qwertyuiopasdfghjklzxcvbnmqwerty
Miniaturbären von SaBärine
EinProduktionstagebuch
uiopasdfghjklzxcvbnmqwertyuiopas dfghjklzxcvbnmqwertyuiopasdfghjk lzxcvbnmqwertyuiopasdfghjklzxcvb nmqwertyuiopasdfghjklzxcvbnmqw ertyuiopasdfghjklzxcvbnmqwertyui opasdfghjklzxcvbnmqwertyuiopasdf ghjklzxcvbnmqwertyuiopasdfghjklz xcvbnmqwertyuiopasdfghjklzxcvbn mqwertyuiopasdfghjklzxcvbnmqwe rtyuiopasdfghjklzxcvbnmqwertyuio pasdfghjklzxcvbnmqwertyuiopasdfg hjklzxcvbnmqwertyuiopasdfghjklzx
cvbnmqwertyuiopasdfghjklzxcvbnm
Der Bär, mit dem alles begann
Name: George
Geb. am: 25.03.2009
Schnittmuster: Ebia
Ein echt „schräger Typ“!
Angefangen hat alles mit einem Besuch der „TeddybärWelt“-Messe in Wiesbaden am 15. März 2009: Ich war so begeistert von den Stoffen, dass ich nicht widerstehen konnte. Also erwarb ich ein Rechteck von wunderbarem dunkelbraunen Mohairstoff, den besten kognac-gelben Sohlenstoff, den ich finden konnte, schöne kleine blaue Augen, einen Gelenksatz für einen 10 cm-Bären und ein Heft von Richard van Aalst mit Schnittmustern für Miniaturbären.
Nun, da die Gliedmaßen noch nicht wirklich parallel sitzen, ist er doch ein wenig „schräg“ geraten. Doch von einer weiteren Operation haben wir dann doch abgesehen, da das Risiko für die kleinen Gelenke doch zu hoch war - außerdem stand die blanke Furcht in den großen blauen Augen – wer bringt es da schon über’s Herz, so einen kleinen Bären noch mal aufzumachen?
2 Miniaturbären
George
Die Namensfindung war nicht ganz einfach: Meine erste Idee war Georg (aber das kann dann leicht zu Schorsch werden, was weder dem Teddy noch mir gefällt). Außerdem dürfte er waschechter Kanadier sein, ein urdeutscher Vorname ist dann vielleicht unpassend, und so kamen wir auf George. Und dabei ist es geblieben.
Die blauen Augen – ja, die mussten einfach sein! Sie sind nur zu groß, denn die kleinen, die ich hatte, habe ich beim Einsetzen erst einmal gefetzt. Und dies waren die kleinsten blauen Augen, die ich im Mainzer Bastelladen finden konnte: 6 mm. Später habe ich dann bei Aalst gelesen, dass man immer mehr als ein Augenpaar kaufen sollte, das sie leicht kaputt gehen (grins, das mache ich jetzt immer).
Erst beim zweiten Bär ist mir aufgefallen, dass ich bei George das Kopf-Mittelstück falsch herum eingesetzt habe (Anlass war der Satz: „Die Schnauzenspitze ist markiert.“„Komisch, warum ist denn die Schnauzenspitze am Hinterkopf markiert? Oder ist das nicht der Hinterkopf?“ – damit war es dann klar). Das erklärt die ungewöhnlich spitze Schnauze. Aber er ist eben ein Original!
3 Miniaturbären
George wollte eine Schwester
Name: Georgia
Geb. am: 02.06.2009
Schnittmuster: Ebia
Ein glückliches Geschwisterpaar!
George fühlte sich einsam. Er wünschte sich von Herzen eine Schwester. Aber es gab keinen Stoff mehr.
Nach ein paar vergeblichen Versuchen, in der Umgebung zu Mohairstoff zu kommen, fuhren wie an einem sonnigen Freitag schließlich doch nach Mannheim ins „Bärenstübchen“, das aber leider den „George“-Stoff nicht mehr hatte (das war nur ein Messe-Angebot). Insofern musste ich auf etwas groberen Stoff ausweichen, aber immerhin in honigbraun.
Eine Woche später war es dann soweit: George hatte endlich seine langersehnte Schwester. Die Wahl des Namens war diesmal nicht schwer: Die Schwester von George musste – selbstverständlich – Georgia heißen! Schon beim Nähen schwirrten mir die Lieder durch den Kopf „Komm mit mir nach Georgia!“ oder „Georgia in my mind“….
4 Miniaturbären
Georgia
Georgia sieht schon um Einiges „bäriger“ aus als ihr Bruder, weil die Bärenschneiderin inzwischen begriffen hat, wie das mit dem mittleren Kopfteil gemeint ist (und so hat Georgia nun auch keine Maus-Schnauze mehr, wie ihr Bruder noch eine hat…).
Ein bisschen schräg ist auch sie… und natürlich hat sie die gleichen blauen Glubschaugen und die gleichen samtweichen Suedine-Fußsohlen wie ihr Bruder, das musste einfach sein. Sie wirkt etwas stämmiger, obwohl der Schnitt und die Größe derselbe ist – ein schönes Lehrstück über die Wirkung von Farben…
5 Miniaturbären
George und Georgia im Schnittlauch-Beet
Pierre
Ein guter Freund des Hauses
Name: Pierre
Geb. am: 31.07.2009
Schnittmuster: Kemo
Ein neuer Schnitt, ein neuer Bär
Es gibt einen Neuzugang in unserem Bärenkreise: Pierre, ein guter Freund des Hauses. Die Nicht-Verwandtschaft wird deutlich am neuen Schnitt (und auch am Mut der Bärenmama, die Schnauze auszurasieren…).
Endlich hatte ich mich an den Schnitt getraut, weswegen ich das Anleitungsheft gekauft hatte. Allerdings habe ich auf die ursprünglich vorgesehene Zweifarbigkeit verzichtet – das war mir doch noch zu kompliziert, und so habe ich kurzerhand die beiden Bauchteile zu einem zusammengefasst. Damit war der Schnitt viel einfacher geworden – was für mich als Anfängerin natürlich ein großer Vorteil war.
Schräg ist allerdings auch dieses Exemplar ausgefallen –das scheint das Markenzeichen dieser Bärenschneiderin zu werden… (daran zeigt sich, dass sie eigentlich nicht nähen kann…). Besonders schräg ist das Mäulchen ausgefallen –und es wurde lange hin und her überlegt, ob dies nicht korrigiert werden sollte, aber dann hat sich die Bärenschneiderin
6 Miniaturbären
doch für die Originalität entschieden. Originell sind natürlich auch die altrosa Fußsohlen… - nicht schön, aber irre individuell (trotzdem ist die Bärenschneiderin in einer tiefen Krise, wie sie sich geschmacklich und farblich so hat verschätzen können).
George und Georgia aber haben Pierre dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen, weil auch er ein ebenso schräger Typ ist wie sie selbst –gut aufgenommen:
Der Beginn einer wunderbaren Bärenfreundschaft.
7 Miniaturbären
Dschingis Robinson
Ein ganz Wilder
Name: Dschingis Robinson
Geb. am: 31.08.2009
Schnittmuster: Bobby
Und noch ein neuer Schnitt
Inzwischen war ich auf dem „Seebärenfestival“ in Lindau und habe mich mit neuem Stoff, neuen Augen und weiteren Gelenksätzen versorgt.
In dieses Fell habe ich mich sofort verliebt, obwohl es eigentlich besser für größere Bären geeignet wäre. Aber da es möglich war, einen 10 cm breiten Streifen zu erwerben, habe ich zugegriffen.
Überdies habe ich mich das erste Mal entschlossen, das Schnittmuster eigenmächtig abzuwandeln: Und so hat dieses Exemplar jetzt abgesetzte Vordertatzen, die natürlich passend zu den Sohlen gefertigt wurden. Das hat sich angesichts des langen Fells als kluge Entscheidung erwiesen. Und damit auch alles schön passt, habe ich auch noch die Innenohren mit dem entsprechenden Pfotenstoff gearbeitet. Heraus kam ein Bär, der – gehässig gesprochen – mehr einem Gorilla ähnlich sieht denn einem Bären. Für dieses ausgefallene Exemplar musste dann natürlich ein ausgefallener Name her.
8 Miniaturbären
Die Wildheit des Bären ließ mich zunächst an Robinson Crusoe denken; mein Mann dagegen kam spontan auf Dschingis Chan. Ich erzählte meiner irischen Kollegin Jessica (an einem wunderschönen sonnigen Nachmittag auf ihrem Würzburger Balkon) von unserem kleinen Namenproblem, und sie brachte mich auf die Idee, die Namen zu kombinieren, schließlich sei Robinson ja auch ein gängiger Familienname. Und seither heißt der bisher wildeste Bär des Hauses Dschingis Robinson, wobei auch die wilde Namenkombination gut zum Charakter des kleinen Gesellen passt. Es ist jetzt schon eine ganz lustige Gesellschaft – meine „phantastischen Vier“: Dschingis Robinson, Georgia, George und Pierre.
9 Miniaturbären
Maurice „SaBärine“ wird geboren
Name: Maurice
Geb. am: 18.10.2009
Getauft am: 24.10.2009
Schnittmuster: Kemo
Einen Bären zum Geburtstag!
Nachdem sie Pierre gesehen hatte, wünschte sich meine Freundin Conny einen Bären zum Geburtstag. Eine schwere (und folgenreiche) Entscheidung!
Vorbild wurde Pierre, was Schnitt und Stoff angeht. Allerdings war ich mit der Schnauzenrasur und den rosa Pfoten bei Pierre nicht so glücklich – dies sollte besser werden. Da ich bei Dschingis Robinson gute Erfahrungen mit der Abwandlungen des Schnittmusters gemacht habe, entschied ich mich für vier schwarze Pfoten und entsprechende Innenohren – eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe.
Das Wochenende vor dem Geburtstag habe ich dann die Panik bekommen, den Bären nicht rechtzeitig fertig zu bekommen. Einzelteile wollte ich meiner Freundin natürlich nicht schenken – und so habe ich den ganzen Sonntag davor genäht und genäht. Beim ersten Versuch waren allerdings die Ohren zu nahe beieinander, so dass der kleine Bär eher wie eine Katze aussah. Ich zeigte das Problem meinem Mann und erwog, die Ohren noch mal neu anzusetzen. Mein Mann versuchte mich zu beruhigen (er wollte mich davor schützen, die Ohren noch einmal neu zu machen), aber in
10 Miniaturbären
seinen Augen stand ganz deutlich „Katze“. Und so habe ich die Ohren um ein paar Millimeter nach außen versetzt. Die Wirkung war sensationell: Jetzt sah der Bär wie ein Bär aus – die zusätzliche Arbeit hatte sich gelohnt.
Da dies nun der erste Bär werden sollte, der das Haus verlassen sollte, musste ein „Label“ her. Und so wurde „SaBärine“ geboren…
Auf der Geburtstagsfeier von Conny stand der kleine Kerl rasch im Mittelpunkt. Jetzt fehlte ihm nur noch ein Name. Ein französischer Name sollte es sein, wegen der Nähe zu Pierre. Nach einem produktiven Brainstroming wurde der neue Bär dann auf den Namen Maurice getauft – eine wunderbare Idee!
Bevor Maurice unser Heim verlassen hat, hat er zum Abschied aber noch mit den anderen Bären des Hauses eine kleine Kletterpartie unternommen. Das war ein Bärenspaß!
11 Miniaturbären
Leila
Frühlingsgefühle im November
Name: Leila
Geb. am: 24.11.2009
Schnittmuster: Kemo
Eine Freundin für George
George ist inzwischen in die Pubertät gekommen, und so musste eine Freundin her… Und hier ist sie: Leila (arab. ‚Nacht‘) heißt die blonde und blauäugige (genauer: türkisäugige) sowie goldpfotige Schönheit – und George ist hin und weg…
Ursprünglich hatte ich überlegt, ob ich auch die Vordertatzen mit dem goldfarbenen Pfotenstoff machen soll, aber irgendwie dachte ich, es ist besser, wenn sie nicht völlig anders gearbeitet ist als George (in Schnitt und Farbe unterscheiden sie sich ja schon gewaltig, das genügt).
Das Besondere an Leila, was man auf den Bildern nicht sehen kann, ist: Es ist mein erster Bär mit ‚Schwerpunkt‘, also mit einem mit Stahlgranulat gefüllten Unterbauch – im Unterschied zu den bisher produzierten „Leicht-Bären“ (die nur mit Füllwatte gefüllt sind), ist Leila also der erste „Schwer-Bär“ (wobei so richtig schwer ist sie nicht, aber wenn man beide in der Hand hält, spürt man den Unterschied schon).
12 Miniaturbären
Und hier ein paar Impressionen aus den Flitterwochen…
Rundum zufrieden!
Advent, Advent!
Im siebten Himmel!
Kleiner Eisbär-Ritt!
Als meine Freundin Claudia die beiden zusammen sah, hat sie für sie zwei schöne Spitznamen geprägt: „Schoko“ und „Vanille“. „Schoko“ und „Vanille“ – das trifft es gut.
Und meine Kollegin Susanne ist sogar ein bisschen eifersüchtig auf Leila, weil sie durch und durch ein George-Fan ist… Ich hätte ihr nichts vom Steh-Blues auf Sternenstoff erzählen dürfen…
13 Miniaturbären
Neubeginn nach langer Pause
Name: Laurentius
Geb. am: 25./27.04.2010
Schnittmuster: Kemo
Ein neuer Bär
Nach langer Pause ist nun dieser kleine Kerl entstanden. Es war eine schwere Geburt. Eine Idee, für die sich die Bärenschneiderin echt verflucht hat: Wildleder-Pfoten und Wildleder-Innenohren! Oh, verdammt! Dieses Material war echt schwer zu verarbeiten. Und so gab es eine lange Pause nach den ersten Teilen: Zwei Arme und ein Bein waren schon lange fertig, bis ich die mühevolle Arbeit wieder auf mich genommen habe, um das Kerlchen doch noch fertig zu bekommen.
Außerdem war da noch die Enttäuschung über das Fell. Den beige-braun gespitzten Mohairstoff hatte ich noch von der Seebären-Messe, doch sieht er, nachdem er verarbeitet ist, ganz anders aus – und längst nicht so schön, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Auf dem Bild sitzt Laurentius auf dem Stoff – da kann man den Unterschied gut sehen.
Wie Leila hat nun auch Laurentius einen mit Stahlgranulat gefüllten Unterbauch, wobei sich die kleinen Kügelchen überall hin verstreuen, wenn man beim Füllen nicht aufpasst. Und ich hatte das Problem gleich zweimal…
14 Miniaturbären
Laurentius
Laurentius hat nämlich für sein junges Leben schon ein wahres Martyrium hinter sich: Kurz nach seiner Geburt war die Bärenschneiderin nämlich so überhaupt nicht zufrieden: Die Schnauze war viel zu groß geraten, und die Bauchnaht (damit, dass auch sie wieder schräg geraten ist, konnte sich die nur mäßig begabte Schneiderin abfinden) drohte zu platzen, was angesichts der vielen kleinen Stahlkügelchen im Unterbauch zu einer kleinen Katastrophe hätte werden können… Also hat sich die Bärenschneiderin schweren Herzens zu einer (kitzligen) Nachoperation durchgerungen – mit Erfolg:
VORHER NACHHER
Dass bei dieser Aktion ein kleiner Bauchnabel entstanden ist, ist Zufall – sieht aber ganz süß aus! Und das mit den Augenhöhlen hat diesmal auch ein bisschen besser geklappt, weil ich sie mit einem Perlonfaden gemacht habe – da traue ich mich endlich einmal richtig fest zu ziehen, so dass diesmal die Augen ein bisschen tiefer liegen, zumindest beim rechten Auge hat’s funktioniert…
Ursprünglich sollte Laurentius Laura heißen, aber im Zuge der Nachoperation ist mir dann wieder eingefallen, dass ich nicht nur ‚Mädels‘ mit hellem Fell machen wollte… also haben wir – bei Teddys ist das ja ganz einfach – noch rasch das Geschlecht gewechselt: Und so ist aus Laura Laurentius geworden.
15 Miniaturbären
Laurentia, genannt Laura
Eine Partnerin für Laurentius
Name: Laurentia, gen. Laura
Geb. am: 16.05.2010
Schnittmuster: Bobby
Das Komplement aus dem Komplementärstoff
Komplementär zu dem Stoff, aus dem Laurentius geschneidert ist, hatte ich auf dem Lindauer Seebärenfestival noch einen zweiten Stoff erworben, der von Anfang an für einen Partnerbären (oder genauer gesagt: für eine Partnerbärin) vorgesehen war: rostrot mit dunkelbraunen Spitzen. Allerdings hat dieser Stoff die unangenehme Eigenschaft, stark auszufransen, so dass ich jede Naht noch einmal extra eingefasst habe – eine Mühe, die sich allerdings gelohnt hat. Schwierigkeiten machen mir auch immer noch die Köpfchen: das „soft-sculpting“ will bei mir nie so recht gelingen, so dass meine bisherigen Bären alle etwas stieläugig daherkommen. Deshalb habe ich diesmal die Augen vor dem Füllen des Kopfes eingesetzt – mit dem schönen Resultat, dass die Ösen endlich einmal ins Innere des Kopfes gezogen werden können. In Kauf nehmen muss man bei dieser Methode allerdings ein aus dem Kopf heraushängendes Fadengewirr, was mit starren Perlonfäden besonders lustig ist, denn schließlich wollte ich immer noch nachziehen können.
16 Miniaturbären
Wie Laurentius hat auch Laura eine – allerdings pränatale –Schnauzen-OP hinter sich. Zunächst habe ich die Schnauze einfach aufgestickt, ohne das Gesicht „auszurasieren“. Das sah aber gar nicht schön aus, so dass ich mich schweren Herzens entschloss, die Schnauze noch einmal aufzutrennen und, nachdem ich meinen ganzen Mut zusammengenommen hatte, zur Schere zu greifen und das Gesichtchen auszuschneiden – eine Entscheidung, die ich nicht bereuen musste!
Laurentius ist natürlich ganz glücklich über Lauras plötzliche Gegenwart – und die beiden Bärchen haben heute diesen ersten Sonnentag seit langem genutzt, um ein ausgiebiges Sonnenbad auf unserem Dach zu nehmen:
Ansonsten sitzen sie auch gern auf Claudias Klavier – denn schließlich hat ihre Schneiderin während der Produktion ganz viel Klaviermusik gehört, viel Chopin und zuletzt eine schöne Sendung über Robert Schumann. Und so werden wohl Laura und Laurentius eine zweite Clara und ein zweiter Robert Schumann (oder lieber: Johannes Brahms?) werden…
17 Miniaturbären
Latif und Georgette
Nachwuchs!
Name: Latif
Geb. am: 03.06.2010
Schnittmuster: Ebia
Name: Georgette
Geb. am: 03.06.2010
Schnittmuster: Kemo
Zwillinge für Leila und George
Es gibt Nachwuchs bei Leila und George – meine ersten 7 cm-Bären! Und diese gleich im Doppelpack: Zwillinge! Und ihren Eltern wie aus dem Gesicht geschnitten (natürlich habe ich dieselben Schnittmuster verwendet, nur um 70% verkleinert). Hier ein Bild der stolzen Eltern mit ihrem Nachwuchs:
18 Miniaturbären
Für richtige Babys sind sie etwas groß, aber warum sollen Teddybären-Kinder nicht gleich als Teenager auf die Welt kommen…? Außerdem waren der Bärenschneiderin die 7 cm erst einmal klein genug.
Die Stoffe (hochtrabend „Cashmere-Look“ heißend) ließen sich ganz gut verarbeiten; sie sind natürlich viel feiner als Mohair, aber ein bisschen habe ich das Pelzige des Mohair schon vermisst – nur hätte sich Mohair bei dieser Größe wohl gar nicht mehr wenden lassen. Und auch das Füllen der Bären ist bei 7 cm ein arges Geschäft! Hätte Ingo, der Mann meiner Kollegin Rita nicht die tolle Idee mit der Pinzette gehabt, wäre ich wohl verzweifelt.
Die aquamarinblauen Augen waren natürlich ein Muss! Es war aber gar nicht so einfach, diese zu ergattern – Nur dem unvermeidlichen Verdacht der Untreue (wenn eines der beiden Zwillinge keine blauen Augen haben würde) wollte ich Leila nicht aussetzen und so habe ich die Suche nach blauen Glasaugen nicht aufgegeben – mit Erfolg: Schließlich habe ich noch eine Quelle in Wiesbaden aufgetan, die noch aus ihrem alten Bärenladen Restbestände hatte… Und auch diesmal habe ich die Augen wieder vor dem Stopfen des Kopfes eingesetzt. Es ist zwar immer ein RiesenFadengewurschtel, aber wenigstens sitzen die Augen jetzt immer richtig im Stoff. Das gefällt mir besser…
Etwas gestresst wirken die frischgebackenen Eltern
am ersten Abend mit ihren beiden Kleinen jetzt aber doch, nicht wahr?
Aber es wird bestimmt eine glückliche Familie!
19 Miniaturbären
Zahrah Lailas punkige Schwester
Name: Zahrah
Geb. am: 06.02.2011
Schnittmuster: Kemo
Schluss mit „bürgerlich“!
Nachdem Laila und George eine so biedere Familie gegründet haben, musste das Gegengewicht her: eine PunkBärenlady. Und natürlich als Lailas
Schwester…
Probleme im Vorfeld bereitete die Irokesen-Mähne. Aber ich hatte noch Fell von Victor, meinem allerersten selbstgenähten Teddybären, der aber noch kein Miniaturbär war, und damit ließ sich so etwas wie eine Irokesen-Frisur hinkriegen.
20 Miniaturbären
Von der Seite sieht sie jetzt eher wie ein Pferd denn ein Teddy aus, aber sei’s drum, lieb ist sie trotzdem!
Mein größtes Glück hatte ich dann im Bastelladen: AnarchoSterne im Rocker-Metall – supergut als Ohrring geeignet. Und ganz begeistert bin ich auch darüber, was man mit zwei Sicherheitsnadeln und einer alten Kette alles ausrichten kann!
Der schwarze Pfotenstoff ist auch nicht zu verachten. Hier gab es nur Probleme bei der Verarbeitung als Brust-Teil: Da franst der Stoff etwas aus… - das muss ich mir für künftige Bären merken, das der Stoff dafür eher nicht geeignet ist.
Schwesternglück!
21 Miniaturbären
Bärinbelle
Der erste „Stehbär“
Name: Bärinbelle
Geb. am: 15.08.2011
Schnittmuster: Burno
Mein erster Teddy auf vier Beinen
Zum 50. Geburtstag meiner Freundin Bärbel wollte ich mich natürlich mal wieder an einem Bären versuchen…
Und da meine Freundin das Besondere liebt, sollte es natürlich ein ganz besonderer Bär werden. Was bot sich da besser an, als endlich einmal das Schnittmuster für einen (von mir sogenannten) „Stehbären“ auszuprobieren!
Was mir nicht klar war: Dass dieser Bär viel kleiner war als seine echten Teddy-Kollegen! Das wurde mir erst bewusst, als ich die fertige Bärinbelle neben Georgia setzte, weil sie beide aus dem gleichen Fell gearbeitet waren. Mein Mann Heshmat wunderte sich über meine Überraschung: „Aber das war doch schon von Anfang klar!“ Er hatte es den Bärenteilen schon angesehen – ich, da ich lange keinen Bären mehr geschneidert hatte, nicht… Aber dann war es auch kein Wunder mehr, warum die Produktion dieses kleinen Gesellen (oder vielmehr: dieser kleinen Gesellin) so eine Herausforderung war! Insbesondere das Wenden der kleinen Beine nahm viel Geduld in Anspruch.
22 Miniaturbären
Wie ich auf den etwas schrägen Namen kam? Das ist eine alte Geschichte. Vor längerer Zeit habe ich meiner Freundin Bärbel – auch anlässlich eines Geburtstags – ein Namenshoroskop erstellt – nicht ganz ernst gemeint und eher parodistisch. Damals musste natürlich auch die Etymologie von Bärbel geklärt werden. Die übliche Herleitung von Barbara wurde natürlich als zu simpel verworfen, statt dessen die These aufgestellt, dass Bärbel eine Kurzform von Bärinbelle sei und eigentlich ‚schöne Bärin‘ bedeutet. Klar, dass der neue Bär nun diesen Namen bekommen musste.
Als meine Kollegin und ebenfalls große Bärenfreundin Susanne das Bild von Bärinbelle sah, meinte sie allerdings: „Sieht eher wie Quasimodo aus!“ – Und in der Tat: Ein bisschen schief ist dieses Bärchen schon geworden. Das scheint mein Markenzeichen zu sein: „Schräge Typen“! Nun, Quasimodo wäre auch ein passender Name gewesen, aber da war das Bärchen schon auf Bärinbelle getauft und lebte bereits bei der originalen Bärinbelle, genannt Bärbel.
23 Miniaturbären
Eulalia
Ganz offensichtlich: Kein Bär!
Name: Eulalia
Geb. am: 17.08.2011
Schnittmuster: Internet
Die erste Eule im Bärenprogramm
Zugegeben: Ein Teddybär ist das nicht! – Aber knapp zwei Wochen nach Bärbel hatte meine Freundin Claudia 50. Geburtstag – und auch ihr wollte ich ein selbstgenähtes Tierchen schenken. Nur: Meine Freundin Claudia hat zwar ein Bärenherz, liebt meine Bärchenproduktion aber nur, weil es eben meine Bärchenproduktion ist und weil sie meine Freundin ist (und bleiben will ). Aber ein richtiger BärenFan ist sie eigentlich nicht, und das muss sie ja auch nicht sein!
Das Tier, das meine Freundin aber über alles liebt und schätzt, ist die Eule. Was lag da also näher, als sich auf die Suche nach einem Schnittmuster für eine Eule zu machen? – und im Internet kann man ja auch alles finden… Und da fand ich ein ganz einfaches, geradezu idiotensicheres Schnittmuster für diese nette Eule.
24 Miniaturbären
Dieses Schnittmuster hatte nur einen kleinen Haken: Es war auf Französisch. Aber bald hatte ich mich in das französische Nähvokabular eingearbeitet – und es ging wirklich ganz einfach.
Ein paar Modifikationen habe ich allerdings vorgenommen, was den Auftritt Eulalias in diesem Büchlein letztendlich sogar rechtfertigt: Ich habe ihr Teddy-Glasaugen gegeben, womit Leben in das Tier kommt!
25 Miniaturbären
Mikka
Der erste Eisbär
Name: Mikka
Geb. am: 09.03.2012
Schnittmuster: Burno
Kuscheliges weißes Fell!
Nach Bärinbelle stand fest: Das ist das ideale Schnittmuster für einen Eisbären! Und so hielt ich auf der Kreativ-Messe, die immer im November in Wiesbaden stattfindet, Ausschau nach einem Eisbärenfell – und wurde fündig!
Aber wieder habe ich die Größe unterschätzt: Möglicherweise habe ich zu große Gelenkscheiben für diesen kleinen Körper. Immerhin müssen darin ja fünf Gelenke Platz finden: vier für die Beine und eins für den Kopf. Was ein Gehake und Geknäule!
Als Mikka dann fertig war, war ich ganz unglücklich: Er sah mehr nach Hund als nach Eisbär aus. Ich hab dann noch ein wenig nachkorrigiert und den Kopf neu angesetzt, aber die richtige Position scheine ich noch immer nicht ganz gefunden zu haben, aber ein weiteres Mal wollte ich nicht noch an ihm herumbasteln, dazu war er mir dann doch schon zu ‚lebendig‘…
Und so war ich zunächst unschlüssig, ob ich diesen Gesellen wirklich an unseren Freund Gernot verschenken konnte, dem er eigentlich von Anfang an zugeeignet war. Gernot hatte ei-
26 Miniaturbären
ne ganz schwierige Operation überstanden – und in dieser schweren Zeit hatten wir von seiner Liebe zu Bären, insbesondere zu Eisbären erfahren. Daher war dieser kleine Eisbär als Geschenk für seinen „zweiten“ Geburtstag gedacht…
- aber konnte man einen nicht so ganz gelungen Bären wirklich verschenken? Ich zögerte…
Aber dann tat ich es doch – und habe damit Gernot doch eine große Freude gemacht! Und was dann eine Riesenfreude für mich war: Eisbär Mikka durfte dann sogar mit auf die Occupy-Demo nach Frankfurt, Gernots erste größere Demo nach seiner Krankheit! Ein echter Demo-Bär also!
27 Miniaturbären
Franciscus Wuschel
Ein echter Hippie-Bär
Name: Franciscus Wuschel
Geb. am: 03./04.10.2016
Schnittmuster: Ebia
Größe: 10 cm
Ein „Einheitsbär“?
Gestern – am Tag der Deutschen Einheit – hatte ich nach wirklich sehr langer Zeit mal wieder richtig Lust, einen neuen kleinen Bären zu nähen. Noch bevor ich zur Tat schritt, witzelte mein Mann, dass die Produktion von „Einheitsbären“ eine echte Marktlücke schließen könnte. Ich winkte ab: Bären mit Deutschland-Fahne oder Deutschland-Bändchen –nicht mit mir! Dann doch lieber einen echten Hippie!
Dass es aber wirklich ein Hippie werden würde, war mir zu Beginn keineswegs klar. In meiner kleinen Teddystoffsammlung fand ich einen wunderbar kuscheligen, honigbraun-melierten Stoff, der eigentlich schon fast zu grob für einen Miniaturbären war.
Aber ich wollte es wagen – was sehr mutig war, denn ich bin inzwischen ganz schön aus der Übung. Trotzdem war ich diesmal klüger als noch bei Dschingis Robinson (der ja auch
28 Miniaturbären
aus wuscheligem Fell gemacht ist) und habe alle Teile sorgfältig in Fellstrichrichtung aufgelegt:
Ich wollte es ganz ruhig angehen und habe erst einmal mit den Armen begonnen. Da der Kuschelstoff die Neigung hatte auszuflusen, habe ich jedes Körperteil noch einmal sorgfältig eingefasst:
Doch dann hat es mich so gepackt, dass ich bis spät in die Nacht genäht habe – so lange, bis der kleine Kerl fertig war –das war dann lange nach Mitternacht.
„Wuschel“ wollte ich ihn nennen, so hatte ich mir schon während der Näharbeit überlegt. Doch als ich dann beim Frühstück im Radio hörte, dass der 3. Oktober der Todestag des heiligen Franz von Assisi ist, stand der Name dieses ganz besonderen Bären fest: Franciscus Wuschel – ein passender Name für diesen HippieBären: Er ist so Hippie, dass mein Mann ihm sogar das Tedddybär-Sein abspricht.
29 Miniaturbären
Gustav Churchill
Der Hybrid-Eisbär
Name: Gustav Churchill
Geb. am: 12.10.2016
Schnittmuster: Noak
(von Markus Roth)
Größe: 15 cm (aufrecht stehend)
Ein Eisbär für Susanne
Schon ganz lange wollte ich für meine Kollegin Susanne, die immer großen Anteil an meiner Bärenproduktion genommen hat, einen Eisbären nähen – aber nach Bärinbelle und Mikka hatte ich das Gefühl, dass mit diesem Stehbären-Schnitt irgendetwas nicht stimmt (oder ich zu doof bin, ihn richtig umzusetzen). Das Schnittmuster aber eigenständig abzuwandeln, dazu fehlte mir der Mut. Und so habe ich im Internet mal ein bisschen rumgesucht und bin tatsächlich fündig geworden. Entschieden habe ich mich für das Schnittmuster von Markus Roth, das allerdings für einen großen Eisbären gedacht ist. Aber das lässt sich ja verkleinern… und auch ein bisschen vereinfachen, weil Ledersohlen einzeln aufsticken im Millimeterbereich nicht ganz so meine Sache wäre :-).
Da ich aber so lange nicht mehr keine Bären geschneidert habe, musste ich erst noch einmal üben: So entstand Fanciscus Wuschel (nach bewährtem Muster), der von Susanne mit so großer Begeisterung aufgenommen wurde, dass ich dachte: Nun gilt es! Und was habe ich mir Mühe gegeben: Ich habe wirklich so sorgfältig zugeschnitten und genäht, wie ich nur konnte – und das, obgleich das der bis-
30 Miniaturbären
lang komplizierteste Schnitt war, den ich je hatte, so mit Extra-Bauchteil, Halsstück, damit sechs Gelenken und mit Schwänzchen (das durch die Verkleinerung mega-winzig wurde – kurz hatte ich erwogen, es wegzulassen, aber es gehörte irgendwie dazu!).
Die Hinterpfoten habe ich unten mit Stahlgranulat gefüllt, für den Stand. Und natürlich mussten es – für einen bekennenden George-Fan – blaue Augen sein!
Das Ergebnis aber hat mich schlucken lassen: Geht das als Eisbär durch? Hat er doch den Hals einer Giraffe, die Kruppe eines Pferdes, den Kopf eines Hundes, den Schatten eines Alligators… – nur von hinten mit seinem Schwänzchen: Bär! Ein echter Hybrid-Bär also… – und voll beweglich!
31 Miniaturbären
Ob so einer Susanne gefallen würde? Aber dann guckte er doch so lieb in die Welt, dass ich es wagte.
Und ob er Susanne gefallen hat! Ja, es war sein Blick, der sie sofort für ihn eingenommen hat. Blieb das Problem mit dem Namen. Susanne hat mit ihrer Freundin Susanne ein Riesen-Brainstorming veranstaltet, von Franco Bianco über Knut-Hagen, Lars-Etzel, Brünhild und vielen anderen Ideen bis schließlich zu Gustav Churchill – Churchill nicht nach Sir Winston, sondern nach Churchill an der Hudson-Bay in Canada, der heimlichen Hauptstadt der Eisbären, und Gustav nach dem Terrier der Nachbarn, an den sich Susannes Freundin Susanne erinnert fühlte (seufz! – also doch wieder eher Hund!). In diesem Sinne: „Frohes Fest!“ (das verstehen jetzt nur Susanne und ich ).
Und jetzt gibt es neue Bilder von Gustav Churchill, der Susanne eifrig bei der Arbeit zur Hand ging (wobei ich die Assoziation zum Suchhund einfach nicht aus meinem Kopf kriege – ):
32 Miniaturbären
33 Miniaturbären
Smilla
Ein Eisteddybär für mich
Name: Smilla
Geb. am: 29.10.2018
Schnittmuster: Noel von Christina Harris, verkleinert für Miniaturenbären
Größe: 10 cm (aufrecht stehend)
Nach zwei (Steh-)Eisbären – einen für Gernot, einen für Susanne – wollte ich noch einen kleinen Eisbären für mich machen. Dafür hatte ich mir schon vor zwei Jahren einen Schnitt ausgeguckt, den ich mir damals zum Glück ausgedruckt und auch schon entsprechend herunterverkleinert hatte. Nur fehlte immer irgendwie die Zeit, vor allem die Muße, mich an den kleinen Gesellen – pardon! – die kleine Gesellin zu machen.
Dieses Wochenende hat es mich dann mal wieder gepackt. Nach nicht ganz so guten Erfahrungen mit den StehbärenSchnitten sollte es also wieder ein Teddy werden. Eisbärfell hatte ich ja noch, und den Schnitt auch – wenn er auch etwas komplizierter war als meine bisherigen (vier Teile für den Körper!) und ursprünglich ja auch nicht für einen Miniaturbären. Da ich ziemlich aus der Übung bin, hat dieses Bärchen jetzt natürlich so seine Macken, über die der ResteWollgarn-Schal auch nur mäßig hinwegtäuschen kann… Aber Smilla, wie die Kleine nun heißt, guckt auch wieder so lieb in die Welt, dass ich sie einfach lieb haben muss – auch wenn mein Mann mal wieder behauptet, sie sähe so gar nicht nach Bär aus (von einer Seite hat die weiße Schnauze
34 Miniaturbären
35 Miniaturbären
dann auch tatsächlich etwas von einem Schweinerüssel, ich muss es zugeben).
Hope
Ein Bär für schwere Zeiten
Name: Hope
Geb. am: 02.11.2020
Schnittmuster: Kemo
Größe: 10 cm (aufrecht stehend)
Gestatten …: Hope!
In außergewöhnlichen Zeiten braucht es Teddybären! – so hat sich meine Schneiderin gedacht und sich daran erinnert, was ihre Studierenden in das Bären-Forum geschrieben hatten: Groß und stark, sei er, der Bär; und ein guter Tröster in Kindertagen. In Kindertagen? Warum nur in Kindertagen?
Immer wenn das Leben etwas rau mit dir umgeht, ist es gut, wenn du einen Teddy an deiner Seite hast! Und so kam ich denn am 31. Oktober 2020 in die Produktion.
Du wunderst dich bestimmt über meinen flaschengrünen Mohair-Pelz. Ja, dieser Mohair-Pelz schlummerte schon lange in der großen Teddy-Schublade meiner Schneiderin – oh, sie liebte ihn, war aber immer ein bisschen unsicher: ein flaschengrüner Teddybär? – Ja, es ist ganz gewiss eine ungewöhnliche Farbe für einen Teddy – aber ich bin ja auch ein ganz außergewöhnlicher Bär! Und eben ein Bär für eine außergewöhnliche Zeit, in der es ganz viel Hoffnung braucht. Und so war es sonnenklar: Nichts liegt näher, als mich – den kleinen Hoffnungsbringer (in spe!) – aus diesem dunkelgrünen Mohair zu schneidern. Zugegeben: Hoffnungsgrün sieht anders aus. Aber der grüne Schimmer über dem dunklen Pelz – das passt doch ausgesprochen gut zur gegenwärtigen
36 Miniaturbären
Situation (und dabei dachte meine Schneiderin nicht nur an Corona …).
Und damit das mit der Hoffnung auch gut klappt, hat mich die Schneiderin noch mit weißen Sohlen, weißen Innenohren und einer weißen Oberkörper-Passe aus ihrem Eisbärenfell ausgestattet. Perfekt! Lichtstreifen am Horizont! Naja, und das kannst du dir jetzt auch schon denken: So kam ich natürlich auch zu meinem Namen: Hope. Hoffnung!
Und damit nicht genug: Damit es nicht nur bei der Hoffnung bleibt, hat mir die Schneiderin zu guter Letzt noch eine glücksschweinchenrosa Schleife gebastelt und umgebunden – das ist nicht nur farblich ein ganz reizvoller Kontrast zu meinem weiß-dunkelgrünen Outfit, sondern auch wirklich sehr sinnig! Denn ich bin halt nun einmal nur (nur?) ein Bär und kein Glücksschwein … – aber in dieser Kombination müsste es wirken! Wird es wirken!
Am Abend des 2. November war es dann soweit: Die Schneiderin nahm die letzten Handgriffe vor. Das heißt: Schnauze aufsticken (aua!), den Unterbauch mit Stahlgranulat füllen (oh, diese kleinen Kügelchen!), Füllwatte rein, zugenäht und Schleife mit Label um den Hals! Und damit war ich, der Halloween- und Allerheiligen-Bär – bereit, mit meinem guten Geist alle erdenklichen bösen Geister zu vertreiben –, versandfertig. Meine Schneiderin fand noch eine passende Schachtel – hm, geräumig ist etwas anders, aber sie duftet noch fein nach Parfüm – und legte diese noch mit rotem Seidenpapier aus, damit mir beim Transport nichts geschehen möge.
Und so ging ich auf Reisen …
Und so viel sei noch verraten: In meinem neuen Zuhause wurde ich allerliebst aufgenommen. Und mein Geschlecht wurde neu fest gelegt: Ich bin jetzt eine Bärin! Eben bärinnenstark, um es mit allen Widrigkeiten, die da kommen mögen, aufzunehmen.
37 Miniaturbären
Hope – versandfertig!
Fortsetzung folgt (vielleicht)
38 Miniaturbären