.

Sie mag die Arbeit mit den Händen und ist zum Glück schwindelfrei.

34

Zähneputzen reicht nicht: Auch die Zunge und die Zahnzwischenräume wollen gereinigt werden. Was man über Mundhygiene wissen muss.

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12 Im Winterwunderland Acht Winterwanderungen und Rezepte, bei denen ­Hüttenfeeling aufkommt 16 Auf der Pirsch Augen auf: Wer findet im Schnee die Spuren von Fuchs, Reh, Dachs und Krähe?

20 Hinter den Kulissen Anpacken für den Pistenspass 25 1, 2 oder 3?

Bilder: Dominic Steinmann, iStock

Impressum

8 Die Schweiz impft Die aktuellen Fakten zur ­Corona-Impfung

27 Abtauchen Die Gütertransporte quer durch die Schweiz sollen in Zukunft unterirdisch verlaufen 28 Die goldene Mitte Parteipräsident Gerhard Pfister hat die CVP umgetauft. Wofür steht denn nun «Die Mitte»?

34 Optimale Zahnpflege 39 Stadt, Land, Stutz 40 Ihre Region

Aktionen, Reportagen, News

47 Migros Bank 48 Unreine Haut 50 Rätsel und Spiele 52 Leserangebot 54 Migros-Lovestory Verliebt im Computerkurs: Laetitia Villard und Thomas Deubelbeiss

8 | 11.1.2021 | CORONA

Christopher und Susan Hughes aus Basel haben sich gegen Covid-19 ­impfen lassen.

In normalen Zeiten wuseln in der 4000 Quadratmeter grossen Messehalle Tausende von Besuchern herum und unterhalten sich. Jetzt, am letzten Mittwoch des Jahres, warten hier etwa 50 überwiegend ältere Menschen geduldig und schweigend. Etwa eine Stunde ­dauert der «Parcours» mit vier Stationen, den sie nun durchlaufen, vor allem aber durchsitzen werden. Ein Parcours, der die Pandemie eindämmen helfen soll.

«Fast ein Jahr lang in Angst»

«Viele, die hierherkommen, haben bis jetzt fast ein Jahr lang Angst gehabt, dass sie sterben könnten», sagt ­Esther Ammann, die Kantonsapothekerin. Seit September hat sie mit ihrem Team Vorbereitungen für das Impfzentrum getroffen.

5000 Impfdosen gegen ­Covid-19 hat Basel-Stadt bislang erhalten. Zu wenig, um die grosse Nachfrage zu decken. In Dutzenden von E-Mails würden zum Beispiel Menschen mit schweren Lungenerkrankungen flehentlich um die Impfung

bitten. «Heute morgen konnten wir 170 zusätzliche Impftermine anbieten. ­Innert drei Minuten waren sie ausgebucht», sagt Daniel Uebersax, der Leiter des Impfzentrums.

Wichtige Unterlagen

Zwei von ihnen sind Susan und Christopher Hughes.

Das Paar wohnt schon seit 40 Jahren in Basel. Die ­Hughes haben online einen Termin ergattert. Mit ­Krankenkassenkärtchen, Impfbüchlein, unterschriebener Einverständniser­ klärung und Identitätskarte ausgerüstet, wartet das ­ältere Ehepaar darauf, dass es an die Reihe kommt.

«Für mich war immer klar, dass ich mich impfen lasse», sagt die 75-jährige Susan Hughes. «Die Gefahr, an ­Covid zu erkranken, ist viel grösser als die, dass ich ­allergisch auf den Impfstoff reagieren werde.» Auch er habe keine Bedenken, sagt einer ihrer Sitznachbarn, «ich bin schon so oft geimpft worden in meinem Leben.

Alle sollten sich impfen lassen», findet der ältere Mann.

Ein Stich gegen Corona Das Corona-Impfzentrum in Basel-Stadt hat seine Türen Ende Dezember als Erstes in der Schweiz geöffnet. Was die Besucher beim «Impf-Parcours» dort erwartet.

Text: Martina Frei Bilder: Basile Bornand

CORONA | 11.1.2021 | 9

Station 1: Fieber messen und Formalitäten Nach etwa 20 Minuten Warten sind die Hughes dran: Der Herr am Empfang misst zuerst mit ­einem Thermometer ihre Tem­ peratur. Das soll Gewähr bieten, dass niemand mit akutem Infekt geimpft wird. Dann werden die Formalitäten erledigt, und das Ehepaar bekommt gleich noch seinen nächsten Impftermin.

Ein schwacher Impfschutz setzt zwar möglicherweise bereits 14 Tage nach der ersten Dosis ein, doch damit die Impfung wirklich anschlägt, braucht es zwei Piek­ ser im Abstand von drei Wochen.

Station 2: Fragen Zunächst aber heisst es wieder Platz nehmen. Wer medizinische Fragen zur Impfung hat, kann sie hier, im «Wartebereich 2», einem der Ärzte stellen, die dafür Be­ ratungsboxen haben – die zweite Station des Parcours. «Es ist ­alles tipptopp. Man weiss genau, wo man hinmuss», freut sich eine ältere Dame. Pfeile am Bo­ den und hilfsbereites Personal, das jeden Besucher zur nächsten Station führt, weisen den Weg. Das «Juwel»: der Impfstoff

Die insgesamt vier Stationen führen U-förmig um das für die Besucher verschlossene Ma­

teriallager herum. Dort lagert in zwei Kühlschränken «das neue Juwel», wie es Daniel Uebersax nennt: der Impfstoff gegen ­Covid-19. Und genau wie ein ­Juwel wird das helle Pulver ­bewacht. Immer wenn jemand die Kühlschranktür öffnet, be­ kommt Uebersax eine Meldung auf seine Sportuhr – eine ­Sicherheitsmassnahme. An wichtigen Stellen wachen Secu­ ritas-Mitarbeiter. Ausserdem tragen alle 60 Mitarbeitenden des Impfzentrums – wie Body­ guards im Film – einen «Knopf» im Ohr. Sollte ein Sicherheitsoder ein medizinischer Notfall passieren, werden sie über ­diesen Kanal sofort verständigt.

«Wir haben die gleichen Sicher­ heitsvorkehrungen wie bei der Basler Schmuck- und Uhren­ messe», sagt Uebersax.

Station 3: Die Spritze Susan und Christopher Hughes sind mittlerweile in die erste Sitzreihe vorgerückt. Noch fünf Minuten bis zum Pieks. Äusser­ lich wirken beide gelassen. Sie sei «auf positive Art aufgeregt», sagt die 75-Jährige, und vor ­allem erleichtert, dass es nun ­einen Impfstoff gebe. In der Impfkabine müssen beide ­zunächst Fragen beantworten: «Nehmen Sie Blutverdünner?

Haben Sie schon einmal auf eine Impfung reagiert? Haben Sie Vorerkrankungen?», möchte die Mitarbeiterin Vesna Vujic wis­

sen. Bei einer Blutverdünner-­ Einnahme etwa würde sie eine dünnere Nadel verwenden.

Dann kommt die Impfung, die zuvor sorgfältig zubereitet wurde. Denn einmal aufgetaut, ist der Impfstoff sehr fragil. ­Darum behandeln die Mitarbei­ ter ihn wie ein rohes Ei. Vujic desinfiziert eine Stelle am Ober­ arm von Susan Hughes und setzt die Nadel an. «Den Pieks hat man fast nicht gespürt. Ich bin beeindruckt, wie gut alles orga­ nisiert ist», sagt Susan Hughes danach. Das sei eben typisch für Basel, «darum leben wir ja auch seit 40 Jahren hier», ergänzt ihr Mann, und beide lachen.

Station 4: Überwachen Zuletzt heisst es nochmals ­warten, mindestens 15 Minuten.

Das dient der Sicherheit, falls eine allergische Reaktion auf­ treten würde. In den ersten zwei Tagen gab es keinen medizini­ schen Notfall, aber fünf Patien­ ten mit hohem Blutdruck vor Aufregung. Für den Worst Case stehen immer zwei ausgebildete Notfallspezialisten und ein Not­ fallraum bereit.

Die grosse Erleichterung

Als 20 Minuten verstrichen sind, fahren Susan und Christopher Hughes über die Rolltreppe ­wieder hinaus ins Freie. An der nahen Tramhaltestelle stehen weitere «Impflinge». Wie wars?

«Herrlich!», sagt ein älterer Mann. Und seine Frau: «Super!».

Das müssen Sie wissen Klären Sie im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt, ob Sie zur Risikogruppe gehören, und lassen Sie sich eine Bescheinigung geben, die Sie zum Impfen mitbringen müssen.

Die Liste der Erkrankungen, die das Bundesamt für Gesundheit als Risiko einstuft, ist hier zu finden: ­ bit.ly/bag-risikokrankheiten

Es darf nicht geimpft werden, wenn jemand Fieber hat oder akut krank ist.

Kinder (auch solche mit Erkrankungen) werden noch nicht geimpft, weil sie nicht zur Risikogruppe zählen und die Impfstoffe bisher nur an Erwachsenen getestet wurden.

Auch schwangere Frauen sind vorerst von der Impfung ausgeschlossen.

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Wer wird zuerst geimpft?

Solange der Impfstoff noch sehr knapp ist, haben über 75-jährige Personen Vorrang. Gleich d ­ anach folgen Erwachsene jeden Alters, die an Krankheiten mit höchstem Risiko für einen schweren Covid-­ Verlauf leiden, zum ­Beispiel s­ tarkes Übergewicht, schweres Asthma, Diabetes, der bereits Organe ­geschädigt hat, oder eine starke Nierenschwäche.

Wer kommt als Nächstes an die Reihe?

Die 65- bis 74-Jährigen, wobei bei Engpässen diejenigen mit bestimmten Vorerkrankungen bevorzugt werden. Danach folgen andere Erwachsene mit chronischen Krankheiten, das Gesundheitspersonal und schliesslich Personen, die ­«besonders gefährdete Personen» betreuen. Dazu zählen auch pflegende Familienmitglieder. Es sollen alle über 16 Jahre geimpft werden, mit Ausnahme von schwangeren Frauen, weil der Impfstoff bei ­ihnen nicht getestet wurde.

Werde ich den Impfstoff wählen können?

Bisher gibt es erst einen zugelassenen Impfstoff in der Schweiz. Und auch wenn weitere zugelassen ­werden, wird es vorerst keine freie Wahl geben. Wer bereits geimpft wurde, muss die zweite Spritze mit dem gleichen Impfstoff bekommen wie die erste.

Welche Impfstoffe gibt es?

Weltweit werden derzeit über 170 Impfstoffkandidaten erforscht.

CORONA | 11.1.2021 | 11

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Fakten zur Impfung

Wer wird geimpft?

Welche Impfstoffe gibt es?

Welche Nebenwirkungen können auftreten? Die Antworten.

In verschiedenen west­lichen Ländern haben bisher drei Impfstoffe eine Zulassung erhalten: die Impfstoffe von Biontech/ Pfizer, von Moderna und von ­AstraZeneca. In der Schweiz gibt es bisher nur den von Biontech/ Pfizer in begrenzter Menge. Janssen-Cilag hat in der Schweiz auch eine Zulassung beantragt.

Wie gut wirkt die Impfung?

Pro 10 000 Personen, die mit dem Impfstoff von Biontech/­Pfizer oder Moderna geimpft wurden, erkrankten innerhalb von rund zwei Monaten etwa fünf bis acht.

Das waren rund 18-mal weniger als bei den Personen, die Placebo­ spritzen erhalten hatten. Dabei handelte es sich überwiegend um

leichte Covid-19-Verläufe. Ob und wie gut der Impfstoff von Biontech/Pfizer schwere Erkrankungen verhindert, ist noch nicht bekannt, denn während der kurzen Beobachtungszeit gab es nur wenige schwere Erkrankungen.

In der Moderna-Studie kam es zu 30 schweren Covid-Erkrankungen inklusive eines Todesfalls – alle in der Placebogruppe.

Mit welchen Risiken und Nebenwirkungen muss man rechnen?

Die allermeisten Personen verspürten für ein bis zwei Tage Schmerzen an der Einstichstelle.

Sie kann sich auch röten oder ­etwas anschwellen. Vorüber­ gehende Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen,

Lymphdrüsenschwellungen, Fieber oder Schüttelfrost traten nach der Impfung merklich häufiger auf als in der Placebogruppe. Von den jüngeren Personen stuften bis zu 5 von 100 Personen, die mit dem Stoff von Biontech/Pfizer geimpft wurden, diese Nebenwirkungen als schwer ein, bei den älteren waren es maximal 3 von 100.

Seltene schwere Nebenwirkungen kristallisieren sich erst bei breiter Anwendung heraus. In der Biontech/­Pfizer-­Studie gab es vier ­Fälle von Gesichtslähmung, es ist aber u ­ ngewiss, ob sie mit der Impfung zusammenhängen. Deshalb überwachen die Behörden das Ganze. Um Impfkomplikationen rasch zu erkennen, ist es wichtig, dass man sie meldet.

Wie gut wirken die Impfstoffe gegen mutierte Coronaviren?

Es gibt bisher keinen Beleg dafür, dass die Impfung nicht dagegen wirken würde. Die Immun­ abwehr richtet sich – auch nach einer Impfung – immer gegen mehrere Details des Virus. Da sich kaum alle zugleich ändern, kann auch bei einer Mutation noch ein gewisser Schutz bleiben.

Sollten sich Personen, die «Corona» hatten, impfen lassen?

Das Bundesamt für Gesundheit rät dazu, sich frühestens drei Monate nach der Infektion ­impfen zu lassen. Personen, die zum Zeitpunkt der Impfung unwissentlich mit Corona infiziert sind, wird sie nach bisherigem Wissen nicht schaden. MM

EINE PORTION WINTER Das Migros-Magazin stellt acht Wanderungen vor, mit passenden R ­ ezepten und Snacks.

Text und Bilder: Daniel Fleuti

1

Cancori–Leontica TI

Einfach dem Weg f­ olgen: ­Winterwandern entspannt, und die Sonne versorgt ­zugleich mit Vitamin D.

Start: Cancori, Mittelstation der Nara-Bergbahn Route: Pianezza–Cancori–Leontica Länge: 10 km; 200 Hm Auf- und 750 Hm Abstieg; 3 h Schwierigkeit: mittel, markiert Besonderheit: Schlittenmiete in Cancori Website: nara.ch (Bahnen voraussichtlich bis 29. Januar Freitag bis Sonntag in Betrieb)

Bilder: Migusto, zVg

Valle di Blenio: das Tal der Sonne. Sitzt man nach kurzer Wanderung im verträumten Weiler Pianezza (1511 m ü. M.) vor einem Rustico und lässt den Blick Richtung Adulamassiv schweifen, gibt man der Werbung recht.

Hier ist nicht nur die Sonne, sondern auch das Dolcefarniente zu Hause.

Etwas bleibt trotzdem noch zu tun: entweder nach Cancori zurückkehren und gemächlich nach Leontica absteigen oder bei genug Schnee auf dem Schlitten ins Tal sausen – auf der längsten Schlittelbahn des Tessins.

2

WINTERWANDERN | 11.1.2021 | 13

Hüttenschmaus

Sparenmoos– Schiltenegg BE Wegen der hübschen Chalets und des prächtigen Panoramas vom Wildstrubel bis zum Les-Diablerets-Gletscher reisen die Reichen und Berühmten nach Gstaad ins Berner Oberland. Dasselbe für gewöhnliche Winterwanderer hat aber auch das Sparen­ moos bei Zweisimmen im Angebot. Der Weg schlängelt sich von Alp zu Alp, vorbei an urchigen Bauernhäusern im Chaletstil.

Von den sonnigen Anhöhen könnte die Sicht auf den Wildstrubel nicht besser sein.

Und statt High-Society-Rummel herrscht hier wohltuende Stille.

Start: Sparenmoos Route: Hüsliberg–Neuenberg–­Schiltenegg– Uf de Huble–Tolmoos–Sparenmoos Länge: 7 km; 300 Hm Auf- und Abstieg; 2,5 h Schwierigkeit: einfach, markiert.

Besonderheit: mit dem Schlitten nach Zweisimmen. Miete im Sparenmoos Website: sparenmoos-aktiv.ch

3

Simplon VS Salz machte Kaspar Stockalper reich. Mitte des 17. Jahrhunderts liess der Geschäfts­ mann aus Brig den Simplonpass zwischen der Schweiz und Italien zur Handelsroute ausbauen. Säumer transportierten das ­begehrte Gewürz vom Mittelmeer zu den Abnehmern in den Norden, zudem pas­ sierten Fleisch, Stoffe und Post die Route.

Genächtigt wurde auf dem Simplonpass im Alten Spittel, dem monumentalen Gebäude, das Winterwandernde in traumhafter Berg­ umgebung empfängt.

Im Flachland, in der F ­ erienwohnung oder draussen in der Kälte: Rösti, G ­ erstensuppe und Snacks spenden unterwegs Energie oder sorgen für Skihüttenstimmung.

Text: Dinah Leuenberger

Fertigrösti mit Speck und Salbeipilzen Hauptgericht für 4 Personen 1 kg Rösti, bratfertig 4 EL Bratbutter 200 g Pilze, z. B. Kräuterseitlinge

oder Steinpilze 100 g Bratspeck 1 Bund Salbei

Salz, Pfeffer

Sauerrahm zum Servieren

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schichteten Bratpfanne mit ­etwas Bratbutter bei mittlerer

Frey Crunchy Clouds Almonds, 150 g Fr. 4.90

You Active Mix, 170 g Fr. 3.90

Start: Simplonpass, Monte Leone (Gasthof) Route: Blattu–Altes Spittel–Hospiz ­Niederalp Länge: 3,2 km; 20 Hm Auf- und 150 Hm ­Abstieg; 1,5 h Schwierigkeit: einfach, markiert Besonderheit: wenig Postautokurse.

Wer beim Hospiz den Bus vepasst, wandert am besten zurück.

Website: simplon.ch

Zubereitung 1. Rösti in einer grossen, be-

M-Classic Studentenfutter, 250 g Fr. 2.–

TIPP

Wer die Bratpfanne in der Ferienwohnung ­anschaut, plant öfters, beim nächsten Mal gleich eine von zu Hause ­mit­zunehmen. Speziell, wenn Rösti auf dem ­Menüplan steht.

Hitze beidseitig ca. 20 Minuten braten. Dabei die Rösti mit einer Kelle rund formen.

2. Inzwischen die Pilze rüsten,

putzen und in Scheiben schneiden. Speck in einer Bratpfanne knusprig braten. Auf die Rösti legen und warm halten. Pilze und Salbeiblätter im Speckfett anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Rösti mit Speck und ­Pilzen servieren. Mit Sauerrahm anrichten.

14 | 11.1.2021 | WINTERWANDERN TIPP

Bündner Gerstensuppe

Draussen wärmt die ­Suppe erst recht. Sie ­muss vorab einfach heiss in den Thermoskrug.

Hauptgericht für 4 Personen 1 Zwiebel 1 Karotte 100 g Sellerie 100 g Lauch 100 g Bündnerfleisch anschnitte 2 EL Butter 80 g Rollgerste 1 l Gemüsebouillon

Salz, Pfeffer 1 dl Halbrahm ½ Bund glattblättrige Petersilie Zubereitung 1. Zwiebel schälen und hacken.

TIPP

Suppe und Rösti schmecken auch ohne Fleisch prima.

Und für Gehacktes gibts eine fleischlose Alternative von Cornatur.

Fresca Snack me ­Gurken, 250 g Fr. 1.65

TIPP er

tt Kraftfu für s eg t un erw

Das HüttenClubsandwich

Midor Bärentatzen, 380 g Fr. 2.75

Geröstete Kartoffel-­NussBrotscheiben, gebratener Speck, Rührei, Zwiebeln, ­Kabissalat und Raclettekäse gehören zur rustikalen ­Variante.

Rezept: migusto.ch

Mini Babybel Family Pack, 330 g Fr. 6.15

Bilder: Migusto, zVg

Lauch längs halbieren, ohne den Strunk zu entfernen. Unter fliessendem Wasser die einzelnen Lauchblätter waschen, Strunk entfernen. Karotte und Sellerie waschen und schälen. Karotte, Lauch, Sellerie und Bündner­ fleisch in ca. 4 mm grosse ­Würfelchen schneiden.

2. Butter in einer grossen Pfanne schmelzen. Gemüse und Bünd­ nerfleisch beigeben, bei mittlerer Hitze 2 Minuten andünsten.

3. Gerste beigeben und 2 Minuten mitdünsten. Mit Bouillon ab­ löschen. Bei kleiner Hitze ca. 1 Stunde köcheln lassen.

4. Suppe mit Salz und Pfeffer ­abschmecken. Rahm beigeben.

5. Petersilie waschen, mit Haus­ haltspapier trockentupfen, ­hacken und darüberstreuen.

WINTERWANDERN | 11.1.2021 | 15

Viel Ruhe und unberührte Natur finden Wanderer im Val Müstair, zwischen ­Minschuns und Lü.

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Les Prés-d’Orvin BE

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Muottas Muragl GR

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Minschuns–Lü GR

Winterwandern in den Alpen ist schön. Doch genauso schön ist es, den Alpenkranz von den Jurahöhen aus zu bestaunen und als Zugabe das Seeland im Blick zu haben. In Les Prés-­ d’Orvin, am Fusse des Chasseral, ist man dafür gerade richtig. Über ausgedehnte Juraweiden mit uralten Baumbeständen gehts in einer Rundtour nahe an der Bison-Ranch vorbei auf die Bergkrete, dem perfekten Aussichtspunkt.

Wenn die Rinderherde vom nahegelegenen Hof über die verschneite Weide trottet, ist das Postkartensujet perfekt.

Start: Les Prés-d’Orvin, Le Grillon (Busstation) Route: Métairie de Prêles–Parkplatz (Punkt auf Höhenkamm, 1288 m ü. M.)–Le Cernil–­ Le Grillon Länge: 9 km; je 300 Hm Auf- und Abstieg; 3 h Schwierigkeit: einfach, markiert

Philosophenweg nennt sich der Rundweg auf Muottas Muragl, dem Aussichtsberg über dem Oberengadin mit Sicht aufs Tal und die Seen.

Und ja, philosophieren kann man gut zu den Zitaten von Sokrates, Nietzsche und Kant, die am Wegrand prangen: über das Leben oder über die majestätische Bergwelt zwischen dem Piz Languard, dem Piz Vadret und dem Piz Bernina. Oder man kuschelt sich auf einer der vielen Sitzbänke in eine Wolldecke und gibt sich der Ruhe hin, bevor es mit der Bahn oder auf dem Schlitten talwärts geht.

Start: Muottas Muragl Route: um den Berg und ins Val Muragl Länge: 6 km; je 270 Hm Auf- und Abstieg; 3 h Schwierigkeit: einfach, markiert Besonderheit: mit dem Schlitten von Muottas Muragl runtersausen. Miete bei der Talstation

Das abgelegene Val Müstair ist ein Juwel: Ruhe, Weite und viel ungezähmte Natur ­warten hinter dem Ofenpass auf die Aus­ flügler, dazu intakte ­Engadiner Dörfer mit Sgraffiti-verzierten ­Häusern. Das eigenwil­ ligste unter ihnen liegt mit Lü hoch oben am Berg und ist das Ziel der Wanderung entlang dem Sonnenhang mit Minschuns als Ausgangspunkt. Während man an ­Arven und ­Lärchen vorbei über hochalpine Weiden stapft und in der Ferne den Ortler ­bestaunt, die höchste Tiroler Bergspitze, schwebt ­vielleicht ein Bartgeier vorbei.

Start: Parkplatz Minschuns (Bus-/Talstation) Route: Alp da Munt–Alp Champatsch–Lü Länge: 6 km; 60 Hm Auf- und 350 Hm Abstieg; 2 h Schwierigkeit: einfach, markiert

Website: loipen.ch

Website: mountains.ch

Website: minschuns.ch

16 | 11.1.2021 | WINTERWANDERN

Fuchs

7

Schwarzsee FR Einst hiess der malerische See unterhalb der Kaiseregg Mönchsee. Doch dann wusch der ­ulkige Riese Gargantua seine Füsse darin und hinterliess so viel Schmutz, dass der Mönchsee zum Schwarzsee wurde. Lange nach der verbreiteten Legende kamen Gäste aus aller Welt zum Baden in die Region. Nur zogen sie die schwefelhaltigen Heilquellen dem See vor. ­Heute können es Jung und Alt kaum erwarten, bis der nur zehn Meter tiefe See zufriert und man das Eis erkunden kann. Mit oder ohne ­Kufen.

Start: Schwarzsee, Gypsera Route: Seerundweg–Gypsera–Rohrmatta– Tromooserli–Lichtena Länge: 8 km; 100 Hm Auf- und 150 Hm Abstieg; 2,25 h Schwierigkeit: einfach, markiert Besonderheit: Am Südwestende des Sees führt ein Abstecher (10 Min.) zum gefrorenen Wasserfall am Seeweidbach

Rotfüchse fühlen sich in Wäldern und auf Feldern wohl, aber auch in Pärken, ­Industriegebieten oder auf Fried­höfen. Sie ernähren sich von Mäusen, Insekten, Beeren oder Essensabfällen. Oft legen Füchse ­unterirdische Bauten an. Manchmal leben sie auch in Gartenhäusern oder unter Felsspalten. Bewegt sich der Fuchs langsam, setzt er die Hinterin die Abdrücke der Vorderpfoten.

Ist er schnell ­unterwegs, sehen die Trittsiegel u ­ nterschiedlich aus. Ihre Fussballen sind breit mit vier Zehen und deutlich erkennbaren Krallen.

Website: schwarzsee.ch

8

TIPPeitere

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Braunwald GL

Website: braunwald.ch

Reh

Bilder: iStock

Die Bezeichnung «Zigerschlitz» kommt nicht von ungefähr. Im Glarnerland sind die Täler eng, die Berge steil. Von hier stammt die Milch für den Schabziger, der Käse ist seit einem Beschluss der Landsgemeinde von 1463 das erste Markenprodukt der Schweiz. Zwischen Braunwald und Nussbüel, am Fuss des Ortsstocks, gibt es zwar keinen Ziger, dafür Ausblicke auf die schroffe Bergwelt und Begegnungen mit dem knorrigen ­Bergahorn, gefrorenen Bächen und munteren Pferden mit Kutsche.

Start: Braunwald Route: Unterstafel–Nussbüel; auf gleichem Weg zurück Länge: 7 km; je 220 Hm Auf- und Abstieg; 2,5 h Schwierigkeit: einfach, markiert

Rehe leben in Wäldern mit dichtem Unterholz. Sie sind am besten in der Dämmerung an Waldrändern oder bei Feldern zu beobachten. Wittern sie Gefahr, rennen sie jeweils blitzschnell davon. Dabei können sie bis zu sechs Meter weit und eineinhalb Meter hoch springen. Sie ernähren sich von Gras, Kräutern, Laub, Pilzen und Eicheln.

Die Tiere bleiben ihrem Revier treu und ruhen sich an Orten aus, die ihnen einen guten Überblick bieten. Der Hufabdruck des Rehs gleicht einem ovalen Kreis, der in der Mitte gespalten ist.

WINTERWANDERN | 11.1.2021 | 17

Hase

SPUREN ERKENNEN Viele Wildtiere leben ganz nahe bei uns.

Und im Schnee sieht man viel einfacher, wo sich welches Tier herumtreibt.

Text: Monica Müller Illustrationen: bunterhund­

Waldmaus Waldmäuse bleiben auch im Winter aktiv. Im Herbst ziehen viele von der ­of­fenen Landschaft an die Waldränder oder Steindämme. Manche suchen in ­Gebäuden Unterschlupf und machen sich über Vorräte her. Neben Nüssen und Samen fressen Waldmäuse auch Schnecken, Insekten und kleine Vögel.

Mit ihren Zähnen nagen sie kleine runde Löcher in Nussschalen, oft sind ihre Zahn­spuren auf der Schale zu sehen. Waldmäuse bewegen sich springend, ­zwischen Pfotenabdrücken ist die Schleifspur des Schwänzchens zu sehen.

Feldhasen halten sich auf Feldern in der Nähe von Wäldern, Hecken und von Unterholz auf. Tagsüber ruhen sie in Erd­ mulden. Nähert sich ein Mensch, hoppeln sie in grossen Sätzen davon. Sie können fast drei Meter weit springen und auf kur­ zer Strecke ein Tempo von 80 Kilometer pro Stunde erreichen. Unterwegs sind sie ­besonders abends und nachts. Im Sommer essen sie saftig grüne Pflanzen, im Winter Früchte wie Hundsrose und Weissdorn. Feldhasen stützen sich mit den Vorderpfoten ab und schwingen dann die Hinterbeine weit nach vorne.

Die Abdrücke der Hinterpfoten liegen deshalb vor denjenigen der Vorder­ pfoten. Dabei entsteht im Schnee ein Spurenbild, das unverkennbar auf ­Hasen hindeutet.

Tipps für die Spurensuche Wer beim Spazieren zu ­Boden blickt, kann im Wald, am Wald­rand oder auf der Wiese Trittsiegel – umgangssprachlich: Tier­ spuren – entdecken. Oder auch Frassspuren, Kot, ­ge­grabene Löcher oder ­Liegeplätze. Leuchtet man mit einer Taschenlampe die Spur aus, sind Details besser sichtbar. Nach Schneefall lohnt es sich, eine Nacht zuzuwarten.

Dann sind Spuren besser zu erken­nen. Je älter diese jedoch sind, desto grösser die Chance, dass sie schon ausgeschmolzen sind.

Wichtig: Nur im näheren Umkreis des Weges auf Spurensuche gehen und ihnen nicht ins Unterholz folgen, um die Wildtiere nicht zu stören.

Quellen und Infos Lars-Henrik Olsen: Tier-Spuren, BLV 2017, bei Ex Libris erhältlich für Fr. 23.90 Carola von Kessel, Nina Träger: 50 Tierspuren entdecken & zuordnen, ­Moses Non Books 2015 Ausflüge und Kurse: rucksackschule.ch

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18 | 11.1.2021 | WINTERWANDERN

Eichhörnchen

Willkommen in der wundervollen Welt des Juffing

Eichhörnchen sind flinke Kletterer. Mit ihren Krallen können sie sich hervorragend an Baumstämmen und ­Ästen festhalten. Mit dem buschigen Schwanz halten sie das Gleichgewicht – gerade bei Sprüngen von bis zu fünf ­Metern. Neben einem Hauptnest bauen sich Eichhörnchen mehrere einfache Nester, die sie bloss als Schlafplatz nutzen.

Bei nasser und kalter Witterung halten sie Winterruhe. Ihre Hinterpfoten sind deutlich grösser als ihre Vorderpfoten.

Weil sie sich hoppelnd fortbewegen, liegen die Abdrücke der Hinterpfoten meist vor denen der Vorderpfoten.

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Dachs

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Bilder: iStock, imageBroker/Mauritius Images

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Krähe

Dachse sieht man kaum, weil sie sehr scheu und vor allem nachts ­unterwegs sind. Ihren unterir­dischen Bau mit vielen Kammern ­legen sie oft in Hanglage an. Eine tiefe Furche führt zum Eingang. Die entsteht, wenn die ­Bewohner Gras, Laub und Moos in den Bau mitschleppen oder auf dem Bauch ­runterrutschen. Bei sehr kalter oder nasser Witterung halten sie W ­ interruhe.

Dachse trotten und treten mit den ­Hinterpfoten meist in den A ­ bdruck der Vorderpfoten.

Rabenkrähen haben entweder ihren Partner fürs Leben gefunden, brüten und bleiben in ­einem Revier, oder sie bilden grosse Schwärme und ziehen umher. Sie sind Allesfresser, ernähren sich von Fleisch, Insekten, Samen oder Eiern und Schnecken. Häufig sind sie in Siedlungsgebieten anzutreffen, wo sie Essbares aus dem Abfall ­picken. Für den Winter ­sorgen sie vor, indem sie Nüsse vergraben. Die Vögel haben drei Vorderzehen und eine ­Hinterzehe. Da sie oft hüpfen, sieht man ihre Abdrücke häufig paarweise. MM

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20 | 11.1.2021 | BERGWELT

Ein eiskalter Knochenjob Seilbahn-Mechatronik ist nicht gerade der typische Frauenberuf.

Doch Léa Feuz lernt ihn mit Begeisterung. Die Bergwelt, die Arbeit mit den Händen, das schwere Gerät – das alles ist genau ihr Ding.

Texte: Patricia Brambilla Bild: Dominic Steinmann

F

rischer Schnee, blauer Himmel, minus drei Grad, überzuckerte Bäume: Es ist ein märchen­ haft schöner, kalter Dezember­ morgen in Veysonnaz VS. Léa Feuz, im Arbeitsoverall und mit schwarzem Stirnband, strahlt übers ganze Gesicht. Sie freut sich darauf, mit Metallscheiben, Seilen und Schraubenschlüsseln zu hantieren. Die 18-Jährige ist Lernende Seilbahn-Mechatroni­ kerin – eine der wenigen Frauen in der Schweiz. Gerade hat sie die vierjährige Ausbildung be­ gonnen. Darauf gekommen ist sie per Zufall, als sie ein Stellen­ inserat gesehen hat.

17 Meter hoher Eisengigant

Léa Feuz kommt aus Neuenburg, aber sie kennt das Ski­gebiet Vey­ sonnaz wie ihre Westentasche.

«Ich komme seit Jahren zum Skifahren hierher», erzählt sie, «aber bislang sah ich nur die ­vergnügliche Seite des Sports.»

In ihrer Ausbildung erfährt sie nun, was für das Vergnügen im Hinter­grund alles getan wer­ den muss.

Die Bergfahrt in der Seilbahn nutzt die Lernende, um Fotos und Videos von den Gipfeln zu machen, die sie so faszinieren.

«Draussen zu sein ist das Beste», sagt sie. «Ich mag die Arbeit mit den Händen und dass man im­ mer in Bewegung ist.» Vor der Mechanik schreckt sie nicht zurück, sie krempelt gern die ­Ärmel hoch und freut sich, wenn sie Pistenfahrzeuge lenken darf.

Nach einer schnellen K­ontrolle an der Umlenkstation, wo die Seile ankommen, zieht die junge Frau ihr Klettergeschirr an: Karabiner, Sicherheitsseil, Haltegurt mit Falldämpfer. Es ist Zeit, auf den Mast zu klettern, 17 Meter hoch ist der Eisengigant.

Jeden Monat müssen die Masten überprüft werden. Feuz fühlt sich wohl dort oben: «Ich bin schwindelfrei und mag das ­sogar.»

Jetzt im Winter befindet sich das Unterhaltsteam im

Bereit­schaftsdienst für allfällige Stö­rungen, führt aber auch regel­mässige Kontrollen durch.

Die Arbeit ist überwiegend körper­licher Natur und erfor­ dert eine solide Grundkons­ti­ tution. Ab und an gilt es, bis zu 40 Kilo schwere Teile zu heben.

Doch weil dies im Team oder mit der Unterstützung von technischen Hilfsmitteln geschieht, können auch Frauen den Beruf ausüben.

Die Taschen voller Werkzeug

Zum Aufgabengebiet des ­Unterhaltsteams gehören auch die Pisten. Lernende werden deshalb an den Maschinen, im Beschneien, Schweissen und in Schlosserarbeiten ausgebil­ det. Die Pistenfahrzeuge ­kommen im Sommer in den Service und müssen

in der Wintersaison manchmal ­repariert werden.

In ihren Taschen schleppt Léa Feuz praktisch den Inhalt eines Werkzeugkastens mit sich herum: Marker, Doppelmeter, Schraubenzieher, Schraubenund Knarrenschlüssel, Klebe­ band, Steckbrücke. Am Berg muss man sich manchmal mit ­einem Stück Metall und Klebe­ band behelfen, um eine Panne provisorisch zu beheben. Ihre mentale Stärke und positive Ein­ stellung helfen der jungen Frau, mit strengen Arbeitstagen voller Unabwägbarkeiten klarzukom­ men. «Einmal mussten wir einen ganzen Tag lang in t­ iefem Schnee und eisiger Kälte Leute mit dem Quad bergen.» Das sei hart gewesen – und doch gefällt ihr alles an ihrem Job. Auch als einzige Frau unter 14 Männern fühlt sie sich wohl.

«Ich ver­stehe mich gut mit ih­ nen», sagt sie. «Ich habe meinen eigenen Kopf und kann mich durch­

BERGWELT | 11.1.2021 | 21

setzen.» Als kleines Mädchen wollte sie mal Foto­grafin oder Fitness­coach werden. «Aber schon da habe ich am liebsten mit den Spielzeug­autos meines Bruders gespielt», erinnert sie sich.

Am Nachmittag steht das Präparieren der Pisten auf dem Programm. Werkzeuge müssen weggeräumt und Corona-­ bedingte Hygienehinweise an­ gebracht werden. Nach dem Feier­abend dürfen sich die Mecha­niker offiziell eine Ski­ abfahrt gönnen: Die Pisten, die sie vor­bereitet haben, müssen sie na­türlich auch testen. MM

«Ich bin schwindelfrei und mag es, hoch oben auf den Masten zu arbeiten.»

Léa Feuz Lernende SeilbahnMechatronikerin

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KOLUMNE | 11.1.2021 | 25

Sekretärin

1, 2 ODER 3 ? Der Grosse (10) und der Kleine (5) sind am glück­lich­sten, wenn sie ihre Freunde um sich haben. Und so klingelt es ständig bei uns. Stehen Freunde des Kleinen vor der Tür, kann ich über die Gegensprechanlage nur die Bömbel der Mützen ausmachen.

Sehe ich ganze Gesichter, wird der Grosse gesucht. Ich bin jedenfalls kaum je gefragt. Und doch habe ich nicht mehr Zeit für mich. Ganz unverhofft bin ich nämlich zur ­Sekretärin meiner Kinder geworden.

Haben meine Jungs abgemacht, bin ich damit beschäftigt, Auskunft über ihren Verbleib zu geben. Immer wieder läutet es an der Tür, oder mein Handy vibriert. Ein Schulfreund des Grossen simst: «Kann ich zu dir kommen? Mein Bruder nervt.» Ein anderer möchte ihn zum Znacht einladen. Ein weiterer eine Verabredung verschieben. Ich lese immer wieder denselben Abschnitt in meinem neuen Roman. – Und jetzt? MM 1 Sind meine Jungs weg, schalte ich mein Handy stumm und

ignoriere die Klingel.

2 So weiss ich immer noch, was bei ihnen läuft. Vielleicht lege ich

mir für den Überblick sogar eine Agenda zu!

3 Ich kaufe eine SIM-Karte für mein altes Handy und übergebe

die ­Koordination der Termine dem Grossen.

Antwort 3: Der Grosse soll seine Dates selbst regeln, der Kleine über die Klingel walten. Das gibt mir etwas Luft. Ein Kapitel pro Nachmittag?

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LOGISTIK | 11.1.2021 | 27

Eine U-Bahn für die Schweiz

Illustration: zVg

Autonom unterwegs: Rollende Container ­ sollen die Fracht durch ein unterirdisches ­Tunnelsystem ­befördern.

Bis 2045 soll ein Grossteil des Schweizer Güterverkehrs durch unterirdische Tunnel rollen. Das Projekt Cargo sous terrain kommt jetzt vors Parlament.

Text: Michael West

D

as Vorhaben mutet an wie Science-­Fiction: Die Schweiz bekommt eine ­unterirdische Güterbahn; das Tunnelsystem ­erstreckt sich vom Boden- bis zum Genfersee, mit Ablegern in Basel, ­Luzern und Thun.

In 24 Jahren soll das Riesenprojekt realisiert sein: Autonom fahrende Elektrovehikel bewegen sich dann durch sechs Meter breite Röhren.

Sie befördern Waren mit maximal 40 ­Stundenkilometern, denn es geht nicht um hohes Tempo, sondern vor allem um einen möglichst kon­ tinuierlichen Verkehrsfluss. An so­ genannten Hubs gelangt die Fracht an die Erdoberfläche und wird dort von ­anderen E-Fahrzeugen weiter verteilt – zum Beispiel zu Supermärkten oder auch zu Privatleuten, die online ­Produkte bestellt haben.

Das Vorhaben Cargo sous ­terrain soll einen grossen Teil der Güter­ trans­porte unter den Boden ver­

lagern, Staus und Lärm auf den ­Strassen v­ ermindern und die ­Umwelt ent­lasten.

Der Bundesrat hat das Projekt nun ans Parlament weitergereicht.

Bis Ende des Jahres soll ein Gesetz dazu erlassen werden; die Aktien­ gesellschaft hinter Cargo sous ­terrain kann anschliessend auf Bundes­ebene eine Bewilligung ­beantragen. Für 2026 sind dann die Tunnel­bohrungen für die erste Teilstrecke geplant, die Zürich mit dem Raum ­Härkingen/Niederbipp verbindet.

Migros als Hauptaktionärin 33 Milliarden Franken wird das

­ ahrhundertprojekt gekostet haben, J wenn es 2045 dereinst ­fertiggestellt ist. Die Wirtschaft finanziert Cargo sous terrain. In der ersten Phase sind 15 Haupt­aktionäre die wich-­ tigsten Inves­toren, zu denen auch die ­Migros gehört.

Doch warum beteiligt sich die ­Detailhändlerin an diesem Logistikvorhaben? «Wir unterstützen Cargo sous terrain, weil dieses ­neuartige Transportsystem der ­Umwelt nützen, die Verkehrswege entlasten und die Lebensqualität in den Städten verbessern kann», ­erklärt ­Fabrice Zumbrunnen, ­Prä­sident der Generaldirektion des ­Migros-Genossenschafts-Bunds.

«Ausserdem hilft es uns, in Zukunft noch schneller Produkte in die ­Filialen und damit zu den Kundinnen und K ­ unden zu bringen.»

Seit Jahren setzt die Migros auf umweltfreundliche Transportmittel, lenkt Warenströme von der Strasse aufs Schienennetz. Sie ist darum auch die wichtigste private Kundin von SBB Cargo. Mit Cargo sous ­terrain ­entsteht nun ein weiteres öko­logisches Transportsystem, mit dem die Detailhändlerin ihre Güter ­befördern wird. MM

28 | 11.1.2021 | INTERVIEW

«Unser Land braucht eine pragmatische Mitte»

INTERVIEW | 11.1.2021 | 29

Gerhard Pfister verpasst der CVP neben dem neuen N ­ amen «Die Mitte» ein neues Image – und hofft, so den 2003 verlorenen zweiten Bundesratssitz ­zurück­­zuerobern. Ein G ­ espräch über die katholische Basis, echte ­Mitte-Positionen und seinen Spass am Twitter-Streit.

Text: Ralf Kaminski, Kian Ramezani Bilder: Marco Zanoni

Gerhard Pfister, wie lautet ­eigentlich neu Ihr Titel?

«Die-­Mitte-Präsident» tönt doch viel sperriger als bisher «CVP-Präsident».

Die-Mitte-Präsident ist schon richtig. Es ist uns wichtig, dass «Die Mitte» nicht abgekürzt wird.

Und die CVP-Kantonalparteien können sich frei entscheiden, ob sie den Namen wechseln wollen oder nicht?

Genau, sie haben vier Jahre Zeit dafür. Im Wallis gibts aktuell ja gleich drei Kantonalparteien: CSP Oberwallis, CVP Oberwallis und PDC du Valais Romand. Und auch wenn eine von diesen beim bisherigen Namen bleibt, ist sie Teil von «Die Mitte» Schweiz.

Bleiben Sie überhaupt Präsident der mit der BDP fusionierten Partei, oder gibts Konkurrenz?

Bisher meines Wissens nicht, aber Konkurrenz ist immer gut. Ich stehe auf jeden Fall zur ­Ver­fügung, wenn im April über das Präsidium entschieden wird.

Wäre eine Doppelspitze wie neu bei der SP eine Option?

Ich schaue dem interessiert zu, würde es für mich aber ausschliessen. Zwar kann man sich die Arbeitslast aufteilen, doch es erschwert, mit einer klaren Stimme zu sprechen, wenn man nicht sehr gut koordiniert. Meine Erfahrung mit der Basis zeigt: Die will einen Chef.

Sie galten als konservativ und rechts, als Sie 2016 das CVP-­Präsidium übernahmen – heute sind Sie der grosse Er­ neuerer und Modernisierer der Partei. Was ist passiert? Oder

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INTERVIEW | 11.1.2021 | 31

war Ihr Image damals schlicht falsch?

Schon der legendäre deutsche CSU-Chef Franz Josef Strauss sagte, dass Konservative für den Fortschritt eintreten sollten.

An meiner persönlichen Grundhaltung und meinen Werten hat sich nichts verändert: Ich bin in wirtschaftlichen Fragen eher liberal, in gesellschaftlichen eher konservativ. Aber ich vertrete als Präsident die gesamte Partei; meine Aufgabe ist es, ihr gesamtes Spektrum zusammenzubringen, nicht meine persönliche Meinung durchzusetzen.

Doch natürlich hat sich die Gesellschaft in den letzten Jahren verändert – und mit ihr die Partei.

Sie haben das C im Namen be­ seitigt, mit dem Katholizismus und Religiosität assoziiert wurde. Ist Ihnen als ehema­ ligem Klosterschüler das auch ein bisschen schwergefallen?

Selbstverständlich. Nur: Es ist unserer Partei seit 40 Jahren nicht gelungen, ausserhalb der Stammwählerschaft neue Anhänger zu gewinnen. Und dies nicht aus inhaltlichen, sondern aus historischen Gründen. Die CVP entstand als katho­lische Partei, sie war deshalb bis heute in gewissen Kantonen kaum präsent und für viele nicht wählbar.

Doch ich bin überzeugt: U ­ nser Land braucht heute mehr denn je eine pragmatische Mitte. Es ist wichtig, das Zentrum zu stärken und möglichst viele Wählerinnen und Wähler abzuholen.

Waren Sie genau der Richtige, um den Wandel an der Basis durchzubringen, weil Ihnen das im Herzen wehgetan hat?

Das kann schon sein.

Hat es den Namenswechsel ­erleichtert, dass viele Konser­ vative ohnehin längst schon zur SVP abgewandert sind?

In ihren besten Zeiten, den 1970er-Jahren hatte die CVP ­einen Wähleranteil von 22 Prozent – dies aber nur, weil sie in den ­wenigen Kantonen, wo sie präsent war, 50 bis 60 Prozent der Stimmen erhielt. Die EU-­ Debatte in den 1990ern führte zu einer Umwälzung der Parteienlandschaft, und die SVP bekam

auch in den katholischen Stamm­landen viel Zulauf.

In der Mitte hat das Stimmvolk die Qual der Wahl: Die Mitte, GLP, EVP. Warum ohne Not auf das Alleinstellungsmerkmal «katholisch» verzichten?

Das C hat verhindert, dass sich potenzielle neue, also moderate Mitte-Wählerinnen und -Wähler inhaltlich überhaupt mit uns auseinandersetzten. Wenn ­ihnen via Smartvote eine hohe Übereinstimmung angezeigt wurde, wunderten sie sich und wählten uns trotzdem nicht. ­Natürlich ist es leichter, Stammwähler zu verlieren, als neue Wähler zu gewinnen. Aber ­un­sere Analyse hat ergeben, dass wir mit unseren politischen ­Positionen und dem Namenswechsel bis zu 20 Prozent an Wähleranteil gewinnen können.

Woher sollen diese neuen ­Wähler denn kommen?

Wir möchten die Menschen ­erreichen, die der Meinung sind, dass es in der Schweiz eine ­starke Mitte braucht – denn dort entstehen Lösungen. Wir stehen für den Zusammenhalt dieses Landes, für Freiheit, Solidarität und Verantwortung, für eine ­positive Vision der Schweiz. Wir hoffen durchaus auch auf ­Wechselwählerinnen und -wähler. Aber diese zu gewinnen, ist weniger schwierig, als sie zu halten. Wählende binden sich heute nicht mehr lebenslang an eine Partei. Sie entscheiden sich bei jeder Wahl von Neuem, aufgrund von Erwartungen für plausible Lösungen zu bestimmten Themen. Und das ist auch gut so.

Als die CVP 2003 den zweiten Bundesratssitz bei der Abwahl von Ruth Metzler verlor, lag der Wähleranteil bei 14,4, 2019 noch bei 11,4 Prozent. Schaffen Sie es mit Ihrem Aufbruch, den zweiten Bundesratssitz zurückzuholen?

Ich bin sicher, dass wir 2023 ­zulegen werden. Für 2027 müssen wir uns das Ziel setzen, so zu wachsen, dass ein zweiter Bundesratssitz angemessen wäre.

Und wer müsste in diesem Fall einen räumen?

PARTEIPRÄSIDENT VON «DIE MITTE » Gerhard Pfister (58) führt die CVP seit 2016 und hat die Partei nicht nur mit der BDP fusioniert, sondern sich auch mit deren Umbenennung in «Die Mitte» durchgesetzt. Der Germanist, Philosoph und frühere Lehrer sitzt seit 2003 im Nationalrat und ist Verwaltungsratspräsident einer Tagesschule, die er mitgegründet hat. Pfister ist verheiratet und lebt in Oberägeri ZG. Mehr Infos: gpfister.ch, die-mitte.ch

Mutmasslich die FDP, die schon heute übervertreten ist. Mathematisch gesehen braucht es pro Bundesratssitz einen Wähler­ anteil von rund 14 Prozent. ­Lassen Sie es mich also so sagen: Die Linke wäre mit drei Sitzen übervertreten, ebenso ist es aktuell die Rechte mit vier Sitzen.

Die Mitte ist derzeit lediglich mit einem Sitz im Bundesrat vertreten.

Geändert hat sich aber nicht nur der Parteiname, auch die BDP wurde integriert. Gibts da Themengebiete, wo sich deut­ liche Differenzen abzeichnen?

Es gibt schon Unterschiede, aber keine unüberbrückbaren.

Und mit dem neuen Namen ist natürlich auch der Anspruch verbunden, inhaltlich zu bestimmen, wo die Mitte liegt und ­wofür sie steht.

Wie sieht es bei der Ehe für alle aus? Die BDP hat sich schon lange für LGBT-Gleich­ berechtigung starkgemacht, derweil die CVP in der Winter­ session im Ständerat nicht eben enthusiastisch wirkte. Sie wollte die Ehe in einer eigenen Steuer-Initiative vor Kurzem gar noch beiläufig als Gemein­

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INTERVIEW | 11.1.2021 | 33

schaft von Mann und Frau in der Verfassung festschreiben …

Aber auch da finden wir uns. Als Partei stimmen wir der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu.

Es gibt einige Ständeräte, die das gerne in der Verfassung geregelt hätten, und einige Mitglieder, die sich mit dem Thema schwer­ tun, aber die Mehrheit ist für das Gesetz. Da hat sich die Haltung der Partei in den letzten 20 Jah­ ren ebenso weiterentwickelt wie in der Gesellschaft insgesamt.

Die Mitte wird sich im kommenden Referendumskampf also bei den Befürwortern der Ehe für alle engagieren?

Ich gehe davon aus, dass wir ein Referendum nicht unterstützen, und es an den Parteiversamm­ lungen eine Mehrheit für das neue Gesetz gibt.

Und wie stehen Sie persönlich dazu?

Ich bin ein Anhänger der tradi­ tio­nellen Ehe, stelle aber fest, dass die Mehrheit der Gesell­ schaft das anders sieht, und kann das akzeptieren. Aus meiner Sicht sollte sich die Politik in solchen Fragen ohnehin nicht übermässig einmischen. Das sind individuelle Lebens­ent­ würfe, die jedem selbst über­ lassen sein sollten.

mung schwer haben. Was die Aussage mit der Lebenslüge ­betrifft: Der Bundesrat schien lange die Haltung zu vertreten, das werde dann schon irgendwie gut kommen, und hat dies auch die EU glauben lassen – dabei wurde es nur immer schwieriger.

Gibts doch noch eine Lösung?

Wir werden es sehen. Angesichts der vielen Herausforderungen, gerade auch mit dem Brexit, hat die EU nur beschränkten Spiel­ raum, uns entgegenzukommen.

Am Ende braucht es vier Ja: das der EU, des Bundesrats, des Parlaments und des Volks. Das wird nicht leicht.

Könnte man mit dem Status quo denn problemlos weiterleben?

Nicht problemlos. Der bilaterale Weg ist wichtig und richtig, doch wenn die EU immer weniger ­bereit ist, diese Abkommen ­anzupassen und weiterzuent­ wickeln, wird es eine Heraus­ forderung für die Wirtschaft, sich mit diesem erodierenden Verhältnis zu arrangieren.

Wie sieht es bei den Abstimmungsvorlagen im März aus: Verhüllungsverbot, E-ID und das Freihandelsabkommen mit Indonesien?

Die letzten beiden befürworten wir deutlich. Beim Verhüllungs­ verbot gibt es unterschiedliche Auffassungen quer durch alle Parteien: Es gibt SVP-ler, die es ablehnen, und Linke, die aus frauenrechtlichen Gründen ­zustimmen. Die Mitte wird ihre Parole im Februar 2021 fassen.

Wo steht Die Mitte beim Kampf gegen den Klimawandel?

Wir haben das neue CO2-Gesetz stark mitgeprägt – im Gegensatz zu den Freisinnigen auch ganz ohne inhaltliche Pirouetten. Das Gesetz ist beste Mitte-Politik, mit dem Ziel, die Dekarboni­ sierung unserer Wirtschaft und ­Gesellschaft voranzutreiben.

Das Referendum wird keine Chance haben, davon bin ich überzeugt. Aber wir müssen be­ reits weiterdenken. Es braucht Anreize und die nötige Infra­ struktur, damit die Angebote des technologischen Wandels wie zum Beispiel Elektroautos auch tatsächlich genutzt wer­ den. Insgesamt ist die Schweiz jedoch recht gut unterwegs.

Und beim grossen Thema ­dieses Jahres, dem Rahmen­ abkommen mit der EU? Das haben Sie ja auch schon für praktisch tot erklärt und als «die grosse Lebenslüge des Bundesrats» bezeichnet …

Wenn die EU uns in den kriti­ schen Punkten nicht entgegenkommt, dürfte es das Rahmen­ abkommen in der Volksabstim­

Die Klimajugend sieht das ­anders.

Der sind wir zu langsam. Damit hat sie zwar nicht ganz unrecht, aber das CO2-Gesetz zeigt, dass unser Politsystem lernfähig ist und wir dabei Resultate erzielen, die von der Bevölkerung mit­ge­ tragen werden. Das mag nicht besonders schnell sein, dafür ist es nachhaltig.

Wie stehen Sie zu den von ­vielen Seiten kritisierten ­Corona-Massnahmen von ­Bundesrat und Kantonen?

Wie so viele fand auch ich immer wieder mal, man hätte dieses oder jenes gescheiter so oder so gemacht, aber alles in allem machen sie es nicht so schlecht.

Schade ist, dass die Zeit im ­Sommer nicht besser genutzt wurde, um die absehbare zweite Welle im Herbst besser vorzube­

Dass ich diese Alterskomödie mit Michael Douglas so mag, hat mich selbst ein wenig erstaunt – ich bin doch noch einiges jünger.

Und auf Twitter gehen Sie ­keiner Auseinandersetzung aus dem Weg …

Richtig. Als Parteipräsident muss man immer ein wenig schauen, was man sagt, aber Twitter ist für mich eine persön­ liche Arena, wo ich gerne auch

«Es tut mir gut, mich ab und zu in einem guten Sinn zu fetzen.» reiten. Zentral finde ich, dass in diesen schwierigen Zeiten das Ver­trauen in die Institutionen nicht beschädigt wird. Deshalb fand ich die heftige Kritik der FDP am Bundesrat vor Weihnach­ ten irritierend. Von der SVP war leider nichts anderes zu erwarten.

Wer Ihre Website besucht, sieht als Erstes vier clevere Sinnsprüche und stösst bald auf eine lange Liste mit «lesenswerten Büchern». Es entsteht der Eindruck eines feinsinnigen Intellektuellen. Tun Sie sich manchmal auch schwer mit dem realexistierenden Polit­ geschäft? Den Zankereien, den Täuschungsmanövern?

Nein, gar nicht. Die Literatur­ liste ist nur deshalb so lang, weil ich sie schon seit 15 Jahren führe. Aber Lesen ist für mich wichtig, es erweitert den Hori­ zont, was einem Politiker nur guttun kann. Ich bin medial ­generell sehr aktiv, schaue zum Beispiel auch gerne Netflix.

Nennen Sie uns Ihre drei ­Lieblingsserien?

«House of Cards», «The Crown» und «The Kominsky Method».

mal streite. Es tut mir gut, mich ab und zu in einem guten Sinn zu fetzen.

Streiten Sie generell gerne?

Ausserordentlich gerne. Ich ­finde auch, dass wir das in der Partei zu wenig oder zu spät tun. Ein guter Streit gehört zur demokratischen Auseinander­ setzung, denn am Ende kann man in der Demokratie nichts befehlen, sondern muss über­ zeugen.

«Politik besteht darin, Gott so zu dienen, dass man den Teufel nicht verärgert», ist einer der Sprüche auf Ihrer Homepage.

Gelingt Ihnen das?

Es zeigt das Dilemma der ­Politik.

Jeder Politiker will das durch­ setzen, was er für das Beste für sein Land hält. Und stösst in der Arena auf zehn andere, die das mit ihren Positionen auch möchten. Dann beginnt das Rin­ gen um Kompromisse, die Kunst, einen Weg zu finden zwischen Überzeugungen und Realpolitik.

Im Übrigen hoffe ich aber, dass ich den Teufel auch schon ver­ ärgert habe – denn dienen sollte man ihm ja schon nicht. MM

34 | 11.1.2021 | ZAHNPFLEGE

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Wellness im Mund Putzen Sie mindestens zweimal täglich die Zähne und reinigen Sie die Zahnzwischenräume. So können Sie Zahnbelag vorbeugen und Mikroorganismen reduzieren, die Karies verursachen.

Text: Gunhilde Boretti

Was gilt es zu beachten?

Die Annahme, dass allein das ­Putzen der Zahnoberflächen mit Zahnbürste und Zahnpasta genügt, ist falsch. Genauso wichtig ist die Reinigung der Zahnzwischenräume, denn Karies und Entzündungen des Zahnfleisches beginnen oft dort, wo man mit der Zahnbürste nicht hinkommt.

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Die Wahl des passenden Hilfsmittels hängt von der Form der Zahnzwischenräume ab. Bei eng stehenden ­Zähnen ist Zahnseide (1 ) ideal. Bei leicht offenen Zwischenräumen sind sogenannte Brush Sticks empfehlenswert, da sie mehrfach verwendbar sind. Bei weiten Zwischenräumen sind Interdentalbürsten ( 2) gut geeignet. Ihr Durchmesser ­sollte der Weite der Zwischenräume entsprechen.

Was verursacht Zahnververfärbungen?

Was braucht es, damit wir ein Leben lang strahlend lächeln und kräftig zubeissen können?

Mehr auf migros-impuls.ch/zahnfarbe

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Bilder: iStockphoto, MGB-Fotostudio

Wie reinigt man Zahnzwischenräume am besten?

ZAHNPFLEGE | 11.1.2021 | 35

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Sind scharfe Mundwasser nützlich?

Mundspüllösungen reduzieren den Zahnbelag durch die Wirkung der Inhaltsstoffe.

Sie ergänzen die mechanische Reinigung mithilfe der Zahnbürste, aber ersetzen sie nicht. Es gibt fluoridhaltige Mundwasser, chlorhexidinhaltige und solche mit ätherischen Ölen wie Menthol oder Eucalyptol.

Was ist von Zungenschabern zu halten?

Mundwasser mit Eucalyptol sind aufgrund des strengen Geschmacks gewöhnungsbedürftig, verleihen jedoch einen «frischen Atem». Studien bescheinigen ihnen eine deutliche Reduktion des Zahnbelags.

Sie sind eine gute Empfehlung, weil damit Keime, die das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat angreifen können, aus den Vertiefungen in der Zunge entfernt ­werden. Auch bei Mundgeruch kann der Zungenschaber helfen. Mundgeruch entsteht oft durch Bakterien, die zum Beispiel Nahrungsreste oder Schleim in der Mundhöhle ­zersetzen.

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Das wirksamste und seit Jahrzehnten etablierte Desinfektionsmittel für die Mundhöhle ist stark verdünntes Chlorhexidin (0,1 bis 0,2-prozentig). Es wirkt sehr gut, kann aber bei dauerhafter Anwendung und insbesondere bei diesen Konzentrationen zu Zahn- und Zungenverfärbungen oder zu Geschmacksbeeinträchtigungen führen.

Was sollte man beim Zähneputzen am Mittag beachten?

Grundsätzlich wird empfohlen, nach jedem Essen die Zähne zu putzen.

Berufstätigen fehlt aber mittags oft die Zeit oder die Möglichkeit dafür. Dann kann zumindest eine Mundspüllösung nützlich sein. Im Allgemeinen reicht es, die Zähne zweimal pro Tag gründlich zu reinigen, morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.

Dr. med. dent.

Gunhilde Boretti, Fachzahnärztin ­Parodontologie SSO, Zahnarztzentrum.ch

Ölziehen ist eine Anwendung, die aus der ayurvedischen Medizin in Indien stammt. Das Öl soll Bakterien und Giftstoffe aus dem Mund «herausziehen». Es fehlen bis heute aber klinische Studien, die einen Langzeiteffekt für die Zähne und das Zahnfleisch zeigen. Ölziehen kann daher momentan nur als Zusatz zur konventionellen Zahnreinigung empfohlen werden.

So geht es Verwenden Sie ein hochwertiges pflanzliches Öl wie Oliven-, K ­ okosoder Sesamöl.

Nehmen Sie einen Esslöffel davon in den Mund und spülen Sie die Mundhöhle damit während 3 bis 15 Minuten kräftig durch. Ziehen Sie das Öl dabei durch die Zahnzwischenräume.

TIPP

TIPP

Was ist vom «Ölziehen» zu halten?

In welchen Situationen ist die Mundhygiene besonders wichtig?

Hormonumstellungen – insbesondere bei Frauen in der Schwangerschaft oder bei Mädchen in der Pubertät – können eine bereits bestehende, durch Zahn-­ belag verursachte, milde Zahnfleischentzündung massiv verstärken.

Sorgfältige Mundhygiene ist auch wichtig, wenn man bestimmte Medikamente einnehmen muss, die als Nebenwirkung Wucherungen des Zahnfleischs verursachen können. Dazu zählen manche Blutdrucksenker, bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie sowie Medikamente, die das Abwehrsystem unterdrücken.

Anfangs können Sie auch Pausen einlegen. Spucken Sie das Öl auf ein Tuch und geben Sie es in den Abfall.

Schlucken Sie das Öl niemals herunter.

Danach den Mund mit warmem Wasser nachspülen und die Zähne wie gewohnt putzen.

Der ideale Zeitpunkt für das Ölziehen ist morgens nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen. MM

36 | 11.1.2021 | MEINE MIGROS

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KOLUMNE | 11.1.2021 | 39

Illustration: Rinah Lang

Einfach mal veräppeln STADT, LAND, STUTZ Was früher der Osterhase war, ist heute das Sojahackfleisch. Die Menschen binden ihren Liebsten damit einen Bären auf. Eine Bekannte erzählte mir neulich stolz, dass sie ihrem Teenager-Sohn einen Beyond-Burger untergejubelt hat. Der freute sich über das amerikanische Festmahl und kam nicht einmal auf die Idee, dass es sich hier um unechtes Fleisch handeln k ­ önnte. Ähnliche Geschichten habe ich rund um ­Ghackets mit Hörnli und Poulet-Curry gehört. Ich meine natürlich: «Ghackets» mit Hörnli und «Poulet»-Curry.

Dass wir unsere Mitmenschen so gerne mit Ersatzprodukten veräppeln, liegt wohl vor ­allem an einem: Wir sind selber jedes Mal überrascht, wie gut es gelingt. Plant-Based-­ Nug­gets gehen runter wie Öl. Und so werden wir zu Feldforscherinnen und Feldforschern, die ihre Brillen zurechtrücken und ins Notizbüchlein protokollieren: «Tofu-Tag Nr. 3:

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

Testperson hat noch immer nichts gemerkt.»

Gerade ist der Veganuary in aller Munde: Im Monat Januar ernähren sich viele vegan. Da muss man natürlich aufpassen, dass Schwiegermutter und Co den fleischlosen Braten nicht riechen. Es empfiehlt sich, ein bisschen vorsichtiger vorzugehen. Ich selber habe im vergangenen Jahr meine Liebe zu Hafermilch entdeckt. Der Cappuccino schmeckt mir damit noch besser, und auch backen kann man damit gut. Wieso also nicht einen veganen Marmorkuchen auftischen? Aber nicht vergessen, das Notizbüchlein griffbereit zu halten – mal beobachten, wie viele Krümel übrig bleiben ...

Natürlich ist das alles nicht so nett. Seine ahnungslosen Liebsten derart zu hintergehen.

Aber schliesslich stehen wir im Dienste der Wissenschaft! Und sonst wählen Sie sich für den Anfang mal selbst als veganes Versuchs­ kaninchen aus. Apropos Kaninchen: Der Oster­ hase hat ja auch nicht geschadet, oder? MM

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Edles Weiss, Orange, Pink oder Rot: ­Welche Rose darf es denn heute sein?

Königin der Blumen in noch grösserer Farbvielfalt Bei Florissimo finden Rosenliebhaber ab sofort eine deutlich grössere Auswahl an Farben im Stückrosen-Sortiment, das aus fairem Handel in Ecuador stammt.

Text und Bilder: Silke Seichter

S

chon von Weitem leuchtet einem die Farbenvielfalt der Stückrosen aus der Blumenabteilung der Migros Wattwil entgegen. Von roman­ tischen Tönen wie Rosé und Flieder über fröhliches Gelb und Orange bis hin zu tief dunklem Rot, einfarbig oder sanft in einen zweiten Farbton verlaufend – für jede Gele­ genheit und jeden Geschmack findet sich hier die passende Rose. «Rosen sind ganz­ jährig beliebt, und dies über alle Generatio­ nen hinweg», sagt Sandra Ziswiler, Fach­ leiterin ­Blumen im Florissimo in Wattwil.

Und sie kann dabei auf einen grossen Erfah­ rungsschatz zurückblicken: Die 53-Jährige ist bereits seit 26 Jahren im Florissimo in Wattwil tätig. Die Arbeit mit Blumen und Pflanzen ist für die aufgestellte Frau nicht

nur Pflicht, sondern auch grosse Leiden­ schaft: Sandra Ziswiler hat einen grossen Garten, und in ­ihrem Haus finden sich zahl­ reiche Topf­pflanzen. Diese Freude kann sie im Floris­simo vor ­allem auch beim Zusam­ menstellen von i­ ndividuellen Sträussen und Gestecken einbringen. «Ideal ist es, wenn wir Wünsche für individuelle Gebinde 48 Stun­ den vorab erhalten, dann können wir allen­ falls fehlende Elemente noch bestellen und den Strauss oder das Gesteck in Ruhe mit ausreichend Zeit für die kreative Ausgestal­ tung erstellen», sagt Sandra Ziswiler.

Die Stückrosen sind mit dem Gütesiegel der Max-Havelaar-Stiftung ausgezeichnet.

«Es ist uns wichtig, dass wir unseren Kun­ dinnen und Kunden Rosen, die unter fairen Bedingungen gezogen und gehandelt werden,

Individuelle Wünsche werden gerne ­erfüllt: Sandra Ziswiler mit einem ­Arrangement aus Stückrosen

anbieten können», betont ­Jochen Steinke, der bei der Migros Ostschweiz den Einkauf von Blumen und Pflanzen leitet.

Mit der richtigen Pflege länger haltbar

Damit die Königin der Blumen möglichst lange in voller Pracht erhalten bleibt, gilt es, diese mit einem langen, schrägen Schnitt neu anzuschneiden, bevor man sie in die Vase stellt. Rosenstiele sollten zu zwei Drit­ tel im Wasser stehen. Diesem sollte man ein Frischhaltemittel zusetzen. Blätter, die ins Wasser reichen, müssen unbedingt entfernt werden, da diese Bakterien entstehen lassen, die zum schnelleren Welken der Blüte bei­ tragen können. Spätestens alle zwei Tage brauchen Rosen zudem frisches Wasser, ­damit man lange Freude an ihnen hat. MM

42 | 11.1.2021 | MIGROS OSTSCHWEIZ 1

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1 Die Chicoréewurzeln gelangen vom Feld in die Verarbeitung.

2 21 Tage bleiben die Zapfen in der verdunkelten Treiberei.

Die Diva unter den Thurgauer Salaten «Lass dich zart verführen» lautet der Slogan auf dem Lastwagen, illustriert mit einem perfekt geformten Chicoréezapfen. Ein Besuch bei der Gamper BioChicorée AG in Stettfurt zeigt auf, wie der für die Migros Ostschweiz produzierte Salat gehegt und gepflegt wird.

Text und Bilder: Irène De Cristofaro-Wipf

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Fabian Etter zeigt die fertigen Chicoréezapfen, bevor sie ­geschnitten, gerüstet und ­verpackt werden.

D

ie Spitzchen sind in ein zartes Gelb gehüllt, der Rest des Kleides ist weiss, sie stehen aufrecht da und strahlen eine gewisse Würde aus – was durchaus zu den Biochicoréezapfen passt, denn sie erfordern viel Aufmerksamkeit und Pflege, bis sie in die Supermarktfilialen gelangen. Man ist versucht, den Vergleich mit einer Diva zu bemühen. «Ich weiss nicht, wer oder was mehr Aufwand braucht», sagt Fabian Etter, Betriebsleiter bei der Gamper AG, und lacht. Aber er kennt die ­arbeitsintensive Produktion des Biochicorées von A bis Z und ist überzeugt davon, dass sich dieser lohnt. «Beim Chi-

corée handelt es sich um eine zweijährige Kultur», so der Fachmann, «im ersten Jahr ­werden im April die Samen auf sogenannten Dämmen ausgesät und während drei bis vier Tagen bewässert. Das ist eine ganz wichtige Phase, ohne Wasser gibt es keine Keimung.»

Beim Chicorée handelt es sich um eine sogenannte Pfahlwurzel, die sehr lange Wurzeln bildet und sich so das Wasser auch in trockenen Zeiten tief aus dem Boden holen kann. «Das Kraut ähnelt dem Löwenzahn, die Pfahlwurzel ist mit einer Zuckerrübe vergleichbar», erklärt Fabian Etter. Ende Oktober ­werden die Wurzeln geerntet, auf die Länge von 15 Zentimeter

11.1.2021 | 43

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geschnitten und in die Halle der Gamper BioChicorée AG geliefert.

«Bei uns werden sie sortiert und kalibriert. Sie müssen einen Durchmesser von 34 bis 60 Mil­li­ meter aufweisen», so Etter.

Ab in den Winterschlaf

Schlaf macht bekanntlich schön, das ist nicht nur bei Diven so, ­sondern auch beim Chicorée. Die Wurzeln werden in grossen Holz­ kisten in den Kühlraum gestellt, wo sie in einen simulierten Win­ terschlaf versetzt werden. «Die Temperatur beträgt zu Beginn 2 °C und wird dann sukzessive auf –2 °C hinuntergekühlt, wobei die Luftfeuchtigkeit 90 Prozent be­ trägt», erklärt der Betriebsleiter und fügt an: «Die hohe Kunst ist

dabei, dass sich eine leichte Eis­ schicht bildet, die Wurzeln aber nicht durchfrieren.» Nach dem Kühlraum geht es in der dritten Phase in die abgedunkelte Treibe­ rei, wo den Pflanzen wieder grosse Aufmerksamkeit zuteil wird.

Bei 20 °C beginnt dann der im Wasser stehende Zapfen aus der Wurzel zu spriessen, und die Temperatur wird kontinuierlich zurückgefahren. «Der ganze ­Prozess in der Treiberei dauert 21 Tage, die Blätter schliessen sich, und der Zapfen legt in den letzten sieben Tagen 50 Prozent an Gewicht zu.» Stimmt die ­Grösse, gelangt der ausgewach­sene Chicorée in die Verarbeitung, wo der Zapfen von der Wurzel ­getrennt, gerüstet und verpackt

wird. Auch hier ist viel Handarbeit nötig. Wie auf den Feldern der Landwirte in der Region, mit de­ nen Gamper zusammenarbeitet: «vor allem im Sommer jäten ist anstrengend und zeitintensiv.»

Die Nachfrage steigt

Seit vier Jahren wird bei Gamper Biochicorée produziert. «Die Nachfrage ist steigend, insgesamt sprechen wir von zehn bis zwölf Tonnen pro Woche, die Saison dauert von Mitte November bis Mitte Juni», erklärt Etter. Das Ausfallrisiko sowie der Aufwand seien beim Biochicorée viel grös­ ser als beim konventionell pro­ duzierten, und die Produktion teurer und anspruchsvoller, «aber es ist uns wichtig, nachhaltig zu

produzieren und unser Land der zukünftigen Generation in einem guten Zustand zu übergeben.»

Man sei, so fügt Etter an, bei der Bioproduktion von den Räum­ lichkeiten her an der Kapazitäts­ grenze angelangt und man denke an eine Erweiterung. «Es finden Gedankengänge in diese Rich­ tung statt; für uns ist es natürlich schön, unseren Schweizer Bio­ chicorée in Supermarktfilialen der Migros zu sehen», freut er sich. Denn bis vor vier Jahren kam d ­ ieser ausschliesslich aus den Niederlanden, nun auch aus ­Stettfurt, dem kleinen Dorf im Kanton Thurgau – wo es ganz ­offensichtlich auch Diven mit ­einem zartbitteren, verführe­ rischen Geschmack gibt. MM

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Die Teilnahme an der Verlosung ist unabhängig von der Bestellung. Über die Ziehung wird keine Korrespondenz geführt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Jahreswettbewerb von Qualitätstitel Schweiz erklären Sie sich einverstanden, dass Qualitätstitel Schweiz und Center Parcs Ihre Angaben für weitere Angebote verwenden dürfen. Teilnahmeschluss: 18.12.2021

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Ich bestätige, dass ich noch nicht AbonnentIn der bestellten Zeitschrift(en) bin.

Ich nehme nur an der Verlosung teil.

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Einsenden an: Qualitätstitel, Postfach 1693, 8048 Zürich

M1

FINANZEN | 11.1.2021 | 47 Contentpartnerschaft

Schauen wir vorwärts

Christoph Sax (44) Chefökonom der Migros Bank

Vor fast einem Jahr habe ich mein letztes Livekonzert verfolgt. Patent Ochsner spielten im Volkshaus Zürich. Es war ein toller Abend, im Saal herrschte ausgelassene Stimmung. – Dann kam die Pandemie. Fast alle Kulturveranstaltungen seit vergangenem März wurden abgesagt. Musik können wir wenigstens ab Konserve noch geniessen. Aber nichts lässt den Funken so springen wie ein Live-­ auftritt im ausverkauften Saal.

Nach mehr als neun Monaten zeichnet sich nun ein Silberstreifen am Horizont ab. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat ­einen ersten Impfstoff gegen Covid-­­19 zugelassen. Weitere werden vor­ aussichtlich bald folgen. Mit den Impfstoffen können Risikogruppen besser geschützt und die Spitäler

entlastet werden. Ab Mitte Jahr dürften sich auch breitere Bevöl­ke­rungs­ schichten impfen lassen können.

Das Virus wird dadurch zwar nicht verschwinden. Aber es wird unser Leben nicht mehr so stark prägen.

Sollte die weltweite Impfkampagne ohne Rückschläge anlaufen, wird das Vertrauen in den Impfschutz auch hierzulande zunehmen.

Erkrankungen wird es weiterhin geben, die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe sollte aber stark ab­ nehmen. Wir werden uns nicht mehr beim geringsten Grippesymptom sorgen müssen, ob wir die Gesundheit der Mitmenschen gefährden.

Nur schon das Wegfallen dieser Last wird unser Leben massiv erleichtern: kein Unbehagen mehr, wenn wir mit Nachbarn auf die Freundschaft

anstossen oder für unsere Kinder ein Geburtstagsfest veranstalten. Die Angst wird allmählich der Zuversicht weichen.

Auch künftig werden wir vermehrt soziale Distanz wahren und digitale Angebote nutzen – beispielsweise beim Einkaufen oder auch beim Nutzen von Bankdienstleistungen.

Das soziale Leben darf aber nicht zu kurz kommen. Die Impfkampagne wird ab Herbst wohl auch grössere Sportanlässe und kulturelle Ver­ anstaltungen wieder ermöglichen. ­Solche Events werden uns helfen, die dunklen Erinnerungen hinter uns zu lassen und als Gesellschaft wieder näher zusammenzuwachsen.

Noch gilt es durchzuhalten, aber die Chancen stehen gut, dass unser Alltag bald besser wird. MM

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48 | 11.1.2021 | BEAUTY

Pickel adieu

Unreine Haut nervt uns meistens dann, wenn wir besonders gepflegt aussehen wollen.

Erfahren Sie hier, was gegen Mitesser, Pickel und Akne wirklich helfen kann.

Text: Petra Koci

Pickelalarm?

Hände weg!

Die Ursachen Die Haut produziert Talg. Produziert sie zu viel, kann das genetisch bedingt sein. Sie reagiert damit aber vor allem auf ­Hormonschwankungen. Daher kommen die Pickel im Teenageralter.

Aber auch später klagen gerade Frauen über Hautunreinheiten. Oft sind die Hormonschwankungen in der zweiten Zyklushälfte schuld. Falsche oder übermässige Pflege, die die Poren verstopft, oder Schadstoffe in der Luft können ebenfalls dazu beitragen. Auch Stress, eine unausgewogene Ernährung, eine Ernährungsumstellung und das Tragen von Schutzmasken können Hautunreinheiten begünstigen.

Am liebsten würden wir Mitesser und ­Pickel gleich ausdrücken. Bitte nicht!

Sie mit den Fingern entfernen ist unhygienisch, und man kann die Haut verletzen.

Besser ist es, wenn Sie auf entsprechende Pflegeprodukte setzen.

Als SOS-Hilfe gelten auch Hausmittel mit antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften wie Apfelessig, Honig, frischer Zitronensaft oder Teebaumöl.

Verstopfte Poren Kann der Talg nicht abfliessen, verstopft er die Poren; es entsteht ein Pfropfen. Der eingelagerte Hautfarbstoff Melanin reagiert mit dem Sauerstoff in der Luft und färbt den Pfropfen dunkel – es entsteht das typische Erscheinungsbild von Mitessern. Diese vergrössern die Poren. Entzünden sich die Mitesser, spricht man oft von Pickeln. Die Haut rötet sich dabei, Bakte­ rien und andere Erreger können sich ansiedeln und zu einer Infektion führen. An der Spitze des Pickels bildet sich häufig ein Eiterherd.

Sanfte Reinigung Ü 25?

Produkte für Jugendliche sind speziell auf die Bedürfnisse der jungen Haut abgestimmt und relativ intensiv. Ü-25-Haut oder reifere Haut trocknet zu stark aus, sie sind daher für ­diese Zielgruppe nicht geeignet.

Porentiefe Sauberkeit – das wünschen wir uns.

Dabei sollte man die Haut aber nicht zu oft und nicht zu aggressiv waschen. Das könnte den hauteigenen Schutzmantel zerstören und die Haut austrocknen.

Am besten entfernen Sie das Make-up und den überschüssigenTalg morgens und abends mit einem ­milden Reinigungsprodukt. Ein sanftes Peeling hilft ­abgelöste Hautschüppchen und Verhornungen zu entfernen, sodass die Poren gar nicht erst verstopfen.

Klärende Masken, zum Beispiel mit Aktivkohle oder Tonerde, wirken tiefenreinigend.

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Bild: Getty Images, zVg

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BEAUTY | 11.1.2021 | 49

So esse ich vitaminreich

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Das hilft bei Pickeln unter der Maske Tatsächlich: Wenn wir die Schutzmaske längere Zeit tragen, kann es zu Pickeln kommen. Denn unter der Maske schwitzt unsere Haut, dabei wird die Feuchtigkeit gestaut. Es hilft, wenn Sie die Maske alle zwei Stunden kurz abziehen – natürlich nur in sicherer Umgebung. So kommt frische Luft an die Haut. Als Maskenstoff eignet sich Baumwolle, sie absorbiert Feuchtigkeit. Generell sollten Sie Masken öfters wechseln und waschen.

Für die Pflege darunter gilt: Lieber leichte Texturen nehmen und sparsam mit Make-up umgehen, damit die Haut besser atmen kann. Tragen Sie die Pflege eine gute halbe Stunde vorher auf, dann kann sie gut einziehen und wird nicht von der Maske abgerieben.

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50 | 11.1.2021 | RÄTSEL

Migros-Geschenkkarten zu gewinnen!

Lösen Sie das Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eine von 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken.

Für die grüne Zusatzlösung winken 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 50 Franken.

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So nehmen Sie teil: Hauptpreis (oranges Lösungswort) Tel.: 0901 000 841 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD1 STEMPEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos) Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 000 845 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD5 WINTER Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 17.1.2021, 24 Uhr Gewinner Nr. 53 Hauptpreis: Yolanda Egli, Ebikon LU; Ursula Rüegsegger, Frick AG Zusatzpreis: Regi Hochuli, Rothenburg LU; Marina Giorgi, Pully VD Teilnahmebedingungen Gewinnspiele: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, welche das 18. Altersjahr vollendet haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden des Gewinnspielveranstalters sowie Gewinnspielvereine, automatisierte Dienste und weitere professionalisierte/gewerbliche Teilnehmende. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

Sudoku 2 × 100 Franken zu gewinnen

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 17.1.2021, 24 Uhr

RÄTSEL | 11.1.2021 | 51

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

4×

Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

2 × 100 gewinnen Füllen Sie dieFranken zehn Wörter inzu das Rätselgitter ein.

Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Was erhält man, wenn man bevorzugt behandelt wird?

S

Z

Dauerfilet

H Extrawurst

Dazusalami

Wie viele silberne Balken hat es im Wappen des Juras?

I

A 4

5

E 3

Wie heisst die Nobelpreisträgerin der Literatur 2020?

B Glück

R Pech

N Freude

Eine Sportart, bei der man möglichst den kürzesten Weg zwischen A und B absolviert, heisst …

E Quertour

A Parkour

Liselotte Pulver

M Marthe Keller

L Margrit Rainer

Wo spielen sich die Geschichten des Romanhelden Zorro ab?

R Spanien

M Kalifornien

O Chile

1

S Papi 2

3

4

6

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

4 1 5 3

1 1

2 2

3 3

4 4

5 5

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 17.1.2021, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 17.1.2021, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Lösung Nr. 1

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 1

Sudoku Lösung Nr. 1

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B E N O C E N T U M E I N G Paroli Lösung Nr. 1

GEBET

Was

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E

1

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

N Neni 5

3

2

I

5

Bimaru

Wie heisst ein markanter Gratturm im Südtirol?

E Mutti

4 2

Lösung: Lösung:

S Crossrun

Welche Schweizer Schauspielerin war mit Al Pacino liiert?

I

ALLERLE I AG I TATOR ANF L EHEN E I NTR I TT BORUSS I A OTAUR M OI N B TSUANA DENARR MO D E Z I MA L E T LE E NI A SA O SI ST K E E DG AN R UE ET MI R LA R SEGLER I N SENFGLAS T ER U AI G S EI ET N ER T TAETER I N URKANTON UNKULTUR

B U M E R A N G

S Y N E R G I E

A N D R R I E T I E E H U N G D E N O C K E Quiz R Lösung Nr. 1 E N SENDUNG

Sudoku Gewinner Nr. 53

Paroli Gewinner Nr. 53

Quiz Gewinner Nr. 53

Urs Schibler, Trimbach SO; Catherine Monney, Villarsiviriaux FR

Julia Nebel Geiser, Trimbach SO; Esther Fauser, Frauenfeld

Bea Huber-Ottiger, Ebikon LU; Berta Jurt, Sursee LU

52 | 11.1.2021 | LESERANGEBOT

Per Velo durch die Lüneburger Heide nach Hamburg Mit dem E-Bike oder Tourenvelo erfahren wir die vielfältige Landschaft rund um die Lüneburger Heide, Deutschlands ältesten Naturschutzpark. Unser Ziel ist die Hansestadt Hamburg, wo uns ein Konzert in der legendären Elbphilharmonie erwartet. Profitieren Sie von 200 Franken Rabatt auf diese einmalige Kombination.

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Unbeschwert durch die Heide und entlang der Elbe in Richtung Hamburg: Das Tempo bestimmen allein Sie! Velorouten für jedes Level Ob genussvoll-gemütlich oder sportlich-vital: Bei uns kommen dank der täglichen Auswahl unterschiedlicher Tourvarianten alle zum Zug – ob mit E-Bike oder reiner Muskelkraft.

VARIANTE VELOFAHREN – GEMÜTLICH

1. Tag: Schweiz–Celle Hinreise mit modernem Komfortklasse-Bus in die Region der südlichen Heide, die unser Zuhause für die nächsten zwei Tage ist.

2. Tag: Naturpark Südheide Wir starten unsere erste Velotour direkt beim Hotel und radeln durch

die abwechslungsreiche Landschaft des Naturparks Südheide (Velostrecke ca. 45 Kilometer).

3. Tag: Celle–Uelzen–Lüneburg Heute fahren wir durch schattenspendende Wälder auf dem Weser-Elbe-Radweg in die Hansestadt Uelzen. Hier geniessen wir unsere Mittagspause und haben Zeit, den magischen Anziehungspunkt der Stadt zu bestaunen: den Hundertwasser-Bahnhof.

Anschliessend Busfahrt zu unserem Übernachtungsort Lüneburg (Velostrecke ca. 65 Kilometer).

4. Tag: Mecklenburgisches Elbetal – Elberadweg Busfahrt in die Fliesenstadt

Boizenburg/Elbe, die im Unesco-Biosphärenreservat der Flusslandschaft Elbe liegt.

Von hier aus radeln wir in das wunderschöne Mecklenburgische Elbetal (Velostrecke ca. 65 Kilometer).

5. Tag: Nordheide–Altes Land Unsere letzte Velotour bringt uns von der Nordheide in die malerische Landschaft der Region Altes Land. Vor den Toren von Hamburg liegt das grösste zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Am Ufer der Elbe verladen wir unsere Velos und geniessen eine Schifffahrt in den Hamburger Hafen (Velostrecke ca. 50 Kilometer).

LESERANGEBOT | 11.1.2021 | 53

So profitieren Sie vom Angebot Leserinnen und Leser des Migros-Magazins erhalten 200 Franken Rabatt auf die 8 Tage gemäss Programm.

Reisedatum: Dienstag, 11. Mai, bis Dienstag, 18. Mai 2021

Als musikalischer Höhepunkt erwartet die Teilnehmer ein Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie.

6. Tag: Hamburg (velofreier Tag) Eine lokale Stadtführung bringt uns die zahlreichen Attraktionen von Hamburg näher. Der Nachmittag steht für individuelle Besichtigungen und Einkäufe zur Verfügung.

7. Tag: Hamburg (velofreier Tag) Heute bleibt uns genügend Zeit, um letzte Eindrücke von der Speicherstadt zu sammeln. Zum krönenden Abschluss erwartet uns das «9. Philharmonische Konzert» des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg in der Elbphilharmonie.

8. Tag: Hamburg–Schweiz Nach dem Frühstück Rückreise zu den Abfahrtsorten in der Schweiz.

VARIANTE VELOFAHREN – VITAL

1. Tag: Schweiz–Celle Gemäss «Variante Velofahren – gemütlich»

2. Tag: Naturpark Südheide Velostrecke ca. 80 Kilometer: Celle–Hermannsburg–Celle

3. Tag: Celle–Lüneburg Velostrecke ca. 95 Kilometer: Eschede–Uelzen–Lüneburg

4. Tag: Mecklenburgisches Elbetal Velostrecke ca. 100 Kilometer: ­Ludwigsburg – Elberadweg – Lüneburg

5. Tag: Nordheide–Altes Land Velostrecke ca. 65 Kilometer: ­Wesel–Lühe

6. Tag: Hamburg Gemäss «Variante Velofahren – gemütlich»

7. Tag: Hamburg Gemäss «Variante Velofahren – gemütlich»

8. Tag: Hamburg–Schweiz Gemäss «Variante Velofahren – gemütlich» MM

Preise pro Person: Im Doppelzimmer: Fr. 1795.–, Zuschlag Einzelzimmer: Fr. 450.–

Inbegriffen: • Fahrt im KomfortklasseBus mit Veloanhänger • Übernachtung in guten Mittelklassehotels, Mahlzeiten gemäss Programm (7-mal Frühstück, 5-mal Abend­ essen) • Ticket Elbphilharmonie Hamburg, Kategorie 1 • Velo- und Touristikausflüge gemäss Programm • Twerenbold-Veloshirt • erfahrene Veloreiseleitung und Reisechauffeure

Nicht inbegriffen: • Mietvelos inkl. Service und Reinigung (Tourenvelo Fr. 160.–/E-Bike Fr. 280.–) • Annullationsschutz und Assistance-Versicherung Fr. 39.– • Auftragspauschale Fr. 25.– (entfällt bei Onlinebuchung)

Abfahrtsorte mit Mietvelo: 5.10 Uhr Wil 5.35 Uhr Winterthur-Wiesendangen 6 Uhr Zürich-Flughafen 7 Uhr Baden-Rütihof 7.35 Uhr Basel 7.50 Uhr Arlesheim

Abfahrtsorte eigenes Velo: 7 Uhr Baden-Rütihof 7.50 Uhr Arlesheim

BUCHUNG Twerenbold Reisen AG Im Steiacher 1 5406 Baden-Rütihof Tel. 056 484 84 84 twerenbold.ch Buchungscode: iavmluha

54 | 11.1.2021 | MILOVE

Liebesglück auf der Klubschulbank Nicht im Traum denkt Laetitia Villard an eine neue Beziehung, als sie sich für einen ­Computerkurs der Migros-Klubschule ­anmeldet. Doch ein intensiver E-Mail-Austausch verändert alles.

D

nkt: Laetitia Vil lard gefu s t un ha e d ul

ie Geschichte beginnt mit purer Überforderung. 2010 besucht Laetitia Villard einen Computerkurs der Migros-Klubschule in Aarau. Sie hat wenig Ahnung von Computern, weiss nicht genau, wie das mit dem Mailschreiben funktioniert, und will sich weiterbilden. Ihr gegenüber sitzt Thomas Deubelbeiss.

Sie bemerkt, dass er sie immer mal wieder anschaut, doch das interessiert sie nicht. Noch nicht.

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In der Migros -Klu bs ch

Text: Manuela Enggist

«Wir waren beide in Beziehungen, die aber eigentlich am Ende waren», erzählt sie heute.

Eine Kursübung verlangt, dass sich die Teilnehmenden ­gegenseitig E-Mails schreiben.

Laetitias Tisch wird dem von Thomas zugewiesen. Er schickt ihr ein Foto von seinem Auto, sie antwortet mit einem Foto von einem Hund. Ihr digitaler Dialog wird immer persönlicher, und Laetitia findet Gefallen «an diesem sympathischen

Er über sie: Ich schätze an Laetitia ihre Spontaneität und ihre fröhliche Art. Sie ist unternehmungslustig, und wir haben es einfach schön zusammen.

Mann, der noch dazu sehr gutaussehend ist».

Als sie sich in einer Lektion wiedersehen, fasst sich Thomas ein Herz und fragt seine Mitschülerin, ob sie mit ihm noch einen Kaffee trinken wolle.

Rückblickend gesteht Thomas heute: «Ich war f­ asziniert von ihrem Temperament und ihrem ganzen Wesen. Ich musste all meinen Mut zusammennehmen, doch ich bin froh, dass ich es ­gemacht habe.»

Sie merken, dass ihre Gespräche auch im realen Leben sehr gut funktionieren. Als Thomas beim Kaffee-Date aufsteht, um sich noch eine Tasse zu holen, realisiert Laetitia zum ersten Mal, was für ein Riese er im Vergleich zu ihr ist. Grössenunterschied: 34 Zentimeter. «Für mich war das eigentlich ein Killerkriterium.

Doch da war es schon um mich geschehen.» Nach der Trennung von ihren Partnern ziehen sie kurz darauf zusammen. MM

MILOVE | 11.1.2021 | 55

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