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Figur 13 WPC-Produkte mit Hohlkammern.
Neben den beiden Hauptkomponenten Holz und Kunststoff enthalten WPC-Produkte Additive, die zur Verbesserung von Prozess- und Produkteeigenschaften beitragen. Mögliche Additive sind Gleitmittel, Haftvermittler, UV-Stabilisatoren, Biozide, Pigmente etc. Durch den Einsatz eines Haftvermittlers wird die Verbindung zwischen hygroskopischen Holzteilchen und hydrophoben Kunststoffen verbessert. Hochwertige WPC-Produkte können in etwa der Dauerhaftigkeitsklasse 1–2 (sehr dauerhaft bis dauerhaft) zugeordnet werden. Die Endprodukte können in massiver Form (vergleichbar mit üblichen Terrassenrost-Brettern) oder als Hohlkammerprofile ausgebildet werden. Die Herstellungsverfahren und -bedingungen nehmen auf die Eigenschaften und die Qualität von WPC-Produkten oft sehr starken Einfluss. Sie sind auch Gegenstand gut gehüteter Firmengeheimnisse, zahlreicher Patente oder von Lizenzverträgen. Daher sind die Angaben der Hersteller zur Verlegung zwingend einzuhalten. Aufgrund der grossen Bandbreite an möglichen Formulierungen von WPC ist es schwierig, generelle Aussagen zu den Eigenschaften dieser Produktgruppe zu machen. WPC erreichen im Normalfall nicht die Steifigkeit von Holz, während sie jedoch eine deutlich höhere Dichte aufweisen. Die Wasseraufnahme ist im Vergleich zu Holz deutlich verlangsamt und meistens auch reduziert. Dies führt zu einer erhöhten Dimensionsstabilität und einer erhöhten Resistenz gegenüber Pilzbefall. Durch den Einsatz von Haftvermittlern wird eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bei einer gleichzeitigen Absenkung der Wasseraufnahme angestrebt. WPC-Produkte gibt es in verschiedenen Farbtönen. Durch die gleichmässige Färbung der ‹Bretter› entsteht ab der Fertigstellung des Terrassenrosts ein sehr regelmässiges Erscheinungsbild, welches sich von Terrassenrosten in Vollholz deutlich unterscheidet. Viele Hersteller bezeichnen für gängige WPC-Produkte eine anfängliche Farbveränderung (Verblassen, Ausbleichen etc.) infolge von UV-Strahlung und eine langsame, mässige Feuchtigkeitsaufnahme als zu erwartendes Materialverhalten. Hinsichtlich Verzugsverhalten, Riss- und Schieferbildung zeigen WPC-Terrassenroste sehr vorteilhafte Eigenschaften. Die Oberfläche kann als barfusstauglich bezeichnet werden. WPC-Produkte mit Hohlkammern erfordern im verbauten Zustand in der Regel ein Längsgefälle von mindestens 1,5 %. Ohne Gefälle besteht die Gefahr, dass sich
Terrassenbeläge aus Holz
die Kammern mit Wasser füllen, Pilzbefall eintreten kann und im Winter nach einigen Gefrierprozessen sich in den Dielen Risse bilden können. Bei allen verbauten WPC-Produkten stellen sich Massveränderungen ein. Am auffälligsten sind diese in der Längsrichtung der Dielen. Je nach Produkt sind Längenänderungen (Schwinden und Quellen) zwischen 1 ‰ und 5 ‰ der entsprechenden Dielenlänge konstruktiv zu berücksichtigen. Ein wichtiger Einflussfaktor ist dabei die Temperatur während der Montage wie auch während der Nutzung im Verlauf der folgenden Jahre. Die Umgebungsfeuchte, allenfalls kumuliert mit einer nichtoptimalen Unterlüftung, ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Längenänderungen. Dem Schwind- und Quellverhalten, besonders in der Profillängsrichtung, ist bei WPC-Produkten höchste Beachtung zu schenken. WPC-Produkte können mit holzbearbeitenden Maschinen bearbeitet werden. Es ist jedoch die erhöhte Beanspruchung der Werkzeuge zu beachten. Für die Unterkonstruktion und die Verbindungsmittel müssen die vom Hersteller vorgegebenen Produkte verwendet werden. Auch bei der Nutzung von WPC empfiehlt es sich, Produkte zu verwenden, die eine ausreichende Langzeiterfahrung nachweisen können. Sehr wertvoll für den Endverbraucher ist eine zeitlich fixierte Garantie auf Haltbarkeit gegen Verrottung, Splittern und Bruch innerhalb der vereinbarten Belastungsgrenze (Garantiebestimmung des Herstellers). Die Herstellerangaben sind zwingend einzuhalten. WPC-Terrassenroste sind rezyklierbar. Untersuchungen der Holzforschung Austria zur Härte und Kratzfestigkeit von WPC-Terrassenrosten bescheinigen diesen Produkten zumeist sehr gute Resultate. 3.3.2.2 BPC (Bambus-Polymer Composites) Im Gegensatz zur WPC-Produktion werden hier Bambusfasern als Holzersatz eingesetzt. 3.3.2.3 RPC (Reis-[husk] Polymer Composites) Gegenüber der WPC Produktion werden hier Reishülsen als Holzersatz eingesetzt. 3.3.3 CMT (chemisch modifizierte Hölzer) Wie bei der Wärmebehandlung für Thermoholz werden mit einer zusätzlichen chemischen Behandlung die Dauerhaftigkeit und das Quell-/Schwindverhalten verbessert. Je nach Verfahren werden weitere Holzeigenschaften, insbesondere auch mechanische Eigenschaften, positiv verändert. Zurzeit werden drei Systeme mit einheitlich gutem Erfolg, aber ganz unterschiedlichen Eigenschaften eingesetzt. [10]