16
4.4
Akquisition Verkauf
Start
Vorprojekt
Zielformulierung
Absage
Nein
Vertrag Bauherr/ Planer
Baugesuch
Ja
Einsprache- Nein verhandBaubewilligung lungen
Ausführungsplanung
Ja
Freigabe für Ausführung
Produktionsplanung AVOR
externer Bauablauf
Ja
Figur 12: Beispiel für Prozessablauf eines Qualitätshausbaus.
Lignatec 16/2003
Qualität dank konsequenter Überwachung durch VGQ
4.4.1 Qualitätssicherung mit System Mit der Gründung des «Schweizerischen Verbands für geprüfte Qualitätshäuser VGQ» wird als Ziel die Erstellung von industriell vorgefertigten Holzhäusern in Elementbauweise verfolgt. Ähnliche QS-Systeme existieren auch in Deutschland und Österreich. VGQ verleiht überprüften Produzenten von Holzsystembauten ein Qualitätssiegel. Bisher wurden Anforderungen an die Qualität der Betriebe und an ihre Bausysteme gestellt und überprüft. Zukünftig sollen auch Konzept- oder Typenhäuser geprüft und VGQ-zertifiziert werden. VGQ hat überprüfbare Qualitätsstandards für Bausysteme, Planer und Produzenten definiert und stellt die kontinuierliche Qualitätssicherung durch Eigen- und Fremdüberwachung sicher. Mit VGQ steht ein gesamtschweizerisches Qualitätslabel für den Holzsystembau zur Verfügung (www.vgq.ch). 4.4.2 Schwerpunkte der Qualitätssicherung Ein Schwerpunkt entfällt auf die betrieblichen Prozesse, die nach ISO 9001 zu zertifizieren sind. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der betrieblichen Eigen- und Fremdüberwachung durch unabhängige Prüfstellen zu. Die Qualitätsmerkmale werden von der Planung des Bausystems, den Produktionsbedingungen in den Werkhallen und den Verhältnissen bei der Montage auf der Baustelle bestimmt. Die Säulen der Qualitätssicherung sind: • Einsatz von geprüften Bausystemen • Klar definierte Prozesse von der Planung bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme • Gezielte Aus- und Weiterbildung des Personals • Eigenüberwachung nach standardisierten Kriterien • Erstprüfung des Bausystems und der Betriebe durch unabhängige Prüfstellen • Stichprobenartige Prüfungen der Bedingungen in der Planung, Produktion und Montage • Prüfung von Qualitätsmerkmalen der fertiggestellten Bauwerke. 4.4.3 Prüfkriterien VGQ-Produzenten verpflichten sich, die geltenden Gesetze, Verordnungen und Normen einzuhalten. Der Nachweis von Bauteil- und Systemkennwerten erfolgt gemäss den geltenden Normen; VGQ stellt keine eigenen höheren Anforderungen.
4.4.4 Betriebliche Anforderungen Die Produktion muss in heizbaren und ausreichend beleuchteten Hallen, witterungsunabhängig und fachlich einwandfrei erfolgen können. Das Material und die Bauteile sind witterungsgeschützt, ihren Eigenschaften entsprechend zu lagern und auf dem Bauplatz zu montieren. 4.4.5 Systemdokumentation Eine Systemdokumentation gibt Auskunft über: • Eingesetzte Materialien /Baustoffe • Selbstgefertigte und zugekaufte Bauteile • Standarddetails Aus der Bauteildokumentation gehen die wichtigsten Kennwerte hervor: • Darstellung des Konstruktionsaufbaus • Statik • Wärmeschutz • Feuchteschutz (z. B. Austrocknungskapazität, Oberflächenfeuchte) • Schallschutz (Luftschall, Trittschall) • Brandschutz (Feuerwiderstandsklasse) • Holzschutz Die Funktionstüchtigkeit der Bauteilübergänge ist anhand von Standarddetails (Elementstösse, Aussenecken, Sockeldetail, Deckenauflager etc.) hinsichtlich folgender Prüfkriterien nachzuweisen: • Wärmebrücken • Luftdichtigkeit • Hinterlüftung • Schallschutz
Figur 13: Mit Detail- und Bauteil-Datenblättern dokumentiert die Casa-Vita /Frefel Holzbau AG ihren Qualitätsstandard zu Handen von VGQ.