LVZ Fit & Gesund 2017 | Schmerz lass nach

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FIT & GESUND

Donnerstag, 23. März 2017

| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN

Schmerz, lass nach! Glaubt man den Berichten der Krankenkassen, sind nicht Alkohol und Zigaretten die bedrohlichsten Gefahren unserer Zeit – sondern das lange Sitzen im Büro. Warum eigentlich? Und wie lässt sich der Rücken dennoch in Bewegung bringen? Manchmal nämlich reichen schon einfache Tricks.

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„Sprechstunde“ mit Ingo Froböse

Wann kann eine Operation helfen?

Gesunde Küche mit Kichererbsen Foto: Fotolia

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Was tun, wenn’s im Rücken sticht

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und 60 Millionen Fehltage bei Erwerbstätigen gehen laut Krankenkassen-Gesundheitsreport jedes Jahr auf das Konto von Rückenschmerzen. Damit belegen Rückenschmerzen Platz eins der Hauptursachen für Krankschreibungen. Die Auslöser sind vielfältig, reichen von Bewegungsmangel und Übergewicht über Fehlbelastung bis hin zu Stress und psychischen Problemen. „Unsere Lebens- und Berufsbedingungen begünstigen Erkrankungen der Wirbelsäule. Wir sitzen und stehen zu viel in teils ungesunden Körperhaltungen, die notwendige ausgleichende Bewegung bleibt oft auf der Strecke. Dadurch sind die Muskeln an Bauch und Rücken geschwächt oder durch Fehlstellungen geprägt“, erklärt Dr. Joachim Bleeck, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulenerkrankungen und Traumatologie am MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben. Die Folge sind Verspannungen, die auf die Nervenbahnen drücken und Entzündungen verursachen. Die daraus resultierenden Schmerzen lösen einen Teufelskreis aus neuen Fehlhaltungen und Blockaden aus – die Schmerzen werden immer stärker.

Akute und chronische Rückenschmerzen: Damit der Schmerz nicht zum Dauerbegleiter wird. Mehr als 80 Prozent aller Menschen in Deutschland leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter Rückenschmerzen. Der Schweregrad und die Beeinträchtigungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus – in jedem Fall sollte bei länger anhaltenden Schmerzen ein Arzt konsultiert werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen. In vielen Fällen können bedrohliche Erkrankungen im Rahmen einer umfassenden Untersuchung und Anamnese rasch ausgeschlossen werden. „Bei einem Großteil der Betroffenen liegt eine muskuläre Ursache zugrunde, Mediziner sprechen dann von unspezifischen Rückenschmerzen. Diese treten akut auf und sind in der Regel gut behandelbar. In

unseren Sprechstunden raten wir den Patienten nach einer kurzen Schonzeit wieder zu anschließender körperlicher Bewegung. Als unterstützende Maßnahmen empfehlen wir Physio- und Ergotherapie“, so der Experte Dr. Joachim Bleeck. Bei den meisten Patienten mit akut auftretenden unspezifischen Rückenschmerzen kann so wieder eine vollständige Schmerzfreiheit erreicht werden. Nicht selten stecken jedoch schwerwiegende körperliche Ursachen hinter den Beschwerden. Erhärtet sich bei der körperlichen Untersuchung ein Verdacht auf eine spezifische Ursache, werden in der Regel bildgebende Verfahren angeordnet, um eine Diagnose herbeizuführen. Mithilfe von Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich strukturelle Schädigungen am gesamten Halteapparat sehr gut aufzeigen. Diese reichen von chronischen Gelenkentzündungen oder Wirbelkanalverengungen bis hin zu Bandscheibenvorfällen. Auch Grunderkrankungen wie Osteoporose oder Skoliose können für die Rückenschmerzen verantwortlich

sein. Unabhängig von der Ursache sind diese Formen der Rückenschmerzen langwierig und für den Betroffenen oftmals mit einem langen Leidensweg verbunden. „Halten die Schmerzen länger als drei Monate an, werden diese als chronisch bezeichnet. Unser oberstes Ziel ist es, den

Patienten möglichst schnell wieder zu Mobilität und Schmerzfreiheit zu verhelfen, denn langfristige Beschwerden verursachen neue Probleme. Viele Betroffene ziehen sich aufgrund der Schmerzen und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit aus dem sozialen Leben zurück. Diese dauerhafte Isolation kann wiede-

Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglichen eine genaue Diagnose bei spezifischen Rückenschmerzen. Foto: MediClin

rum zu psychischen Störungen führen“, warnt Dr. Bleeck, der seit April 2016 das Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen am MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben leitet und sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Volksleiden Rückenschmerz beschäftigt. In der sächsischen Kurstadt setzt man bei der Therapie von chronischen Rückenschmerzen auf eine ganzheitliche Behandlungsmethode: die multimodale Komplextherapie (mehr dazu lesen Sie auf Seite 4). „Das multimodale Konzept betrachtet nicht nur die Ursache des Schmerzes, sondern berücksichtigt die Komplexität der Schmerzentstehung und integriert verschiedene therapeutische Herangehensweisen. Sie verbindet die medikamentöse Therapie mit der Bewegungs- und Ergotherapie. Hinzu kommen psychologische Behandlungsansätze mit Schulungsprogrammen und Entspannungstherapieangeboten, denn chronische Schmerzen gehen immer auch mit einer psychischen Belastungssituation einher.“ Dieser Ansatz hat sich bewährt. Dr. Bleeck und sein Team konnten damit bereits sehr gute Behandlungserfolge erzielen.


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