SIA Dokumentation 0251: Neue Erkenntnisse zur Zuverlässigkeit von Brettschichtholz

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Brettschichtholz aus maschinell sortierten Lamellen

Abb. 5: Anwendung der Schraubpressklebung. Wichtige Parameter sind die erforderliche Anzahl Schrauben pro Fläche (rechts oben und unten), die Wahl, korrekte Menge und Verarbeitung eines nachweislich geeigneten Klebstoffs (oben rechts) sowie eine saubere und möglichst ebene Verklebungsfläche (unten rechts). Bilder: Holzforschung Austria

Prinzipiell ist es zumindest theoretisch auch möglich, den vom Klebstoff her vorgegebenen Mindestpressdruck in anderer Art und Weise aufzubringen als durch Schraubpressung, zum Beispiel durch Zwingen, hydraulische oder elektrische Pressen und ähnliche Techniken. In der Praxis hat sich allerdings die Schraubenpressklebung als wirtschaftlichste Lösung durchgesetzt. 2.6 Klebstoffe Aus dem Merkblatt Sanierung von BS-Holzbauteilen der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. (2010) gehen sinngemäss folgende Empfehlungen bezüglich der Klebstoffe hervor: Es können Phenoplastharz- oder Aminoplastharzklebstoffe verwendet werden, welche die entsprechenden Anforderungen erfüllen. Es dürfen zudem Klebstoffe gemäss allgemeiner bauaufsichtliche Zulassung verwendet werden (in der Schweiz nicht notwendig). Üblich ist bei vielen Sanierungsarbeiten der Einsatz von Zweikomponenten Epoxidharz- Klebstoffen. Dieses Harz ist während der Reaktion dünnflüssig und füllt Hohlräume sehr gut aus. Bei der Verklebung 66

mit solchen Klebstoffen ist kein Pressdruck erforderlich, weil die Klebemasse – im Gegensatz zu Polykondensationsklebstoffen – nicht schwindet. Allerdings ergibt sich aus der Applikation meistens aber doch die Notwendigkeit eines gewissen Pressdrucks, alleine schon daher, weil das Bauteil am Ort fixiert werden muss. Epoxidharz-Klebstoffe sind während der Reaktion so dünnflüssig, dass ein Wegfliessen des Klebstoffes allenfalls durch geeignete Massnahmen verhindert werden muss. Bei der Sanierung von sichtbar bleibenden Bauteilen kann den Klebstoffen ein Farbstoff beigemischt werden, sofern die Eigenschaften des gefärbten Klebstoffs geprüft und als geeignet eingestuft worden sind. Sofern Klebstoffe, z. B. zum Andicken, mit Streckmitteln gemischt werden sollen, ist dies nur zulässig, wenn der angedickte Klebstoff geprüft und als geeignet eingestuft worden ist. Alle verwendeten Klebstoffe müssen dem Typ I gemäss EN 301:2013 entsprechen. Auch Zweikomponenten Polyurethan Klebstoffe sind für diese Zwecke geeignet und kommen vermehrt für derartige Verstärkungsmassnahmen zum Einsatz.


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