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MENSCHEN AUSBLICK 2011

Migros-Magazin 1, 3. Januar 2011

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waltigungen und Völkermord. Der Rest der Welt schaute fassungslos, aber sehr lange auch tatenlos zu. Die Kriege hinterliessen auf allen Seiten tiefe Wunden, die bis heute nicht vollständig vernarbt sind. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag ist noch immer mit der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen beschäftigt. «Ein kleiner Schritt über den Rhein, aber ein gewaltiger Schritt vorwärts für unsere Unternehmen.» Mit diesen Worten gab Ciba-Verwaltungsratspräsident Alex Krauer am 7. März 1996 die bis anhin grösste Firmenfusion der Welt bekannt: Aus Sandoz und Ciba-Geigy wurde Novartis, heute das drittgrösste Pharmaunternehmen weltweit. Am 5. Juli 1996 erblickte in Schottland ein Bergschaf namens

Tschernobyl – die Opfer sind ungezählt

Bilder Keystone (13), Getty Images (3), Dukas, Bulls Press, Blick am Abend

Zum Sterben zurück in die Heimat

Dolly das Licht der Welt. Eine wissenschaftliche Sensation, denn Dolly war das erste geklonte Säugetier der Welt. Dolly gebar später auf natürlichem Wege mehrere Lämmer, bekam auffallend früh Arthritis und musste am Valentinstag 2003 wegen einer Lungenkrankheit eingeschläfert werden.

Vor 25 Jahren erlebte die Welt den Super-Gau: Am 26. April 1986 kam es in Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine zu einer Kernschmelze und mehreren Explosionen. 200 000 Menschen in einem 30-Kilometer-Radius wurden evakuiert. Über 100 radioaktive Elemente gelangten in die Atmosphäre und verbreiteten sich über die ganze nördliche Hemisphäre: von Russland bis Lappland im Norden, Richtung Westen über Polen und Deutschland bis nach Westengland und im Süden hinunter in die Türkei. Bis heute lassen sich in diesen Ge-

bieten Cäsium-Rückstände nachweisen. Wie viele Menschen als direkte Folge dieser schlimmsten Umweltkatastrophe aller Zeiten starben, ist nicht bekannt. In der Region um Tschernobyl kommt es immer noch zu schlimmen Missbildungen bei Neugeborenen und auffällig häufig zu Schilddrüsenkrebs, Leukämie und Knochenkrebs. Auch etwa 800 000 Retter und Helfer wurden verstrahlt und sind inzwischen zum Teil todkrank. Trotzdem kehrten einige hundert Menschen, vor allem alte Leute, heimlich in die 30-KilometerZone rund um den Reaktor zu-

Trostlosigkeit in der Geisterstadt Pripyat (oben). Die Stadt liegt nahe bei Tschernobyl und musste 1986 evakuiert werden.

rück – um in der alten Heimat zu sterben. Die Regierung duldet dies stillschweigend. brü

DATEN, EVENTS UND SONSTIGES IM JAHR 2011 Schweizer TV-Kommentatorin Sandra Studer die Fassung verlor. «Wäääck, so gruusig», entfuhr es ihr live auf Sendung. +++ Ab Juni lohnt sich ein kleiner Weekendtrip in die

Lagunenstadt Venedig. 2011 ist wieder Biennale. Neben den Länderpavillons lohnt sich besonders ein Besuch im Arsenale. Immer wieder erstaunlich, was Künstlern in der gan-

zen Welt einfällt. Und wems im Sommer zu heiss ist: die Biennale dauert vom 4. Juni bis am 27. November. +++ Auch sportlich ist im Juni was los. Die FussballWM der Damen wird

in Deutschland ausgetragen. Vom 26. Juni bis am 17. Juli finden insgesamt neun Spiele in verschiedenen Städten statt. Unter anderem in Bochum, Berlin und Dresden. Leider,

leider keines mit der Damen-Fussball-Nati aus der Schweiz. Die Ladys haben die Qualifikation knapp verpasst. +++ Endlich! Endlich! Die Glanz-und-GloriaWelt atmet auf und

wirft die Hände zum Dankesgebet gen Himmel. Am 2. Juli kommt Fürst Albert II. von Monaco unter die Haube. Der 52-Jährige heiratet die 20 Jahre jüngere südafrikanische


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