Front invited by Bundespräsident Gauck

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Programmpunkte: 10.00 Uhr Begrüßung durch den Bundespräsidenten und Podiumsdiskussion "Geteilte Erinnerung, gemeinsame Erfahrung? Europas Erzählungen vom Ersten Weltkrieg" 14.00 Uhr Ansprache des Bundespräsidenten und Podiumsdiskussion "Der lange Weg durch ein Jahrhundert von Krieg und Frieden. Hat Europa aus dem Ersten Weltkrieg gelernt?" 21.00 Uhr Einführung des Bundespräsidenten zur anschließenden Aufführung von Auszügen aus der internationalen Theaterproduktion "Front" im Ehrenhof von Schloss Bellevue

Weitere Informationen: Am 27. Juni 2014 jährt sich der letzte Tag des Friedens im alten Europa zum hundertsten Mal. Am 28. Juni begann mit den Schüssen von Sarajevo eine unvorhersehbare Geschichte des Unheils, der Zerstörung und des Leids in ganz Europa und in weiten Teilen der Welt. Der Erste Weltkrieg, wie er bei uns genannt wird, The Great War, La Grande Guerre, De groote Orlog, wie er bei unseren Nachbarn heißt, hat das Gesicht und die Geschichte des ganzen folgenden Jahrhunderts mitgeprägt. Zeit und Anlass für den Bundespräsidenten, in einer ganztägigen Veranstaltung des Ersten Weltkrieges zu gedenken und zu fragen, was die vergangenen 100 Jahre für uns heute und für die Zukunft bedeuten. Das Gedenken des Ersten Weltkrieges soll dabei nicht verdecken, dass wir mit den Erinnerungsstationen 1939 (75 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges) und 1989 (25 Jahre Friedliche Revolution) auf zwei weitere historische Wegmarken zurückblicken. Der Veranstaltungstag steht im Zeichen Europas, im Zeichen europäischen Gedächtnisses und europäischer Zukunft.

1. Geteilte Erinnerungen, gemeinsame Erfahrung? Was im Gedächtnis der verschiedenen Völker haften blieb vom Ersten Weltkrieg, das ist sehr unterschiedlicher Natur. Der Krieg hat nicht nur die Gewichte zwischen den großen europäischen Akteuren Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Russland und Großbritannien neu verteilt. Er hat in Mittel- und Osteuropa auch neue Staaten entstehen oder wiedererstehen lassen. In Großbritannien und Frankreich blieb die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg ganz anders lebendig als etwa in Deutschland. Belgien war vom Krieg durchpflügt worden, der Nachbar Niederlande blieb verschont. Jährlich wird der Gefallenen gedacht. In Deutschland erschien der Versailler Vertrag vielen als "Schandfrieden", in Polen als Garantie für die Wiederauferstehung einer souveränen Nation. Der erste Teil der Veranstaltung wird die unterschiedlichen Erzählungen ("Narrative") der europäischen Länder und Völker darlegen. Zentrale Fragestellungen sind: Was prägt die unterschiedlichen nationalen Erzählungen? Inwieweit haben sie noch heute Einfluss auf den Umgang von Staaten bzw. Bürgern miteinander? Inwieweit dient der Erste Weltkrieg bis heute zur Identitätsbildung? Inwieweit wurde mit Geschichtswissenschaft auch Geschichtspolitik betrieben, die den nationalen Interessen in den verschiedenen Phasen entsprachen? Zeichnet sich zumindest in historischer Hinsicht eine von allen akzeptierte, gemeinsame europäische Wahrnehmung ab? Wie verändern die gegenwärtigen Ereignisse in Osteuropa die Wahrnehmung der Geschichte?

Dazu sprechen acht Gelehrte und Publizisten aus ihren Erfahrungs- und Erzählungsräumen:

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19/06/2014(w25) 18:03


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