Visuelles Marketing

Laura Jacqueline

erklärt dir warum DU abenteuerlich bist: SEITE 2 &3

weiß, warum dich deine Sinne täuschen: auf SEITE 4 & 5

Lisa redet über Schicksal und Schneewittchen auf SEITE 6 & 7

Design for Life

Visuelles marketing

Aufgabenstellung

Verfassen Sie für das fiktive Hochschulmagazin „Good News“ ein ansprechendes Booklet zum Thema „Visuelles Marketing“ in Text und Bild.

Es ist in sechs Themenbereiche zu gliedern, aus deren Anfangsbuchstaben sich das Akronym DESIGN ergibt.

» Design

Du

... bist nicht alles. aber ohne dich, ist alles nichts.

Ja wir meinen genau dich. Ohne dich wär all der Aufwand vergeblich, alle Lichteffekte, alle Farben, alle gestalterischen Mittel sind nichts ohne dich.

Du bist das Spotlight unserer Inszenierungen.

Du bist Antrieb, Motivation, Licht und Farbe.

Durch Dein Fühlen, Sehen und Riechen weist du den Weg zum optimalen visuellem Marketing. Für dich strengen wir uns an! Du bist es wert.

Ohne dich, dem Kunden, funktioniert visuelles Marketing nicht.

Nehmen wir an, du möchtest ein Parfüm kaufen, vielleicht um dir etwas Gutes zu tun oder um eine gute Freundin zu überraschen. Nun wird das gleiche Parfüm in zwei unterschiedlichen Läden angeboten.

Gehst du in die Drogerie um die Ecke in der die Atmosphäre à la „Rudis Resterampe“, kalt und durcheinander ist?

Oder gehst du zu „Douglas“, „Pieper“ oder „rituals“ wo alles hochwertig wirkt und die Ware wunderschön beleuchtet ist? Für welches Geschäft würdest du dich entscheiden?

Obwohl das Produkt das Gleiche ist… ganz klar, für das zweite!

Aber warum? Da Parfüms auch Statussymbole sind, willst du dieses Erlebnis nicht nur beim Produkt selbst,

SEITE 2

sondern auch im Geschäft haben, wo du das Produkt kaufst.

Die Ladeneinrichtung wertet ein Produkt auf oder ab. Das 2000 gegründete Unternehmen „rituals“ vertreibt „Home und Body Cosmetics“ nach diesem Prinzip und macht somit jeden vermeintlich fiesen Shoppingtrip zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Du fragst dich was mit Visuellem Marketing gemeint ist?

Visuelles Marketing ist die perfekte Inszenierung der Produkte im Handel, sprich dreidimensionale Werbung am Point of Sale. Die Kunst der Waren(bild)präsentation zielt auf deine multisensorischen Kanäle ab um all deine Sinne zu beeinflussen. Die Firmen versuchen die Verkaufsräume kreativer, aber bewusst zu gestalten. Sie nutzen visuelles Marketing als Ergänzung zu den klassischen Werbekonzepten. Die Bezeichnung „visuell“ greift längst deutlich zu kurz, da neben der Warenbildgestaltung auch Aspekte wie Air- und SoundDesign immer mehr an Bedeutung gewinnen. Gerade im heutigen Internetzeitalter ist Kreativität in den Geschäften gefragt.

» dEsign

ERlebnis Finde dein Abenteuer!

Das Geschäft „rituals“ lockt durch ansprechendes Licht und angenehme Düfte, die auch außerhalb der Räumlichkeiten eine Anziehungskraft zu haben scheinen. Deine Füße führen dich in Richtung Geschäft. Du ertappst dich dabei, wie du den ersten Schritt in den Raum machst. Diese Materialvielfalt – einfach überwältigend!

Wellness für jeden Moment Bodylotions, Körperpeelings und Duftkerzen. Alles soll deinen tristen Alltag mit Entspannungsmomenten versüßen und die täglichen Routinen in schöne unvergessliche Rituale verwandeln. Ab hier wird dein Shoppingtrip zum Abenteuer.

Du fühlst dich wie Cleopatra die gerade ein Milchbad nimmt.

Du flanierst und wählst in Ruhe die Produkte aus, die du mit nach Hause nehmen möchtest, um dieses atemberaubende Gefühl anhalten zu lassen, denn irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem der Laden sich an die Geschäftszeiten halten muss und schließt. Schnell noch ein paar „Bomb Badepralinen“ gegriffen und schweren Herzens ab zur Kasse.

Morgen ist ja auch noch ein Tag, das Erlebnis für die Sinne revue passieren zu lassen. Hoffentlich ist morgen nicht Sonntag!

Die Verkaufsbereiche sind themenspezifisch unterteilt und die Mitarbeiter Profis, die sich auskennen. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer kommen voll auf ihre Kosten: „Kosmetik für den gepflegten Mann“ stark im Trend oder der neuste Autoduft, der den ollen Duftbaum am Rückspiegel ersetzen soll.

In diesem Laden wirst du aktiv zum Ausprobieren der Ware eingeladen.

Allein das Handpeeling, dass du am Waschbecken testen darfst, ist ein Genuss für die Sinne, Balsam für die Seele.

«

SEITE 3

» deSign

Sinne Greife mit den Augen zu!

Das Einkaufszentrum – das Paradies jeden Shopaholics. Doch was ist das?

Eine mit Holzläden verkleidete Surfhütte, davor zwei Leckerbissen für die Augen, Prachtkerle in offenen Holzfällerhemden und engen Blue Jeans.

Sieht so das Tor zum Himmel aus?

Oder befindest du dich gerade Wegs auf dem Highway to Hell? Es ist stockfinster, laut, eng und heiß – klingt eher nach Hölle auf Erden.

Du drängst dich mit anderen Teenagern an billigen Plastikpalmen und Flatscreens, auf denen Surf-Videos abgespielt werden, durch die Gänge des Geschäfts, ein beißender, süßlicher Duft liegt in der Luft, der sich für Stunden in deine Haut, dein Haar und deine Kleidung fressen wird. „Welcome to Hollister, how can I help you?“ Das Konzept des Erlebniskaufs umgesetzt in Perfektion, vom Modelabel „Hollister“ einer Tochtermarke des amerikanischen Unternehmens „Abercrombie & Fitch“. Kaum ein anderes Unternehmen befriedigt unseren Hunger nach Sehen, Hören, Riechen und Fühlen in der Welt des Erlebniskaufs.

Visuelles Marketing auf dem höchsten Niveau – wie mit deinen Sinnen gespielt wird und du zum Kauf verführt wirst.

SEITE 4

Eye before you buy!

Die Augen sind ohne Zweifel unser wichtigstes Wahrnehmungsorgan.

Ganz nach dem Motto „Das Auge isst mit“ führen sie dich dorthin, wo es ihnen am besten schmeckt. Dabei fixieren seltene, außergewöhnliche oder neue Dinge unseren Blick und machen uns so neugierig auf das was kommen mag. Oder konnten du und deine Augen den sexy Hollistermodeln, den fehlenden Schaufenstern oder dem fehlenden Namen der über dem Eingang prangt wiederstehen?

Wohl kaum… von deiner Neugier getrieben betrittst du den Laden.

Deine Ohren stehen auf Empfang, laute Musik dringt an dein Ohr, deine Stimmung steigt vom gemütlichen „Bummel-Level“ auf „Disko-Niveau“.

Du fühlst dich nun leicht, frei und hast Spaß - Spaß dein Geld auszugeben. Dies zeigt, dass Musik unsere Stimmung und somit auch unser Kaufverhalten erheblich beeinflusst.

Weiter geht`s… immer der Nase nach!

Ein tiefer Atemzug und schon vernebelt ein beißender, zuckersüßer Duft deine Gehirnzellen. Die Inhaltsstoffe sind undefinierbar und erinnern dich an einen ähnlichen Geruch. Durch die Erinnerung wird eine Emotion hervorgerufen, immerhin ist der Geruchssinn der erste Sinn, mit dem wir als Baby zur Welt Kontakt aufnehmen,

also nicht gerade unwichtig. Du tastest dich langsam an die Ware. Ein Griff ins Regal und deine Hände untersuchen akribisch die Rauheit und Oberflächenbeschaffenheit des auserwählten Kleidungsstücks. Es fühlt sich leicht an, passt zur Beachatmosphäre und schreit nach Urlaub. In Wirklichkeit ist es aber aus billigem Material gefertigt und seinen hohen Preis bestimmt nicht wert.

Das ausgeklügelte Hollister-Konzept aktiviert jedoch alle Sinne zugleich: „Augen, Ohren und Co. auf Crack“!

Alle Sinne sind zugleich aktiv, dadurch verstärkt sich die emotionale Wirkung. Die Summe an Einzelwirkungen auf die Sinne steigert die emotionale Verbundenheit erheblich.

Der Effekt: Du bist völlig überwältigt und begeistert vom Schein einer perfekt inszenierten Welt und lässt deine EC-Karte glühen.

» desIgn

Vorhang auf!

Dein persönliches Showfenster:

Das Lachen vergeht Der Hype um das Unternehmen klingt ab und die Klamotten sind wegen der fragwürdigen Qualität nicht mehr angesagt. Hollister hat den Zeitpunkt verpasst sein Konzept zu modifizieren und reiht sich in die Reihe typischer Modeketten.

Viele von uns vertrauen ganz und gar auf ihre Sinne und glauben, dass das Wahrgenommene der Realität entspricht. Doch schließlich stolperst du über die Wirklichkeit und stößt dir den Kopf an der Wahrheit.

Heutzutage ist nicht mehr nur der Wettbewerb der Produkte maßgebend, sondern der Wettbewerb der Wahrnehmung. Die Zeiten in denen sich Produkte selbst verkauft haben sind vorbei.

Die Ladengestaltung ist die Bühne der Warenpräsentation.

Die Bühne unterstreicht die Produkte und rückt sie für ihren großen Auftritt am Point of Sale in das rechte Licht.

Licht? Die Lichtverhältnisse im Hollister Store folgen doch eher dem Grundsatz der künstlichen Verknappung!

Doch der eigentliche Plan geht auf: durch die inszenierte Lichtführung, nach dem Motto „Licht aus - Spot an“, wird mit Spots auf einzelne Produkte deine Aufmerksamkeit auf genau dieses (meist teure) Produkt gelenkt.

Hinzu kommt die originell erschaffene kalifornische Atmosphäre, die auf deine Zielgruppe abgestimmt ist und dich auf direktem Weg an die Westküste beamt.

Welcome to the pier! Die herumlaufenden Barbies und Kens sollen „Die Marke der Schönen“ verkörpern und dir das Gefühl geben, dass auch du jetzt zu ihrem Club gehörst. Du wirst geblendet von einer inszenierten kalifornischen Markenstory, die die Gelegenheit abpasst, dich zum Kauf zu verführen.

SEITE 5

» desiGn

Gelegenheit ... macht Liebe getimtes Schicksal.

Du und dein Smartphone, war es Liebe auf den ersten Blick?

Timing ist alles!

Oder doch Schicksal?

Da kommen wir ins Spiel: deine Schaufenster. Wir zeigen dir was gerade toll und angesagt ist. Wenn du diese eine Sache gerade brauchst machen wir dich darauf aufmerksam. Schau her, kennst du schon diese Funktion mit der App? Gibt es jetzt bei uns. Wenn es neu ist – umso besser!

Die Antwort: visuelles Marketing. Es passt die Gelegenheit ab, dich den Kunden im richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Dich also zum Kauf des Produktes zu beeinflussen.

Täglich strömen lauter Informationen auf dich ein. Mit deinem Smartphone bist du immer zu erreichen. Die aktuellsten Informationen in Form von Berichten, Reviews, Feeds. Du bist wachsam... diese eine Gelegenheit das neuste „iPhone“ zu ergattern, oder das perfekte Angebot zum Valentinstag nicht verstreichen zu lassen. Vielleicht ist ja gerade eine Sonderaktion oder „50% off“. Jeder geht also mit offenen Augen durch die Welt um auch bloß nichts zu verpassen. Dies machen sich die Profis von Visuellem Marketing zu Nutze.

SEITE 6

» desigN

neu

Spieglein, Spieglein an der Wand was gibt‘s Neues im ganzen Land?

Muss man wirklich immer nach Höherem, nach noch Besserem streben? Dies liegt wohl in unserer Natur. Einmal angebissen, lässt uns der Geschmack nicht mehr los.

Man sagt ja nicht umsonst: „An apple a day keeps the doctor away“ Revolutionär, einzigartig, faszinierend. Einige wenige Begriffe für die Beschreibung eines neuen technischen Spielzeugs. Ob du es benötigst oder nicht – du willst es haben. Weil es neu ist. Neue Sachen sind super!

Wenn du das neuste iPhone noch vor allen anderen bekommst, bist du der König. Selbst Schneewittchen konnte dem Apfel nicht wiederstehen. Du willst als Erster reinbeißen. Das Leben wäre viel einfacher, wenn „Apple“ oder „Blackberry“ nur Früchte wären.

Aber das Verlangen danach, der Erste zu sein, der dieses neue Gerät in den Händen hält, diese eine App benutzt hat, ist größer als der Mount Everest.

Dafür stellt man sich doch gern in die lange Schlange voller Gleichgesinnter vor dem Apple-Store, gern auch schon mitten in der Nacht. Die paar Stunden Schlafentzug, die einem vorkommen wie Jahre, sind dann auch vergessen, wenn du es endlich in den Händen hältst – das neue iPhone. Du hast so lange gewartet.

Die Funktionen sind begeisternd, deine Freunde beneiden dich. Du besitzt es nun, es gehört dir. Die Ziellinie ist überquert, dein Portemonnaie leer.

Du fühlst dich unbezwingbar!

Aber ein paar Monate später wachst du auf und stellst fest, dass es wieder etwas gibt das neuer, toller, faszinierender ist. Und dein Leben erscheint ohne dieses „Neue“ unvollständig, vielleicht sogar sinnlos. Eine weitere Nacht auf dem Bürgersteig kann in Kauf genommen werden, ist ja nicht so schlimm. Hast du ja schon mal gemacht.

All you need is love... and your iPhone 5 6 SEITE 7

IMpressum

Welchen „Neuen“ Herausforderungen mussten wir uns stellen?

Was haben wir daraus gelernt?

Studiengang Design- und Projektmanagement Modul Designmanagement Betreuender Dozent Prof. Dr. phil. Ulrich Kern Gestaltung & Texte Jacqueline Ottofrickenstein Matrikel-Nr.: 10045321 Laura Quaiser Matrikel-Nr.: 10045319 Lisa Löher Matrikel-Nr.: 10044549 quellen Dieter Wölm: Kreatives Marketing – Eine zukunftsorientierte Perspektive (1998) Hans-Georg Häusel: Kauf mich! Wie wir zum Kaufen verführt werden (2013) David Dernie: Austellungsgestaltung, Konzepte und Techniken (2006) http://www.alumind.com/wp-content/uploads/2014/04/ITUALS_ALUMIND_06.jpg · https://www.adformatie.nl/sites/default/ files/artikel/rituals01a.jpeg · https://farm3. staticflickr.com/2795/4483499423_acf45378f7. jpg · http://www.augustusdeco.com/wpcontent/uploads/2011/01/interior-decoration7-hollister1.jpg · http://goo.gl/ydJPdW · http://images.ithink.fr/2012/04/Apple-StoreOpera.jpg · https://hereslookinatyousquid. files.wordpress.com/2012/06/snow-white.jpg · http://www.appgefahren.de/wp-content/ uploads/2013/09/iPhone-5c-Huellen.jpg

Dankeschön an Anika als Equipment-Investor Kathrin als wachsame Knipse Stefanie als Fehlerfinder

Die Aufgabe ein Booklet zu erstellen erschien uns Anfangs kinderleicht, sind ja nur 8 Seiten... easy going!

Wir fragten uns warum wir dafür so viel Zeit haben sollten. Doch die Komplexität der Aufgabe wurde uns nach der ersten professionellen Arbeitsbesprechung bewusst: 6 weiße Folien mit schwarzen Buchstaben.

Die Reaktion des Professors werden wir nie vergessen!

Das Entsetzen stand ihm im Gesicht. „Sowas habe ich noch nie erlebt.“, brachte er nach anfänglichem Schweigen heraus, nach dem er aus dem Schockzustand wieder bei uns war.

Aber zum Glück hatten wir unsere Taschentücher dabei.

bedanken. Unser Projekt konnte so perfektioniert werden auch wenn wir nicht alle Ideen unterbringen konnten… oder wollten. Spaß hatten wir alle Male.

Nur die Zeit hing uns am Ende im Nacken! Nur noch zwei Wochen!

Was? Nach etlichen Nachtschichten und Tassen Koffein, konnten wir den eigenst vorgegebenen Abgabetermin einhalten, sodass wir am Ende sogar noch etwas Zeit zum Feinschliff hatten. Unsere Broschüre ist gut gelungen!

Ja, wir wissen Eigenlob stinkt…aber Faulheit doch noch mehr. Neid muss man sich eben erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt!*

In der nächsten Woche wurde eine Explosion an Bildern vermisst…. mann haben wir uns blöd angestellt! Immerhin war unser erstellter Zeitplan mit eingebautem Puffer überzeugend.

Mit der Arbeit im Team hatten wir überhaupt keine Probleme, auch wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gab, konnten wir uns recht schnell (ohne körperliche Auseinandersetzungen) einigen. Im Laufe der Zeit wurde unsere Präsentationstechnik optimiert und das Reden vor kleinen Gruppen geübt.

Damit unser Professor schneller zum Tanztee konnte, ratterten wir jede Folie in 12 Sekunden runter.

Neuer Rekord!

Wir möchten uns auch für die konstruktive Kritik unserer Kommilitonen

[ *Allergiehinweis: Dieser Text kann Spuren von Ironie enthalten. ]