p o r t f o l i o
Master of Science| Architektur, Technische Universität Graz, AT
Bachelor of Arts| Architektur, Technische Hochschule Nürnberg, DE
AUSBILDUNG
Architektur (M.Sc.), Technische Universität Graz, AT
Note: 1,5
Masterarbeit "schwieriges Erbe. Strategie für gerecht verhandelte Stadt- und Diskursräume in Nürnberg" mit Fokus auf die Potentiale des ehem. Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg, bezogen auf gerecht verhandelte Stadträume und das Aktivieren von Diskurs und Diskussion durch Architektur, Städtebau und Infrastruktur.
Architektur (B.A.), Technische Hochschule Nürnberg, DE
Bachelorarbeit "Green Jenga. Kleinstwohnen und Nachverdichtung im Nürnberger Altstadtring" mit Fokus auf Baulückenschließung, Baukonstruktion und Entwurf eines intensiv begrünten Turms.
BERUFSERFAHRUNG
Universitätsassistentin am Institut für Wohnbau, Technische Universität Graz, AT Forschung und Lehre, stellvertretende Institutsleitung. PhD Studentin, Technische Universität Graz, AT mit Fokus auf "Räumliche Auswirkungen und nutzungstechnische Konsequenzen einer Kodierung von Gebäuden durch das nationalsozialistische Regime."
Studienassistentin am Institut für Wohnbau, Technische Universität Graz, AT Mitarbeit in Forschung und Lehre Betreuungsperson Ferialpraktikantinnen "Fem in Tech" Betreuungsperson summerschool 2023, Kooperation TU Graz und ESA Paris
Werkstudentin, Viereck Architekten Graz, AT Praktikantin in Vollzeit, Viereck Architekten Graz, AT Mitarbeit in den Leistungsphasen 1 - 4, Fokus auf Entwurfs- und Genehmigungsplanung
Praktikantin in Vollzeit, Jan Wiese Architekten Berlin, DE Mitarbeit in den Leistungsphasen 3 - 8, Fokus auf Ausführungsplanung, Vergabe+Ojektüberwachung
Studentische Mitarbeiterin, Prof. Florian Fischer, TH Nürnberg, DE Analyse- und Gestaltungsarbeiten bezüglich der Entstehung des neuen Campus TU Nürnberg
Praktikantin in Teilzeit, Reimann+Krügel Architekten Fürth, DE Mitarbeit in den Leistungsphasen 2, 3 und 8, Fokus auf Handzeichungen und Vorplanung
(M.A.)
Mär.2021 - Sep.2023 Juli 2023 Okt.2015 - Jul.2019
Okt.2019 - Mär.2020
Juli 2019 seit Oktober 2023 seit Oktober 2023 Okt.2021 - Okt.2023 Juli 2023 / 2024 Juli 2023 Mär.2021 - Okt.2021 Nov.2020 - Mär.2021 Apr.2020 - Nov.2020 Nov.2019 - Apr.2020 Sep.2014 - Jun.2015
(B.A.)
Studienergebnisse "Lager (ge)denken" TU Graz
Masterarbeit "schwieriges Erbe.", TU Graz
Projekt "Stadt für Alle(s)", TU Graz
Projekt "Rewilding Bad Gastein", TU Graz
Projekt "Epheme(h)r Leben in Gries", TU Graz
Realisierter Entwurf "Hotel Gruber, Zubau Heizhaus und Anbau Apartments", Viereck Architekten Graz
Ausführungsplanung + Objektüberwachung "Dachgeschoßaufstockung Zu- und Umbau", JWA Berlin
Projekt "Raum und Klang, elektromagnetische Felder", TH Nürnberg
Projekt "Transaktionale Stadt, poetische Räume", TH Nürnberg
Bildhauerische Arbeit "Anormal DIN", TH Nürnberg
Bachelorarbeit "Green Jenga. Kleinstwohnen + Nachverdichtung im Altstadtring", TH Nürnberg
Projekt "Adaptabilität, 3D Modelling", TH Nürnberg
Projekt "Material Beton, Konstruktion und Entwurf eines Bürogebäudes", TH Nürnberg
Projekt "Urbanes Wohnen+Leben entlang der fränkischen Rezat", TH Nürnberg
Projekt "Bauen im Bestand, Bildungszentrum", TH Nürnberg
Projekt "Material Stahl, Konstruktion und Entwurf eines Fahrgastunterstandes + Kiosk", TH Nürnberg
Projekt "Material Holz, Konstruktion und Entwurf einer Geflüchtetenunterkunft", TH Nürnberg
Projekt "Galerie für Haegue Yang", TH Nürnberg
BUCH: SCHWIERIGES ERBE.
Strategie für gerecht verhandelte Stadt- und Diskursräume in Nürnberg
Masterthesis, TU GRAZ
Betreuer und Prüfer*innen: Andreas Lichtblau, Aglaeé Degros, Klaus K. Loenhart.
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist einzugrenzen, die Angelegenheit selbst wirkt grenzenlos. Das durch das NS-Regime entstandene Areal im Südosten der Stadt ist größer als ihr Altstadtkern. Und annähernd tabuisiert, seit nun mehr als 80 Jahren. Dieses Projekt bewegt sich zwischen den Themen der Raumgerechtigkeit, bezogen auf den Stadtraum und seine Potentiale, und der Vermittlung der NSVergangenheit Deutschlands, bezogen auf den Umgang mit diesem schwierigen Erbe in der Gegenwart. Inhalt der Arbeit ist eine Strategie für ein verwobenes Miteinander: aus gerecht verhandelten Stadträumenfür Menschen und nicht menschliche Wesen - und öffentlichen Diskursräumen. Stadtübergreifend, für ein demokratisches Miteinander. Ziel der Arbeit ist die Aufforderung zum Diskurs. Wie kann ein Umgang mit einer gebauten Wirklichkeit viele Jahre später aussehen, wenn die Wirklichkeit längst eine andere ist? Im Fall Nürnberg: Musealisierung? Umnutzung? Weiternutzung? Umkodierung? Abriss?!
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände weist auf beiden anfänglich erwähnten Ebenen (Raumgerechtigkeit + Vermittlung der NS-Vergangenheit) immense Potentiale auf. Voraussetzungen für ein Sichtbarmachen der Potentiale sind Interventionen im städtebaulichen, sowie im kleinen Maßstab.
Um Stadt-Räume und Diskurs-Räume inklusiv, intergenerationell, integrativ und entstigmatisiert zu gestalten, bedarf es einer sicheren und barrierefreien Zugänglichkeit - kurze Wege und eine technische Infrastruktur - Dieser Zugang gewährleistet die Aneignung der angrenzenden Flächen und schafft die Rahmenbedingungen für Veranstaltungen zum Thema und darüber hinaus.
Das Konzept ist auf der Ebene des Diskurses adaptierbar, auf Gelände mit schwieriger Vergangenheit. Die Voraussetzung für inklusive (Stadt-)Räume und diskursive Räume ist immer die sichere Zugänglichkeit.
Die jedoch immer an den bestehenden Kontext angepasst werden muss.
SCHWIERIGES ERBE.
Strategie für gerecht verhandelte Stadtund Diskursräume in Nürnberg
Masterarbeit: Recherche, theoretische Aufarbeitung, Strategie, Projekt. Technische Universität Graz, Juli 2023.
Versorgungsdefizite
Sozialraumdefizite
infrastrukturelle Defizite
Grünraumdefizite
Diskursdefizit
Abb. 18: Diskursdefizit Nürnberg 10002000 0 100.000 Makroebene, Diskursdefizit Nürnberg
logistisch zentral
Zentralität entstigmatisiert gestaltbar nutzungsoffen
Aneignung
öffentlich barrierefrei versorgt bildend dicht
Zugänglichkeit
Abb. 19: urbanes Profil, RPTG Nürnberg
Interaktion
partizipativ
biodivers resilient nutzungsdivers symbolisch zentral funktional zentral
Diversität
DEFIZITE RPTG NÜRNBERG
Versorgungsdefizite
Sozialraumdefizite infrastrukturelle Defizite
Grünraumdefizite
Diskursdefizit
POTENTIALE RPTG NÜRNBERG
Zugänglichkeit durch engmaschige Versorgungsstruktur und Barrierefreiheit, Zugang zu Ressourcen, Orten und Informationen
Flächen zur Aneignung, entstigmatisiert und nutzungsoffen in Verwendung
Zentralität durch hoch frequentierbare Orte, Ausbau der ÖPNV
(Bio)-Diversität an Land und im Wasser
(moderierte) Interaktionen an partizipativen Bildungsstätten
35
Urbanes Profil als Kompass (ETH Zürich), umgelegt auf die Potentiale des ehemaligen RPTG in Nürnberg
Bestandsanalyse
„Alles ist Architektur“01 , aber Architektur ist nicht Alles.
Architektur bedeutet Entscheidungen treffen. Sie prägt den Alltag unserer Gesellschaften. Je mehr aus der Zeit gefallen das Weltbild zu sein scheint, umso komplexer wird der Diskurs über die Weiternutzung oder Umnutzung von diesen Gebäuden und Arealen sein müssen.
Keine Lösung kann absolut sein. In demokratischen Gesellschaften können Städte entwickelt werden, welche „scheitern“. Ein nationalsozialistisches Regime kann Gebäude in Auftrag geben, die Jahrzehnte später als öffentliche und alltägliche Räumlichkeiten genutzt werden. Unerlässlich ist aber, dass darüber ein Diskurs stattfinden kann - und sicherlich kein Exklusiver.
Im Falle der in dieser Arbeit aufgezeigten Architektur, die einem faschistischen Regime entsprungen ist und für Macht und Unterdrückung stand, ist der Ansatz des Umgangs, welcher in den folgenden Seiten verfolgt wird, als eine plakative Umkehr der Planungsverhältnisse zu beschreiben. Das, was scheinbar eine Gruppe von Menschen in Absicht als Mittel und Zeichen ihrer Weltherrschaft nutzen wollte, soll nun - Jahre später, von vielen unterschiedlichen beteiligten Menschen, von vielen Gruppen, die divers und inklusiv sind, bespielt werden.
Meine Behauptung lautet, dass eine Stadt, welche kollektiven Entscheidungen zugrunde liegt, am ehesten eine Stadt ist, in der Jede und Jeder das Recht auf Nutzung, das Recht auf Wissen sowie das Recht auf Kreativität und Konsum erlangen kann. Eine demokratische Struktur eben, in der es Verhandlungen und Gespräche gibt, in der die Menschen entscheiden dürfen was mit ihren Stadträumen passiert, und in der die Gesellschaft und ihre Räume von einer Chancengleichheit geprägt sind. Die Entscheidung einer exklusiven Gruppe bei einem kollektiv genutzten Gelände kann zu Konflikten führen, wie man am Beispiel des ehemaligen RPTG in Nürnberg erkennen kann. Die Umnutzungen der Kongresshalle, genauso wie die Nutzung der großen Aufmarschstraße, der Tribünen oder schlussendlich die Planung einer Interim-Spielstätte im Hof der ehemaligen Kongresshalle, wurden rege diskutiert und von einem
01 Hollein, Hans in: „Bau“ Schrift für Architektur und Städtebau, 23. Jahrgang, Heft 1/2, Wien 1968.
Gremium hinter verschlossener Tür beschlossen, meist ohne das Einbeziehen „der Gesellschaft“ also der Menschen, die diese Räume nutzen sollen.
Aber was ist denn richtig an einem solchen Ort? Ein Ort der wie bereits erwähnt von „Leerstand“ geprägt ist und uns soviel lehren sollte, auf dem viele Schichten lagern und Geschichten passierten, eine gebaute Umwelt, Steinmassen und künstlich angelegte „Natur“
Ist die Alltagsnutzung des hundert Jahre alten Volkspark Dutzendteich ein Ansatz? Die Nutzung als Sportgelände? Als Areal für Großveranstaltungen vielleicht? Oder doch die reine „Vermittlung“ - Deutschlands größtes Freilichtmuseum zur nationalsozialistischen Vergangenheit?Wie wäre es mit einem Abriss?
Die Gebäude auf dem Gelände stehen größtenteils unter Denkmalschutz. Der Denkmalschutz hilft an diesem Ort dem Schweigen. Das Einfrieren der Situation vor 1945 gibt in der Gegenwart vor, dass die Situation so wie sie aktuell ist gut und richtig sei.
Demokratische Offenheit bedeutet jedoch Veränderung.
KRITIK
Auf Basis der historischen Entwicklung, der Gespräche, Expert*innen-Interviews und Umfragen, sowie auf Basis der zahlreichen aktuellen Zeitungsartikel, kristallisieren sich drei Hauptaspekte für die Erstellung eines funktionierenden Umgangs mit dem Gelände heraus, die es zu beachten gilt:
- erstens: eine funktionierende Vermittlung der Geschichte, zugänglich für Alle, barrierefrei in jeder Hinsicht, interkulturell und aktiv, mit vielen Sinnen zu erleben
• und erfahrbar.
- Zweitens: das Recht auf alltägliche Nutzung für Alle als Stadtraum. Das RPTG als
• verbindendes räumliches Glied zwischen Innenstadt und aktueller Peripherie, plural
• wie die Bevölkerung Nürnbergs und partizipativ als plakatives Gegenstück zur
• vergangenen totalitären Diktatur.
- Und drittens die engagierte Wiederherstellung eines intakten Ökosystems, auf Basis der vogelreichen Waldabschnitte im Süden und der zugreifenden Natur auf die angelegten Kulturlandschaften im Kern des Gebiets.
Die drei Ziele dröseln sich in Attribute auf, auf welchen sie basieren oder welche sie bei einer Umsetzung mit sich bringen: Potentiale, die auf dem ehemaligen RPTG in Nürnberg bereits zu finden sind und im Folgenden verstärkt werden: Zugänglichkeit, Aneignung, Zentralität, Diversität, Interaktion.
Die in den vorderen Seiten dieser Arbeit aufgezeigten Defizite der Stadt Nürnberg und des ehemaligen RPTG Nürnberg werden im weiteren Verlauf ausgeglichen, indem eben diese Potentiale des Geländes gestärkt und sichtbar gemacht werden. Reale Interventionen können daraufhin entwickelt, erklärt und nachvollzogen werden.
STRATEGIE Strategie
157 STADTRAUM Abb. 157: Zugänglichkeit ÖKOLOGIE ZUGANG
159 ÖKOLOGIE STADTRAUM Abb.
ANEIGNUNG Strategie
159: Aneignung
Bebauung
Potentialräume: Diskurs
Potentialräum Potentialräume: Biodiversität
öffentliche Grünflächen, Wälder
Gewässer [Bestand + neu]
ÖPNV [neu]
Versorgung [umgenutzter Bestand + neu]*
sichere Fuß- und Radwege [umgenutzter Bestand + neu]*
Radius: Fußwege unter 10 Minuten öffentliche Sportplätze
Potentialräume: Aneignung
Permakulturgebiete „ Urban-Farming “
öffentlicher Raum
*barrierefreie Wege für Fußgänger*innen + Fahrradfahrer*innen mit Licht nach Bedarf. Kurze Wege mit regelmäßigen „Versorgungsstationen “. Das heißt: Sitzmöglichkeiten, Wc's, Trinkwasser, Strom, Handel und Gastronomie nach Bedarf, sowie konsumfreie Aufenthaltsorte.
20004000 0 20.000
+ + + + + + + Vogelschutzgebiete Querverbindung RPTG + Lageplan Entwurf
öffentliche Sportplätze
Diskursraum Luitpoldhain
Querverbindung ÖPNV
10Minuten
Vogelschutzgebiete
Landschaftsschutzgebiet
Vogelschutzgebiet +
Naturbad
Permakulturgebiet
Diskursraum Große Straße
Fauna Flora Habitat
Naturpark
involvierte Schulen u.a. Einrichtungen
Diskursräume Zeppelinfeld
öffentliche Sportplätze
Wochenmarkt + Biergarten +
Diskursräume Kongresshalle + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +
nutzungsoffene Flächen
Permakulturgebiet
Naturbad und -park
aktivierte Innenhöfe
Diskursraum Märzfeld
24/7 24/7 24/7
Naturbad
Langwasser-Badefluss und grüner Erholungs raum, sowie sicherer Weg
Beuthener Straße Richtung Süden als verkehrs beruhigter Bereich und öffentlicher Begeg nungsraum
Zeppelintribüne als offener Diskursraum + Straße als offener Begegnungsraum
Interventionen
goldener Saal
STADT FÜR ALLE(S).
Schauspielhaus Graz
historische Recherche, Entwurfsplanung, Bauen im Bestand.
Technische Universität Graz, Juli 2022.
t grundriss |
10 15 sos 2022 | temporär wohnen theater_stadt für alle(s) | luisa wimmer
erdgeschoss mit bühnen
eater da o i
schnitt | freiheitsplatz foyer zweiter burghof erster burghof
sos 2022 | temporär wohnen theater_stadt für alle(s) | luisa wimmer
stadt für alle(s)
Schnitt durch den Freiheitsplatz, das Foyer und die Burghöfe
Die Idee für den Entwurf wurzelt in der Geschichte des Schauspielhauses und des Areals rund um den Freiheitsplatz in Graz. Das Schauspielhaus ist ehemals als Gassentheater geplant worden, der Freiheitsplatz selbst bestand 1800 noch aus dichter Bebauung.
Bestehend aus einem dreistöckigen Vizedomgebäude mit seinen länglichen Nebengebäuden und einem prachtvollen barocken Garten, der sich zwischen der Grazer Burg und der Sporgasse aufspannte.
Das Projekt steht für einen wilden, grünen Stadtraum rund um den Grazer Freiheitsplatz, in welchem Werkstätten, offene und bewegliche Bühnen, Kammerspiele, konsumfreie Innen- und Außenräume und temporärer Wohnraum ihre Orte finden.
Das Foyer des Schauspielhauses ist durch Anpassung des Grunds barrierefrei, nur die tragende Struktur, bestehend aus einer Stützenreihe sowie der tragenden Fassade bleibt bestehen. Durch das Entfernen der ersten Geschoßdecke, dem Boden des Redoutensaal, entsteht ein hoher, dreigeschossiger, einladender Raum. Der neue flexible Raum bildet einen fließenden Übergang zwischen Außenraum, Innenraum und Theaterraum und gilt als konsumfreier und offener Stadtraum.
Die Haupttreppen sind ausgelagert um den Innenraum zur freien Nutzung einsetzen zu können. zwischen leichten Gitterstrukturen, welche sich in den oberen Geschossen in das Schauspielhaus ziehen, finden sie ihren Platz.
Der Stadtraum ist logischerweise zugänglich für alle, ebenso wie Gerüste, Treppen und Plattformen.
Durch diese Zugänglichkeit, kombiniert mit dem Fakt, dass die vertikale Erschliessung des Gebäudes im Außenraum stattfindet, fungieren diese Gerüste und Plattformen als weitere Schwelle zwischen Innen und Außen und ziehen die öffentlichen Stadträume wie von selbst in das Gebäude hinein. Die neuen Räume sollen für jede*n Besucher*in nutzbar sein, sei es im Zuge eines Schauspiels oder einer Veranstaltung - in der Horizontalen oder vertikal zwischen den Baumkronen. Motorisierter Individualverkehr findet im beplanten Gebiet nicht mehr statt. Räume die aktuell als reine Verkehrsflächen dienen, sollen wieder Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere werden. Der Freiheitsplatz und die Umgebung erhalten durch die feingliedrige Erweiterung des Theaters viele fluid
veränderbare Bühnenorte und damit die Möglichkeit einer vielfältigen Bespielung. Der Stadtraum und Innenraum werden für menschliche Besucher*innen verknüpft, die Natur kann die gitterartigen Pergolen empor ranken, sich mit den schattenspendenden Baumkronen verbinden und wertvolle Luft, sowie Raum spenden. Der im Planungsgebiet größtenteils versiegte Stadtboden wird aufgerissen, intensive Bepflanzungen in Form von Stadtbäumen, (Scharlachkirsche, schmalkroniger Feldahorn, gemeine Rosskastanie, Blasenbaum) und Wildblumen sorgen für Biodiversität.
Trockenheitsbeständige Blüten wachsen in Substrat, bestehend aus dem Biomüll der Stadt, so kann auf torffreie Erde zurück gegriffen werden. Versickerungsfähiger Schotter gilt als urbane Oberfläche, in welcher Blumen und Bäume wachsen und auf welcher Menschen und Tiere gehen können. Große Flächen ermöglichen dem Wurzelwerk gesundes Wachsen. Die hölzernen Sitzmöglichkeiten rund um die Baumstämme sind als lose Aufsätze geplant, welche den natürlichen Boden im Unterirdischen nicht beeinflussen.
Der natürliche Wandel der Farben mit den Jahreszeiten unterstützt das fluide Bild der sich wandelnden Bühnen, Stadträume und Nutzungen. Das Theater wird lesbar durch die Auflösung des Theaters, es wird sichtbar und vor allem nutzbar für Alle. Die Bühne baut als Vermittlerin in der Stadt Räume, das Konzept ist ausweitbar auf alle Bezirke um wirklich jede soziale Gruppe einzuschließen. Finanziert werden die Spiele durch das "ingresso-sospeso", welches sich vom neapolitanischen Prinzip des Caffè sospeso ableitet. Hier zahlt man einen zusätzlichen Kaffe, der dann am späteren tag einer bedürftigen Person ausgeschenkt wird.
Die ehemaligen Theaterwohnungen im Nebengebäude sind ebenfalls nach ähnlichem Prinzip verändert worden, flexible, zu zweit, zu dritt, bis zu acht - oder alleine nutzbare Betriebseinheiten sind vorgesehen. Die bestehende Theaterpädagogik und ähnliches findet ihren Raum nun in den Gitterstrukturen, näher an den Besucher*innen. Gemeinschaftsräume zur intimen gemeinschaftlichen Nutzung sind in jeder Etage vorgesehen, sowie ein gitterartiges Gerüst auf der bestehenden Dachterrasse, welches auch hier das Innen mit dem Außen verbindet und Zugang von jeder Etage in den privaten Freiraum gewährt.
wohnen theater_stadt für alle(s) | luisa wimmer
entwurf | foyer | nutzungsmöglichkeiten
entwurf | verbindungen | detailausschnitte
sos 2022 | temporär wohnen theater_stadt für alle(s) | luisa wimmer
Interventionen
REWILDING BAD GASTEIN. Promenade, Gasteiner Ache.
Architektur und Landschaft.
Technische Universität Graz, Januar 2022.
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The concept deals with an experiential promenade that runs along the entire Gastein-Valley and at the same time redesigns the existing promenade there.
The original idea is to develop a self-maintaining system and therefore to make the path itself the destination. Atmospheric conditions such as the changeability of the lights, moisture in the air and the presence of fog make up the path along the promenade.
The qualitative promenade currently ends on a busy main road. In future you will go along the way and experience new situations. Cultivated private areas become public biodiverse areas: an open garden, where the tree trunks replace the walls, the treetops the roof - and the pollen of the plantings should migrate throughout the valleyand an breathing Watergarden, inspired by them many dried swamps, called Aqua Hortus are planned.
The straightened Gasteiner Ache, the drained marshes and the associated flood disasters in the past are the inspiration for the concept. First steps in 2022 will be the rewilding of all areas of nature and the built environment.
By 2030 the promenade will be developed till Vorderschneeberg. An integration of sustainable agriculture is also planned in this time slot through the migration of the pollen, the self-dependent evolution of the flora and fauna is provided.
The path through the valley, in the changing seasons is colorful and various. In order to take the experience of ‚Bad Gastein‘ beyond the promenade throughout the entire Gastein Valley, we are revitalising the currently underrated promenade and its immediate area.
The extended promenade is itself the path of rewilding. the interventions involves rewilding the river course, the wetlands, the woods and the built environment.
The path picks up different moments, opens up to the existing courtyards, reaches in, becomes part of the courtyards, and the nature again and again. The promenade connects experiential spaces that involve public space: the agriculture, the healing gardens that develop in the existing settlements, a large green blue Watergarden, called Aqua Hortus, and the socalled Aperta Hortus, an open Flower Garden.
So, the adapted path has an impact on the built world, the biodiversity, and inhabitants.
The shown situations of the gardens exemplify many repetitive situations along the valley. The promenade will itself extend over time and space.
The already existing promenade, the „Wasserfallweg“, is upgraded and partially sustained. The existing materials are maintained.
Access to water is made possible for all inhabitants.
The newly created promenade differs in materiality, quality of stay and spatial accessibility. This area is the location of an educational branch that works closely with agriculture. The residents are also actively involved through the wilding of the existing courtyards. The promenade integrates into the natural atmosphere, which means that the interventions have no negative impact on biodiversity.
The Biodiversity is enhanced by the process.
A sustainable agriculture with an educational branch is being created. Above all, the healing gardens have an impact on the residents in their immediate surroundings. But of course also for the whole system.
The spatial conditions are always changing, and so are the materials. in the south, we can see the Water Garden, the Aqua Hortus. And above, the Flowergarden, the Aperta Hortus. The transitions from the swamp landscape to the world of flowers are especially exciting.
2050 2030 CO2 O2 CO2 CO2 O2 CO2 O2 CO2 O2 CO O2 CO2 +25 °C
Bad Gastein 2030
2022
TIMELINE, ACTORS AND AGENCIES
straightening of the Gasteiner Ache in favor of cultivated landscapes, drainage of the marshlands for increasing settlement and use of the meadows
1909
completion of the Tauern Railway mass tourism begins in the summer
1958
alpine Ski World Championship in Badgastein impulse for two season tourism in the Gastein Valley
1800 natural waters, bathing, alpine agriculture and mining in the focus of the Gastein Valley
1850 2022
Gastein
Bad
2022
2050 2030
Rewilding Gastein Valley
Rewilding of the courtyards, Integration of an educational branch, Integration of all inhabitants into the concept Rewilding of the Gasteiner Ache, the marshlands and the forests
2030
Promenade from Bad Gastein to Vorderschneeberg is extended
2022
Promenade from Bad Gastein to Hortus Aperta is extended start of planting the Gardens Integration of sustainably developed agriculture
2035 completion of the Aqua Hortus and the Hortus Aperta 2036 rst earnings from agriculture
migration of pollen, extension of the promenade and vegetation in the 40 km long Gastein Valley
Railway summer months
2025 Intensifying biodiversity Interventions in soil, vegetation, access have impact of the air, light, emotions ood disasters in the Gastein Valley 1960 1966 2016 2018 Use of the ooding water footpath becomes spaces nature and culture becomes combined
2050 CO2 O2 CO2 O2 CO2 O2 O2 CO2 CO2 O2 CO2 O2 +12 +25 °C CO2 O2 CO2 O2 CO2 O2 CO2 O2 CO2 CO2 O2 CO O2 CO2 O2 +12 °C -6°C +25 °C 2022 37
The contrasting nature of the soil creates a slowing down and refreshing atmosphere. Specific microorganisms develop. On the opposite side of the river is the now former federal road, a shared space for all inhabitants and their mobility. In contrast to the Hortus Conclusus, the Hortus Aperta is a completely open space that still offers many places of retreat. In 2022, redesign, revitalisation of the promenade, the beginning of wilderness, healing gardens and therefore the inclusion of all inhabitants in the concept are planned.
By 2025, the promenade will be extended to the Hortus Aperta and the rewilding of the Ache will begin. In addition to the rewilding of the Ache, the preparation of the soil cultures for the future farms that will be built on the golf course will begin. The gardens are also being created. The visible section of the promenade will be completed by 2030. Through the spatial changes and further development of diversity, a path is created that is the destination, including them many stations, and including emotional and atmospheric qualities. The Promenade becomes a cinematic experience from the perspective of all inhabitants. At the starting point of the atmospheric experiences and the natural scenery at the „Wasserfallweg“ the inhabitant flies over the agricultural education branch and then arrives in the Watergarden. The atmosphere invites you to stay, if the scent of the blossoms of the flowery Hortus Aperta doesn‘t draw you onwards. then suddenly you find yourself in a secret garden. Described as „Hortus Aperta“. Completely open, surrounded only by a canopy of trees, which invites you into this contemplative space with different vegetation and sources of wind and pollen. The concept of this open Garden, the Hortus Aperta breaks exactly the whole story of the Hortus Conclusus, the well known enclosed garden.
Watergarden, make the path itself the destination.
TEMPORÄR.
Epheme(h)r Leben in Gries
Bauen im Bestand und Zubau. Nutzungsoffene Struktur.
Technische Universität Graz, Juni 2021.
Die nachhaltige Stadt, die Stadt der kurzen Wege, Leben mit der Natur inmitten der Stadt, Stadtteilaufwertung mit Verzicht auf Segregation. Themen die in Zeiten der Verstädterung, der Gentrifizierung, nach Zeiten der autogerechten Städte und versiegelten Flächen aktueller den je erscheinen. Außerhalb der alten Stadtmauern in Graz liegt Gries, der 5. Bezirk der Steiermärkischen Landeshauptstadt.
Durch die historisch ausgelagerte Position zieht sich bis heute die benachteiligte Lage durch das Stadtbild des Bezirks. Die breite und viel befahrene Rösselmühlgasse, welche die Hauptverkehrsader darstellt, die wenig ausgebauten Fahrradwege und schmalen Gehsteige, die nicht vollends genutzten Grünflächen und Gewässer inspirieren zu einer behutsamen Reaktivierung des Stadtteils. Die Kernbebauung zwischen der Elisabethinergasse und der Dreihackengasse soll nachhaltig daherkommen.
Städtebaulich wird die offene Blockrandbebauung geschlossen, die Gebäude verschließen sich aber nicht nach außen hin. Ein grüner Turm im inneren steht leuchtturmartig für eine notwendige intensive Begrünung der Stadt.
Nachhaltig bedeutet in diesem Projekt der Bau eines langlebigen Ortbeton-Gestells, inklusive Installationen und Erschließungen, das Raum für eigenen oder individuell ausgewählten Ausbau aus heimischen Hölzern bietet.
Veränderbarkeit steht im Fokus. Die Bedürfnisse an die Flächen in einer Stadt sind so kurzlebig wie die heutige Zeit im Generellen. die Funktionen: Wohnen, Dienstleisten, Schaffen, Verkaufen, Produzieren oder Konsumieren variieren mit den Menschen die kommen und gehen.
Hohe Geschossdecken von 3 - 5 Metern und maximal große Spannweiten der tragenden fixen Betonwände von 7 Metern lassen individuellen Ausbau in der Horizontalen und Vertikalen zu.
Der Mühlgang, welcher seit jeher durch die Stadt fließt und aktuell an dieser Stelle unbeachtet scheint, wird aktiv aufgenommen und genutzt.
Zum einen wird das Wasser durch eine großflächige Segelfassade hervorgehoben. Der kleine Fluss kann so als Naherholungsgebiet direkt unter der Freifläche des Neubaus dienen. Zum anderen trägt die direkte Nutzung in Form einer Surfwelle und eines Badezugangs im nahe gelegenen Rösselmühlpark zur aktiven Nutzung bei.
Das Projekt umfasst zudem eine Aufwertung durch Schanigärten und Sitzmöglichkeiten im eben genannten Park neben dem Industriedenkmal Rösselmühle, sowie eine Verschmälerung der Hauptverkehrsachse durch einen neuen Radwege-Ausbau. Nähert der Betrachter sich dem Kerngebiet erscheint diesem eine luftige und transpa- rente Fassade aus Segeltüchern, welche das Betongerüst säumt. Durchtritt jener nun eines der im Erdgeschoss hoch geöffneten Gebäude, reißt die Fassade nach innen zu einer grünen Oase im Hof auf. Der Hof ist mit einer dichten Bepflanzung und intensiv begrünten, sowie genutzten Flachdächern die Lunge des Projekts. Hohe Durchhäuser und ein gänzlich begrünter Turm mit Sondernutzungen sollen das Interesse der Passant*innen wecken in den großen Garten einzutreten. Im Inneren erwarten Besucher*innen offene Werkstätten, Kaffees welche bereits vor Umplanung ihren Platz auf dem Gelände hatten, sowie erholsame öffentliche Stadtgärten. Um die bestehenden Bewohner*innen optimal einzubinden, ist auf dem Dach des Wohnhauses Dreihackengasse ebenfalls ein begrünter Dachgarten für die Bewohner geplant, der bestehende Hinterhof wird mit Kastanien und Sitzmöglichkeiten aufgewertet.
epheMe(h)r Leben in Gries
Wandelbare Fassaden
Ansicht West Sommer
Ansicht
epheMe(h)r Leben in Gries, Baukörperstudien
epheMe(h)r Leben in Gries, Baukörperstudien
Möglichkeiten für einen (temporären) Ausbau
Typ |
Wohngemeinschaft, Familie, Wohnen und Arbeiten (Galerie individuell)
Platzbedarf entspricht: 1 Abschnitt m m2 , bzw. 92,45 m2
Typ ||
Mikrowohnung, Heimbüro, Atelier, Yogastudio (Galerieeinheit)
Platzbedarf entspricht 1/2 Abschnitt , m , m2 , bzw. 49,60 m2
Typ |||
Loft, Büro, Werkstatt, Atelier, Sportstudio, Gastronomie (Galerie individuell)
Platzbedarf entspricht 1 1/2 Abschnitten , m , m2
Typ |V
Loft, Büro, Werkstatt, Atelier, Gastro, Arbeiten+Wohnen... (Galerie individuell) Platzbedarf entspricht
2 Abschnitten m , m2 , bzw. 161,21 m2 insgesamt: 6286,14 m2
BGF: 1,67
45
epheMe(h)r Leben in Gries Raumprogramm + Flächen 1 5 10 Raumprogramm, möglicher Ausbau
20
sos 2021 | (un)gewohnt poduktiv_ epheMe(h)r Leben in Gries | luisa wimmer
Leben in Gries 5
epheMe(h)r
Primärstruktur, Trassbetonbau
Primärstruktur Trassbeton-Bau, Erdgeschoss
20
sos 2021 | (un)gewohnt poduktiv_ epheMe(h)r Leben in Gries | luisa wimmer
Leben in Gries 5
epheMe(h)r
Sekundärstruktur, Holzausbau
Sekundärstruktur Holzausbau, Erdgeschoss
epheMe(h)r Leben in Gries
Fassade zu Pergola
Wasser zu Fassade
Bestand zu Fassade NEU
Wasser zu Fassade
Innen zu Außen, Fassade zu Wasser
Bestand zu Fassade NEU
Fassade zu Gehweg
epheMe(h)r Leben in Gries
epheMe(h)r Leben in
Typ || Mikrowohnung
Typ |||, Typ |V Büro, Werkstatt
epheMe(h)r Leben in Gries
Typ || Yogastudio im Winter
Typ || Yogastudio im Sommer
Typ || Yogastudio im Winter
Mikrowohnung mit Schlafgalerie
Typ || Yogastudio im Sommer
Typ || Yogastudio im Winter
Gries
Innenräume, Varianten
DÄCHER.
Transaktionale Stadt, poetische Räume
P o e s i e
Theorie, Entwurf und Konstruktion.
mögliche Bedeutung poetischerStimmungsgehalt, auber Herkunft ausdemGriechischen poiesis Hervorbringen
Technische Hochschule Nürnberg, März 2020.
Poesieberuht immer auf einer festen Idee.
gehört niemandem, sie ist einEmpfinden bringt einen Raum hervor,der nicht -wahrgenommen wird.
folgt keiner Fachdisziplin.
trotzt nicht der Schwerkraft, sie kann fallen trotzt nicht den Kräftender Natur.
ist ephemer.
basiert auf derSchönheit,derErinnerung an -einen Augenblick ist konstruiert,man sieht es nur nicht. ist wandelbar.
lenkt den Blick auf das nicht Menschgemachte. ist individuell und fragil. ist zeitlos
trägt die SeelederNatur in sich. bezieht ein eden Mensch mitein.
iel ist es Orte mit einer Poesiezu versehen, die diese Poesie nicht haben
55
einer
Poetische Räume in
Stadt
b e r s i c h t M a t e r i a l
Aber was bedeutet Poesie überhaupt?
Der Architekt und Wissenschaftler Jörn Köppler setzt sich in seinem Buch ‚die Poetik des Bauens‘ detailliert mit der Poesie in Verbindung mit der Architektur auseinander Form und Bewegung
Um Poesie zu erzeugen greifen wir zum Einfachen dem Papier Durch das Falten wird das Blatt Papier zu einer konstruierten, fragilen Struktur
Die Struktur soll einen Raum hervorbringen den es bereits in weniger poetischer Form gibt Das Origami nennt sich Flasher, also Blinker und ist durch eine Drehung im Kern beweglich.Die Bewegung der Konstruktion wird von den Passanten erzeugt Angepasst an die Bewegung einer Personengruppe öffnen und schließen sich die Origami langsam und gezielt über den Köpfen Interaktion Mensch
Die Gruppendynamik auf dem Boden spiegelt sich auch in der Form des Daches wieder. Die Menschengruppe besteht aus zwei - 999 Menschen.
Die Anordnung der Origami besteht ebenfalls aus zwei - 999 Modulen Je nach Ort und Bedarf. Interaktion Natur
Die Struktur trotzt nicht den Kräften der Natur . Sie faltet sich zusammen und schützt sich selbst sobald schlechtes Wetter aufzieht Material
In einigen Materialstudien schließen wir das herkömmliche Papier, aus welchem Origami in der Regel gefaltet wird, aufgrund seiner Instabilität und seiner zu kurzen Lebensdauer unter freiem Himmel aus Das Material Vlieseline bietet Stabilität, ist wasserfest und behält die Optik des Papiers Den Nachweis der Stabilität liefert uns ein eigens angefertigter Prototyp (1x1 Meter)
Poetische Räume in einer Stadt Ü b e r s i c h t Z E H N 57 Poetische Räume in einer Stadt
A n s i c h t
Bewegungssensitives Origami
Poetische Räume in
E i n b l i c k i n d i e B e w e g u n g
Stadt Z E H N
einer
Poesie
beruht immer auf einer festen Idee, gehört niemandem, sie ist ein Empfinden.
Bringt einen Raum hervor, der nicht -wahrgenommen wird.
Folgt keiner Fachdisziplin.
Trotzt nicht der Schwerkraft, sie kann fallen.
Trotzt nicht den Kräften der Natur, ist ephemer.
Basiert auf der Schönheit, der Erinnerung an -einen Augenblick.
Ist konstruiert, man sieht es nur nicht.
Ist wandelbar.
Lenkt den Blick auf das nicht Menschgemachte. Ist individuell und fragil.
Zeitlos, trägt die Seele der Natur in sich, bezieht ein jeden Mensch mit ein.
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art ent Visualisierun s
GREEN JENGA.
Kleinstwohnen und Nachverdichtung im Nürnberger Altstadtring
Bachelorarbeit: Recherche, Entwurf und Konstruktion.
Technische Hochschule Nürnberg, Juli 2019.
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N E U N
Leben mit der Natur und das inmitten der Stadt. Schon 1927 schrieb Kurt Tucholsky über Eichen auf dem Dachgarten. Heute ist das Thema der Vegetation in großen Städten wieder aktueller denn je. Nürnberg wächst, angemessener und bezahlbarer Wohnraum ist gefragt. Die Stadt wird wärmer. Bevölkerung, Feinstaub, Lärm und Flächenversiegelung nehmen zu. Das Projekt Green Jenga, nahe der noch bestehenden Stadtmauer, nimmt sich zwei aktuellen Problemstellungen an. Der Stadtnachvedichtung: mit fünf Etagen, angebaut an einen bestehenden Gebäudekomplex, bietet der Turm neun Wohneinheiten. Der markante Kopfbau passt sich durch seine Höhe von 26 Metern an die bestehenden Türme in naher Umgebung an, überragt diese aber nicht. Die Wohnungen sind nach Süden, Westen und Osten ausgerichtet und wenden sich gleichzeitig von der Hauptverkehrsstraße im Norden ab. Eine große Rolle spielt auch die Vegetation auf jeder Etage. Damit wird die zweite Problematik thematisiert. Die CO2 Emission. Das reglalartige Gebäude, welches zu verwuchern droht, fungiert als großer Filter. Es betreibt immerwährend Photosynthese. Bäume und Farne bilden eine atmende Membran um die nach oben hin poröser werdenden Wohnflächen. Die Lebensqualität der Bewohner und die der Umgebung wird nachhaltig verbessert.
Sc nitt ers e ti e Wohnturm
N E N F a s s a d e n s c h n i t t
iesrandstrei en
l ssi unststo tti a lec er le t
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ol retan dic tun inne ruc este un onot er
Gitterrost lu iniu Ver leidun onta e
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Edelsta l in el it oc e
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Alles ist Architektur, aber Architektur ist nicht alles.
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