Fussgängerbrücke im Wildpark Langenberg, Langnau am Albis Die neue Fussgängerbrücke im Wildpark Langenberg verbindet die beiden Parkteile über die trennende Albisstrasse. Mit dem weitgespannten, flachen Bogen fügt sich die neue Holzbrücke harmonisch ins Gelände ein. Formal übernimmt sie die Konturen der Hügellandschaft. Das gesamte Erscheinungsbild der Brücke wirkt leicht und transparent und signalisiert, ähnlich einem grossen Tor, den Eingang des Tierparks. Die Brücke dient in erster Linie den Parkbesuchern tagsüber, aber auch den Gästen des Restaurants Wildpark, welche das Gelände auch abends und nachts begehen. Auf Wunsch der Bauherrschaft wurde die Nutzbarkeit nicht nur auf Fussgänger, sondern im speziellen auch auf Rollstuhlgängigkeit und Familien mit Kinderwagen ausgelegt. Das Gefälle der Rampen beträgt maximal 12 %, was in etwa den Gefällen der Umgebung entspricht. Das Geländer sowie die Rutschfestigkeit des Bodenbelages bieten zudem gute Sicherheit. Neben dem Brückenbauwerk wurden im Bauvorhaben diverse andere, sozusagen verkehrstechnische Aufgaben realisiert. Die Zugangswege zur Brücke wurden neu angelegt. Sie bilden mit den Rampen der Brücke einen für die Benutzer angenehmen Übergang von der Brücke zum Gelände. Einerseits wurde der grosse Besucherparkplatz, der parallel zur Albisstrasse angeordnet ist, direkt an die Fussgängerbrücke angeschlossen, was sowohl den Besuchern des Wildparks tagsüber als auch den Restaurantbesuchern am Abend dient. Andererseits wurde ein direkter Anschluss zum Rundweg beim Elchgehege gebaut, so dass neu eine direkte überirdische Verbindung zwischen
70
dem westlichen und östlichen Parkteil entstand. Der Brückenzugang vom Restaurant und Besucherzentrum her verläuft durch die alte Kastanienallee (Orelliallee). Neben dem Murmelgehege zweigt der gekieste Weg vom bestehenden Asphaltweg ab und führt die Besucher zwischen den majestätischen alten Bäumen zur neuen Fussgängerbrücke. Um die Bäume optimal zu schützen, wurden für den Wegbau keinerlei Grabarbeiten vorgenommen. Auf den bestehenden Boden wurde als Schutzschicht für die hervorstehenden Wurzeln ein Geotextil verlegt, worauf direkt, ohne Kofferung, der Mergelschotterbelag aufgebracht wurde. Zudem wurde eine Sicherheitsbeleuchtung von Weg und Brücke erstellt, damit die Besucher auch in der Nacht sicher vom grossen Parkplatz zum Restaurant gelangen. Deren Umsetzung orientiert sich an der bestehenden Beleuchtung, wobei die Leuchten im Bereich der Brücke in die Holzkonstruktion integriert sind und somit nicht in Erscheinung treten. Natürlich führten die Weganpassungen auch dazu, dass einige Zäune und Gehegetore um- und neu angelegt werden mussten. Die Bogenbrücke bildet sich aus den primären Tragwerksteilen der zwei Dreigelenkbogen mit Querschnitten von 240 x 1080–940 mm sowie den zwei Strebenreihen mit Querschnitten von 360 x 120–160 mm und 280 x 120 –140 mm, jeweils bestehend aus Brettschichtholz in Fichte/Tanne. Die Bögen überspannen im Abstand von 2,80 m eine Weite von 43,85 m zwischen den zwei Hauptfundamenten in Stahlbeton, welche mit Mikropfählen fundiert sind. Von hier führen auch die Strebenreihen zu den Rip-
pen der Gehfläche, wo die Kraftübertragung mit Versätzen erfolgt. Zwischen den Bögen übernehmen Querträger aus Stahl-Rechteckprofilen deren Kippsicherung und tragen die Lasten der Gehfläche in die Bögen ab. Von den Fusspunkten der Bogenbinder bis zu den Hauptquerträgern – Schnittpunkt Gehfläche mit Bogen – sind die Querträger um Stahlrahmen mit Aussteifungskreuzen ergänzt, um die Kräfte aus Wind und Anprall in das Hauptfundament einzuleiten. Über den stählernen Querträger verlaufen in Längsrichtung Rippenplatten aus Furnierschichtholz in einer Dicke von 69 mm und Rippen in Brettschichtholz mit einem Querschnitt im Rampenbereich von 120 x 640 mm und im Bereich Brückenmitte von 120 x 320 mm. Diese Gehfläche ist als Zugband ausgebildet und am Querträger in Bogenmitte angeschlossen. In der Brückenmitte weisen die als Einfeldträger ausgebildeten Rippenplatten eine Spannweite von 6,75 m auf. Die Rampe West weist Spannweiten von 16,25 m und 14,47 m auf und ist als Gerberträger ausgebildet. Die Rampe Ost zeigt sich als Zweifeldträger mit Spannweiten von 13,35 m und 6,81 m. Die Rampenauflager sind als Gleitlager auf konventionellen Streifenfundamenten erstellt. Eine geringe Setzung des Westfundamentes kann infolge des gelenkig angeschlossenen Endfeldes akzeptiert werden. Als Gehwegbelag wurde ein dreilagiger, 60 mm dicker Gussasphaltbelag eingebaut. Er wird seitlich mit T-Stahlprofilen wasserdicht abgeschlossen und schützt somit die Fahrbahnkonstruktion vor Witterungseinflüssen. Feine Splitteinstreuungen verhindern Rutschung bei Nässe.