VERLAGSBEILAGE | 09.05.2015
„Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt“, heißt es in einem Kirchenlied von Kurt Grahl. Er wurde 1969 Kantor und Organist der katholischen Propsteigemeinde St. Trinitatis in Leipzig. Grahls Worte klingen heute besonders nach: Seine
Gemeinde weiht an diesem Samstag ein neues Gotteshaus. Ein Zeichen der Hoffnung in der Diaspora. „Das ist ein Geschenk. Wir kommen nach Hause, zurück ins Herz Leipzigs“, sagt Wolfgang Harasim, Mitglied der Baukommission. Den Menschen wieder näher kommen – das ist der Gedanke, der hinter dem imposantesten Kirchenneubau Deutschlands steht. Der Pfarrhof ist nach bei-
den Seiten offen – eine Reminiszenz an das Leipziger Passagensystem. Das Kirchenfenster haben die Leipziger Architekten Schulz und Schulz auf Straßenniveau angeordnet. Drinnen und Draußen sollen sich nicht abschotten. Die Fassade aus Rochlitzer Porphyr strahlt Wärme und Verbundenheit aus. Alles fügt sich. „Gott sei Dank“, sagen Freunde und Förderer der neuen Propsteikirche.