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TrittschallĂŒbertragung Beim Trittschall erfolgt die Ăbertragung direkt ĂŒber die Decke und ĂŒber die flankierenden Bauteile (Figur 21, rechts) . Die Ăbertragung auf dem Weg Df erfolgt vom Unterlagsboden in die Rohdecke und von dort in die flankierende Wand. Der Einfluss dieses Ăbertragungsweges ist abhĂ€ngig von der AusfĂŒhrung der Rohdecke und der flankierenden Wand. Die FlankenĂŒbertragung auf dem Weg DFf erfolgt vom Unterlagsboden in die obere flankierende Wand und von dort durch den Deckenstoss in die untere flankierende Wand. Ihr Einfluss lĂ€sst sich in
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AbhĂ€ngigkeit von der AusfĂŒhrung des Unterlagsbodens und der flankierenden WĂ€nde darstellen. Erfahrungen aus Messungen zeigen, dass die bewerteten Normtrittschallpegel Lân,w am Bau und Ln,w im PrĂŒfstand gemessen, grössere Abweichungen als bis anhin angenommen erreichen. Die GrĂŒnde sind Decken mit besserer SchalldĂ€mmung, kombiniert mit schalltechnisch ungĂŒnstigeren Flankenbauteilen wie z. B. Fenster, Deckenlager usw.
Luftdichtigkeit als Bedingung fĂŒr den guten Schallschutz
Eine luftdichte GebĂ€udehĂŒlle schĂŒtzt vor unnötigen Energieverlusten, Luftverunreinigung, BauschĂ€den infolge Kondensation sowie unangenehmen GerĂŒchen von aussen und bildet die Grundlage fĂŒr das einwandfreie Funktionieren einer kontrollierten LĂŒftung. GrundsĂ€tzlich ist in der Planung und der AusfĂŒhrung aus energetischer Sicht eine dichte GebĂ€udehĂŒlle anzustreben. Die Anforderungen an die Dichtigkeit der GebĂ€udehĂŒlle sind bestimmt in der NormSIA 180 (1999). Um eine gute SchalldĂ€mmung zu erzielen, sind die Luftdichtigkeit der Bauteile und deren AnschlĂŒsse ebenso eine Voraussetzung. Dies gilt sowohl fĂŒr die GebĂ€udehĂŒlle als auch fĂŒr Bauteile gegen benach-
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Lignatec Schallschutz von Decken
barte Nutzungseinheiten. Die Gefahr von Undichtigkeiten besteht insbesondere im Bereich der Decken- und WandanschlĂŒsse (Deckenauflage, Anschluss an Fassade). Bei Objekten in Mischbauweise sind insbesondere die AnschlĂŒsse und ĂbergĂ€nge beim Materialwechsel zu beachten, z. B. von einem Betonkern zur Holzkonstruktion. Die QualitĂ€t der Luftdichtigkeit der GebĂ€udehĂŒlle kann durch eine Luftdichtigkeitsmessung des ganzen GebĂ€udes oder von einzelnen Wohnungen und RĂ€umen ĂŒberprĂŒft werden. Leckstellen lassen sich mit Thermografieaufnahmen oder âčkaltem Rauchâș sichtbar machen.
FlankenĂŒbertragungen und SchallbrĂŒcken
Vorsatzschalen Die in ein Bauteil eingeleitete Schallenergie kann in einem benachbarten Raum von WĂ€nden oder Decke in den Raum abgestrahlt und somit hörbar werden. In welcher IntensitĂ€t und welchen Frequenzen (Tonhöhen) dies geschieht, hĂ€ngt auch vom Aufbau des Bauteils, insbesondere von der raumseitigen Beplankung, und der Schallquelle ab. Die SchalldĂ€mmeigenschaften der dem Raum zugewandten Bauteilschichten sind abhĂ€ngig von Material, Gewicht, Steifigkeit und Befestigungsart. Bekannt sind die Beplankungen aus biegeweichen Platten, z. B. Gipsfaser- und Gipskartonplatten mit einer Dicke kleiner 16 mm, montiert auf Federschienen oder Rost, deren Grenzfrequenz ausserhalb des störenden Frequenzbereichs liegt. Diese sogenannten Vorsatzschalen reduzieren die Abstrahlung von Schall aus der Tragstruktur bei Decken und WĂ€nden. Die FlankenschalldĂ€mmung auf dem Weg Ff (Figur 21, links) ist fĂŒr die resultierende SchallĂŒbertragung entscheidend. Eine Trennung der Beplankung im
Bereich des Bauteilanschlusses bewirkt hier eine Verbesserung der LĂ€ngsschalldĂ€mmung um 3â5 dB. Durch eine doppelte innere Beplankung wird die LĂ€ngsschalldĂ€mmung in einer Ă€hnlichen Grössenordnung von 3â4 dB erhöht. Durch den Einsatz von Vorsatzschalen auf WĂ€nden kann die FlankenĂŒbertragung bei den meisten Konstruktionen nahezu unterdrĂŒckt werden. In vielen GebĂ€uden finden Vorsatzschalen bereits auch als Installationsebene Verwendung. Zur Erhöhung der vertikalen SchalldĂ€mmung zwischen zwei RĂ€umen ist diese Massnahme gut geeignet. Sie kann die Auswirkungen von UnregelmĂ€ssigkeiten reduzieren, die insbesondere in der AusfĂŒhrungsphase entstehen.