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Forstwirtschaft
from Jahresbericht 2021
by lk-noe
Waldverband Niederösterreich
Der NÖ Waldverband mit seiner Tochterfirma, der NÖ Waldverband GmbH, war auch im Ausnahmejahr 2021 ein verlässlicher Partner für die Waldbesitzer. Vor allem im Bereich der Biomasseproduktion stiegen die Umsätze weiter an. Auch die Forstpflanzenvermittlung wurde von den Waldbesitzern sehr stark nachgefragt. Gute Ergebnisse brachte die Laubholzsubmission im Jänner 2021. Der teuerste Stamm, eine Walnuss, ging für 2.878 Euro an den Bestbieter. Besonders erfreulich war, dass im Jahr 2021 insgesamt 142 Waldbesitzer an der Submission teilnahmen und von den Vorteilen profitierten.
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Rege Nachfrage bei steigenden Preisen
Das Jahr 2021 stand für die Forstwirtschaft in Niederösterreich im Zeichen einer leicht verbesserten Marktlage und einer weiteren Entspannung beim Schadholzanfall. Die Holzpreise stiegen auf ein auskömmliches Niveau und konnten dieses auch, mit leichten Preisrücknahmen bis zum Jahresende, halten. Beim Nadelholz zählte die Lärche nach wie vor zu den am meisten nachgefragten Baumarten, beim Laubholz ist dies die Eiche. Die ausreichenden Niederschläge brachten für den Allgemeinzustand der Wälder eine weitere Entspannung. Die Bäume konnten sich auch wesentlich besser gegen den Angriff der Borkenkäfer wehren und durch die teilweise kühleren Phasen dauerte die Entwicklungsphase der Borkenkäfer etwas länger. Trotz diese Erholungsphase wird man sich mittel- und langfristig mit den Auswirkungen des Klimawandels auf eine geänderte Waldbewirtschaftung einstellen müssen.
Waldbau, Forstschutz und Förderung
Durch die höheren Niederschläge 2021 wurde einerseits die Borkenkäferkalamität weiter gebremst, andererseits konnten die Aufforstungen wesentlich besser anwachsen. Es bestand wie 2020 ein Mangel an Forstpflanzensortimenten von Eiche, Tanne und Douglasie, der sich wahrscheinlich 2022 noch verstärken wird. Große Sorgen bereiten weiters zunehmende Schäden durch die Tannentrieblaus in verschiedenen Höhenlagen. Auch bei Bergahorn treten gehäuft verschiedene Pilzkrankheiten auf.
Bei der Forstförderung wurden zusätzlich zur Ländlichen Entwicklung 2014-2020 im Rahmen des Waldfonds Mittel in Höhe von über 38 Mio. Euro für Aufforstungs-, Pflege- und Forstschutzmaßnahmen und knapp 40 Mio. für Abgeltung nach Borkenkäferschäden vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) für Niederösterreich freigegeben. Bis Anfang November 2021 konnten bereits rund 25 Mio. Euro bewilligt werden. Die Mittel des Waldfonds können noch bis 31. Jänner 2023 beantragt werden, nur die Beantragung für die Abgeltung von Schäden ist noch bis 1. Juli 2022 möglich.

Waldbewertung – Betriebswirtschaft
Im Jahr 2021 wurden von der Forstabteilung und den Forstsekretären in den Bezirksbauernkammern Bewertungen in folgenden Bereichen vorgenommen: Verkehrswerte Entschädigungen (Energieversorgung, Wasserver- und -entsorgung etc.) Schadenersatz Einheitsbewertung
Im Bereich der Verkehrswertschätzung kann man feststellen, dass sich in den Borkenkäferschadgebieten nach dem kalamitätsbedingten Absinken der Waldverkehrswerte sowohl die Nachfrage als auch die Waldpreise langsam erholen und annähernd das gewohnte Niveau erreichen.
Forstliche Berufsaus- und Weiterbildung
Im Jahr 2021 wurden 23 Vorbereitungskurse für Forstfacharbeiter und Forstwirtschaftsmeister abgehalten. Insgesamt nahmen 483 Interessenten an den Kursen teil. Bei den anschließenden sieben Prüfungen schlossen 119 Kandidaten den Forstfacharbeiter positiv ab. 23 Lehrlinge entschieden sich 2021 für ein Lehrverhältnis (Zweitlehre) im Ausbildungszweig Forstwirtschaft.
ARGE NÖ Christbaumbauern
Die Witterung 2021 war für die Christbaumproduzenten optimal, es gab auch keine Spätfrostschäden. Trotz Corona-Pandemie und Ausgangsbeschränkungen konnten Saisonarbeiter einreisen, auch der Verkauf von Schmuckreisig und Christbäumen startete pünktlich am ersten Adventwochenende. Die Christbaumproduzenten konnten trotz Covid-19 einen sehr guten Baumverkauf verzeichnen und sind auch für die kommende Saison zuversichtlich.
Forstkurse 2021 und Teilnehmerzahlen Drei eintägige Formschnitt- und Wertastungskurse für 75 Landwirte