GUTE TAGE, GUTE NÄCHTE

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FERNSEHABENDE, FERNSEHNÄCHTE VON WOLFGANG PREISINGER

Fernsehen ist heute wie damals ein Fenster zur Welt. Ein Fenster, durch das es unglaublich viel zu sehen und zu lernen gibt. Auf dem Land aufgewachsen, wo es weder Biblio- noch Mediathek gegeben hat, habe ich durch den Fernseher tatsächlich in die Ferne schauen und Fernes sehen können.

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Eine Ferne, die sich mir noch erweitert hat, als wir wie durch Zauberhand auf einmal über die zwei österreichischen Sender und das tschechische Fernsehprogramm hinaus das Erste und Zweite Deutsche Fernsehen empfangen konnten. Die Nachmittage und Abende, die ich völlig allein zu Hause vor dem Fernseher verbracht habe, stehen in meiner Erinnerung für totale Freiheit. FERNSEHMEDITATIONEN

Manchmal sehne ich mich nach der Beschränktheit des Fernsehens von früher. Nicht nur, dass ich heute über den improvisierten Charakter des Fernsehens in den 1970er- und 1980er-Jahren staune. Hin und wieder vermisse ich den Sendeschluss und das darauffolgende Testbild. Vor allem seine Schwarz-Weiß-Version, die sich vorzüglich für ausgedehnte Fernsehmeditationen geeignet hat.


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