Lucerne Festival | Sommer-Festival 2021

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T K C Ü R R E V

10.08. – 12.09. Sommer-Festival 2021 Programm


Meisterwerke immer wieder neu interpretieren? Warum nicht. Werke neu zu präsentieren, erfordert Hingabe und Leidenschaft sowie unternehmerischen Mut. Deshalb unterstützen wir das Lucerne Festival.

Hauptsponsor seit 1993

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HERZLICH WILLKOMMEN!

Michael Haefliger Intendant Lucerne Festival

Was wäre das Leben ohne Musik? Wie viel uns fehlt, wenn wir auf Live-Konzerte verzichten müssen, haben wir in der Corona-Krise schmerzlich erfahren. Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden ist, blicken wir nach vorn und haben für das Sommer-Festival 2021 ein reichhaltiges Programm vorbereitet, das selbstverständlich alle Anforderungen zum Gesundheitsschutz erfüllt. Die Zwangspause der letzten Monate haben wir ausserdem für kreative Veränderungen genutzt. Fortan präsentiert sich Lucerne Festival mit einem neuen Design. Wir bieten Ihnen leichtere Orientierung, indem wir unsere Veranstaltungen künftig drei Sparten zuordnen: Unter «Symphony» finden Sie die Auftritte der weltberühmten Sinfonieorchester und gefeierten Klassik-Stars. Mit «Contemporary» bezeichnen wir alle Konzerte, die schwerpunkthaft auf die moderne Musik setzen. Viele werden vom neuen Lucerne Festival Contemporary Or­– chestra (LFCO) gestaltet, dem Exzellenzorchester für die Interpretation zeitgenössischer Partituren. Und «Music for Future» bündelt unser Engagement für die Generation von morgen, auf der Bühne wie im Publikum. Unsere Vorschau ist jetzt übersichtlicher und grosszügiger angelegt. Neben dem kommentierten Veranstaltungskalender stellen wir Ihnen unsere «Essentials» vor, die das Festival Jahr für Jahr prägen: das Lucerne Festival Orchestra und die Lucerne Festival Academy, composer-in-residence und «artiste étoile» sowie die Reihe 40min. Und mit den «Specials» führen wir Sie in die thematischen Schwerpunkte des Festivals ein. 2021 steht es unter dem Motto «verrückt» – das lässt doch einiges erwarten! Wir hoffen, dass Sie gut durch diese verrückten Zeiten gekommen sind. Und würden uns sehr freuen, Sie im Sommer 2021 bei uns begrüssen zu dürfen. Ihr

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DAS IST LUCERNE FESTIVAL

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Symphony Contemporary Music for Future Gremien

12 ESSENTIALS 24 AGENDA 34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE

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DAS IST LUCERNE FESTIVAL



SYMPHONY

Eröffnungskonzert des Sommer-Festivals 2016

Eröffnungskonzert des Sommer-Festivals 2016

Das Gipfeltreffen der Besten: Bei keinem anderen Festival der Welt treten so viele internationale Top-Orchester in so kurzer Zeit auf. 2021 sind dabei: Bamberger Symphoniker und Jakub Hrůša Berliner Barock Solisten und Reinhard Goebel Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko Budapest Festival Orchestra und Iván Fischer Les Arts Florissants und William Christie Les Musiciens du Prince-Monaco mit Cecilia Bartoli und Gianluca Capuano London Symphony Orchestra und Sir Simon Rattle Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly und Yannick Nézet-Séguin Luzerner Sinfonieorchester und Michael Sanderling Mahler Chamber Orchestra und Yuja Wang Mariinsky Orchestra und Valery Gergiev Mozarteumorchester Salzburg und Mirga Gražinytė-Tyla Royal Concertgebouworkest und Daniel Harding Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim Tonhalle-Orchester Zürich und Paavo Järvi West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und Lahav Shani Wiener Philharmoniker und Herbert Blomstedt

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CONTEM– PORARY Wir lieben neue Klänge – und setzen mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra und der Lucerne Festival Academy Massstäbe für die Interpretation der zeitgenössischen Musik. Lucerne Festival Academy Composer Seminar mit Wolfgang Rihm Conducting Fellowship Masterclass in Conducting Roche Commissions Roche Young Commissions

Stockhausens Inori mit Peter Eötvös beim Sommer-Festival 2018

Lucerne Festival Contemporary Orchestra Das Exzellenzorchester für neue Musik setzt sich aus dem Contemporary-Netzwerk zusammen. composer-in-residence Rebecca Saunders Uraufführungen von Amarouch, Anglí, Brichs, Colţea, Davis, Ding, Finkel, Koshelev, Milenko, Nante, Palomar, Posazhennikov, Saunders, Srnka, Szeghy, Uğurlu und Vaughan

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MUSIC FOR FUTURE Der Generation von morgen gilt unser ganzes Engagement. Mit Debutkonzerten, Auftritten von Jugendorchestern und der Vergabe hochkarätiger Preise fördern wir den musikalischen Nachwuchs. Mit Schulkonzerten und Education-Projekten leisten wir Basisarbeit. Und mit Familienkonzerten wollen wir das Publikum der Zukunft für die Musik gewinnen.

Music Camp 2019

Russian National Youth Symphony Orchestra

Auftritte internationaler Jugendorchester Konzertreihe «Debut» Credit Suisse Young Artist Award Prix Credit Suisse Jeunes Solistes Fritz-Gerber-Award Familienkonzerte Sitzkissenkonzerte Schulkonzerte Debut im Schulhaus

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival

LAKESIDE SYMPHONY DAS ERÖFFNUNGSKONZERT FÜR ALLE 18.30 Uhr | Inseli | Eintritt frei

Ein Festival-Highlight für Gross und Klein: Geniessen Sie das Eröffnungskonzert live auf der Grossleinwand auf dem Luzerner Inseli – mit Blick auf den abendlichen Vierwaldstättersee und das grandiose Panorama von Rigi, Bürgenstock & Co. Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra musizieren Werke von Mozart und Schubert.

lucernefestival.ch

Credit Suisse Hauptsponsor und Presenting Partner Lakeside Symphony

Fr 13.08.


GREMIEN STIFTUNG LUCERNE FESTIVAL

STIFTUNG FREUNDE LUCERNE FESTIVAL

Stiftungsrat Markus Hongler, Präsident* Otto Wyss, Quästor* Dr. Christian Casal Dr. Rolf Dörig* Dr. Christoph Franz Andrea Gmür-Schönenberger Dr. Marianne Janik Dr. Ursula Jones-Strebi Walter B. Kielholz* Prof. Dr. Alois Koch Dr. Hariolf Kottmann* Michel M. Liès Urs Rohner Prof. Klaus Schwab Marcel Schwerzmann Anne Schwöbel Isabelle Welton* Beat Züsli

Stiftungsrat Markus Hongler, Präsident Otto Wyss, Quästor Dr. Franz Egle Andrea Gmür-Schönenberger Elisabeth Oltramare INTENDANZ Michael Haefliger GESCHÄFTSLEITUNG Michael Haefliger Danièle Gross Christiane Weber

* Ausschuss

Ehrenpräsident Jürg R. Reinshagen

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DAS IST LUCERNE FESTIVAL

12 ESSENTIALS 14 16 18 20 22

Lucerne Festival Orchestra Lucerne Festival Academy & Lucerne Festival Contemporary Orchestra Yuja Wang | artiste étoile Rebecca Saunders | composer-in-residence 40min

24 AGENDA 34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE

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ESSEN− TIALS


LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA Ein Orchester wie kein anderes ist das Lucerne Festival Orchestra, das 2003 von Claudio Abbado gegründet wurde und heute von Riccardo Chailly geleitet wird. Seine Mitglieder, die im «normalen» Leben solistisch auftreten, Solopositionen in renommierten Orchestern einnehmen, sich der Kammermusik widmen oder an Hochschulen lehren, treffen sich Sommer für Sommer in Luzern und musizieren gemeinsam aus Lust und Laune, ohne Dienstzwänge, aber mit einer Intensität, als ginge es um ihr Leben. 13.08. | 18.30

15.08. | 19.30

21.08. | 18.30

Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent

Lucerne Festival Orchestra 3 KKL Luzern, Konzertsaal Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra Werke von Ives, Antheil, Rittler, Paganini, Pärt, Ligeti, Alkan, Gesualdo und Ustwolskaja

Lucerne Festival Orchestra 5 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent | Yuja Wang Klavier Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune | Mozart Klavierkonzert d-Moll KV 466 | Ravel Ma mère l’Oye. Ballettfassung

Mozart Don Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Sinfonie g-Moll KV 550 | Schubert Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 14.08. | 18.30

Lucerne Festival Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Igor Levit Klavier Mozart Don Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Mozart Sinfonie g-Moll KV 550

18.08. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent Schumann Manfred-Ouvertüre op. 115 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:101 Die Uhr | Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

24.08. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 6 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Sinfonie Nr. 2 D-Dur | Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager | Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Wir danken unserem Hauptsponsor Kühne-Stiftung herzlich für die grosszügige Unterstützung des Lucerne Festival Orchestra 14


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LUCERNE FESTIVAL ACADEMY & LUCERNE FESTIVAL CONTEMPORARY ORCHESTRA

Meisterschule, Zukunftslaboratorium und ein neues Exzellenzorchester für die Aufführung zeitgenössischer Werke: Die von Wolfgang Rihm geleitete Lucerne Festival Academy setzt Massstäbe für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. 16. – 19.08. | 10/12

28.08. | 22.00

01.09. | 16.00

Composer Seminar KKL Luzern, Clubraum 8 mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann u. a.

Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Johanna Malangré Dirigentin | Juliet Fraser Sopran Xenakis Syrmos | Illés Post Torso | Saunders Nether

Masterclass in Conducting KKL Luzern, Luzerner Saal mit Ilan Volkov

21.08. | 11.00

Portrait Rebecca Saunders 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Marco Blaauw Trompete | Arditti Quartet | Trio Accanto Saunders shadow | Fletch | blaauw | That Time 28.08. | 14.30

Composer Seminar – Abschlusskonzert Hochschule Luzern – Musik Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Wolfgang Rihm Boulez Initiale für sieben Blechbläser | Werkschau des Composer Seminar

29.08. | 16.00

Lucerne Festival Academy 2 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lin Liao, Johanna Malangré und Heinz Holliger Leitung | Felix Renggli Flöte Milenko Traho (Uraufführung) | Vaughan Logos (Uraufführung) | Mozart Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477 (479a) | Holliger Ostinato funebre | Turm-Musik

Wir danken unserem Hauptsponsor Roche herzlich für die grosszügige Unterstützung der Lucerne Festival Academy 16

03.09. | 21.30

Lucerne Festival Academy 3 Südpol Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lin Liao Dirigentin Boulez Polyphonie X | Colţea Orbitor (Uraufführung) | Amarouch Neues Werk (Uraufführung) 04.09. | 18.30

Lucerne Festival Academy 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Ilan Volkov Dirigent | Solisten Saunders void und to an utterance (Uraufführung) | Webern Variationen op. 30 und Sinfonie op. 21 | Strawinsky Movements


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YUJA WANG ARTISTE ÉTOILE

Ihre Virtuosität kennt keine Grenzen: Was die chinesische Pianistin Yuja Wang auf den 88 Tasten des Flügels vollbringt, ist die schiere Hexerei. Doch Yuja Wang beschränkt sich als «artiste étoile» nicht auf die Schlachtrösser des pianistischen Repertoires. Neben Rachmaninow und Liszt widmet sie sich auch Mozart, Bach und Janáček. Denn nicht nur technisch, auch interpretatorisch ist sie eine Klasse für sich. 21.08. | 18.30

28. 08. | 18.30

Lucerne Festival Orchestra 5 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent | Yuja Wang Klavier Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune | Mozart Klavierkonzert d-Moll KV 466 | Ravel Ma mère l’Oye. Ballettfassung

Mariinsky Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent | Yuja Wang Klavier Prokofjew Vier Stücke aus Romeo und Julia op. 64 | Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 | Strawinsky Petruschka

26.08. | 19.30

Budapest Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer Dirigent | Yuja Wang Klavier Liszt Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur S 124 | Eine Faust-Sinfonie S 108

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© Peter Fischli/Lucerne Festival

Mahler Chamber Orchestra KKL Luzern, Konzertsaal Mahler Chamber Orchestra | Yuja Wang Klavier | Roberto GonzálezMonjas Konzertmeister Rebel Chaos aus Les élémens | J. S. Bach Klavierkonzert f-Moll BWV 1056 | Strawinsky Oktett für Blasinstrumente | Janáček Capriccio für Klavier (linke Hand) und Blasinstrumente | Haydn Sinfonie f-Moll Hob. I:49 La passione

11.09. | 19.30


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REBECCA SAUNDERS COMPOSER-IN-RESIDENCE ebecca Das «R t» e k a P rsSaunde att ab b a 20% R mit nzerten rs drei Ko e d a Saun Rebecc 4 2 1 . Infos S

Reise ins Innere des Klangs: Die Britin Rebecca Saunders ist eine unermüdliche Klangforscherin, ihre Musik eine Schule der Wahrnehmung. In Luzern stellt sich Saunders mit jungen und jüngsten Arbeiten vor. 14.08. | 16.00

04.09. | 11.00

Quatuor Diotima Hochschule Luzern – Musik Quatuor Diotima Saunders Unbreathed

Portrait Rebecca Saunders 2 Hochschule Luzern – Musik Studierende der Hochschule Luzern – Musik | Clemens Heil Dirigent | Daniela Argentino und Juliet Fraser Sopran | Charlotte Lorenz Violoncello | Alexis Baskind/IRCAM Computer Music Design Saunders Solitude für Violoncello solo | The Mouth für Sopran und Tonband | Sole. Trio in Fis für mobiles Akkordeon, Schlagzeug und Klavier | Skin für Sopran und 13 Instrumente

21.08. | 11.00

Portrait Rebecca Saunders 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Marco Blaauw Trompete | Arditti Quartet | Trio Accanto Saunders shadow. Studie für Klavier | Fletch für Streichquartett | blaauw für Doppeltrichtertrompete | That Time für Saxophon, Schlagzeug und Klavier 28.08. | 22.00

Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Johanna Malangré Dirigentin | Juliet Fraser Sopran Saunders Nether für Sopran und Ensemble

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04.09. | 18.30

Lucerne Festival Academy 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Ilan Volkov Dirigent | Nicolas Hodges Klavier | Christian Dierstein und Dirk Rothbrust Schlagzeug Saunders void für Schlagzeug-Duo und Orchester | to an utterance für Klavier und Orchester (Uraufführung)


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40MIN KURZKONZERTE BEI FREIEM EINTRITT

Kein Dresscode, kein Vorwissen: Die Reihe 40min bietet zur frühen Abendstunde moderierte Programme für Einsteiger, Kenner und Entdecker – bei freiem Eintritt. Hier begegnen Sie den Stars bei der Probe, lernen aussergewöhnliches Repertoire kennen und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Festspielbetriebs. Unkonventionell und abwechslungsreich. 17.08. | 18.20

26.08. | 18.20

KKL Luzern, Saal «Inside the Lucerne Festival Orchestra» Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra

KKL Luzern, Luzerner Saal «Wie Neues entsteht: Die ‹Roche Young Commissions 2021›» Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lin Liao und Johanna Malangré Dirigentinnen

20.08. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Märchenstunde mit Ravel: Ma mère l’Oye» Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent 25.08. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Verrückt nach Klavier» Yuja Wang Klavier | Mahler Chamber Orchestra

!

Wir bitten Sie, sich vor dem Festivalstart auf unserer Website lucernefestival.ch über den Bestell- und Registrationsprozess für die Reihe 40min zu informieren. Aufgrund der aktuellen Situation und der Vorgaben zum Contact Tracing haben wir den Bestellprozess noch nicht abschliessend festgelegt.

01.09. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Die Kunst des Dirigierens» Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Ilan Volkov Leitung | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship

27.08. | 18.20

07.09. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Klassische Musik, heute komponiert» Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Teilnehmer*innen des Composer Seminars | Wolfgang Rihm Leitung

KKL Luzern, Luzerner Saal «Cross-over: Zwischen Klassik und Jazz» Studierende der Hochschule Luzern – Musik

31.08. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Spotlight on: Rebecca Saunders» Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Ilan Volkov Dirigent | Nicolas Hodges Klavier

08.09. | 18.20

KKL Luzern, Luzerner Saal «Hommage à Philip Jones» Connaught Brass

Wir danken unserem Hauptsponsor Zurich herzlich für die grosszügige Unterstützung der Reihe 40min 22


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2 DAS IST LUCERNE FESTIVAL 12 ESSENTIALS 24 AGENDA 26 Schutzkonzept 28 Agenda

34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE

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AGENDA



INS KONZERT – ABER SICHER! Wir setzen alles daran, dass Sie auch in Zeiten von Corona unbesorgt die Musik live geniessen können.

• Alle Veranstaltungen finden ohne Pause statt. • Sämtliche Tickets sind personalisiert. • An den Spielstätten gilt Maskenpflicht. • Für sicheren Abstand ist gesorgt. • Die Konzerte werden mit reduzierter Platz kapazität verkauft. • Wir bieten ein ausgefeiltes Schutzkonzept.

Wir passen unser Schutzkonzept laufend den neuesten Entwicklungen an. Die aktuellsten Informationen, ergänzt um Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), finden Sie auf unserer Website. Stand April 2021 27


AUG Zeit | Ort

Seite

Di 10.08.

19.30 | KS

Russian National Youth Russian National Youth Symphony Orchestra | Symphony Orchestra Valentin Uryupin | Sergei Dogadin

Mi 11.08.

19.30 | KS

Schweizer JugendSinfonie-Orchester

Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester | Kai Bumann | Oliver Schnyder

49

Do 12.08.

12.15 | LK

Preisträgerkonzert

Preisträger*innen des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs

50

Fr 13.08.

18.30 | KS

Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly

51

18.30 | I

Lakeside Symphony

Live-Übertragung des Eröffnungskonzerts

51

14.00 | A

NZZ-Podium

«Verrückt – der Mensch und seine Ekstasen» mit Melitta Breznik, Heinz Holliger, Gerald Hüther und Martin Meyer

52

16.00 | HL

Quatuor Diotima

Quatuor Diotima

53

17.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

54

18.30 | KS

Lucerne Festival Orchestra 2

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Igor Levit

54

14.30 | KS

Nachmittagskonzert

Festival Strings Lucerne | Daniel Dodds | Johanna Dömötör

55

16.00 | S

Verrückt 1

Reto Bieri | Patricia Kopatchinskaja | Anthony Romaniuk | Annekatrin Klein | Männerchor

56

19.30 | KS

Lucerne Festival Orchestra 3

Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra

57

10/12 | CR

Composer Seminar

mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann u. a.

58

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

59

19.30 | KS

West-Eastern Divan Orchestra 1

West-Eastern Divan Orchestra | Lahav Shani | Daniel Barenboim

59

10/12 | CR

Composer Seminar

mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann u. a.

58

12.15 | LK

Debut Prix Credit Suisse Jeunes Solistes

Lea Sobbe | Halldór Bjarki Arnarson

60

Sa 14.08.

So 15.08.

Mo 16.08.

Di 17.08.

28

FREE

48


«Inside the Lucerne Festival Orchestra»

22

West-Eastern Divan Orchestra 2

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim | Michael Barenboim | Kian Soltani

61

10/12 | CR

Composer Seminar

mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann u. a.

58

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

62

19.30 | KS

Lucerne Festival Orchestra 4

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly

62

10/12 | CR

Composer Seminar

mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann u. a.

58

12.15 | LK

Debut Dmitry Smirnov

Dmitry Smirnov

63

19.30 | KS

Rezital Igor Levit 1

Igor Levit

64

18.20 | LS

40min

«Märchenstunde mit Ravel: Ma mère l’Oye»

22

19.30 | KS

Berliner Barock Solisten

Berliner Barock Solisten | Reinhard Goebel

65

11.00 | LS

Portrait Rebecca Saunders 1

Marco Blaauw | Arditti Quartet | Trio Accanto

66

17.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

67

18.30 | KS

Lucerne Festival Orchestra 5

Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin | Yuja Wang

67

14.30 | KS

Konzert Cecilia Bartoli

Cecilia Bartoli | Carlo Vistoli | Les Musiciens du Prince-Monaco | Gianluca Capuano

68

19.30 | KS

Schumann-Zyklus 1

Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling | Steven Isserlis

69

Mo 23.08.

19.30 | KS

Rezital Igor Levit 2

Igor Levit

70

Di 24.08.

12.15 | LK

Debut Daniel Ciobanu

Daniel Ciobanu

71

17.30 | E

In den Strassen – Eröffnung

Musikgruppen aus aller Welt

44

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

72

19.00 | AS

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

19.30 | KS

Lucerne Festival Orchestra 6

Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin

72

12.15 | LK

Verrückt 2

Michael Engelhardt | Stefan Wirth

73

18.00 | AS

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

18.20 | LS

40min

«Verrückt nach Klavier»

22

19.30 | KS

Schumann-Zyklus 2

Tonhalle-Orchester Zürich | Paavo Järvi | Christian Tetzlaff

74

Mi 18.08.

Do 19.08.

Fr 20.08.

Sa 21.08.

So 22.08.

18.20 | LS

40min

19.30 | KS

FREE

FREE

FREE

Mi 25.08.

FREE

FREE

FREE

29


Do 26.08.

Fr 27.08.

Sa 28.08.

So 29.08.

12.15 | LK

Debut Timothy Ridout

Timothy Ridout | Frank Dupree

75

18.00 | AS

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

18.20 | LS

40min

«Wie Neues entsteht: die ‹Roche Young Commissions 2021›»

22

19.30 | KS

Mahler Chamber Orchestra

Mahler Chamber Orchestra | Yuja Wang | Roberto González-Monjas

76

18.00 | AS

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

18.20 | LS

40min

«Klassische Musik, heute komponiert»

22

19.30 | KS

Staatskapelle Berlin

Staatskapelle Berlin | Daniel Barenboim

77

10.00 | SP

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

11.00 | M

Sitzkissenkonzert 1

«Mona Violina»

78

14.00 | M

Sitzkissenkonzert 2

«Mona Violina»

78

14.30 | HL

Composer Seminar – Abschlusskonzert

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Wolfgang Rihm

79

17.30 | A

Konzerteinführung

mit Malte Lohmann

80

18.00 | AS

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

18.30 | KS

Mariinsky Orchestra 1

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev | Yuja Wang

80

22.00 | LS

Lucerne Festival Academy 1

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Johanna Malangré | Juliet Fraser

81

12.00 | E

In den Strassen

Musikgruppen aus aller Welt

44

15.00 | LS

Konzerteinführung

mit Kirsten Milenko, Alex Vaughan, Heinz Holliger und Mark Sattler

82

16.00 | LS

Lucerne Festival Academy 2

Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lin Liao | Johanna Malangré | Heinz Holliger | Felix Renggli

82

16.00 | E

In den Strassen – Abschlusskonzert

Musikgruppen aus aller Welt

44

Gottesdienst zum Kirchweihfest

Solisten, Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern | Pascal Mayer | Suzanne Z’Graggen

83

17.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

83

18.30 | KS

Mariinsky Orchestra 2

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev

83

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

84

19.30 | KS

Royal Concertgebouworkest

Royal Concertgebouworkest | Daniel Harding | Yefim Bronfman

84

17.00 | JK

FREE

FREE

FREE

FREE

FREE

FREE

FREE

FREE

FREE

Mo 30.08.

30


Di 31.08.

12.15 | LK

Debut Zee Zee

Zee Zee

85

18.20 | LS

40min

«Spotlight on: Rebecca Saunders»

22

19.30 | KS

Die 12 Cellisten

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

86

FREE

SEPT Zeit | Ort

Mi 01.09.

Do 02.09.

Fr 03.09.

Sa 04.09.

Seite

12.15 | LK

Verrückt 3

Kit Armstrong

87

16.00 | LS

Masterclass in Conducting

mit Ilan Volkov

88

18.20 | LS

40min

«Die Kunst des Dirigierens»

22

19.30 | KS

Berliner Philharmoniker 1

Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko

89

12.15 | LK

Debut Salomo Schweizer

Salomo Schweizer | Petya Mihneva

90

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

91

19.30 | KS

Berliner Philharmoniker 2

Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko | Anna Vinnitskaya

91

16.30 | A

Vortrag und Gespräch

mit Martin Zenck, Angela de Benedictis, Wolfgang Rihm und Mark Sattler

93

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

92

19.30 | KS

Oper Partenope

Les Arts Florissants | William Christie | Sophie Daneman | Solist*innen des «Jardin des Voix» 2021

92

21.30 | S

Lucerne Festival Academy 3

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lin Liao

93

11.00 | HL

Portrait Rebecca Saunders 2

Solist*innen der Hochschule Luzern – Musik | Clemens Heil | Daniela Argentino | Juliet Fraser | Charlotte Lorenz | Alexis Baskind/IRCAM

94

16.00 | LS

Bye-Bye Beethoven

Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Patricia Kopatchinskaja | Lani Tran-Duc u. a.

95

FREE

FREE

31


So 05.09.

Mo 06.09.

Di 07.09.

Mi 08.09.

Do 09.09.

32

17.30 | A

Konzerteinführung

mit Rebecca Saunders und Mark Sattler

96

18.30 | KS

Lucerne Festival Academy 4

Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Ilan Volkov | Nicolas Hodges | Christian Dierstein | Dirk Rothbrust

96

11.00 | KS

Rezital Juan Diego Flórez

Juan Diego Flórez | Vincenzo Scalera

97

14.30 | LS

Familienkonzert – Die Schurken 1

«Kommissarin Flunke und die Schurken»

98

16.00 | LS

Familienkonzert – Die Schurken 2

«Kommissarin Flunke und die Schurken»

98

16.00 | LT

Staatstheater

Ensembles des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lydia Steier

99

18.30 | KS

Schumann-Zyklus 3

Mozarteumorchester Salzburg | Mirga Gražinytė-Tyla

100

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Iris Szeghy, Miroslav Srnka und Mark Sattler

101

19.30 | KS

räsonanz – Stifterkonzert

Bamberger Symphoniker | Jakub Hrůša | Juliane Banse | Ilya Gringolts

101

12.15 | LK

Debut Connaught Brass

Connaught Brass

102

18.20 | LS

40min

«Cross-over: Zwischen Klassik und Jazz»

19.30 | KS

Rezital Anne-Sophie Mutter

Anne-Sophie Mutter | Lambert Orkis

103

12.15 | LK

Verrückt 4

Luca Pianca

104

18.20 | LS

40min

«Hommage à Philip Jones»

19.30 | KS

London Symphony Orchestra

London Symphony Orchestra | Sir Simon Rattle | Magdalena Kožená

105

19.30 | LT

Staatstheater

Ensembles des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lydia Steier

99

12.15 | LK

Debut Marmen Quartet Marmen Quartet

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

107

19.30 | KS

Wiener Philharmoniker 1 Wiener Philharmoniker | Herbert Blomstedt

107

19.30 | LT

Staatstheater

FREE

FREE

Ensembles des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lydia Steier

22

22

106

99


Fr 10.09.

Sa 11.09.

So 12.09.

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

108

19.30 | KS

Wiener Philharmoniker 2 Wiener Philharmoniker | Herbert Blomstedt

108

19.30 | LT

Staatstheater

11.00 | LS

Familienkonzert – Oper 1 «Hans und Greta»

109

14.00 | LS

Familienkonzert – Oper 2 «Hans und Greta»

109

18.30 | A

Konzerteinführung

mit Susanne Stähr

110

19.30 | KS

Budapest Festival Orchestra 1

Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer | Yuja Wang

110

19.30 | LT

Staatstheater

Ensembles des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lydia Steier

10.00 | MK

Themengottesdienst

«Glaube verrückt» mit Eva Brandin, Andreas Rosar, Stephen Smith und dem Ensemble Corund

FREE

17.00 | KS

KKL Luzern KS Konzertsaal LS Luzerner Saal A Auditorium CR Clubraum 8 E Europaplatz

Budapest Festival Orchestra 2

Ensembles des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Lydia Steier

Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer | Solisten

99

99

111

weitere Veranstaltungsorte AS Altstadt HL Hochschule Luzern – Musik I Inseli JK Jesuitenkirche LK Lukaskirche LT Luzerner Theater M Maskenliebhabersaal MK Matthäuskirche S Südpol SP Seepromenade

33


2

DAS IST LUCERNE FESTIVAL

12 ESSENTIALS 24 AGENDA 34 SPECIALS 37 38 39 40 41 42 43 44

Verrückt: Das Sommerthema 2021 Schumann-Zyklus Beethoven-Sinfonien Amour fou Devils and Demons Einfach anders Verrückt In den Strassen

46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE

34


35

SPE− CIALS


T K C Ü R R VE


DAS SOMMER– THEMA 2021 Was ist verrückt? Alles, was sich jenseits der Normalität bewegt. Zum Beispiel Menschen, die spleenig und überspannt sind, die sich sonderbar verhalten und exzentrische Ideen entwickeln, die sich in Fantasiewelten verlieren und den Extremen zuneigen. Oder all diejenigen, die als nervenkrank und wahnsinnig gelten. Natürlich trifft man sie auch in der Musikszene an, in nicht zu knapper Zahl, sodass man sich fast fragen könnte, ob ein gewisses Mass an Verrücktheit sogar die Voraussetzung der Kreativität ist. Beim Sommer-Festival 2021 spüren wir dieser Frage nach. Wir begegnen Robert Schumann, der nach einem Suizidversuch als «geistig umnachtet» in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Wir treffen auf allerlei Teufel, Dämonen und Kobolde. Wir bestaunen revolutionäre Grosstaten: mit bahnbrechenden Beethoven-Sinfonien oder Strawinskys kühnem Petruschka, mit Claude Debussy, der die traditionelle motivische Verarbeitung zugunsten fluktuierender Klangwellen auflöste, oder mit der Zweiten Wiener Schule, die das jahrhundertealte Regelwerk der Dur-Moll-Tonalität sprengte und damit die musikalische Grammatik ausser Kraft setzte. Das Thema der «Amour fou» darf natürlich nicht fehlen, und dann gibt es auch noch kreative Konzertexperimente, räumlicher und inhaltlicher Art, mit denen wir gegen jede Routine angehen. So etwa mit der Reihe «Verrückt», die Versuchsanordnungen vom Dada-Projekt bis zur Raserei umfasst. Alle Werke verbindet, dass sie zugleich ästhetische Massstäbe «ver-rückt» haben. Denn das ist der Doppelsinn des Mottos. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die wichtigsten Schwerpunkte vor.

Wir danken unserem Themensponsor Clariant Foundation herzlich für die grosszügige Unterstützung 37


SCHUMANN— ZYKLUS

Robert Schumann starb mit nur 46 Jahren – in einer Nervenheilanstalt, wo er die letzten 29 Monate seines Lebens verbracht hatte. Doch war er wirklich «geistig umnachtet» und so verrückt, wie seine Mitwelt glaubte? Mit der Aufführung aller vier Sinfonien und der drei grossen Solokonzerte spüren wir dieser Frage musikalisch nach und begleiten Schumann auf seinem tragischen Lebensweg.

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14.08. | 18.30

25.08. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Igor Levit Klavier

Schumann-Zyklus 2 KKL Luzern, Konzertsaal Tonhalle-Orchester Zürich | Paavo Järvi Dirigent | Christian Tetzlaff Violine Schumann Genoveva-Ouvertüre op. 81 | Violinkonzert d-Moll WoO1 | Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Rheinische

Mozart Don Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Mozart Sinfonie g-Moll KV 550 22.08. | 19.30

05.09. | 18.30

Schumann-Zyklus 1 KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling Dirigent | Steven Isserlis Violoncello Weber Freischütz-Ouvertüre op. 77 | Schumann Cellokonzert a-Moll op. 129 | Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Schumann-Zyklus 3 KKL Luzern, Konzertsaal Mozarteumorchester Salzburg | Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin Weinberg «Adagio» aus der Sinfonie Nr. 2 op. 30 | Schumann Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 Frühlingssinfonie | Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61


Ludwig van Beethoven hat die sinfonische Gattung in neue Bahnen gelenkt. Dabei beschränkte er sich nicht auf ein Patentrezept, sondern erprobte ganz verschiedene Wege: Schon seine Erste Sinfonie öffnet die Tür ins 19. Jahrhundert und in ein neues musikalisches Zeitalter. Mit der Eroica legte er den Prototypus der heroischen Sinfonie vor, mit der Fünften erfand er das Modell des «per aspera ad astra». Die Pastorale verbindet Naturidyll mit Philosophie, und die Siebte ist schiere Raserei.

11.08. | 19.30

27.08. | 19.30

Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester KKL Luzern, Konzertsaal Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester | Kai Bumann Dirigent | Oliver Schnyder Klavier Mozart Klavierkonzert C-Dur KV 467 | Beethoven Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Staatskapelle Berlin KKL Luzern, Konzertsaal Staatskapelle Berlin | Daniel Barenboim Dirigent Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 | Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Sinfonia eroica

18.08. | 19.30

08.09. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent Schumann Manfred-Ouvertüre op. 115 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:101 Die Uhr | Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

London Symphony Orchestra KKL Luzern, Konzertsaal London Symphony Orchestra | Sir Simon Rattle Dirigent | Magdalena Kožená Mezzosopran Adámek Where Are You? | Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale

24.08. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 6 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Sinfonie Nr. 2 D-Dur | Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager | Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

BEETHOVENSINFONIEN

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AMOUR FOU

Die Liebe ist das verrückteste aller Gefühle. Darum drehen sich Mozarts Don Giovanni und Wagners Tannhäuser, dessen Titelheld hoffnungslos Frau Venus verfallen ist. Romeo und Julia suchen den gemeinsamen Liebestod, Strawinskys Petruschka wird von seinem eifersüchtigen Rivalen erschlagen.Turbulent geht es zu in Händels Oper Partenope, wenn drei liebestolle Prinzen um die Gunst der schönen Titelheldin buhlen.

13.08. | 18.30

Lucerne Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent Mozart Don Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Sinfonie g-Moll KV 550 | Schubert Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 14.08. | 18.30

Lucerne Festival Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Igor Levit Klavier Mozart Don Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Mozart Sinfonie g-Moll KV 550 28.08. | 18.30

Mariinsky Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent | Yuja Wang Klavier

40

Prokofjew Vier Stücke aus Romeo und Julia op. 64 | Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 | Strawinsky Petruschka 30.08. | 19.30

Royal Concertgebouworkest KKL Luzern, Konzertsaal Royal Concertgebouworkest | Daniel Harding Dirigent | Yefim Bronfman Klavier Wagner Tannhäuser-Ouvertüre| Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 | Debussy La Mer 03.09. | 19.30

Oper Partenope KKL Luzern, Konzertsaal Les Arts Florissants | William Christie Dirigent | Sophie Daneman Halbszenische Einrichtung | Solistinnen und Solisten des «Jardin des Voix» 2021 Händel Partenope HWV 27


Allerlei suspekte Gestalten – Teufel, Dämonen, Kobolde und Geister – bevölkern den Festspielsommer 2021. Sie verwirren die Gefühle in Webers Oberon, sie bedrängen den imaginären Helden in Suks Sommermärchen. Sie umschwirren den Geisterbeschwörer Manfred, spuken durch die nächtlichen Träume wie in Ravels Gaspard de la nuit oder trumpfen als unheilvolle Verführer auf wie der Mephistopheles in Liszts Faust-Sinfonie.

18.08. | 19.30

01.09. | 19.30

Lucerne Festival Orchestra 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent Schumann Manfred-Ouvertüre op. 115 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:101 Die Uhr | Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Berliner Philharmoniker 1 KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko Dirigent Weber Oberon-Ouvertüre | Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Grosse C-Dur-Sinfonie

31.08. | 12.15

02.09. | 19.30

Debut Zee Zee Lukaskirche Zee Zee Klavier Schönberg Drei Klavierstücke op. 11 | Ravel Gaspard de la nuit | Liszt Vallée d’Obermann S 160 Nr. 6, Les Jeux d’Eaux à la Villa d’Este S 163 Nr. 4 und Tarantella S 162 Nr. 3 aus Années de pèlerinage

Berliner Philharmoniker 2 KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko Dirigent | Anna Vinnitskaya Klavier Prokofjew Klavierkonzert Nr. 1 Des-Dur op. 10 | Suk Pohádka léta («Ein Sommermärchen») op. 29 11.09. | 19.30

Budapest Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer Dirigent | Yuja Wang Klavier Liszt Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur S 124 | Eine Faust-Sinfonie S 108

DEVILS AND DEMONS 41


EINFACH ANDERS

Viele der Konzerte im verrückten Musiksommer 2021 laufen einfach anders ab. Der Kammermusikabend des Lucerne Festival Orchestra verblüfft mit einer synästhetischen Lichtregie. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker laden zum Tango. Patricia Kopatchinskaja inszeniert ein Konzert. Und Iván Fischer lässt eine «Zigeunerkapelle» gegen das Budapest Festival Orchestra antreten, das nicht nur spielen, sondern auch singen darf.

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15.08. | 19.30

04.09. | 16.00

Lucerne Festival Orchestra 3 KKL Luzern, Konzertsaal Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra Ives From the Steeples and the Mountains | Antheil Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier | Rittler Mummum a 6 | Paganini La Campanella | Pärt Fratres | Ligeti Mysteries of the Macabre | Alkan La chanson de la folle au bord de la mer op. 31 Nr. 8 | Gesualdo Tenebrae factae sunt | Ustwolskaja Komposition Nr. 1 Dona nobis pacem

Bye-Bye Beethoven KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra | Patricia Kopatchinskaja Violine, Konzept und Leitung «Bye-Bye Beethoven» Ein inszeniertes Konzert mit Werken von Ives, Haydn, Cage, J. S. Bach, Kurtág, Sánchez-Chiong und Oliveros sowie Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61

31.08. | 19.30

Die 12 Cellisten KKL Luzern, Konzertsaal Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Debussy La cathédrale engloutie | Clair de lune | Dean Twelve Angry Men | Tizol/ Ellington Caravan | Simons It’s Raining Skyscrapers | Dębski Cello Animation | Piazzolla Ausgewählte Tangos

12.09. | 17.00

Budapest Festival Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer Dirigent | Solisten «Brahms, Liszt und die ‹Zigeunermusik›» Lisztes Improvisation | Liszt Ungarische Rhapsodie cis-Moll S 359 Nr. 2 | Brahms Ungarische Tänze WoO 1 Nr. 1, 4 und 6 | Sarasate Zigeunerweisen op. 20 | Brahms/Schönberg Andante con moto und Rondo alla zingarese aus dem Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25


Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu: In «Out of the Box» werden vier Musiker*innen in Kisten auf die Bühne transportiert. Beim «Bagatellen»-Projekt begegnen sich Beethoven und Hölderlin, bei Kit Armstrongs Rezital Schumann und Liszt – alle vier sind sie auf je eigene Weise verrückt. Und Luca Pianca zelebriert auf seiner Theorbe die Follia, den irrsten aller Tänze.

15.08. | 16.00

01.09. | 12.15

Verrückt 1 Südpol Reto Bieri Klarinette, Schauspiel, Konzept | Patricia Kopatchinskaja Violine, Schauspiel | Anthony Romaniuk und Annekatrin Klein Tasteninstrumente, Schauspiel | Männerchor «Out of the Box» Darbietungen aus Kisten und Künstlern – mit zum Teil sehr schönen Melodien von Ustwolskaja, Schubert, Lucier, Strawinsky, Verdi und Xenakis sowie einer Filmfassung von Kurt Schwitters’ Ursonate

Verrückt 3 Lukaskirche Kit Armstrong Klavier C. Schumann Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20 | R. Schumann Sieben Klavierstücke in Fughettenform op. 126 | Geister-Variationen | Liszt Le triomphe funèbre du Tasse S 517 | Széchényi, Teleki und Mosonyi aus den Historischen ungarischen Bildnissen S 205 | Csárdás macabre S 224

25.08. | 12.15

Verrückt 4 Lukaskirche Luca Pianca Theorbe «Follie e Stravaganze» Werke von Melli, Piccinini, Kapsberger, Pittoni, Hurel und de Visée

Verrückt 2 Lukaskirche Michael Engelhardt Sprecher | Stefan Wirth Klavier «Bagatellen» Beethoven/Hölderlin: eine musikalische Begegnung Beethoven Sechs Bagatellen für Klavier op. 126 | Hölderlin In lieblicher Bläue blühet und späte Gedichte

08.09. | 12.15

VERRÜCKT

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IN DEN STRASSEN

Auch Bluegrass und Balkan Brass, indischer Folk und afrikanische Vokalkunst gehören zu Lucerne Festival: «In den Strassen», das WeltmusikFestival im Festival, bringt allsommerlich die ganze Stadt zum Klingen. Ein buntes Musikspektakel für Gross und Klein, das zeigt, wie vielfältig die Musik unseres Planeten ist!

Die Gruppen: Hudaki Village Band Ukraine

Maestrale Italien

Claudia Masika Kenia/Senegal/Guyana/Schweiz

Old Salt USA/Belgien

The Tapi Project

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25.08. – 28.08.

Auftritte aller Gruppen Luzerner Altstadt jeweils 18.00 – 22.00 Uhr, samstags auch 10.00 – 12.00 Uhr

Indien

29.08. | 16.00

Vołosi

Abschlusskonzert mit allen Gruppen Europaplatz und bereits 12.00 – 15.00 Uhr Auftritte der Gruppen auf dem Europaplatz

Polen

Bucherer AG – Partner In den Strassen

24.08. | 17.30

Eröffnungskonzert mit allen Gruppen Europaplatz anschliessend bis 22.00 Uhr Auftritte aller Gruppen in der Luzerner Altstadt


Hans Erni: Stilleben mit Gitarre I, 1933, Hans Erni-Stiftung, Luzern, © Hans Erni-Stiftung, Luzern; © Foto: Andri Stalder, Luzern

ERLEBEN SIE LUZERN! MIT DER KONZERTKARTE INS MUSEUM

Mit Ihrer Konzertkarte haben Sie freien Eintritt ins Kunstmuseum Luzern, profitieren von einem Rabatt von 50% in der Sammlung Rosengart oder können im Hans Erni Museum an kostenlosen Führungen teilnehmen.* Und das nicht nur am Tag Ihres Konzertbesuchs, sondern auch am Tag davor und danach: Einfach die Konzertkarte an der Museumskasse vorweisen. * Details zur Anmeldung finden Sie unter lucernefestival.ch/museen

lucernefestival.ch/museen


2 DAS IST LUCERNE FESTIVAL 12 ESSENTIALS 24 AGENDA 34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE

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CON− CERTS


Russian National Youth Symphony Orchestra

Di 10.08. MUSIC FOR FUTURE

Russian National Youth Symphony Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Russian National Youth Symphony Orchestra Valentin Uryupin Dirigent Sergei Dogadin Violine Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 35 min

Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique 45 min CHF 50/10 (Erwachsene/Kinder)

NOCH NIE KLANG DIE KLASSIK JÜNGER! So erlebt man das KKL Luzern, die Festival-Zentrale und Kathedrale der altehrwürdigen klassischen Musik, nicht alle Tage: Zu Beginn des Sommer-Festivals wird es dort von jungen Menschen geradezu wimmeln. Nicht den grossen Stars der Szene gebührt das erste Wort – zwei Jugendorchester eröffnen den Reigen der rund hundert Festspielveranstaltungen. Den Auftakt gestaltet das Russian National Youth Symphony Orchestra, das zu den allerbesten in Europa zählt und Vergleiche mit arrivierten Klangkörpern nicht scheuen muss. Unter Leitung von Valentin Uryupin, der 2017 den «Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti» gewann, erklingt ein reines TschaikowskyProgramm, mit der berühmten Pathétique, der Sechsten Sinfonie, als Hauptwerk. Bei ihr darf das Orchester alle Register seiner Kunst ziehen und ein breites emotionales Spektrum, von der Euphorie bis zur tiefen Verzweiflung, durchmessen. Zuvor spielt der begnadete Geigenvirtuose Sergei Dogadin Tschaikowskys Violinkonzert. Er hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem Komponisten, ging er 2019 doch als Sieger aus dem renommierten Moskauer TschaikowskyWettbewerb hervor.

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| Lose | Luege – ä rl E be s sam in in e m e g Konzert . 124 Infos S

Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Urs Mühlebach


«HIER HERRSCHT ENTDECKERFREUDE»

Mi 11.08. MUSIC FOR FUTURE

Kai Bumann über das Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester

Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester

Das ist effektive Nachwuchsförderung: Im 1969 gegründeten Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester vereinen sich die begabtesten Musiker*innen aus allen Landesteilen und studieren in zwei jährlichen Arbeitsphasen Werke aus verschiedenen Epochen ein. Auch schwieriges und anspruchsvolles Repertoire ist dabei, Sinfonien von Mahler, Bruckner und Schostakowitsch zum Beispiel oder Partituren von Strawinsky und Messiaen. Wer diese Schule einmal durchlaufen hat, dem bieten sich beste Karriereperspektiven, und das nicht nur in der Schweizer Orchesterszene, nein: Frühere Mitglieder spielen heute bei den Berliner und den Wiener Philharmonikern, beim Israel und beim Oslo Philharmonic, beim Bayerischen Staatsorchester und beim NHK Symphony Orchestra in Japan. Der aktuelle Jahrgang zeigt mit der bahnbrechenden Ersten Sinfonie Beethovens sein Können: Da sind musikalischer Furor und spieltechnische Präzision ebenso gefragt wie schrulliger Humor. Zuvor steht Mozarts unwiderstehliches C-Dur-Klavierkonzert KV 467 auf dem Programm, mit Oliver Schnyder als Solisten: auch er ein Schweizer, der längst Weltkarriere gemacht hat.

Schweizer JugendSinfonie-Orchester 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Schweizer JugendSinfonie-Orchester Kai Bumann Dirigent Oliver Schnyder Klavier Wolfgang Amadé Mozart Klavierkonzert C-Dur KV 467 28 min

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 27 min CHF 50/10 (Erwachsene/Kinder)

| Lose | Luege – ä Erl be am ins s in e m ge Konzert . 124 Infos S

Zürich VersicherungsGesellschaft AG Hauptsponsor und Founding Partner Music for Future Mit freundlicher Unterstützung der Bernard van Leer Stiftung Luzern 49


Do 12.08. MUSIC FOR FUTURE

Preisträgerkonzert 12.15 Uhr Lukaskirche Preisträgerinnen und Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs Das Finale des Wettbewerbs findet im Mai 2021 statt. Die Preisträgerinnen und Preisträger sowie das Programm werden anschliessend bekanntgegeben. CHF 20/10 (Erwachsene/Kinder)

«EIN SPRUNGBRETT INS PROFESSIONELLE MUSIKLEBEN» Gründer Gerd Albrecht über den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb Musizieren kann ein ziemlich einsames Geschäft sein, wenn man Stunden über Stunden im gar nicht so stillen Kämmerlein sitzt und sich mit Fingerübungen, Exerzitien und Etüden herumplagt. Übung macht den Meister, lautet die saure Devise. Aber es gibt zwei Arten der Belohnung. Zum einen das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten im Duo, Ensemble oder Orchester – das unvergleichliche Erlebnis der gemeinsamen musikalischen Erfüllung. Zum anderen die Begegnung in der Konkurrenz. Denn nach der langen Zeit der Zurückgezogenheit mit dem Instrument ist es unvermeidlich, nein, ist es sogar wünschenswert, im Wettspiel mit Gleichaltrigen die eigenen Chancen und Grenzen auszuloten. Der Schweizerische Jugendmusikwettbewerb bietet dafür das ideale Podium. Kaum ein Musiker, eine Virtuosin aus diesem Land, die hier nicht wichtige Erfahrungen gesammelt hätten. In diesem Konzert stellen sich die Besten des Wettbewerbs 2021 vor und bieten einen Blick in die Zukunft. 50

Mit freundlicher Unterstützung von Ruth Burkhalter-Stiftung zur Förderung junger Musiktalente Stiftung Schweizerischer Jugendmusikwettbewerb


«O MOZART, UNSTERBLICHER MOZART»

Fr 13.08. SYMPHONY

Franz Schubert Endlich ein Anfang. In der Nacht vor der Prager Premiere komponierte Mozart die Ouvertüre zu Don Giovanni, der «Oper aller Opern». Aber dieser Anfang kennt schon das Ende, den Untergang, die Höllenfahrt des «bestraften Wüstlings», des amoralischen Helden, nach dem die Frauen verrückt sind. «Ich sah aus tiefer Nacht feurige Dämonen ihre glühenden Krallen ausstrecken», schrieb der Romantiker E.T.A. Hoffmann, der sich aus Mozart-Verehrung Amadeus nannte, über dieses abgründige Vorspiel. Was für ein Anfang! Wann begann je zuvor eine Sinfonie wie Mozarts g-Moll-Sinfonie, unruhig, leise, fast heimlich, ohne jeden Anklang an Fest und Fanfare? War das Musik für ein künftiges Zeitalter? Für die nächste Generation, zu der in Wien Franz Schubert gehörte? Der jedoch setzte in seiner Sechsten Sinfonie ganz auf die Sonnenseiten des Lebens und die guten Geister der Musik: C-Dur, wienerische Nonchalance, auskomponiertes Vergnügen, verspielte Einfälle und eine Nähe zur italienischen Opera buffa. Durch Nacht zum Licht.

Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Wolfgang Amadé Mozart Ouvertüre zu Don Giovanni KV 527 6 min

Sinfonie g-Moll KV 550 28 min

Franz Schubert Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 30 min CHF 350/240/170/50

Riccardo Chailly | Lucerne Festival Orchestra

Lakeside Symphony Das Eröffnungskonzert live auf der Grossleinwand 18.30 Uhr | Inseli Eintritt frei

Kühne-Stiftung Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Orchestra Credit Suisse Hauptsponsor und Presenting Partner Lakeside Symphony 51


Melitta Breznik

Sa 14.08. NZZ-Podium 14.00 Uhr KKL Luzern, Auditorium Gesprächsrunde mit Melitta Breznik Psychiaterin und Autorin Heinz Holliger Komponist, Oboist und Dirigent

Gerald Hüther Neurobiologe Moderation

Martin Meyer Leiter NZZ-Podium «Verrückt – der Mensch und seine Ekstasen» 90 min CHF 30/10 (ermässigt)

WAS IST NORMAL, WAS VERRÜCKT? «Die Zeit ist aus den Fugen», konstatiert Hamlet, und wenn wir Shakespeares Stück vom Untergang des irrewerdenden dänischen Prinzen lange nur aus ästhetischer Distanz betrachtet haben, so wissen wir spätestens seit Corona und Donald Trump, wie es sich anfühlt, wenn die Welt Kopf steht. Was «normal» ist und was «verrückt», ist eine soziale Übereinkunft, die Menschen Verhaltens- und Denkmuster abverlangt. Wer die Regeln befolgt, führt ein «gutes» Leben. Das christliche Himmelreich stand auch Kranken und Narren offen. Mit der Vervielfachung der Lebensentwürfe in der Moderne zerfällt indes der Begriff von Normalität. Eine Kultur des Fortschritts pflegt das Abweichende. Es erwacht die Faszination des Subjektiven; das Ich wird zum Massstab ohne Mass. Alles Neue weckt Hoffnung, Irrsinn adelt, Krankheit ist interessant – zumal auf künstlerischem Feld. Doch der universale Glücksanspruch und Machbarkeitswahn überfordert die Menschen auch. Wer ihnen nicht genügt, wird pathologisiert: oft ohne Erbarmen.

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«EWIG ZEITGENÖSSISCH»

Sa 14.08. CONTEMPORARY

So charakterisierte Igor Strawinsky Beethovens Grosse Fuge. Und tatsächlich ist sie eines der verrücktesten und herausforderndsten Werke der Quartettliteratur: Wie Beethoven hier Fugen- und Variationsprinzip verschmilzt, wie er die Themen in bohrende Motive zersplittert, wie radikal er die Möglichkeiten des Kontrapunkts ausreizt, sodass «die Instrumente in den Regionen des Süd- und Nordpols mit ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen haben und sich unter einer Unzahl von Dissonanzen durchkreuzen» – das sorgt bis heute für, wahlweise, bewunderndes Staunen oder aber ratlose Bestürzung. Nicht minder experimentierfreudig setzte sich composer-in-residence Rebecca Saunders 2017 mit dem Genre Streichquartett auseinander: «A melody, think Bach» notiert sie über den ersten Takten von Unbreathed. Aber natürlich ist es dann doch nicht einfach eine Melodie, die erklingt. Sondern eine faszinierende Klangexkursion, die zunächst um den Ton d kreist, ihn durch die Instrumente wandern lässt, ihn mikrotonal einfärbt und ihm mit detaillierten Anweisungen – auf welcher Saite gespielt werden soll, ob mit oder ohne Vibrato, ob auf dem Steg oder nur halb auf dem Steg – immer neue Facetten abgewinnt.

Quatuor Diotima 16.00 Uhr Hochschule Luzern – Musik Quatuor Diotima: Yun-Peng Zhao und Constance Ronzatti Violine Franck Chevalier Viola Pierre Morlet Violoncello Alex Nante Quatuor à cordes no. 1 Prima Materia Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival 15 min

Rebecca Saunders Unbreathed 21 min

Ludwig van Beethoven Grosse Fuge B-Dur op. 133 16 min

Quatuor Diotima

CHF 50

ebecc a Das «R Paket» er sS aund b abatt a 20 % R mit n te r nze drei Ko d n ers c a S au Re b e c 24 1 . Infos S

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Sa 14.08. SYMPHONY

Lucerne Festival Orchestra 2 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Igor Levit Klavier Wolfgang Amadé Mozart Ouvertüre zu Don Giovanni KV 527 6 min

Robert Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 Igor Levit

31 min

«MOZARTS GEHEIMNIS BLEIBT UNERGRÜNDBAR»

Wolfgang Amadé Mozart Sinfonie g-Moll KV 550 28 min

Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40

Riccardo Chailly Ohne diese beiden Werke wäre die Musikgeschichte wohl anders verlaufen. Mozart schrieb einen kopflosen Kopfsatz für seine g-MollSinfonie, die wie ein dramatischer Auftritt beginnt, eine «Aria agitata», wie sie etwa der Cherubino aus Le nozze di Figaro singt im Überschwang der Gefühle: «Ich weiss nicht mehr, was ich bin, was ich tu …» Den Zeitgenossen erschien diese Musik fast verrückt, «zu stark gewürzt», «ein Meteor am musicalischen Horizonte». Robert Schumann wiederum befreite mit seinem Klavierkonzert die Gattung vom gängigen Prinzip des «Zweikampfs» zwischen Solo und Tutti, zwischen dem Ich und den Anderen. «Es gibt keine Hierarchien mehr», erklärt Igor Levit, der das Werk bei seinem ersten gemeinsamen Auftritt mit dem Lucerne Festival Orchestra interpretieren wird. «Das Stück ist ungeheuer improvisatorisch, man spielt in einem beinah Miles Davis’schen Sinne.» Und trotzdem – oder gerade deshalb? – ist der Solopart extrem anspruchsvoll. Vor allem das Finale, das auch in virtuoser Hinsicht alles abverlangt, hat es in sich.

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Kühne-Stiftung Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Orchestra


«SEINE WIRKUNG VERDANKT PSYCHO ZU 33% DER MUSIK»

So 15.08. SYMPHONY

Nachmittagskonzert 14.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Alfred Hitchcock Das Nachmittagskonzert der Stadt Luzern gehört zu den schönsten Angeboten des Festivals: Bei einem Kartenpreis von nur 10 Franken können die Einwohner*innen Luzerns, Gäste aus der Region sowie Besucher*innen aus sozialen Institutionen dabei sein – beglückende Musikerlebnisse sind also keine Frage des Geldbeutels. Langjähriger Partner dieser Konzertreihe sind die Festival Strings Lucerne, und sie haben sich auch diesmal ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht. Mit Luigi Boccherini entführen sie das Publikum gleich zu Beginn in die nächtlichen Strassen von Madrid, deren Klangkulisse schon fast naturalistisch wiedergegeben wird. Träumerisch und etwas melancholisch geht es dagegen zu in Gabriel Faurés zarter Flöten-Fantasie. Und dann wären da noch zwei Filmkomponisten, die beide für den Grossmeister des Thrillers arbeiteten, für Alfred Hitchcock. Arthur Benjamin, der die Musik zu Der Mann, der zu viel wusste schrieb, ist hier allerdings mit einer Suite auf Motive von Domenico Scarlatti vertreten. Ganz anders Bernard Herrmann, von dem der berüchtigte Soundtrack zum Schocker Psycho stammt – ein irrer Beitrag zum Thema «verrückt»!

Festival Strings Lucerne Daniel Dodds Violine und Musikalische Leitung

Johanna Dömötör Flöte Luigi Boccherini Musica notturna delle strade di Madrid G. 324 13 min

Arthur Benjamin/ Domenico Scarlatti Suite für Flöte und Streichorchester 12 min

Gabriel Fauré Fantaisie op. 79

Johanna Dömötör

bearbeitet für Flöte und Streichorchester von Amir Awad 7 min

Bernard Herrmann Psycho: A Narrative for String Orchestra herausgegeben von John Mauceri 15 min Karten für CHF 10 vom 2. bis 13. August (jeweils von 9.00 bis 11.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr) ausschliesslich im Stadthaus Luzern (Hirschengraben 17) erhältlich.

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Patricia Kopatchinskaja | Reto Bieri

So 15.08. Verrückt 1 16.00 Uhr Südpol Reto Bieri Klarinette, Schauspiel, Konzept Patricia Kopatchinskaja Violine, Schauspiel

Anthony Romaniuk und Annekatrin Klein Tasteninstrumente, Schauspiel Männerchor «Out of the Box» Darbietungen aus Kisten und Künstlern – mit zum Teil sehr schönen Melodien von Chick Corea, Franz Schubert, Alvin Lucier, Igor Strawinsky, Giuseppe Verdi und Iannis Xenakis sowie einer Filmfassung von Kurt Schwitters’ Ursonate 75 min

«GAR NICHT KRANK IST AUCH NICHT GESUND!»

CHF 30

Karl Valentin Was für ein Auftritt! Vier Haustechniker schleppen vier grosse, schwere Holzkisten auf die Bühne, packen sie sorgsam aus, öffnen sie … und – Überraschung! – «out of the box» steigen Patricia Kopatchinskaja, Reto Bieri, Annekatrin Klein und Anthony Romaniuk. Mit der Geige, der Klarinette und verschiedenen Tasteninstrumenten erproben sie die unterschiedlichsten musikalischen Konstellationen, pendeln zwischen Sinn und Unsinn, eröffnen tiefe Einsichten oder offenbaren überraschende Zusammenhänge. Das alles geschieht mit grossartiger Musik von Franz Schubert und Giuseppe Verdi bis zu Galina Ustwolskaja, Iannis Xenakis und Alvin Lucier. Auch die berühmte Ursonate steht auf dem Programm, das legendäre Lautgedicht des Dada-Poeten Kurt Schwitters: Es wird als Filmeinspielung mit den vier Künstler*innen präsentiert. Die zu guter Letzt wieder verpackt und in ihren Kisten abtransportiert werden. Ein inszeniertes Konzert, das sich vom Alltäglichen abhebt. Und uns alle, den Krankenpfleger wie die Sales-Managerin, ein wenig verzaubern will.

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Mit freundlicher Unterstützung der Landis & Gyr Stiftung


«ALLE GROSSE INSPIRATION IST NUR EIN EXPERIMENT»

So 15.08. Lucerne Festival Orchestra 3 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Charles Ives In diesem Konzert steckt alles drin! Da trifft der Renaissancefürst Carlo Gesualdo, für seine expressiven Madrigale ebenso berühmt wie als Gattinnenmörder berüchtigt, auf den selbsternannten «bad boy of music» George Antheil, dessen Zweite Violinsonate allerlei Schlagermelodien zitiert und den Pianisten überdies als Schlagzeuger einsetzt. Da steht Arvo Pärts meditativer «Glöckchen-Stil» neben einem Glocken-Hymnus des experimentierfreudigen Einzelgängers Charles Ives. Und da ist der komponierende Klaviervirtuose Charles Valentin Alkan mit seinem beklemmenden «Gesang einer Wahnsinnigen am Meeresgestade» zu entdecken. Eine kunterbunte KammermusikRevue, unterstützt durch eine verrückte Licht-Regie, haben sich die Musiker*innen des Lucerne Festival Orchestra ausgedacht. Und sie mit allerlei virtuosen Verrücktheiten gespickt – vom Bravourstück des «Teufelsgeigers» Niccolò Paganini bis zu György Ligetis Mysteries of the Macabre, einer Bearbeitung dreier teuflisch schwerer Koloraturarien, die Reinhold Friedrich auf der Trompete intoniert. Eines eint all diese ganz unterschiedlichen Komponist*innen: Sie gingen eigene Wege und ver-rückten dadurch die musikalischen Massstäbe ihrer Zeit.

Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra Charles Ives From the Steeples and the Mountains George Antheil Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier Philipp Jakob Rittler Mummum a 6 Niccolò Paganini La Campanella aus dem Violinkonzert Nr. 2 h-Moll op. 7 Fassung für Violine und Klavier

Arvo Pärt Fratres für Posaune und Klavier György Ligeti Mysteries of the Macabre für Trompete und Klavier Charles Valentin Alkan La chanson de la folle au bord de la mer op. 31 Nr. 8 Carlo Gesualdo Tenebrae factae sunt

Mitglieder des Lucerne Festival Orchestra

Galina Ustwolskaja Komposition Nr. 1 Dona nobis pacem Konzertende ca. 20.45 Uhr CHF 50

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Wolfgang Rihm (Composer Seminar 2019)

Mo 16.08. – Do 19.08. CONTEMPORARY

Composer Seminar jeweils 10.00–11.30 und 12.00–13.30 Uhr KKL Luzern, Clubraum 8 Teilnehmer*innen des Composer Seminars: Arnau Brichs, Tyson Davis, Lanqing Ding, Theo Finkel, Anton Koshelev, Guillem Palomar, Daniil Posazhennikov und Senay Uğurlu Wolfgang Rihm Leitung Dieter Ammann Co-Dozent weitere Gäste Präsentation und Diskussion der ausgewählten Werke für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)

«WERDE DER DU BIST» Wolfgang Rihm Composer-in-residence Rebecca Saunders machte sich einst auf den Weg nach Karlsruhe, um bei Wolfgang Rihm zu studieren. Auch Jörg Widmann, Márton Illés oder David Philip Hefti profitierten von seinem Unterricht. Völlig verschiedene Künstlerpersönlichkeiten mithin, was zeigt, dass Rihm ein ebenso inspirierender wie undogmatischer Lehrer ist. Das gilt auch für das Composer Seminar, das er allsommerlich in Luzern anbietet: Weder wolle er eine Schule gründen, noch ziele er auf einen Wettbewerb, der die (vermeintlich) Besten der nachrückenden Komponistengeneration prämiert, erklärt Rihm. Vielmehr versuche er, aus den jeweils über 250 internationalen Bewerbungen Komponist*innen «aus verschiedenen Entwicklungs- und Bewusstseinszuständen zusammenzustellen». Denn es gehe ihm um ein produktives Gespräch und darum, «dass die Artikulation des Eigenen auf den Weg gebracht, dass der Eigensinn gefestigt wird» – doch dafür «müssen ganz verschiedene Positionen vertreten sein». Die Sitzungen der ersten Woche, in denen die Teilnehmer*innen ihre Werke mit Rihm, Dieter Ammann und weiteren Gästen diskutieren, sind offen für alle Neugierigen.

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Composer Seminar – Abschlusskonzert Sa 28.08. | 14.30 Uhr Hochschule Luzern – Musik Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra siehe S. 79

Mit freundlicher Unterstützung der RHL Foundation


«EIN GANZ EIN KLEINES KLAVIERKONZERT» Johannes Brahms über sein Opus 83 Als Der Spiegel vor einigen Jahren von Daniel Barenboim wissen wollte, ob er sich einen anderen Dirigenten für sein West-Eastern Divan Orchestra vorstellen könne, erhielt er zur Antwort: «Das ist so, als ob Sie einen glücklich verheirateten Mann fragen, ob seine Frau mit einem anderen glücklich sein könnte.» Doch nun räumt Barenboim tatsächlich den Platz am Pult seines geliebten Orchesters – für einen Abend zumindest. Und das hat gleich zwei gute Gründe. Denn der «andere», der an seiner Stelle den Taktstock ergreift, ist der 32-jährige Lahav Shani, dessen steile Karriere Barenboim als Mentor nachhaltig förderte. Mit dem Ergebnis, dass Shani mittlerweile als Musikdirektor gleich zweier Toporchester amtiert: beim Israel und beim Rotterdam Philharmonic Orchestra. Ihm kann Barenboim voll und ganz vertrauen, wenn er sich selbst einer der grössten Herausforderungen im pianistischen Repertoire widmet, dem Zweiten Klavierkonzert von Johannes Brahms, für dessen vertrackten Solopart man eigentlich mehr als zehn Finger bräuchte. Aber gewiss nicht auch noch den Dirigentenstab.

Mo 16.08. SYMPHONY

West-Eastern Divan Orchestra 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra Lahav Shani Dirigent Daniel Barenboim Klavier Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 Symphonie classique 16 min

Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83 52 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr

Lahav Shani

CHF 200/130/90/30

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Lea Sobbe

Di 17.08. MUSIC FOR FUTURE

Debut Prix Credit Suisse Jeunes Solistes 12.15 Uhr Lukaskirche Lea Sobbe Blockflöte Halldór Bjarki Arnarson Cembalo Pons d’Ortaffa Si ay perdut mon saber Thomas Preston/ Nitay Feigenbaum once:more Paolo Benedetto Bellinzani Sonate d-Moll op. 3 Nr. 12 Marco Uccellini Sonata Seconda detta La Luciminia contenta

«SIE WEISS DAS PUBLIKUM ZU EROBERN» Jury-Präsidentin Noémi L. Robidas über Lea Sobbe Die Blockflöte: Ist sie nur ein Kandidat für die Alte Musik? Die 1994 in Trier geborene Lea Sobbe, die gerade ihr Masterstudium an der Schola Cantorum Basiliensis absolviert, trat beim «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» den Gegenbeweis an, gewann den begehrten, mit 25.000 CHF dotierten Nachwuchspreis und darf sich nun obendrein mit einem Debut-Rezital bei Lucerne Festival vorstellen. Dabei experimentiert sie mit verschiedenen Blockflötentypen vom Mittelalter bis zur Moderne und spürt der Frage nach, wie viel Wiederholung es braucht, um die vollkommene musikalische Freiheit, um Lust und Spielfreude zu erlangen. Zeitgenössische Stücke mit Live-Elektronik kombiniert sie in ihrem Programm mit Improvisationen und frühbarockem Repertoire, das sie gemeinsam mit ihrem Kammermusikpartner am Cembalo, dem Isländer Halldór Bjarki Arnarson, aufführt. «Grossartig, gewagt, schön, fliessend, berührend», so beschreibt Noémi L. Robidas, die Jury-Präsidentin des «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» 2021, ihren Eindruck von Lea Sobbes Spiel und Programmkonzeption.

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Dorothee Hahne Commentari III Georg Philipp Telemann Sonatina quinta TWV 41:a4 Emanuele Casale Studio 2a Nicola Matteis Bizarrie sopra la Vecchia Sarabanda o pur Ciaccona CHF 30

Debut im Schulhaus Am 7. September tritt Lea Sobbe auch für Schulklassen auf. Credit Suisse Hauptsponsor Credit Suisse Foundation Donatorin Prix Credit Suisse Jeunes Solistes


«DAS UNMÖGLICHE IST EINFACHER ALS DAS SCHWIERIGE»

Di 17.08. SYMPHONY

West-Eastern Divan Orchestra 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Daniel Barenboim Wo andere kapitulieren, kommt Daniel Barenboim erst recht in Fahrt. Viele visionäre Projekte hat er Wirklichkeit werden lassen. Etwa das 1999 gegründete West-Eastern Divan Orchestra, in dem junge Musiker*innen aus Israel und der arabischen Welt gemeinsam musizieren und beweisen, wie man nationale, religiöse und kulturelle Gräben überwindet. Frieden muss keine Utopie bleiben, lautet der Leitgedanke. Längst ist Barenboims «Divan» den Kinderschuhen eines Jugendorchesters entwachsen und gehört zu den Top-Ensembles weltweit. Und einzelne seiner Mitglieder haben selbst internationale Solokarrieren gemacht. Wie der Geiger Michael Barenboim, Sohn des Maestros, oder der Cellist Kian Soltani, der 2018 den «Credit Suisse Young Artist Award» gewann. Für Brahms’ Doppelkonzert finden sie sich nun wieder zusammen: ein Familientreffen in Luzern. Anschliessend erklingt die raffinierte d-Moll-Sinfonie von César Franck, dem «belgischen Brahms», wie er zuweilen genannt wird, weil auch er die ausgetüftelte motivische Arbeit mit emotionalem Reichtum zu verbinden verstand.

West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Michael Barenboim Violine Kian Soltani Violoncello Johannes Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 33 min

César Franck Sinfonie d-Moll 40 min CHF 200/130/90/30

| Lose | Luege – ä rl E be s sam in in e m e g rt e z n o K . 124 Infos S

Daniel Barenboim

vor Schon zert n o K dem ert: z ins Kon in! m 0 4 heute . 22 Siehe S

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Mi 18.08. SYMPHONY

Lucerne Festival Orchestra 4 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht Manfred op. 115

Riccardo Chailly

12 min

«UNGEZÜGELTE GEFÜHLE, RASENDES FIEBER» Hector Berlioz über Beethovens Fünfte Mit einem Programm, das ganz um Obsessionen kreist, um emotionale wie musikalische, heizen Riccardo Chailly und sein Lucerne Festival Orchestra dem verrückten Festspielsommer 2021 ein. Da wäre zunächst der überspannteste Held der Romantik, Lord Byrons Manfred, dem Robert Schumann ein tönendes Denkmal setzte. Manfred irrt durch die Alpen, um seiner Schande zu entfliehen, einem inzestuösen Verhältnis mit tödlichem Ausgang, doch nicht einmal die okkulten Mächte, die er anruft, können ihn erlösen. Joseph Haydn dagegen dachte weniger an psychische Extremzustände, als er seine D-Dur-Sinfonie Hob. I:101 mit einem Tick versah: Im «Andante» lässt er die Achtel wie in einem Uhrwerk hin- und herpendeln. Ludwig van Beethoven wiederum legte mit dem Kopfsatz seiner Fünften Sinfonie das wohl berühmteste Stück der Klassischen Musik vor. Dabei verfuhr er minimalistisch: Er verwendet nur drei Notenwerte – Achtel, Viertel und Halbe – und fordert ein striktes Einheitstempo, kein Rallentando, nirgends. Doch gerade deshalb klingt seine Musik so bezwingend, so insistierend. Einfach obsessiv.

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Joseph Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:101 Die Uhr 30 min

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 32 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40


«DER GRÖSSTE MUSIKER, Do 19.08. DER JE GELEBT HAT»

MUSIC FOR FUTURE

Steve Reich über Bach Dmitry Smirnov liebt verrückte Herausforderungen. Bei seinem Debut koppelt er nicht nur zwei der anspruchsvollsten Kompositionen für Violine solo, nämlich Bachs d-Moll-Partita und Bartóks Solosonate. Nein, er verschachtelt sie auch noch ineinander, indem er zwischen beiden hin- und herpendelt, die Sätze abwechselnd spielt und so eine imaginäre, die Jahrhunderte übergreifende Werkeinheit stiftet. Dieses neue Konstrukt rahmt er zusätzlich mit Steve Reichs Violin Phase, einem Meisterwerk der Minimal Music aus dem Jahr 1967. Auf diese Weise entsteht das Tripelportrait dreier unsentimentaler Komponisten, das zugleich die Eigenarten herausstreicht: den rhetorisch geprägten Duktus von Bachs Klangsprache, die archaischen Floskeln Bartóks und die repetitiven Patterns bei Reich. Keine Frage: Der 1994 in St. Petersburg geborene Smirnov, der bei Rainer Schmidt in Basel studierte, den Tibor-Varga-Wettbewerb sowie den «Concours de Lausanne» gewann und heute mit Heinz Holliger und Giovanni Antonini zusammenarbeitet, ist einer der unkonventionellsten Köpfe unter den jungen Geigern.

Debut Dmitry Smirnov 12.15 Uhr Lukaskirche Dmitry Smirnov Violine Steve Reich Violin Phase für Violine und Tonband, Part 1 & 2 10 min

Johann Sebastian Bach Partita d-Moll für Violine solo BWV 1004 30 min

Béla Bartók Sonate für Violine solo Sz 117 26 min

Dmitry Smirnov

CHF 30

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Igor Levit

Do 19.08. Rezital Igor Levit 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Igor Levit Klavier Ludwig van Beethoven Klaviersonate e-Moll op. 90 14 min

Klaviersonate A-Dur op. 101 22 min

Klaviersonate B-Dur op. 106 Hammerklavier-Sonate 42 min CHF 120/90/60/30

«EIN RASIERKLINGENRITT» Igor Levit über die Hammerklavier-Sonate Eigentlich hatte Igor Levit seinen grossen Luzerner Beethoven-Zyklus mit allen 32 Klaviersonaten des Komponisten im Jubiläumsjahr 2020 abschliessen wollen, aber die Corona-Pandemie hat die Pläne durchkreuzt. Die gute Nachricht: In diesem Sommer holt er die beiden letzten Folgen der achtteiligen Reihe nach. Und erklimmt mit der Hammerklavier-Sonate den «Mount Everest» des Klavierrepertoires. «Sie ist wirklich eine Grenzerfahrung, was die manuelle, die körperliche und die emotionale Beanspruchung betrifft», erklärt Levit. «Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht über diese Sonate nachdenke.» Doch auch die beiden Werke, die er zuvor zu Gehör bringt, sorgen für musikalische Glücksmomente. Die nur zweisätzige e-Moll-Sonate op. 90 etwa betört mit einem Rondo, das lustvoll in sich kreist, wie eine melodische Endlosschleife. Die A-Dur-Sonate op. 101 wiederum klingt dafür bereits im ersten Takt so, als hätte sie schon lange begonnen. Und greift mit dem vital auftrumpfenden Scherzo, das Schumanns Davidsbündler-Märsche vorwegzunehmen scheint, weit in die Zukunft voraus. Igor Levit

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Mit freundlicher Unterstützung von Berthold Herrmann und Dr. Mariann Grawe-Gerber


Reinhard Goebel über die Berliner Barock Solisten

Berliner Barock Solisten

«EIN BARRIEREFREIES BAROCKENSEMBLE»

Vor genau 300 Jahren, am 24. März 1721, schickte Johann Sebastian Bach eine kalligraphische Reinschrift mit «Six concerts avec plusieurs instruments» an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg. Unter dem Namen Brandenburgische Konzerte gehören sie heute zu den beliebtesten Werken im Barockrepertoire, auch weil sie die «verschiedenen Instrumente» – die Flöte, Oboe, Trompete, Violine, Viola oder das Cembalo – mit unvergleichlichen Soloparts versehen. Die Berliner Barock Solisten, die sich aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, Alte-Musik-Spezialist*innen und Gaststars wie dem Trompeter Reinhold Friedrich zusammensetzen, haben den legendären Zyklus gemeinsam mit Reinhard Goebel neu erarbeitet. 1985/86 sorgte Goebel mit seiner ersten Aufnahme der Werkgruppe für einen Paukenschlag. Damals verfuhr er nach den Prämissen der historischen Aufführungspraxis, heute sieht er es liberaler und präferiert einen freieren Zugang. Wie sehr ihm die Brandenburgischen Konzerte am Herzen liegen, beweist sein neues Buch über sie, das er während des Corona-Lockdowns verfasste.

Fr 20.08. Berliner Barock Solisten 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Barock Solisten Reinhard Goebel Musikalische Leitung Mathieu Dufour Flöte Christoph Hartmann Oboe Reinhold Friedrich Trompete Roberto González-Monjas Violine und Viola

Raphael Alpermann Cembalo «300 Jahre Brandenburgische Konzerte» Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur BWV 1046 16 min

Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047

Berliner Barock Solisten

9 min

Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048 9 min

Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049 14 min

Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050 20 min

Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051 17 min CHF 200/130/90/30

vor Schon zert n o dem K ert: z n o K ins min! 0 4 heute . 22 Siehe S

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Sa 21.08. CONTEMPORARY

Portrait Rebecca Saunders 1 11.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Marco Blaauw Trompete

Arditti Quartet

Arditti Quartet: Irvine Arditti und Ashot Sarkissjan Violine Ralf Ehlers Viola Lucas Fels Violoncello Trio Accanto: Marcus Weiss Saxophon Nicolas Hodges Klavier Christian Dierstein Schlagzeug Rebecca Saunders shadow. Studie für Klavier Schweizer Erstaufführung 11 min

«EIN TON IST NIE EINFACH NUR EIN TON» Rebecca Saunders Was ist besser als eine Trompete? Eine Trompete, die klingt wie zwei. Eine solche Doppeltrichtertrompete, die – wie der Name verrät – über gleich zwei Schalltrichter verfügt, hat Marco Blaauw entwickelt. Auf ihr kann er die verrücktesten Klänge hervorbringen, etwa blitzschnell zwischen offenem und gedämpftem Ton wechseln oder beide mischen. Composer-in-residence Rebecca Saunders hat aus solchen subtilen Farbwechseln ein faszinierendes Solo-Stück entwickelt. Dass sie ohnehin permanent auf der Suche nach ungewohnten, unverbrauchten Klängen ist, zeigen Instrumentalcoaches der Lucerne Festival Academy in ihrem Portraitkonzert: In shadow erzeugt Nicolas Hodges mit dem Sostenuto- und dem Legatopedal des Klaviers unterschiedlich dichte Nachhallklänge, akustische Schatten eben – eine Einstimmung auf Saunders’ neues Klavierkonzert, das er am 4. September gemeinsam mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra aus der Taufe hebt. Und das legendäre Arditti Quartet schiesst in Fletch tatsächlich fortwährend jene Klangpfeile ab, die der englische Werktitel (er meint die Befiederung des Pfeilendes) evoziert: geräuschhafte, harmonisch schillernde Tremoli, die sich in einem Glissando verflüchtigen. 66

Fletch für Streichquartett Schweizer Erstaufführung 15 min

blaauw für Doppeltrichtertrompete 11 min

That Time. Trio für Saxophon, Schlagzeug und Klavier Auftragswerk von Radio France, Lucerne Festival, dem Südwestrundfunk und Milano Musica – Associazione per la musica contemporanea Schweizer Erstaufführung 21 min CHF 50

ebecc a Das «R Paket» er sS aund b abatt a 20 % R mit n te r nze drei Ko d n ers c a S au Re b e c 24 1 . Infos S


«IN RAVEL STECKT EINE KINDERSEELE»

Sa 21.08. SYMPHONY

Yannick Nézet-Séguin «Nézet-Séguin hat die Herzen der Musiker offenbar im Sturm gewonnen», urteilte die Neue Zürcher Zeitung, als der kanadische Maestro 2019 beim Lucerne Festival Orchestra debutierte. Kein Wunder, dass nun die Fortsetzung folgt – mit gleich zwei Konzerten. Am ersten Abend hat «Yannick», wie er allseits genannt wird, die Pianistin Yuja Wang als prominente Mitstreiterin an seiner Seite: Sie eröffnet mit Mozarts d-Moll-Konzert, das schon auf die Romantik vorgreift, ihre Residenz als «artiste étoile». Zwei Meisterwerke der französischen Orchesterkunst bilden den Rahmen. Claude Debussys epochale Tondichtung Prélude à l’après-midi d’un faune markiert die Geburtsstunde der modernen Musik. Maurice Ravel dagegen träumte sich mit Ma mère l’Oye zurück in die Welt der Märchen und schuf eine zauberhafte Partitur voller delikater Nuancen. «Man muss all das leben lassen», weiss Nézet-Séguin, «so natürlich wie möglich, damit eine unschuldige und einfache Poesie entsteht, wie bei einem Kind. Das aber mit der ganzen Kenntnis und Erfahrung eines Erwachsenen.»

Lucerne Festival Orchestra 5 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent Yuja Wang Klavier Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune 10 min

Wolfgang Amadé Mozart Klavierkonzert d-Moll KV 466 31 min

Maurice Ravel Ma mère l’Oye Ballettfassung 28 min

Yannick Nézet-Séguin

Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40

Clariant Foundation Themensponsor 67


So 22.08. SYMPHONY

Konzert Cecilia Bartoli 14.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Cecilia Bartoli (Mezzo-)Sopran Carlo Vistoli Countertenor Les Musiciens du Prince-Monaco Gianluca Capuano Dirigent

Cecilia Bartoli

Giovanni Battista Pergolesi Stabat Mater

«MUSIK IST NAHRUNG FÜR DIE SEELE» Cecilia Bartoli In diesem Sommer gibt sich Cecilia Bartoli mit einem geistlichen Programm die Ehre. Ausgewählt hat sie nicht nur Werke ihres «Hausgotts» Antonio Vivaldi, sondern auch Musik von Giovanni Battista Pergolesi, des «angelico maestro», wie ihn Vincenzo Bellini nannte. Denn Pergolesi, dessen Kompositionen wie ein Versprechen auf die Zukunft klingen und in manchen Wendungen schon auf Mozart oder Schubert vorausgreifen, wurde nur 26 Jahre alt. Wenige Wochen vor seinem Tod im März 1736 vollendete er sein berühmtes Stabat Mater, das den Schwerpunkt dieses Konzerts mit Bartolis Ensemble Les Musiciens du Prince-Monaco unter Gianluca Capuano bildet. Anders als bei der CD-Einspielung aus den Anfangsjahren ihrer Karriere übernimmt Cecilia Bartoli diesmal den höheren der beiden Vokalparts – für den tieferen hat sie den Countertenor Carlo Vistoli eingeladen, der bei Lucerne Festival schon in John Eliot Gardiners Monteverdi-Trilogie mitwirkte. Gemeinsam lassen sie Pergolesis schlichte und sangliche Kantilenen erblühen, die nicht durch Kunstfertigkeit überwältigen wollen, dafür aber umso tiefer zu Herzen gehen.

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sowie weitere Werke unter anderem von Antonio Vivaldi Gesamtdauer ca. 80 min CHF 290/190/130/40


«SCHUMANN LEITET UNS INS LAND DER TRÄUME» Steven Isserlis Aufbruch in eine neue Ära: An diesem Abend eröffnet Michael Sanderling seine Amtszeit als neuer Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters. Und steuert zwei wichtige Bausteine zum grossen Schumann-Zyklus bei, mit dem Lucerne Festival die letzten 15 Jahre des Komponisten begleitet, von seiner glücklichsten Zeit bis zu seinem tragischen Ende in einer Nervenheilanstalt. Sanderling widmet sich der Vierten, die eine ganze Dekade in Schumanns Leben umspannt. Die Urfassung entstand schon 1841, doch zehn Jahre später überarbeitete Schumann das Werk noch einmal, änderte die Instrumentation, die er nun dunkler und schwerer anlegte. Aus derselben späten Phase, in der die Nachwelt schon Spuren des geistigen Verfalls erkennen wollte, stammt auch das Cellokonzert, für das Sanderling, selbst ursprünglich Cellist, den britischen Virtuosen und SchumannExperten Steven Isserlis verpflichtet hat. Und der weist jeden Verdacht zurück: «Wer glaubt, dass Schumanns Werke Produkte des Wahnsinns seien, geht in die Irre. In Phasen der Depressivität komponierte er gar nicht.»

So 22.08. SYMPHONY

Schumann-Zyklus 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester Michael Sanderling Dirigent Steven Isserlis Violoncello Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Romantischen Oper Der Freischütz op. 77 10 min

Robert Schumann Cellokonzert a-Moll op. 129 23 min

Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Fassung von 1851, mit Retuschen von Michael Sanderling 32 min

Michael Sanderling

CHF 120/90/60/30

Artemis Group / Franke Group Konzertsponsor 69


Mo 23.08. Rezital Igor Levit 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Igor Levit Klavier Ludwig van Beethoven Klaviersonate E-Dur op. 109 19 min

Klaviersonate As-Dur op. 110 20 min

Klaviersonate c-Moll op. 111 Igor Levit

28 min

«DANN GIBT ES NUR NOCH ‹PARADIES›» Igor Levit über das Ende von Opus 111 An diesem Vormittag erreicht Igor Levits grosser Beethoven-Zyklus sein Ziel: mit den letzten drei Sonaten, die zum Mythos geworden sind. Beethoven komponierte sie, als er schon vollständig ertaubt war, also selbst gar nicht mehr hören konnte, was ihm da gelungen war. Und das war nicht mehr und nicht weniger als eine abermalige Neujustierung der eigenen Kunst. In der E-Dur-Sonate erfindet er, so Levit, «die Form der Variationen neu»: mit einer weltabgewandten Sarabande, die er mal wie eine Bach’sche Invention, mal aber so melodisch frei verändert, als hätte schon Chopin die Szene betreten. Die As-Dur-Sonate op. 110 spiegelt einen Genesungsprozess, indem ein instrumentaler Klagegesang, das «Arioso dolente», von einer lichten Fuge abgelöst wird, die sich am Ende in Jubel steigert – «das pure Glück», wie Levit findet. Und mit der c-Moll-Sonate op. 111 scheint sich, so Thomas Mann in seinem Roman Doktor Faustus, das Schicksal der ganzen Gattung erfüllt zu haben. Am Ende erklingt ein hymnischer Gesang, der sich immer ekstatischer verströmt, von aller Erdenschwere erlöst.

70

CHF 120/90/60/30


«EIN GROTESKER SOKRATISCHER MARATHON» Daniel Ciobanu über das Klavierüben «Musik wird bei Daniel Ciobanu zum Erlebnis», schwärmte der Deutschlandfunk über die Debut-CD des Pianisten, die im Herbst 2020 auf den Markt kam. Denn dieser Tastenmagier verfüge über einen «unbedingten Erzählwillen» und habe obendrein «das technische Vermögen», ihn auch umzusetzen: «ein kluger und extrem emotionaler Künstler». Der gebürtige Rumäne, der Vladimir Horowitz, Arthur Rubinstein und Arcadi Volodos als Vorbilder nennt, trat schon 2011, als 19-Jähriger, in Lang Langs Show 100 Pianos auf. 2017 gewann er die Silbermedaille und den Publikumspreis beim Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv, und seither konzertiert er mit so renommierten Partnern wie dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Israel und dem Royal Philharmonic Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen oder der Enescu Philharmonie, die ihn zum «artist-in-residence» berief. Bei seinem Luzerner Einstand spannt Ciobanu einen weiten Bogen vom Nachtstück bis zur Champagnerlaune, wenn er das Konzert mit einer gefürchteten Fledermaus-Paraphrase beschliesst.

Di 24.08. MUSIC FOR FUTURE

Debut Daniel Ciobanu 12.15 Uhr Lukaskirche Daniel Ciobanu Klavier Moritz Moszkowski Étincelles op. 36 Nr. 6 3 min

Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung 33 min

George Enescu Carillon nocturne op. 18 Nr. 7 6 min

Sergej Prokofjew Klaviersonate Nr. 7 B-Dur op. 83 19 min

Daniel Ciobanu

Alfred Grünfeld Soirée de Vienne op. 56 Konzertparaphrase über Johann Strauss’sche Walzermotive aus Die Fledermaus u. a. 6 min CHF 30

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Di 24.08. SYMPHONY

Yannick Nézet-Séguin | Lucerne Festival Orchestra

Lucerne Festival Orchestra 6 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

«REIF FÜRS IRRENHAUS» Carl Maria von Weber über Beethoven Ein kurioses Gipfeltreffen ermöglichen Yannick Nézet-Séguin und das Lucerne Festival an diesem Abend: Wolfgang Amadé Mozart trifft mit seiner berühmten Prager Sinfonie auf «Le Mozart noir». So nämlich nannte man im ausgehenden 18. Jahrhundert den Geiger, Dirigenten und Komponisten Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges, der zu den ganz wenigen People of Color in der klassischen Musik der Mozart-Zeit gehört. Der Chevalier, dessen Mutter eine Sklavin aus Guadeloupe war, leitete das berühmte Orchester der Loge Olympique in Paris und brachte dort auch Haydns Pariser Sinfonien zur Uraufführung. Seine eigenen Werke aber bekommt man kaum mehr zu hören. Ludwig van Beethovens Siebte Sinfonie dagegen ist eine seiner meistgespielten. Und eine seiner verrücktesten. Denn das Werk setzt ganz auf die Kraft des Rhythmus, der unerbittlich vorangepeitscht wird und in einem rasenden Finale kulminiert. So etwas habe Beethoven wohl nur in trunkenem Zustand komponieren können, behauptete der Musikpädagoge Friedrich Wieck. Und Carl Maria von Weber glaubte gar, der Kollege sei nicht mehr bei Sinnen.

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Lucerne Festival Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Sinfonie Nr. 2 D-Dur 8 min

Wolfgang Amadé Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager 32 min

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 40 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40

Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Hauptsponsor


IST HÖLDERLINS SPRACHE Mi 25.08. MUSIK? IST BEETHOVENS Verrückt 2 MUSIK SPRACHE? 12.15 Uhr Begegnet sind sie sich nie. Auch Zeugnisse einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Werk des jeweils anderen fehlen. Dabei verbindet Ludwig van Beethoven und Friedrich Hölderlin weit mehr als nur ihr Geburtsjahr 1770: Beide reizten sie die Möglichkeiten ihrer Kunst formal wie inhaltlich aus, beide sprengten sie die ästhetischen Konventionen ihrer Zeit. Und beide waren sie am Ende ihres Lebens isoliert – Beethoven durch seine Taubheit, Hölderlin im Tübinger Turm, wo er nach einem psychischen Zusammenbruch unglaubliche 36 Jahre verbrachte. Wie Kristalle funkeln im Spätwerk der beiden Künstler die Bagatellen op. 126 und die sogenannten Turm-Gedichte: kondensiert und konzentriert, eine Summe ziehend. Stellt man sie nebeneinander, werden verblüffende Korrespondenzen sichtbar, befruchten sich Beethovens musikalische Sprachlichkeit und Hölderlins dichterische Klanglichkeit gegenseitig. «Von einem grossen Mann ist alles interessant, und die Kleinigkeiten desselben sind es nicht am wenigsten», wusste schon Jean Paul.

Lukaskirche Michael Engelhardt Sprecher und Konzeption

Stefan Wirth Klavier und Konzeption Mark Sattler Idee und Konzeption «Bagatellen» Beethoven/Hölderlin – eine musikalische Begegnung 45 min

Ludwig van Beethoven Sechs Bagatellen für Klavier op. 126 Friedrich Hölderlin In lieblicher Bläue blühet Späte Gedichte

Michael Engelhardt

CHF 30

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Mi 25.08. SYMPHONY

Schumann-Zyklus 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Tonhalle-Orchester Zürich Paavo Järvi Dirigent Christian Tetzlaff Violine Robert Schumann Ouvertüre zur Oper Genoveva op. 81 9 min

Violinkonzert d-Moll WoO1 Paavo Järvi

30 min

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Rheinische 32 min CHF 120/90/60/30

«SEINE MUSIK IST SO UNGLAUBLICH IMPULSIV» Paavo Järvi über Schumann Mit seiner Gesamteinspielung und einem Konzertfilm über die vier Schumann-Sinfonien sorgte Paavo Järvi für Aufsehen – und setzte interpretatorische Massstäbe. Wie kaum ein zweiter versteht es der estnische Maestro, ins Innere dieser Partituren vorzudringen. «Schumann hat die Fähigkeit, von tiefster Melancholie, Traurigkeit und Depression plötzlich in ein Feuerwerk der Freude zu wechseln. Das ist einzigartig», glaubt Järvi. «Er hatte das Gefühl, dass man Musik nie um ihrer selbst willen schreiben sollte. Hinter jeder seiner Kompositionen scheint noch eine Geschichte zu stehen.» Mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und der Rheinischen Sinfonie erzählt Järvi von der anfänglichen Euphorie, die Schumann überkam, als er 1850 nach Düsseldorf zog und dort das Amt des Musikdirektors übernahm. Mit Christian Tetzlaff und dem späten Violinkonzert aber führt das Programm in die dunkelste Zeit: Das Werk galt als so verrückt und vom «Wahnsinn» infiziert, dass es zu Schumanns Lebzeiten nie gespielt wurde und erst mit 84 Jahren Verspätung, im Jahr 1937, zur Uraufführung gelangte.

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«ALS KIND WOLLTE ICH SÄNGER WERDEN»

Do 26.08. MUSIC FOR FUTURE

Timothy Ridout

Timothy Ridout Viola Frank Dupree Klavier Robert Schumann Dichterliebe op. 48 bearbeitet für Viola und Klavier von Timothy Ridout 30 min

York Bowen Violasonate Nr. 1 c-Moll op. 18 26 min CHF 30

Timothy Ridout

Mit dem 1995 geborenen Briten Timothy Ridout ist die kleine, aber feine Gilde der Topbratschist*innen um ein Mitglied reicher geworden. Er sei «ein Geschenk», schwärmte das Fachmagazin The Strad über den jungen Musiker. Ridout, der den Lionel-Tertis- sowie den Cecil-Aronowitz-Wettbewerb gewann und 2019 zum «BBC New Generation Artist» ernannt wurde, verbindet überlegene Virtuosität mit seelenvollem Ton und makelloser Phrasierung. Als er in einem Interview nach seinem Lieblingskomponisten gefragt wurde, gab er zwei Antworten: Als Zuhörer sei Bach sein Favorit, wenn er aber selbst spiele, dann am liebsten die Werke von York Bowen. Und so erklingt in seinem Debut-Konzert Bowens Erste Violasonate: spätromantische Musik zum Schwelgen, eine echte Entdeckung! Zuvor jedoch erweist Ridout Robert Schumann, dem heimlichen Helden dieses Festspielsommers, seine Reverenz: mit dem berühmten Liederzyklus Dichterliebe. Wenn er ihn auf der Viola «singt», erschliesst er sich auch ohne Worte.

Debut Timothy Ridout 12.15 Uhr Lukaskirche

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Do 26.08. SYMPHONY

Mahler Chamber Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mahler Chamber Orchestra Yuja Wang Klavier Roberto González-Monjas Konzertmeister

Jean-Féry Rebel Chaos aus Les élémens 7 min

Yuja Wang

Johann Sebastian Bach Klavierkonzert f-Moll BWV 1056 10 min

Igor Strawinsky Oktett für Blasinstrumente 18 min

«MEIN LEBEN IST VERRÜCKT» Yuja Wang Das soll Barockmusik sein? Wenn das Mahler Chamber Orchestra das Chaos aus Jean-Féry Rebels Ballettsuite Les élémens anstimmt, könnte man eher glauben, bei einer verschärften Variante von Igor Strawinskys Le Sacre du printemps gelandet zu sein, so radikal, perkussiv und dissonant hebt das Werk an. Keine Frage: Bei der Suche nach dem verrücktesten Stück des Sommers ist dieser Rebel(l) ein ganz heisser Kandidat. Und schlägt Strawinsky, der sich hier nicht als junger Wilder, sondern als Neoklassizist präsentiert, in puncto Modernität um Längen. La passione wird Joseph Haydns f-Moll-Sinfonie genannt: Ihre Ausdruckswut ist hemmungslos, ihre Einfälle sind bizarr und provokant. Und dann kommt auch noch «artiste étoile» Yuja Wang zum Zuge: Zunächst interpretiert sie Johann Sebastian Bachs unvergleichliches f-Moll-Konzert, das tänzerische Ausgelassenheit mit kontrapunktischer Meisterschaft und transzendentaler Entrückung vereint. Danach aber widmet sie sich dem späten Leoš Janáček, einem «alten Wilden»: mit seinem launenhaften Capriccio für das linkshändige Klavierspiel.

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Leoš Janáček Capriccio für Klavier (linke Hand) und Blasinstrumente 17 min

Joseph Haydn Sinfonie f-Moll Hob. I:49 La passione 23 min CHF 170/120/90/30

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«BEETHOVEN GEHT IMMER BIS ZUR KANTE» Daniel Barenboim Mit seiner Sinfonia eroica legte Ludwig van Beethoven 1803 ein epochales Werk vor, das die bisherigen Standards der Gattung ausser Kraft setzte. Schon die ersten beiden Sätze dauern länger als eine ganze Haydn-Sinfonie. Die wie Stützpfeiler eingerammten Eröffnungsakkorde und die schneidenden Dissonanzen, die Beethoven im Kopfsatz platziert, wirkten wie ein Schock auf das damalige Publikum. Und das Pathos der «Marcia funebre», die Anklänge an die Revolutionsmusik und die ideologische Überhöhung des Finales, das auf den Prometheus-Mythos anspielt, eröffneten aussermusikalische Botschaften. Manch einem Zeitgenossen ging das zu weit. Der junge Franz Schubert etwa legte 1816 mit seiner Fünften die Antithese vor: eine Sinfonie in schlanker Besetzung und einem an Mozart orientierten Klangbild. Und doch muss sich Schubert damit vor Beethoven keineswegs verstecken. Die anmutige Melodik und die spielerische Agilität seiner Musik, ihre Natürlichkeit und kunstvolle Einfachheit weisen den damals erst 19-jährigen Komponisten ebenfalls als Meister seines Metiers aus.

Fr 27.08. SYMPHONY

Staatskapelle Berlin 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim Dirigent Franz Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 30 min

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Sinfonia eroica 55 min CHF 290/190/130/40

Staatskapelle Berlin | Daniel Bareboim

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KPMG AG Konzertsponsor 77


Eleonora Savini | Federico Carraro

Sa 28.08. MUSIC FOR FUTURE

Sitzkissenkonzert 11.00 und 14.00 Uhr Maskenliebhabersaal Eleonora Savini Violine Federico Carraro Viola Pietro Gaudioso Choreographie und Bewegungscoach

Giuditta Gaudioso Malerei und Bühnenbild

«Mona Violina» Ein klingender Spaziergang durch Bilder mit Musik von Alessandro Rolla, Wolfgang Amadé Mozart, Johann Sebastian Bach, Bohuslav Martinů u. a. 50 min Für alle ab 5 Jahren

CHF 20/10 (Erwachsene/Kinder)

GANZ NAH DRAN – AUF SITZKISSEN Auf der Suche nach Perfektion übt ein Bratschist Tag und Nacht in einem alten, abgelegenen Haus – und vergisst darüber die Welt und das Leben ausserhalb seiner selbstgewählten Einsamkeit. Da erwacht plötzlich, bewegt von seiner Musik, eines seiner Lieblingsbildnisse zum Leben. Es verlässt die Leinwand und beschliesst, ihn mit der Geige auf einer ebenso romantischen wie unterhaltsamen musikalischen Reise zu begleiten … In diesem szenischen Konzert für die ganze Familie sind die Gemälde Teil des Bühnenbilds. Sie sind beweglich und werden unterschiedlich beleuchtet, lassen im Spiel von Schatten und Licht immer neue Formen entstehen, enthüllen und verbergen die beiden Protagonisten. Ist deren Begegnung ein blosser Traum oder doch real? Die Geigerin Eleonora Savini und der Bratschist Federico Carraro haben sich 2012 in der Lucerne Festival Academy kennengelernt und führen ihre unterschiedlichen Erfahrungen – sie in diversen Kinder- und Jugendproduktionen, er im Bereich der zeitgenössischen Musik – in diesem Projekt zusammen.

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«EINE GENERATION, DIE SICH DURCH INDIVIDUEN AUSZEICHNET» Wolfgang Rihm Eine ungewöhnliche Besetzung hat Wolfgang Rihm den jungen Teilnehmer*innen seines diesjährigen Composer Seminar vorgegeben: Sieben Blechbläser treffen auf Harfe, Klavier und zwei Schlagzeuger. Was für vielfältige Klangfarben sind da möglich! Die Zusammenstellung des Ensembles kommt indes nicht von ungefähr, sondern lehnt sich an Pierre Boulez’ Initiale an: eine virtuose Bläserfanfare, die der Gründer der Lucerne Festival Academy 1987 für das Houston Symphony Orchestra schrieb. Sie eröffnet ein Konzert, in dem Sie ganz unterschiedliche Positionen heutigen Komponierens kennenlernen können. Denn Rihm geht es um die Vielfalt. Er möchte «Eigenarten fördern und nicht ein scheinbares Eingehen in die Konventionen, sei es des Avantgardistischen oder des Reaktionären». Und weil wenige derart erhellend über Musik zu sprechen vermögen wie er – über das, was ihre Schöpfer beabsichtigen, und über das, was die Hörer wahrnehmen –, gibt Rihm höchstpersönlich den Reiseführer durch diese Werkschau.

Sa 28.08. CONTEMPORARY

Composer Seminar – Abschlusskonzert 14.30 Uhr Hochschule Luzern – Musik Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra Pierre Boulez Initiale für sieben Blechbläser 5 min

Werkschau des Composer Seminars: Kompositionen von Arnau Brichs, Tyson Davis, Lanqing Ding, Theo Finkel, Anton Koshelev, Guillem Palomar, Daniil Posazhennikov und Senay Uğurlu 120 min

Wolfgang Rihm

Wolfgang Rihm stellt die Teilnehmer*innen und ihre Werke im Konzert vor CHF 50

Composer Seminar Mo 16.08. – Fr 20.08. siehe S. 58

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Yuja Wang

Sa 28.08. SYMPHONY

Mariinsky Orchestra 1 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra Valery Gergiev Dirigent Yuja Wang Klavier Sergej Prokofjew Vier Stücke aus dem Ballett Romeo und Julia op. 64 19 min

Sergej Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 24 min

Igor Strawinsky Petruschka Revidierte Fassung von 1947 34 min

«KLINGENDE MAGIE»

Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Malte Lohmann

Claude Debussy über Strawinskys Petruschka Wo spielt die Musik? In Igor Strawinskys Ballettmusik Petruschka scheint sie von überall her zu tönen, von nah und fern, von links und rechts, von vorn und hinten, doch gleichzeitig vermischen sich die verschiedenen Melodien und Rhythmen zu einer atemberaubend verrückten Melange, wie auf dem Rummelplatz. Genau dort ist auch die Bühnenhandlung um das russische Kasperle Petruschka, den tragischen Helden der Jahrmärkte, angesiedelt. Strawinsky öffnete mit seiner Partitur das Fenster weit in Richtung Moderne, indem er das musikalische Material frei collagiert, überblendet oder mit harten Schnitten aneinandersetzt – und das im Jahr 1911! Ungewohnt modern zeigt sich auch Sergej Rachmaninow in seinem Vierten Klavierkonzert, das «artiste étoile» Yuja Wang interpretiert: Etliche jazzige Klänge hat er hier mit eingebaut. Am Anfang dieses rein russischen Abends mit dem Mariinsky Orchestra und seinem Chef Valery Gergiev aber steht Sergej Prokofjew at his best: mit berührenden und schmissigen Stücken aus Romeo und Julia, einer Ballettversion der berühmtesten Liebesgeschichte der Welt.

80

CHF 290/190/130/40


«MAN MUSS DAS MONSTER IN SICH RAUSLASSEN»

Sa 28.08. CONTEMPORARY

Diese Überzeugung leitet Rebecca Saunders, wenn sie für Stimme komponiert. Sie wolle einen Text nicht bloss vertonen, sondern versuche, dass «das, was den Text ausmacht, gehört und gespürt werden kann». Arbeite man mit dem gesprochenen, geflüsterten oder gesungenen Wort, «ahnt man, dass auch das geschriebene Wort ein enormes Potenzial birgt, das man aus der Tiefe des Textes herausreissen – und damit das Monster freilassen – kann.» In gleich mehreren Werken hat sich unsere diesjährige composer-in-residence vom berühmten Schlussmonolog der Molly Bloom aus James Joyces Jahrhundertroman Ulysses inspirieren lassen: Nether von 2019 übersetzt Mollys chaotischen Bewusstseinsstrom, diesen wilden Wirbel aus Geistesblitzen, Erinnerungsfetzen und Sinneseindrücken, in eine emotionale Vokalperformance. Auf die Suche nach neuen Klängen haben sich auch Iannis Xenakis und Martón Illés in zwei energetischen Werken für Streichorchester begeben, die fast ein halbes Jahrhundert trennt. Glissandi und Pizzicato-Attacken wandern durch die Instrumente, werden übereinandergeschichtet, verdichten sich und brechen unerwartet ab. Musik unter Hochspannung!

Lucerne Festival Academy 1 22.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra Johanna Malangré Dirigentin Juliet Fraser Sopran Iannis Xenakis Syrmos für 18 Streicher 15 min

Martón Illés Post Torso für Streichorchester Schweizer Erstaufführung 15 min

Rebecca Saunders Nether für Sopran und Ensemble Schweizer Erstaufführung 31 min CHF 50

Juliet Fraser

ebecc a Das «R Paket» er s S aund b abatt a 20 % R mit n te r e nz drei Ko ers d n c a S au Re b e c 4 2 1 . S Infos

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So 29.08. CONTEMPORARY

Lucerne Festival Academy 2 16.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra Lin Liao Dirigentin (Milenko) Johanna Malangré Dirigentin (Vaughan) Heinz Holliger Dirigent Felix Renggli Flöte

Heinz Holliger

Kirsten Milenko Traho für Orchester Uraufführung «Roche Young Commissions» 10 min

Alex Vaughan Logos für Orchester Uraufführung «Roche Young Commissions» 10 min

«ÜBERHAUPT NICHT VERRÜCKT. EHER VISIONÄR» Heinz Holliger über Friedrich Hölderlin «Musik findet nur an den Grenzen statt. In der Mitte gibt es nichts, was die Kunst interessieren könnte», ist Heinz Holliger überzeugt. Weshalb ihn seit jeher krisenhafte Künstler faszinieren: Grenzgänger am Rande der Gesellschaft, die als «verrückt» eingestuft und ins Irrenhaus verfrachtet wurden. Für Holliger indes haben sie «einfach viel mehr Antennen». So hat er sich in seiner Turm-Musik, einem zentralen Teil seines über sechzehn Jahre hinweg entstandenen Scardanelli-Zyklus, intensiv mit Friedrich Hölderlin und dessen späten, stets mit dem Pseudonym Scardanelli signierten Gedichten auseinandergesetzt: Hölderlin (der ein guter Flötist gewesen sein soll) schrieb sie in den 37 Lebensjahren, die er als «unheilbar Geisteskranker» in der Abgeschiedenheit des Tübinger Turms verbrachte. Teil des Scardanelli-Zyklus ist auch das Ostinato funebre, das zugleich einem anderen Künstler die Reverenz erweist: Holliger zitiert und paraphrasiert, verzerrt und überschreibt hier Mozarts Maurerische Trauermusik. Darüber hinaus hebt das Lucerne Festival Contemporary Orchestra zwei Partituren aus der Taufe, die im Rahmen der «Roche Young Commissions» entstanden sind. 82

Wolfgang Amadé Mozart Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477 (479a) 7 min

Heinz Holliger Ostinato funebre für kleines Orchester 8 min

Turm-Musik für Flöte solo, kleines Orchester und Tonband 25 min

Konzerteinführung 15.00 | KKL Luzern, Luzerner Saal Kirsten Milenko, Alex Vaughan und Heinz Holliger im Gespräch mit Mark Sattler CHF 50

Roche Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Academy


«DIE KUNST IST DIE BEZAUBERNDSTE LÜGE» Nikolai Rimsky-Korsakow Der erste, Alexander Borodin, lehrte als Professor für organische Chemie an der medizinisch-chirurgischen Akademie in St. Petersburg. Der zweite, Nikolai Rimsky-Korsakow, kreuzte als Marineoffizier auf einem Kriegsschiff durch die Weltmeere. Und der dritte, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, arbeitete als Jurist im russischen Justizministerium. Zu unvergänglichem Ruhm gelangten sie aber allesamt in einem anderen Metier, mit ihren Kompositionen: Musikalische Karrieren können ganz schön verrückt sein! Valery Gergiev und sein Mariinsky Orchestra unternehmen bei ihrem zweiten Luzerner Auftritt einen Streifzug durch die Gründerjahre der russischen Sinfonik und präsentieren dabei Werke, die nicht alle Tage auf dem Programm stehen. Wie Borodins Zweite Sinfonie, die mit ihrer unwiderstehlichen Mischung aus sehnsuchtsvollem Melos, berührender Melancholie und tänzerischem Schwung ein echtes Hörvergnügen bietet. Ohrwurmqualitäten besitzt auch Tschaikowskys Kleinrussische mit ihren zahlreichen Volksliedzitaten – sie klingt schon bei der ersten Begegnung so vertraut, als würde man sie seit Ewigkeiten kennen.

So 29.08. SYMPHONY

Mariinsky Orchestra 2 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra Valery Gergiev Dirigent Alexander Borodin Sinfonie Nr. 2 h-Moll 31 min

Nikolai Rimsky-Korsakow Suite aus der Oper Das Märchen vom Zaren Saltan op. 57 20 min

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 Kleinrussische 35 min

Valery Gergiev

Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 290/190/130/40

Gottesdienst zum Kirchweihfest 17.00 Uhr | Jesuitenkirche Solisten, Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern | Pascal Mayer Leitung | Suzanne Z’Graggen Orgel L. Mozart Missa solemnis C-Dur

| Lose | Luege – Erläbe ins m a s gemein rt Konze . 124 Infos S

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Mo 30.08. SYMPHONY

Royal Concertgebouworkest 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Royal Concertgebouworkest Daniel Harding Dirigent Yefim Bronfman Klavier Richard Wagner Ouvertüre zur romantischen Oper Tannhäuser 15 min

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Daniel Harding

37 min

Claude Debussy La Mer 30 min

«DIE ZUKUNFT SAGT, WER EIN KLASSIKER IST» Claude Debussy Ein Musiker, der zu ertauben droht und nicht mehr richtig hören kann, was er spielt und was er komponiert: Dieses Schicksal, das andere in den Wahnsinn getrieben hätte, führte Ludwig van Beethoven zur Begründung seines heroischen Stils. Das Dritte Klavierkonzert, das der amerikanische Tastentitan Yefim Bronfman aufführt, steht beispielhaft dafür. Mit gehämmerten Doppeloktaven betritt der Solist die Szene, es herrscht existentieller Ernst. Die Musik wirkt wie eine Selbstbehauptung, sie strahlt Willensstärke und Stolz aus. Auch Claude Debussy sorgte für einen Paradigmenwechsel in der Tonkunst, als er seine Tondichtung La Mer schuf. Er verzichtete auf das zentrale kompositorische Prinzip der thematischen Verarbeitung und reihte stattdessen lose Motiv an Motiv. Doch wie die Wellen im Meer gleicht keines dem andern. Und so entsteht ein wogender Organismus, ein wahrer Ozean an Klängen, den Debussy lustvoll und schillernd instrumentierte. Ein Paradestück für das grossartige Royal Concertgebouworkest, das diesmal mit dem britischen Dirigenten Daniel Harding antritt.

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Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40


«SIE FÜHRT UNS IN EINE ANDERE WIRKLICHKEIT» Der Belgische Rundfunk über Zee Zee Ein wunderbares Programm zum Thema «verrückt» hat die chinesische Pianistin Zee Zee zusammengestellt. Mit Arnold Schönbergs Klavierstücken op. 11, die auf die herkömmliche musikalische «Grammatik» verzichten, präsentiert sie die wohl folgenreichste Verrückung in der Musikgeschichte: den Sprung in die Atonalität. Ravels Gaspard de la nuit kreist um ein dämonisches Geisterwesen, das den Menschen den Schlaf raubt – und steht zugleich für die verrückteste Virtuosität. Die verlangt auch Franz Liszt in seinen Werken: etwa in der Tarantella, einem irrwitzigen italienischen Volkstanz, der bis zur Raserei exerziert wird, als seien die Tänzer von der Tarantel gestochen worden. Zee Zee, die bei Leon Fleisher studierte und von Alfred Brendel beraten wurde, gewann die «Gina Bachauer Competition» und konzertierte bereits mit dem San Francisco Symphony, dem Los Angeles Philharmonic, dem Londoner Philharmonia Orchestra und dem Zürcher Tonhalle-Orchester. Dessen Chef Paavo Järvi bezeichnete sie als «eines der ausserordentlichsten pianistischen Talente, denen ich je begegnet bin».

Di 31.08. MUSIC FOR FUTURE

Debut Zee Zee 12.15 Uhr Lukaskirche Zee Zee Klavier Arnold Schönberg Drei Klavierstücke op. 11 15 min

Maurice Ravel Gaspard de la nuit 23 min

Franz Liszt Aus den Années de pèlerinage: Vallée d’Obermann S 160 Nr. 6 Les Jeux d’Eaux à la Villa d’Este S 163 Nr. 4 Tarantella S 162 Nr. 3 insg. 30 min

Zee Zee

CHF 30

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Di 31.08. Die 12 Cellisten 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Claude Debussy La cathédrale engloutie Clair de lune | insg. 9 min Brett Dean Twelve Angry Men | 19 min Juan Tizol/Duke Ellington Caravan | 5 min Marijn Simons It’s Raining Skyscrapers | 3 min Krzesimir Dębski Cello Animation | 4 min

«ES IST DIE REINE LUST» Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die 12 Cellisten «Es gibt keine leichte oder ernste Musik, es gibt nur gute oder schlechte Musik», hat Leonard Bernstein einmal festgestellt. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, die in der Saison 2021/22 ihr 50. Jubiläum feiern, haben ihn beim Wort genommen. Die «Fabulous Twelve» verbinden in ihren Programmen das scheinbar Unvereinbare: Sie bringen neue Werke zu Gehör, die eigens für sie komponiert wurden, wie etwa Brett Deans Twelve Angry Men, entstanden zum 25. Geburtstag des Ensembles (dem mittlerweile auch «angry women» angehören). Sie interpretieren raffinierte Arrangements von Klassikern, widmen sich aber auch mit Inbrunst dem Tango, französischen Chansons oder Hits der Beatles. Die 12 Cellisten musizieren ohne Scheuklappen, mit lustvoller Offenheit. Doch was auch immer bei diesen musikalischen Grenzgängen ertönt: Es gerät zu einem Triumph des Klangs, des vollen satten Cellosounds, in dem man einfach nur schwelgen kann. Und da es den Zwölf auch an Temperament und Spielwitz nicht mangelt, bieten sie dem Publikum alles, was gute Musik nur zu geben vermag.

Astor Piazzolla Buenos Aires Hora Cero | Revirado | Soledad | Tres minutos con la realidad insg. 20 min CHF 120/90/60/30

Am 1. September geben die 12 Cellisten im KKL Luzern ein Schulkonzert, moderiert von Sarah Willis. vor Schon zert n dem Ko rt: e z n o K ins 0min! heute 4 22 . Siehe S

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«ER HORCHTE AUF DIE ENGELSTIMMEN»

Mi 01.09.

Clara über Robert Schumann, 20. Februar 1854 Am 27. Februar 1854, es war Rosenmontag, mischte sich Robert Schumann, nur bekleidet mit einem Morgenrock und Filzpantoffeln, ins Düsseldorfer Narrentreiben – aber nicht um mitzufeiern. Nein, er ging geradewegs auf die Pontonbrücke zu und stürzte sich in den Rhein, wollte sein Leben beenden. Zwar wurde er von Fischern gerettet, aber als «geistig umnachtet» in die Nervenheilanstalt Endenich eingewiesen. Noch an jenem verhängnisvollen Tag hatte er an seinem letzten Werk gearbeitet, den Geistervariationen über ein Thema, das ihm die Engel vorgesungen haben sollen. Hört man dieser Musik Schumanns Verfassung an? Kit Armstrong bietet in seinem «Verrückt»-Rezital interessante Antworten. Einerseits koppelt er das Werk mit Clara Schumanns Variationen op. 20, die dem Schwanengesang ihres Ehemanns als Vorlage gedient haben könnten. Andererseits beweist er mit den Klavierstücken in Fughettenform, dass Schumann schon vorher ähnlich verrückte Konzepte verfolgte. Und mit Werken von Franz Liszt präsentiert Armstrong exzentrische Klavierkunst, bei der es ebenfalls nicht mit rechten Dingen zugeht.

Verrückt 3 12.15 Uhr Lukaskirche Kit Armstrong Klavier Clara Schumann Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20 11 min

Robert Schumann Sieben Klavierstücke in Fughettenform op. 126 25 min

Geistervariationen Es-Dur WoO 24 12 min

Franz Liszt Le triomphe funèbre du Tasse S 517

Kit Armstrong

12 min

Széchényi, Teleki und Mosonyi aus den Historischen ungarischen Bildnissen S 205 12 min

Csárdás macabre S 224 7 min CHF 30

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Mi 01.09. CONTEMPORARY

Masterclass in Conducting 16.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship Ilan Volkov Leitung

Ilan Volkov

Rebecca Saunders void für Schlagzeug-Duo und Orchester Anton Webern Variationen für Orchester op. 30 für Gäste CHF 30

«AKADEMIE IST DIALOG» Wolfgang Rihm über die Lucerne Festival Academy Dirigieren ist kein Kinderspiel. Das gilt erst recht für die Partituren des 20. und 21. Jahrhunderts, denn sie sind oft dermassen komplex, dass es zunächst einmal um ganz grundsätzliche Fragen der Koordination geht, bevor an weitergehende interpretatorische Entscheidungen gedacht werden kann. Neben Instrumentalist*innen und Komponist*innen fördert die Lucerne Festival Academy allsommerlich auch junge Dirigent*innen: Im Rahmen eines breit angelegten «Conducting Fellowship» begleiten sie die tägliche Probenarbeit der Academy und können sich mit den eingeladenen Künstler*innen austauschen. Hinzu kommt ein öffentlich zugänglicher Dirigier-Meisterkurs mit Ilan Volkov, in denen sie selbst am Pult des Lucerne Festival Contemporary Orchestra stehen und praktische Erfahrungen sammeln. Live-Unterricht auf dem Konzertpodium, bei dem auch das Publikum viel lernt – über die Kunst des Dirigierens ebenso wie über die behandelten Partituren.

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im Anschluss: 40min 18.20 | KKL Luzern, Luzerner Saal «Die Kunst des Dirigierens» mit Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship und Ilan Volkov


«DIESE HIMMLISCHE LÄNGE!»

Mi 01.09. SYMPHONY

Berliner Philharmoniker 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Robert Schumann über Schuberts Grosse C-Dur-Sinfonie War Franz Schubert nicht mehr ganz bei Sinnen? Ausgerechnet er, der zu seiner Zeit allein als «Liederfürst» und Miniaturist Anerkennung gefunden hatte, legte am Ende seines kurzen Lebens eine Sinfonie von gewaltigem Ausmass vor, die Grosse in C-Dur, die mit ihren insistierenden Wiederholungen einzelner Motivgruppen eine hypnotische Wirkung entfaltet. Die Wiener Gesellschaft der Musikfreunde, der er das Werk widmete, sah aufgrund der Länge und des hohen Anspruchs jedoch von einer Aufführung ab, sodass Schuberts Achte erst elf Jahre nach seinem Tod erstmals erklang. Wenn Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker dieses Werk spielen, wird niemand mehr die ursprüngliche Ablehnung verstehen können. Am ersten Abend ihres Luzerner Gastspiels erweisen sie auch Schuberts Zeitgenossen Carl Maria von Weber die Reverenz: mit der zauberischen Oberon-Ouvertüre, die der Komponist nur wenige Wochen, bevor er verstarb, zu Papier brachte. Sie führt in das verrückte Reich der Elfen und stimmt schon mit dem ersten Takt, dem Ruf des Horns, auf die Traumwelt der Romantik ein.

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Dirigent Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Romantischen Oper Oberon 10 min

Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Grosse C-Dur-Sinfonie 60 min CHF 320/220/150/40

Kirill Petrenko

vor Schon zert n o K dem ert: z n ins Ko min! 0 4 te heu . 22 S Siehe

Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Konzertsponsor 89


Do 02.09. MUSIC FOR FUTURE

Debut Salomo Schweizer 12.15 Uhr Lukaskirche Salomo Schweizer Oboe Petya Mihneva Klavier Robert Schumann Drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94

Salomo Schweizer

15 min

Isaac Albéniz Aragón, Sevilla und Cataluña aus der Suite española op. 47 16 min

Christoph Willibald Gluck Reigen seliger Geister aus Orfeo ed Euridice 3 min

«IHR KLANG TRIFFT DIREKT INS HERZ» Salomo Schweizer über die Oboe Er kam in Luzern zur Welt, sammelte erste musikalische Erfahrungen als Sängerknabe in der Luzerner Kantorei und studierte auch zunächst an der Musikhochschule seiner Geburtsstadt: Sein Auftritt beim Sommer-Festival ist für Salomo Schweizer also eine Art Heimspiel. Doch natürlich hat der 1993 geborene Oboist längst seinen Weg in der grossen Musikwelt gemacht. Sein weiteres Studium führte ihn über Zürich und Lausanne zum Berliner Philharmoniker Dominik Wollenweber, bei dem er sich den letzten Schliff holte. Seit 2017 spielt er auf der Soloposition beim Staatsorchester Braunschweig, mit dem er auch die Oboenkonzerte von Mozart, Haydn und Strauss interpretierte. Sein Debut-Programm umkreist das Motto «verrückt» in verschiedenen Facetten. Natürlich darf Robert Schumann nicht fehlen: Er ist mit den drei Romanzen op. 94 vertreten, intimer Hausmusik aus dem wilden Revolutionsjahr 1849. Schweizer stellt aber auch Antonio Pasculli vor, den «Paganini der Oboe», führt uns mit Glucks Reigen der seligen Geister ins Jenseits und feiert mit Isaac Albéniz die ausgelassene spanische Lebensfreude.

90

Antonio Pasculli Concerto sopra motivi dell’opera «La Favorita» di Donizetti 12 min

Gaetano Donizetti Andante sostenuto 5 min CHF 30

Debut im Schulhaus Am 3. September tritt Salomo Schweizer auch für Schulklassen auf.


«A TRUE LIONESS AT THE KEYBOARD»

Do 02.09. SYMPHONY

Die Washington Post über Anna Vinnitskaya Josef Suk steht bei Kirill Petrenko ganz hoch im Kurs, seit er als Student die Musik des tschechischen Komponisten für sich entdeckte. Die opulente Klangwelt Suks, die Anklänge an Wagner mit der böhmischen Tradition und impressionistischen Einflüssen verbindet, schlug ihn sofort in Bann. Für den zweiten Auftritt der Berliner Philharmoniker hat Petrenko das Sommermärchen ausgesucht, das Suk nach dem Tod seiner geliebten Frau Otilie und seines Schwiegervaters Antonín Dvořák schuf. Die fünf Sätze stellen eine Reise durch den Tag dar, von der ersten Morgenstunde bis in die tiefe Nacht, und stehen für den Versuch, nach der erlittenen Tragödie zurück ins Leben zu finden. Doch dabei hat der imaginäre «Held» auch mit verrückten Trugbildern, Halluzinationen und einem Hexensabbat zu kämpfen, ehe er am Ende Frieden und Trost erlangt. Eröffnet wird das Konzert von Anna Vinnitskaya, als Virtuosin ebenso gefeiert wie als Klangpoetin, die das atemberaubende Des-Dur-Klavierkonzert spielt, mit dem der junge Sergej Prokofjew als «enfant terrible» schlagartig zur Berühmtheit aufstieg.

Berliner Philharmoniker 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Dirigent Anna Vinnitskaya Klavier Sergej Prokofjew Klavierkonzert Nr. 1 Des-Dur op. 10 15 min

Josef Suk Pohádka léta («Ein Sommermärchen») Sinfonische Dichtung op. 29 50 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr

Anna Vinnitskaya

CHF 320/220/150/40

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William Christie

Fr 03.09. SYMPHONY

Oper Partenope 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Les Arts Florissants William Christie Dirigent Sophie Daneman Halbszenische Einrichtung

Solistinnen und Solisten des «Jardin des Voix» 2021: Ana Vieira Leite Partenope Helen Charlston Rosmira/Eurimene Hugh Cutting Arsace Alberto Miguélez Rouco Armindo Jacob Lawrence Emilio Matthieu Walendzik Ormonte Georg Friedrich Händel Partenope HWV 27 Oper in drei Akten

«EINFACH HINGERISSEN VON DIESER MUSIK» William Christie über Händel Die schöne Königin Partenope kann sich vor Verehrern kaum retten: Gleich drei Prinzen buhlen um ihre Gunst. Einer von ihnen, Arsace, hat für sie sogar seine Braut Rosmira verlassen. Doch die sinnt auf Rache, verkleidet sich als armenischer Edelmann Eurimene und gesellt sich als weiterer Freier zu den drei anderen. Im Vierkampf der Rivalen geht es dann heftig zur Sache. Prinz Emilio schreckt nicht einmal vor einem Krieg zurück, weil Partenope ihn nicht erhört. Und Arsace, der bald Eurimenes wahre Identität erkennt, fordert den «Nebenbuhler» zum Duell – infamerweise mit nacktem Oberkörper. Da hilft dann nur noch ein Geständnis, das den schier unentwirrbaren Knoten der Handlung löst. Partenope ist Händels irrwitzigste Oper, funkelnd vor Ironie, mit der er den heroischen Stil, die Militärmusik und die Travestie der damaligen Opernstoffe aufs Korn nimmt. Ein Schmankerl für William Christie und die Absolvent*innen seiner Meisterschmiede «Le Jardin des Voix», die das selten gespielte Meisterwerk in einem halbszenischen Arrangement auf die Bühne bringen.

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Halbszenische Aufführung in einer von William Christie eingerichteten Kurzfassung Ende ca. 21.00 Uhr

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 240/150/100/30

Nestlé S.A. Konzertsponsor


DIESES WERK IST FAST SCHON EIN MYTHOS

Fr 03.09. CONTEMPORARY

Vor siebzig Jahren wurde Polyphonie X das erste und bislang einzige Mal aufgeführt. Und sorgte mit seinen zersplitterten, in all ihren Parametern einem radikal seriellen Ansatz unterworfenen Klängen für einen veritablen Uraufführungsskandal, der den damals 26-jährigen Pierre Boulez schlagartig an die Spitze der Musikavantgarde katapultierte. Seinem Kollegen John Cage gegenüber hatte Boulez das PolyphonieProjekt mit der Hybris des Turmbaus zu Babel verglichen und geunkt: «Hoffentlich falle ich nicht auf die Nase, wenn ich so auf der Bordsteinkante balanciere.» Nach der Premiere strich er es aus seinem offiziellen Werkkatalog, weil er es als zu theoriebefrachtet empfand. Die Partitur erschien nie im Druck, einziges Zeugnis war bislang der Mitschnitt der Uraufführung. Ein Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra ermöglicht nun eine neuerliche Begegnung mit Polyphonie X – mit einer faszinierenden Boulez’schen Werkkonzeption also, die einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung markiert. Und die auf zwei brandneue Arbeiten von Vertretern der jungen Komponistengeneration trifft, geschrieben für dieselbe Besetzung.

Lucerne Festival Academy 3 21.30 Uhr Südpol Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra Lin Liao Dirigentin Victor Colţea Orbitor für Ensemble Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia 11 min

Samir Amarouch Neues Werk für Ensemble Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival 10 min

Pierre Boulez Polyphonie X für 18 Instrumente 16 min

Pierre Boulez

Einführung von Wolfgang Rihm zu Beginn des Konzerts CHF 50

Vortrag und Gespräch 16.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Vortrag von Martin Zenck über Boulez’ Polyphonie X und anschliessendes Gespräch mit Angela de Benedictis, Wolfgang Rihm und Mark Sattler Eintritt frei

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Rebecca Saunders

Sa 04.09. CONTEMPORARY

Portrait Rebecca Saunders 2 11.00 Uhr Hochschule Luzern – Musik Solist*innen der Hochschule Luzern – Musik Clemens Heil Dirigent Daniela Argentino Sopran (Skin) Juliet Fraser Sopran (The Mouth) Charlotte Lorenz Violoncello Erik Borgir Einstudierung Alexis Baskind/IRCAM Computer Music Design

Rebecca Saunders Solitude für Violoncello solo 17 min

The Mouth für Sopran und Tonband Schweizer Erstaufführung 19 min

«UNGESCHÖNTE MENSCHLICHE VERLETZLICHKEIT»

Sole. Trio in Fis für mobiles Akkordeon, Schlagzeug und Klavier

Rebecca Saunders über den Klang der Stimme

Schweizer Erstaufführung 28 min

Die Titel Skin und The Mouth bezeichnen mit Haut und Mund Schnittstellen zwischen Innen und Aussen. Und genau auf diese Übergänge zielt Rebecca Saunders in ihren Vokalkompositionen: Sie wolle von der Oberfläche des Klangs «zur Essenz der Stimme vordringen: dem physischen Körper, der diesen Klang produziert». So untersuche The Mouth «die breite Palette an Farben und Klängen, die auf natürliche Weise in der Mundhöhle erzeugt werden». Dabei gehe es um die «Kluft zwischen unserem geheimen inneren Monolog und der Stimme, die in die Welt gesandt und gehört wird». Saunders hat eng mit der Sopranistin Juliet Fraser zusammengearbeitet, um neue, unverbrauchte Artikulationsformen zu entwickeln, die weit über das hinausgehen, was man gemeinhin Gesang nennt: Die Solistin flüstert, wispert, haucht. Sie singt, während sie ein- und ausatmet, und ihre Stimme verschmilzt mit dem Ensembleklang. Doch nicht nur mit Vokal-, sondern auch mit zwei Instrumentalwerken stellt sich unsere composer-in-residence des Sommers 2021 in dieser Matinee vor. 94

Schweizer Erstaufführung 12 min

Skin für Sopran und 13 Instrumente

CHF 50

ebecc a Das «R Paket» er sS aund b abatt a 20 % R mit n te r nze drei Ko d n ers c a S au Re b e c 24 1 . Infos S


«ES IST NICHT EINFACH EIN KONZERT, ES IST ETWAS GANZ ANDERES» Patricia Kopatchinskaja «Wie bekommt man die alten Stücke wieder so frisch, dass man heute noch das Gefühl hat, was für ein Rebell und Innovator Beethoven war?», fragt Patricia Kopatchinskaja. Und hat rund um Beethovens berühmtes, ja allzu berühmtes Violinkonzert eine verrückte KonzertCollage erdacht, die den Klassiker mit Bruchstücken von Bach bis Kurtág konfrontiert. «Vielleicht ist dieser Titel Bye-Bye Beethoven provokant», erklärt die Geigerin. «Wir wollen uns natürlich nicht von ihm verabschieden. Aber ich möchte mich von einem Betrieb verabschieden, der bei Beethoven, Bruckner, Brahms steckenbleibt und die Relevanz verliert. Mir kommt es vor, als wenn wir in einem riesigen Auto fahren würden, und alle schauen nach hinten und sagen: ‹Ach, wie schön es war›, und niemand schaut nach vorne.» Weshalb Patricia Kopatchinskaja und das Lucerne Festival Contemporary Orchestra das Gewohnte in vielerlei Hinsicht auf den Kopf stellen. So geht das Finale aus Haydns Abschiedssinfonie, bei dem das Orchester eigentlich nach und nach die Bühne verlässt, hier einmal umgekehrt vonstatten: Die Musiker*innen kommen herein, und die Musik läuft sozusagen rückwärts dazu …

Sa 04.09. SYMPHONY

Bye-Bye Beethoven 16.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra Patricia Kopatchinskaja Violine, Konzept und Musikalische Leitung

Lani Tran-Duc Visuelle Gestaltung Ricarda Schnoor Licht Jonas Link Video «Bye-Bye Beethoven» Ein inszeniertes Konzert 75 min

Bruchstücke aus Werken von Charles Ives, Joseph Haydn, John Cage, Johann Sebastian Bach, György Kurtág, Jorge SánchezChiong und Pauline Oliveros Ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61

Patricia Kopatchinskaja

CHF 100/50

Mit freundlicher Unterstützung von Carla Schwöbel-Braun 95


Nicolas Hodges

Sa 04.09. CONTEMPORARY

Lucerne Festival Academy 4 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra Ilan Volkov Dirigent Nicolas Hodges Klavier Christian Dierstein und Dirk Rothbrust Schlagzeug Rebecca Saunders void für Schlagzeug-Duo und Orchester Schweizer Erstaufführung 19 min

«EIN HEILIGER DER MUSIK»

ebecc a Das «R Paket» s r e S aund b abatt a 20 % R n mit te r e z n drei Ko nders c a S au Re b e c . 1 24 Infos S

Igor Strawinsky über Webern Composer-in-residence Rebecca Saunders ist eine unermüdliche Klangforscherin. Gerne rückt sie einzelne Instrumente in den Fokus und arbeitet intensiv mit ihren Interpret*innen zusammen. So gingen void «inspirierende Klangsondierungs-Sessions» mit den Schlagzeugern Christian Dierstein und Dirk Rothbrust voraus, und auch in ihrem neuen Klavierkonzert to an utterance erprobt die in Berlin lebende Britin ungewohnte Spieltechniken. Sie habe das «Soloklavier als körperlose Stimme konzipiert», erklärt Saunders. «Am Abgrund des NichtSeins», in einem «pausenlosen, zwanghaften Monolog», versuche es, «seine eigene Geschichte zu erzählen». Saunders’ Musik trifft an diesem Abend auf zwei moderne Klassiker, die vielen als Antipoden gelten: hier Igor Strawinsky mit seinen entfesselten Rhythmen und archaischen Melodien, dort Anton Webern als Vertreter der strengen Zwölftonmusik. Doch in späten Werken wie dem Mini-Klavierkonzert Movements nahm sich der Anverwandlungskünstler Strawinsky ausgerechnet Webern zum Vorbild und erhob ihn zum «fortwährenden Pfingstfest für alle, die an Musik glauben».

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Anton Webern Variationen für Orchester op. 30 8 min

Igor Strawinsky Movements für Klavier und Orchester 10 min

Anton Webern Sinfonie op. 21 10 min

Rebecca Saunders to an utterance für Klavier und Orchester Uraufführung «Roche Commissions» 25 min

Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium Rebecca Saunders im Gespräch mit Mark Sattler CHF 120/90/60/30

Roche Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Academy


«MAN MUSS DAS SINGEN GENIESSEN»

So 05.09.

Juan Diego Flórez über sein Erfolgsrezept

Juan Diego Flórez Tenor Vincenzo Scalera Klavier Ausgewählte Lieder und Arien u. a. von Richard Strauss, Giuseppe Verdi, Vincenzo Bellini und Gioachino Rossini CHF 240/150/100/30

Juan Diego Flórez

Als gefeierter Tenor steht Juan Diego Flórez im Zenit seiner Kunst. Wer ausser ihm verfügt über eine derart souveräne und bestechend klangschöne Höhenlage? Wer könnte die Koloraturen besser perlen lassen, die Melodiephrasen delikater ausgestalten? Und wer ist auch nur annähernd so vielseitig wie er, der Mozart und den Belcanto, Verdi, französische Partien und Volksmusik mit derselben Überzeugungskraft vorträgt? Seitdem er vor 25 Jahren beim Rossini-Festival von Pesaro spektakulär debutierte, ist der gebürtige Peruaner Stammgast auf den bedeutenden Bühnen der Welt. Dabei hat er sein Repertoire behutsam erweitert. «Ich beobachte meine Stimme, kenne sie sehr genau, kontrolliere sie», erklärt der 48-Jährige sein Geheimnis. «Auf der Bühne bin ich ziemlich angstfrei. Und ich führe ein balanciertes Leben, hauptsächlich in Europa.» Da passt sein Auftritt bei Lucerne Festival mit einem bunten Strauss von Arien und Liedern gut ins Konzept. Und vielleicht wird er am Ende auch wieder die Gitarre zur Hand nehmen, um sich selbst bei einem südamerikanischen Volkslied zu begleiten.

Rezital Juan Diego Flórez 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Clariant Foundation Themensponsor 97


So 05.09. MUSIC FOR FUTURE

Familienkonzert – Die Schurken 14.30 und 16.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Die Schurken: Stefan Dünser Idee, Trompete Martin Schelling Klarinette Martin Deuring Kontrabass Goran Kovacevic Akkordeon Lilian Genn Kommissarin Flunke Theresita Colloredo Libretto, Inszenierung «Kommissarin Flunke»

Murat Üstün Musik «Kommissarin Flunke und die Schurken» Ein turbulenter Musikkrimi für Kinder 50 min Für alle ab 5 Jahren

ALLES KLAR, FRAU KOMMISSAR? Sie heissen Romero Calzone, Al Arrabiata, Mozzarella und Diavolo. Sie sind, na klar, vier handfeste Schurken. Und sie stecken in der Bredouille. Denn sie möchten ein Konzert geben, doch was sie hervorbringen, klingt einfach schauderhaft. Helfen soll Musikkommissarin Flunke von der Abteilung Superschlau. Und die hat tatsächlich schon bald eine heisse Spur. Unterstützt von den singenden, klatschenden und tanzenden Kindern aus dem Publikum, zeigt die Kommissarin den rauen Kerlen, dass es beim gemeinsamen Musizieren nicht ausreicht, bloss zu spielen, was in den Noten steht. Es geht um mehr: um gemeinsames Atmen, um Rhythmus und darum, aufeinander zu hören. Aber zuallererst müssen natürlich die Instrumente richtig gestimmt werden. Das Vorarlberger Ensemble Die Schurken, bereits zweimal mit dem «Junge Ohren»-Preis ausgezeichnet, vermittelt die Geheimnisse des musikalischen Zusammenspiels – mit Slapstick, Sprachwitz und zündenden Melodien. Ein ideenreiches Musiktheater für die ganze Familie!

CHF 20/10

Mit freundlicher Unterstützung von Geert und Lore Blanke Schlemper-Stiftung Gemeinnützige Stiftung Accentus

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«DER MUSIKBETRIEB IST So 05.09. UNFREIWILLIG KOMISCH» Mauricio Kagel Skandalös war die Uraufführung von Staatstheater vor 50 Jahren an der Hamburgischen Staatsoper: Der argentinisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel bricht auf der grossen, staatstragenden Opernbühne mit vielen Theatertraditionen und erzählt keine klare Geschichte, sondern macht das Spielen und den Theaterapparat selbst zum Thema. Der Meister des instrumentalen Theaters bringt Instrumentalist*innen, Sänger*innen und Chor in einer grossen Komposition zusammen, die in jeder Aufführung aus einer Art Szenen-Baukasten neu zusammengesetzt werden muss. Steckte in den 1970er Jahren viel Bilderstürmerei und Aufruhr im Stück, können wir Staatstheater heute als Feier der Möglichkeiten des Theaters sehen. Zum Start der Intendanz von Ina Karr am Luzerner Theater wird Regisseurin und Operndirektorin Lydia Steier mit ihrem Team und den Ensembles in einer grossen Collage all diese Möglichkeiten ausleuchten: Stadtraum und Bühnenraum werden verschwimmen, Opernfiguren in ungewohnten Zusammenhängen auftreten. Und Kagel’scher Nonsens trifft auf Geister aus dem reichen Theaterfundus.

Staatstheater 16.00 Uhr Luzerner Theater Ensembles des Luzerner Theaters Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra Stefan Schreiber Musikalische Leitung Lydia Steier Regie Sophia Schneider und Barbara Lenartz Bühne Jennifer Mosen Kostüme Mauricio Kagel Staatstheater Szenische Komposition für Sänger*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Instrumentalist*innen Schweizer Erstaufführung 120 min Koproduktion des Luzerner Theaters mit Lucerne Festival Karten ab dem 23. August ausschliesslich über das Luzerner Theater: t +41 (0)41 228 14 14 (Billettkasse wegen Theaterferien vom 14. Juni bis zum 23. August geschlossen)

Luzerner Theater

Weitere Aufführungen bis zum 19. September Infos unter luzernertheater.ch

Mit freundlicher Unterstützung der Arthur Waser Stiftung 99


Mirga Gražinytė-Tyla

So 05.09. SYMPHONY

Schumann-Zyklus 3 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mozarteumorchester Salzburg Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin Mieczysław Weinberg «Adagio» aus der Sinfonie Nr. 2 op. 30 11 min

Robert Schumann Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 Frühlingssinfonie 32 min

Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 37 min CHF 170/120/90/30

«DA WÄCHST EINE GANZ GROSSE HERAN!» Die Welt über Mirga Gražinytė-Tyla Die ersten beiden Sinfonien Robert Schumanns spiegeln die Wechselfälle seines Lebens. Wie im Rausch komponierte Schumann die Frühlingssinfonie binnen weniger Wochen zu Beginn des Jahres 1841. Er war frisch verheiratet, voller Enthusiasmus und setzte zu einem schöpferischen Höhenflug an. Vier Jahre später, als er die Zweite schuf, sah das ganz anders aus. Er klagte über Schlaflosigkeit und Schwindelanfälle, litt unter eigenartigen Angststörungen und Gehörhalluzinationen. Nur mühselig kämpfte sich Schumann mit dieser Partitur aus der Krise heraus. Im Finale, das ein Zitat aus Beethovens Liederzyklus An die ferne Geliebte als Liebesbekenntnis an seine Frau Clara einsetzt, scheint die Genesung erreicht. Oder ist das Werk doch schon ein Vorbote des finalen Zusammenbruchs, der 1854 zu seiner Einweisung in die Nervenheilanstalt führen sollte? Die litauische Maestra Mirga Gražinytė-Tyla, die bei den Sommer-Festivals von 2016 und 2017 für Sternstunden sorgte, wird mit dem Salzburger Mozarteum-Orchester Antworten geben – und in die widersprüchlichen Wunderwelten von Schumanns Musik führen.

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Patronatskonzert der Freunde Lucerne Festival


«ICH MÖCHTE, DASS MUSIK FLIEGT»

Mo 06.09. SYMPHONY

Miroslav Srnka Was gibt’s Neues? Im räsonanz – Stifterkonzert können Sie es herausfinden, denn hier steht aktuelle Orchestermusik auf dem Programm. Iris Szeghy stellt das Offertorium aus ihrem jüngst entstandenen Requiem vor: ein expressives Sopransolo auf Verse von Emily Dickinson. Beat Furrer hat den Corona-Stillstand dazu genutzt, ein teuflisch schwieriges Violinkonzert für Ilya Gringolts fertigzustellen. Eine «Zwanzig-Minuten-Eruption», resümierte die Süddeutsche Zeitung nach der Münchner Uraufführung im vergangenen Oktober. «Furrer reiht Klangteppiche aneinander, setzt dunkles Raunen gegen gehetztes Sologehäcksel, harte Kontraste treffen aufeinander, rasant virtuose Läufe kommen wie ein Hauch daher. Alles ist wirkungsvoll, mitreissend, komplex.» Miroslav Srnka schliesslich spürt in einer Reihe von Orchesterstücken, komponiert zwischen 2015 und 2020, nicht nur musikalischen Bewegungen nach, sondern auch ihren Voraussetzungen: den physischen Bewegungen der Musiker*innen. Für die erste Gesamtaufführung hat er move 2 noch einmal neugefasst.

räsonanz – Stifterkonzert 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša Dirigent Juliane Banse Sopran Ilya Gringolts Violine Iris Szeghy Offertorium für Sopran und Orchester Uraufführung 7 min

Beat Furrer Konzert für Violine und Orchester Schweizer Erstaufführung 18 min

Miroslav Srnka move 1–4 für Orchester

Jakub Hrůša

Erstaufführung des vollständigen Zyklus und Uraufführung der Neufassung von move 2 38 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium Iris Szeghy und Miroslav Srnka im Gespräch mit Mark Sattler CHF 120/90/60/30

Ernst von Siemens Musikstiftung Partner räsonanz – Stifterkonzert 101


Di 07.09. MUSIC FOR FUTURE

Debut Connaught Brass 12.15 Uhr Lukaskirche

Connaught Brass

Connaught Brass: Aaron Akugbo und Harry Plant Trompete Robyn Blair Horn Chris Brewster Posaune Aled Meredith-Barrett Tuba

«UND DER HAIFISCH, DER HAT ZÄHNE …» 2019 fand erstmals die «Philip Jones International Brass Competition» statt, die Ursula Jones, Stiftungsrätin bei Lucerne Festival, im Gedenken an ihren Mann, den Posaunisten Philip Jones, ins Leben gerufen hatte. Denn der war mit seinem 1951 gegründeten Brass Ensemble so etwas wie der Urvater aller Bläserformationen, die seither eine immer grösser werdende Fangemeinde anziehen. Zum Sieger der ersten Konkurrenz kürte die Jury unter Vorsitz von Reinhold Friedrich das britische Quintett Connaught Brass, das 2016 an der Royal Academy of Music in London zusammenkam. Für ihr Luzerner Debut-Konzert haben die fünf ein Programm erdacht, das sich am Festivalmotto «verrückt» orientiert. Denn Jan Bachs Rounds and Dances bieten eine schräge Mixtur aus Kanons und Tänzen verschiedener Länder, während Kurt Weill in der Dreigroschenoper die Brücke zum Jazz und zur Moritat schlägt. Bibers Battalia ist eine humoristische Schlachtenmusik, und Strauss’ Tanz der sieben Schleier, bei dem sich die Protagonistin Salome splitternackt entkleiden muss, galt bei der Uraufführung 1905 als Skandalstück.

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Jan Bach Rounds and Dances 22 min

Heinrich Ignaz Franz Biber Auszüge aus der Battalia D-Dur bearbeitet von William Foster 10 min

Richard Strauss Tanz der sieben Schleier aus der Oper Salome op. 54 bearbeitet von William Foster 10 min

Kurt Weill Suite aus Die Dreigroschenoper bearbeitet von Anthony DiLorenzo 22 min CHF 30

Debut im Schulhaus Am 8. September tritt Connaught Brass auch für Schulklassen auf.


«MUSIK IST EIN RIESIGES GESCHENK»

Di 07.09.

Anne-Sophie Mutter Wie nur wenige Klassikstars hat sich Anne-Sophie Mutter während der Corona-Pandemie für einen Neustart des Musiklebens eingesetzt. Dabei hat sie nicht nur an die Politik appelliert und in zahlreichen Interviews auf die katastrophale Situation insbesondere der Freelancer hingewiesen; sie hat auch als Überraschungsgast in Gottesdiensten gespielt und dort Spenden für notleidende Kolleg*innen gesammelt. «Musik ist ein Grundbedürfnis des Menschen», bringt sie ihr Engagement auf den Punkt. Wie sehr die Musik beglücken und beseligen kann, das beweist Anne-Sophie Mutter mit ihrem Klavierpartner Lambert Orkis bei diesem Rezital. Drei Violinsonaten hat sie ausgesucht, die allesamt tief zu Herzen gehen. Mozarts e-Moll-Sonate beginnt in aufgewühlter Stimmung und mündet in ein betörend entrücktes Finale. Beethovens Frühlingssonate verströmt eine ausgesprochen gelöste, lichte und freundliche Atmosphäre. Und César Francks leidenschaftliche A-Dur-Sonate, die er dem berühmten Virtuosen Eugène Ysaÿe zur Hochzeit schenkte, ist ohnehin eine Ikone im Violinrepertoire.

Rezital Anne-Sophie Mutter 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Anne-Sophie Mutter Violine Lambert Orkis Klavier Wolfgang Amadé Mozart Violinsonate e-Moll KV 304 15 min

Ludwig van Beethoven Violinsonate F-Dur op. 24 Frühlingssonate 26 min

César Franck Violinsonate A-Dur 30 min CHF 240/150/100/30

Anne-Sophie Mutter

vor Schon zert n o dem K zert: n o K s in 0min! heute 4 22 . Siehe S

Mit freundlicher Unterstützung von Apricum Circle 103


Luca Pianca

Mi 08.09. Verrückt 4 12.15 Uhr Lukaskirche Luca Pianca Theorbe «Follie e Stravaganze» Werke von Pietro Paolo Melli, Alessandro Piccinini, Giovanni Girolamo Kapsberger, Giovanni Pittoni, Charles Hurel und Robert de Visée insg. 60 min CHF 30

Schriftsteller Peter Schneider über die Follia Dieser Tanz brachte halb Europa um den Verstand: Die Follia, deren Name auf Deutsch «Tollheit» oder «Wahnsinn» bedeutet, verbreitete sich ab dem 16. Jahrhundert von der iberischen Halbinsel wie ein Lauffeuer über den Kontinent. Sie galt als so ungezügelt und wild, dass sie zeitweilig sogar verboten wurde. Dabei basiert die Follia auf einem ganz simplen Modell: Über einer prägnanten Bassformel im Dreiertakt der Sarabande steigt die Oberstimme auf und ab; parallel dazu wechseln die Harmonien unentwegt zwischen Dur und Moll. Dieses Schema avancierte im Barock zum beliebtesten Grundmuster für Variationen, die immer kleinteiliger und schneller werden, bis es einem schwindelt. Der 2018 mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnete Tessiner Lautenvirtuose Luca Pianca, ein langjähriger Mitstreiter von Nikolaus Harnoncourt und Giovanni Antonini, wird einige der schönsten «Follie» (und dazu andere verrückte «Extravaganzen») auf seiner Theorbe darbieten, deren tiefer, eherner Klang für die markante Bassstimme prädestiniert ist. Und er wird uns damit zur Raserei treiben.

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Sir Simon Rattle | Magdalena Kožená

«DAS SUCHTSTÜCK DER BAROCKEN MUSIK»


«EINE DER TIEFGRÜNDIGSTEN SINFONIEN»

Mi 08.09. SYMPHONY

Sir Simon Rattle über die Pastorale In Beethovens Pastorale murmelt der Bach, rufen Kuckuck, Wachtel und Nachtigall, zucken die Blitze und grollt der Donner. Doch schon der Komponist warnte die Ausführenden vor allzu viel Naturalismus: «Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey», forderte er ausdrücklich. Auch Simon Rattle findet die Vorstellung, «der Sturm habe irgendwie mit dem Wetter zu tun», einfach nur grässlich: «Es geht ganz klar um eine geistige Krise, um die Schrecken der Französischen Revolution oder um Beethovens Wut angesichts seiner eigenen körperlichen Gebrechen und seine Dankbarkeit gegenüber Gott, dass es ihm gelang, damit zu leben.» Eine Sinn- und Gottessuche steht auch am Anfang des Konzerts, wenn Magdalena Kožená den Liederzyklus Where Are You? ihres tschechischen Landsmanns Ondřej Adámek interpretiert, der im März 2021 erst uraufgeführt wurde. «Adámek kombiniert gern die treibende Rhythmik der Minimal Music mit experimentellen Mitteln, aber auch Volksmusik-Patterns», urteilte die Süddeutsche Zeitung. «So bleibt seine Musik in jedem Moment verständlich und zielgerichtet.»

London Symphony Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal London Symphony Orchestra Sir Simon Rattle Dirigent Magdalena Kožená Mezzosopran Ondřej Adámek Where Are You? für Mezzosopran und Orchester Schweizer Erstaufführung 34 min

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale 44 min

Magdalena Kožená | Sir Simon Rattle

CHF 290/190/130/40

vor Schon zert n o K m de ert: z n o ins K 0min! heute 4 22 . e h Sie S

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Marmen Quartet

Do 09.09. MUSIC FOR FUTURE

Debut Marmen Quartet 12.15 Uhr Lukaskirche Marmen Quartet: Johannes Marmen und Ricky Gore Violine Bryony Gibson-Cornish Viola Steffan Morris Violoncello Salvatore Sciarrino Streichquartett Nr. 7 10 min

Carlo Gesualdo Madrigal O vos omnes 4 min

György Ligeti Streichquartett Nr. 1 Métamorphoses nocturnes 23 min

«ES FÜHLT SICH VERRÜCKT AN» Bryony Gibson-Cornish zum Siegeszug des Marmen Quartet Gleich zwei wichtige Wettbewerbe konnte das Marmen Quartet 2019 gewinnen: die kanadische Banff Competition und den Concours de Bordeaux. Seither mischt das Ensemble, das 2013 am Royal College of Music in London gegründet wurde, die Quartettszene mächtig auf. Nicht nur, dass die vier meisterliche Virtuosen sind und wie aus einem Atem phrasieren. Sie lieben es, mit ihren Programmen Geschichten zu erzählen. In Luzern geht es natürlich ums Sommer-Motto «verrückt»: mit einem Madrigal von Carlo Gesualdo, dem Fürsten von Venosa und Mörder seiner untreuen Frau, der so schräge Musik komponierte, dass man sie eher im 20. Jahrhundert verorten würde. Salvatore Sciarrino hat über diesen «alten Meister» seine Oper Luci mie traditrici geschaffen – und macht ihm in seinem Siebten Streichquartett mit exzessiven Glissandi verrückte Konkurrenz. György Ligeti eckte mit seinem Quartetterstling im kommunistischen Ungarn so sehr an, dass er das Werk erst gar nicht zu Gehör bringen durfte. Und Mozart rückte die Gattung mit den sechs sogenannten «Haydn-Quartetten», deren drittes erklingt, auf ein neues Niveau. 106

Wolfgang Amadé Mozart Streichquartett Es-Dur KV 428 27 min CHF 30


«MAN DENKT, MAN SEI IM WALD»

Do 09.09. SYMPHONY

Herbert Blomstedt über Bruckners Vierte

Wiener Philharmoniker Herbert Blomstedt Dirigent Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 Romantische 68 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40

Herbert Blomstedt

Dass Bruckner unentwegt und alles zählte, hört man auch seiner Vierten Sinfonie an. Allein der Rhythmus der kurzen Rufformel, die das Horn zu Anfang intoniert, erklingt innerhalb der ersten Minute schon 16 Mal! «Aber das ist nicht wie das Wummern der Bässe in der Rockmusik, wo man über drei oder fünf Minuten nur bum, bum, bum hört», sagt Herbert Blomstedt. «Die Harmonien, die Bruckner dazu verwendet, wechseln nämlich ständig und schaffen eine Landschaft. Man fühlt sich wie ein Tourist in den Alpen, der ständig neue Perspektiven, Ausblicke und Überraschungen entdeckt. Es ist also nie langweilig, man schaut immer in andere Richtungen.» Mit den Wiener Philharmonikern, denen er eng verbunden ist, seitdem er 2011 als 83-Jähriger bei ihnen debutierte, wird Blomstedt Bruckners Romantischer noch manches Geheimnis entlocken. Er wird hörbar machen, warum diese Musik mit ihren Vogelrufen und ihren Waldesidyllen so wunderschön ist. Und wird im Finale die typisch Bruckner’schen Ingredienzien – weihevolle Streichertremoli, Choralweisen und Hörnerschall – zu einer überwältigenden Apotheose führen.

Wiener Philharmoniker 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal

Credit Suisse Hauptsponsor 107


Herbert Blomstedt

Fr 10.09. SYMPHONY

Wiener Philharmoniker 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Wiener Philharmoniker Herbert Blomstedt Dirigent Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Unvollendete 27 min

Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 45 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/220/150/40

«DER DIRIGENT IST DER ERSTE HÖRER» Herbert Blomstedt «Man muss sich selbst verändern», erklärte Herbert Blomstedt vergangenen Sommer im Festival-Podcast «Happy Hour»: Was für ein bemerkenswertes Motto für einen 93-Jährigen! Vielleicht aber liegt genau darin der Schlüssel dafür, dass er so jugendfrisch geblieben ist und eine ungebrochene Vitalität ausstrahlt. Kein Wunder, dass Blomstedt den Corona-Lockdown für Entdeckungen nutzte und gleich acht neue Partituren einstudierte. Aber auch das vermeintlich bekannte Repertoire hat er sich wieder vorgenommen: etwa Franz Schuberts aufwühlende Unvollendete, die der Komponist nach nur zwei Sätzen, wie sie allerdings vollendeter nicht sein könnten, abbrach. Mit den Wiener Philharmonikern wird Blomstedt nun seine neuesten Erkenntnisse präsentieren. Im zweiten Teil widmet er sich der Vierten Brahms, deren innige Melodien ihm «wie eine musikalische Umarmung» vorkommen, aber «ohne jede Sentimentalität». Das Passacaglia-Finale hält er für «ein ganz starkes Stück: sehr bewegend, reichhaltig und neuartig, doch schwer zu gestalten». Dass es ihm meisterhaft gelingen wird, steht ausser Frage.

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Credit Suisse Hauptsponsor


GROSSE OPER FÜR KLEINE LEUTE

Sa 11.09. MUSIC FOR FUTURE

Wenn Hans und Greta singen und tanzen, dann wollen sie natürlich, dass das Publikum mitmacht, damit es wirklich lustig wird! Dabei kann dann schon mal etwas kaputtgehen, erst recht, wenn eine unbekannte Frau mit vielen Ideen die Finger im Spiel hat. Kein Wunder also, dass die Mutter schimpft und Hans und Greta zum Beerenpflücken in den Wald schickt. Dort gibt es neben den Beeren auch Pilze, die aber gefährlich sind und ungeahnte Wirkungen haben können. Ausserdem ist da wieder diese Frau – ist sie nun lustig oder doch eher nicht? Jedenfalls liebt sie es nicht, wenn man ohne zu fragen an ihrem Häuschen knabbert und schlecht von ihr spricht. Dann kann sie richtig unangenehm werden … Aus Gretel mach Greta, aus dem Hexenbesen einen Staubsauger: Hans und Greta lehnt sich an das Grimm’sche Märchen an, spielt aber im Hier und Jetzt. Es geht um Gut und Böse und darum, was Urteile sind und was bloss Vorurteile: «Wenn ich mir nicht sicher bin, guck’ ich lieber zweimal hin!» Das junge Festspielpublikum wird in diesen bunt-witzigen Musiktheaterspass aktiv eingebunden. Ja, manche der kleinen Gäste sind sogar plötzlich Hans oder Greta.

Familienkonzert – Oper 11.00 und 14.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Taschenoper Lübeck: Marlene Metzger Greta, Sandmännchen, Taumännchen

Margrit Dürr/Dorothee Bienert Bäckerin, Mutter, Hexe

Giacomo Schmidt Hans, Vater Dirk Rave Akkordeon Cornelia Bach Violine Carl Augustin Musikalische Leitung Sascha Mink Regie Katia Diegmann Ausstattung «Hans und Greta» nach Engelbert Humperdincks Oper Hänsel und Gretel Eine Bearbeitung von Margrit Dürr und Julian Metzger 45 min

Szene aus Hans und Greta

Für alle ab 6 Jahren Eine Produktion der Taschenoper Lübeck in Kooperation mit dem Theater Lübeck

CHF 20/10 (Erwachsene/Kinder)

Mit freundlicher Unterstützung von Geert und Lore BlankenSchlemper-Stiftung Gemeinnützige Stiftung Accentus 109


Yuja Wang

Sa 11.09. SYMPHONY

Budapest Festival Orchestra 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent Yuja Wang Klavier Franz Liszt Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur S 124 21 min

Eine Faust-Sinfonie S 108 Urfassung von 1854 58 min

Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 240/150/100/30

«DAS VERSTEHT IHR ALLE NICHT, HAHA!» Hans von Bülows Text zum Hauptthema des Es-Dur-Konzerts Hypervirtuose und visionärer Komponist, Frauenheld und Franziskaner, Patriot und Weltbürger: Franz Liszt, der vielleicht erste Popstar in der Geschichte der klassischen Musik, vereint die kuriosesten Widersprüche in sich – und ist auch deshalb eine so faszinierende Gestalt. Im verrückten Sommer 2021 darf er, von dem man glaubte, er müsse wohl mit höheren Mächten im Bunde stehen, mit göttlichen oder teuflischen, auf keinen Fall fehlen. «Artiste étoile» Yuja Wang wird das gefürchtete Erste Klavierkonzert aufführen, das Liszt auf seine eigenen manuellen Fähigkeiten zuschnitt, auf seine atemberaubende Fingerfertigkeit. Und dabei wird sie zeigen, dass die pianistische «Pranke» keinesfalls nur eine Männerdomäne ist. Liszts Lust an dämonischen Klängen greifen Iván Fischer und das Budapest Festival Orchestra aber auch danach auf: mit der Faust-Sinfonie, deren dritter Satz Mephistopheles gewidmet ist, der Inkarnation des Leibhaftigen. Das Werk, das in der Urfassung erklingt, ist Liszts orchestrales Opus magnum und zeigt ihn als Pionier auf dem Feld der Tondichtung.

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«IHRE REGEL IST REGELLOSIGKEIT»

So 12.09. SYMPHONY

Franz Liszt über die «Zigeunermusik» Iván Fischer ist ein Spezialist für schräge Ideen. Das beweist er zum Festival-Kehraus mit einem Programm, das alles Gewohnte auf den Kopf stellt. Als Ausgangspunkt wählt Fischer die Musik der Roma aus Ungarn, die im 19. Jahrhundert als «Zigeunermusik» Furore machte und zahllose klassische Komponisten beeinflusste, darunter Johannes Brahms, Franz Liszt und Pablo de Sarasate. Für Iván Fischer ist sie «einer der grossen Kulturschätze Europas». Das Konzert beginnt ganz unorthodox mit Improvisationen von Jenő Lisztes, dem derzeit wohl berühmtesten Virtuosen auf dem ungarischen Hackbrett, dem Cimbalom. Bei Brahms’ Ungarischen Tänzen kreuzt dann plötzlich ein zweites «Orchester» auf der Bühne auf, eine «Zigeunerkapelle», um diese temperamentvoll-musikantischen Stücke auf seine Art darzubieten. Was ist authentisch und was bloss «nachgemacht»? Auf einen Siedepunkt aber gelangt die Stimmung, wenn das Budapest Festival Orchestra Brahms’ Vierten Ungarischen Tanz nicht nur spielt, sondern auch noch singt! Dieses hinreissend verrückte Sommer-Finale dürfen Sie sich nicht entgehen lassen!

Budapest Festival Orchestra 2 17.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent und Moderation Jenő Lisztes, Lajos Sárközi jr., László Ónodi und Rudolf Sárközi «Zigeunerkapelle»

József Lendvay Violine (Sarasate) Brahms, Liszt und die «Zigeunermusik» Jenő Lisztes Improvisation auf dem Cimbalom 3 min

Franz Liszt Ungarische Rhapsodie cis-Moll S 359 Nr. 2 10 min

Iván Fischer

Johannes Brahms Ungarische Tänze WoO 1 Nr. 1 und 6 alternierend gespielt von der «Zigeunerkapelle» und vom Orchester 15 min

Pablo de Sarasate Zigeunerweisen op. 20 10 min

Johannes Brahms Ungarischer Tanz WoO 1 Nr. 4 arrangiert für ein singendes Orchester von Iván Fischer 4 min

Johannes Brahms/ Arnold Schönberg Andante con moto und Rondo alla zingarese aus dem Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 20 min CHF 240/150/100/30

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DAS IST LUCERNE FESTIVAL

12 ESSENTIALS 24 AGENDA 34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 114 Partner 118 Freunde Lucerne Festival

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SUP− PORTERS


DANKE GRAZIE MERCI Grosse Musikerlebnisse brauchen starke Partner. Wir danken allen unseren Partnern und Förderern ganz herzlich für ihr unverzichtbares Engagement!

Kooperationspartner AMAG Audi Center Luzern — Car Partner Confiserie Sprüngli — Chocolate Partner Egon Zehnder KKL Luzern — Veranstaltungspartner Luzern Tourismus MetaDesign — Partner in Communication Radio SRF Kultur — Medienpartner Ringier AG — Medienpartner Subventionsgeber Kanton Luzern Stadt Luzern

Ein besonderer Dank gebührt auch den Freunden Lucerne Festival und all jenen Unterstützern, die nicht namentlich genannt werden möchten.

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Official Rail Carrier

Lucerne Festival ist Mitglied von


Hauptsponsoren

Themensponsor

Konzertsponsoren Artemis Group / Franke Group Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller KPMG AG Nestlé S.A. Carla Schwöbel-Braun Co-Sponsoren Andermatt Swiss Alps AG Apricum Circle B. Braun Medical AG Bucherer AG die Mobiliar Familie Goer Glencore Schindler Aufzüge AG Swiss Life Swiss Re Zuger Kantonalbank Förderstiftungen Arthur Waser Stiftung Beisheim Stiftung Bernard van Leer Stiftung Luzern

Cleven-Stiftung Credit Suisse Foundation Else v. Sick Stiftung Ernst Göhner Stiftung Ernst von Siemens Musikstiftung Fondation SUISA Fritz-Gerber-Stiftung für begabte junge Menschen Geert und Lore Blanken Schlemper-Stiftung Gemeinnützige Stiftung Accentus Hilti Foundation Josef Müller Stiftung Muri Kunststiftung NRW Landis & Gyr Stiftung Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung René und Susanne Braginsky Stiftung RHL Foundation Ruth Burkhalter-Stiftung zur Förderung junger Musiktalente Stiftung Melinda Esterházy de Galantha Zürich Stiftung Schweizerischer Jugendmusikwettbewerb Strebi-Stiftung Luzern 115


NEUES SCHAFFEN

Was für ein trockenes, ja bürokratisches Wort ist doch «Uraufführung», oft gar zum Kürzel «UA» verschrumpft! Dabei bezeichnet es eines der spektakulärsten Ereignisse im Musikleben: Eine neue, noch nie gehörte Komposition wird aus der Taufe gehoben. Niemand weiss wirklich, was ihn erwartet. Wie klingt die neue Partitur? Wie wird das Publikum reagieren? Vermag sich das Werk durchzusetzen und im Repertoire zu etablieren?

Die «Roche Commissions» ermöglichen solche Momente des Neuen, Offenen: Unterstützt von seinem langjährigen Hauptsponsor Roche vergibt Lucerne Festival alle zwei Jahre Werkaufträge an herausragende zeitgenössische Komponist*innen. Seit 2003 sind so neun neue Partituren von Sir Harrison Birtwistle, Chen Yi, Hanspeter Kyburz, George Benjamin, Toshio Hosokawa, Matthias Pintscher, Unsuk Chin, Olga Neuwirth und Peter Eötvös beim Sommer-Festival uraufgeführt worden. Seit 2013 gibt es zudem die «Roche Young Commissions»: Alternierend mit den «Roche Commissions» ergehen Werkaufträge an je zwei Nachwuchskomponist*innen. Im intensiven Austausch mit zwei jungen

Kirsten Milenko und Alex Vaughan | «Roche Young Commissions» 2021

Es lebe die Musik! Doch damit sie lebt, muss sie weiterentwickelt werden. Mit den «Roche Commissions» und den «Roche Young Commissions» vergibt Lucerne Festival deshalb Sommer für Sommer Werkaufträge an zeitgenössische Komponist*innen.


Rebecca Saunders | «Roche Commissions» 2020

Dirigent*innen und mit Wolfgang Rihm, dem Künstlerischen Leiter der Lucerne Festival Academy, erarbeiten sie neue Orchesterwerke und stellen sie der Öffentlichkeit ebenfalls im Luzerner Festspielsommer vor. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, ihre Partituren nach einem Jahr, also auf halber Strecke, mit den versierten Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra einem ersten Praxistest zu unterziehen. Preisträger*innen waren bislang Matthew Kaner, Marianna Liik, Samy Moussa, Piotr Peszat, Josep Planells Schiaffino und Lisa Streich.

aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden konnte, heben die Musiker*innen in diesem Jahr ausnahmsweise gleich drei neue Orchesterwerke aus der Taufe: Die in Berlin lebende Britin Rebecca Saunders, composerin-residence des Luzerner Musiksommers 2021, präsentiert ihr neues Klavierkonzert to an utterance. Und im Rahmen der «Roche Young Commissions» haben Kirsten Milenko und Alex Vaughan neue Orchesterwerke erarbeitet. Wir sind gespannt auf drei aufregende Premieren!

Für exemplarische Uraufführungen der neuen Werke sorgt das Lucerne Festival Contemporary Orchestra, das festivaleigene Exzellenzorchester für die Musik unserer Zeit. Weil das Sommer-Festival 2020 117


FREUNDE LUCERNE FESTIVAL Der Austausch zwischen Künstler*innen und Publikum sowie zwischen den Generationen ist uns wichtig. Deshalb unterstützen wir eines der bedeutendsten Musikfestivals der Welt. Seit mehr als 50 Jahren sind wir ein unverzichtbarer Partner von Lucerne Festival: Mit unserem persönlichen Engagement und unseren grosszügigen jährlichen Zuwendungen leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur finanziellen Absicherung und Nachhaltigkeit des Festivals. Dabei ist uns nicht nur die Förderung des Festivals von heute ein zentrales Anliegen, etwa durch die Unterstützung des Lucerne Festival Orchestra, sondern auch seine Weiterentwicklung. So unterstützen wir im

Fest in der Musikstadt Luzern und in der ganzen Schweiz verankert und zugleich international vernetzt, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Konzerterlebnis durch exklusive Künstlergespräche, Begegnungen mit Musikexpert*innen oder Probenbesuche zu vertiefen und dabei Teil einer Community von Musikbegeisterten wie auch der «Festival-Familie» zu werden. Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch junge Erwachsene für unseren Freundeskreis zu gewinnen und von ihren Impulsen zu profitieren. Deshalb gibt es die Jungen Freunde: Gemeinsam besuchen sie Konzerte zu vergünstigten Konditionen und treffen sich regelmässig, um sich über ihre Leidenschaft für die klassische Musik auszutauschen.

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Wir begeistern uns für herausragende Aufführungen im traditionellen und im zeitgenössischen Repertoire.

Rahmen der Lucerne Festival Academy und von Music for Future herausragende Nachwuchstalente und schaffen damit eine Basis für das künstlerische Wirken von morgen.

Probenbesuch beim Orchester der Lucerne Festival Alumni

Wir lieben die klassische Musik.


Probe mit Riccardo Chailly

Künstlergespräch mit Lucas Macías Navarro

Lucerne Festival dankt seinen Freundinnen und Freunden für ihre Verbundenheit und grosszügige Unterstützung. Ein besonderer Dank gebührt: Thomas Abegg Nachlass Ernest I. Ascher Bâloise Holding AG Stanley Bergman Regula Bibus-Waser Dr. Christian Casal und Katja Biella Casal Projekt Villa Serdang Oswald J. Grübel Berthold Herrmann und Dr. Mariann Grawe-Gerber André und Rosalie Hoffmann Dr. Rudolf W. Hug Dr. Klaus Jenny Katharina Marchal-Kovarbasic Dr. Urs Mühlebach Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Makoto Nakao Dr. Lutz und Christiane Peters Dr. Annemarie S. Reynolds Charlotte Scheidegger-Vonlanthen Carla Schwöbel-Braun Monique und Dr. Thomas Staehelin-Bonnard Dr. Dolf und Maria Stockhausen Alan Vickery Margrit Wullschleger-Schmidlin

Kontakt Stiftung Freunde Lucerne Festival Isabelle Köhler, Relationship Manager Hirschmattstrasse 13 | CH–6002 Luzern t +41 41 226 44 52 | i.koehler@lucernefestival.ch lucernefestival.ch/freunde 119


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DAS IST LUCERNE FESTIVAL

12 ESSENTIALS 24 AGENDA 34 SPECIALS 46 CONCERTS 112 SUPPORTERS 120 SERVICE 122 Kartenverkauf 124 Ermässigungen 125 Ihr Konzertbesuch 126 Anreise 127 Stadtplan 128 Saalplan 130 Hotels 135 Das KKL Luzern

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SERVICE


KARTENVERKAUF

Online-Kartenverkauf ab 17. Mai 2021, 12.00 Uhr Schriftlicher Kartenverkauf ab 19. Mai 2021 Telefonischer Kartenverkauf

ab 19. Mai 2021 Mo – Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr, in der Woche des Verkaufsstarts zusätzlich von 14.00 bis 17.00 Uhr Telefonzeiten während des Sommer-Festivals: Mo – So von 10.00 bis 12.00 Uhr sowie von 14.00 bis 17.00 Uhr

Karten & Informationen Lucerne Festival Verkauf & Gästeservice | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 | ticketbox@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch 122


KARTENVERKAUF

Während des Sommer-Festivals Am Lucerne Festival-Ticketschalter beim Haupteingang des KKL Luzern (Seeseite) erhalten Sie vom 10. August bis zum 12. September 2021 täglich von 14.00 Uhr bis zum abendlichen Konzertbeginn Karten für das Sommer-Festival. Bei Vormittags-, Mittags- und Late-NightVeranstaltungen im KKL Luzern sowie bei Veranstaltungen an einer Aussenspielstätte können Sie Ihre Karten (nach Verfügbarkeit) ab einer Stunde vor Konzertbeginn vor Ort kaufen. An den Aussenspielstätten ist nur Barzahlung möglich.

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Aufgrund der Personalisierung der Tickets empfehlen wir Ihnen einen frühzeitigen Kauf online über unsere Website lucernefestival.ch (bis drei Stunden vor Veranstaltungsbeginn).

Personalisierte Karten Um das behördlich vorgegebene Contact Tracing zu gewährleisten, erfassen wir beim Kauf einer Karte für alle Konzertbesucher*innen die persönlichen Daten (Vor- und Nachname, Postleitzahl, Telefonnummer und E-Mail-Adresse). Beim Kartenkauf bestätigen Sie ausdrücklich, dass es nicht erlaubt ist, gekaufte Tickets weiterzuverkaufen. Die Karten sind persönlich und nicht übertragbar. Die Inhaber*innen der Tickets müssen vor Ort anwesend sein. Beim Einlass können entsprechende Kontrollen vorgenommen werden.

Wir bitten Sie, sich vor dem Festivalstart auf unserer Website lucernefestival.ch über den Bestell- und Registrationsprozess für unsere kostenlosen Angebote zu informieren. Aufgrund der aktuellen Situation und der Vorgaben zum Contact Tracing haben wir den Bestellprozess noch nicht abschliessend festgelegt. Kartenrücknahme Bereits gekaufte Tickets können wir leider nicht zurücknehmen. Aufgrund des behördlich vorgegebenen Contact Tracings sind die Karten persönlich und nicht übertragbar. Karten, die Sie online per Print@Home erworben haben, können Sie allerdings in Ihrem Kundenkonto selbständig neu personalisieren. Karten, die Sie über das Ticketbüro von Lucerne Festival bestellt haben, können leider nicht selbständig neu personalisiert werden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall frühzeitig an Lucerne Festival. Unser Schutzkonzept Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen! Damit Sie Ihren Konzertbesuch auch in Zeiten von Corona unbesorgt geniessen können, haben wir zusammen mit dem KKL Luzern ein um­fassendes Schutzkonzept erarbeitet, das wir laufend an die aktuelle Lage anpassen und mit den zuständigen Behörden abstimmen. Alle Informationen, ergänzt um Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), finden Sie auf unserer Website unter lucernefestival.ch/schutzkonzept.

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ERMÄSSIGUNGEN

Ermässigung für Student*innen, Schüler* innen und KulturLegi-Inhaber*innen Auch für das Sommer-Festival 2021 gibt es für nicht ausverkaufte Veranstaltungen spezielle Angebote für Student*innen, Schüler*innen, Berufsschüler*innen und Mitglieder JTC bis inkl. 29 Jahren sowie KulturLegi-Inhaber*innen. Aufgrund der aktuellen Situation und der Vorgaben zum Contact Tracing haben wir den Kaufprozess aber noch nicht abschliessend festgelegt. Detaillierte Informationen zu diesen Angeboten finden Sie ab dem Festivalstart unter lucernefestival.ch/studenten. Aktion «Luege | Lose | Erläbe – gemeinsam ins Konzert» Beim Kauf einer Karte für ausgewählte Veranstaltungen erhalten Erwachsene zwei gleichwertige Freikarten, um ihre jugendliche Begleitung (Kinder, Enkel, Göttikinder …) kostenlos ins Konzert mitzunehmen. Das Angebot ist für die Preisgruppen 1, 2 und 3 gültig. Die vorab ausgewählten Veranstaltungen sind im Programmteil durch einen grünen Kreis hervorgehoben. Weitere Konzerte veröffentlichen wir rund vier Wochen nach dem Vorverkaufsstart unter lucernefestival.ch/luege-lose-erlaebe.

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WhatsApp-News für Schüler*innen und Student*innen Für welche Konzerte gibt es an der Abendkasse noch ermässigte Tickets? Was läuft für Schüler*innen und Student*innen beim Festival? Mit unserer WhatsApp-News bist du immer informiert. Wie es geht? Einfach für unsere Rufnummer +41 (0)79 385 36 53 einen Kontakt anlegen und an diesen per WhatsApp die Nachricht «Start» senden. Paket-Angebote Das «Rebecca- Saunders-Paket» können Sie ab dem Vorverkaufsstart online unter lucernefestival.ch/saunders oder mit dem Bestellschein bestellen.


IHR KONZERTBESUCH KONZERTBESUCH

Schutzkonzept Wir passen unser Schutzkonzept laufend den neuesten Entwicklungen an. Die aktuellsten Informationen, ergänzt um Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), finden Sie auf unserer Website. Türöffnung Die Türöffnung bei Veranstaltungen im Konzertsaal des KKL Luzern erfolgt 30 Minuten vor Konzertbeginn, einen Späteinlass gibt es nicht. Bei Veranstaltungen im Luzerner Saal des KKL oder an den Aussenspielstätten findet die Türöffnung ggf. erst kurz vor Vorstellungsbeginn statt. Wird ein Konzert durch Zuspätkommen verpasst, kann der Kaufpreis nicht erstattet werden. Lesen Sie Ihre Konzertprogramme bereits vor dem Konzert Bereits sieben Tage vor der jeweiligen Veranstaltung können Sie PDFs unserer Programmhefte online erwerben: In der Detailansicht der Konzerte auf unserer Website finden Sie den direkten Link zum Download-Angebot. Bild- und Tonaufnahmen Video-, Bild- oder Tonaufnahmen während der Veranstaltung im Saal, auch für den privaten Gebrauch, sind aus urheberrechtlichen Gründen untersagt. Lucerne Festival nimmt ausgewählte Vorstellungen auf Ton- und Bildträger auf. Mit dem Kauf der Konzertkarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Lucerne Festival auch Aufnahmen verwendet, auf denen allenfalls Ihre Person erkennbar sein kann.

Garderobe Im KKL Luzern ist die Nutzung der Garderobe kostenlos. Handtaschen und Rucksäcke bis zu einer Grösse von 42 x 29,7 cm (A3) dürfen mit in den Saal genommen werden. Alle grösseren Taschen und Gepäckstücke sowie andere sperrige Gegenstände müssen für einen Betrag von CHF 5 pro Stück abgegeben werden. Mäntel und Jacken dürfen aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht in den Saal genommen werden und können kostenfrei an der Garderobe abgegeben werden. Informationen für Rollstuhlfahrer*innen Im Konzertsaal des KKL Luzern stehen sechs Rollstuhlplätze mit guter Sicht auf die Bühne zu Spezialkonditionen zur Verfügung. Leider können wir nicht gewährleisten, dass einer Begleitperson ein Platz in der gleichen Preiskategorie bzw. in der Nähe zugewiesen wird. Über ebenerdige Eingänge gelangen Sie im KKL Luzern direkt in die Foyers, von wo aus Aufzüge in sämtliche Ebenen des Hauses führen. Rollstuhlgängige Toiletten befinden sich bei den Garderoben im Untergeschoss. Auch an den Aussenspielstätten sind Rollstuhlplätze verfügbar. Wenn Sie am Veranstaltungsort Hilfe benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen: Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort stehen Ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung. Allgemeine Geschäftsbedingungen Bitte beachten Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Lucerne Festival unter lucernefestival.ch/agb.

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ANREISE

Anreise mit der Bahn: Der 40%-Rabatt im SBB-Netz Mit Ihrer Konzertkarte erhalten Sie 40% Ermässigung auf Ihre Hin- und Rückfahrt nach Luzern in der 1. oder 2. Klasse (die Konzertkarte ist bei einer Kontrolle vorzuweisen). Mit dem Halbtax erhalten Sie bis zu 70% Rabatt auf den Vollpreis. Das Spezial-Billett muss vor dem Reiseantritt an einem Schweizer Bahnschalter, am Billetautomaten, beim SBB Contact Center unter 0848 44 66 88 (CHF 0.08/Min. vom Schweizer Festnetz) oder online im SBBTicketshop (sbb.ch/lucernefestival) bezogen werden. Anreise mit dem Auto Das KKL Luzern befindet sich gleich neben dem Bahnhof Luzern. Aufgrund der Verkehrs- und Parkplatzsituation während der Festivalzeiten empfehlen wir Ihnen deshalb, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Festspielbesucher*innen, die mit dem Auto anreisen, raten wir, die Parkleitsysteme zu beachten und für den Transfer von den Parkhäusern zum KKL Luzern den Bus zu benutzen. Die Parkhäuser sind im nebenstehenden Lageplan verzeichnet; weitere Informationen erhalten Sie unter parking-luzern.ch.

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Park & Ride An diversen Bahnhöfen ausserhalb der Stadt Luzern besteht ein Park & Ride-Angebot für die Anreise per Bahn nach Luzern. Weil sie über genügend Parkplätze verfügen, sind folgende Bahnhöfe besonders geeignet: Sursee, Rotkreuz, Zug, Wolhusen, Arth-Goldau und Sarnen.

Sie wollen mehr über Luzern und Umgebung erfahren? Sie suchen eine Unterkunft? Allgemeine Informationen Tourist Information Luzern Zentralstrasse 5 | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 227 17 27 luzern@luzern.com | luzern.com Unterkunft Luzern Tourismus hilft Ihnen bei der Suche nach einer Unterkunft. Zentrale Reservierung: t +41 (0)41 227 17 27 | luzern@luzern.com


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Veranstaltungsorte KKL KKL Luzern, Europaplatz 1, Luzern E Europaplatz HL Hochschule Luzern – Musik, Arsenalstr. 28, Kriens (Bus Nr. 14 ab Bahnhof) I Inseli, Inseliquai, Luzern JK Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11a, Luzern LK Lukaskirche, Morgartenstrasse 16, Luzern LT Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, Luzern M Maskenliebhabersaal, Süesswinkel 7, Luzern MK Matthäuskirche, Hertensteinstrasse 30, Luzern S Südpol, Arsenalstrasse 28, Kriens (Bus Nr. 14 ab Bahnhof)

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SAALPLAN

4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 2. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

2. Balkon 1. Balkon

Parkett

Bühne Orgelempore Parkettgalerie links

Parkettgalerie rechts

Kategorien 1

2

3

4

Dieser Saalplan zeigt die Verteilung der vier Preiskategorien im KKL-Konzertsaal. Das Platzangebot kann aufgrund der aktuellen Situation eingeschränkt sein und die Sitzeinteilung erfolgt unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Lucerne Festival behält sich vor, einzelne Sektoren erst zu einem späteren Zeitpunkt für den Verkauf freizugeben. Verfügbarkeit von Sektoren und Sitzplätzen nach tagesaktuellem Stand unter lucernefestival.ch. Änderungen vorbehalten. 128



HOTELS Hotels klassiert nach hotelleriesuisse (H) / GastroSuisse (G) Ä(Superior) Renaissance Lucerne Hotel G 041 226 87 87 info@renaissancelucerne.com The Hotel Lucerne, Autograph Collection G 041 226 86 86 info@the-hotel.ch Bürgenstock Hotels, Bürgenstock H 041 612 60 00 information@ burgenstockresort.com Park Hotel, Vitznau H 041 399 60 60 info@parkhotel-vitznau.ch The Chedi Andermatt, Andermatt H 041 888 74 88 info@chediandermatt.com Villa Honegg, Bürgenstock H 041 618 32 00 info@villa-honegg.ch

Central Luzern H 041 210 50 60 info@hotel-central-luzern.com De la Paix H 041 418 80 00 info@de-la-paix.ch Des Alpes H 041 417 20 60 info@desalpes-luzern.ch Drei Könige H 041 248 04 80 hotel@drei-koenige.ch ibis Styles Luzern City H 041 418 48 48 H8549@accor.com Thorenberg G 041 250 52 00 info@thorenberg.ch Arcade, Sins H 041 789 78 78 info@hotel-arcade.ch Holiday Inn Express, Luzern-Kriens H 041 545 69 00 info@hiex-luzern.ch Holiday Inn Express Luzern-Neuenkirch H 041 288 28 28 info@expressluzern.com Lux, Emmenbrücke H 041 289 40 50 office@hotel-lux.ch Taverne 1879, Bürgenstock H 041 612 60 00 information@ burgenstockresort.com (Superior)

Ö Grand Hotel National H 041 419 09 09 Schweizerhof H 041 410 04 10 Waldhotel Healthy Living Bürgenstock H 041 612 60 00

info@grandhotel-national.com info@schweizerhof-luzern.ch information@ burgenstockresort.com

Stern Luzern ibis Luzern Kriens Ó

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041 227 50 60 info@sternluzern.ch 041 349 49 49 h2982@accor.com

Chärnsmatt, Rothenburg

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041 280 34 34 info@chaernsmatt.ch

À(Superior)

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Art Deco Hotel Montana H 041 419 00 00 info@hotel-montana.ch Hotel Astoria G 041 226 88 88 info@astoria-luzern.ch Hermitage Seehotel H 041 375 81 81 welcome@hermitage-luzern.ch Kreuz, Sachseln H 041 660 53 00 info@kreuz-sachseln.net Palace Hotel, Bürgenstock H 041 612 60 00 information@ burgenstockresort.com Sonnmatt Luzern H 041 375 32 32 info@sonnmatt.ch Radisson Blu Hotel Luzern H 041 369 90 00 info.lucerne@radissonblu.com

Ibis Budget Luzern City Swiss Lodge

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041 367 80 00 H6782@accor.com

Balm, Meggen BnB Haus im Löchli Hammer, Eigenthal Jugendherberge Luzern Pickwick Sonnenberg, Kriens The Bed + Breakfast Gasthaus Kreuz, Meggen Swiss-Chalet B&B, Merlischachen

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041 377 11 35 info@balm.ch 041 250 90 73 bnb_loechli@bluewin.ch 041 497 52 05 info@hotel-hammer.ch 041 420 88 00 luzern@youthhostel.ch 041 410 59 27 welcome@hotelpickwick.ch 041 320 66 44 info@hotelsonnenberg.ch 041 310 15 14 info@theBandB.ch 041 377 11 14 info@kreuz-meggen.ch

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041 854 54 54 info@swiss-chalet.ch

Õ Ameron Hotel Flora H 041 227 66 66 flora@flora-hotel.com Cascada Boutique Hotel H 041 226 80 88 info@cascada.ch Château Gütsch H 041 289 14 14 info@chateau-guetsch.ch Continental-Park H 041 228 90 50 hotel@continental.ch Des Balances H 041 418 28 28 info@balances.ch Grand Hotel Europe H 041 370 00 11 info@europe-luzern.ch Hofgarten H 041 410 88 88 hotel@hofgarten.ch Monopol H 041 226 43 43 mail@monopolluzern.ch Rebstock H 041 417 18 19 hotel@rebstock-luzern.ch Wilden Mann H 041 210 16 66 mail@wilden-mann.ch Hotel Sempachersee, Nottwil H 041 939 23 23 info@hotelsempachersee.ch Parkhotel, Zug H/G 041 727 48 48 info@parkhotel.ch Schloss-Hotel, Merlischachen H 041 854 54 54 info@swiss-chalet.ch Seehotel Sternen, Horw H 041 348 24 82 info@seehotel-sternen.ch Winkelried, Stansstad H 041 618 23 23 hotel@winkelried.ch Ã(Superior) Waldstätterhof H 041 227 12 71 info@hotel-waldstaetterhof.ch Hotel Pilatus-Kulm H 041 329 12 12 hotels@pilatus.ch Jugendstilhotel Paxmontana G 041 666 24 00 info@paxmontana.ch Seerausch Hotel, Beckenried H/G 041 501 01 31 info@seerausch.ch Zugertor, Zug H 041 729 38 38 info@zugertor.ch Ô Altstadt Hotel Krone Ambassador Anker Bellevue Boutique Hotel Weisses Kreuz

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041 419 44 00 info@krone-luzern.ch 041 418 81 00 hotel@ambassador.ch 041 220 88 00 anker@remimag.ch 041 371 27 27 info@bellevue-luzern.ch

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041 418 82 20 contact@altstadthotelluzern.ch

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041 755 00 03 041 410 43 47 041 410 16 81 041 210 43 09 041 240 51 41 041 311 29 29 041 410 31 93

mail@anstatthotel.ch info@appartements-luzern.ch info@beausejourlucerne.ch info@bettstatt.ch info@guesthouse-daniela.ch info@hitrental.com

079 663 89 20 041 418 47 47 041 375 85 80 041 249 39 29 041 419 46 46 041 410 24 74 041 329 12 12 041 340 35 40

mail@lucernebusinessapartments.ch info@luzernerhof.ch gastronomie@richemont.swiss romerohaus@igarbeit.ch info@hotel-royal-luzern.ch info@thetouristhotel.ch hotels@pilatus.ch info@schwendelberg.com

Tourist Information Luzern Zentralstrasse 5, im Bahnhof | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 227 17 27 luzern@luzern.com | luzern.com


Pilatusstrasse 15, CH-6002 Luzern, Tel. +41 41 226 87 87, www.renaissance-luzern.ch

Design Jean Nouvel

Sempacherstrasse 14, CH-6002 Luzern, Tel. +41 41 226 86 86, www.the-hotel.ch

VERLÄNGERTE ÖFFNUNGSZEITEN während dem Lucerne Sommer-Festival

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WILLKOMMEN IM LUCIDE Küchenchefin Michèle Meier, GaultMillau Köchin des Jahres 2021, und Gastgeber Christian Gujan freuen sich zusammen mit Ihrem Team, Sie im Lokal (ausgezeichnet mit 16 GaultMillau Punkten) mit dem atemberaubenden Ausblick zu begrüssen. Information & Reservation lucide-luzern.ch lucide@kkl-luzern.ch +41 41 226 71 10


DEM KLANG TÜR UND TOR GEÖFFNET: DAS KKL LUZERN Einer der am besten klingenden Orte der Welt: Im Konzertsaal des KKL Luzern, geschaffen von Jean Nouvel und für seine phänomenale Akustik ebenso gerühmt wie für seine exquisite Architektur, finden die meisten Konzerte von Lucerne Festival statt. Schon im 19. Jahrhundert hatten kluge Köpfe mit Gefühl und Sinn für Geometrie ausgetüftelt, worauf es ankommt: Am besten klingt es, wenn der Saal die Form einer Schuhschachtel hat. Daran hielten sich Jean Nouvel und der amerikanische Akustiker Russell Johnson. Und noch mehr: Ihnen war von Anfang an klar, dass ein moderner Konzertsaal akustisch variabel sein muss, verlangen doch Bach und Bruckner unterschiedliche Klangbilder. Der akustische Baldachin über der Bühne – das Canopy –, die fünfzig drehbaren, bis zu acht Tonnen schweren Echokammertore, die Gipsreliefs und alle verwendeten Materialien erfüllen höchste akustische Anspruche. Mithilfe von Schleusen, die jegliches Geräusch schlucken, und einem Belüftungs-

system, das weit unter der Hörgrenze arbeitet, hat Russell Johnson eine weitere Grundlage jeder guten Akustik geschaffen: jene absolute Stille, in der sich die Klänge in ihrer gesamten Dynamik entfalten können – vom leisesten Pianissimo bis hin zum gewaltigsten Fortissimo. Dieses Qualitätsbewusstsein setzt sich in der Kulinarik fort: Mit einzigartigen MenüKompositionen komplettieren das Restaurant Lucide (16 GaultMillau-Punkte), das Le Piaf und die Seebar das Gesamterlebnis im KKL Luzern. KKL Luzern Europlatz 1 | CH–6005 Luzern t +41 (0)41 226 70 70 info@kkl-luzern.ch | kkl-luzern.ch 135


FESTIVAL-CITY LuZERN Die Festival-City Luzern begeistert rund ums Jahr: Klassik, Blues, Rock, Comics und packende Sportevents. Zaubersee Festival 10-jähriges Jubiläum 25. – 30. Mai 2021 www.zaubersee.ch LUCERNE REGATTA 21. – 23. Mai 2021 www.lucerneregatta.com Spitzen Leichtathletik Luzern 29. – 30. Juni 2021 www.spitzenleichtathletik.ch

Lucerne Festival | Sommer 10. August – 12. September 2021 www.lucernefestival.ch

Lucerne Blues Festival 6. – 14. November 2021 www.bluesfestival.ch

World Band Festival Luzern 25. September – 03. Oktober 2021 www.worldbandfestival.ch

Lucerne Festival | Herbst 19. – 21. November 2021 www.lucernefestival.ch

SwissCityMarathon – Lucerne 31. Oktober 2021 www.swisscitymarathon.ch

Lilu Lichtfestival Luzern 6. – 16. Januar 2022 www.lichtfestivalluzern.ch

BLUE BALLS FESTIVAL 23. – 31. Juli 2021 www.blueballs.ch

Luzern Luzern Tourismus Tourismus -Tourist – Tourist Information Information | Zentralstrasse | Zentralstrasse 5 | CH-6002 5 | CH-6002 Luzern Luzern Tel. +41 Tel. (0)41 +41 (0)41 227 17 2271717| luzern@luzern.com 17 | luzern@luzern.com | www.luzern.com | www.luzern.com



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Ben Sledsens, De Bloemenplukster, 2016, Öl, Kreide und Acryl auf Leinwand, 200 × 185 cm, Tim Van Laere Gallery, Antwerpen


BILDNACHWEISE

S. 1: Daniel Auf der Mauer/Lucerne Festival – S. 4 und 23: Stefan Deuber/Lucerne Festival – S. 6, 42, 51, 58, 60, 61, 64, 79, 82, 89, 92, 105 und 151: Priska Ketterer/Lucerne Festival – S. 8 und 48: Evgeny Razumny – S. 15, 59, 67, 72, 101 und 107: Peter Fischli/Lucerne Festival – S. 17, 43 und 49: Patrick Hürlimann/Lucerne Festival – S. 19: Norbert Kniat/DG – S. 21 und 94: Astrid Ackermann – S. 38 Schumann-Haus, Zwickau – S. 39: Wien Museum – S. 40: Staatliche Museen zu Berlin - S. 41: Google Art Project - S. 43 und 56: patriciakopatchinskaja.com – S. 49: Anna-Tia Buss – S. 50: Ueli Steingruber – S. 52: Peter von Felbert – S. 53: Jérémie Mazenq – S. 54: Robbie Lawrence – S. 55: Lukas Jahn – S. 57: Georg Anderhub/Lucerne Festival – S. 62, 69, 85, 91, 95, 106 und 111: Marco Borggreve – S. 63: Bernard Bayle – S. 65: berlinerbarocksolisten.de – S. 66: Astrid Karger – S. 68: Simon Fowler/Decca Classics – S. 70: Felix Broede/Sony Classical – S. 71: Alex Coman – S. 73: Martin Wieldraaijer/Stephan Maria Glöckner – S. 74: Alberto Venzago – S. 75: Kaupo Kickas – S. 76: Kirk Edwards – S. 77: Monika Rittershaus – S. 78: Paolo Manzionna – S. 80 und 110: Julia Wesely – S. 81: Dimitri Djuric – S. 83: Alexander Shapunov – S. 84, 118 und 119: Manuela Jans/Lucerne Festival – S. 86: Uwe Arens – S. 87: JF Mousseau – S. 88: James Mollison – S. 90: Michael Papendieck – S. 92: Oscar Ortega – S. 93: estado.com.br – S. 96: Eric Richmond – S. 97: Gregor Hohenberg/Sony Classical – S. 98: Gerhard Klocker – S. 99: Ingo Höhn – S. 100: Ben Ealovega – S. 102: Les Brewster – S. 103: Harald Hoffmann/DG – S. 104: Giorgio Marafioti – S. 108: Martin U.K. Lengemann – S. 109: taschenoper-luebeck.de – S. 116: Nik Hunger – S. 117: EvS Musikstiftung

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DAS FESTIVAL-TEAM

GESAMTLEITUNG

KAUFMÄNNISCHER BEREICH

Michael Haefliger*, Intendant Alexandra Lankes

Danièle Gross*, Kaufmännische Leitung

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nina Steinhart, Leitung Katharina Schillen Sponsoring & Freunde Marianna Rossi, Leitung Claudia Cavallari | Cynthia Coletto | Luca Gnos | Hana Javorska | Isabelle Köhler | Katharina Stadlin

KÜNSTLERISCHER BEREICH

Finanzen & Personal Marcel Kaufmann | Stephanie Murray-Robertson Marketing & Digitale Entwicklung Bettina Jaggi, Leitung Jovana Bozic | Mariagrazia Panzarella | Jason Planzer | Jacqueline Saner | Gisela Sigrist Verkauf & Gästeservice Dominik Wirth, Leitung Claudia Cavallari | Hana Javorska | Brigitte Keller | Regina Meyer | Deborah Staub * Mitglied der Geschäftsleitung

Christiane Weber*, Leitung Künstlerisches Büro Katharina Christen | Silvia Rösselet | Susanne Stähr, Dramaturgie | Monika Widler Lucerne Festival Contemporary Felix Heri, Leitung Lea Arnet | Mark Sattler, Dramaturgie Redaktion Susanne Stähr, Leitung Denise Fankhauser | Malte Lohmann

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IMPRESSUM

Lucerne Festival Hirschmattstrasse 13 | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 00 | f +41 (0)41 226 44 60 info@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch Verkauf & Gästeservice Lucerne Festival | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 ticketbox@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch Herausgeber Stiftung Lucerne Festival Intendant Michael Haefliger Redaktion und Texte Susanne Stähr, Malte Lohmann Konzept Corporate Design MetaDesign Zürich Satz und Realisation Denise Fankhauser Inserate Patricia Thérisod, Mariagrazia Panzarella Druck Engelberger Druck AG, Stans Dieses Programm wurde im Mai 2021 publiziert. Änderungen vorbehalten. Alle abgedruckten Preise ohne Gewähr. Folgen Sie Lucerne Festival auf

Diese Drucksache ist nachhaltig und klimaneutral produziert nach den Richtlinien von FSC und ClimatePartner.

Printed in Switzerland | © 2021 by Lucerne Festival 144


The Fontenay ist ein Abbild des modernen Hamburg – eine Hommage an die Hansestadt. Direkt an der Außenalster und in feinster Innenstadtlage finden Sie im The Fontenay die perfekte Balance aus Naturverbundenheit und Urbanität – ein City Resort im Herzen der Stadt. Die faszinierende Architektur des The Fontenay nimmt die umgebende Parklandschaft und die Wasserlinie der Alster wunderbar auf. Lakeside Luxury in schönster Form. Und für alle Kulturbegeisterten: Zur Elbphilharmonie, der Hamburgischen Staatsoper und zahlreichen Museen und Galerien ist es nicht weit.

Fontenay 10 | D-20354 Hamburg Tel: +49 (0)40 605 6 605-0 | info@thefontenay.com | www.thefontenay.com


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