MINDGRAM

mindgram #

Wie Instagram unsere mentale Gesundheit beeinflusst

Bist du süchtig?

Psycholog*innen klären auf!

Generation mentally diseased?

Depressionen, FOMO, Anxiety oder Schlafstörungen: Alles können Folgen einer übermässigen Instagram-Nutzung sein.

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Online-Magazin zu Instagram & Mental Health Melanie Häfliger, Luanda Daka G4k Maturaarbeit, Kantonsschule Baden Frau Barbara Schibli 24.11.2020

Impressum Melanie Häfliger, melanie.haefliger@students.ksba.ch Luanda Daka, luanda.daka@students.ksba.ch

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Liebe Leser*innen Hattet ihr auch schon mal das Gefühl, dass eure Instagram-Nutzung einen grossen Teil eurer Freizeit in Anspruch nimmt? Wusstet ihr immer am Ende des Tages, ohne natürlich bei der Bildschirmzeit zu spicken, wie viel ihr etwa online wart oder verliert ihr auch oftmals den Überblick?

Falls ja, dann seid ihr nicht allein. Genau diese Entwicklung hat uns animiert, dieses Magazin für unsere Generation zu kreieren. Wir haben den Eindruck, dass das Leben mancher mittlerweile häufiger online als offline stattfindet. Deshalb finden wir es wichtig, eine nicht mehr wegzudenkende Social Media Plattform wie Instagram genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das Bewusstsein für die Mentale Gesundheit wächst bei uns jungen Erwachsenen stetig. In diesem Online-Magazin zeigen wir euch den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Instagram und der Mentalen Gesundheit. Unser Ziel ist es, euch die Frage, wie stark und in welchem Sinne Instagram die Mentale Gesundheit beeinflusst, zu beantworten.

Wir hoffen, ihr könnt unserem Magazin einen Like hinterlassen, einige interessante Infos abspeichern und in eurer Community teilen.

Viel Spass beim Lesen!

Meli & Lu

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In h a lt # Fa c ts 6

M e n t a le r E in fl u s s

G ra fi k ru n d u m d ie In s ta g ra m -N u tz u n g in Ve rb in d u n g z u r m e n ta le n G e s u n d h e it

# C o m m u n ity 8

W as d e n kst d u ?

R e s u lta te d e r s e lb s te rs te lle n U m fra g e

S t o r ie s 10 RR eefl eaxllife io n e n d e s U m fe ld s

# M e n ta l H e a lth 20

D o p a m in

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1 0 F ra g e n

30

W a s is t D o p a m in u n d w e lc h e n Z u s a m m e n h a n g g ib t e s z u r In s ta g ra m -N u tz u n g ?

D ie P s y c h o lo g in F ra n z is k a K o le tz k i-L a u te r b e a n tw o r te t u n s z e h n F ra g e n

V e r h a lt e n s s u c h t In s t a g r a m ?

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G e n e ra t io n m e n ta lly d is e a sed ?

W ie o p tim ie r te S e lb s td a rs te llu n g d a s S e lb s tb ild v e rz e rre n k a n n

D e r P s y c h o lo g e R e n a n to P o e s p o d ih a rd jo k lä r t a u f!

D e p re s s io n e n , F O M O , A n x ie ty o d e r S c h la fs tö ru n g e n : A lle s k ö n n e n F o lg e n v o n e in e r ü b e rm ä s s ig e n In s ta g ra m -N u tz u n g s e in .

S e lfl o v e o r S e lfh a t e ?

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36

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G e fa h re n

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It ‘s ju s t a M e m e !

Vo n S e x -S e lls b is H a s s n a c h ric h te n

D e r E in fl u s s v o n M e m e s e rk lä r t

# L ife s ty le 58

K a u fs u c h t

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V o m S e lb s t e x p e r im e n t z u m S p ie g e l-B e s t s e lle r

F ö rd e r t d e r n e u e In s ta g ra m -S h o p e in e K a u fs u c h t?

In te r v ie w m it N e n a S c h in k , A u to rin d e s B u c h e s U N F O L LO W !

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A r t ifi c ia l In fl u e n c e r

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Q & A m it @ a n t ifl ir t in g 2

76

S e it n e u s t e m s lid e t d ie L ie b e in d as Leb en

N e u e B la c k M irro r F o lg e ? N e in , d ie re v o lu tio n ie r te Z u k u n ft v o n In s ta g ra m -M a rk e tin g

W ie K im u n d C a ro s ic h a u f In s ta g ra m g e g e n s e x u e lle B e lä s tig u n g e in s e tz e n

W ie In s ta g ra m z u m n e u e n T in d e r m u tie r t

# S ta n d a rd 80

In s p o g r a m

88

B in ic h s ü c h t ig ?

91 94 96

Q u e lle n v e r z e ic h n is

P u re In s p ira tio n fü r d e in e n In s ta F e e d

D Ie P s y c h o lo g in D e n is e G e rm a n n v o m B Z B p lu s b ie te t H ilfe

A b b ild u n g s v e r z e ic h n is N achw o rt

W a s n e h m e n w ir a u s d ie s e m P ro je k t m it?

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Welche Bereiche beeinfl

NEGATIV

Die Studie #StatusOfMind der britischen Royal Society f

Anxiety Depressionen Einsamkeit Schlaf Selbstbild Mobbing FOMO

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flusst Instagram wie stark?

Fa c ts

for Public Health (RSPH) hat folgende Resultate ergeben:

Selbstdarstellung Selbstidentität Reale Freundschaften Gemeinschaftsbildend

POSITIV

Bewusstsein Zugänglichkeit Emotionale Unterstützung

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?

WAS DENKST

DU

Antworten aus der Umfrage Instagram & Mental Health im Oktober 2020

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!

C o m m u n ity

„Ich mag die Gelegenheit, mich selbst darzustellen

und einen Ort für meine Fotografie zu haben.“ „Ich vergleiche mich ständig mit makellosen Idealen, was mich

extrem traurig macht und mir ein schlechtes Körpergefühl gibt.“ „Unzufriedenheit nach der Nutzung ist häufig gross.“ „Ich bin unzufrieden mit meinem Aussehen, deshalb

kann ich mich nicht auf Instagram präsentieren.“ „Man braucht es um auf dem Laufenden zu sein, was schade ist.“ „Instagram ist für mich sehr positiv,

da ich darauf gut Werbung machen kann.“

„Man wird auf verschiedene Arten in seiner Denkweise manipuliert.“ „Würde ich mein Profil löschen, dann würde ich

mich von der heutigen Jugend abschotten.“

„Die „Super-Bodys“ der Influencer ziehen mich runter.“

„Ich benötige die App hauptsächlich für Sportposts oder schöne Frauen.“ „Wenn ich nicht gesehen habe, was

andere Posten, kann ich nicht schlafen

gehen, da ich ja etwas verpassen könnte.“ „Ob bewusst oder nicht, man vergleicht sich ständig mit anderen.“ „Instagram hat mir viel geholfen in Bezug auf

Selbstsicherheit, Disziplin, Motivation und Selbstakzeptanz.“ 9

What ist your reallife S tory?

REMINDER:

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C o m m u n ity Wie unsere Umfrage bereits ergeben hat, beschäftigt die Nutzung von Instagram viele junge Erwachsene. Einige mehr, andere weniger.

Wir wollten es genauer wissen! Folgende Fragen haben wir unseren Freunden gestellt und äusserst ehrliche Antworten erhalten.

Wie beeinflusst Instagram dein Leben?

WofĂźr nutzt du Instagram?

Tut Instagram deiner mentalen Gesundheit gut?

Welches Ereigniss, welches du auf Instagram hattest, bleibt dir heute noch in Erinnerung?

<3 . l e e f y e h t ow h s d n e i r f r u Ask yo

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@Anonym Ich wär doch gern so schön wie auf meinen Fotos...

On-Off Beziehung

Vor noch nicht zu langer Zeit war Instagram für mich eine App, um Bestätigung zu erhalten.

Wenn ich ein neues Bild gepostet hatte, sass ich stundenlang vor dem Handy, bloss um zu schauen wie viele Likes es bekommt und noch wichtiger, wer es liket. Wenn die Anzahl der Likes nicht so ausfiel wie erwünscht, wurde meine Selbstwahrnehmung automatisch negativ. Ich habe mir dann eingeredet, dass ich auf dem Bild unvorteilhaft oder dick aussehe. Ich habe einfach gemerkt, wie es mich mental stark runterzog. Es ging sogar mal so weit, dass ich ein Bild postete, welches mir wirklich gefiel und auch bei meinen Followern gut ankam, und am nächsten Tag ein Treffen mit Freunden absagen wollte. Dies bloss weil ich das Gefühl hatte, in Echt nicht so toll auszusehen wie auf dem veröffentlichten Bild. Solche Gedanken waren damals wirklich schlimm und belastend.

Rückblickend kann ich sagen, dass Instagram auf jeden Fall einen grossen Einfluss auf mich und mein Leben hatte. Deshalb führe ich nun auch schon seit einiger Zeit eine On-Off-Beziehung mit Instagram. Ich lösche es immer wieder, doch jedes Mal wenn ich die Bestätigung wieder brauche, lade ich es mir erneut runter. Ich versuche mir diese Verhalten abzugewöhnen, da ich merke, dass es mir in der Zeit ohne die App besser geht. Aber ganz ohne Instagram könnte ich wahrscheinlich nicht leben. Ich habe es oft versucht, aber man schottet sich gefühlt von der gesamten Welt ab, weil halt fast jeder ein Profil hat. Deshalb bleibt es bis jetzt bei diesem On-Off. Aber selbst diese Veränderung hat mir sehr geholfen. Ich mache mir inzwischen weniger Gedanken was ich poste, wie ich mich präsentiere und wie die Beiträge auf andere wirken könnten.

Der Druck, sich auf dem Dating-Markt zu präsentieren Meiner Meinung nach ist Insta in letzter Zeit immer mehr zu einer Dating-App geworden. Man versucht sich von der Besten Seite zu zeigen, um anderen zu gefallen. In Real Life sieht man jedoch nicht immer super toll aus, das ist ganz normal.

Auf Instagram ist das leider zu wenig ersichtlich.

Deshalb fände ich es auch schön, wenn Instagram eher zu einem inspirierenden Ort wird, wo man beispielsweise die eigenen Hobbys postet.

Das versuche ich auch umzusetzen, denn so wie ich Instagram in Vergangenheit genutzt habe und manchmal leider immer noch nutze, tut es meiner mentalen Gesundheit einfach nicht gut.

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C o m m u n ity

,,Man liked, um zu liken und folgt, um angefragt zu werden“ - Jérémie Belanglosigkeit Ich nutze Instagramm hauptsächlich zur Ablenkung im Alltag. Sei es nun, um nachzuschauen was ein Künstler, den ich mag, oder ein Freund gerade so treibt. Gebracht hat es mir meistens wenig, klar gab es hin und wieder interessante Accounts mit inspirierenden Fotos und Ideen, doch schlussendlich war es trotzdem einfach nur eine einfache und stumpfe Form des Entertainments.

Doch mir wurde bewusst, dass mir Instagram mental mehr schadete als nützte. Genau deshalb hatte ich es eine Zeit lang nicht mehr. Ich habe gemerkt, wie leer meine Erfahrungen damit wurden. Man liked, um zu liken und folgt, um angefragt zu werden. Wieso überhaupt vergisst man ganz. Aber so funktioniert diese App nun mal.

Mit der Zeit fiel mir auf, wie belanglos das alles war. Und doch ist das System genau so gebaut, um einen möglichst lange auf der App zu behalten. So merkte ich immer häufiger, wie ich automatisch die App öffnete, ohne wirklich aktiv darüber nachzudenken. Und ich glaube nicht, dass eine solche Beziehung zu einer Plattform gesund sein kann. digitale Komfortzone Ich habe weder positive noch negative Erfahrungen während meiner aktiven Instagram-Phase gesammelte. Aber genau das ist doch der Punkt: Auf Instagram passiert genau nichts. Solche Apps sind dazu da, um uns abzulenken und Komfort zu bringen. Es ist etwas bekanntes und etwas was uns beschäftigt, ohne uns wirklich herauszufordern.

Und durch die Algorithmen und dem Folgen der Pages, die wir mögen, riskieren wir auch nichts.

Es ist ein sicherer Raum, auf den man jederzeit ohne Risiko zurückgreifen kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Eine bessere Alternative zu Instagram? Da empfehle ich Reddit! Ich präferiere es aus einem ganz einfachen Grund: Man abonniert Themen, und nicht individuelle Personen. Somit ist das Thema im Vordergrund und man kann sich mit Nutzern austauschen, welche ähnlich denken. Auf Instagram beispielsweise geht es nicht darum, was du postest, sondern wer es postet. Solch oberflächliche Nutzer sind mir auf Reddit nicht aufgefallen.

Dort ist das Prinzip gerade umgekehrt, und das mag ich besonders daran.

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,,Mein Insta-Profil zu löschen, war die beste Entscheidung meines Lebens“ - Diellza Instagram als Hobby Instagram war für mich früher wie ein Hobby, mit meinem besten Freund habe ich immer Shootings geplant. Passende Locations und gute Pose waren wichtig, um meinen Account frisch und kreativ zu behalten. Das Ziel war immer, das zuletzt veröffentlichte Bild zu toppen. Egal wie wow das alte war, das neue musste noch besser werden. Damals habe ich mich sogar darauf geachtet, um welche Uhrzeit ich das neue Bild posten soll, damit es am besten ankommt. Ich war sehr fokussiert darauf, wöchentlich neuen Content zu posten. So blieben die Follower aktiv und man bekam mehr Likes. Einerseits hat es viel Spass gemacht, ich habe mich toll ausgelebt und schöne Bilder gemacht. Ich wurde von Beauty-Accounts repostet, Fotografen schrieben mich an und ich habe Modelaufträge erhalten. Die Likes und Aufmerksamkeit geniesst man schon.

Anderseits nervte es auch, so süchtig nach der App zu sein. Die Selbstdarstellung stand immer im Fokus. Zudem wurden Fake-Profile erstellt, welche in meinem Namen anderen Personen geschrieben haben. Ich hatte da oftmals Angst, dass dies schlimme Konsequenzen für mich haben könnte. Da ich einen öffentlichen Account hatte, war dieses mit allen Bildern auf Google zu finden.

Dies wollte ich für mein zukünftiges Berufsleben nicht. Daraufhin habe ich mich an beiden Plattformen gewandt, mit der Bitte, die Bilder zu entfernen. Nach einem langen Hin und Her haben sie dies auch getan.

Instagram kaum vermisst Nach einer Zeit (gerade auch als ich meinen Freund kennenlernte) liess die Lust, aktiv auf Instagram zu sein, nach. Ich setzte meine Prioritäten anders und ich bemerkte, dass ich das Ganze

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gar nicht mehr brauchte. Ich habe mein Profil einfach gelöscht und muss sagen, es war die beste Entscheidung meines Lebens! Eine grosse Last ist von meinen Schultern gefallen. Der ständige Vergleich mit anderen nahm endlich ein Ende und es war nicht mehr wichtig, sich zu präsentieren und zu zeigen wer man ist. Man ist einfach, lebt sein Leben und lässt den Druck, von jedem gekannt und geliebt zu werden, fallen.

Klar fühlte sich die Bestätigung während meiner aktiven Instagram Nutzung gut an, aber es war halt nie mein Ziel ein Model zu werden. Studium und Karriere sind in meinem Visier. Würde ich heute nochmals ein Profil erstellen, wäre dieses mit Sicherheit privat.

„Instagram ist perfekt zum Neworken.“ -Dominik

C o m m u n ity

Guten Morgen Instagram Wenn mir langweilig ist, öffne ich Instagram. Es ist bei mir fast schon zur Routine geworden, direkt nach dem Aufstehen die App zu durchstöbern. Ich bin mir sicher, dass Instagram mir nicht gut tut.

Ich habe öfters versucht die App zu löschen, aber die Sucht danach ist zu gross. Zudem habe ich immer Angst dadurch etwas zu verpassen.

Ich habe zwei Instagram Accounts. Einen, auf dem ich Memes anschaue und alle meine Freunde abonniert habe und der andere Account ist für meine Filme und Bilder. Auf diesem Account bin

ich eher kreativ tätig, was mir sehr Spass macht.

Die positive Seite von Instagram sehe ich vor allem auf meinem zweiten Account. In dieser Szene unterstützen dich die anderen Nutzer, Instagram ist somit perfekt zum Networken und um deine Passion mit Gleichgesinnten zu teilen. Negative Auswirkungen bringen vor allem Influencer*innen und Instagram Models mit sich. Kindern werden falsche Ideale vorgegaukelt. Darum finde ich es persönlich wichtig, dass junge Menschen mehr und deutlicher von den möglichen Folgen Sozialer Medien gewarnt werden.

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„Ich war schon oft an dem ich mich gefragt habe, ob s Account überhaupt noch

Alles begann mit einer Justin BieberFanpage

Meine Instagram-Story begann wie bei vielen. Ich hatte ein Profil, weil jeder eines hatte. Zu Beginn sogar eine Justin Bieber-Fanpage, auf welcher ich Memes postete (lol). Dann fing ich an Bilder von mir selbst zu veröffentlichen und meine Followerzahl stieg. Heute habe ich rund 12000 Follower, doch ich denke die meisten sind inaktiv. Ich würde mich nicht als Influencerin bezeichnen, ich beeinflusse ja eigentlich niemanden. Ich liebe es einfach Bilder von meinen Outfits zu posten und lasse mich gerne von anderen FashionBlogger*innen inspirieren! Immer wenn ich was Neues zusammengestellt habe und unterwegs bin, muss mein Umfeld Fotos von mir schiessen.

Das ist für sie manchmal nervig, weshalb ich letzter Zeit seltener Bilder veröffentliche. Für meine Posts wurde ich manchmal bezahlt und manchmal habe ich auch kostenlos Werbung gemacht.

«Selbstoptimierung ist nichts Verwerfliches.»

Viele leugnen den negativen Einfluss von Instagram auf die mentale Gesundheit, ich sehe ihn jedoch ganz klar! Wir wissen, dass die Benutzung von Photoshop heutzutage vollkommen normal ist. Jeder bearbeitet seine Bilder, es ist bereits komisch, wenn man es nicht tut. Wir wissen aber meist nicht, wieviel Bearbeitung effektiv dahintersteckt – es fehlt das Originalfoto, welches den Unterschied zur Realität zeigt. Der Vergleich mit den perfekten Körpern und Gesichtern kann fast nicht verhindert werden, man vergisst so schnell, wie viel hinter den Bildern steckt. Die Models hungern meist und unterziehen sich Schönheitsopera-tionen, sprechen dies jedoch nicht an. Als Betrachter ist einem eigentlich schon bewusst, dass solche Bilder nicht echt sind, aber trotzdem denkt man sich ,,Wow, ich möchte auch so aussehen!” Meine persönliche Einstellung zu Facetune oder dergleichen ist: Solange dein Umfeld und du selbst dich auf den bearbeiteten Bildern wiedererkennen, passt alles.

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ft an dem Punkt, sich der ganze Aufwand für meinen h lohnt. “ - @poppinmel

C o m m u n ity

Selbstoptimierung ist nichts Verwerfliches. Ich finde jedoch auch Röllchen, Falten oder Cellulite sind doch vollkommen normal! Jeder hat das. Ein bisschen Retuschieren ist okay, aber doch nicht so, dass andere sich fragen müssen «Oh Gott, bist du irgendwie aus Plastik?!»

Über Nacktheit und Likes Ebenfalls bedenklich für die mentale Gesundheit ist, dass manche Menschen die Realität aus den Augen verlieren und nur noch für die Likes leben.

Viele meiner Online-Freunde haben mir gesagt, dass sie sich tatsächlich überlegen auf Bildern für Instagram mehr Haut zu zeigen, um mehr Likes zu erhalten. An sich finde ich es nicht schlimm, wenn jemand auf Sozialen Medien mehr Haut zeigen möchte. Ich finde das voll cool, dass sie ihr eigenes Ding durchziehen und die negativen Kommentare wegblenden können. Was ich aber schade finde ist, wenn man es macht, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, weil sonst nichts klappt. Klar, man darf sich so präsentieren wie man möchte. Aber ob die Leute das auch wirklich machen, weil sie es wollen, ist die andere Frage. So gut wie jeder weiss, dass Freizügigkeit mehr Aufmerksamkeit erweckt als normale Outfit- oder Selfie-Bilder. Damit keine Missverständnisse auftauchen möchte ich nochmals betonen, dass ich es voll okay finde, wenn man es macht, weil man es möchte. Jedoch sehe ich manchmal Nachrichten, in denen Leute verzweifelt Bild Ideen suchen und am Schluss hinzufügen «Ich glaube, ich werde einfach in Unterwäsche posen». Ich versuche Likes nicht so stark zu gewichten. Ich gebe jedoch auch zu, dass man sich schnell, fragt warum einige Bilder mehr Likes haben als andere. Ei-nerseits schade, aber auch verständlich. Die Likes dienen als Belohnung für den aufwendigen behind-thescenes Prozess.

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Instagram geht es nur ums Geld Was ich an Insta seit 2017 auch nicht mehr gut finde, ist der Algorithmus. Der Feed wird nicht mehr chronologisch gezeigt, sondern abhängig von Reichweite und Aktivität der Follower. Für kleine Accounts ist es somit eindeutig schwerer geworden zu wachsen. Damit verkleinert sich die Chance viral zu gehen und seine Reichweite zu vergrössern. Wenn man dem entgegenwirken möchte, gibt es die Option der Promotion. Man zahlt, damit ein gepostetes Bild Werbung erhält, sprich von Instagram gesponsert wird. Das Bild wird dann vielen neuen Menschen gezeigt und Instagram verdient nebenbei Geld. Ich glaube, die App ver-sucht Influencer*innen so lange zu frustrieren, bis sie schlussendlich für solche Promotions zahlen. Es geht also ausschliesslich um den Profit, früher war das nicht so.

Je mehr Aufmerksamkeit unsere Accounts erhalten, desto öfter wollen Brands eine Kooperation mit uns eingehen. Zuallererst fragen diese nach den Insights, also einer analytischen Zusammenfassung des Accounts. Wenn die Brands dann denken, dass dein Account zu wenig profitable Zahlen hat, kooperieren sie nicht. Es interessiert sie kaum, wieviel Aufwand hinter den Bildern steckt. Einzig und allein ihr Profit ist wichtig, und dieser ist abhängig von der Reichweite des Profils. Ich war schon oft an dem Punkt, an welchem ich mich gefragt habe, ob sich der ganze Aufwand für meinen Account überhaupt noch lohnt. Mir macht es persönlich Spass Bilder zu schiessen, diese zu bearbeiten und anschliessend zu veröffentlichen. Aber dieser Zeitaufwand muss sich doch irgendwie auch lohnen.

„Diese Phase hat wehgetan, mich aber auch gestärkt. Meiner Meinung nach benötigt jede Person auf Instagram ein dickes Fell.“

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C o m m u n ity Shitstorms und Cyber-Mobbing Natürlich bin ich auf Insta nicht bloss ContentCreator, sondern auch eine sehr aktive Nutzerin.

Ich denke, die App frisst ziemlich viel Zeit und kann die mentale Gesundheit negativ beeinflussen. Ich selbst habe auch viel Negatives erlebt: Einen riesigen Shitstorm musste ich über mich ergehen lassen und Cyber-Mobbing war lange auch ein Thema. Einerseits konnte ich über die ganze Situation und das Verhalten der Menschen bloss lachen, aber anderer-seits haben die Worte natürlich auch ihre Spuren hinterlassen. Diese Phase hat wehgetan, mich aber auch gestärkt. Meiner Meinung nach benötigt jede Person auf Instagram ein dickes Fell.

Insta-Friendships Wenn man auf Instagram viele Freunde hat, heisst das noch lange nicht, dass man sich nicht allein fühlen kann. Meistens ist genau das Gegenteil der Fall: Wenn viele Online-Kontakte gepflegt werden müssen, dann hat man im echten Leben kaum Zeit für wahre Freundschaften.

Meine Freundschaft zu Sude (@sudealkanx) zeigt jedoch ein positives Gegenbeispiel. Ich habe sie vor vier Jahren auf Instagram kennengelernt,

eine sehr enge wahre Freundschaft hat sich daraus entwickelt und diesen Sommer haben wir uns endlich in der Türkei getroffen. Und auch sonst bringt meine Instagram-Präsenz Positives mit sich. Die lieben Kommentare und Nachrichten meiner Follower machen mich überglücklich. Ich bekomme Produkte zugeschickt und Beauty-Studios laden mich ein und schiessen Bilder oder drehen ein Video von mir. Vor kurzem habe ich bei einem Dreh von einem Werbespot einer Kleidermarke mitgemacht, welches mir sehr viel Spass und Freude bereitet hat. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch mehr solche Gelegenheiten kriegen werde. Vor kurzem wurde ich auch noch in eine Agentur aufgenommen, welche mir hilft, erfolgreichere Kooperationen zu schliessen und somit Geld mit meiner Arbeit auf Instagram zu verdienen. Kurz gesagt, läuft es bei mir gerade sehr gut und ich freue mich auf die Zeit, die kommt.

Ohne Instagram keine Identität Ein einschneidendes Ereignis, welches mir stets in Erinnerung bleiben wird, war als mein Profil aus dem Nichts gelöscht wurde. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere tausend Follower. Ich war sehr verzweifelt und wütend, weil viel Arbeit hinter meinem Account steckte. Ich hatte mir all dies mit sehr viel Mühe aufgebaut, und nun wurde es mir im Nu aus der Hand gerissen. Die Panik, die zu diesem Zeitpunkt in mir aufkam, zeigt für mich deutlich, wie abhängig wir von Sozialen Medien sind. Glücklicherweise wurde mir der Account nach mühsamen hin und her Mailen mit Instagram wieder zur Verfügung gestellt. Vielen meiner Instagram-Friends ist das gleiche passiert, einige haben deshalb sogar geweint. Ich frage mich oft, wie es wohl Menschen mit hunderttausenden Followern geht. Was passiert mit denen, die ihre ganze Existenz auf dieser App aufbauen?

Nehmen wir an, die App wird eines Tages für immer gelöscht… Ein Grossteil der Identität vieler Influencer*innen würde verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur in der virtuellen Welt etwas aufzubauen, sondern auch in der realen Welt, denn man hat für nichts Garantie im Leben.

xoxo Melis 19

DOPAMIN

Was ist das?

Motivationslieferant im Alltag nennt man es das Glückshormon Ausschüttung von Glückgsefühlen im Belohnungszentrum des Gehirns löst Körperreaktionen aus wie: Lebensfreude, Mut, Reaktionsfähigkeit und Motivation

Mangel?

Müdigkeit Schlafstörung Teilnahmlosigkeit Motivationslosigkeit Konzentrationsverlust

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Video-Erklärung von ARTE

M e n ta l H e a lth

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Und das bedeutet, dass wir Ihnen immer wieder so etwas wie einen kleinen Dopamin-Stoss geben, weil Ihnen jemand ein Like schenkte, ein Foto kommentierte oder was auch immer. Und das wird Sie dazu bringen, mehr Inhalte zu liefern. Und das wird Ihnen – mehr Likes und Kommentare einbringen. Es ist eine Feedback-Schleife der sozialen Bestätigung … genau das, worauf ein Hacker wie ich kommen musste, weil es eine psychologische Schwachstelle des Menschen ausnutzt.

-Sean Parker, Facebook-Berater

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Eine Dosis Glück durch einen Klick

Herz über Daumen

Unsere Generation ist bekannt für ihren Wunsch nach ständiger Befriedigung. Die Gier nach sofortiger Belohnung treibt uns an, hindert uns aber auch, nachhaltig Leistung zu erbringen. Da kommt Instagram genau richtig. Die konstante Dopamin-Ausschüttung bei jedem Besuch der App, lässt uns stets in einer Hochphase leben. Viele öffnen die App mehrmals täglich und erhalten somit aufgrund von Likes oder positiven Kommentaren ständig den nächsten Dopamin-Kick. Folglich wird unser Dopamin-Spiegel dadurch gesenkt: Diese digitalen netten Gesten genügen jedoch mit der Zeit nicht mehr und unser Gehirn schreit nach mehr. Es gewöhnt sich nämlich an diese einfachen und schnellen Glücksschübe. Auf Instagram muss kaum Energie aufgewendet werden, um belohnt zu werden. Unser Köpfchen lernt somit, dass es auch ohne viel Aufwand Belohnung erhält. Folglich verlieren wir mit jedem einzelnen Klick ein bisschen mehr Motivation, uns im realen Leben überhaupt anzustrengen.

Das Design der App spielt eine wichtige Rolle für die Beliebtheit der Like-Herzen. Sie sind im Vergleich zu Facebook viel prägnanter und stechen dank dem restlichen minimalistisch gestalteten Hintergrund von Instagram stark hervor. Facebooks Webseite wirkt im Vergleich viel unübersichtlicher, das Daumen Hoch-Zeichen steht beispielsweise auch nicht im Fokus. Der grössere Einfluss der Insta-Herzchen scheint also nachvollziehbar. Ein kleines, grelles Licht inmitten eines dunklen Raums sticht alleine auch mehr hervor, als eines, welches von hunderten weiteren Lichtern umgeben ist. Die Frage, wie viele Lichter wohl aufpoppen werden, reizt ebenfalls dazu an so viel wie möglich der Welt zur Bewertung zu liefern. Man weiss nun mal nie, in welchem Mass das gepostete Bild Aufmerksamkeit und Liebe erntet. Wäre stets eine Like-Zahl vorbestimmt, würde das Posten höchstwahrscheinlich schnell seinen Reiz verlieren.

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Like dir den Daumen wund!

Likes: Die neue Gesellschafts-Droge?

Genau solche unscheinbare Tricks fördern das Suchtpotenzial von Instagram zum Teil stark.

Es scheint fast unmöglich, nicht süchtig danach zu werden. Auch wenn dies bloss heisst, jedes mal völlig unbewusst auf die App zu klicken, ohne eine Intention dahinter zuhaben.

Vergleicht man das Posting eines Instagram-Nutzers mit dem Konsum eines Drogenabhängigen, erkennt man erstaunliche Parallelen. Zu beginn hat ein Junkie vermutlich nicht gleich Heroin konsumiert. Auch dieser wird mal klein angefangen haben, mit Canabis oder ähnlichen Substanzen.

Ebenso ist es bei Instagram, bloss harmloser. Die Bestätigung, welche uns mit den Herzchen vermittelt wird, wirkt wie eine Droge auf uns. Mit der Zeit reicht eine gewisse Anzahl Likes nicht mehr aus.

Man braucht immer mehr davon, um dadurch eine höhere Dopamin-Ausschüttung zu erzielen. Einige Like-Abhängige gehen deshalb so weit, dass sie immer stärker polarisierende Bilder veröffentlichen.

Alles für das Erlangen des kurzfristigen Glücksgefühls. Ob man solche geteilten Inhalte später bereut, ist dann die andere Frage.

Die Firmen, welche hinter solchen Apps stecken, verfolgen aber genau dieses Ziel. Sie möchten, dass du dir den Daumen wund likest, möglichst viele Menschen abonnierst und im Suchfeld deine Interessen preisgibst. Dadurch können sie persönliche Daten noch gezielter sammeln und perfekt auf dich abgestimmte Werbung liefern. Abhängige Nutzer sind logischerweise der Jackpot jedes Unternehmens, da sie die meisten Informationen über sich herausgeben und dieser modernen Werbefläche am zeitintensivsten ausgesetzt sind. Für Instagram generieren sie also hohe Geldsummen, es gibt keinen Grund ein solch abhängiges Verhalten nicht zu fördern.

TIPPS & TRICKS 1 2 3 4 22

Öffne die App frühstens nach dem Frühstück Setz dir ein Zeitlimit für die Nutzung, durch welche du benachrichtigt wirst, wenn du die Nutzungszeit überschreitest Geh an die frische Luft und mach Sport Triff dich mit Freunden oder deiner Familie und legt das Smartphone bewusst beiseite.

F

Fakt ist, dass ein Mangel an Dopamin zu Depressionen führen kann. Bedeutet dies also, dass eine nicht befriedigende Menge an Likes schlimmstenfalls depressive Symptome hervorbringen kann?

Eins muss man Instagram jedoch lassen: Ein Schritt zur Besserung wurde durch das Abschaffen der effektiven Like-Anzahl schon mal gemacht.

Seit Ende 2019 sieht man nicht mehr die Summe der Herzen, sondern bloss, welche Personen dem Post eines gegeben haben. Dies führt hoffentlich auch in Zukunft zu einer weniger

M e n ta l H e a lth Nachhaltiger Dopamin-Kick Instagram ist natürlich nicht die einzige Droge, die unsere Generation durch den stressigen Alltag begleitet. Viele rauchen und holen sich durch das Nikotin den Motivationsschub. Allerdings ist für gewisse Altersgruppen die konstante Nutzung der App selbstverständlich. Es ist ungewöhnlicher keinen Insta-Account zu haben, als 20 mal täglich die App zu besuchen. Es scheint dementsprechend fast unmöglich, Instagram zu löschen.Auf diese Weise würde man sich auch von einer potenziell ungesunden Dopamin-Ausschüttung abwenden.

Dopamin-Detox ist jedoch auch eine Option: Diesen Tipps und Tricks helfen dir dabei, die Instagram Nutzung wieder bewusster zu gestalten!

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10FRAGEN AN FRAU

Koletzki-Lauter

Franziska Koletzki-Lauter ist Diplom-Psychologin, Coach und Beraterin mit eigener Praxis in Berlin. Sie berät in der Öffentlichkeit stehende Künstler*innen.

In diesem Interview beantwortet sie zehn Fragen über das Suchtpotenzial von Instagram und den entsprechenden Therapiemöglichkeiten dazu.

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K 1

Kann bei einem täglichen, stundenlangen Gebrauch von Apps wie Instagram schon von einer Sucht gesprochen werden?

Ein Tipp von mir: Wenn beim nächsten Warten auf den Bus, beim Zahnarzt, in der Pause oder morgens der Griff zum Handy schon automatisch abläuft – einfach mal schauen, wie schlecht es sich anfühlt, wenn man es willentlich wieder wegsteckt. Na, richtig schlimm? Oder kann man sich auch (noch) anders ablenken? Falls die Kriterien für Sucht noch nicht erfüllt sind, würde ich das Verhalten als ein mehr oder weniger exzessives Verhalten kategorisieren. Wie gesagt, es gibt viele Grautöne.

Tipp

Falls die üblichen Kriterien für eine Suchterkrankung erfüllt sind: sicher! Oft gibt es hier aber auch große Grau-Bereiche. Psychologisch unterscheidet man bei Suchterkrankungen die Abhängigkeit von einer Substanz und Suchterkrankungen bezüglich eines bestimmten Verhaltens. In diese Kategorie würde der stundenlange Instagram-Gebrauch hineinfallen, aber auch die Gaming-Sucht, Kaufsucht, Sexsucht und exzessiver Konsum von pornografischen Inhalten.

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Für eine richtige Instagram-Sucht müssen einige wichtige Merkmale erfüllt werden, die man übrigens auch bezüglich anderer Suchterkrankungen in der «Internationalen Klassifikation psychischer Störungen», der ICD-10, nachlesen kann. Sind drei oder mehr der folgenden Kriterien erfüllt, liegt in der Regel eine Abhängigkeitserkrankung vor: ◆ Ein sehr starker Wunsch oder sogar ein Zwang, die App zu benutzen. ◆ Ein Kontrollverlust, das bedeutet, man nimmt sich beispielsweise vor, die App heute nicht zu benutzen, findet sich dann aber doch wieder exzessiv am Rumscrollen. ◆ Man kann nicht mehr abstinent bleiben, selbst wenn man selbst, das Umfeld, die Schule, der Beruf, die Beziehung schon sehr darunter leidet. ◆ Entzugserscheinungen wie Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität und der unwiderstehliche Drang, das Suchtverhalten wieder auszuüben. ◆ Rückzug aus dem sozialen Leben im Real Life: Hobbies, Freunde, Familie und alles andere wird vernachlässigt.

Viele Psychologinnen und Psychologen arbeiten in der Werbeindustrie oder nutzen die Erkenntnisse der Psychologie für das Design von Glücksspielen und Apps. In Las Vegas wurde unter psychologischen Aspekten perfektioniert, wie ein tatsächlich sehr unwahrscheinlicher Gewinn von der spielenden Person als recht wahrscheinlich wahrgenommen werden soll. Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Neuromarketing ist das neue Wort der Stunde, da sogar die Erkenntnisse der Hirnforschung dafür genutzt werden, ein Produkt attraktiv zu machen und die Konsumenten bei der Stange zu halten. Und auch auf Instagram wurde tief in die Trickkiste des Attention-Engineerings gegriffen. Das Ziel ist ganz klar: die User sollen so viel Zeit wie möglich hier verbringen. Zeit bedeutet in diesem Fall Geld. Instagram hat es dabei einfach, weil die App sowieso Grundbedürfnisse vieler Menschen anspricht: sozialer Vergleich, Informationen, Bestätigung – und Ablenkung.

Wie zeigt sich ein solches Suchtverhalten, sprich welche Symptome erweisen sich?

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Wenn der Griff zum Handy bereits automatisch abläuft - schau wie es sich anfühlt es wieder ganz bewusst wegzustecken.

Es wird gesagt, App-Entwickler nutzen spieleartige Tools, um das Suchtpotential der Nutzer absichtlich zu erhöhen. Wie sehen Sie das?

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Denken Sie, es sollte neu geregelt werden, wie man solche Apps aufbauen darf?

Also gesetzliche Verbote oder dergleichen?

Ich denke, dass es immer gesetzlich geregelt sein sollte, dass Werbung transparent gemacht werden muss. Gerade sehr junge Leute haben vielleicht noch nicht die nötige Medienkompetenz, um Werbeinhalte von anderen Inhalten zu unterscheiden – vor allem, wenn diese Inhalte von ihrem Lieblingsinfluencer*in kommen. Alle anderen gesetzlichen Verbote würde ich für übertrieben halten. Wichtig ist die Aufklärung über die Gefahren. Bei Zigaretten und Alkohol wird ja ebenfalls auf die Risiken hingewiesen.

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Wird eine solch problematische Nutzung Ihrer Meinung nach im fachmännischen Bereich genügend ernstgenommen?

Ja. Wenn man als Psychologe oder Psychologin mit jungen Menschen zusammenarbeitet, kommt man um das Thema Social Media und Instagram eh nicht mehr herum – und auch über die negativen Konsequenzen, welche die jungen Menschen zu berichten haben. Da ich vor allem Menschen berate, die in der Öffentlichkeit stehen und Instagram beruflich nutzen, höre ich besonders oft, wie junge Menschen von Social Media Apps regelrecht verschlungen werden.

Aber auch Menschen, die zu mir kommen und die nicht beruflich auf Instagram unterwegs sind, beantworten meist meine Frage nach möglichen Zeitfressern in ihrem Leben mit: Instagram. Es gibt bereits die ersten Langzeitstudien, die die Nutzung von Social Media mit dem vermehrten Vorkommen von Depressionen und Ängsten, vor allem bei jungen Mädchen, in Verbindung bringen. Mercado, Holland und Wang haben hier einige interessante

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Kann man dagegen therapeutisch vorgehen?

Klar! Eine Sucht trainiert man sich zunächst an. Der therapeutische Prozess bedeutet, dass das, was gelernt wurde dann wieder um- oder verlernt werden muss. Gemeinsam. Ich bin dabei der Coach, der den Umlernprozess anfeuert. Zunächst definiert man ein gutes Ziel, wie viel Zeit man beispielsweise auf Instagram verbringen will. Eine Stunde täglich?

Eine halbe Stunde? Dann geht es darum, herauszufinden, welche Motivation und welche Bedürfnisse hinter der App-Nutzung eigentlich stehen: Langeweile? Entspannung? Ablenkung? Neugierde? Bestätigung? Die wichtige Frage ist: Welche anderen Aktivitäten können diese Bedürfnisse noch erfüllen? Es kann tatsächlich sein, dass es zu Entzugssymptomen kommt. Oft wird eine innere Anspannung beschrieben. Ist man über den Berg, kommt es oft zu einem sehr schönen und befreiten Gefühl.

Man ist wieder in der Realität angekommen. Die Welt wird wieder großer, als ein Handydisplay.

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Wie denken Sie, können Betroffene merken, ab wann ihre persönliche Nutzung von Instagram problematisch ist?

Man kann sich selbst die folgenden Fragen stellen: Fühle ich mich regelmäßig schlechter, wenn ich auf Instagram unterwegs war? Warum eigentlich? Sagen mir Freunde und Familie bereits, dass sie mein Nutzungsverhalten bedenklich finden? Greife ich mehrmals am Tag ganz automatisch nach meinem Handy? Bin ich, wenn es um meine eigenen Likes geht, sehr stark emotional involviert? Bricht in mir Freude bei vielen Likes und Enttäuschung bei weniger Likes aus? Wie sehr ist mein eigener InstagramAccount mit meiner Identität verwoben? Definiere ich mich über die dortigen Bilder oder über die Person, die ich im echten Leben bin? Wie schmerzhaft wäre es für mich, wenn mein Instagram-Account versehentlich und unwiderruflich gelöscht werden würde?

„Die Welt wird wieder grösser, als ein Handydisplay.“ 27

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Können Sie uns den Prozess im Hirn erklären, wenn wir beispielsweise ein Like erhalten?

In diesem Moment werden verschiedene Glückshormone ausgeschüttet. Das ist an sich aber gar nicht das Problem! Das Problem ist Dopamin – das übrigens oft fälschlicherweise als Glückshormon bezeichnet wird. Dopamin ist aber viel mehr für unsere Motivation zuständig – und eben auch für unsere Motivation nochmal zu checken, wie viele Likes wir mittlerweile haben oder ob es sonst irgendwelche neuen Fotos gibt. Dopamin lässt unsere Hand nach dem Handy greifen oder unseren Daumen endlos im Feed weiterscrollen. Das dabei ausgeschüttete Dopamin souffliert unserem Gehirn: «Es könnte ja etwas Tolles, Interessantes passiert sein. Wir schauen besser mal nach. Vielleicht haben wir noch mehr Likes bekommen.» Diese Art von Motivation nennt man in der Psychologie Anreizmotivation. Warum? Weil wir vermuten, dass etwas Gutes passieren könnte – ein Like zum Beispiel, also Bestätigung. Dopamin ist der zentrale Schlüssel in allen Suchterkrankungen.

Im Gehirn eines Rauchers schreit das Dopamin herum: «Wir wollen jetzt eine Kippe! Das wird sich so gut anfühlen! Mach das jetzt!». Die erwartete Belohnung lässt die Dopaminkonzentration nach oben schnellen. Wir würden nicht zum Handy greifen, wenn uns Instagram keinen Spass machen würde. Dopamin ist eigentlich dafür da, unser Verhalten in der Welt auszurichten. Wenn wir extremen Durst haben, motiviert uns Dopamin ein Glas kühles Wasser zu trinken. Fühlt sich nämlich auch gut an – so wie ein Like auf Insta. Gerade junge Menschen sind oft sehr bestätigungsdurstig, weil sie ihre sozialen Rollen noch austesten und an ihrer Identität feilen.

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Wie denken Sie, ändert sich das Selbswertgefühl junger Menschen, wenn die Abhängigkeit von Bestätigung immer grösser wird?

Ein Selbstwertgefühl, das abhängig von äußerem Zuspruch, Lob und Bestätigung ist, ist eigentlich ein Fremdwertgefühl. Der Wert kommt ja von außen und nicht von innen. Das Bedürfnis nach narzisstischer Zufuhr, wie es im Fachjargon heißt, ist dann sehr groß und wichtig für die eigene Identität.

Ein gesundes, stabiles Selbstwertgefühl basiert aber eher auf den Dingen, die man sich selbst erarbeitet hat – was es auch sein mag – und dass man ein liebenswerter Mensch ist, unabhängig von äußeren Bewertungsmaßstäben. Wenn junge Menschen auf einer digitalen Bühne aufwachsen, die sie permanent bewertet, dann kann das verheerende Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben. So eine junge Identität ist der Bestätigung oder Entwertung von außen noch viel mehr ausgeliefert. Nur zu verständlich, dass man dabei depressiv und ängstlich werden kann. Schlimmstenfalls sind Menschen mit ihrer digitalen Show auf Instagram so überidentifiziert, dann sie sich selbst für ihre vermeidlichen Unzulänglichkeiten hassen und Angst haben, das Haus ohne Face-Filter zu verlassen. Das ist dann überaus schade. Man verpasst nämlich ziemlich viel!

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Könnten Sie uns von einem Fallbeispiel erzählen?

Eine recht junge Klientin von mir, die zwar nicht hauptberuflich Influencerin ist, aber auch beruflich ihren Instagram-Account nutzte, klagte darüber, dass sie vor allem nach einem anstrengenden Tag noch bis in die späten Abendstunden auf Instagram rumscrolle. Oft sah sie zunächst Content, der sie wirklich interessierte, aber schließlich fand sie sich auf Profilen wieder, die nichts mehr mit ihrem Leben zu tun hatten. «Ich weiß zu viel über diesen Hund», sagte sie. Wir überlegten uns eine Strategie. Sie wollte Instagram täglich 30 Minuten nutzen und diese Zeit integrierte sie in ihre Arbeitszeit – wie beispielsweise ein echter Termin für Research etc. Sie entfolgte radikal allen Kanälen, die sie sich nicht notwendigerweise anschauen musste. Das Resultat war, dass sie vor allem sehr erstaunt war, wie viel Zeit sie in den Abendstunden gewonnen hatte. Sie schlief auch besser. Und sie begann zu lesen.

„Wir überlegten uns eine Strategie. Sie wollte Instagram täglich nicht länger als 30 Minuten nutzen.“

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SELFLOVE OR SELFHATE Wer kennt es nicht: Man sieht das Foto, das gerade von einem geschossen wurde und denkt sich ,,sehe ich wirklich so aus?!’’ Das Bild, das man von sich selbst hat, ist oft verzerrt. Dies ist bis zu einem gewissen Mass auch vollkommen normal, man denke da an den Fakt, dass der Blick in den Spiegel stets eine Reflexion von uns zeigt.

Doch wie verändert eine enorme Selbstdarstellung auf Sozialen Medien unser Selbstbild?

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Instagram. Alles in der App dreht sich um die Ästhetik. Seien es Fotografien der Natur, kurze Clips von grossartigen Erlebnissen oder die Darstellung der eigenen Person. Selbstdarstellung ist eine Sehnsucht in uns, die zutiefst verankert ist.

Deshalb kann man Gen Z den Drang der ständigen Selbstinszenierung nicht vorwerfen, da auch Steinzeitmenschen sich damals mit Höhlenmalerei selbst darstellten. Es ist ein natürlicher Drang des Menschen, als soziales Wesen. Doch Soziale Medien wie Instagram, Snapchat und Co. haben das Ausmass an Möglichkeiten, sich selbst der Welt zu präsentieren, revolutioniert. Man könnte meinen, diese online Profile sind zur digitalen Visitenkarte geworden.

Dies ist einerseits sehr positiv, da es zur Auslebung der Kreativität und bei der individuellen Selbstfindung helfen kann. Studien haben ebenfalls bewiesen, dass die Gestaltung und Aufwertung des eigenen Social Media Profils das Selbstbewusstsein stark erhöhte.

Doch sobald Nutzer die Profile anderer begutachteten, sankt dieser Effekt gleich. Die Psychologin Sandra Jankowski sagt jedoch, dass der Vergleich mit anderen zur Selbstverbesserung in geringen Mengen notwendig ist. Doch wenn gewisse Ideale gar nicht erreichbar sind, wird dies zum Problem.

Die Instagram-Seite @beauty.false zeigt die Realität: Regelmässig werden Vorher-Nachher Bilder von Stars, Models und Influencern gepostet. Mal wird der Gebrauch von Photoshop entlarvt, mal die operativen Veränderungen über die Jahre. Instagram Accounts wie diese helfen uns dabei, die Perspektive zu wechseln. Sie zeigen uns, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

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Im direkten Vergleich wird deutlich, dass ein Filter verwendet wurde. Aber wenn jede*r nur noch Stories mit den perfektionierenden Filtern postet, dann erkennt unser Gehirn @maditadorn/Instagram

Der Vergleich mit seinem eigenen verschönerten Selbst ist auch ein umstrittenes Thema: Etliche Instagram-Filter retuschieren unser Gesicht ganz kostenlos. Immerhin rennt man nun nicht mehr dem Schönheitsideal anderer Personen hinterher, demnach verhelfen diese kleinen Hilfsmittel zur #BestVersionOfYourself, nicht wahr? Leider nicht, da diese Filter auf generelle Schönheitsideale basieren. Wie eine Schablone ziehen sie sich dieser über das Gesicht und macht es somit bewundernswert.

Doch es bleibt nicht nur bei porenreiner Haut, verkleinerten Nase und volleren Lippen: Dank Apps wie Face- oder Bodytune lässt sich in wenigen Minuten auch ein sexy Körper formen. Ob grössere Oberarme, ein Sixpack oder rundere Hüften, nun scheint jeder auf Instagram perfekt, ohne es in Realität wirklich zu sein. Kurz mal eine Story posten? Beim Öffnen der Frontkamera ist es vielen unwohl. Zum Glück kann der Iambeautiful Filter Abhilfe leisten. In Sekunden vergrössern sich die Lippen, die leichte Krümmung in der Nase ist nicht mehr zu erkennen und Pickel sind wie durch Zauberhand verschwunden. Das beste daran: Die Filter sehen täuschend echt aus.

@natalie_stommel/Instagram

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die Täuschung bald nicht mehr.

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Nach der Psychologin Frau Jankowski lösen Bilder, ähnlich wie beim Placeboeffekt, meist Gefühle aus. Diese können negative oder positive ausgeprägt sein. Fotos perfekter Menschen besitzen die Macht, negative Gedanken über das eigene Aussehens auszulösen. Wenn man bereits ein verzerrtes Selbstbild von sich hat, wird dieses zusätzlich noch verstärkt. Unser Gehirn erkennt beim Aufpoppen eines bearbeiteten Bildes nicht sofort, dass dieses Fake ist. Das machen wir uns erst im Nachhinein bewusst.

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Sich möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen ist eine wichtige Motivation hinter der Nutzung sozialer Medien. So entsteht auch der Wunsch nach Bestätigung, was die Persönlichkeitsstörung Narzissmus sehr fördert. Auch das positive Feedback der Betrachter ist enorm wichtig, die Gier nach Bestätigung ist gross. Likes vom Umfeld oder Fremden pushen das Ego enorm und wirken dank der darauffolgenden Dopaminausschüttung auf das Gehirn wie eine Droge. Narzissten neigen dazu, sehr selbstbezogen zu handeln, sich gerne in eine positive Position zu setzen und dafür auch Lob zu ernten. Klingt doch wie eine sehr gute Beschreibung der meisten Instagram-Influencer. Das Problem ist, dass es sich beim Instagram-Filter überzogenen Gesicht des ‘Ichs’ doch nicht um die eigene Person handelt. Sondern eine, welche erst durch einige Messerschnitte und noch ein bisschen mehr Geld erreicht werden könnte.

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#Bodypositivity Tausende Beiträge sind unter dem Hastag #Bodypositivity auf Instagram zu finden. Ob in Form von Vorher-Nachher Bildern, Videos von schwabbelten Bäuchen oder grell beleuchteter Cellulite.

Instagram wurde von zwei Extremen gespalten: Die einen, retuschieren was das Zeug hält, die anderen zeigen vermutlich ungehemmter als im eigenen Schlafzimmer.

Gestartet hat diese Bewegung nicht in dieser App sondern vor vielen Jahren und wurde angeführt von schwarzen übergewichtigen Frauen, welche nicht in das typische Schönheitsideal unserer westlichen Gesellschaft reinpassten. Es ist klar, dass jede Person sich in ihrem Körper wohl fühlen darf. Niemand sollte Body-Shaming erleiden müssen, nicht im realen Leben und ebenso nicht auf Instagram. Einfach mal ein Selfie posten ohne Make-Up, den Bauch auf dem Bikinibild am Strand nicht einziehen müssen und die Cellulite am Bein nicht unter langen Hosen verstecken .

Solche Bilder frischen den Instagram-Feed auf. Ashley Graham, Megan Jayne oder Emily Bador sie und weitere Instagram Persönlichkeiten, feiern ihren Körper und dessen Kurven. Sie setzen sich unter anderem für mehr Toleranz im Model Business ein, da abgemagerte oder enorm durchtrainierte Körper noch immer den Laufstegen dominieren. Der Gedanke, welche die Body-Positivity Community antreibt, ist im Grunde sehr schön. Doch wenn man sich über heruntergehungerte 90-60-90 Masse einer Frau aufregt und besorgt den Finger hebt, dann sollte man auch einen kritischen Blick auf manche Body-Positivity-Aktivist*innen werfen, welche ein adipöses (also stark übergewichtiges) Körpergewicht feiern und weiterempfehlen.

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Kann die Nutzung von Instagram zu einer ernsthaften

Verhaltenssucht führen?

Ein Psychologe klärt auf!

Guten Tag Herr Poespodihardjo.

Kann sich die übermässige Nutzung von Sozialen Medien wie Insta-gram zu einer Suchterkrankung entwickeln?

Bei einer Gaming-Sucht sieht dies anders aus: Digitale Konsumgüter sind für Betroffene wichtiger als terrestrische. Eine solch extreme digitale Orientierung kann zu Konflikten mit der Aussenwelt führen. Für die Produzenten der terrestrischen Güter ist jedoch wichtig, uns nicht in eine digitale Parallelwelt zu entführen. Ansonsten wenden wir uns von den terrestrischen Konsumgütern ab und kaufen ihre Produkte nicht mehr.

Nicht auszuschliessen, kommt aber im Vergleich zu einer «Gaming Disorder» deutlich selten vor. Es muss klar unterschieden werden zwischen einer Suchterkrankung und Symptomen einer Sucht: Bei Instagram Nutzern können sich möglicherweise Symptome einer Sucht zeigen, doch an einer Sucht erkrankt sind sie deshalb im wissenschaftlichen Sinne noch nicht.

Terrestrisch (von lat. Terra = Erde): sich auf der Erde befindend und abspielend, erdgebunden.

Lässt sich ein solches Verhalten mit einer Gaming-Sucht verglei-chen?

Nein, ich denke nicht. Der ausschlaggebende Unterschied zu einer Gaming-Sucht ist, dass bei der Nutzung von Social Media die «Aussenwelt» noch eine gewichtige Rolle spielt. Apps wie Instagram sind weiterhin mit der Aussenwelt verlinkt, in dem z.B. Photographien oder terrestrisches Konsumwaren über Influencer beworben werden.

Konsumgüter können also lediglich in der realen Welt genutzt werden – nicht online. Man denke da beispielsweise an Produkte wie Bilou, hergestellt von der Influencerin BibisBeautyPalace, welche in Geschäften zu kaufen sind.

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Wie sieht dies wohl in Zukunft aus?

Herr Renanto Poespodihardjo ist leitender Psychologe für Abhängigkeitserkrankungen an der Universitären Psychiatrischen Klinik Basel (UPK) und zuständig für ambulante Fälle von Verhaltenssüchten.

Betroffene von Glückspiel-, Internet-, Sex- und Kaufsucht werden an der UPK behandelt.

Es könnte eine Social Media Plattform entwickelt werden, in der es wie bei Games persönliche Avatare gibt, welche man gestalten und gegenseitig interagieren lassen kann.

So entsteht eine Lebenswelt, in der terrestrische Bedingungen nicht mehr entscheidend sind. Das heisst, ich kann mich in diese neu erschaffene Welt zurückziehen und mein Konsumverhalten digital realisieren. Diesbezüglich glaube ich, dass auch Digital Influencer in Zukunft mehr Bedeutung bekommen.

Digital Influencer: Computergenerierte Influencer, die wie eine reale Person aussehen.

M e n ta l H e a lth Sie sprechen Digital Influencer an. Was denken Sie über diese Entwicklung?

Sie bietet eine gewisse Spannweite. Diese Entwicklung basiert also von realen Personen, die spontan entschieden haben, sich online darzustellen, bis hin zu rein digitalen Konstrukten. Dahinter steckt eine Firma, die das Aussehen dieser Digital Influencer möglichst real nachproduziert und daraufhin analysiert, wie dieses digitale Produkt ankommt und noch wichtiger, was man damit verkaufen kann – die einzige Intention dahinter ist somit der Umsatz für die Produzenten. Problematisch wird es, wenn echte Personen diese Avatare nun als Ihre Peers betrachten und somit stark beeinflussbar sind von ihnen. Die Entwickler der Digital Influencer bekommen dadurch eine sehr grosse Macht über die Nutzer.

Dies ist auch nicht nötig, Soziale Medien wie Instagram bringen sicherlich auch gewisse Vorteile mit sich?

Ja, absolut. Ich denke da beispielsweise an Schwerstbehinderte im Rollstuhl, welche nur noch über Social Media ein Teil der Gesellschaft sein können. Biologische Bedingungen, welche denn Kontakt zum Umfeld erschweren, lassen sich dadurch umgehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man viel schneller und gezielter Menschen findet, die zu einem passen – und dies grenzüberschreitend.

„Wir müssen die Menschen aufklären wie beim Alkohol.“

Wie denken Sie, dass sich das Auftreten von möglichen Symptomen einer Suchterkrankung in Zukunft beheben lässt?

Ein gesellschaftlicher Diskurs darüber, welche Bausteine in Social Media eingesetzt werden, um Menschen zu manipulieren, würde helfen. Wir müssen die Menschen aufklären wie beim Alkohol: Das Wasser im Alkohol ist ja nicht schädlich, dafür aber die anderen Stoffe.

Kampagnen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung eben dieser gefährlichen Aspekte von Social Media sollten gestartet werden. Zudem wäre ein Verbot bestimmter Bausteine solcher Apps eine Option. Jedoch ganz Social Media zu verbieten? Das wäre unrealistisch und auch nicht wünschenswert.

Welche Nachteile bergen Soziale Medien?

Natürlich kann diese grenzenlose Möglichkeit, sich Gruppen anzuschliessen, auch negative Folgen haben. Man denke da beispielsweise an die Anorexie-Community, die sich teilweise in Ihren digitalen Foren trifft und sich dort gegenseitig zum runterhungern «anfeuern».

Eine wirklich schwere Erkrankung wird somit durch Social Media verstärkt. Auch wenn man sich die ganze Nachahmung der Kardashians ansieht, erkennt man schnell eine Uniformierung: Alle sehen gleich aus, und sobald man abweicht, gehört man nicht mehr dazu. Dies kann zu ernsthaften Problemen wie Mobbing führen oder das eigene Selbstbild verzerren.

Social Media kann aber beispielsweise auch rechtsradikale Meinungen verstärken, welche oftmals gar nicht mehr hinterfragt werden.

Anorexie: Essstörung, bei welcher der oder die Betroffene durch verminderte Nahrungsaufnahme einen enormen Gewichtsverlust herbeiführt.

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Können Sie erläutern, weshalb das Verlangen, Apps wie Instagram zu nutzen, so oft aufkommt?

Oftmals ist dies eine reflexartige Reaktion. Was geschieht dabei im Gehirn?

Vereinfacht kann man sich vorstellen, das Social Media aufgrund der dauerhaften Verfügbarkeit unser sogenanntes «Gefühlsgehrin» ansteuert.

Dieser im mesolimphisches System vorhandene Teil wird auch Amygdala genannt. Das System fragt nach Social Media, sobald es Langeweile hat oder eine gestellte Aufgabe zu schwierig ist. Es entwickelt sich eine gewisse Unlust, welche sofort über den Griff zum Smartphone überwunden werden kann. Mit dem Besuch auf Social Media wird dieses ungute Gefühl somit kurzfristig, aber schnell reduziert.

Je mehr wir uns daran gewöhnen, in unwohlen Situationen auf das Smartphone zu schauen, desto mehr gewöhnt sich auch unser Gehirn daran.

Es entsteht eine Art Schnellstrasse, welche als einzige genutzt wird und somit schnelle Befriedigung bringt. Die Kommunikation zum Gehirnteil der Vernunft, dem präfrontalen Cortex, wird nicht mehr hergestellt. Folglich entscheidet der Mensch mehr und mehr lustbedingt, das Verstandszentrum hat keinen Einfluss unser konkretes Verhalten mit zu gestalten.

Mesolimphisches System: Zentrum des Belohnungssystems (Freude, Lust, Motivation) im Gehirn und somit reaktionsfähig auf Dopamin.

Amygdala: Mandelkern-ähnliche Teile

in den zwei Temporallappen und somit Bestandteil des mesolimbischen Systems.

Zuständig für die emotionale Bewertung.

Präfrontaler Cortex: Teil des Frontallappens der Grosshirnrinde. Zusammenhang zur emotionalen Bewertung und darauffolgenden Handlungssteuerung besteht.

PRÄFRONTALER CORTEX AMYGDALA

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L ife style Wenn jemand von einem zu hohen Gebrauch solcher Apps wie Instagram abkommen möchte, was würden Sie als Psychologe raten?

Sobald man die Gewöhnung erkennt, braucht es eine komplette Unterbrechung der Nutzung, also eine Abstinenzphase. Dadurch gibt es nicht mehr die Möglichkeit der schnellen Befriedigung, man wird von der Schnellstrasse abgetrennt und muss neue Wege gehen. Zu Beginn verunsichert das und macht unangenehme Gefühle, aber das führt auch zu neuen Strategien, um Probleme langfristig zu lösen.

„Es entsteht eine Art Schnellstrasse, welche als einzige genutzt wird und somit schnelle Befriedigung bringt.“

Dies fällt vielen Nutzern vermutlich sehr schwer, ist eine komplette Abstinenz wirklich die einzige Lösung?

Ja, diese Entlastung braucht das Gehirn unbedingt. Ohne diese zeitbedingte Abstinenz, um sich wieder neu zu organisieren und herauszufinden, was man wirklich will, geht es nicht. Ich glaube nicht, dass das mit einer kontrollierten, langsamen Reduktion funktioniert. Das kriegen vielleicht einzelne Leute hin (lacht). Aber sobald die gesunde Grenze der Nutzung überschritten ist, braucht man den klaren Cut.

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GENERATION

MENTALLY

#DISEASED?

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#FOMO Klingt im ersten Moment nach einer neuen sexuellen Orientierung. Es handelt sich jedoch um die Kurzform eines psychischen Phänomens namens Fear Of Missing Out. Die Angst etwas zu verpassen. Aber warum sollte man sich davor fürchten, wenn man doch nonstop durch Instagram Informationen aus der ganzen Welt erhält? Ist man ein Aussenseiter, wenn man FOMO verspürt, oder ist dies bereits die bittere Normalität unserer Gesellschaft?

Auch im realen Leben packt uns diese Angst oft. Sei es ein witziger Insider unter Freunden oder die tolle Party, zu welcher jeder eingeladen wurde, ausser man selbst. Studien zufolge ist FOMO im Alltag jedoch wichtig.

Ohne den Drang, sich in sein soziales Umfeld einzubringen, würden man sich desozialisieren, was für die mentale Gesundheit ebenfalls schädliche Folgen haben kann. Da man aufgrund höherer Instagram-Aktivität mehr von diesem Umfeld mitbekommt, verstärkt sich dabei FOMO. Unser Gehirn muss diesen immensen Input verarbeiten. Der Druck alles mitzuerleben plus der Vergleich mit diesem Input, nimmt mittlerweile bei vielen Instagram-Nutzern ein ungesundes Ausmass an

I’m happy and I show it!

Im alltäglichen Leben erfährst du meist nur von deinem Umfeld, was sie gerade erleben.

Dabei ist uns klar, dass Freunde und Bekannte nicht jedes glückliche Erlebnis sofort in Echtzeit mit uns teilen. Folgendes Beispiel: Alle Personen, denen du auf Instagram folgst, würden tagtäglich an deiner Haustür klingeln, und dies bloss, um dir mitzuteilen, was sie heute Tolles erlebt haben. Würdest du nicht gleich vor Neid platzen oder dich überfordert fühlen? Darüber hinaus kommt dieses schlechte Gewissen in uns auf, welches uns eintrichtert, nichts aus der Freizeit , ausser eben das Leben der anderen zu beobachten, zu machen. Auslöser solcher Gefühle sind nicht nur Insta-Posts an sich: Insta-Stories sind ebenso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer. Der eigene Alltag, welcher durchschnittlich spannend ist, schneidet im Vergleich zu diesen wohl eher schlecht ab.

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Eine Story nach der anderen..

Doch warum zieht uns das Betrachten der Erlebnisse der anderen so sehr in den Bann? Sie sind wie ein kleiner Einblick in deren Leben, welchen wir um kein Haar verpassen wollen.

Ob dieser Einblick einen Mehrwert bringt oder nicht, ist nicht vorhersehbar. Dies triggert das FOMO-Gefühl stark, man weiss ja nicht welche Überraschung sich hinter dem nächsten 7-15 Sekunden-Clip versteckt. Das Format der Insta-Stories beeinflusst die unglaublich grosse Lust sie anzuklicken noch zusätzlich: Ein buntes Kreischen umgibt die Person (wie ein verpacktes Geschenk), das Hochbildschirm-Design füllt die ganze Handyfläche, wodurch man gefühlt in das Erlebnis des anderen eintauchen kann, begrenzte Betrachtungsdauer verbunden mit dem automatischen Weiterswipen, was sogar die Fingerarbeit überflüssig macht und der StoryMarathon so deutlich attraktiver wird. Kurz gesagt; die Menschen sind faul, neugierig und sehnen sich nach Zugehörigkeit. Und genau diese Bedürfnisse nutzen die Stories, um abhängig zu machen. FOMO-Opfer leiden zudem unter dem Wissen, dass die Stories in 24 Stunden wieder verschwinden. Man muss sie also einfach anklicken, sonst heisst es schlimmstenfalls es am nächsten Tag von Freunden ,,Hast du seine*ihre Story nicht gesehen?!‘‘

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Insta-Detox Bestes Beispiel für eine FOMO-Patientin ist Selena Gomez. Lange Zeit war die weltberühmte Sängerin, einer der meist abonnierten Accounts auf Instagram. Plötzlich verschwand sie von der Plattform: keine Posts und Stories - Totenstille. In einem Interview nahm sie Stellung zu dem Einfluss, den die App auf Ihre Psyche hatte: „Ich hatte zwei Jahre lang keine sozialen Medien. Man muss es einfach tun. Ich habe mich verrückt gemacht. Zunächst einmal gab es eine Million Dinge, die ich nicht sehen wollte. Ich sah sie immer und immer wieder. Dann verglich ich mich.“ Einem Star wie Selena ist wahrscheinlich bewusst, dass viele Bilder gestellt sind und eine Menge Geld dahinter steckt.

Auch sie verdient für ein Foto auf ihrem Insta-Feed viel Geld. Und trotzdem wird auch sie von Gefühlen wie Neid geplagt, auch sie vergleicht ihr Leben mit dem scheinbar schöneren Leben der anderen. Dies zeigt wiederum, wie jeder beeinflusst werden kann, egal ob Star oder Normalo.

M e n ta l H e a lth

JOMO - Lerne zu verpassen Der Wunsch seinen Followern zu zeigen, was für ein tolles Leben man hat, wird immer grösser. Viele konsumieren täglich unzählige Stories, welche mit genau derselben Absicht geteilt wurden. Irgendwann muss man also auch was posten und damit zeigen, dass man etwas Schönes erlebt. Ein gefährlicher Kreislauf ist schon vorprogrammiert. Doch wie kann man diesen verhindern? Statt FOMO verdrängen zu wollen, kann man es auch mal mit JOMO – Joy Of Missing Out – versuchen.

Oftmals vergessen wir im ganzen PostingWahnsinn, dass schöne Momente nicht bloss durch eine festhaltende Story schätzenswert sind, sondern auch sonst. Ganz ohne die Betrachtung, Bewertung und im besten Fall Bestätigung anderer. Einfach weil wir persönlich diese als wertvoll einstufen. Wir sollten solche Erlebnisse, welche sich einzig und allein in der offline Welt abspielen, viel öfters priorisieren. Der Newsfeed von Instagram geht nach wenigen Minuten wieder vergessen. Die Erinnerung an einen Augenblicken, welchen wir mit vollem Bewusstsein erlebt haben, kann für immer bleiben. JOMO zu kultivieren ist in der heutigen Zeit also eine Kunst an sich.

Seelen-Striptease für den Arbeitskollegen?

Nein danke…

Im Normalfall erzählen unsere Freunde ehrlich von ihren Erlebnissen. Inklusive Zweifeln, peinlichen Situationen und überflüssigen Ängsten – das Gesamtpaket eben. Dies macht eine innige Freundschaft aus. Der digitale Freundeskreis ist jedoch um einiges grösser.

Selbstverständlich will man diese Tatsachen nicht dem Kollegen des Cousins der Freundin präsentieren, sondern bei allen ein möglichst glückliches und positives Bild von sich hinterlassen. Trotz der Gewissheit, dass auch unschöne Momente zum Leben gehören, sind nur wenige Instagram-Nutzer bereit, diese Normalität offen zu zeigen. Resultierend aus unzähligen positiven Beiträgen, ist klar, dass beim Durchscrollen des Insta-Feeds schnell das Gefühl entsteht, dass das eigene Leben ätzend langweilig ist.

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Mentale Pandemie

Die soziale Maske bröckelt

Weltweit leiden rund 300 Millionen Menschen an Depressionen. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Die RSPH (Royal Society of Public Health) kam in einer Studie auf die erschreckende Erkenntnis, dass mentale Erkrankungen im Bezug zu Social Media in den letzten 25 Jahren um 70% zunahmen. Zudem besagt die Studie, dass 1’500 befragte Teilnehmer im Alter von 14-24 Jahren Instagram mit negativen Gefühlen, wie Depressionen und Angststörungen in Verbindung brachten. Immer mehr Menschen erkranken jedoch noch an etwas viel banalerem: Übermässige Instagram -Nutzung.

Den Feed ständig aktualisieren, Bilder liken und selbst welche posten, ist das neue Hobby einer gesamten Generation. Das gefährliche dabei ist, dass wir vermehrt unser soziales Netzwerk in der realen Welt vernachlässigen.

Instagram verführt uns in die Selbstisolation, weil die Plattform stets perfekte Inhalte vermittelt und dies ein anfänglich befriedigendes Gefühl beim Nutzer hinterlässt. Im echten Leben ist dies oft nicht der Fall. Sei es ein Streit mit der besten Freundin oder die Mutter, die sich ständig beschwert – Instagram bietet stets einen sicheren Rückzugsort und ist der beste Verdrängungsmechanismus für unerwünschte Gefühle.

Instagram: Eigentlich ein soziales Netzwerk, welches die Kontaktfindung vereinfachen soll und somit eine Interaktion mit der ganzen Welt ermöglicht, führt oft zu Einsamkeit, Angststörungen und Depressionen. Irgendwie paradox, nicht wahr? Soziale Medien bieten uns so tiefe Einblicke in das Leben anderer Menschen, vor ihrer Entwicklung wäre dies kaum denkbar gewesen.

Wie schön das Leben doch scheinen kann Den meisten sollte eigentlich bewusst sein, dass auf Instagram eine Menge inszeniert ist.

Doch unser Gehirn sieht bei der Aufnahme von perfekt gestellten Bilder jedoch nicht die Hintergründe der Entstehung, sondern bloss das perfekte Bild. Naiv wie unser Gehirn manchmal ist, glaubt es, dies sei die Realität.

Wenn wir diesem Phänomen entgegenwirken

M e n ta l H e a lth wollen, müssten wir bei jedem Post kurz in uns kehren und uns mit folgendem Warnsignal klar machen: ,,Achtung, Achtung! Das ist bloss ein inszeniertes Bild.. nicht alles ist stets so einwandfrei, wie es darauf scheint.‘‘ Aber sind wir mal ehrlich, wohl kaum jemand würde das auch nur fünf Minuten durchziehen.

Daneben ist auch zu betonen, dass solche Insta-Beiträge natürlich der Realität entsprechen können. Ein erfülltes Leben ist ebenso in der Offline-Welt möglich. Doch lässt sich reale Zufriedenheit mit dem virtuellen Abklatsch, welcher möglicherweise fake ist, damit vergleichen? #InstaFear ,,Endlich ein schönes Bild von mir, wenigstens eines vdas gut aussieht, das ist Insta-tauglich!

Was soll ich bloss als Caption setzen? Etwas Witziges, ich will schliesslich zeigen wie kreativ ich bin! Aber wirkt das Bild nicht etwas fade?

Ich lege nur noch schnell einen coolen Retro-

-Filter drüber. Gut, so gefällt es mir! Jetzt nur noch Posten… Ähh nein, vielleicht sollte ich das Bild doch nochmal genauer betrachten - und eigentlich klingt der Spruch unter dem Bild total blöd.‘‘ So sieht wohl der innere Monolog vieler Instagram-Nutzer aus, wenn sie dabei sind, ein Bild zu posten. Fast schon eine eigene Sportdisziplin, diese Vorbereitungsphase.

Nach dem finalen Klick auf Posten, verlassen die meisten erstmal die App oder werfen das Handy gleich in die andere Ecke des Zimmers.

Und dies nur, um nach kurzer Zeit im zehn Sekunden Takt ihren Instagram-Feed zu erneuern, stets mit der Hoffnung auf ein neues Like. Ziemlich krass wie eine solch unscheinbare Tat so starke Emotionen auslösen kann, jedoch leicht zu erklären. Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe. Auch im echten Leben passt man sich gewissermassen an und versucht sich so zu verhalten, dass man akzeptiert und gemocht wird. Auf Instagram herrscht also nichts Neues. Zu beachten ist jedoch, dass das Leben anderer auf dieser Plattform meist mindestens doppelt so glänzend als in Wirklichkeit aussieht – und das eigene dementsprechend auch. Somit entwickelt sich vor jedem Post ein gewisser Druck, der eigenen perfekten Darstellung standzuhalten.

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Schlafstörungen Du liegst nachts im Bett und kannst nicht einschlafen? Da bist du nicht allein. In den letzten zehn Jahren gab es bei jungen Erwachsenen einen Anstieg von fast 90% welche mit Schlafstörungen diagnostiziert wurden. Zum Glück lässt ein Blick auf Instagram uns die Zeit und tausend Gedanken im Kopf vergessen. Doch ist dieses Verhalten nicht auch mitverantwortlich für Schlafmangel?

Der Zusammenhang zwischen einem zeitintensiven Instagram-Gebrauch und Schlafstörungen wurde in einer 2016 veröffentlichten Studie aus Pittsburgh bestätigt. Beobachtet wurde, was für Unterschiede sich bei Teilnehmern aufweisen, welche täglich ihre Social Media Konten am meisten überprüften und im Gegensatz dazu solche, welche dies am wenigsten taten. Letztere Teilnehmergruppe hatte eine um das Dreifache verkleinerte Wahrscheinlichkeit an Schlafstörungen zu leiden. Erstaunlicherweise kam bei der Studie ebenfalls heraus, dass die zwanghafte Überprüfung der Apps Schlafstörungen mehr beeinflussen als die kumulierte Zeitdauer des Social Media Aufenthalts.

Gefühls-Cocktail aus FOMO, Anxiety und Depressionen sein. Der ständige Drang den Feed zu aktualisieren, stets auf der Suche nach dem nächsten Dopamin Rausch, kann kostbare Minuten oder gar Stunden der nächtlichen Ruhe kosten. Man kann dabei auch auf etwas stossen, dass einen emotional so stark aufbringt, dass der Einschlafprozess schwerfällt. Das Blaulicht von Smartphones ist gleichermassen kontraproduktiv. Die Ausschüttung des Hormons Melatonin, welches den Tagesrhythmus reguliert, wird durch das helle LED-Licht verhindert.

Gefährlicher Kreislauf Dies ist ein sehr bedrohlicher Trend, da Schlafmangel schwerwiegende Folgen haben kann: Die Hirnkapazität wird vermindert und Konzentrationsschwäche tritt auf. Man denke an all die unzähligen Schultage, an welchen man beim besten Willen nicht aufpassen konnte, weil man zu wenig Schlaf abbekommen hat. Zudem ist das Immunsystem geschwächt, was uns anfälliger für Krankheiten macht und ebenso für Depressionen, Stress und Übergewicht. Dies alles können Langzeitfolgen sein, mit denen man in erster Linie nicht gerechnet hat.Umso wichtiger scheint es also, einen gesunden Schlafrhythmus zu kultivieren – auch wenn dies heisst, Instagram von der Bettkante zu stossen.

sleep more. worry less.

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Pädophilie

Kinder als Werbeträger – neue Form der Kinderarbeit?

Immer mehr Eltern setzen ihre Kids bewusst in Szene. Besonders auffallend ist dies bei den grossen Influencern. Immer häufiger werden Beiträge mir ihren süssen Minipersönlichkeiten veröffentlicht.

Es ist verständlich, dass Eltern ihre Kinder der Welt präsentieren möchten. Das Problem ist, dass auf sozialen Medien wie Instagram und überhaupt im ganzen Internet, ein Bild welches einst hochgeladen wurde, für immer veröffentlicht ist. Man verliert die Rechte an diesen und sie können beliebig weiterverwendet werden.

Gefundenes Fressen für Pädophile Recherchen haben dazu erschreckende Erkenntnisse geliefert. In grossem Umfang sind Kinderbilder, unter anderem solche welche auf Insta gepostet wurden, auf pädophilen Seiten im Umlauf. Es wird mit den Bildern geworben und zur sexuellen Befriedigung Pädophiler genutzt.

Dutzende Internetseiten, welche pornografische Kinderbilder veröffentlichen und Pädophile sich begnügten, wurden durch Recherchen ausfindig gemacht. Viele der Bilder kamen von Instagram-Accounts berühmter Influencer. Die betroffenen Eltern wurden daraufhin informiert, viele veröffentlichten jedoch weiterhin Bilder ihrer Kinder. Doch warum wird gefühlt jede Bloggerin zur Momfluencerin?

Ein Grund könnte naheliegend sein – Geld. Vergleicht man die Anzahl der Likes eines Selfies, mit der Anzahl Likes, von einem Bild mit dem Kind. Ist deutlich erkennbar, dass die Bilder enorm gut ankommen. Meist ernten die Kinderbilder doppelt so viele Likes.

Und noch deutlicher wird die Marketingstrategie, wenn man #Baby in die Suchleiste eintippt. Hunderte Posts von leichtbekleideten Kindern in der Badewanne erscheinen. Die meisten bewerben Pflegeprodukte für Babys. Grosse Marken verkaufen ihre Produkte, Eltern machen einfaches Geld, pädophile Pornoseiten erhalten neues Material und Babys werden ungefragt in den Mittelpunkt dieser Szenerie gesetzt.

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Sex-Bots Was Sind Sex-Bots?

Warum werden sie nicht gelöscht?

Accounts, die von Computerprogrammen gesteuert werden. Dieses gibt den Bots befehle, welche diese ausführen. Sie folgen Personen, schreiben diese an, liken und Kommentieren die Bilder, sodass sie wie echte User wirken und für Instagram schwierig zu entdecken und löschen sind. Das Ziel welches alle dieser Fake-profile erreichen wollen: Nutzer auf einen Link in ihrer Beschreibung locken. Solche Link sollte man nicht anklicken, aber hinter den meisten stecken fake Dating Seiten, mit welchen viel Geld gemacht wird.

Instagram will als eine familienfreundliche Plattform präsentiert werden. Sexualisierte Inhalte, wie solche Sex-Bots sind folglich unerwünscht.

Instagram versucht die Accounts zu verfolgen und zu löschen. Der Ursprung eines solchen BotComputerprogramms zu finden ist jedoch sehr schwierig. Es ist fast unmöglich den Start der Kette zu finden, um den Rattenschwanz bereits von Beginn abzutrennen. Die Programme scheinen jedoch Erfolg zu haben. Viele Menschen fallen womöglich auf die Bots herein, sonst würde es nicht immer noch so viele Fake Accounts auf Instagram geben. Die meisten Opfer, melden den Vorfall jedoch leider nicht aus Scham.

WAS KANN ICH DAGEGEN TUN?

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Melde die Accounts als Spam Klicke nie auf Links in der Biographie.

Stell dein Profil privat, so verhidnerst du nervende Kommentare.

Vermeide das Posten bekannter Hashtags. Diese locken Sex Bots an.

Gegen unerwünschte Fotoverlinkungen bei Privacy-Einstellung manuell freigeben einstellen.

Only Eine Plattform für welche man bezahlt, um ein paar nette nackte Bilder zu sehen. Klingt nach einer Pornoseite. Es handelt sich jedoch um Only-Fans. Die Plattform ist noch nicht lange auf dem Markt. Bietet jedoch ein lukratives Geschäft für jeden. Unterschiedlichste Menschen stellen sich freizügig auf Only-Fans dar. Verdienen viel Geld dabei und dies ohne grossen Aufwand.

Das positive an Only-Fans ist, dass eine gewisse Selbstbestimmung den Personen hinter den Accounts generiert wird. Sie sind nicht länger für einen Pornoanbieter angestellt, sondern managen ihr Profil ganz alleine und bestimmen wie sie ihre Beiträge veröffentlichen wollen. Pornoseiten wie PornHub bieten kostenlose Videos. Die einzelnen Szenen werden überhaupt nicht mehr bezahlt. Durch Accounts wie Only-Fans können sich die Sexarbeiter*innen und Porno-Darsteller*innen selbstständig machen, verdienen mehr Geld und sind nicht mehr von einer solch grossen Produktionsfirma abhängig.

Only-Fans bietet einen zusätzlichen Arm, über den Instagram nicht verfügt. Pornografische Inhalte können auf Instagram nicht veröffentlicht werden, weil sie zu erotisch sind. Diese Bilder landen dann halt eben auf Only-Fans. Wer sich Erfolg sichern will auf dieser «Zahle für meinen ganz persönlichen Playboy!»-Plattform, sollte schon eine treue Community auf Instagram, YouTube oder dergleichen aufgebaut haben. Ansonsten hat man keine Fans, welche bereit sind für Content solcher Art zu zahlen. Ohne Instagram wären grosse Gewinne auf Only-Fans also unvorstellbar.

Ebenso besteht ein weiterer Link zu Instagram: Berühmte Meme-Pages, auf denen man jene Werbung eigentlich nicht erwartet, markieren oftmals weibliche Only-Fans-Accounts. Mit nur einem Klick bekommen also auch Minderjährige von dieser Plattform mit, obwohl sie sich bloss lustige Memes ansehen wollten 49

Hate

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der 18- bis 24-Jährigen einer Studie haben angegeben, bereits Hass im Netz gesehen haben. 66% der Personen, die schonmal Hasskommentare bekommen haben, klagten über folgende Symptome: Emotionaler Stress, Angst und Unruhe, Probleme mit dem Selbstbild, Depressionen. Frauen sind hierbei öfters betroffen.

Starflage Hasskommentare können strafrechtlich geahndet werden. Es sollte jedoch stets eine juristische Meinung eingeholt werden, um sicher zu stellen, ob die Aussagen strafbar sind. Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung und Volksverhetzung stellen Aussagetypen dar, welche potentiel bestraft werden können.

„Den Afro finde ich zwar geil, aber in Afrika wärst du besser aufgehoben.“ „Du blöde B****, dich würde ich gerne mal flachlegen und dir zeigen, wo der Hammer hängt.“ 50

Help Was unternimmt Instagram gegen Hasskommentare?

Künstliche Intelligenz prüft jedes Wort auf anstössige Inhalte Der verfasser wird mit den Worten «Bist Du sicher, dass Du diese Nachricht veröffentlichen willst?» darauf aufmerksam gemacht.

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5.

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Ignorieren

Freundlich zurechtweisen

Was kann ich unternehmen?

Diskutieren

Sich positionieren

Ironisieren

Löschen

Blockiere Hate-Accounts und schränk die Kommentarfunktion ein. So sieht lediglich der Verfasser die Hate-Nachricht.

Kommentarfunktion einschränken, nur der Verfasser sieht die Hate-Nachricht Auf der Webseite www.hass-im-Netz.info/ melden kannst du anstössige und beleidigende Nachrichten melden.

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Itâ&#x20AC;&#x2DC;s just a

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M e n ta l H e a lth

MEME

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Wir kennen es doch alle: Nach einem harten Tag legen wir uns aufs Bett und scrollen durch die Instagram Meme-Page unseres Vertrauens. Ständig auf der Suche nach einem Lacher. Doch was, wenn Memes einen wunden Punkt ansprechen? Gewisse Memes haben die Fähigkeit, im passenden Moment genau das Richtige zu sagen. Wir fühlen uns von der Aussage des Creators und den Menschen, die das gleiche empfinden verstanden. Dies hängt auch vom Humor ab. Doch es stellt sich die Frage, welche Art am meisten für Memes gebraucht wird?

Und noch wichtiger: Wie beeinflussen uns diese?

➢ Wenn ein Meme sich über die eigene Person und dessen Mängel lustig macht, nennt man dies selbst verbessernden Humor. Man lacht somit über sich selbst und kann diese Mängel lockerer entgegennehmen. ➢ Aggressiver Humor wird gebraucht, wenn man sich negativ an andere Menschen wendet. Diese Memes haben zum Ziel, Personen verbal anzugreifen. ➢ Und zuletzt selbst zerstörerischer Humor, welcher darauf abzielt, sich selbst sarkastisch schlechtzureden.

➢ Der assoziative Humor verbindet uns. Durch die lustige Darstellung gemeinsamer Erfahrungen in Memes wird ein breitflächiges Gefühl der Verbundenheit aktiviert.

Memes fallen oft in die Kategorie des selbst verbessernden oder zerstörenden Humor hinein. Der Bezug auf einen kollektiven oder persönlichen Gefühlszustand macht Memes äusserst beliebt.

M e n ta l H e a lth Ein Meme sagt mehr als tausend Worte Selbstzweifel, depressive Stimmungen oder Hilfeschreie. All dies kann in kurzen Sätzen sowie der dazu passenden Abbildung zu einem Meme verpackt werden. Diese machen es somit auch möglich, eigentlich ernste Themen amüsant darzustellen. Sie können einen Gedankenaustausch zwischen Fremden in die Wege leiten, welcher ganz leger entsteht.

Menschen beginnen über ihre Probleme zu tippen und erfahren dabei, dass es viele Mitleidende gibt.

Einst unerklärliche Gefühle werden von anderen verständlich niedergeschrieben, das kann aufheitern und ihre Verarbeitung erleichtern. Die Akzeptanz für Themen, welche die Gesellschaft noch immer tabuisiert, wird mithilfe von Memes geschaffen

Zahlreiche Instagram-Accounts zu Mental Health nutzen diese lustigen Beiträge zur Veranschaulichung von Symptomen oder Verhaltensweisen psychischer Erkrankungen. Ob über Anxiety, Therapie oder Depressionen: Jeder Betroffene findet einen passenden Meme-Page.

Depressive Menschen haben es zum Beispiel oftmals schwer, in Kontakt mit ihren Mitmenschen zu bleiben. Zuhause Meme-Pages durchzuscrollen ist in diesem Fall einfacher. Man fühlt sich dabei einerseits verstanden und anderseits nicht mehr so alleine mit seinem Leid. Die vermeintlich zwecklosen Memes auf Instagram werden hierbei für viele zu einem heilenden und aufmunternden Instrument.

Beispiel einer Nachfrage und ehrlichen Antworten.

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Trauriger Trend?

Depression-Memes Trotz der genannten Vorteile, kommt die Frage auf, ob sogenannte Depression-Memes nicht in gewisser Weise gegenüber Betroffenen respektlos sind. Sich über Symptome einer Depression lustig zu machen oder diese stark zu verallgemeinern kann schwerwiegende Folgen haben: Viele haben das Gefühl, genau zu wissen, wie sich diese Krankheit anfühlt.

Vernachlässigt wird dabei oft, dass ein massiver Unterschied zwischen einer depressiven Phase und einer schwerwiegenden Depression vorliegt.

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Gut, immerhin wird das Thema überhaupt angesprochen. Menschen machen sich bezüglich ihrer eigenen und auch der Gefühlslage ihrer Mitmenschen vermehrt Gedanken. Damit hat sich jedoch der unausgesprochene Trend entwickelt, dass es «cool» ist, an einer Depression zu leiden. Man nennt dies im Englischen auch romantazing Depression – das Idealisieren einer Depressionen. Auf einmal ist es en vogue depressiv zu sein, weshalb es auch jeder so offen mit dem Teilen eines Depression-Meme zeigt. In Vergessenheit geraten jedoch diejenigen, welche ernsthaft an einer schweren Depression leiden. Diese Art Memes bohren bei ihnen ein noch tieferes Loch in die bereits schmerzende Wunde. Zusätzlich wird vermittelt: «Ach ist doch halb so schlimm, uns geht’s doch allen Mal nicht gut, lach einfach drüber!» Verglichen mit dem Umgang einer Krankheit wie Krebs, wagt wohl kaum jemand belustigende Memes zu erstellen.

M e n ta l H e a lth Für Erkrankte kann das Erstellen von Memes hingegen eine heilende Wirkung haben. Sie können ihre Gedanken, welche sie nicht in alltäglichen Gesprächen über die Lippen bringen, in einem Meme erklären. Ihre Geschichte wird der Welt ganz anonym geteilt. Das Gefühl, für das reale Umfeld eine Last zu sein, fällt somit einigermassen weg. Memes verkleinern das Leiden also primär nicht, aber sie ermöglichen einen neutralen Blick auf die Situation. Letztendlich sind Memes generell sehr subjektiv, jeder reagiert verschieden darauf. InstagramNutzer entscheiden selbst, ob es für sie ein lustiger Witze oder ein therapeutisches Werkzeug ist. //

Beispiel von der Interaktion zwischen Account-Inhaber und Follower.

most important:

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KAUFSUCHT KAUFSUCHT KAUFSUCHT Das Einkaufserlebnis auf Instagram könnte nicht einfacher und bequemer für den Nutzer gestaltet sein.

Der Ablauf ist simpel: Foto anklicken, Produktbeschreibung des Artikels wird auf verlinkter Website angezeigt, Kreditkartennummer eingeben und schon ist es bestellt.

Zudem speichert Instagram die Karteninfos und weitere persönliche Daten, was den zukünftigen Kauf noch effizienter macht.

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Wie bereits bekannt, kann eine hohe Nutzung von Instagram zu einem geringeren Selbstwertgefühl führen. Die App nutzt dies gekonnt, Werbeposts erscheinen inmitten der wunderschönen Bilder oder beneidenswerten Stories von Freunden und Bekannten. Dieses perfekte Leben kann jedoch nicht so schnell ergattert werden wie ein Kleidungsstück im Sale . Die schöne Handtasche oder die trendigen Schuhe liefern nach der Kaufbestätigung sofort Glücksgefühle – aber diese sind leider meist nur von kurzer Dauer.

Die Produkte deiner Lieblings-Influencer sind höchstwahrscheinlich kein notwendiger Kauf. Doch der Anblick auf die Likes und Kommentare, gepaart wird mit den eigenen Selbstzweifeln, bewirkt, dass man trotzdem anbeisst. Wenn man doch mal wieder in die Falle des Impulskaufs tappt, ist das halb so schlimm. Jede Bestellung auf Instagram kann innerhalb von 30 Minuten storniert werden.

Instagram bietet also wie bereits erwähnt den perfekten Platz für Werbeposts. Die Anzeigen werden entweder beim Durchscrollen der App zwischen Bildern deiner liebsten Influencer und Freunden angezeigt oder beim Durchswipen des nächsten Story-Marathons. Dies zeigt deinem Gehirn, dass Werbeartikel in dein geliebtes und vertrautes Umfeld gehören und dein Unterbewusstsein speichert Werbung verschiedener

Marken als Teil deines Lebens ab. olglich entsteht, ohne es überhaupt zu bemerken, mehr und mehr der Wunsch, die abgebildeten Produkte zu besitzen. Oder es kommt zum altbekannten unheimlichen Moment, bei dem man Dinge, die man erwähnt oder gegoogelt hat, plötzlich auf dem Insta-Feed beworben bekommt. Das ist wohl Beweis genug, dass Instagram einen Kaufrausch voll und ganz unterstützt.

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foto: moritz thau

Vom

S z

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Selbstexperiment zum Spiegel-Bestseller Interview mit

Nena Schink

Selfies, #foodporn Bilder und atemberaubende Urlaubsfotos: Der Instagram Feed von grossen Influencer ist von solchen Posts dominiert.

Wie ist das Leben als Influencer, macht dieser Job überhaupt glücklich? Verbirgt sich darin der Job der Zukunft? Und wie echt ist ein solches Leben auf Instagram?

Genau diese Fragen hat sich Nena Schink, Journalistin und Autorin des Spiegel-Bestsellers UNFOLLOW, ebenfalls gestellt.

Auf Nachfrage ihrer ehemaligen Redaktion, sich experimentell der Instagram-Welt auszuliefern, hat Nena Schink etwas zweifelnd zugestimmt. Der Auftrag lautete: So schnell wie möglich eine erfolgreiche Influencerin werden. In ihrem Buch erklärt sie, wie diese virtuelle Reise verlief, warum diese ein abruptes Ende nehmen musste und was sie draus gelernt hat.

Wie sie heute zum Instagram Konsum unserer Gesellschaft steht und wieso jeder ihr Buch lesen sollte, erfährt ihr im folgenden Interview.

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Was würdest Du jedem Instagram-Newbie raten?

Das Profil zuerst auf privat stellen! Ich denke, es ist enorm wichtig als Privatperson kein öffentliches Profil zu haben. So kann man sich den gesamten Instagram-Zirkus erst mal in Ruhe anschauen. Zudem rate ich auch zu einer Timer-Beschränkung, mehr als 30 Minuten Nutzung pro Tag scheinen mir nämlich nicht sehr klug.

Weshalb nur 30 Minuten?

Die meisten Leute verbringen ihre Zeit auf Instagram mit Selbstinszenierung oder damit, sich das Leben anderer Menschen anzuschauen. Und der Tod des Glückes ist bekanntlich immer der Vergleich, davon bin ich ganz fest überzeugt. Auf Instagram vergleich en wir uns ja nicht mit der echten Person, auch die beste Freundin kann beispielsweise mithilfe von Filtern ganz anders aussehen.

Dies hast Du auch in Deinem Buch erwähnt: Instagram wirft das Frauenbild und die Emanzipation der letzten 50 Jahre wieder deutlich zurück. Weshalb?

Ich habe halt manchmal das Gefühl, dass junge Frauen das Wort Feminismus auf Instagram dafür benutzen, ihre Bikinibilder zu posten.

Aber für mich haben freizügige Bilder nichts mit Feminismus zu tun – es ist auch kein Akt der Selbstbefreiung, sondern einfach nur blöd.

Manche Profile dieser ’’Feministinnen’’ sind nackter als ein Playboy und lassen unser Frauenbild gerade daran scheitern. Zudem sollte man sich doch auch mal überlegen, wer sich das anschaut.

„Der Tod des Glückes ist bekanntlich immer der Vergleich.“

Hat die Nutzung von Instagram jedoch auch gute Seiten?

Total! Deshalb betone ich auch sehr gern, dass mein Buch nicht DELETE, sondern UNFOLLOW heisst. Man kann die App gut nutzen, beispielsweise journalistisch, weswegen ich meinen eigenen Account auch behalten habe.

Das Problem daran ist jedoch, dass ein freizügig bekleidetes Mädchen mehr Likes erhält als ein Doktortitel. Zudem nennen sich Influencerinnen in der Biografie ’’wifey’’ und ’’mum’’, zeigen sich gerne zu Hause beim Kochen und mit den Kindern. Ich denke, der Beruf von Frauen ist somit komplett in den Hintergrund gerückt und ein veraltetes Rollenbild wird dadurch gefördert.

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Denkst Du Influencer, welche Werbung für Marken wie HelloBody und Co. machen, stehen wirklich hinter diesen Produkten?

Ich denke, denen geht es vor allem ums Geld verdienen, dass ist logisch. Sie nehmen einfach die Kooperation an, welche das meiste Geld abwirft. Das die Produkte dann immer ’’supertoll und supergut’’ sind, kann doch gar nicht immer real sein. Deswegen ist es auch Werbung. Das Gefährliche an Instagram ist nur, dass das Ganze so rüberkommt, als wäre es die Empfehlung einer Freundin. Da kann doch niemand mehr klar erkennen, ob es nun eine Anzeige ist oder nicht.

L ife style Müssen wir in Zukunft daran arbeiten?

Ja, unbedingt. Es kann nicht sein, dass eine ganze Generation sich bereits in jungen Jahren als Ziel nimmt, die teuerste Louis Vuitton Tasche zu besitzen oder ohne eine gute Ausbildung um die ganze Welt zu jetten. Ich bin da vielleicht ein wenig konservativ, aber so was sollte durch harte Arbeit ermöglicht werden. Influencer geben uns da das Gefühl, dass man einen solchen Luxus auch ohne grosse Leistung erreicht.

Also siehst Du folglich in der Nutzung von Instagram eine grosse Gefahr für die mentale Gesundheit von jungen Erwachsenen?

Total. Viele vergessen, während oder nach der Nutzung zu beobachten, wie man sich fühlt.

Wenn du Instagram nutzt und dich dabei freust, weckt das in dir reale Glücksgefühle. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, wenn du dich danach schlecht fühlst, hat Instagram dich unglücklich gemacht. Ich denke, wir müssen viel besser auf unsere Psyche aufpassen, denn wenn

„Das Buch heisst nicht DELETE, sondern UNFOLLOW.“

foto: moritz thau

Würdest Du den Alkoholkonsum mit einer exzessiven Instagram-Nutzung vergleichen?

Zu 100%! Seit der Recherche für mein Buch vergleiche ich diese beiden Süchte enorm miteinander. Es gibt Studien, die belegen, dass Instagram Jugendliche süchtiger machen kann als Alkohol oder gar Zigaretten. Bei einer Zigarette wird der Körper auf Nikotin konditioniert.

Bei Instagram hingegen auf Likes, Herzen und Folllower – dass ist psychisch. Im Silicon Valley gibt es deshalb Psychologen, die versuchen herauszufinden, wie du mehr Zeit auf der App verbringst. Ich denke, dass ist höchst unethisch. Bei Zigaretten können Langzeitschäden, wie Krebs auftreten. Bei Instagram ist es die Einsamkeit, weil man vor dem Handy ist und die realen Momente nicht mehr wahrnimmt. Die Einsamkeit ist laut Studien genauso schädlich wie 15 Zigaretten am Tag, was die Folgen des Konsums doch ziemlich vergleichbar macht.

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sich bringen. Ein gutes Beispiel dafür ist Selena Gomez. Sie hat sich als Instagram süchtig beWas würdest Du jemandem raten, der gerne kennt und sich sogar in Therapie begeben, was einen Insta-Detox machen würde, jedoch Angst ich ziemlich krass fand. Zudem sagt sie, dass Invor den Reaktionen seiner Freunde hat? stagram die Psyche von einem Teil ihrer GeneraWas wäre Deine Wunschvorstellung für eine positive Entwicklung der App? Mein Wunsch wäre, dass man auf Instagram mit weniger sinnentleerten oder zu Neid führenden Inhalten zugemüllt wird. Wenn jeder mal drei Sekunden länger überlegt, was für einen Mehrwert er anderen mit seinen Posts bietet, wäre das schon ein Schritt zur Besserung. Solche Aktionen, wie damals die schwarzen Quadrate für George Floyd, geben mir Hoffnung. Plötzlich war Instagram ein Ort, an dem man gemeinsam in grossem Ausmass gegen Rassismus ankämpfte. In meiner perfekten Instagram-Welt gibt es mehr Zusammenhalt wie diesen und weniger Mittagessen, Fit-Tea und Chia Samen.

(Schockiert) Glaubt Ihr echt, dass Freunde darauf kritisch reagieren würden? Dass jemand überhaupt darüber diskutieren will, warum man kein Instagram-Account mehr hat, macht für mich gar keinen Sinn. Aber ich würde da einfach sagen: Durchhalten. Das ist gleich wie früher in der Schule, die mit den besten Noten hatten es auch nicht leicht, aber der Erfolg kommt ja nicht einfach so. Lieber der gute alte Streber sein und Instagram löschen, als mit der Masse mitschwimmen!

Was ist das Krasseste, was Du aus Deinem Selbstexperiment mitnehmen wirst?

Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass viel nackte Haut zu Erfolg verhilft und wie oberflächlich Instagram generell ist. Man muss deshalb auch schauen, wer einem da folgen will. Das sind oft sehr komische Idioten. Mit meinem privaten Profil kann ich mitentscheiden, wen ich erreichen will. Ein 70-Jähriger, der Nylonstrumpfliebhaber_01 heisst, soll sich meine journalistischen Arbeiten gar nicht erst anschauen können. //

Du willst Nena Schinks ganze Geschichte lesen?

In ihrem Buch UNFOLLOW! erzählt die Bestseller-Autorin äusserst ehrlich über den Versuch, in wenigen Monaten eine Influencerin zu werden und gibt uns mit ihrer humorvollen Art zahlreiche Tipps für eine sinnvollere Instagram-Nutzung.

Erhältlich bei Orellfüssli für CHF 24.90

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Read instead of scroll!

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Du möchtest mehr über Nenas Meinung und ihr Interesse für Instagram erfahren?

Dann schau hier vorbei:

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Artificial Influencer Neue Black Mirror Folge?

Nein, die revolutionierte Zukunft von Instagram-Marketing!

Ob Digital- und Robot-Influencer, Cyber-Models oder Virtual Influencer, es gibt viele Namen f체r dieses neuartige Ph채nomen. Wie Online-Marketing mit ihnen auf den neusten Stand gebracht wird und was dies f체r die Zukunft bedeutet, erf채hrst du in diesem Artikel.

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Marketing Marketing auf Instagram? Wer hätte dies zu Instagrams Geburtsstunde im Jahr 2010 kommen sehen. Heute ist Marketing auf Instagram ein lukratives Geschäft: Nutzer*innen mit grosser Reichweite posten Bilder mit zugesendeten Produkten. Ihre Follower kaufen diese fleissig und einflussreiche Marken sind äusserst zufrieden mit dieser relativ billigen Art zu Werben. Durch diese Kooperationen wurde es erst möglich, hauptberuflich Influencer*in zu sein. Influencer sind in den letzten Jahren zu einem enorm wichtigen Marketingtool für grosse Firmen geworden.

Gibt es eine Möglichkeit, solche Produktplatzierungen noch effektiver zu gestalten? Die Antwort lautet: Ja, mit Hilfe virtueller Influencer, welche fehlerlos agieren können. Der grosse Instagram-Marktplatz heisst dieses neue Werbemittel herzlichst Willkommen.

@lilmiquela Lil Miquela hat auf Instagram 2.8 Millionen Follower und ist eine Konstruktion der Firma Brud. Sie kooperiert mit weltbekannten Marken wie Prada, Balenciaga und Calvin Klein und verdient dabei rund 10 Millionen US-Dollar jährlich. Sie posiert meist in echter Umgebung und zeigt sich auf Fotos mit realen Personen. Sie teilt Ihre Gedanken und Meinung mit ihren Followern, setzt sich für politische Themen ein und beantwortet auf YouTube Fragen aus der Community.

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Freundschaft Ihre engsten Freunde sind Bermuda (@bermudaisbae) und Blawko (@ blawko22). Auch sie haben ihr Dasein der Firma Brud und dem Garfikdesginer Trevor McFedries zu verdanken. Sie verkörpern sich und ihre Freundschaft auf Instagram so real, dass es schwer zu glauben ist, dass sie bloss virtuell existieren. Die drei Roboter-Freunde posten Beiträge die echter nicht sein könnten.

Die Imitation von realen freundschaftlichen Interaktionen auf Instagram ist unglaublich gut. Wenn sogar digitale Konstrukte es schaffen, uns eifersüchtig zu machen, ist die enorme Macht von Bildern nicht mehr zu stoppen.

@shudu.gram Shudu, eines der ersten digitalen Supermodels der Welt, hat nur einen Zweck auf Instagram: Klicks, Kooperationen und Geld. Der Designer von Shudu, Cameron-James Wilson, behielt ihren Robo-Status zuerst geheim. Niemand zweifelte daran, dass das Instagram-Model keine reale Person war. Nicht einmal Kleidermarken, mit welchen sie zusammenarbeitet, ahnten etwas.

Wilson erstellte daraufhin ein rein digitales Bild von Shudu in einem zugesendeten T-shirt. Die Firma merkte immer noch nichts, weshalb Wilson sich verpflichtet fühlte die Wahrheit über sein künstlich programmiertes Model zu veröffentlichen. Seither gibt es immer mehr Digital Models und Influencer, welche mit jedem neuen Instagram Post realistischer aussehen. Deshalb sind ihre Outfits oder Produktempfehlungen immer häufiger durch

Marken gesponsert: Zurecht, Robot Influencer stellen bei Werbekampagnen niemals ein Risiko dar. Sie posten stets positive Werbung und enttäuschen die Firmen nie. Auch Wilson, welcher nun eine ganze Community von digitalen OnlinePersönlichkeiten erstellt hat, gibt zu, dass sein Unternehmen massiv gewachsen und das Geschäft wirklich lukrativ sei.

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Vergleich Es kann zudem sehr absurd sein, sich mit kßnstlich erstellten Personen zu vergleichen. Zumindest weiss man von den grÜssten Digital-Influencern jedoch, dass sie ein Roboter sind. Bei realen Influencern besteht jedoch das Risiko, dass diese sich mit Tools wie Photoshop stark und dies nicht zugegeben. Jeder muss somit selbst entscheiden, ob der Vergleich mit einem originalen Roboter-Influencer oder mit einer echten Person, welche sich wie ein makelloser Roboter modelliert, gefährlicher ist.

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Zukunft Künstliche Intelligenz und das Aufkommen von Robotern machen vielen Angst. Sind Digital Influencer ebenso eine Gefahr für die Berufswelt, wie dies bereits in anderen Berufsbereichen kritisch diskutiert wird?

In Branchen wie der Modeindustrie auf jeden Fall. Dies spart zum Teil den Aufwand und die Kosten, echte Models zu buchen, einfliegen zu lassen, eine passende Location zu finden. Die virtuellen Models brachen keinen Visagisten und etc. Für die Werbemacher also ein klares Plus.

Unter der digitalen Innovation leiden jedoch die realen Models. Diese müssen nun mit Robotern konkurrieren, sprich noch perfekter werden. Ebenfalls ein Problem ist, dass Influencer-Marketing ursprünglich für die Nähe vom Bewerber zum Kunden stand. Schwärmt jedoch ein Konstrukt wie Miquela oder Shudu über den Tragekomfort einer Hose, ist diese Empfehlung gewiss zu bezweifeln. Warum sollen potenzielle Kunden auf die Produktbeschreibung von Werbern vertrauen, wenn diese die Produkte gar nicht erst wirklich testen konnten.

Wieviel verdienen Digital Influencer?

9 Mio USD / Jahr @bermudaisbae 50‘000 USD / Jahr @blawko22 150‘000 USD / Jahr @lilmiquela

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Q&A MIT @ANTIFLIRTING2

Netter Flirt oder strafbare Belästigung?

Mit Ihrer Instagramseite @antiflirting2 zeigen Kim und Caro aus Wien ihren rund 80‘000 Abonnenten die unschöne Seite des Modern Datings: Unerwünschte und anstössige Nachrichten, oftmals mit sexuellen Absichten dahinter. In diesem Q&A haben sie uns spannende Fragen rund um dieses Thema beantwortet.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, diese Instagramseite ins Leben zu rufen?

Aufgrund von eigenen Erfahrungen und Erfahrungen unserer Freund*innen haben wir entschieden, auf das Problem der sexuellen Belästigung im Internet und die darauffolgende Hilflosigkeit aufmerksam zu machen.

Was denkt ihr, ist der Grund, dass viele Nachrichten solcher Art verschickt werden?

Sexuelle Belästigung gab es schon immer. Aber seit das Internet grenzenlose Ausmaße genommen hat, ist die Rückverfolgung einzelner Personen enorm schwierig, was dazu führt, dass man mit wenig Konsequenzen für sein Verhalten rechnen kann.

Das und die immer weiter zunehmende Anonymität im Internet mindert generell Hemmungen bei vielen Menschen, sodass sie vermehrt unangemessene Nachrichten verschicken.

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Sind auch Männer von solchen Nachrichten betroffen?

Natürlich kann man nicht leugnen, dass Männer am öftesten Täter werden, aber sie können genauso betroffen sein. Viele Männer sind sich entweder nicht bewusst, dass Nachrichten von Frauen auch übergriffig sein können, andere schämen sich wiederum, dass sie eine sexualisierende Nachricht als unangemessen empfinden. Meiner Meinung ist ein Grund dafür die Sozialisierung vieler Männer. Ihnen wird vermittelt, sie müssten “immer potent” sein und sich freuen, “wenn eine Frau mal will”.

Demzufolge glaube ich, dass es weit mehr Männer sexuell belästigt werden, als durch unseren Account ersichtlich ist.

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L ife style

,,Sexuelle Nachrichten sind nicht das Problem, sondern nicht einvernehmliche sexuelle Nachrichten.‘‘

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Denkt ihr, dass Modern Dating ein Grund für eine solch sexuelle Kommunikation ist, sprich man online hemmungsloser ist?

Sind solche Nachrichten bereits sexuelle Belästigung? Würde die Polizei dies auch so sehen?

Natürlich bieten Datingplattformen wie Tinder eine weitere Basis für sexuelle Belästigung, allerdings passiert das nicht nur auf Plattformen, die für Dating gedacht sind, sondern auf allen anderen sozialen Medien wie Instagram oder Facebook. Selbst Nutzer*innen von Verkaufsplattformen oder Spieleapps bleiben nicht davor verschont. Die grundsätzliche Basis ist aber die Zwischenmenschlichkeit.

Sexuelle Belästigung passiert ja auch im “Real Life” nicht weniger, seit das Internet für alle zugänglich ist. Das Problem hat sich einfach nur teilweise verlagert.

Eine sexualisierende Grenzüberschreitung ist definitiv sexuelle Belästigung. Für mich ist immer das Gebot, sich die geschriebene Nachricht gesprochen vorzustellen. Würde ich den Satz als belästigend empfinden, wenn ihn jemand auf der Straße oder in der Bar aussprechen würde? Durch das Gesetz werden leider psychische Schäden durch sexualisierte Gewalt nicht als verurteilbar gesehen. Generell ist das Internet noch ein relativ gesetzloser Raum. In Deutschland ist wenigstens das nicht einvernehmliche Versenden von Geschlechtsteilen strafbar, wie erfolgreich die Anzeigen jedoch sind, ist nicht klar.

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,,Keine Freizügigkeit der Welt rechtfertigt sexuelle Belästigung oder sexualisierte Gewalt.‘‘

Sollte man eurer Meinung nach bei solchen Nachrichten Anzeige erstatten können? Habt ihr schon mal Nachrichten bekommen, in denen jemandem gedroht wurde?

Man sollte definitiv bei sexueller Belästigung Anzeige erstatten dürfen, da man in seiner persönlichen Sicherheit eingeschränkt wird. Wir haben schon des Öfteren Screenshots erhalten, in denen jemandem mit Vergewaltigung oder Mord gedroht wurde. Wir persönlich sind da leider machtlos, allerdings weisen wir die Betroffenen immer darauf hin, was ihre Möglichkeiten sind und an wen sie sich wenden können.

Welche Rolle spielt Instagram beim Schutz der Betroffenen? Übernimmt die App Verantwortung dafür, was für Inhalte zugelassen werden?

Instagram spielt nicht wirklich eine Rolle beim Schutz von Betroffenen. Zwar gibt es die Meldefunktion, sowohl für einzelne Nachrichten als auch für ein ganzes Profil, allerdings bleibt der Meldeversuch meistens erfolglos. Instagram ist eine riesige Plattform, die kostenlos ihre Dienste anbietet.

Dabei ist es schwer, ein Servicecenter zu errichten, das allen Wünschen und Anforderungen entspricht, deshalb haben Meldungen so selten Erfolg.

Trotzdem werden oft Inhalte von Frauen und queeren Personen wegen Nacktheit und anderen Gründen gelöscht. Da wünschen wir uns eine Betrachtung der Prioritäten. Warum ist Nacktheit bei Instagram verpönter als Belästigung und Beleidigung?

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L ife style Was würdet ihr jemandem sagen, der freizügig präsentierenden Instagram Nutzer*innen vorwirft, Schuld an solchen Nachrichten zu sein?

Den Betroffenen die Schuld zu geben ist nie in Ordnung. Das ist das gleiche Argument wie nach einer Vergewaltigung zu sagen “Aber du hast Ausschnitt getragen, du wolltest es doch.” Keine Freizügigkeit der Welt rechtfertigt sexuelle Belästigung oder sexualisierte Gewalt.

,,Warum ist Nacktheit bei Instagram verpönter als Belästigung und Beleidigung?‘‘

Was wollt ihr jedem, der die Seite besucht, auf seinem Weg mitgeben?

Das wichtigste bei Zwischenmenschlichkeit ist Konsens. Im Prinzip kannst du wirklich alles zu einer Person sagen, solange du vorher sein*ihr Einverständnis erfragt hast. Sexuelle Nachrichten sind nicht das Problem, sondern nicht einvernehmliche sexuelle Nachrichten. Jeder Mensch hat seine persönlichen Grenzen, du und ich. Wir wollen doch alle, dass unsere Grenzen eingehalten werden, deshalb versuche doch auch die Grenzen von anderen Menschen einzuhalten!

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Wenn du von sexueller Belästigung oder sexualisierter Gewalt betroffen bist: Du bist nicht alleine. Du kannst dich Menschen anvertrauen.

Wenn du das Gefühl hast, du kannst dich deiner Familie oder deinen Freund*innen nicht anvertrauen, dann kannst du dich auch jederzeit bei @antiflirting2 auf Instagram oder bei professionellen Stellen melden.

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#InstaRomance

Seit neustem slidet die Liebe in das Leben Instagram ist schon lange nicht mehr bloss eine App, um Bilder zu posten. Man kann es heutzutage sogar mit Tinder, Lovoo und Co. gleichstellen! Weshalb die Chancen hoch sind, die Liebe des Lebens ßber Instagram kennenzulernen, erfährst du in diesem Artikel.

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W

enn du Modern Dating sinnvoller angehen willst, rät sich ein Blick auf Instagram – auch bekannt als das neue Tinder. Nach der Nummer fragen? Total Dating von gestern, man fragt immer häufiger gleich nach dem Namen des Instagram Profils! Diese Entwicklung bringt gewisse Vor- und Nachteile mit sich: Es gibt uns die Möglichkeit, Self-Marketing für den Singlemarkt zu betreiben oder eine bereits vorhandene Beziehung zu zelebrieren. Die App verrät uns zudem, ob eine interessante Person noch zu haben ist oder nicht und lässt uns gleichzeitig strampeln in der Überflutung an Auswahl. Die Einführung der Direct Messages (DM‘s) war ebenso revolutionär wie die der Instagram-Stories und kombiniert gestalten diese beiden Funktionen optimale Bedingungen fürs online Flirten. Doch wie treu bleibst du dir selbst und deinem Gegenüber dabei, und wie stark beeinflusst die ständige Thematisierung von Liebe dich?

L ife style ist ja nicht zum Daten da! Wer auf Instagram ist, betreibt Social Networking mit Freunden, Bekannten oder sogar beruflich. Sobald du darauf die Liebe deines Lebens gefunden hast, wird dies als Schicksal angesehen, da ihr beide nicht bewusst auf der Suche nach einander wart. Für gezielte Suche ist Tinder oder dergleichen da, wenn auch oft mit anderen Absichten dahinter.

Tinder lässt das trojanische Pferd hinein Sofern Tinder und Instagram bereits kooperieren, liegen die Vorteile von Insta-Dating auf der Hand: Paare, die sich über Instagram gefunden haben, bekommen die spöttischen Kommentare des Umfelds deutlich seltener zu hören als beispielsweise ein erfolgreicher Tinder-Match. Ob dies wohl der Grund dafür ist, warum man sein Instagram Profil mitsamt den neusten Bildern auf Tinder verlinken kann..?

,,Ich schreibe mir den Instagram Namen immer auf bevor ich swipe - für den Fall, dass wir nicht matchen.‘‘ Solche Szenarien sind seit der Zusammenarbeit der beiden Apps für viele an der Tagesordnung. Tindstagramming nennt sich dieses Verhalten und wird vor allem von der Frauenwelt als äusserts komisch angesehen. Der Ruf von Instagram ist also deutlich besser und somit auch das bei der Benutzung verspürte Gefühl. Wie oft ich mir schon anhören musste, dass die Angst auf Tinder einem Bekannten über den Weg zu Swipen (eine Wischgeste nach links oder rechts) der ausschlaggebende Faktor gewesen ist, sich keinen Account anzulegen… Hast du eine solche Aussage jemals über Instagram gehört? Ich vermute nicht, Instagram

Und genau diese scheinbar zufälligen, ganz ungeplanten Funde machen das Dating-Erlebnis auf Instagram so einzigartig. Der übliche Druck, dem Gegenüber zu gefallen und gleichzeitig den oder die Richtige zu finden, fällt weg. Auf Instagram ist nichts Romantisches ein muss – sondern ein kann.

Will man die App aber trotzdem bewusst zur Suche nutzen, gibt sie einem unzählige Möglichkeiten die geeigneten Leute zu finden. Man wird nicht wie auf den meisten Datings-Apps mit einem Jass-Stapel voller Fremder konfrontiert, sondern hat genug Zeit jemanden zu beobachten. Ähnliche Interessen sind bei einem gepflegten Instagram-Profil sofort ersichtlich, und ansonsten kann man mit der Nutzung von Hashtags gezielt nach Gleichgesinnten suchen.

Zudem kann die Art, online anzustupsen, viel kreativer sein: Der persönliche Einblick ins Leben des anderen bietet nämlich genügend ‘‘Anschreibstoff ‘‘.

Offiziell oder nicht? Die Antwort findet man... …Natürlich auf Instagram! Ob der Name oder das Kürzel des Lovers, ein vielsagendes Emoji oder gar das Datum des Beziehungsbeginns: Anhand der Instagram Biographie lässt sich vieles erschliessen. Oder 77

man entdeckt im Feed ein süsses Bild des Paares.

Entweder man respektiert diesen Beziehungsstatus nicht und schreibt der oder dem Auserwählten trotzdem (unsere Generation ist in dieser Hinsicht leider sehr unmoralisch…) oder die Suche nach Singles geht weiter. Sobald einem jemand ins Auge fällt, fängt der typische ‘‘Instaflirt’’-Prozess an, der uns allen vermutlich bekannt ist: Bilder der Person liken, warten bis sie dies im Gegenzug auch tut. Ständig die Stories des anderen ansehen und eventuell mal einen lässigen Kommentar dazu hinterlassen. Nach diesem guten Rutsch in die DM‘s anfangen regelmässig miteinander zu schreiben und einander lustige oder interessante Beiträge zu schicken. Wenn der Wechsel von Instagram auf WhatsApp oder gar FaceTime geht, weiss man es wird ernst. Nun liegt alles daran, wie intensiv der Kontakt gefördert wird, sprich: wie schnell der andere einem zurückschreibt. Sobald die ständige Abrufbarkeit – übrigens ein Vollzeitjob! – aufs Härteste getestet wurde und der Proband bestanden hat, steht vielleicht das erste reale Date an. Man könnte meinen, das Gegenüber wird als eine Art Versuchskaninchen gesehen und auch genauso schnell ersetzt, sofern er den Erwartungen nicht entspricht. Leistungsdruck trifft auf Dating.

Vorgespielte Offenheit?

Der Fakt, dass man sich über Chat viel eher aus seiner Komfortzone traut als sonst ist nicht abzustreiten. Persönliche und meist auch intime Informationen werden während des Dating-Prozesses auf Instagram sehr schnell preisgegeben. Somit ist der Überraschungseffekt beim ersten Treffen oft fehl am Platz – ausser man merkt, wie anders das reale Gespräch nun im Gegensatz zum gemeinsamen Chat ist.

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,,Alkohol wird bekanntlich als flüssiger Mut bezeichnet.

Ich würde sagen, dass man heute auch von digitalem Mut sprechen kann“ Weg-Swipe-Gesellschaft Nun, was ist denn das Problem an einer gescheiterten Instagram Romanze? Dies war zu Zeiten von Oldschool-Dating doch auch nicht anders, mal hat es gefunkt und mal nicht. Doch der Unterschied wird schnell klar: Früher hatte man diese enorme Auswahl an neuen Bekanntschaften nicht, geschweige denn die Möglichkeit diese alle in Rekordzeiten ‘‘kennenzulernen’’. Die Frage taucht nun jedoch auf, in welchem Jahrzehnt man das Gegenüber denn wahrhaftiger kennengelernt hat. Heute geht dies erstaunlicherweise sehr schnell: Man kann sich durch Instagram wortwörtlich schon ein Bild von Menschen machen.

Ist es nicht traurig, wie unverbunden wir doch durch Soziale Medien wie Instagram geworden sind?

Wo hat sich die Verbindungs-suchende Art im echten Leben versteckt? Auf der Strasse ist man plötzlich taff, gar arrogant. Man ist aber auch scheu, schaut niemanden an und verleiht erst recht nicht ein Lächeln (nur an Senioren natürlich, sie sind die Ausnahme).

Dies könnte bei Gleichaltrigen doch schnell falsch ankommen – Oh Gott, so als ob man Interesse hätte?!

Wie schrecklich... Doch auf Instagram Bilder liken, ja das passt. Und warum? Ist ein Like etwa nicht viel aussagekräftiger als ein Lächeln, oder jegliche andere Art von lebendigem Kontakt? Das ist der Punkt: Ein Like kann alles bedeuten. Es kann Zufall sein, aber eben auch Interesse. Wir wollen uns nicht mit diesem Wunsch, eine tiefe Verbindung herzustellen, blamieren. Wir wollen Optionen offenhalten, sodass der nächste Fail schnell wieder ersetzt werden kann.

, O N ? . .

E K LI

Bitte eine Oldschool Lovestory

Welche ist deine Instagram-Persönlichkeit?

Lange Zeit fand ich Leute, die ihre grosse Liebe auf Instagram fanden, lächerlich. Nicht, weil dies nichts Schönes war oder ich es ihnen nicht gönnte. Eher aus dem Grund, damit ich ja nicht auf die Idee komme mir selbst meinen Zukünftigen auf diese Weise zu suchen. Warum auch immer, ich wollte diese andere Art von Liebesgeschichte. Die, die wir von unseren Eltern hören oder in Liebesfilmen sehen.

Altmodisch und etwas kitschig zugleich; Den Anfang einer Geschichte, für den man im echten Leben wirklich viel Mut zusammenkratzen musste. Ja, genau so etwas hätte ich mir gewünscht – und darin hat Modern Dating ja eigentlich nichts zu suchen.

Analoges Dating ist in unserer Zeit natürlich sehr schwierig, doch die Hoffnung, eines Tages einem Gleichgesinnten über den Weg zu gehen, und zwar wortwörtlich – nicht über dem Instagram Feed – war gross. Doch ganz ehrlich, warum auf die reale Begegnung im echten Leben hoffen, statt einfach ein reales Leben auf Plattformen wie Instagram zu zeigen? Klar, wer sich auf Instagram nur von seiner besten Seite zeigt, möchte auch dort mit dem biologischen Gesetz der Attraktivität punkten. Doch geht es nicht auch anders?

Clara Dollar hatte ihr Instagram Profil ebenfalls zur Bühne des sogenannten cool Girl (Frauen, die gefühlslos und somit wortwörtlich kühl sind) deklariert. Eine potentielle Beziehung ging bloss deshalb zu Brüche, weil Clara ihre Instagram-Persönlichkeit bewahren musst nicht plötzlich ihr wahres Ich zeigen konnte. Viel zu gross war die Angst, dass der Junge den sie datete, sie nur aufgrund eben dieser gespielten Person mochte.

Plädoyer für die Realität Ja, tut es, doch ist zugleich eine grosse Herausforderung. Hier kommt nämlich unsere Komfortzone ins Spiel: Sind wir wirklich bereit dazu, Bekannten aber auch Fremden, so tief in unser Leben Blicken zu lassen? Und mit Tiefe denke ich nicht an gut gelungene Selfies oder Urlaubsbilder. Sondern an die Realität, die mit Sicherheit genauso viel Anerkennung verdient wie bloss die Highlights, die jeder postet. Doch durch das grelle Bühnenlicht gerät diese Realität schnell in den Hintergrund. Doch wem spielen wir dieses Theater überhaupt vor? Unserer Familie und Freunden, kompletten Fremden oder gar uns selbst?

!

E V O L

,,Man inszeniert sich auf Instagram so, wie man denkt, dass man Liebe und Anerkennung eines anderen verdient hätte.“ Clara Dollar nannte ihre gut gepflegte Instagram Profil ein Unternehmen, dessen Erfolg sie leider nicht mehr so stark begeisterte wie früher. Es kam ihr sogar so vor, als ob sich ihre online Figur in ihren wahren Charakter eingebrannt hatte – als ob sie nur noch so sein dürfte und nicht anders. Instagram kann sehr förderlich zur Persönlichkeits-Entwicklung sein, dies ist keine Frage. Man hat damit eine Plattform, mit der man sich, der ganzen Welt zeigen kann ,,Hey, sieht her, das bin Ich!’’. Doch der Grenze zwischen der Darstellung des wahren Ichs und der Inszenierung einer Person, die man gerne wäre, ist sehr fein. Was, wenn man bloss eine Fassade von sich zeigt? Ein stark aufgepepptes Bild - nicht nur auf das Aussehen bezogen, sondern auch auf den Charakter.

Wie hoch Instagram wohl auf der Karriereleiter als Dating-App hinaufsteigen wird, ist noch offen. Wird bald die Single oder Vergeben Angabe von Facebook abgekupfert? Oder mit einer Farbe markiert, welche Benutzer auf der Suche nach jemandem sind?

Womöglich wir auch das links oder rechts Swipen in die App integriert, so dass diese spieleartige Funktion, die heute auf fast jeder Dating App zu finden ist, zukünftig auch Instagramer in den Bann zieht. Wir wissen es nicht, doch sind gespannt auf die Entwicklung der nächsten Jahre. Bis dahin: All You Need Is Love – und einen Instagram Account!

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MENTAL Neues Mindset gefälligst? Diese zwei Accounts helfen mit Quotes, Sammlungen oder aufmunternde Illustrationen dabei, dieses zu kultivieren. Man sollte das Mindset nämlich so trainieren, wie einen Muskel!

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HEALTH

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BODYPOS Folgende Accounts unterstützen dabei, ein positives Körperbild zu erlangen. Ob mit eindrücklichen Vorher-Nachher Bildern, lustigen Nachahmungen von Models oder liebevolle tägliche Erinnerungen: Lass dich von Body-Positivity überzeugen!

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SITIVITY

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RASSIS

Du willst dich mehr über Rassismus informieren, um bei der nächsten Debatte mitreden zu können? Diese zwei Seiten bieten ständig Updates zu aktuellen Themen. Eine davon bezieht sich speziell auf Geschehnissen in der Schweiz (z.B Dörfli in Zürich).

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SMUS

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FEMINI

Feminismus - umstrittener den je. Willst du Klarheit dar체ber schaffen, ob du nun ein Feminist*eine Feministin bist oder dich die Ans채tze dieser Bewegung 체berzeugen?

Informiere dich auch diesen Insta-Pages dar체ber!

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ISMUS

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In Kooperation mit

Bin ich süchtig?

Wie erkenne ich ein Suchtverhalten bezüglich Instagram bei mir selbst?

Kommunikationsplattformen wie Soziale Netzwerke oder Chats weisen ein hohes Suchtpotenzial auf. Die Besonderheit dieser Medien und Plattformen ist, dass soziale Gemeinschaften gebildet werden und damit Freundschaft und Selbstsicherheit erlebt werden können, was real nicht immer so leicht gelingt. Nicht nur eine lange Nutzungsdauer von sozialen Medien deutet auf eine mögliche Sucht hin, auch andere Anzeichen sind zu beachten. Beispielsweise, wenn man…

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online ist, um schlechte Erfahrungen, Gefühle oder Stress zu vergessen. sich von Freunden zurückzieht und Hobbies vernachlässigt. dauernd an Onlineaktivitäten denkt, sich nicht mehr auf andere Dinge konzentrieren kann. nervös oder aggressiv wird, wenn man gehindert wird, online zu sein. nicht mehr im Griff hat, wann man abschalten oder sich ausloggen sollte. gesundheitliche Folgen spürt, wie zum Beispiel Übermüdung als Folge von Schlafmangel. zunehmend schlechte Leistungen in der Schule erbringt. bei der Frage, wie viel Zeit man online verbringt, lügt.

Probleme verneint oder relativiert, die als Folge der Onlineaktivitäten entstehen

Wenn mehrere dieser Signale gleichzeitig über mehrere Wochen hinweg zutreffen, könnte dies auf eine Suchtentwicklung hinweisen. Wer unsicher ist, ob ein suchtartiges Verhalten vorliegt, kann einen Onlinesucht-Test machen unter:

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Welche Symptome treten auf? Wann sollte man psychologische Hilfe suchen?

Nervosität, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schlafmangel und -störungen, Sehschwierigkeiten, Haltungsschäden und gestörtes Essverhalten sind mögliche Folgen von übermässigem Online-Konsum.Wenn sich das Leben nur noch um Internet, Gamen, Likes etc. dreht, bleibt weniger Zeit für andere Lebensbereiche. Dies kann sich negativ auf Beziehungen oder auf die schulische resp. berufliche Leistungsfähigkeit auswirken.

Spätestens wenn man grossen Leidensdruck verspürt, sich die Befindlichkeit oder Leistungen längerfristig verschlechtern und/oder sich negative Rückmeldungen aus dem Umfeld oder von Schule/Beruf häufen, lohnt es sich, mit einer Fachperson das Gespräch zu suchen über Ursachen und Möglichkeiten.

Wo kann ich mir Hilfe holen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen. Als erste Anlaufstelle können Hausarzt, psychologische Fachperson, Schulsozialarbeit oder ähnliche Angebote dienen. Spezifische Beratung zu Sucht bieten Suchtberatungsstellen an.

Im Kanton Aargau sind dies BZBplus in Baden oder Suchtberatung ags. Die Anmeldung erfolgt per Telefon oder E-Mail. Die Gespräche sind vertraulich, unverbindlich und meist kostenlos. Auch telefonische oder E-Mail-Beratungen sind möglich.

Suchtberatung BZBplus Mellingerstrasse 30, 5400 Baden Telefon 056 200 55 77 E-Mail info@bzbplus.ch www.bzbplus.ch

Suchtberatung ags Metzgergasse 2, 5000 Aarau Telefon 062 837 60 40 E-Mail aarau@suchtberatung-ags.ch www.suchtberatung-ags.ch

Die Antworten entstanden in Zusammenarbeit mit Frau Denise Germann. Sie ist Psychologin und Psychotherapeutin und arbeitet als Beraterin im BZBplus in Baden in der Abteilung Suchtberatung.

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Beratung auf den Punkt gebracht.

Information, Beratung und Therapie sind unsere Kompetenzen.

In unseren verschiedenen Beratungsbereichen bieten wir fachliche und kompetente Unterstützung an.

Schweigepflicht ist für uns selbstverständlich.

Ob direkt Betroffene, Angehörige oder Bezugspersonen: Wir beraten und begleiten Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen, bei vielfältigen Problemlagen und in akuten Krisen.

Unsere Angebote sind kostenlos.

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Abb. Meme Spongebob schwarze Linie. @sad_memes_original/Instagram. https://www.instagram.com/p/Burb5N7Fdtf/, heruntergeladen am: 22.11.2020.

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All live in a futuristic atmosphere. 3D render, https://www.freepik.com/free-vector/shopping-cart-moves-at-the-speed-of-light-on-backdrop-withballoons-and-gift-boxes-all-live-in-futuristic-atmosphere-3d-render_6544123.htm, heruntergeladen am: 24.10.2020.

Abb. Nena Schink sitzend am Handy. Thau Moritz, https://www.tagesspiegel.de/images/tagesspiegel/25504374/1-format43.jpg, heruntergeladen am: 20.10.2020.

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Abb. Selfie Miquela und Bermuda. @bermudaisbae/Instagram. https://www.instagram.com/p/B-hq9UpDYS3/, heruntergeladen am: 22.11.2020.

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Abb. Illustration dicker Junge. @bopo.boy/Instagram. https://www.instagram.com/p/CG0rdyzlLia/, heruntergeladen am: 22.11.2020 Abb. Startseite von @blairimani/Instagram. https://www.instagram.com/blairimani/?hl=de, heruntergeladen am: 22.11.2020.

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Nachwort Wir lassen mit diesem Magazin ein Jahr intensive und spannende Auseinandersetzung mit Instagram und der menschlichen Psyche hinter uns. Wir haben viel gelernt sowohl über die App, unsere heutige Gesellschaft, wie auch uns selbst.

In den letzten Jahren hat sich Instagram jedoch stark gewandelt. (Fast) jeder ist auf der Plattform und postet wöchentlich bis täglich Bilder von sich und seinem Leben. Doch mittlerweile hat sich die App stark verändert. Sie ermöglicht jedem Nutzer tausende Follower zu generieren und berühmt zu werden. Sie bietet einen eigenen Online-Shop und kann schlimmstenfalls zu mentalen Probleme führen. Instagram hat sich verändert, und wie sieht es mit uns aus? Was hat uns dieses intensive Projekt gebracht?

Sind wir Insta-Hater oder -Lover geworden?

Grundsätzlich vorab: Wir beide besitzen die App noch. Zwar mit unterschiedlichen Arten von Accounts, aber trotzdem bleibt die tägliche Nutzung. Wir erkennen uns oftmals in unseren Texten wieder. Doch gerade das zeigt, dass es ein Thema ist, welches unsere Generation anspricht. Für mehr #awareness auf Instagram und im realen Leben.

Wir möchten uns zudem bei allen bedanken, die sich Zeit genommen haben, uns bei dieser Arbeit zu unterstützen!

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Filmtipp:

L ife style

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