Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 04/2023

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„Bei Lungenkrebs holen die Frauen leider auf

Prof. Matthias Steinert über Entwicklungen in der ­Thoraxchirurgie und die Effekte von Teer beim Einatmen

Geburtsmedizin

Erstes Nachsorgeprogramm für Frauen mit Schwangerschaftserkrankungen gestartet

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Kinderonkologie

Prof. Holger Christiansen als Abteilungsleiter pädiatrische Onkologie in Ruhestand verabschiedet

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Zahnkliniken

Termine für allgemeine und Spezialsprechstunden können ab sofort ­online gebucht werden

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DAS GESUNDHEITSMAGAZINDESUNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG 04 / 2023 | 20.04.2023
Foto: Stefan Straube

■ Der Augenblick

Dorothy, der Blechmann und die Vogelscheuche zu Gast am UKL

In begeisterte Kinderaugen blickten die Schauspiel­student:innen vom Institut „Hans Otto“ der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, als sie am 23. März den „Zauberer von Oz“ im gut besuchten Foyer von Haus 6 aufführten. Gekommen waren unter anderem die Mädchen und Jungen der zwei betriebsnahen Kindertagesstätten des UKL sowie kleine Besucher:innen und Patient:innen. Sie erlebten die Geschichte von Dorothy, die es zusammen mit ihrem Hund Toto in das wundersame Land Oz verschlägt.

■ Impressum

Liebigstraße aktuell Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig

Herausgeber:

Universitätsklinikum Leipzig

Der Vorstand

Liebigstraße 18

04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Markus Bien, Hannah Ullrich (Unternehmenskommunikation UKL).

Universitätsklinikum Leipzig, 14. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der Leipziger Volkszeitung.

Druck:

MZ Druckereigesellschaft mbH

Fiete-Schulz-Straße 3, 06116 Halle/Saale

Redaktionsschluss: 17.04.2023

Europäische Auszeichnung für Prof.

Andreas Dietz

Direktor der HNO-Klinik am UKL für seinen Einsatz gewürdigt

■ Prof.Dr.AndreasDietz,Direktorder Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist mit dem EHNS-Award der European Head & Neck Society (EHNS) ausgezeichnet worden. Damit erhält derLeipzigerdenhöchstenEhrenpreis der interdisziplinären medizinischen Fachgesellschaft.

DieEuropeanHead&NeckSociety(EHNS) vereint3000Mitgliederausmehrals25Ländern. Die interdisziplinäre Fachgesellschaft verbindet Mediziner:innen, Pflegende und medizinisches Fachpersonal aus der Onkologie, Strahlentherapie, Chirurgie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und weiteren Disziplinen, die sich mit Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich beschäftigen. Prof.AndreasDietzisthierseitJahrenaktiv, zuletztfürfünfJahrealsVorstandsmitglied. Der im März durch die EHNS verliehene Preis würdigt nun seine Arbeit und seine VerdienstefürdieeuropäischeIdeeunddie Fachgesellschaft. Dazu gehören unter anderem sein hohes wissenschaftliches Engagegement,derEinsatzfüreuropäischeLeit-

Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung unserer Dachorganisation auf Europaebene.

linien und Standards bei Kopf-Hals-Tumortherapien sowie europaweite Weiterbildungen für Kopf-Hals-Chirurgie.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung unserer Dachorganisation auf Europaebene“, sagt Prof. Andreas Dietz. „Es ist eine große Ehre, die mich bestärkt, unsere Arbeit in der EHNS und auch hier am Standort Leipzig im Interesse unserer Patienten und der übergreifenden Kooperation weiter fortzusetzen.“

Foto: privat

Prof. Andreas Dietz (li.) bei der ­Übergabe des EHNS-Awards.

In diesem Sinne nimmt die HNO-Klinik am Universitätsklinikum Leipzig regelmäßig an europäischen Studien teil, hat einige Studienselbstinitiiertundengagiertsichin der Aufklärung mit Veranstaltungen im Rahmen der europäischen Kopf-HalsKrebs-Wochen – auch in diesem Jahr: Der diesjährige Patienteninformationstag dazu findet am 20. September statt.

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Liebigstrasse aktuell
Foto: Stefan Straube Prof. Andreas Dietz Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKL

Bundesweit erstes Nachsorgeprogramm für Frauen mit

Schwangerschaftserkrankungen am UKL gestartet

Präeklampsien gelten als Hinweis auf ein hohes Risiko späterer Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen / Umfassende Nachbetreuung soll vorbeugen / Teilnehmerinnen für Studie gesucht

■ Frauen mit schwangerschaftsbedingten Erkrankungen aufgrund einer Fehlfunktion der Plazenta haben ein hohes Risiko, später an Herz-KreislaufErkrankungen zu leiden und Funktionsstörungen der Nieren oder ­Diabetes zu entwickeln. Obwohl dies in vielen Studien belegt ist, erfolgt in diesen Fällen nach der Entbindung­keine oder bestenfalls eine kurzfristige Nachbetreuung. Um diese Lücke zu schließen, bietet das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hier jetzt als erste Einrichtung bundesweit ein gezieltes Nachsorgeprogramm an.

„Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen wie einem Bluthochdruck, einer Präeklampsie, dem HELLP-Syndrom oder einer Plazentafehlfunktion sind zum einen in der Schwangerschaft und kurz danach gesundheitlich gefährdet, haben aber zum anderen auch später ein höheres gesundheitliches Risiko“, erklärt Prof. Holger ­Stepan, Direktor der Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL).

In fünf bis sieben Prozent der Fälle entwickelnFraueninderSchwangerschafteinen Bluthochdruck, deutlich seltener treten das HELLP-Syndrom mit einer Störung der Leberfunktion oder eine Eklampsie mit Krampfanfällen auf. Allen diesen Leidenistgemeinsam,dasssiealsAlarmsignal für Folgeerkrankungen gelten können.

„Wir wissen heute, dass diese Schwangerschaftskomplikationen nicht nur kurzfristigrundumdieEntbindung,sondernauch langfristig eine Gefahr für die betroffenen Frauen bedeuten“, so Dr. Anne DathanStumpf, Leiterin des Nachsorgeprogramms. Studien zeigen, dass in diesen ­Fällen Jahre nach der Schwangerschaft ­gehäuft kardiovaskuläre und kardiometabolische Erkrankungen auftreten. Konkret bedeutet dies beispielsweise ein dreifach erhöhtesRisikofürDiabetesundeinsechsfach erhöhtes Risiko für Nierenversagen im Lebensverlauf der Betroffenen.

Damit gilt Bluthochdruck in der SchwangerschaftalsRisikofaktorNummereinsfür spätereErkrankungendesHerzensundder Gefäße bei Frauen. Der Hintergrund ist, dass eine Schwangerschaft offenbar ein früher natürlicher „Stresstest“ für den Organismus ist, der Anfälligkeiten und verdeckte Störungen aufdeckt. „Dadurch ­gewinnen wir einen enormen Wissens­vorsprung, weil wir so erkennen, welche Frauen die Veranlagung für spätere HerzKreislauf-Erkrankungen haben“, so die ­Geburtsmedizinerin.

Doch dieses Wissen wird bisher nur unzureichend genutzt, um Vorsorgemaß­nahmen zu ergreifen. „Es gibt keine strukturierten Nachsorgeprogramme oder Empfehlungen für eine gezielte Prävention“, bemängelt Prof. Stepan. Dabei seien

Wir wissen, dass diese Schwangerschaftskomplika­tionen nicht nur kurzfristig rund um die Entbindung, sondern auch langfristig eine Gefahr für die betroffenen Frauen bedeuten.

Frauen, die um ihr Risiko wissen, nachweislich sehr motiviert, hier gegenzu­steuern und vorzubeugen. Teilnehmerinnen für Nachsorge­programm gesucht

Das kann und sollte durch gezielte Präventionsprogrammeumgesetztwerden,umzu verhindern, dass Gefäßschädigungen entstehen oder weiter fortschreiten. Aus diesem Grund startet die Geburtsmedizin ­zusammen mit Kardiolog:innen und ­Nephrolog:innen am Universitätsklinikum Leipzig jetzt das bundesweit erste gezielte Nachsorge- und Interventionsprogramm,

Am 30. März war Prof. Holger Stepan (re.), Leiter der UKL-Geburts­medizin, zu Gast bei Radio Leipzig. Im Studio beantwortete er Fragen von ­Moderator Roman Knoblauch.

Hier der QR-Code zum Nachhören der ­Sendung.

„Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen ­sollten durch eine gezielte Nachsorge vor späteren Gesundheitsrisiken geschützt werden“, findet Prof. Holger Stepan, Direktor der ­Geburtsmedizin am UKL. Daher bieten er und seine ­Kolleg:innen jetzt ein bundesweit ein­maliges Nachsorgeprogramm an.

um betroffene Frauen auch nach der Entbindung zu begleiten. Beginnend mit April 2023 wird allen Schwangeren, die am UKL entbinden und an Schwangerschaftkomp­likationen leiden, auch nach dem Klinikaufenthalt eine Weiterbetreuung durch die Klinikumsexpert:innen angeboten. Dabei erfolgen in gesonderten interdisziplinären SprechstundenregelmäßigeKontrollendes BlutdrucksundandererWerte.Wenndiese sichverändern,wirdbeiBedarfkonsequent mit einer Therapie begonnen. Ziel ist es, ernste gesundheitliche Probleme in den Folgejahren zu verhindern. „Wir wissen, dass zum Beispiel durch ein frühzeitiges ­Erkennen einer asymptomatischen Herzschwäche und entsprechende Maßnahmen dasFortschreitenderErkrankungwirksam verhindert werden kann“, erläutert Prof.Stepan.„AllerdingsmüssendieWarnhinweisedafürebensorechtzeitiggefunden werden.“

Die Erfahrungen aus dieser einmaligen Form der Nachsorge sollen zunächst zwei Jahre in einer Studie erfasst und ausgewertet werden. Ziel ist es, ein Vorgehen zu entwickeln, dass künftig möglichst vielen Frauen zugute kommt.

Ab sofort werden Teilnehmerinnen für diese Studie und das Nachsorge­programmgesucht.

Betroffene Frauen können sich dazu an die Abteilung für Geburtsmedizin am ­Universitätsklinikum Leipzig (UKL) unter Telefon 0341 / 97 20701 oder E-Mail ­sarah.matthess@medizin.uni-leipzig.de wenden.

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Foto: privat
Foto: Stefan Straube Dr. Anne Dathan-Stumpf Leiterin des Nachsorgeprogramms

„Bei Lungenkrebs holen die Frauen leider auf“

Prof. Matthias Steinert über Entwicklungen in der Spartendisziplin Thoraxchirurgie und die Effekte von Teer beim Einatmen / ­Fachexpert:innen aus Mitteldeutschland treffen sich in Leipzig

■ Die Brustkorb- oder auch Thoraxchirurgie ist eine kleine spezialisierte chirurgische Sparte, die aber in vielen Fällen gebraucht wird. Selbst univer­sitäre Medizinstandorte verfügen bei weitem nicht immer über einen eigenen Bereich wie das Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Hier sichern die Thoraxchirurg:innen nicht nur rund umdieUhrdieVersorgungvonNotfällen und Unfallverletzten als Partner des ­Traumazentrums, sondern auch die Operationen bei verschiedenen Erkrankungen der Lunge. Welche aktu­ellen Entwicklungen es hier gibt, ­darüber berichtet Prof. Dr. Matthias Steinert, Bereichsleiter Thoraxchirurgie an der Klinik für Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie am UKL.

Prof. Steinert, Thoraxchirurgie ist ein eher kleines, spezialisiertes Fach. Mit welchen Erkrankungen kommen die ­Patienten:innen am häufigsten zu ­Ihnen?

Am häufigsten kommen Menschen mit ­Tumorerkrankungen, also einem Lungenkrebs oder mit Metastasen in der Lunge. Tumoren sind damit bei drei Viertel ­unserer Patienten:innen der Grund dafür, dass wir operieren. Deutlich seltener sind entzündliche Erkrankungen wie COPD, angeborene Fehlbildungen der Brust und Unfallverletzungen. Ein Thoraxchirurg muss in all diesen unterschiedlichen Fällen operieren können, also ein Generalist des BrustkorbsseinundsehrengmitdenPneumologen, den internistischen Experten für die Lunge, zusammenarbeiten. Aber unser Hauptaufgabengebiet ist die Behandlung desLungenkarzinoms,einerderhäufigsten Krebsarten in Deutschland.

Hat sich da in den letzten Jahren etwas verändert?

Leider hat die Zahl der erkrankten Frauen zugenommen. Lungenkrebs ist seit langem der zweithäufigste Krebs bei Männer, inzwischen ist er das auch bei Frauen. InsgesamtistThoraxchirurgieeinesehrmännerdominierte Medizin, weil unsere Patienten in den meisten Fällen Männer sind. Das sind diejenigen, die an Lungenkrebs ­erkranken, an entzündlichen Lungenerkrankungen ebenfalls. Von angeborenen Brustdeformationen sind mehrheitlich Männer und Jungen betroffen. Und selbst bei den Unfallverletzungen sehen wir viele Männer,auch,weildieZahlderStichverletzungen zugenommen hat. Aber beim ­Lungenkrebs holen die Frauen auf.

Wie kommt es zu diesen Unterschieden?

Die Hauptursache ist tatsächlich das Rauchen. Lungenkrebs ist in 95 Prozent der ­Fälle eine Folge des langen und intensiven Rauchens,zumTeilauchvonberufsbedingt eingeatmeten Giftstoffen. Auch andere Lungenkrankheiten gehen darauf zurück.

Deshalb ist nach 30 Jahren Berufserfahrung in der Lungenchirurgie meine wichtigste Botschaft: Teer gehört nicht in die Lunge. Also bitte: Nicht rauchen!

Prof. Dr. Matthias Steinert Bereichsleiter Thoraxchirurgie an der Klinik für Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie

Prof. Matthias ­Steinert, Leiter der Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, spricht im Interview unter ­anderem über fort­geschrittene ­Therapiemöglich­keiten.

Beides betraf und betrifft vorrangig Männer über 65. Da aber Frauen in den letzten Jahrzehnten mehr geraucht haben, ändert sich das gerade. Das Gute ist, bei Lungenkrebs haben wir extrem schnelle Veränderungen in der Diagnostik und Therapie. DaseröffnetunsunddenBetroffenenneue Möglichkeiten – dies war übrigens auch ThemaunseresRegionaltreffensdermitteldeutschen Thoraxchirurgen und Pneumologen am 31. März hier am UKL.

Was genau hat sich denn beim Lungenkrebs so schnell verändert?

Das betrifft vor allem die Therapie, hier ­haben wir mit weiterentwickelten Medikamenten und Chemotherapien, aber auch mitlokalgezielteingesetzterStrahlentherapie und der Immuntherapie an LungenkrebszentrenwiedemUKLheutesehrviele Optionen.Undwirkönnendankmodernster Verfahren und Technik im Operationssaal sehr präzise und exakt operieren. ­Dafür nutzen wir roboter-assistierte ­VerfahrenwiedenbeiunseingesetztenOPRoboter „DaVinci“. Auf diese Weise können wir die Verletzungen am Gewebe und am Brustkorb während der Operation so geringwiemöglichhalten.Dadurchverringern wir Schmerzen nach der Operation, die Lunge kann so zügig wieder ihre Leistungsfähigkeit zurückgewinnen und die Patient:innen erholen sich schneller. Wichtig ist für uns, dass die Vorsorge und Prävention verstärkt werden. Denn wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird, dann können wir mit einer Operation den Krebs heilen.BeifortgeschrittenerenStadienhilft eineOperationdanndabei,dieLebensdauer zu verlängern, aber sie heilt nicht mehr. Deshalbistnach30JahrenBerufserfahrung in der Lungenchirurgie meine wichtigste Botschaft: Teer gehört nicht in die Lunge. Also bitte: Nicht rauchen!

Foto: Stefan Straube

Bereichsleiter Prof. Matthias Steinert bei einer Fallbesprechung mit seiner Mitarbeiterin Julia Unruh. Der Intensiv-Patient war mit ausgedehnten Lufteinschlüssen in allen Logen akut ­erkrankt. Besonders betroffen hier: der Mittelfellraum. Bedingt durch eine begleitende Mediastinitis (Entzündung des Mittelfellraums) befand sich der Patient in einem lebensbedrohenden Zustand.

Interview:Helena Reinhardt

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Foto: Stefan Straube

Universitätsklinikum Leipzig als kinderonkologisches und Transplantationszentrum etabliert

Prof. Holger Christiansen, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie, geht in Ruhestand: „Meine Arbeit hat mir viel Freude bereitet.“

■ Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL)verabschiedetProf.HolgerChristiansen.Nachmehrals14Jahrenbeendete der Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie aus Altersgründen seine Tätigkeit am UKL zum 31. März. Großen Anteil hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner an der Etablierung der Abteilung als überregional anerkanntes Transplantationszentrum.

Prof.ChristophJosten,MedizinischerVorstand des UKL, würdigte die Leistungen Christiansens denn auch als wegweisend: „Mit Übernahme der Leitung der pädiatrischen Onkologie am Universitätsklinikum Leipzig ist es Prof. Holger Christiansen gelungen,dieseAbteilungmitwissenschaftlichem Weitblick, souveräner Führung und hervorragender Fachexpertise weiterzuentwickeln und nicht zuletzt erst jüngst durchdieschwierigenMonatederCoronaPandemie zu geleiten.“

Im Jahr 2009 war Prof. Christiansen von derUniversitätskinderklinikMarburgnach Leipzig gewechselt und hatte die Leitung der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie übernommen. „Es gab eine lange Vakanz auf dieser Stelle vor meinem Eintritt“, erinnert sichChristiansen.DerStatusderUKL-Kinderhämatologie als „Selbständige Abteilung“mitpersonellerAutonomiereizteihn:

„Ich wollte etwas Neues und Leipzig gefiel mir“, blickt der 66-Jährige zurück.

Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte die Abteilung vieles noch nicht vorgehalten, was heute als selbstverständlich gilt. So sah Christiansen als erste große Aufgabe vor sich, die Vereinbarungen des „Gemeinsamen Bundesausschusses“ (G-BA) zur Kinderonkologie zu erfüllen, so beispielsweise die geforderte Zahl an Ärzt:innen undPflegendenmitdengefordertenQualifikationen nachzuweisen. Seit 2010 gelingt dies kontinuierlich. Der G-BA ist das höchsteGremiumderSelbstverwaltungim Gesundheitswesen Deutschlands.

Mindestens ebenso wichtig war dem Facharzt für Kinderheilkunde die Erfüllung der Anforderungen, die „OnkoZert“ vorgibt.

„OnkoZert“ ist ein unabhängiges Institut, das im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft das Zertifizierungssystem zur Überprüfung von Organkrebszentren und Onkologischen Zentren betreut.

„Bereits seit 2009 erreichen wir in jedem Jahr die Mindestzahl von 30 behandelten Krebsfällen bei Kindern. Was mich besonders freut: Seit 2018 sind wir auch als Kinderonkologisches Zentrum zertifiziert“, so Christiansen. Im Durchschnitt behandeln er und seine Kolleg:innen 56 Fälle pro Jahr. Waren es von 2009 bis 2016 noch 47 in zwölfMonaten,stiegdieFallzahlbeibehan-

delten Kinder und Jugendlichen seit 2017 signifikantaufnundurchschnittlich67pro Jahr an.

Auch dank „großer interdisziplinärer Unterstützung“ durch etliche andere Fachbereiche des UKL sei man in der Lage, alle Anforderungen an ein kinderonkologisches Zentrum allein zu gewährleisten. Lediglich die Anforderung einer ambulanten Palliativ-Versorgung geschieht in einer sehrgutfunktionierendenKooperationmit dem Dresdner Uniklinikum.

Eines der leistungsfähigsten Zentren für pädiatrische Stammzelltransplantationen in Deutschland

Seit dem Wechsel von Privatdozent Dr. Jörn-Sven Kühl von der Berliner Charité nach Leipzig im Jahr 2017 hat sich die Abteilung von Prof. Holger Christiansen zudem zu einem der deutschlandweit leistungsfähigsten Zentren für pädiatrische Stammzelltransplantationen weiterentwickelt. „Wir konnten die Fallzahlen seitdem kontinuierlich steigern, zum Jahresende 2022zähltenwirbereitsdie100.Transplantation“, berichtet Christiansen. Die JACIEZertifizierungsagentur verlangt mindestens zehn allogene Stammzelltransplantationen im Jahr, um als vollwertiges Zentrum anerkannt zu werden. Dies erfüllt seine Abteilung seit 2019.

JACIE steht für „Joined Accreditation Committee“ der ISCT und EBMT. ISCT (International Society for Cellular Therapy)undEBMT(EuropeanGroupforBlood and Marrow Transplantation) sind die beiden führenden Fachgesellschaften für den Bereich der Blutstammzelltransplantation in Europa. Bei der autologen Stammzelltransplantation bekommen Patient:innen

Mein Hauptforschungsgebiet seit dem Studium gilt dem Neuroblastom, einer bösartigen Erkrankung des sympathischen Nervensystems, die vor allem Kleinkinder betrifft. Diese Forschungen möchte ich hier an der Universität gern fortsetzen.

Prof. Holger Christiansen Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie

„Mir war immer klar, wir müssen Leipzig zu einem Transplantationszentrum machen.“: Prof. Holger Christiansen beendete zum 31. März seine Tätigkeit als Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie am Universitätsklinikum Leipzig.

eigeneBlutstammzellen‎übertragen,dieihnen zuvor entnommen wurden; bei der im Kindesalter deutlich häufiger angewendeten allogenen Form sind es hingegen Blutstammzellen von einer anderen Person. Mussten in Christiansen Anfangsjahren noch mehr junge Patient:innen in andere Zentren zur Blutstammzelltransplantation verlegtwerden,alsansUKLkamen,hatsich diese Statistik seit 2019 komplett gedreht, da sämtliche Fälle auch im eigenen Haus adäquat behandelt werden können. „Mir war immer klar, wir müssen Leipzig zu einem Transplantationszentrum machen“, gibt sich der baldige Ruheständler überzeugt.

Wobei das mit dem Ruhestand höchstens für seine klinischen Tätigkeiten gelten dürfte: „Mein Hauptforschungsgebiet seit demStudiumgiltdemNeuroblastom,einer bösartigen Erkrankung des sympathischen Nervensystems, die vor allem Kleinkinder betrifft“, sagt er. „Diese Forschungen möchte ich hier an der Universität gern fortsetzen.“

DerakademischeAspektistesauch,dener mit einem Wunsch für die Zeit nach ihm verbindet: „Meine Abteilung ist klinisch gut aufgestellt. Ich glaube, dass es wichtig ist,dasssiesichnochstärkerderForschung widmet und wirkungsvoll ins ExzellenzKrebszentrum Mitteldeutschland (CCCG) eingebunden wird, das kürzlich ja seine Arbeit in Leipzig und Jena aufgenommen hat.“

Prof. Holger Christiansen zieht ein klares Resümee über seiner Zeit am Leipziger Universitätsklinikum: „Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet.“ Kommissarisch übernahm PD Dr. Kühl am 1. April seine Position.

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Markus Bien Foto: Stefan Straube

Patient:innenfreundlich und digital: Termine an UKLZahnkliniken können ab sofort online gebucht werden

Neues Angebot gilt für allgemeine und Spezialsprechstunden / Keine vorherige Überweisung notwendig

■ Ein weiterer Schritt in Richtung ­Digitalisierung und zeitgemäße ­Patient:innenfreundlichkeit am Universitätsklinikum Leipzig (UKL): An ­allen Kliniken und Polikliniken der ­Universitätszahnmedizin können ab sofort Neupatient:innen freie Termine rund um die Uhr online buchen. Möglich sind Terminreservierungen für allgemeineSprechstunden,aberauchfür Spezialsprechstunden.

ZurUniversitätszahnmedizinamUKLzählen die Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, die Poliklinik für Kieferorthopädie, die Poliklinik für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe sowie die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie.

Auf den Webseiten dieser Einrichtungen sind ab sofort blaue Buttons mit der Bezeichnung„Online-Terminvergabe“freigeschalten.BeieinemKlickdarauföffnetsich eine Kalenderansicht des jeweils aktuellen Monats mit der Anzeige freier Termine je Tag.NachderAuswahleinesTagesundder Eingabe der notwendigen persönlichen Daten erhält man in der folgenden Bestätigungs-Email auch einen Link zu einem Anamnese-Bogen. Dieser kann so bereits bequem zu Hause ausgefüllt werden.

Ab sofort freigeschaltet: die Online-Terminvergabe an den fünf Kliniken und Polikliniken der Leipziger Universitätszahnmedizin.

Sollte es nicht möglich sein, den verbindlichgebuchtenTerminwahrzunehmen,bitten die Kliniken und Polikliniken mindestens zwei Arbeitstage im Voraus um eine Information per Mail oder über das Feld „Ihre Nachricht an uns“.

Wichtig zu wissen: Das Angebot gilt für die gesamte Bevölkerung, also wie ein normaler Zahnarztbesuch.EsistkeinevorherigeÜber-

weisung notwendig. Gerade für Patient:innenmitZeitdruck,weiterentferntemWohnortoderfürMenschenmitEinschränkungen beim Sprechen aufgrund von Erkrankungen baut das neue Angebot Barrieren ab und ermöglicht eine einfache Terminvergabe. Wird es gut angenommen, soll perspektivisch die Zahl der angebotenen freien Termine noch weiter steigen.

Einrichtungsleiter begrüßen Neuerung

Die Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie bietet neben der Möglichkeit, sich als Neupatient:in anzumelden, auch den Zugang zur Mundgeruchsprechstunde online an. Direktor Prof. Dr. Rainer Haak siehtindiesemAngebotvielPotenzial:„Die freien Termine sind gut sichtbar, und aus eigenerErfahrungweißich,dassesmanchmal hilft, rund um die Uhr schnell einen Termin vereinbaren zu können.“

Privatdozent Dr. Oliver Schierz, kommissarischer Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, freut sich ebenfalls, dass er seinen zukünftigen Patient:innen nun diesen Service anbieten kann: „Die Terminvereinbarungsmöglichkeiten stehen hierdurch an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden zur Verfügung, ermöglichen die Vergabe kurzfristig freigewordener Termine und erleichtern die unkomplizierte Erstkontaktaufnahme zwischen Patient:in und Behandler:in.“

AuchProf.Dr.Dr.BerndLethaus,Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, ist überzeugt, dass die Online-Terminvergabe eine sinnvolle Erweiterung des Angebots darstellt: „Moderne Medizin muss auch modern erreichbar sein.“

An kleinere Körper angepasst für eine optimale Darstellung:

MRT der Kinderradiologie des UKL mit neuer 64-Kanal-Kopfspule

UKL-Einrichtung außergewöhnlich gut mit Spulen ausgestattet / Prof. Franz Wolfgang Hirsch: „Nun ist es wirklich ein Kinder-MRT.“

■ Mit der Anschaffung einer hochmodernen 64-Kanal-Kopfspule zusätzlich zudenbereitsvorhandenenistdasInstitutfürKinderradiologiedesUniversitätsklinikumsLeipzig(UKL)nunaußergewöhnlich gut mit speziellen KinderSpulen für seinen Magnetresonanztomographen (MRT) ausgestattet. Das Zusatzgerät ermöglicht nun die optimale Darstellung der Hirnrinde.

MRT-Spulen dienen als Schnittstelle zwischenMagnetfeldundPatient.Dabeiagiert das MRT-Gerät als Sender des Magnetfeldes und die Spule als Empfänger.

„Wir verwenden verschiedene dieser teuren Spulen gezielt für einzelne Körperregionen wie Schultern, Füße, Bauch“, sagt Prof. Franz Wolfgang Hirsch, Direktor des Instituts für Kinderradiologie. „Die neue Spule ermöglicht uns auch die optimale Ausleuchtung oberflächlicher Hirnstrukturen.“ Sein Institut sei nun mit dem Optimum ausgestattet für die speziellen Anforderungen, die an ein Kinder-MRT gestellt

würden.„IstdasMRTalsGerätersteinmal gleichdemfürErwachsene,sogibtesinder Spulenausstattung doch bedeutsame Unterschiede“, erklärt der UKL-Kinderra-

Je dichter die Spule am zu untersuchenden Organ anliegt, desto besser werden die Strukturen dargestellt: Prof. Franz Wolfgang Hirsch, Direktor des Instituts für Kinderradiologie, und MTRA Ines Heyne mit der neuen 64-Kanal-Kopfspule.

diologe. „Einige Anbieter haben ganz ­speziell an kindliche Körpergrößen und -formen angepasste Spulen entwickelt, die wir erwerben konnten. Je dichter sie

nämlich am zu untersuchenden Organ anliegen,destobesserwerdendessenStrukturen und pathologische Befunde dargestellt, desto genauer und besser ist also, kurz gesagt, das Ergebnis der Untersuchung.“

„Echtes Kinder-MRT“: Überdurchschnittliches Spulen-Portfolio

Die neue 64-Kanal-Kopfspule stellt vor allemdieHirnrindeoptimaldar:„Sieergänzt somit unsere schon vorhandenen Spulen, die die zentraleren Bereiche des Hirns gut darstellen, sowie die Kopfspule für FrühundNeugeborene“,sagtProf.Hirsch.Jehöher die Kanalzahl, desto besser die Auflösung, erläutert er.

Aus seiner Sicht war die 54000 Euro-Anschaffung damit eine wirklich lohnende: „Unser Spulen-Portfolio sucht nun sicher seinesgleichen und hebt uns am UKL über den bundesweiten Durchschnitt“, betont Prof. Franz Wolfgang Hirsch, „jetzt ist unser Gerät im Wortsinn zu einem ‚echten‘ Kinder-MRT ausgereift.“ Markus Bien

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aktuell
Grafik: Stefan Straube Foto: Stefan Straube

Neues Medikament im Test: Zöliakie-Patient:innen für Therapiestudie gesucht

Zöliakie: Gluten löst eine Autoimmunreaktion aus, die zu Dünndarmentzündung führt / Studienziel: Beschwerdefreiheit bei Betroffenen

■ DieGastroenterologiedesUniversitätsklinikums Leipzig (UKL) sucht für eine Therapiestudie Patient:innen mit nachgewiesener Zöliakie, die trotz strengster Gluten-Diät weiterhin an Beschwerden leiden. Untersucht wird ein neuartiges Medikament. Im Erfolgsfall sollen Betroffene beschwerdefrei werden.

Als Zöliakie wird eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten bezeichnet. Gluten, ein sogenanntes Klebereiweiß, steckt in vielen Getreidesorten, etwa Weizen, Gerste, Roggen oder Dinkel. Bei Zöliakie-Erkrankten löst Gluten eine Autoimmunreaktion aus, die zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhautführt.Antikörperverursachen eine chronische Entzündung, die die empfindlichen Zellen der Darmschleimhaut und die Darmzotten zerstört. Der Dünndarm ist in seiner Funktion wesentlich gestört. Zöliakie behindert somit die Nährstoffversorgung des Körpers.

„Die Veranlagung für die Erkrankung ist meistangeboren,siewirdaberoftaucherst imErwachsenenalterdiagnostiziert“,erläutert Prof. Albrecht Hoffmeister, Leiter des Bereichs Gastroenterologie an der Klinik und Poliklinik für Onkologie, Gastroenterologie,Hepatologie,PneumologieundInfektiologie des UKL. „Oft entfalten bereits kleine Mengen glutenhaltiger Nahrungsmittel eine große Wirkung“, so der UKLExperte, „Betroffene leiden beispielsweise an Blähungen, Verstopfungen oder VeränderungendesBlutbildes.“Ernährensichan

Privatdozent Dr. Marcus Hollenbach, Oberarzt und Leiter des gastroenterologischen ­Funktionslabors, fungiert bei dieser multizentrischen Studie als Prüfarzt auf Leipziger Seite. Prüfärzt:innen sind vor allem an der Planung, Organisation und Durchführung klinischer Studien beteiligt.

Foto: Stefan Straube

ZöliakieLeidendekomplettglutenfrei,führen sie in der Regel ein normales Leben. Doch sei dies schwieriger, als man gemeinhin annehme, hebt Prof. Hoffmeister hervor, denn sehr viele Lebensmittel wiesen glutenhaltige Bestandteile auf. Als Teilnehmer:in für die Studie kommen Menschen mit nachgewiesener Zöliakie in Frage,dietrotzstrengsterDiätanBeschwerdenleiden.„WirtesteneinneuartigesMedikament, das bei Erfolg die Betroffenen be-

schwerdefreiwerdenlässtundihnenhilft,in ein normales Leben zurückzukehren“, sagt Gastroenterologe Hoffmeister. Die Studie der Firma, die das Medikament entwickelt, ist Anfang des Jahres am UKL und in zahlreichen Zentren deutschlandweitgestartet,amUKLwerdennunweitere Patient:innen gesucht. Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren. Wer teilnimmt, muss es ermöglichenkönnen,auchpersönlichnach Leipzig zu kommen.

Kostenloses Hörsaalkonzert zugunsten eines Vereins für Demenzhilfe / Spenden erbeten

■ Am Montag, 24. April, wird das ­Leipziger Ärzteorchester im Großen Hörsaal der Medizinischen Fakultät in der Liebigstraße ein Benefizkonzert veranstalten, dessen Spenden einem Leipziger Demenzhilfe-Verein zugutekommen werden. Das Orchester setzt damit die Tradition seiner Hörsaal­konzerte fort, in denen Kultur und soziales Engagement verbunden werden sollen.

„Wenn man sie doch anhalten könnte, die Zeit, die Unbestechlichste aller Größen! Wenn man den Zeitstrahl falten, die Vergangenheit und Zukunft sich berühren ­lassen könnte! Wenn die Gegenwart, der flüchtige Kleber zwischen Vorher und Nachherlängerhaltenwürde–fürmanche Menschen wäre dies ein schöner Traum, zum Beispiel für Demenzerkrankte.“

Wir testen ein neuartiges Medikament, das bei Erfolg die Betroffenen beschwerdefrei werden lässt und ihnen hilft, in ein normales Leben zurückzukehren.

Prof. Albrecht Hoffmeister Leiter des Bereichs Gastroenterologie an der Klinik und Poliklinik für Onkologie, Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie und Infektiologie des UKL

DieTeilnahmedauert21Wochenundumfasst neben täglicher Tabletteneinnahme auch zwei Magenspiegelungen, eine zu Beginn des Zeitraums, eine am Ende. „Die Gastroskopien sind notwendig, um erkennenzukönnen,obundwiesichdieEntzündung im Dünndarm verändert hat“, erklärt Prof. Albrecht Hoffmeister.

Markus Bien

InteressentenkönnensichperE-Mailunter gastroenterologie@uniklinik-leipzig.de für eine Teilnahme an der Zöliakie-Therapiestudie bewerben.

Lädt das Leipziger Ärzteorchester (LÄO) zu seinem alljährlichen Hörsaalkonzert ein,sindeinigeÜberraschungenzuerwarten. In diesem Jahr lautet das Thema ‚Zeit‘. Unter dem Dirigat von Christiane ­Bräutigam sind unter anderem die HaydnSinfonie mit dem Beinamen „Die Uhr“, eine Uraufführung sowie das Posaunenconcertino von Ferdinand David mit dem Solisten Antonio Martinez Yeste zu hören. Durch das Programm führen die griechischen Gottheiten Chronos und Kairos ­zusammen mit ihren Co-Moderatoren ­Joseph Haydn sowie einem noch ungeborenen aber sehr erfolgreichen Komponisten der Zukunft.

Für dieses Benefizkonzert am 24. April ist derEintrittfrei.DieÄrzt:innenfreuensich über Spenden zugunsten des Leipziger Vereins „SelbstBestimmt Leben e.V. Demenzhilfe“. Dieser Verein hilft in Leipzig

hochengagiert Angehörigen und ­Patient:innen mit Demenz oder M. Alz­heimer, einer stetig wachsenden Bevöl­kerungsgruppe, deren Bedürfnisse durch die Krankenkassen bei weitem nicht abgedeckt werden können.

AktuellmöchtederVereininseinumfangreiches Angebot einen Demenzchor ­aufnehmen und benötigt dafür die Gelder. DasSingen,vorallemvonLiedernfrüherer ­Zeiten, bringt nicht nur Freude in den mühsamen Alltag, sondern bewirkt bei ­dementen Menschen nachweisbare Verbesserungen der kognitiven Funktionen. Für das LÄO schließt sich hier ein Kreis zwischen Zukunft und Vergangenheit.

Also, nicht vergessen: Montag, 24.4.23 um 19:30Uhr, Liebigstraße27,Großer­Hörsaal des Studienzentrums der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

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„Leipziger Ärzteorchester“ spielt mit der Zeit
UKL Plakat: UKL

■ Blumenstrauss des Monats

Ein Blumenstrauß für Yvonne Schelz

Stellvertretend für unseren Patienten und „Liebigstraße aktuell“-Leser Fritz Schmidt übergab Karola Fricke (li.) als diezentraleAnsprechpartnerindes­­Lobund Beschwerdemanagements den ­Blumenstrauß des Monats März an YvonneSchelz(Mitte).DieSchwesterin der Zentralambulanz für Innere MedizinfielHerrnSchmidtbeieinemBesuch im Februar durch ihre Ruhe und Für­sorge auf. „Sie war ein Ruhepunkt und ist mit allen Patienten außergewöhnlich fürsorglich und geduldig umgegangen“, beschreibterseineBeobachtungenwährend der Wartezeit. „Sie hat sich mit Hingabe, großem Sachverstand und KraftumdiePatientengekümmert.“Im Vorfeld sei Schwester Yvonne aus ihrem Frei geholt worden, nachdem morgens eine Kollegin ausgefallen war. Frau ­Fricke vom Lob- und Beschwerde­management freut sich sehr über dieses positive Patientenfeedback und die damit verbundene Wertschätzung der Pflegekräfte.

Der Blumenstrauß des Monats für Heike Hannemann

Als Hygieneschwester ist Heike Hannemann (4.v.l.) seit vielen Jahren unter anderem für die Zentralsterilisation am UKL eine kompetente und sehr geschätzte Ansprechpartnerin. Unter einem dienstlichen Vorwand wurde sie nunkürzlichvon„ihremSteri-Team“mit dem Blumenstrauß des Monats überrascht. Kerstin Schröter als Leiterin der Zentralsterilisationfanddabeivielewarme Worte, um sich für die jahrelange Unterstützung der Hygieneschwester –die nun die Betreuung der „Steri“ aus dienstlichenGründenabgebenwird–zu bedanken. „Wir alle möchten lieben Danksagen.UndfürdeineneuenAufgabenamUKLwünschenwirdirvorallem Gesundheit und immer nette Kollegen.“ Und Heike Hannemann? Bei so viel HerzlichkeitundWertschätzungfürihre stetige Unterstützung war die Rührung groß–undsolachteihreinesundweinte ihr anderes Auge ob des nun bevorstehendendienstlichenAbschieds.Mitnehmen wird sie aber zweifellos viele tolle Erinnerungen, die sie in ihrer jahrelangen Arbeit für die „Steri“ gemacht hat.

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiter:innen der Universitätsmedizin auf besondere Weise „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der oder die schon lange einen Blumenstrauß verdient hat, sagen Sie es uns! Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge: bitte per ­E-Mail an redaktion@uniklinikleipzig.de oder per Telefon unter 0341 / 97 159 05. Das Team der „Liebigstraße aktuell“

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Foto: Stefan Straube Foto: Stefan Straube

Wie eine funktionelle Heilung der chronischen Hepatitis B erreicht werden kann

Studie zeigt Anstieg der immunologischen Kontrolle nach Absetzen einer antiviralen Langzeittherapie

■ Mehr als die Hälfte der Menschen, die an chronischer Hepatitis B leiden, sind von einer Form der Erkrankung betroffen, bei der auch nach vielen Jahren Behandlung so gut wie nie eine dauerhafte Kontrolle des Immunsystems eintritt. Die Betroffenen benötigendeshalbnachbisherigemWissensstandeinelebenslangemedikamentöseTherapie.InderweltweiterstenStudie zur Beendigung der Behandlung mit der gängigen antiviralen Arznei bei der schwerwiegenden Form namens „HBeAg-negativer“ Hepatitis B, haben Wissenschaftler:innen gezeigt, dass eine dauerhafte Immunkontrolle eintretenkann,wennmandieantivirale Therapie nach einer bestimmten Zeit absetzt. Die Studienautoren, unter Federführung der Universitätsmedizin Leipzig und in Kooperation mitdemZentrumfürKlinischeStudien

Leipzig,gehendavonaus,dasssichdie internationalen Leitlinien für die Behandlung der Hepatitis B künftig auf diese Befunde berufen werden. Die Ergebnisse wurden aktuell im hochrangigen „Journal of Hepatology“ veröffentlicht.

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durchdasHepatitis-B-Virushervorgerufen wird, und die zu Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen kann. Sie ist durch Körperflüssigkeiten leicht übertragbar.Mitetwa350MillionenchronischInfizierten ist es eine der weltweit häufigsten Virusinfektionen. Menschen mit chronischer Hepatitis B müssen meist lebenslang Medikamente einnehmen, um die Virenlast zu reduzieren und die Entzündungswerte in der Leber zu normalisieren. Etwa die Hälfte der Betroffenen leiden an einer sogenannten HBe-Antigen-negativen Form der Erkrankung. Die antivirale Therapie besteht aus der Gabe von NukleosidbeziehungsweiseNukleotidanaloga,diebei fast keinem Patienten mit HBeAg-negativer Form zu einer dauerhaften Immunkontrolle führt, die das Beenden der Behandlung erlaubt. Diese Therapie ist mit hohen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden und kann Nebenwirkungen verursachen.

Diejetztim„JournalofHepatology“publizierten Ergebnisse zeigen in einer multizentrischen, kontrolliert-randomisierten Studie mit 166 HBeAg-negativen Patient:innen aus 20 Kliniken in ganz Deutschland nach 96 Wochen Beobachtungszeit, dass das Absetzen einer mindestens vier Jahre dauernden und effektiv wirkenden antiviralen Behandlung bei vielen zu einer immunologischen Kontrolle über die Erkrankung führte. Die immunologische Kontrolle zeigte sich bei zehn Prozent der Patient:innen als Verlust des zuvor nachweisbaren Hepatitis-B-Oberflächen-

Wir gehen davon aus, dass sich internationalen Leitlinien für die Behandlung der Hepatitis B künftig auf diese Studie berufen werden.

antigens(HBsAg)imBlut,einEreigniswas alsfunktionelleHeilungderHepatitisBangesehenwird.Bei77ProzentderPatient:innen waren zum Ende der Studie keine erhöhten Leberentzündungswerte mehr nachweisbar. Bei etwa 41 Prozent kam es zudem zu einer Senkung der Hepatitis-BViren im Blut unter die Marke von 2000EinheitenproMilliliter,womitgemäß internationaler Leitlinien keine Indikation mehr für eine erneute antivirale Therapie besteht. Im Gegensatz hierzu konnte bei keinem Patienten, der die Therapie fortführte, ein HBsAg-Verlust beobachtet werden.

Studienleiter Professor Dr. Florian van Bömmel,OberarztimBereichHepatologie am Universitätsklinikum Leipzig, sagt:

„Wir konnten zeigen, dass die UnterbrechungderLangzeittherapiemitNukleosidbeziehungsweise Nukleotidanaloga nach mindestens vier Jahren bei einigen Patientinnen und Patienten effektiver ist als das Fortführen,unddassvielenachdemAbsetzen keine antivirale Therapie mehr benötigen. Besonders bei Erkrankten, die beim Absetzen einen niedrigen HBsAg-Spiegel aufweisen, ist die Chance auf eine funktionelle Ausheilung nach dem Beenden einer Langzeittherapie hoch.“

Hoher Einfluss auf Entwicklung der Therapie

Nach Absetzen der Behandlung trat bei allen Patient:innen zunächst ein WiederanstiegderHepatitis-B-Virenaufundbeivielen auch eine vorübergehende erneute Leberentzündung. Bei einigen Erkrankten mit starker Leberentzündung wurde daraufhin erneut eine antivirale Therapie be-

gonnen, um einen Leberschaden zu vermeiden. Patient:innen mit Leberzirrhose durftenausSicherheitsgründennichtindie Studie eingeschlossen werden. Während der Studie traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit dem Absetzen der Therapie auf. „In anderen Studien sind jedoch in Einzelfällen schwere Fälle von Leberentzündung nachAbsetzenderantiviralenTherapiebeobachtetworden,weshalbdasAbsetzennur unterKontrolleeineserfahrenenArzteserfolgen soll“, erklärt der Studienleiter. Prof. Florian van Bömmel und Professor Thomas Berg, Leiter des Bereichs Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig, sind sicher, dass die Ergebnisse der STOPNUC-Studie einen hohen Einfluss auf die gesamte Therapieentwicklung der Hepatitis B haben werden: „Wir gehen davon aus, dass sich internationalen Leitlinien für die BehandlungderHepatitisBkünftigaufdiese Studie berufen werden. Mitte dieses Jahres werden die Ergebnisse der Verlängerung der Studie ausgewertet sein, die zeigen, ob sich die Rate von Patientinnen und Patienten mit immunologischer Kontrolle imLangzeitverlaufnachAbsetzenderantiviralen Behandlung noch erhöht.“

Die STOP-NUC-Studie (DRKS-Registernummer DRKS00006240) wurde vom Bundeministerium für Bildung und Forschung finanziert (Förderkennzeichen: 01KG1308).

Anne Grimm

Veröffentlichung im „Journal of Hepatology“: Effect of cessation of nucleos(t)ide treatment in HBeAg-negative chronic hepatitis B on HBsAg loss: A randomized controlled multicenter trial. DOI: 10.1016/j.jhep.2022.12.018

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Menschen mit chronischer Hepatitis B müssen bisher meist lebenslang Medikamente einnehmen. Fotos: Colourbox; Stefan Straube Prof. Florian van Bömmel Oberarzt im Bereich Hepatologie am UKL, leitet die Studie mit den wegweisenden Ergebnissen

Allergien, Schnarchen, Nasenbluten, Ästhetik: Probleme mit der Nase

UKL-Vortragsreihe „Medizin für Jedermann“ zum Thema „Nase“ erstmals wieder vor Ort im Hörsaal

Corona-Maßnahmen: Maskenpflicht entfällt

■ Am 7. April ist der rechtliche Rahmen für die Corona-Schutzmaßnahmen ausgelaufen. Das bedeutet, die letzten noch verbliebenen Maßnahmensindweggefallen–wiedasTragen einer Maske beim Besuch eines Krankenhauses.

Das betrifft grundsätzlich alle Besucher:innen, Patient:innen und Mitarbeiter:innen desUKL.BeiengemPatientenkontakt,zum Beispiel bei Untersuchungen, gilt am UKL für Mitarbeiter:innen allerdings die nachdrückliche Empfehlung, weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Patient:innen werden vorerst weiterhin bei statio­närer Aufnahme getestet und müssen im positiven Fall außerhalb des Patientenzimmers FFP2-Masken tragen. UKL

UKL-Litfaßsäule mit neuer Kampagne

■ Die Nase ist ein komplexes Organ und prägt unsere Gesichtsform nachhaltig. Sie dient zum Riechen, doch auch für ein perfektes Geschmackserlebnis im Mund ist eine nicht verstopfte Nase unabdingbar.

Sie kann klein, groß, schief oder gerade sein, gefallen oder nicht gefallen – und um sie drehte sich der Vortrag von Prof. Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des UKL, in der Vorlesungsreihe „Medizin für Jedermann“.

Einfach den QR-Code scannen und direkt zum gesamtenVortraggelangen und hineinhören. UKL

Nächster Termin:

7. Juni 2023, 18.30 bis 19.30 Uhr

Referent: Prof. Till Köhne

Thema: Kieferorthopädie – mehr als nur Ästhetik?

Eine Übersicht zu allen Terminen für das Jahr 2023 findet sich unter www.uniklinikum-leipzig.de/mfj

Organspendelauf –Laufen für einen guten Zweck

■ Die Studierenden der Initiative „Aufklärung Organspende Leipzig“ ladenalsoffizielleBotschafter:innendes Organspendelaufs 2023 zum gemeinsamen Lauf ein.

Der „Corza Medical Organspendelauf“ ist eine Initiative der „Deutschen Gesellschaft für Chirurgie“ im Rahmen des Jahres­kongresses DCK und findet im Jahr 2023 bereits zum 12. Mal statt. Das zentrale Anliegen des Laufs ist es, die Themen Organspende und Organtransplantation in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Der Präsenzlauf findet am 25. April in München statt, jedoch gibt es auch in diesemJahrwiederdieMöglichkeit,vonüberall online teilzunehmen. Gemeinsamer StartinLeipzigistamFreitag,28.April,um 17UhranderSachsenbrückeimClara-Zetkin-Park. UKL

■ Bunt und rund: Seit letztem Jahr nutzt das UKL die prominent und nah zum Klinikum platzierte Litfaßsäule in der Paul-List-StraßefürKommunikationin eigenerSache.NunwarwiederZeitfür einen Tapetenwechsel.

Mit dem neuen Motiv auf der Plakatsäule startet gleichzeitig auch eine neue Imagekampagne, die das zentrale Thema allen Wirkens am UKL in den Mittelpunkt stellt: das Leben. Mit wechselnden Fotomotiven

Grafik: UKL

Auf den QR-Code klicken und sich für den virtuellen Organspendelauf in Leipzig anmelden:

Ostereier-Suche am UKL

und der Botschaft „Wir spüren das Leben, weilwiresinunserenHändenhalten“wird dieLitfaßsäuleinnächsterZeitEinblickein verschiedene Bereiche unseres Klinikums gebenunddamitdiewertvolleundwichtige Arbeit der Mitarbeiter:innen am UKL in denFokusstellen,diejedenTagganzbuchstäblich „das Leben in den Händen halten“. Das Auftaktmotiv unserer Kampagne stammt aus einer Abteilung, in der das LebenseinenAnfangnimmt:derGeburtsmedizin.

IndiesemJahrhattederOsterhase auch das UKL auf seinem Weg besucht und 300 bunte ­Schoko-Eier plus 500 SchokoHasen auf dem Gelände des Klinikums zwischen Liebigstraße, Johannisallee und ­Philipp-Rosenthal-Straße versteckt. Hilfe hatte er dabei von den Gärtnerinnen undGärtnern,dieihmdiebestenStellenin den Grünflächen gezeigt hatten. UKL

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Foto: Hagen Deichsel
Foto: Hagen Deichsel Foto: Stefan Straube Foto: Stefan Straube

Neues Gesicht für die UKL-Akademie

Sichtbarer und transparenter nach Innen und Außen: Akademie für berufliche Qualifizierung ist jetzt Teil der UKL-Markenfamilie

■ Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aus einer Hand, dafür steht die Akademie für berufliche QualifizierungamUKL.ImNovember2020etabliert,vereintdieUKL-Akademiedieberufliche Fort- und Weiterbildung und die schulische Ausbildung am Klinikum - und bündelt mit dem Bildungszentrum (BIZ) und der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) die KompetenzenvonzweiEinrichtungenanzwei Standorten unter ihrem Dach. Dies spiegelt sich nun auch in einer neuen Markenarchitektur wider.

Um die Akademie und ihre Struktur nach Innen und Außen sichtbarer und transparenter zu machen und gleichzeitig den individuellen Auftritt ihrer Organisationseinheiten zu stärken sowie den Wiedererkennungswert zu erhöhen, wurde nun eine spezielle Markenarchitektur entwickelt. Unter der Dachmarke des UKL wurdefürdieAkademiefürberuflicheQualifizierung am UKL eine Familienmarke erschaffen, der die MBFS und das BIZ als jeweilige Submarken zugeordnet sind. Auf diese Weise werden sowohl die Eigenständigkeit als auch die Zugehörigkeit der beiden Bildungseinrichtungen zur Akademie zum Ausdruck gebracht.

Eine neue Markenarchitektur für die Akdamie und ihre Einrichtung.Grafik: Stefan Straube

Parallel zu der bereits begonnenen schrittweisen Implementierung der neuen Logos wurde der Internetauftritt der Akademie für berufliche Qualifizierung überarbeitet und optimiert. Darüber hinaus sollen neue KommunikationsmittelfürdasBIZunddie MBFS für ein jeweils auffälligeres und at-

MedVZ-Familie wächst:

Akademie für berufliche Qualifizierung am UKL

DieAkademiefürberuflicheQualifizierungamUniversitätsklinikum ­LeipzigvereintdieschulischeAus­bildungunddieberuflicheFort-und WeiterbildungamUKL.AnverschiedenenStandortenwerden850AuszubildendeinneunBerufenausgebildet sowieMitarbeiter:innendes Universitäts­klinikumsLeipziginjährlichmehrals780Veranstaltungen undinfünfstaatlichanerkannten ­WeiterbildungenfürGesundheitsfachberufequalifiziert.75Lehrkräfte ­sowieca.300Referent:innenermög­lichendurch­moderneLehr-und LernformateeineffektivesundnachhaltigesLernen.

traktiveres Erscheinungsbild sorgen. Beispielsweise werden künftig großflächige BannerdieFassadederBerufsfachschulein der Richterstraße zieren und auch das BIZ in der Johannisallee (Haus Sputnik) wird eine attraktive Außenwerbung bekommen.

UKL

Über den QR-Code ­gelangen Sie zur Webseite der Akademie für berufliche Qualifizierung.

Neue Frauenheilkunde-Praxis im Stadtzentrum

Fachärztin Dr. Gisela Förster mit breitem Leistungsangebot

■ Das Medizinische Versorgungszentrum (MedVZ) am Universitäts­klinikum Leipzig (UKL) ist um eine weitere Praxis gewachsen: Seit dem 1.AprilzähltdiePraxisfürFrauenheilkundeundGeburtshilfevonDr.Gisela ­Förster zur MedVZ-Familie.

Die Praxisräume befinden sich in der Grimmaischen Straße 16 im Zentrum Leipzigs. Dr. Gisela Förster ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Zu den Leistungen, die sie in ihrer Praxis anbietet, zählen beispielsweise gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen ab dem 20. Lebensjahr (einschließlich zytologischer Diagnostik), Schwangerschaftsvorsorge, die Betreuung von Frauen mit Kinderwunsch oder auch die Nachsorge von gynäkologischen Krebserkrankungen.

Zum Leistungsangebot gehören weiterhin eine Teenagersprechstunde, HPV-Diagnostik, Darmkrebsfrüherkennung sowie die Einlage von Spiralen. Des Weiteren bieten Dr. Förster und ihr Team die Diagnostik und Therapie von Hormonstörungen und die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden an.

Neue Frauenheilkunde-Praxis im Stadtzentrum Foto: Lisa Bretschneider

„Wir freuen uns, mit Frau Dr. Förster eine erfahrene und geschätzte Kollegin sowie Ärztin in der MedVZ gGmbH begrüßen zu dürfen. Und freuen uns darauf, ihr Le-

benswerk mit ihr gemeinsam in den kommenden Jahren weiterführen zu dürfen“, so die MedVZ-Geschäftsführer Sandra Voigt und PD Dr. Nikolaus von Dercks.

Medizinisches Versorgungszentrum am UKL

Praxis für Frauenheilkunde und ­Geburtshilfe

Dr.med.GiselaFörster

GrimmaischeStraße16

3.Etage, 04109Leipzig

Telefon:0341/993999399

gyn-grimmaischestrasse@medvz-leipzig.de

Sprechzeiten:

Mo+Mi:12-18Uhr

Di:8-15Uhr

Do+Fr:8-13Uhr

Weitere Informationen zu allen Angeboten des MedVZ finden sich im Internet unter www.medvz-leipzig.de.

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Ein Rettungszentrum in jeder Himmelsrichtung

Die Stadt Leipzig organisiert ihren Rettungsdienst neu. Im Norden, Süden, Osten und Westen der Stadt sollen je ein Rettungs­zentrum sowie ein bis zwei angeschlossene Wachen entstehen. Etliche alte Stationen gehen bis 2030 vom Netz.

■ Die Stadt Leipzig stellt ihren Rettungsdienst in den kommenden Jahren neu auf. Bis 2030/2031 entstehen vier moderne Rettungszentren und mehrereneueWachen;außerdemwird weiter in Fahrzeuge investiert. Zwischen50und70MillionenEurofließen in die neuen Strukturen. Das Ziel: Die Hilfsfristen sollen besser eingehalten werden. Laut Sächsischem LandesrettungsplansolleinRettungsfahrzeugin 95 Prozent aller Fälle am Einsatzort sein.InLeipzigwardaszuletztabernur in 70 bis 75 Prozent aller Einsätze so. Seit 2016 haben sich die Hilfsfristen immer weiter verschlechtert – analog zusteigendenEinwohner-undEinsatzzahlen. „Wir sind damit nicht zufrieden“, sagte Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) am Montag zur Vorstellung des neuen Bereichsplans für den Rettungsdienst.

GeplanteRettungszentren

Die neuen Rettungsbereiche

Rettungswachenbereich

Nord: AchtRettungswagen (RTW),einNotarzteinsatzfahrzeug(NEF),neunKrankentransportfahrzeuge(KTW).

Rettungswachenbereich Ost: achtRTW,einNEF,neunKTW.

Rettungswachenbereich

Süd: sechsRTW,zweiNEF, achtKTW.

Rettungswachenbereich

West: siebenRTW,zweiNEF, neunKTW.

DieBerufsfeuerwehrstellt außerdemsechsRTWsowieeinNEF.

Die Rettungszentren, die jeweils im Norden, Süden, Osten und Westen entstehen, werdendiewichtigstenEinheitenzurOrganisation und Koordination der Einsätze in den jeweiligen Stadtgebieten. Dort stehen jeweils Räume für Aus- und Fortbildung undDesinfektionzurVerfügungsowieweitere zentrale Einrichtungen wie Medikamentenlager. Im Norden wird ein solches ZentrumamKlinikumSt.Georggebaut,im Osten in der Theodor-Neubauer-Straße 37 amStandortderheutigenWachedesArbeiter-Samariter-Bundes(ASB)undimSüden am Helios-Herzzentrum. Das neue WestZentrum in der Saturnstraße wird nach Einschätzung von Branddirektor Axel Schuh „die größte Rettungswache in Sachsen“mit20Stellplätzen.DieregionaleNeuaufteilung soll auch für etwa gleich große Rettungsdienstbereiche sorgen. DarüberhinauswerdenzahlreicheWachen ebenfalls neu gebaut – beispielsweise am Uniklinikum Leipzig (UKL) und am

Geld allein hilft dem Rettungsdienst nicht

St.-Elisabeth-Krankenhaus, in Paunsdorf, Hartmannsdorf, Stahmeln und Seehausen. 13 der aktuellen Wachen werden geschlossen. Der einzige alte Standort, der über 2030 hinaus erhalten bleibt, ist der des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Stadion. Ordnungsbürgermeister Rosenthal undBranddirektorSchuhhabensicheinige der alten Stationen angesehen: „Es wurde deutlich, dass Nachholbedarf besteht und wir in Leipzig dringend investieren müssen“, so der Dezernent. „Für eine Stadt mit mehr als 600000 Einwohnern benötigen wireinezuverlässigeundzeitgemäßeInfrastruktur.“ Es gehe dabei auch um gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Rosenthal. Um das zuerreichen,schaffedieStadtmitteilseigenenImmobilieneinebelastbareInfrastruktur. Sieben Neubauten errichtet die KommunekomplettinEigenregie,vierGebäude entstehen in Kooperation mit UKL, St. Georg, Helios und St. Elisabeth.

Die Stadt Leipzig krempelt ihren Rettungsdienst um. Bis zu 70 Millionen Euro sollen in neue Strukturen fließen. Das ist richtig – aber es reicht nicht. Ein Kommentar.

■ Mehrere Millionen Euro sollen in einen modernen Rettungsdienst für die Stadt Leipzig fließen. Die Bereiche werden neu zugeschnitten, es werden Fahrzeuge gekauft und Gebäudeerrichtet.Alldasistrichtig,um das hiesige Rettungswesen zeitgemäßaufzustellenundauchalsattraktiven Arbeitgeber auszustatten. Alle

Bemühungen werden jedoch untergraben, wenn sich ein großes Problem nicht endlich bessert. Ein Problem, für das nicht „der Staat“ oder „die Stadt“ zuständig ist, sondern jeder Einzelne von uns.

Immer wieder werden in Deutschland Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und

Rettungsdienstenattackiert.InLeipzigist noch der Angriff auf einen Rettungswagen während einer Party an der Sachsenbrücke im Sommer 2021 in Erinnerung. Das Team des Fahrzeugs war dorthin gerufen worden, um einen Verletzten zu versorgen.DochstatteineGassezubilden und für Platz zu sorgen, bewarfen einige BesucherdenRettungswagenmitSteinen.

Auch im Alltag werden Besatzungen von Blaulicht-Fahrzeugen oftmals respektlos behandelt. Mancher dreht schon durch, wenn mal ein Notarzt die Einfahrt blockiert, um ein Menschenleben zu retten. DereineoderandereKrawallmachersollte also endlich sein eigenes Verhalten ändern.DaskostetkeineMillionen–istaber genauso wichtig. Björn Meine

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Leipzigs Rettungsdienst wird neu organisiert. Den Plan dazu haben Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Branddirektor Axel Schuh jetzt vorgestellt. Foto: André Kempner
Nordwest Altwest West Südwest Südost Ost Süd Nord Mitte Nordost RZWest Saturnstr. RZOst Th.Neubauer-Str. RZNord Krh. St.Georg RZSüd Helios-Klinkum
Quelle:StadtLeipzig|Grafik:LVZ

Krankenhausreform: Kretschmer will mehr Mitsprache der Länder

Probleme bei Notarztdiensten

Die Zahl der Rettungswagen (RTW) steigt sukzessive auf 35. Fünf Fahrzeuge wurden bereitsbeschafft–indenkommendenJahrensollenweiterefünfdazukommen.Auch der Rettungsdienst selbst wird neu ausgeschrieben. Am 30. Juni 2024 enden die aktuellenVerträgemitfünf Anbietern(neben derFeuerwehr):ASB,DRK,MalteserHilfsdienst,Falck-Notfallrettung undKrankentransport Ost-West GmbH. Künftig soll es nebenderFeuerwehrnurnochvierAnbieter geben. Die Ausschreibung ist für diesen Sommer vorgesehen, die Zuschläge sollen im Herbst dieses Jahres erfolgen.

Für eine Stadt mit mehr als 600000 Einwohnern benötigen wir eine zuverlässige und zeitgemäße Infrastruktur.

Heiko Rosenthal Ordnungsbürgermeister Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport

Derweil wird weiter daran gearbeitet, die Notarztschichten abzusichern, wie Branddirektor Schuh auf Nachfrage erläuterte. Wieberichtet,gibtesinLeipzigimmerwieder Probleme mit der Besetzung von Notarztdiensten – teils wegen einer vergleichsweise schlechten Vergütung, teils weil die Dienste neben der regulären Arbeit, zum Beispiel in Kliniken, geleistet werden müssen. Durch eine andere Entlohnung sei bereitseineVerbesserungerreichtworden,erklärte Schuh. Um in Zukunft sogenannte Bagatelleinsätze zu reduzieren, werde derzeit an einem Konzept zur Nutzung von Telemedizin erarbeitet. Ein Video-Notarzt könnte in der Leitstelle vermeintliche Notfälleeinschätzen–undzumBeispielanniedergelasseneÄrztevermitteln,fallsesnicht so dringend ist. Das könnte helfen, um künftigunnötigeNotarzt-undRTW-Fahrten zu vermeiden. Nach einer nicht-repräsentativen Umfrage bei der Berufsfeuerwehrfindetin60ProzentallerNotarzt-und 40 Prozent aller RTW-Einsätze kein Transport in eine Klinik statt, erklärte Schuh. „Wir haben in Größenordnungen Fälle, die nicht in die Notfallrettung gehören“, so der Branddirektor. Björn Meine

Führt die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform zu Klinikschließungen in den neuen Ländern? Die Angst davor ist in Sachsen groß. Es geht auch um die zentrale Frage, wie weit künftig Patient:innen für eine Spezialbehandlung fahren müssen.

Im Fokus: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, re.) und Bun-

■ Für die Berliner Ampel-Koalition ist es ein zentrales Projekt der kommenden Jahre: Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Reform der Krankenhauslandschaft. Doch vor allem in Sachsen sinddieBedenkendagegennochgroß. Es existieren Ängste, dass die Lauterbach-Reform zum Kliniksterben in ländlichen Regionen führt. Das könne passieren, warnte Regierungschef ­Michael Kretschmer (CDU) am Freitag im Vorfeld der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), die mit LauterbachüberseinePlänediskutierenwollte.ErhabeesmitSozialministerinPetra Köpping (SPD) durchgerechnet, so der Regierungschef, Sachsen drohe die SchließungvonzehnKlinikstandorten.

Mit der Kretschmer-Kritik vor dem Treffen war der scharfe Tenor gesetzt, auch andere Ost-Länder befürchten, dass ihre Kliniklandschaft in dünn besiedelten Regionen durch die Reform geschröpft wird. Nach dem Berliner Treffen waren die Töne allerdings versöhnlicher. Die Ost-Regierungschefsund-chefinManuelaSchwesig(Mecklenburg-Vorpommern, SPD) und Lauterbach legten vor allem Wert auf ein Fazit: Es hängtniemandmehramaltemVergütungssystem, das über Pauschalen für Behandlungsfälle die Kliniken finanziert. „Wir sind unseinig,dasseseineReformbraucht“,sagte Kretschmer. Ähnlich hatte sich auch Petra KöppinginDresdenzuWortgemeldet.„Wir brauchendieseReformdringend.“Ineinem LVZ-InterviewhattedieMinisterinkürzlich aber auch klargestellt, dass sich Sachsen die seit 1990 gewachsene Kliniklandschaft mit 76 Häusern nicht zerstören lasse.

Kliniken werden verschwinden, wenn wir die Reform nicht machen.

Lauterbach: Reform will ­Klinikstandorte retten

Einigkeitherrschtalsodarüber,dassdieReformkommenmuss,„aberderTeufelsteckt im Detail“, sagte Kretschmer. Er pochte in dem Zusammenhang als amtierender Chef der Ost-MPK auf mehr Mitsprache der Länder. „Die Verantwortung für die KrankenhausplanungkannnuraufLänderebene liegen. Das haben wir deutlich gemacht.“ Lauterbach bemühte sich deshalb, die Wogen zu glätten und nahm den Ländern die ÄngstevoreinemKliniksterben.„Kliniken verschwinden, wenn wir die Reform nicht machen“,sagtederMinister.DieReformsei dafür gedacht, Klinikstandorte zu erhalten undzustärken.„EsgibtkeineSchließungspläne.“

Drei Versorgungsstufen von Kliniken

Die Pläne von Lauterbach zielen unter anderem darauf ab, die Fallpauschalen (fixer Geldsatz zur Behandlung einer Erkran-

kung) zum Teil durch einen festen Betrag zu ersetzen. Außerdem sieht die Reform vor,dasgewachseneKliniknetzindreiVersorgungsstufen einzuordnen und entsprechendzufinanzieren–vonderwohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern,. In Sachsen wären das die Unikliniken Dresden und Leipzig und das Städtische Klinikum Chemnitz.. Es geht LauterbachaberauchummehrZentralisierung und um mehr spezialisierte Kliniken, künftig sollen Qualitätskriterien bundeseinheitlich sein.

50 Kilometer bis zur Spezial­behandlung?

An diesem Punkt sehen die Ost-Länder aber mit den größten Beratungsbedarf. „Wenn Menschen 50 bis 60 Kilometer bis zur nächsten Spezialklinik fahren müssen, wirddieAkzeptanzfürdieReformschwinden“, warnte Kretschmer gemeinsam mit Schwesig. Es müsse auch darum gehen, in Wohnortnähe bei schwierigen Erkrankungen spezielle medizinische Behandlungen zu bekommen, so die Schweriner Regierungschefin. „50 Kilometer bis zum nächsten Spezialisten sind zu weit.“ Auch diese Kritik nahm Lauterbach als Hausaufgabe für seine weiteren Klinikreform-Pläne mit. Er versprach zudem Modellrechnungen, um die Auswirkungen der KrankenhausEinstufungen auf die Bundesländer deutlich zu machen. Am Ende, so Lauterbach versöhnlich zu Kretschmer, müssen sich Bund und Länder bei der Reform zusammenfinden. „Denn wir werden diesen Schritt gehen.“

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desgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Foto: Paul Zinken

Super-Mikrochirurgie gegen Lymphödeme

Prof. Dr. Langer: Operationsmethode bei Komplikationen der Lymphbahnen

■ Bei einer Operation, einer Bestrahlung oder einer Intervention über die Leiste kann es vorkommen, dass Lymphbahnen verletzt werden. „In den meisten Fällen bildet der Körper neue Verbindungen, so dass die Lymphe problemlos abfließen kann“, erklärt Prof. Dr. Stefan Langer, Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des UKL.

„MitderzunehmendenZahlvonminimalinvasiven Eingriffen über die Leiste wächst aber auch die Gruppe der Patienten, bei denen es Komplikationen durch verletzte Lymphbahnen gibt. Eine Standardtherapie gibt es derzeit nicht – aber es gibt zwei Lösungen: Erstens kann man Lymphknoten dorthin transplantieren, wo sie gebraucht werden. Und zweitens kann man ein LymphgefäßmiteinerkleinenVeneverbinden, so dass wieder eine Verbindung zum Kreislauf entsteht. Diese sehr anspruchsvolle Operation – wir bewegen uns da in Dimensionen, die kleiner sind als die Mikro­chirurgie – haben wir einige Male ausgeführt und gute Erfolge erreicht.“

Eine hilfreiche Therapie ist Lymphdrainage. [...] Jetzt können wir den Patienten oft auf Dauer, nachhaltig helfen.

Prof. Stefan Langer Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie

Das Team von Prof. Stefan Langer hat sich Techniken aus der Krebschirurgie und der Neurochirurgie angeeignet, um im Millimeterbereich zu arbeiten.

DasTeamvonProf.LangerhatsichTechnikenausderKrebschirurgieundderNeurochirurgie angeeignet und am Universitätsklinikum auch die entsprechenden Geräte undInstrumente,umimMillimeterbereich zu arbeiten. Zur Verdeutlichung: Ein LymphgefäßistimDurchmesserkleinerals

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ein Millimeter. Dieses muss mit einer dünnen Vene verbunden werden. „Die Naht muss halten, der Durchfluss gewährleistet sein–dasistschonSuper-Mikrochirurgie“, sagtProf.LangernichtohneStolz.„Undich bin selbst begeistert, wie gut das funktioniert: Die Lymphe, die sich sonst im Bein oder Arm staute und ständig über die offene Wunde in der Leiste austrat, wird im Körper abgeleitet. Das Bein wird wieder dünner, die Wunde schließt sich – der ­Patient profitiert erheblich.“

Blumen in Öl

Die betroffenen Patient:innen hatten beispielsweise einen Eingriff über die Leiste gutverkraftet.DochsechsbisachtWochen später hatte sich die winzige Wunde in der Leisteimmernochnichtgeschlossen,ständig trat Flüssigkeit aus, zudem schwoll ein Bein an. „Das Problem kennen alle Ärzte seitJahren:DasLymphsystemhateinLeck. Durch den Druck der Flüssigkeit – immerhin produziert ein Bein pro Tag zwei Liter Lymphe–schließtsichdieWundenicht.Sie nässt stark. Zudem sammelt sich im Bein oder Arm Flüssigkeit an, ein Lymphödem entsteht“, so Prof. Langer. „Diese Komplikation stellt sich beispielsweise bei Brustkrebsoperationen ein, da konnte durch LymphabflussproblemeeinArmanschwellen.EinehilfreicheTherapieistLymphdrainage. Wenn die nicht half, waren die Möglichkeiten bisher erschöpft. Jetzt aber können wir den Patienten oft auf Dauer, nachhaltig helfen.“

Uwe Niemann

Plastisch-chirurgischeSprechstunde Montags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 14 Uhr

Liebigstr. 20, Haus 4, 04103 Leipzig

Telefon 0341 / 97 17 004

Farbenfrohe Blumensträuße des DDR-Künstlers Heinz Mutterlose aus Schkeuditz sind gerade im Wartebereich der Urologie-Ambulanz (Haus 4) zu sehen. Neben Landschaften sind Blumen – mit wenigen Ausnahmen – ein typischer Bildgegenstand seiner Kunst. Zu DDR-Zeiten erfuhr seine Kunst nicht die verdiente Anerkennung, da Stillleben mit Blumen oder Früchten als Symbole der Lebensfreude nicht erwünscht waren und als vermeintlicher Ausdruck der Kleinbürgerlichkeit galten.

Mit seinem Wirken als Zirkelleiter im bildnerischen Volksschaffen der DDR und damit als Förderer des künstlerischen Bemühens von, wenn man so will, „Freizeitkünstlern“, hat Mutterlose mehr Spuren in der öffentlichen Wahrnehmung hinterlassen als mit seinen Malereien und Grafiken. Es besteht aber ein großes Lebenswerk von Heinz Mutterlose in Malerei und Grafik. Die Kunst war sein Leben, man kann auch sagen: ein Leben für die Kunst.

Blumen in Öl – Malerei von Heinz Mutterlose. Im Wartebereich der Urologie-Ambulanz, Liebigstraße 20, Haus 4. Die Ausstellung ist bis 12. Mai zu sehen.

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Foto: Stefan Straube
EUER VEREIN KANN MEHR!
Foto: Stefan Straube

Welche beiden Blumentöpfe sind identisch?

Auflösung: Topf vier und sechs.

Die Lösung des Kreuzworträtsels im Magazin 02/2023 lautete: Sportarzt.

leicht mittel schwierig

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