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Medienkooperation

LISAvienna ist die gemeinsame Life-Science-Plattform von ­austria wirtschaftsservice und Wirtschaftsagentur Wien im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, ­Forschung und Wirtschaft und der Stadt Wien.

www.LISAvienna.at

Handschlag: Darrin M. Disley (CEO von Horizon Discovery, links) und Georg Casari (CEO von Haplogen) wurden sich über den Verkauf von Haplogen Genomics einig.

Neue Sterne am Wiener Life-Sciences-Himmel

Willkommen in der Gründerzeit 2014 war ein ergiebiges Jahr für Unternehmensgründungen in der Wiener Life-Sciences-Branche. Die Bandbreite reicht dabei von Biomarkern bis Impfstoffen und von Beratungsleistung bis Auftragsentwicklung.

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er Gründerboom in der Wiener Life-Science-Branche hat in den vergangenen Jahren einen neuen Höhepunkt erreicht. Unter den Akteuren sind dabei nicht nur zahlreiche Jungforscher, die das Marktpotenzial einer wissenschaftlichen Entdeckung erkennen und ein eigenes Unternehmen auf die Beine stellen – auch so mancher „alte Hase“ nutzt seine Erfahrung und gründet kleine, schlagkräftige Firmen. Viele der neueren Start-ups können daher bereits auf dem 52 |

chemiereport.at AustrianLifeSciences 1/2015

aufbauen, was die Pioniere in den vergangenen Jahrzehnten gelernt haben und so auch manche Fallen vermeiden, die zuweilen für hohe Risiken verantwortlich sind. Die 2012 vom CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin GmbH der ÖAW) mithilfe von Seed-Geldern der AWS ausgegründete Haplogen GmbH setzte von Anfang an auf zwei fachlich miteinander verknüpfte, aber geschäftlich unabhängige Schienen. Basis der Unternehmensgründung war eine neuartige Technologie, in der haploide, also nur mit einem Chromosomensatz ausgestattete, humane Zelllinien verwendet werden. Der Ansatz erleichtert das Herstellen von Zellen mit gezielt deaktivierten Genen (Knock-out-Zellen) wesentlich, was bei Haplogen dazu genutzt wird, um eine Pipeline von Arzneimittelkandidaten zur Behandlung viraler Infektionserkrankungen aufzubauen. „Die Technologie ist aber so interessant, dass es schade gewesen wäre, sie ausschließlich selbst zu nutzen“, erzählt Haplogen-CEO Georg Casari, dem es auch gelungen ist, Unterstützungen der Wirtschaftsagentur Wien und weiterer Investoren für das Unternehmen einzuwerben. Aus diesem Grund wurde eine Dienstleistungsschiene für Knock-out-Zelllinien nach Kundenwunsch aufgebaut. 2014 wurde dieses Geschäft in das Tochterunternehmen Haplogen Genomics GmbH ausgelagert, um es von der Arzneimittelentwicklung zu entkoppeln. Die Nachfrage war groß: „Wir konnten sehr schnell ein deutliches Umsatzwachstum erzielen“, berichtet Thomas Moser, der zum Geschäftsführer von Haplogen Genomics bestellt wurde. Rund 200 Kunden, vor allem aus wissenschaftlichen Einrichtungen auf allen Kontinenten, haben bisher haploide humane Zelllinien bestellt.


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