LUDWIG BECK - 150 Jahre Kaufhaus der Sinne

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CAROLINE REIBER F

RAU REIBER , Sie waren Ende der 60er-

Wegen des Pullovers? Genau. Alle wollten wissen, wo ich das Stück gekauft hatte. Und wir haben das den Anrufern auch mitgeteilt. Das war keine Reklame sondern eine Information. Ein paar Tage später rief mich dann Gustl Feldmeier junior an und sagte: ‚Der Häkelpulli ist ausverkauft!‘ Wie liefen denn Fotoaufnahmen in den 60er-Jahren bei Ihnen genau ab? Ach, das war ganz anders als heute. Es gab keine Friseure, Stylisten oder Maskenbildner. Wir mussten alles selbst machen, haben das Make-up selbst aufgetragen und Schuhe und Schmuck mitgebracht. Es war wunderbar. Ich kam immer mit einem großen Koffer zur Arbeit. Die Aufnahmen für Beck habe ich sehr genossen – ob im Studio oder im Englischen Garten. Wir hatten viel Spaß. Was bedeutet Ludwig Beck heute für Sie? Ludwig Beck am Rathauseck gehört zu München wie der Alte Peter. Ich bedaure es sehr, dass in den vergangenen Jahren so viele Traditionsgeschäfte schließen mussten. Zum Glück ist Ludwig Beck noch da, wo man – neben Mode – auch Knöpfe kaufen kann. Schauen sie auch heute noch hin und wieder bei Beck vorbei? Ja, freilich. Ich glaube, es gibt keinen Münchner, der noch nie in seinem Leben bei Ludwig Beck war.

Jahre eines der ersten Fotomodels für Ludwig Beck. Wie kam es dazu? Die Anfrage kam 1968 von Gustl Feldmeier junior, einem der Söhne des damaligen Geschäftsführers. Er hatte mich in einer Fernsehsendung gesehen. Sie arbeiteten damals schon als TVAnsagerin . Ja, und das Modeln lief nebenher. Ich verdiente mir was dazu. Meine Kolleginnen vom Fernsehen haben das alle gemacht. Und da sagten Sie auf der Stelle zu? Aber natürlich. Ich war schon als Kind mit meiner Großmutter in dem Warenhaus einkaufen. Und die Kleidung von Beck habe ich immer gern getragen. Einmal gab es deswegen sogar ein wenig Aufruhr. Ich hatte in einer Sendung im Bayerischen

„Die Kleidung von BECK habe ich immer gern getragen. Einmal gab es deswegen ein bisschen Aufruhr“ Rundfunk einen schicken Häkelpullover an, den ich dort gekauft hatte. Nach meinem Auftritt standen die Telefone in der Sendeleitung nicht mehr still.

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