Angriff auf Burg Falkenstein (Leseprobe)

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Sandra Grimm Angriff auf Burg Falkenstein



Sandra Grimm

Angriff auf Burg Falkenstein Illustriert von Eva Czerwenka


www.leseloewen.de

ISBN 978-3-7855-7816-2 1. Auflage 2014 Š 2014 Loewe Verlag GmbH, Bindlach Umschlagillustration: Eva Czerwenka Printed in Italy www.loewe-verlag.de


Inhalt Kein Platz f端r Joska . . . . . . . . . . . 11 Der Tag bringt Schlechtes . . . . . . . . . . 18 Der Plan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Die Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Ein neuer Kampf steht bevor . . . . 42 Ehre, wem Ehre geb端hrt . . . . . . . . . . . 49



Kein Platz für Joska Der kleine Joska hatte es schwer. Da war er nun schon acht Jahre alt – und immer noch hatte er keinen Platz als Page gefunden. Manche kamen schon mit sechs Jahren auf eine andere Burg, um dort Page und später Knappe und Ritter zu werden! Joska seufzte.

„Ich werde niemals als Page genommen“, jammerte er. „Tja, wer so winzig ist, der sollte lieber bei Mami bleiben“, lästerte Knappe Eddi. „Auch die Langhorster Burg wird dich als Pagen nicht wollen. Mein Vater nimmt doch keinen Zwerg.“ Joska spuckte seinen Kirschkern in Eddis Richtung. „Ich mag ja winzig sein“, rief er. „Aber ich kann trotzdem besser mit dem Schwert kämpfen als du!“ Eddi stand auf. „Ja?“, sagte er drohend. „Dann komm, Winzling!“ Joska sprang von der Mauer herunter und wollte auf Eddi zustürmen, als ein Bote durch das Burgtor ritt. „Ich habe einen Brief für Ritter Henk“, schmetterte er in den Burghof. „Wer nimmt ihn in Empfang?“

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„Ich“, rief Joska aufgeregt. Er erkannte das Siegel der Langhorster Burg und rannte auf den Boten zu.

„Heda, die Briefe nimmt der Knappe“, sagte Eddi und griff über Joskas Kopf nach dem Papier. Der Bote nickte ihm zu und drehte wieder um. Eddi ging mit großen Schritten zum Schmied – er wusste, dass Ritter Henk sich dort aufhielt. Joska blieb nichts anderes übrig, als ihm hinterherzulaufen. „Was bringst du mir?“, fragte Ritter Henk. „Einen Brief der Langhorster Burg“, antwortete Eddi höflich.

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„Papa, was steht drin?“, rief Joska zappelnd. „Nehmen sie mich?“ Eddi grinste. Ritter Henk überflog den Brief und strich seinem Sohn über den Kopf. „Nein, mein Schatz, auch der Ritter der Langhorster Burg meint, dass es zu gefährlich sei.“ Joska seufzte so tief, dass er von der stickigen Luft in der Schmiede husten musste. Er wäre so gern auf die Langhorster Burg gegangen. Der Burgherr dort, Eddis Vater, war ein guter Mann. Aber auch er wollte Joska nicht! Nur, weil er klein war, klein wie ein Vierjähriger.


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