Der perfekte Spickzettel oder lernen in 5 Schritten „ Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln.“ sagte schon Erich Kästner. Ich wollte in meiner Schulzeit aber weder für das Büffeln noch für das Lernen Zeit und Mühe opfern. Also habe ich mir Spickzettel angefertigt. Haben Sie wie die meisten Menschen in Ihrer Schulzeit ebenfalls Spickzettel benutzt? Wie sahen sie aus, waren sie praktisch, raffiniert und effektiv? Ich habe viele Spicker während meiner Schullaufbahn geschrieben und Stück für Stück perfektioniert. Hier mein bestes Rezept: Lesen Sie den Lernstoff mit Fragen wie „Was ist wichtig, was könnte in der Arbeit/Prüfung abgefragt werden, was interessiert besonders meinen Lehrer?“ durch und schreiben Sie alles, was Ihnen wichtig erscheint auf Papier nieder. Fassen Sie sich dabei kurz. Beschränken Sie sich auf das Wichtigste, auf das Wesentliche, denn ein Spickzettel hat nur sehr begrenzt Platz. Nun bringen Sie Ordnung in Ihre Aufzeichnungen. Strukturieren sie alles Wissenswerte in eine eigene Ordnung, damit Sie in der Arbeit/Prüfung wissen, ob Sie oben, unten oder in der Mitte oder vielleicht dazwischen auf Ihrem Spicker nachsehen müssen. Jetzt schneiden Sie von einem DIN A 4 Blatt einen langen Streifen mit ca. sechs bis sieben Zentimetern Breite ab. Lassen Sie oben und unten einen Rand von ca. 1,5 Zentimetern. Mit einem 0,3 mm, also möglichst dünnen Bleistift, habe dann meine Zusammenfassung in kleinster Schrift auf den Papierstreifen übertragen. Heute benutzt man natürlich dafür einen Drucker mit der gerade noch lesbaren Schriftgröße von vier Punkt (ab 50 Jahren brauchen Sie wahrscheinlich eine 5 Punkt-Schrift ;-). Mit dem Drucker passen immerhin 54 Zeilen mit 1.700 Wörtern auf meinen Spickzettel. (Dieser Artikel hat ca. 1.100 Wörter). Nun rollen Sie den Papierstreifen von beiden Seiten her auf, so dass sich die Schrift außen befindet. Sie müssen das Papier ganz eng rollen, so eng, dass nicht einmal ein Streichholz hinein passt. Da Sie von beiden Seiten gerollt haben, sind so zwei Rollen entstanden, die sich berühren. Von der Seite betrachtet, sieht das nun aus wie eine liegende 8 (siehe Foto). Diese Doppelrolle können Sie nun zwischen zwei Fingern drehen. Dabei rollt sich die eine der beiden Rollen auf und die andere gleichzeitig ab, es funktioniert wie eine alte Schriftrolle. Sie können nun alles auf dem Spickzettel lesen, ohne dass dieser größer wird, oder Sie das ganze Blatt aufrollen müssen. Damit die Rollen sich nicht von alleine aufrollen, müssen Sie noch eine durchsichtige Banderole für Ihr Kunstwerk anfertigen. Legen Sie einen Tesastreifen mit der Klebefläche nach außen um die fest gerollte Doppelrolle, so dass das Ende des Klebestreifens auf seinem Anfang kleben bleibt. Nun kleben Sie einen zweiten Tesastreifen auf den ersten, so dass Klebeseite auf Klebeseite haftet. Jetzt haben Sie eine durchsichtige Banderole, die den Spickzettel straff zusammenhält. Wenn Sie mit Bleistift oder Tintenstrahler gearbeitet haben, besprühen Sie vor dem Zusammenrollen den ganzen Spickzettel mit Haarspray. Er dient als Fixierer, damit der Angstschweiß in der Prüfung nicht die Schrift verwischen kann. Jetzt ist Ihr perfekter Spickzettel fertig. Er hat nur einen einzigen Nachteil: Sie brauchen ihn wahrscheinlich nicht mehr. Warum? Weil Sie alles Wichtige und Richtige getan haben, um den Stoff sehr effektiv zu lernen: