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Lausitzer Rundschau
Neue Fenster für das Schloss Doberlug Brandenburger Schlösser GmbH mit Arbeiten zufrieden Doberlug-Kirchhain. Auf Dober-
ker hatte festgestellt, dass sie keine Funktion hatten, erst später angesetzt wurden. Deshalb verzichten wir darauf“, so Leisering. Er blickt die Fassade entlang, zieht eine Zeichnung aus der Aktenmappe und erklärt wie zur Bestätigung: „Damit bekommt das Schloss ein wesentlich ruhigeres Erscheinungsbild.“ Der Eckpfeiler allerdings wird wohl bleiben, denn er ist mit dem übrigen Mauerwerk fest verbunden. Parallel zu den Putzarbeiten werden an beiden Fassaden jetzt auch die Fenster erneuert. Sowohl mit der Firma Beck aus Grassau, die die Putzarbeiten ausführt, als auch mit Friedo Thor von der gleichnamigen Tischlerei in Finsterwalde klären die Architekten viele Detailfragen vor Ort. Die Tischler haben im Schloss eineWerkstatt gang der Arbeiten. „An der Ost- eingerichtet, wo sie die neuen Die Architekten Stefan Karner und Fenster herrichten können. Bernhard Leisering von der Branden- Bernhard Leisering notiert, burgischen Schlösser GmbH am fragt nach und wägt gemeinSchloss Doberlug im Gespräch mit sam mit den anderen ab. „Wir liegen mit der HüllenFriedo Thor (v. l.). Foto: Heike Lehmann sanierung im Zeitplan“, erund Südfassade ist der Putz abge- klärt Stefan Karner. Bis Ende nommen worden. Der Restaura- 2010 – so der Plan – sind auch die tor Ralph Schirrwagen hat noch West- und Nordfassade fertig. einmal gründliche Untersuchun- Noch in diesem Monat werde der gen vorgenommen und eindeutig Bauantrag für den Innenausbau festgestellt, dass das Schloss ur- des Schlosses eingereicht, der sprünglich einen Rauputz trug. dann ab 2010 parallel zu den FasDeshalb ist jetzt die Entschei- sadenarbeiten abschnittsweise in dung gefallen, auch wieder Rau- Angriff genommen wird, blickt putz aufzutragen“, erläutert Leisering voraus. Bürgermeister Bodo Broszinski (FDP) – die Bernhard Leisering. Die beauftragten Sandsteinar- Stadt ist Eigentümer des Schlosbeiten sind abgeschlossen. Die ses – betont, dass der „InnenausSteinmetze, eine Firma aus Wert- bau entsprechend den zur Verfüheim mit Niederlassung in Dres- gung stehenden finanziellen Mitden, haben die Fenstergewände teln und immer nur soweit die aufgearbeitet. Verschwunden Nutzung geklärt ist“, erfolgen sind die Stützpfeiler. „Der Stati- werde. Heike Lehmann lug-Kirchhains größter Baustelle, dem Schloss Doberlug, geht es voran. Die östliche und südliche Außenfassade sind eingerüstet. Mehrere Gewerke arbeiten derzeit parallel auf dem Gelände. Die Architekten Stefan Karner und Bernhard Leisering von der Brandenburgischen Schlösser GmbH, dem Bauherrn für die Sanierung des Renaissance-Schlosses, sind zufrieden mit dem Fort-
Lokales
Elbe-Elster-Rundschau
DI ENS TAG, 1 1 . AUGUS T 2009
Salsa-Fans feiern am „Eiffelturm“ Urlaubsgefühle mit lateinamerikanischen Salsa-Rhythmen unter der F 60 André Speri, Geschäftsführer der F 60 Concept GmbH, hat eine Vorliebe für lateinamerikanische Musik. Er holte das renommierte Ensemble Tumba Ito an die F 60 und organisierte eine Fiesta Latina drumherum. Doch wie schon beim einstigen Start vom Celtic-Music-Festival blieb der große Zuschauerstrom aus. Zur Salsa-Premiere unter dem liegenden Eiffelturm erschienen nur 120 Fans. Von Mario Sanders
„Wir wollten diese Latin-JazzBand unbedingt als etwas völlig Neues nach Lichterfeld holen. Tumba Ito ist seit Mitte der 90er-Jahre eine feste Größe in der deutschen Musiklandschaft und hat sich bei zahlreichen Auftritten und Tourneen wie auch auf Reisen nach Kuba ein begeistertes internationales Publikum erspielt. Ein Höhepunkt war ihr Konzert im Vorprogramm des Buena Vista Social Clubs auf deren Deutschland-Tournee 2005“, erklärte Speri. Herbert Schornstein alias DJ Don Smokey aus Lübben war Feuer und Flamme. „Das ist hier ein absoluter Höhepunkt für Salsa und mehr in Südbrandenburg. Wer sich nur auf seinem Balkon oder in seinem Garten ausruht und den Hintern zu derartigen Veranstaltungen nicht hochkriegt, der ist doch bei Zeiten verschimmelt“, kommentierte er die spärlichen Besucherzahlen. Wolfgang Feix aus Lauchhammer studiert in
Fiesta Latina an der F 60: Nadine Harnisch, Michaela Koch, Mihaela Fuchs und Torsten Hannemann aus Doberlug-Kirchhain Foto: Mario Sanders (v. l.) feierten mit.
Cottbus und tanzt seit fünf Jahren mit Bianca Czerny. Sie treffen sich jeden letzten Samstag im Monat zur Salsa-Party im Bebel in Cottbus. Als sie von der F 60-Veranstaltung aus der LR erfuhren, war für sie und weitere Cottbuser klar: Da müssen wir hin. „Wir sind auf Salsa spezialisiert. Das ist Lebensfreude pur. Das Wetter stimmt und der Veranstaltungsort ist außergewöhnlich schön“, schwärmten sie. Mariana Stephan aus Ortrand tanzt regelmäßig mit weiteren 15 Enthusiasten in Dresden Salsa in einem Showpro-
gramm. „Das hier ist doch die beste Möglichkeit für Urlaub daheim. Karibisches Flair in Südbrandenburg. Was will man mehr?“, fragte sie. Sie bedauerte nur, dass im Vorfeld zu wenig Plakate auf dieses Ereignis aufmerksam machten. „Wenn mich nicht Salsa-Freunde, die die LR lesen, angerufen hätten, wüsste ich nichts“, meinte sie. Positiv überrascht war sie, in Lichterfeld Salsa-Bekannte von Berlin, Cottbus und Dresden zu treffen. Nadine und Silvio Harnisch, Michaela Koch, Torsten Hannemann, Rob Williamsen und
Mihaela Fuchs hatten sich aus Doberlug-Kirchhain auf den Weg begeben. Es wurden Strohhüte besorgt, um entsprechendes Flair zu erzeugen. Mihaela sah aus, wie der Latinoschwarm von Al Capone. Sie arbeitet in Berlin und besitzt ein kleines Häuschen in Doberlug. Durch Freunde erfuhr sie vom Konzert. „Da wollte ich unbedingt mit Herz und Seele dabei sein. Ich bin in Rumänien geboren. Da hab ich Rhythmus im Blut, der dem der Lateinamerikaner ähnelt. Und ich bin tanzbegeistert“, begründete sie. Mit der Sängerin Elena Janis interpretierte Tumba Ito berühmte Latin-Klassiker in den landeseigenen Sprachen Spanisch und Portugiesisch, was dem Band-Sound Würze, Charme und Authentizität verlieh. Als Gast ergänzte der Kubaner Arnaldo Perez, der die Salsa-Tänzer vor der Bühne lobte, die Band. „Er ist Trommler, Tänzer, Sänger und Entertainer“, lobte Elena Janis. „Wir sehen, dass wir mit unserem Repertoire quer durch den karibischen und brasilianischen Raum mit Merengue, Salsa, Samba, Cha Cha Cha und Mambo beim Publikum hier gut ankommen. Wenn es eine Wiederauflage hier mit Sonnenuntergang an der F 60 gibt, sind wir gern mit dabei“, ließ sie wissen. Eine neue CD wird im Herbst als zweite Studio-CD aufgenommen, und die nächste große Reise wird nach Brasilien führen.
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Blick nach Lausitz Ein kleiner Kurstadt-Ortsteil mit großem Gewerbegebiet und kleinem Weinanbau sowie einem neuen Ortsvorsteher, saniertem Abwassernetz, einem voll ausgelasteten Kindergarten und einer verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrt der ungewollten Art
B 183 wurde zur Buckelpiste Lausitz. Karsten Heide ist im Kurstadt-Ortsteil Lausitz groß geworden – und seit der zurückliegenden Wahl ist der 37-Jährige dort der neue Ortsvorsteher und damit der erste Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der 308 Einwohner. Beruflich als Verkausfberater in der Futtermittelindustrie unterwegs, nimmt er in seiner Freizeit gern kilometerweite Pisten unter seine Laufschuhe, denn er hat sich seit 1990 diesem Hobby verschrieben. So findet man seinen Namen auf den Starterlisten der Marathonläufe in Hamburg, Berlin und Frankfurt/Main. Doch derzeit muss er diesbezüglich im doppelten Wortsinn etwas kürzer treten, da er sich vor einem Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Da bleibt dann mehr Zeit für sein anderes Hobby: die Zucht von Schottischen Hochlandrindern. Relativ kurze Wege haben die Lausitzer in ihrem Dorf untereinander, auch wenn es da an einigen Stellen nicht mehr so schön aussieht wie einst. Ursache sind die Folgen des Abwasserbaus im Ort. „Vor allem die Hauptstraße bis zur Mittelstraße ist zu einer Buckelpiste geworden. Da die Ortsdurchfahrt
Ortsvorsteher Karsten Heide zeigt auf jene Stelle, die sich nach dem Abwasserbau abgesenkt hat und nun wieder repariert werden muss. Fotos/3: Rösler
eine Bundesstraße ist, fällt dies in die Hoheit des Landesbetriebes für Straßenwesen. Nächstes Jahr oder 2011 soll die B 183 durch Lausitz saniert werden“, meint Karsten Heide, der auf einen gravierenden
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Baumangel in Folge der Verlegung der Abwasserleitungen hinweist. Mitten in der Ortslage habe sich aufgrund von Unterspülungen ein Teil der Straße abgesenkt. „Betroffen ist eine kreisrunde Stelle mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern. Ich habe sie vorerst gesichert und die Stadtverwaltung informiert. Am vorigen Freitag wurde begonnen, den Schaden zu reparieren“, sagt Heide. Bis Ende September sollen die Grundstücke an das nun endlich fertiggestellte Abwassernetz angeschlossen werden. Ein anderer Problemfall ist die Straßenentwässerung in der Dorfstraße. „Das Gefälle funktioniert nicht, sodass das Regenwasser auf die Grundstücke läuft“, sagt der Ortsvorsteher, der oft von den Anwohnern diesbezüglich angesprochen werde. Das alte Schulgebäude stehe auch noch immer zum Ver-
Spielen in ländlichem Idyll kauf, aber es finde sich kein Interessent. Im Gewerbegebiet sei die jüngste große Ansiedlung der Elsterwerkstätten ein regelrechter „Meilenstein“ gewesen, freut sich Karsten Heide. Mit einer großen Tafel wirbt die Kurstadt für die noch freien Flächen: „Drei Euro pro Quadratmeter“. Im nächsten Jahr habe man vor, im Rahmen der RentnerWeihnachtsfeier weitere interessierte Bürger einzuladen, einige Betriebe im Gewerbegebiet zu besuchen. „Mehrheitlich von den Dorfbewohnern abgelehnt wird der geplante Wegfall der Ortszufahrt hinter dem Gewerbegebiet. Diese soll im Zuge des Neubaus der L 66 in Richtung Möglenz wegfallen“, sagt Heide. Der rund 50 Mitglieder zählende HSG Lausitz, der Heimat-, Sportund Gartenverein, sei gemeinsam mit der Feuerwehr die treibende Kraft im Ort. Letztere verfüge über knapp 30 aktive Kameraden, die von Steffen Henze angeführt werden. In Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt haben sie Toiletten nebst Küchentrakt neu gebaut. „Was dringend Not tut, ist die Dachsanierung. Das Feuerwehrauto ist auch museumsreif. Die Stadtverwaltung hat unseren Kameraden zugesichert, dass Lausitz bei der nächsten Neuanschaffung bedacht wird“, so die Hoffnung des Ortsvorstehers. Frank Hilbert
Lausitz. Der Highland-Hof von Karsten Heide ist gleich um die Ecke. Vom Fenster aus blickt man auf Äcker und Wiesen. „Um uns herum liegt nur Natur“, sagt Ute Lubk. „Unsere Kinder können hier echtes Landleben kennenlernen.“ 24 Mädchen und Jungen vom Säuglingsbis zum Vorschulalter erleben diese Landidylle täglich in der Kindertagesstätte „Mühlenhof“ im Lausitzer Mühlenweg. Auf dem Grundstück von Familie Lubk hatten die beiden Tagesmütter Ute Lubk und Kathrin Steeg aus Bad Liebenwerda im Jahr 2007 einen Kindergarten eingerichtet. Die private Einrichtung, die vom Verein „Mühlenhof e. V.“ getragen wird, wurde in den Bedarfsplan der Stadt Bad Liebenwerda aufgenommen. Kinder aus der Kurstadt, aus Dobra, Maasdorf, Marxdorf, Neuburxdorf und natürlich auch aus Lausitz besuchen den „Mühlenhof“. Alle Betreuungsplätze sind belegt. „Unser pädagogisches Konzept beruht auf offener Gruppenarbeit“, erklärt die Kita-Leiterin. Die Kleinen können sich im ganzen Haus bewegen, es gibt keine geschlossenen Gruppen. So lernen Kinder unterschiedlichen Alters den Umgang
miteinander und erwerben soziale Kompetenz. Gelernt wird noch mehr: „Jedes Kind erhält eine Ganztagsverpflegung, die wir selbst zubereiten. Dabei achten wir darauf, dass jahreszeitlich gekocht wird“, erklärt Ute Lubk. Im Garten hinterm Haus säen und ernten die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen. Was dort wächst, wird direkt verbraucht. So lerne man, welche Saison welche Frucht hervorbringe. „Wir haben letzte Woche an zwei Tagen über zehn Liter selbstgemachtes Apfelmus verbraucht“, verdeutlicht sie. „Was wir zukaufen, kaufen wir regional ein.“ Ziel der Einrichtung ist es auch, sich ins Dorfleben von Lausitz zu integrieren. Beim Dorffest und bei der Seniorenweihnachtsfeier haben die Kinder vergangenes Jahr ein kleines Programm aufgeführt. Beim nächsten Dorffest am vorletzten Augustwochenende steht ein weiterer Auftritt bevor. „Am 5. September laden wir alle Interessierten und vor allem die Einwohner von Lausitz zu einem Tag der offenen Tür ein“, kündigt Ute Lubk an. Von 9 bis 13 Uhr sind die Türen der Kita Mühlenhof für Besucher geöffnet. Karsten Bär
KURZ 쏆 Das Dorf-, Kinder- und Sportfest findet in diesem Jahr vom 21. bis 23. August statt. 쏆 Die Ortsbegehung mit Bürgermeister Thomas Richter (CDU) findet am 16. September statt. Dem Rundgang schließt sich eine Einwohnerversammlung an. Mitten im Grünen lernen und spielen die Kinder vom Mühlenhof.
Foto: Bär